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Drachentöter
Nchuleftingth
Der Dunmer betrachtete interessiert das Blut an Drevenis Arm, das langsam ihre Kleidung verfärbte. "Vielleicht solltet ihr auch noch erfahren, was es für mich bedeutet, dass ihr gerade mir in die Hände gefallen seid. Feryn hat sich zwar mit der gesamten Gilde angelegt, aber mir persönlich liegt sehr viel daran, dass ich selbst ihn erwische. Die Gilde interessiert sich hauptsächlich für die Dokumente. Also noch mal: Wo sind sie?"
Dreveni überlegte sich, wie sie ihre Antwort so formulieren konnte, dass der Dunmer nicht noch weitere Muster in ihren Körper ritzte, aber sie wusste wirklich nicht einmal im Ansatz, um was für Dokumente es ging. Und würde der andere erfahren, dass sie Feryn ermordet hatte, wollte sie auf jeden Fall ganz weit weg sein. Allerdings erschlug er sie vielleicht auch im Affekt. Nein, der hat genug Beherrschung... Langsam war sie wirklich am Ende, nicht nur dass ihre Lage aussichtslos war, sie kannte das ganze Spiel selbst zu genüge. Zwar hatte sie nie diese offensichtliche Befriedigung aus Folter gezogen wie es ihr gegenüber anscheinend tat, aber die Methoden waren ihr durchaus vertraut, ihr war auch bewusst dass er noch nicht einmal richtig angefangen hatte.
"Vor über zwei Monaten habe ich ihn bei Bravil in Cyrodiil kurz gesprochen. Danach habe ich seine Spur verloren, und ich weiß NICHTS von irgendwelchen Dokumenten, ich weiß nur dass er auf der Flucht war, mehr hat er mir nicht gesagt!" Diese Antwort brachte ihr den gleichen Schnitt auf dem anderen Arm ein. "Seine Spur verloren? Das glaubt ihr doch wohl selber nicht."
"Wenn ich es doch sage..." In Erwartung weiterer Schnitte schloss sie die Augen, doch dieses mal stand der Dunmer auf, trat hinter sie und betrachtete ihre hinter der Lehne zusammengebundenen Hände. "So schöne lange Finger..." Mit einer schnellen Bewegung verdrehte er sie an ihrer rechten Hand und Dreveni schrie nun doch auf, als sie mindestens zwei davon brechen merkte.
Als sich ihr Peiniger gerade wieder setzte trat einer der Dunmer die sich noch hier aufhalten mussten, durch den Durchgang an sie heran. Er sagte etwas auf Dunmeri zu dem anderen, und bedachte Dreveni dabei mit ziemlich eindeutigen Blicken. Der Mann, der sie verhörte, wandte sich danach wieder ihr zu: "Ich bin aber manchmal auch zerstreut. Glücklicherweise hat mich mein Freund daran erinnert, was ich ihm und den anderen versprochen habe, bevor ihr zu zerstört seid... Aber ich denke, nachdem mich Feryn dermaßen hintergangen hat, gebührt die Ehre zuerst mir."
Sie brauchte einen Moment, bis die Erkenntnis zu ihr durch drang, was er damit meinte, außerdem musste sie noch mit den Schmerzen in ihrer Hand kämpfen. Den anderen?? Wie viele.. "Vielleicht hilft das auch eurem Gedächtnis etwas auf die Sprünge."
"Ich weiß wirklich nicht mehr!", sagte sie jetzt doch mit aufkommender Panik in der Stimme. "Glaubt ihr nicht, ich würde ihn spätestens jetzt ans Messer liefern? Dafür dass er mich in diese Situation gebracht hat??" Tatsächlich war das der Moment, ab dem sie Feryn so oder so umgebracht hätte, hätte sie sich damals bei Bravil doch anders entschieden. Es konnte doch fast nicht wahr sein, dass er von ihr bei seinen Gildenbrüdern erzählt hatte.
"Ich weiß nicht, was ich euch glauben soll, aber ich denke das wird sich im verlauf der nächsten Stunden so oder so klären.", antwortete er nur kalt, während er dem anderen einen Wink gab, sie loszubinden. "Denkt nicht einmal daran, euch zu wehren, zu treten oder zu beißen. Ihr würdet es bitter bereuen. Und wisst ihr, was das schöne ist? Da wir ja Kollegen sind, versteht ihr sicher auch ohne große Erklärungen, was man jemanden antun kann, ohne dass er stirbt, oder?" Während der andere ihre Fesseln löste, überlegte sie hektisch, ob es noch einen Ausweg geben konnte. Langsam verfiel sie tatsächlich in Panik, es war doch etwas anderes im Kampf zu unterliegen und plötzlich eine Klinge an der Kehle zu haben, als hier gefesselt und ausgeliefert zu sein. Ihre Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als der andere nicht zimperlich dabei war, die Fesseln in ihrem Rücken zu lösen und sich auch nicht um die gebrochenen Finger scherte, die er ihr beiläufig noch einmal verdrehte, so dass sie keuchend nach Luft schnappte. Außerdem zirkulierte jetzt langsam das Blut wieder in ihren Gliedmaßen, was diese schmerzhaft kribbeln ließ. Als er damit fertig war, zog er sie auf die Beine, die ihr aber erst einmal einknickten, da auch sie komplett eingeschlafen waren. Brutal wurde sie wieder nach oben gezerrt, während ihr die Hände jetzt wieder auf den Rücken gebunden wurden. "Carmala.", nuschelte sie nur.
"Bitte?"
"Sie sind in Carmala. Einer Festung bei Chorrol.", sie sah dem großen Dunmer in die Augen, der sie verhörte. "Dort hat er sie versteckt."
"Ich fürchte, noch kann ich euch das nicht glauben.", sagte er, während er näher an sie heran trat. Sie konnte seinen Atem an ihrem Gesicht spüren, genauso wie die Wärme die von seinem Körper ausging, und versuchte, den Kopf wegzudrehen, allerdings hielt er gleich darauf ihr Kinn mit seiner Hand fest. Sie hätte ihm jetzt einfach ein Knie in den Magen rammen können, aber was hätte ihr das schon gebracht? Er hatte recht, es wäre dumm sich zu wehren. "Habt euch doch nicht so, ich denke sonst seid ihr auch nicht so schüchtern...", sagte er leise mit dem Gesicht nahe an ihrem Ohr, während er mit der freien Hand über ihren Körper fuhr. Inzwischen zitterte sie wirklich, wenn auch zum Teil deshalb weil sie einige Stunden unbeweglich an den Stuhl gefesselt war und jetzt einfach keine Kraft in ihren Muskeln hatte. Sie wollte einen Schritt zurück weichen, aber der zweite Dunmer stand immer noch hinter ihr und hielt sie fest...
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Legende
Zum Teufel mit dir, Assassinin... wie kann man nur dermaßen unfähig sein?! Dachte sich Arranges zum gefühlt hundertsten Male, seit sie sich der Ruine langsam näherten. Der Nekromant hatte sich in Gedanken schon eine ganze Reihe wüster Formeln zurechtgelegt, als er den ersten Turm der dwemerischen Ruine aus dem Nebel auftauchen sah. Der Kaiserliche wusste in dem Moment, als er sich aus dem Sattel des Guars schwang, auch gar nicht so recht, auf wen er jetzt zorniger war. Auf die Meuchler, die seine Assassinin entführt hatten und ihm damit eine erfolgversprechende Jagd nach Gumora verwehrten, oder aber auf die Meuchlerin selbst, weil sie so unglaublich dämlich war, sich von ihresgleichen fangen zu lassen... aus welchen Gründen auch immer, beides war im eigentlich egal. Überhaupt störte sich der Magier daran, dass er auf der Suche nach dem Molch behindert wurde, schon wieder. Ich werde dich ausnehmen wie ein abgestochenes Kaninchen, Gumora. Dessen kannst du dir sicher sein! Mit entschlossenen Schritten ging der Magier mit stumpfem Ausdruck, den die Netchledermaske vor seinem Gesicht bildete, auf die Tür zu. Klinke?! Er besah sich den Torrahmen, von Erynn nahm er bereits keine Notiz mehr. Als er wieder nichts sah, knurrte er unter dem dicken Tuch, das seinen Mund bedeckte, kehlig und ging einige Schritte zurück. Wenn ich dich da heraus habe, Dreveni, binde ich dich an deinem Guar fest und den Mund öffnest du dann, wenn du danach gebeten wirst! Grelles Feuer bildete eine gleißende Sphäre zwischen den beiden vorgereckten Händen des Kaiserlichen. Ein unbeschreibliches Dröhnen und Krachen schmerzte nur eine Sekunde später in den Ohren, als Arranges den Feuerzauber auf die kugelartige Tür richtete. Man konnte förmlich spüren, wie sich der Schall in den metallischen Innereien der Ruine unter der Erde fortsetzte.
Als sich der Staub einige Augenblicke später verzogen hatte, starrte Arranges die Tür, die nichteinmal einen Kratzer davongetragen hatte, hasserfüllt an. 'Verdammt nochmal!' Fluchte er unter seinem Helm. Wieder ballte er massive magische Kräfte in den Händen. Doch bevor er erneut auf die Tür feuern konnte, drang ein schabendes Geräusch zu ihm durch. Einen Augenblick später teilte sich die Kugel in der Mitte und gab den Durchgang frei. In der Mitte tauchte eine Gestalt auf und spähte nach draussen. Der Dunmer hatte nichteinmal den Hauch einer Chance. Auch die natürliche Feuerresistenz seiner Rasse konnt nicht verhindern, dass er in dem Feuerstrahl, der nur den Bruchteil der Dauer eines Lidschlags später aus den Händen des Beschwörers hervorschoss, einfach verpuffte. Gedärme, Hautfetzen und ein paar wenige verkohlte Reste der Lederrüstung, die er getragen hatte, zierten jetzt den Eingang der Ruine.
Ohne zu zögern betrat Arranges die Ruine. Drinnen war alles absolut anders, als er erwartet hatte. Die Beleuchtung schien aus irgendwelchen seltsamen Röhren zu bestehen und ansonsten war beinahe alles aus Metall oder Erzen gefertigt. Aber er hielt sich nicht zu lange damit auf, die Architektur zu bestaunen, denn kaum hatte er ein paar Schritte in den Raum hinter dem Eingang gewagt, stand ihm ein weiterer Dunmer in leichter Rüstung gegenüber. Es war dem Mann deutlich anzusehen, dass er absolut nicht wusste, was er mit dem Unbekannten dort anzufangen hatte. Er blickte in die regungs- und emotionslose Maske und war für eine Sekunde so von der ganzen Situation und der schieren Gleichgültigkeit, mit der der Fremde sein Schwert blitzschnell zog und ihm durch den Brustkorb stieß, überrumpelt, dass er nichteinmal den Ansatz von Gegenewehr zeigte.
Arranges riss sein Schwert zurück und kümmerte sich nicht mehr um den vor ihm wie ein krummer Turm in sich zusammensackende Dunmer. Zwei weitere Gänge führten von der Eingangshalle weg. Aus einem drangen Schritte zu ihnen herauf. Einen Herzschlag später sah sich Arranges einem weiteren Dunmer gegenüber. Für einen kurzen Moment fassungslos, blickte dieser auf seinen am Boden liegenden Kameraden und rief irgendetwas, das Arranges nicht verstand. Es war ihm im auch egal. Ohne Worte hob er beinahe gelassen die linke Hand, als wolle er eine imaginäre Person vor sich dazu auffordern, aufzustehen, während er weiter dem Dunmer in die Augen sah. Dessen Fassungslosigkeit wandelte sich plötzlich zu Zorn. Er riss die beiden Dolche aus seinem Gürtel und wollte gerade auf den Kaiserlichen zustürmen, als vor ihm ein Skelettmeister aus dem Boden wuchs und ihn mit der selben regungslosen Miene aus dunklen Augenhöhlen heraus anstarrte. Ein Kampf entbrannte zwischen den beiden. Lautstark gebrüllte Befehle drangen plötzlich aus einem der anderen beiden Gänge zur Eingangshalle. Arranges spürte, wie ihm jemand von hinten einen Arm um den Hals legte. 'Ganz ruhig...' Hörte er die Stimme eines Khajiits in seinem Nacken. Richtig, beweg dich nicht, sonst geht mein Schlag ins Leere... Dann warf er den Kopf ruckartig nach hinten und spürte die Schnauze des Tiermenschen mehr als nur einmal brechen. Komplett überrascht und von viel zu plötzlichem Schmerz gepeinigt, kreischte das Katzenwesen auf. Der Nekromant entwadt sich dem Griff des Assassinen und mit dem Schwung der Drehung flog dem Khajiit der Ellenbogen des Kaiserlichen in die linke Gesichtshälfte. Das Schwert folgt beinahe so schnell von der anderen Seite und drang knackend und reissend auf Hüfthöhe in den Körper ein. Ein erneuter Feuerzauber sorgte dafür, dass dem Tiermenschen noch der halbe Torso weggerissen wurde und der Rest von ihm quer durch den Raum segelte und schwer an eine Wand klatschte.
Arranges wählte ohne lange Zeit zu verschwenden, eher per Zufall aus, welchen Gang er nahm und ging einfach weiter. Der andere Dunmer wurde bereits übel von dem Untoten bedrängd und würde wohl nicht mehr zu lange durchhalten. Auch um Erynn kümmerte sich der Magier nicht in diesem Moment. So groß kann diese Ruine nicht sein... wo zum Teufel haben sie dieses Weibsbild versteckt?
Geändert von weuze (30.10.2011 um 15:34 Uhr)
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Fossil
Die Ruine war ziemlich weit entfernt von Molag Mar und Erynn fürchtete zwischenzeitlich, daß sie die Guars zuschanden geritten haben würden, bevor sie Nchuleftingth erreichten. Endlich jedoch, als sie schon fürchtete zum Abwarten gezwungen zu sein, weil aufziehender Nebel das Licht von Monden und Sternen schluckte und sie fast blind in der Aschewüste zurückließ, schälten sich fremdartige Strukturen aus dem Zwielicht, seltsamer als alles, was die Elfin je zuvor gesehen hatte. Was auch immer diesen Bau aufrecht erhielt, mit normaler Statik hatte es wohl nicht viel zu tun.
Sie überließ es Arranges, die Speerspitze zu bilden, genau genommen blieb ihr auch nichts anderes übrig, da der Nekromant längst zur Höchstform aufgelaufen war und gleich von Anfang an so viel Radau veranstaltete, daß Erynn die Überlegung einer vorsichtigen Infiltration direkt verwarf. So hielt sie sich ein Stück weit hinter ihm, einen Pfeil auf der Sehne, um mit einem schnellen Schuß eingreifen zu können, wenn die Situation Gefahr lief, außer Kontrolle zu geraten.
Dann wurde es hektisch. Erynn hörte Rufe aus den Tiefen der Ruine und der Beschwörer wurde plötzlich von einem Khajiit angesprungen, der sich zuvor für ihrer beider Augen unsichtbar im Schatten verborgen haben mußte. Spätestens als das Katzenwesen starb, war ihre Position preisgegeben. Die Entführer mußten nichts weiter tun als den Schreien zu folgen. Die Kriegerin hob ihren Bogen und blickte, die Wand des Ganges stets in ihrem Rücken behaltend, immer wieder um sich, während sie Arranges tiefer in die Dwemerstätte folgte. Vor ihnen tauchte eine kurze Treppe auf, die einige Stufen nach unten führte, als Erynn ein Geräusch hinter sich mehr spürte als hörte, das nicht ganz zu dem dauernden Knarren und Ächzen des uralten Bauwerks passen mochte. Sie duckte sich und fuhr herum, entging nur knapp einem Wurfmesser, das harmlos ihre Maske streifte und außer Sicht verschwand. Die Elfin legte an, nahm sich aber nicht mehr die Zeit wirklich zu zielen, als sie am Fuße der Treppe Tumult vernahm. Man hatte sie in die Zange genommen.
Sie ließ die Sehne fahren und beobachtete, wie einer der Jagdpfeile ihres Vaters die Netchlederrüstung des Angreifers durchschlug und zitternd in dessen Unterleib stecken blieb. Der Mann kippte auf die Seite, beide Hände um den Pfeilschaft gekrampft, und begann zu schreien. Er kreischte immer noch als Erynn herumwirbelte, den nächsten Pfeil bereits auf der Sehne. Sie sah gerade noch, wie der Beschwörer zurücktaumelte und sich schüttelte, als sei ihm schwindelig. Er wurde von zwei weiteren Gestalten schwer bedrängt, die wie sie selbst Ledermasken trugen und bösartig aussehende, schwere und doch seltsam elegante Streitkolben schwangen. Die Dunmer fällte einen von ihnen mit ihrem nächsten Schuß, doch um ein weiteres Mal anzulegen blieb keine Zeit mehr. Erynn stieß sich ab, überwand die Treppe mit einem einzigen Sprung und flog, das rechte Bein vorgestreckt, auf den zweiten Gegner zu. Sie hatte auf das Knie gezielt, jedoch geriet ihr Sprung eine Handbreit zu kurz und so traf ihr Außenspann stattdessen die Wade ihres Widersachers. Es genügte, um seinen Zweck zu erfüllen. Die Elfin hörte das Schienbein brechen. Vom Schwung ihres Körpers weitergetragen, fiel sie über den strauchelnden Körper, rollte sich ab und kam gerade rechtzeitig wieder auf die Füße um zu sehen, wie Arranges seine Silberklinge im Rückgrat ihres Feindes versenkte und ihm so den gar aus machte.
Kaiserlicher und Dunmer sahen sich einen Moment lang an. „Bist du in Ordnung?“ fragte Erynn. Ihre Stimme klang dumpf unter dem Mundtuch. Arranges nickte nur und winkte ab.
Sie setzten ihren Weg fort, und schon nach der nächsten Biegung des Gangs fanden sie sich vor einer der seltsamen runden Metalltüren wieder, die so typisch für den Baustil der Dwemer zu sein schienen. Erynn hängte den Bogen über ihre Schulter und zog das Schwert. Ein weiteres Nicken, dann griffen sie jeder nach einem Türflügel und rissen sie auf.
Sie platzten in einen weiteren, komplett mit Metall ausgekleideten Raum. Drei Personen befanden sich darin, von denen zwei sie mit einer Mischung aus Überraschung, Zorn und Entschlossenheit anstarrten. Und zwischen ihnen... Dreveni!
Einer der beiden Dunmer hielt die Assassinin grob bei den Oberarmen gepackt, der andere, sehr dicht vor ihr, hatte seine Hand in den schönen, schwarzen Haaren ihrer Begleiterin vergraben und deren Kopf in schmerzhaft aussehendem Winkel nach hinten gerissen.
Das Erstaunen der beiden Männer und die damit einhergehende Reglosigkeit währte nur einen Lidschlag, kürzer jedenfalls als das kalte, lähmende Gefühl, das Erynn durch die Glieder fuhr. Sie kannte diese Situation nur zu gut.
Dreveni wurde zu Boden geschleudert und blieb dort zunächst reglos liegen, als die Entführer sich Beschwörer und Bogenschützin zuwandten. So plötzlich wie die Starre gekommen war, verschwand sie auch wieder. Mit einer Geschwindigkeit, von der Erynn bisher nicht gewußt hatte daß sie sie besaß, warf sie sich jenem entgegen, der zuvor hinter der Meuchlerin gestanden hatte. Sie riß das Langschwert hoch über ihren Kopf, ihre eigene Deckung nicht achtend, und ließ es mit aller Macht auf den Dunmer niedergehen, durchbrach mit schierer Wucht dessen Verteidigung und schlug ihm das Kurzschwert aus der Hand, brachte ihre Klinge mit einer vollen Drehung ihres Körpers herum und spürte mit schwärzester Befriedigung, wie Muskeln und Sehnen des Halses dem kalten Stahl nachgaben. Ihr Gegner öffnete den Mund, brachte aber nichts heraus als einen Schwall dunkelroten Blutes. Dann stürzte er.
Allein die Maske verhinderte, daß sie auf den Leichnam spuckte, dann fuhr sie zu dem Nekromanten herum, der mit dem anderen Entführer focht. „Arranges!“ brüllte sie über den Kampfeslärm hinweg „Laß ihn am Leben!“ Laß ihn am Leben. Dieser da gehört Dreveni...
Geändert von Glannaragh (01.11.2011 um 20:51 Uhr)
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Legende
Arranges hatte nur einen Moment nicht aufgepasst, als er den schweren Hieb einer keulenartigen Waffe auf Brusthöhe spürte. Das Kettenhemd hielt allen mögichen Angriffen problemlos stand, nur war es eben keine massive Platte und so waren Waffen wie etwa Streitkolben besonders problematisch. Er schmeckte einen leichten Hauch von Blut auf der Zunge, als er ausatmete, aber die Rippen waren wohl noch alle heil. Nur eine grobe Quetschung...
Und dann hatten sie wohl gefunden, wonach sie gesucht hatten. Dreveni hing hilflos, mehr in Fetzen, als Kleidung, in den Armen zweier Dunmer. Einer davon hielt nur einen Herzschlag nachdem sie den Raum gestürmt hatten, direkt auf ihn zu. Arranges parrierte den ersten Schlag ohne Mühe, der zweite fand allerdings eine Lücke in seiner Dekung und kreischte funkensprühend über die Mithrilkette. Knacken und das Reissen von Fleisch verriet, dass Erynn den anderen bereits erledigt hatte. Mitten im Schlag hielt der Dunmer inne und blickte an Arranges vorbei. Der wollte bereits zum tödlichen Schlag ausholen, zögerte aber einen Lidschlag zu lange, als Erynns Stimme unter die Maske drang. Der Hieb ging ins Leere, denn der andere hatte wohl verstanden, was die Kriegerin gerufen hatte und sich blitzschnell außer Reichweite der Klinge des Nekromanten gebracht.
Woher es auch immer kam, aber plötzlich war der Meuchler im Begriff, ein Wurfmesser nach Dreveni zu schleudern. Wohl kaum, ich hab für die bezahlt und diese Schulden sind noch nicht beglichen! Entschlossen griff der Kaiserliche in die Luft in die Richtung, wo der Dunmer den einen Arm mit dem Wurfmesser hoch erhoben hielt. Die Bewegung wurde so plötzlich gestopt, dass die Muskeln trotz dem physischen Widerstand der Knochen im Arm weiterarbeiteten. Ein Geräusch, als würde ein dicker, voll im Saft stehender Baum einfach so umgeknickt werden, erklang. Das Messer viel aus der kraftlosen Hand und schlug klirrend auf. Ohne eine Regung riss Arranges seinen Arm zurück, ohne den telekinetischen Zauber zu lösen. Entgegen jeden natürlichen Winkels, folgte ihm der Arm des Dunmers und es knackte nochmals in der Schulter. Verblüffen und Schock überwindend, brüllte der Assassine plötzlich auf vor Schmerz und sackte kraftlos zu Boden. Dort wand er sich wie eine Schlange, der man auf halber Länge ihres Körpers das Rückgrat durchgetreten hatte.
Arranges steckte sein Schwert weg, ging an dem Mörder vorbei auf Dreveni zu. 'Seid ihr sehr schwer verletzt?' Fragte er harsch durch die Maske.
Geändert von weuze (01.11.2011 um 21:01 Uhr)
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Drachentöter
Dreveni hatte die Augen geschlossen und sich mehr oder weniger ihrem Schicksal ergeben, da flog plötzlich die Tür auf und es kamen zwei Gestalten in den Raum gestürmt. Wer das war, konnte sie nicht erkennen, die beiden waren in eigenartige Masken gehüllt, außerdem erhielt sie gleich darauf einen Stoß und fiel zu Boden. Sie schlug hart mit den Knien auf, konnte aber noch verhindern mit dem Gesicht voran auf dem Boden zu landen. Sie dankte Mephala für das Auftauchen der beiden und versuchte, sich wieder auf die Beine zu stemmen. Das gelang ihr allerdings erst beim zweiten Versuch, derweil wurde der Dunmer der sie gerade noch gehalten hatte, von einem der Eindringlinge fast geköpft. Arranges? Woher kommen..., da sah sieh, wie der zweite Dunmer, der gerade noch seine Finger an ihr gehabt hatte, mit einem Messer auf sie zielte, sie war noch immer nicht ganz auf die Beine gekommen. Auf einmal verbog sich sein Arm seltsam, und das Messer fiel zu Boden, Sekunden später folgte ihm schreiend der Dunkelelf. Inzwischen war auch Arranges an sie heran getreten und sie selbst endgültig wieder auf den Beinen.
"Nein.", antwortete sie nur dumpf, und drehte ihm den Rücken zu als stumme Aufforderung, ihr die Fesseln durchzuschneiden. Der Nekromant kam der Aufforderung auch nach, kaum konnte sie ihre Arme wieder bewegen sah sie sich suchend im Raum um. Arranges und Erynn ignorierte sie jetzt komplett, wie auch den Schmerz in ihrer rechten Hand oder die Beule an ihrem Hinterkopf. Schließlich sah sie, was sie suchte, ging zielstrebig auf den Dolch zu den ihr Peiniger fallen gelassen hatte, und hob ihn mit der linken Hand auf. Danach näherte sie sich dem Dunmer und trat ihn mit Wucht in die Seite, so dass er keuchend auf dem Rücken liegen blieb. Dass sie sich ihre Zehen an seiner Lederrüstung stauchte, interessierte sie jetzt ebenfalls nicht. Mit einem weiteren Satz war sie über ihn, das Knie an der Kuhle an seinem Hals und den Dolch vor seinem Gesicht. "Aufhören zu jammern.", sagte sie, und als er nicht sofort parierte, verstärkte sie den Druck mit ihrem Knie. Als er sie ansah und still war, fuhr sie fort: "Jetzt will ich ein paar Antworten. Was hat Feryn alles von mir erzählt?" Der Dunmer sah ihr nur voll Verachtung in die Augen und brachte einen Schwall Worte auf Dunmeri über die Lippen. Dreveni meinte ein paar üble Beleidigungen zu hören, aber das interessierte sie nicht weiter. "Falsche Sprache", sagte sie nur ruhig, während sie in seine rechte Wange mit dem Dolch ein Kreuz ritzte. "Du dreckige kleine fremdländische ••••, du sprichst nicht mal die Sprache deiner Ahnen und meinst..."
"Falsche Wortwahl", während die linke Wange langsam ein Dreieck zierte. "Hättet ihr mir übrigens nicht die Hand gebrochen würde es hübscher werden, so muss ich leider die linke Hand nehmen..."
"Von mir wirst du nichts erfahren!", sagte er, und die Mischung aus Stolz und Verachtung die sie in seinen Augen sehen konnte, sagte ihr, dass es ihm Ernst war. Sie würde vermutlich aus ihm nichts herausbekommen.
"Ihr habt Glück dass ich euch das glaube und wir es außerdem eilig haben.", zischte sie ihm zu. "Aber dafür möchte ich euch noch etwas sagen: Feryn ist tot. Ich habe ihn abgestochen damals bei Bravil. Ich habe das, was ich schon vor 10 Jahren hätte tun sollen zu Ende gebracht. Und nachdem er mir nicht gesagt hat, wo eure verfluchten scheiß-Dokumente sind, wird er das wissen wohl mit in sein nicht vorhandenes Grab genommen haben." Bei den letzten Worten hatte sie fies gegrinst und ihm drei schöne Stirnfalten eingeritzt. Langsam schien ihm zu Dämmern, was sie gerade gesagt hatte. "Und nachdem ihr jetzt sterben werdet, hätte ich auch keine Gründe, euch anzulügen. So ganz unter Kollegen gesprochen.", sagte sie, bevor sie ihm den Dolch durch die Rüstung ins Herz rammte. Sie stand auf, würdigte den toten Dunkelelf keines Blicks mehr und sah sich kurz im Raum um. Auf einem Tisch konnte sie ein Stilett sehen, dass ihr verflucht bekannt vor kam, und nahm es an sich. Danach wurde ihr erst wieder die Anwesenheit von Arranges und Erynn bewusst, auch wie zerschlagen sie selbst eigentlich war. Sie wandte den beiden ihr müdes Gesicht zu und sagte nur: "Wo gehts hier raus?" Sie musste wirklich an die frische Luft, noch einen Augenblick länger hier drinnen, und sie würde ausflippen.
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Fossil
[Erynn]
Sie führten Dreveni nach draußen. Die Assassinin wirkte etwas zittrig, jedenfalls kam es Erynn so vor, dennoch schaffte sie es, allein und ohne Hilfe zu gehen. Zum ersten Mal hatte die Kriegerin die Möglichkeit, sich genauer in der Dwemerruine umzusehen. Es war fremdartig, faszinierend, jedoch schauderte sie bei der Vorstellung, ein ganzes Leben hier verbringen zu müssen, wie das schon so lange ausgelöschte Volk es getan hatte. So bemerkenswert die Fortschrittlichkeit der uralten Architektur auch sein mochte, das Metall, das sie einschloß schien direkt auf ihre Seele zu drücken und ihr die Luft zum Atmen zu nehmen. Alles war zu massiv, zu schwer, zu... gerade. Nichts hier war in seinem natürlichen Zustand belassen worden. Es war trostlos.
„Wir sollten uns später noch einmal in der Ruine umsehen“, sagte sie zu niemand bestimmtem. „Vielleicht finden wir noch etwas, das uns nützlich sein könnte.“
[Dreveni]
Dreveni interessierten mehr die Leichen, an denen sie auf dem Weg nach draussen vorbeikam, als die Ruine an sich. Es hatten sich ziemlich viele Assassinen der Morag Tong hier aufgehalten. Auf Erynns Vorschlag, sich in der Ruine umzusehen, antwortete sie nichts. Sie gab sich noch alle Mühe, sich wieder zu fangen, in einer derartigen Situation war sie so noch nie gewesen. Zwar hatte sie gerade noch einmal Glück gehabt, aber ihr wurde immer noch schlecht wenn sie an den Dunmer dachte, und wie er seine Hand an ihrem Gesicht gehabt hatte, und an den Ausdruck in seinen Augen. Ausserdem hasste sie es, dass Arranges und Erynn sie in diesem Zustand sahen, auch wenn sie ihnen dankbar für die Rettung war. Als sie schließlich durch die immer noch geöffnete Tür nach draussen trat, war es immer noch Neblig und man konnte kaum etwas von der Umgebung erkennen. Dreveni interessierte das allerdings nicht weiter, für einen Moment glaubte sie, ihr würde wirklich schlecht werden und stand kurz mit den Händen an die Knie gestützt da, bevor sie sich vorsichtig auf den Boden setzte. Sie würde gerade einiges für eine Flasche mit starkem Alkohol geben, aber sie glaubte nicht, dass einer ihrer Begleiter etwas in der Richtung dabei haben würde. Versonnen betrachtete sie ihre rechte Hand, die inzwischen ziemlich dick geworden war. Die Finger waren nicht wirklich verbogen, aber sie hatte das knacken deutlich gemerkt, mit dem sie gebrochen waren. Alles in allem bot sie gerade einen reichlich kläglichen Anblick, was ihr auch langsam bewusst wurde, und sie auch ärgerte. So sollte sie höchstens Mordan sehen, aber sicherlich nicht Arranges oder Erynn.
[Arranges]
Dreveni war in sichtlich schlechter Verfassung. Und Arranges war alles andere als gut gelaunt. Die Ruine nahm er gar nicht wahr, als sie hinausgingen. Nochmal da drin umsehen... was willst du dort finden, außer Metallschrott? Draußen angekommen, musterte der Magier die Assassinin erstmals eingehender. Vertrocknetes Blut klebte an ihrer Kleidung, eine Hand war dick geschwollen, ein relativ deutliches Zeichen dafür, dass etwas gebrochen war. Arranges ging zu seinem Guar hinüber und nahm sich die Maske vom Kopf. Zum Vorschein kam von Schweiß strähniges Haar, das stellenweise wirr vom Schädel abstand und ein deutlich vom Ärger gerötetes Gesicht. Er löste einen Beutel vom Gepäck, das der Meuchlerin gehörte, von dem Träger und kam wieder zu den beiden Dunmern. Er ließ das Bündel vor Dreveni auf den staubigen Boden plumpsen. 'Vielleicht wollt ihr euch ersteinmal etwas vorteilhafter anziehen...' Meinte er nur. 'In dem Bündel müssten auch irgendwo ein paar Heiltränke von euch sein.' Fügte er hinzu und deutete auf ihre Hand. Dann sah er zu Erynn: 'Nein, wir verschenken nicht noch mehr Zeit. Sobald Dreveni wieder selber atmen kann, reiten wir weiter.' Sagte er bestimmt, dann wandte er sich wieder an die andere. 'Vielleicht möchtet ihr uns dann auch irgendwann noch erzählen, was die Morag Tong für ein Interesse an euch hegt? Ich bezweifle nämlich sehr stark, dass sie schlicht nur an eurer Weiblichkeit interessiert waren.'
[Erynn]
"Gut", sagte Erynn auf Arranges' ablehnende Antwort hin. "Wenn sich der Nebel bis dahin gelichtet hat, machen wir das. Aber ich halte es nicht für klug, in dieser Suppe und unbekanntem Gelände herumzustolpern. Sollten wir uns dabei verirren, könnten wir weit mehr Zeit verlieren, als wenn wir besseres Wetter abwarten." Dann wandte sie sich Dreveni zu, um einen genaueren Blick auf deren Verletzungen zu werfen. Die Schnitte an den Armen sahen häßlich aus, waren aber nicht allzu tief. Offensichtlich war es dabei nicht darum gegangen, gefährliche Wunden zu verursachen. Die Finger würde die Andere noch eine Weile schonen müssen und es mochte, auch mit der Unterstützung von Heiltränken, etwas dauern bis sie wieder einen Bogen benutzen konnte, doch die Knochen wirkten nicht, als seien sie stark gegeneinander verschoben worden, was ihr die unangenehme Prozedur des Einrenkens ersparen würde - jedenfalls so weit sich das bei dem stark geschwollenen Fleisch erkennen ließ.
Mit einer Geste forderte Erynn Dreveni auf, ihr die versehrte Hand zu reichen, während sie sich fragte, ob diese wohl überhaupt auf die harsche Forderung des Beschwörers eingehen würde, ihnen mehr über die Gründe für diesen Vorfall zu verraten. Genauer gesagt fragte sie sich, ob die Meuchlerin dazu überhaupt schon wieder fähig wäre. Sie war sichtbar bemüht, den kühlen, distanzierten Gesichtsausdruck beizubehalten, der ihr so zu eigen war, aber der Kriegerin entging das unstete Flackern in ihren Augen nicht. Wenn du wüßtest wie froh ich bin, daß wir dich rechtzeitig erreicht haben, Dreveni...
[Dreveni]
Halt einfach nur deinen Mund., dachte sie sich zu Arranges Ansprache. Sie hatte jetzt sicherlich keine Lust, die Geschichte mit Feryn vor den Beiden auszubreiten, vor allem da sie selbst erst einmal damit zurecht kommen musste. Wieviel hatte sie ihm tatsächlich bedeutet, wenn er schon seinen Gildenbrüdern so von ihr erzählt hatte? Gerade bereute sie es schmerzlich, dass sie ihn umgebracht hatte, auch wenn sie ihn andererseits hasste, für das wo sie durch ihn hineingeraten war. War es doch ein Fehler gewesen? Er war immer schon für seine Überzeugung eingestanden, hatte er sich vielleicht sogar geändert, als er sich gegen die Morag Tong wandte? "Ich habe jemanden getötet, hinter dem sie offenbar her sind. Oder hinter etwas, das er versteckt hat.", sagte sie leise ohne den Beschwörer anzusehen. Den Rest von seinen Worten ignorierte sie, und streckte Erynn wortlos die Hand hin. "Aber solange ihr mich nicht mehr Dreveni nennt hier auf Vvardenfell vor anderen, sollten wir die los sein.", fügte sie noch an, nachdem sie ein paar Sekunden an Erynn vorbei ins Leere gestarrt hatte. Sie hoffte die andere würde vorsichtig sein, der Schmerz in ihrem Kopf meldete sich auch schon wieder.
[Arranges]
Allerdings... aber ich glaube kaum, dass das Wetter sehr bald besser wird... Es war eine gute Idee, die Netchledermasken zu kaufen, die Luft ist so voll von Staub und Asche, von dem Nebel mal abgesehen, dass ich mittlerweile fast bereit bin zu glauben, was sich die Kundschafter in Molag Mar über den starken Aschesturm im Zentrum der Molag Amur berichteten. Als Arranges dann Dreveni zuhörte, konnte er kaum fassen wie unglaublich dämlich eine Person allein sein konnte. 'Seit wann rempeln sich Assassinen eigentlich so arg? Ich war immer der festen Meinung, dass sich die Gilden wie auch die freien Meuchler insgesamt aus dem Weg gehen. Warum habt ihr euch eingemischt? Ich glaube kaum, dass jemand den selben Auftrag an zwei verschiedene Assassinen vergibt.' Arranges wandte sich ab, ging nochmals zu den Guaren hinüber und machte einen der Wasserschläuche los. 'Und wie gedachtet ihr, sollten wir euch dann ansprechen?' Fragte er deutlich resignierend, aber nicht mehr sehr verärgert, als er den komplett abwesenden und in sich gekehrten Blick der Dunmer bemerkte, als er neben Erynn trat. Er hielt seiner Begleiterin den Wasserschlauch hin, während er auf eine Antwort Drevenis wartete.
[Erynn]
Ach, Arranges... so laß ihr doch einen Moment der Ruhe. Erynn packte den Unterarm der Assassinin mit festem Griff, so daß sie die Hand nicht einfach wegziehen könnte, dann tastete sie vorsichtig die zwei geschwollenen Finger ab. Es waren tatsächlich keine komplizierten Brüche, wie sie mit Erleichterung feststellte. Sie hatte kein Verlangen danach, Dreveni noch einmal so eine Tortur anzutun wie vor einiger Zeit, als sie den Bruch in ihrem Arm gerichtet hatte. Erynn nahm die Wasserhaut entgegen, die Arranges ihr unaufgefordert reichte und freute sich tatsächlich über diese Aufmerksamkeit. "Danke", sagte sie lächelnd. "Ich brauche noch zwei Schienen. Etwa so breit wie ihre beiden Finger und so lang, daß sie bis über das Handgelenk reichen." Ihr Blick wanderte von ein paar krüppeligen Sträuchern zu einem abgestorbenen Baum, der in der Nähe schief aus dem staubigen Boden ragte. "Sieh mal zu, was du machen kannst, ja?"
In Drevenis Beutel fand Erynn neben Heiltränken auch Verbandszeug. Mit einem kleinen Fetzen davon wusch sie die Hand der anderen Dunkelelfe, kühlte die Verletzung so gut es mit dem mittlerweile warmen Wasser ging. Danach tränkte sie einen Teil der Verbände mit etwa der Hälfte eines Heiltranks und begann, die Hand und die beiden Finger damit zu umwickeln, jeden einzeln. Auf den Schläfen ihrer Begleiterin erschien ein dünner Schweißfilm, und so begann die Kriegerin zu erklären, hauptsächlich, um Dreveni ein bißchen abzulenken: "Ich bandagiere Eure Hand, um die Finger etwas zu stabilisieren und deshalb, damit ich gleich die Schienen richtig anlegen kann, ohne daß sie verrutschen oder scheuern. Der Trank wird dafür sorgen, daß die Knochen schnell wieder heilen. Ihr werdet es bald überstanden haben, zumindest äußerlich..."
[Dreveni]
Sie wollte nichts weiter als ihre Ruhe, aber Arranges schien das nicht weiter zu interessieren. "Das werde ich mir schon noch überlegen, aber nicht jetzt.", antwortete sie ihm nur. Den ersten Teil seiner Fragen überging sie wieder, es war ohnehin besser wenn er weniger wusste. "Ihr liegt allerdings mit allen euren Vermutungen falsch.", verteidigte sie sich dann doch noch halbherzig. Mehr oder weniger war es jetzt auch schon egal was er erfuhr oder vermutete, trotzdem war sie froh als Erynn Arranges weg schickte. Es tat höllisch weh als Erynn auf ihren Fingern herumdrückte, aber auch das lenkte sie nicht so sehr wie erhofft von dem eben Erlebten und ihren Taten in der Vergangenheit ab. Schließlich fing Erynn auch noch an zu erzählen, was sie gerade tat, und Dreveni wollte ihr schon mitteilen dass sie das nicht im geringsten interessierte, stockte aber bei den letzten Worten der Dunmer. Sie verzog den Mund zu einem freudlosen Grinsen und schloss kurz die Augen, danach sah sie der anderen mit einer Mischung aus Resignation und einem Anflug von Trauer in die Augen. Was wusste sie schon? Über das da drinnen würde sie hinweg kommen, vermutlich eher früher als später, zumindest war das ihre feste Überzeugung im Moment. Wäre das ganze nicht in Zusammenhang mit Feryn und immer mehr offenen Fragen gestanden.
"Ihr seid ja gerade noch rechtzeitig gekommen, noch hatte er mich ja nur angegrabscht, angeritzt und mir die Finger verdreht.", sagte sie zu Erynn, wenn auch mehr aus dem Grund heraus, sich nicht gerade jetzt mit Feryn zu verquatschen, als dass ihr an einem Gespräch mit der anderen lag. So viel war ja wirklich nicht passiert, auch wenn es sie jetzt bei dem Gedanken daran leicht schüttelte. Nimm dich zusammen, Dreveni...
[Arranges]
'Natürlich liege ich falsch... es war garantiert die Order der Obrigkeit der Morag Tong, an diese Männer, sich irgendwo mitten im Feuerland in einer Ruine nieder zu lassen, gefühlt hundert Meilen nach Süden zu stiefeln und sich dort eine Dunmer zu holen, mit der sie Spaß haben könnten. Dabei muss es natürlich eine sein, die man nicht einfach mit einer Hand über dem Mund in eine Seitengasse zerren könnte, nein, es muss Dreveni sein.' Regte sich Arranges weiter auf, machte dann auf dem Absatz kehrt und ging davon, die Schienen zu besorgen. Während er mit seinem Gebrauchsmesser an dem Holz herumsäbelte, warf er hin und wieder Blicke in den Himmel und als er die Schinen fertig hatte, schien es ihm, als würde der Nebel eher dichter werden, anstatt sich zu verziehen. Verdammt... das wird wohl ein längerer Aufenthalt hier... Wütend verzog Arranges das Gesicht. Mit einem kurzen, kehligen Schrei machte er seinem Ärger Luft und trat dann den Baum einfach um. Krachend gab das spröde und staubtrockene Holz einfach unter der Wucht nach. Der Kaiserliche schob die Schienen in seinen Gürtel und bearbeitete den Baum mit ein paar gezielten Hieben einer beschworenen Axt. Mit einigen groben, aber mehr oder minder handlichen Holzscheite kam er zurück zu Erynn und Dreveni. 'So, wie das aussieht, wird das hier eine Zwangsrast werden.' Knurrte er, ließ das Holz fallen und deutete in den Himmel.
[Erynn]
"Wie ihr meint", antwortete Erynn stoisch und fuhr fort, die Verbände um die Hand der Assassinin zu wickeln. Als der Beschwörer außer Hörweite war, nahm sie den Faden wieder auf: "Wenn Ihr damit klarkommt, daß irgendwelche Kerle versuchen Euch Gewalt anzutun, so seid ihr entweder bewundernswert stark oder aber bemitleidenswert abgestumpft. Oder Ihr habt weit größeren Ärger am Hacken, als Ihr sagt." Die Stimme der Kriegerin war jetzt eine Nuance kühler als zuvor. "Ich glaube Euch aber nicht, daß Ihr es so einfach wegsteckt wenn irgendwelche dahergelaufenen Gestalten meinen, Euch behandeln zu können wie Vieh, oder noch schlimmer... ich habe mir Sorgen um Euch gemacht, Dreveni, und ich tue es noch." Sie wandte sich um, als sie hörte, wie Arranges seinen Frust an dem Baum ausließ. Kurz darauf näherte er sich wieder den beiden Frauen und brachte die Schienen mit. Erynn nahm sie entgegen und machte sich daran, zuerst die eine an der Unterseite von Drevenis Hand zu befestigen, wobei sie die Finger leicht streckte, dann legte sie die zweite mit leichtem Druck am Handrücken der Assassinin an und umwickelte beides mit einer weiteren Lage Verbände. "Wer ist eigentlich Feryn?" fragte sie scheinbar beiläufig, die Augen dabei auf ihre Arbeit gerichtet haltend.
[Dreveni]
Dreveni sah die andere Dunmer nur überrascht an, als sie meinte, sie würde sich Sorgen machen. Solche Aussagen waren freilich nicht unbedingt neu für sie, war sie doch nicht schlecht darin, andere nach ihrem Willen zu manipulieren. Doch hier hatte sie es darauf nun wirklich nicht angelegt, nicht einmal darauf dass die andere sie sonderlich mögen würde. Wesentlich weiter kam sie nicht mit ihren Überlegungen, da Erynn an ihren gebrochenen Fingern zog, was für kurze Zeit wieder jeden Gedanken aus ihrem Kopf verdrängte. Bei der Frage nach Feryn zuckte sie zusammen, sie wusste dass die beiden gehört hatte was sie dem Dunmer an den Kopf geworfen hatte bevor sie ihn getötet hatte, aber dass sie danach fragte hatte sie nicht gehofft. Verdammt. Irgendetwas musste sie ihnen erzählen, so würde sie hoffentlich spekulationen vorbeugen. "Feryn - war - Mitglied der Morag Tong. Ich hätte ihn vor ungefähr zehn Jahren ermorden sollen, aber das hat... nicht funktioniert." Den wahren Grund brauchten die beiden wirklich nicht wissen. "Anscheinend hat er sich gegen die Gilde gestellt und irgendwelche Dokumente entwendet. Und von mir erzählt, das und ein unglücklicher Zufall in Molag Mar hat sie wohl auf meine Spur geführt. Deshalb werde ich mir noch einen anderen Namen überlegen, mit dem ihr mich ansprecht und den Namen Feryn nicht mehr in den Mund nehmen. Ihr braucht euch also keine Sorgen machen, Erynn. Ausserdem ist Feryn tot, ich habe meinen Fehler bei der Gelegenheit gleich berichtigt." Ihre Stimme war leise und klang leider nicht halb so kühl und emotionslos wie sie es gern gewollt hätte. Man konnte ihr die Bitterkeit anhören, die sie überkam, wenn sie an den Abend bei Bravil dachte.
[Arranges]
Arranges blieb neben Erynn stehen und blickte mit versteinertem Gesicht auf Dreveni herab. 'Jetzt mal ernsthaft, ich kenne euch weder besonders lange, noch sonderlich gut, Dreveni. Aber jetzt einmal von der Tatsache abgesehen, dass es damals bei mir nicht funktioniert hat, warum konntet ihr diesen Feryn nicht schlicht und einfach töten?' Er forschte einen Augenblick in ihrem Gesicht und ließ sich ihre Worte nochmals durch den Kopf gehen. Ich hätte den Auftrag, Gumora zu töten, einfach an die Dunkle Bruderschaft weitergeben sollen und die machen lassen... Innerlich schlug sich Arranges an die Stirn. 'Hat er euch etwa mit euren eigenen Waffen geschlagen und euch gleich so eng um seine hübschen Finger gewickelt, dass ihr es nicht fertig brachtet, ihm euer Stilett in die Brust zu jagen?' Sagte Arranges mit vor Hohn triefender Dramatik. Und sowas bezahle ich als Spurenleser... bei den 4 Säulen, gedacht hab ich in dem Moment auch nicht sonderlich viel. 'Und von was für einem unglücklichen Zufall reden wir hier überhaupt?' Fügte er noch hinzu. Hätten wir sie einfach da unten verrecken lassen... Und als hätte die Ruine selbst dies gehört, drang plötzlich ein schabendes Geräusch von der Tür zu ihnen herüber. Mit einem hohlen Schnappen schlugen die beiden kugelartigen Torflügel aufeinander und versperrten so den Zugang zu den Gewölben der Dwemer.
[Erynn]
Erynn schwieg und überließ es Arranges, die Dunmer weiter auszufragen. Er konnte so etwas normalerweise ohnehin besser als sie. Die Bogenschützin selbst konnte sehen, daß es einiges gab, das die Assassinin lieber verheimlicht hätte. Normalerweise wäre ihr gar nichts aufgefallen, Dreveni hatte sich trotz des Schocks, der ihr noch in den Gliedern saß, bemerkenswert gut unter Kontrolle, aber gerade war sie ihr so nahe, daß das minimale Zucken von Augen und Wangenmuskeln ihr nicht entging. Die Andere versuchte, ihren Fragen irgendwie auszuweichen.
Es wäre aber besser, wenn wir endlich wüßten was vor sich geht. Ich will nicht vom Jäger zum Gejagten werden, nur weil Dreveni aus Stolz nicht mit der Sprache rausrückt, überlegte Erynn, während sie ihre Arbeit an der Schiene beendete. Dann nahm sie sich der langen Schnitte im Oberarm ihrer Begleiterin an. Die Wundränder waren glatt. Es mußte eine sehr scharfe Klinge gewesen sein, die diese Wunden verursacht hatte. Die Kriegerin fackelte nicht lange, legte ihr Gebrauchsmesser an den Stoff der Ärmel und schnitt sie auf Schulterhöhe ab - das Kleid war ohnehin ruiniert. Das Ganze zu säubern, mit der anderen Hälfte des Trankes zu spülen und zu verbinden würde nicht mehr lange dauern und wahrscheinlich bliebe bis morgen früh nicht einmal eine Narbe zurück. Die Tatsache, daß sie an Heiltränken nicht gespart hatten, erwies sich gerade als die nützlichste Investition der gesamten Reise.
Wenn wir hier festhängen bis der Nebel weg ist, gehe ich halt selbst nochmal in die Ruine. Mit etwas Glück haben die Entführer ein paar Draken dabei, die uns jetzt nützlicher sind als ihnen. Die Kriegerin hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als der Eingang der Dwemerstätte plötzlich ein Eigenleben entwickelte und sich mit einem endgültig klingenden, steinernen Knirschen schloß. Hervorragend...
Geändert von Glannaragh (05.11.2011 um 22:15 Uhr)
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Legende
[Dreveni]
Sie sah Arranges voll Verachtung in die Augen, als sie ihm antwortete: "Ich traf zufällig denjenigen in Molag Mar, der mir den Brief von Feryn weitergeleitet hat. Er hat mich danach gefragt, und das haben anscheinend dummerweise zwei von der Morag Tong mitbekommen. Das hat ihnen wohl gereicht. Und ihr wollt wissen, warum ich ihn damals nicht töten konnte? Das ist vorbei und nicht mehr wichtig, aber vielleicht reicht es euch zu wissen, dass ich ihm bei Bravil das Stilett in den Rücken gestochen haben, als er dachte ich würde ihm helfen. Wenn ihr es ganz genau wissen wollt: Er lag in meinen Armen und wir haben uns geküsst. Ich bin durchaus fähig, andere von Angesicht zu Angesicht abzustechen, wenn ihr darauf hinaus wollt." Das ganze klang leider nicht ganz so überlegen, wie sie es beabsichtigt hatte, dazu war sie immer noch zu mitgenommen. Als sich die Tür der Ruine schloss, drehte sie sich nur kurz um, sie hatte ohnehin nicht vorgehabt, da nochmal hinein zu gehen. "Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.", fügte sie noch leise an, bevor sie einen Blick zu dem Bündel mit ihrer Kleidung warf. Es würde nicht funktionieren mit einer Hand, und nachdem Erynn langsam damit fertig war, die Schnitte zu verbinden, warf sie ihr einen Blick zu und nuschelte: "Würdet ihr mir vielleicht bitte...."
[Arranges]
Ungläubig schaute der Kaiserliche die Elfe an. Es dauerte einen Moment, bis er sich gefangen hatte und dann lospolterte: 'Unfassbar! Da verlasse ich mich einmal, ein EINZIGES VERFLUCHTES MAL auf Assassinen und gerate an eine Meuchlerin in deren Wortschatz Verschwiegenheit und so etwas wie Vorsicht nur dann vorkommt, wenn Nirn, Masser und Sekunda eine gerade Linie bilden... Und nein, ich wollte nicht darauf hinaus, ob ihr jemandes Leib mit der einen Hand gegen den euren pressen und ihm mit der anderen Hand eine Klinge ins Fleisch stoßen könnt... ich hatte nur lediglich ein wenig mehr Verstand erwartet in diesem Zusammenhang! Ich hoffe für euch, dass ihr nicht nochmal in so eine missliche Lage kommt, ein weiteres Mal mache ich mir nicht mehr die Mühe euch aus irgendeinem Loch zu ziehen. Es gibt unter Garantie hundert andere Assassinen auf Tamriel, die ihre Gefühle und den ganzen Rattenschwanz an Problemen, den ihr bis jetzt so schön beispielhaft hinter euch hergezogen habt, besser im Griff haben!' Als ihm ihre letzten Worte in den Sinn kamen, wandte er sich ab und begann weiterhin kreativ fluchend, eine Feuer aufzuschichten und zu entzünden.
[Erynn]
"Das reicht, Arranges", hakte Erynn ruhig, aber bestimmt ein. "Sie weiß das selber." Sie zog ein paar dunkle, praktische Kleidungsstücke aus Drevenis Beutel und half ihr dann, das zerfetzte Kleid loszuwerden. Eine traurige Geschichte, dachte sie bei sich, ich möchte wirklich nicht mit dir tauschen.
"Ich kann verstehen, daß Ihr nicht über das sprechen wollt, was an jenem Tag geschehen ist, aber bedenkt, daß es Dinge gibt, die sich nicht totschweigen lassen. Sie schwären unter der Oberfläche, unsichtbar, bis sie hervorbrechen und alles zerstören. Wenn Ihr es Euch anders überlegt..."
Die Kriegerin ließ den Halbsatz in der Luft hängen als ihr auffiel, wie dumm ihre Worte klangen. Wenn Dreveni sich entschied zu reden, würde sie es schon erfahren.
[Dreveni]
"Noch ein Wort, Beschwörer, und ich lasse euch hier einfach stehen. Dann könnt ihr diesen verfluchten Molch alleine suchen, ich scheiß auch auf euer Gold, das dort drüben in Form von drei Guaren steht! Ich würde das an eurer Stelle aber vorher mit Erynn ausdiskutieren." Sie funkelte ihn noch einmal wütend an, dann ließ sie sich von Erynn in andere Kleidung helfen. Bei Erynns Worten sah Dreveni diese nur nachdenklich an. Was sollte es bringen, darüber zu reden? Es änderte überhaupt nichts mehr, sie konnte und musste es nur akzeptieren.
[Arranges]
Er warf bei den Worten Drevenis den Guaren einen Blick zu. Ich würde ja gerne sehen, wie du dich mit einer gebrochenen Hand allein durchs Feuerland schlägst... zu Fuß, Guare sind verletzlich, das sollte auch dir aufgefallen sein. Er verkniff sich aufgrund Erynns Worte allerdings eine weitere scharfe Bemerkeung. Stattdessen ging er schweigend zu den Guaren der Meuchler hinüber. Die Tiere zeigten zwar ganz offen ihre Scheu, machten aber keine Anstalten, zu fliehen oder sich dem Kaiserlichen zu erwehren. Arranges besah sich das Gepäck etwas genauer und stieß überrascht auf einige Waffen aus Materialien, wie er noch keine gesehen hatte. Sie erinnerten entfernt an die Zwergenwaffen aus Tamriel. Jedoch waren sie sehr viel kantiger und grober geformt, wirkten aber dennoch erhaben. In ihnen schien so etwas wie ein Funke der einstigen Macht der Dwemer nachzuglimmen und stumm von dem absolut konkurrenzlosen Fortschritt der Tiefelfen zu zeugen. Hmm... unter Sammlern würden echte dwemerische Waffen in Cyrodill unschätzbar hohe Preise erziehlen... Weiters fand er Wasserschläuche, mehrere der Netchledermasken und einige Rüstungsteile aus dem selben Material, Proviant und ein paar wenige Tränke. Er wollte gerade nach dem Zügel eines der Tiere greifen um sie zu ihnen ans Lager zu holen, als plötzlich Wind aufkam. 'Na ganz klasse!' Knurrte Arranges, nahm den Zügel und nach einem leichten Ruck, folgte ihm der Guar und ihm die beiden anderen.
Geändert von weuze (05.11.2011 um 16:50 Uhr)
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Fossil
Erynn hob den Kopf, als der Wind ohne Vorwarnung merklich stärker wurde. Er brachte jedoch keine Kühlung in die ohnehin ständig aufgeheizte Wüste, sondern strich ihr als heißer Hauch über die Wangen und durch das Haar. Sie beobachtete ein paar aufgewirbelte Ascheflöckchen, die an ihr vorbeizogen und konzentrierte sich dann wieder auf die Umgebung. Der Nebel, der sich seit den frühen Morgenstunden in der Gegend hielt, schien nur ein Vorbote des heraufziehenden Sturms gewesen zu sein. Jetzt zerrissen die dunstigen Schleier und gaben den Blick frei auf ein breites, dunkles und waberndes Band, das sich erstaunlich schnell auf ihre kleine Gruppe zuschob.
Arranges hatte die Situation offenbar einen Augenblick früher erfaßt. Erynn zögerte nicht, sondern half ihm, die Guars zusammenzutreiben. Die Tiere wirkten nicht sonderlich begeistert, schienen aber mit der generellen Richtung -die relativ geschützte Außenmauer der Ruine- durchaus einverstanden zu sein. Vermutlich hätten sich die an die Umgebung gewohnten Reitechsen auch ohne ihre ausdrückliche Aufforderung früher oder später dorthin begeben.
Die Kriegerin zog ihre Netchledermaske wieder übers Gesicht, nahm dann eine Plane und eine weitere Maske von den Lastgestellen der Guars und ging zurück zu Dreveni. Sie reichte der Assassinin den Gesichtsschutz und machte sich dann gemeinsam mit dem Beschwörer daran, die Plane über sie alle zu breiten, in der Hoffnung, daß es den feinen Staub, der mittlerweile in großen Wolken aufgewirbelt wurde, weitestgehend abhalten würde. Eng zusammengekauert hockten sie unter dem gewachsten Leinen und lauschten dem lauter werdenden Jaulen des Windes. Niemand sprach. Es hätte ohnehin nichts zu sagen gegeben und so nutzte jeder für sich die Zwangspause, um nach den Ereignissen der vergangenen Tage ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Erynn stellte fest, daß sie sich seltsam geborgen innerhalb dieser Naturgewalt fühlte, die sie umtoste. Das Land, die Asche und der Sturm schienen irgendwo tief in ihren Knochen zu stecken – es fühlte sich... richtig an, so fremd und exotisch Vvardenfell für sie auch sein mochte. Etwas sehr altes und urtümliches verband sie mit diesem Boden, etwas, das die Bedeutung ihrer eigenen Person zusehends schwinden ließ. Seit Jahrtausenden heulte der Wind durch die Molag Amur und würde es noch immer tun, wenn ihre eigenen Knochen längst selbst zu Staub geworden waren wie jener, der jetzt die Luft um sie herum füllte. Die Vorstellung war tröstlich und hypnotisierend zugleich.
Das wilde Lied des Sturms in den Ohren, verfiel die Kriegerin mehr und mehr in einen Dämmerzustand. Sie lehnte sich gegen Arranges, dessen Gegenwart ihr in dieser unwirklichen, fast tranceauslösenden Szenerie ein wenig Halt gab und sich daran erinnern ließ, was wirklich war und was vielleicht nur Illusion. Oder waren da wirklich wispernde Stimmen im Wind, die sie neckten, umschmeichelten und nach ihr riefen, ihr zuflüsterten daß sie sich besinnen sollte hierzubleiben auf Vvardenfell, dort, wo sie hingehörte?
Erynn schmiegte sich fester an ihren Begleiter, legte den Kopf gegen seine Brust und versuchte durch Leder und Mithril, seinen Herzschlag auszumachen. Allein schon um sicherzugehen, daß sie nicht das einzige lebende Wesen hier war, allein mit dem flüsternden Wind. Sie hörte jedoch nur ihr eigenes Blut, das wild in ihren Ohren rauschte, ein donnernder, fordernder Rhythmus den es danach verlangte, in die Melodie des Landes einzustimmen...
Geändert von Glannaragh (12.11.2011 um 20:42 Uhr)
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Legende
Es dauerte nicht lange, als der Sturm zur Höchstform auflief und das Brüllen des Windes beinahe schmerzhaft im Kopf dröhnte. Es war nicht unbedingt heiß, aber die trockene Wärme, die der Aschesturm mit sich brachte, kroch in jede Ritze und Falte seiner Rüstung und Kleidung. Mit versteinerter Miene starrte Arranges auf das grobe Stoffgeflecht vor ihm, währed er die raue Oberfläche der Mauerüberreste im Rücken spürte. Ich bin ja gespannt, wie viel Zeit uns dieser verdammte Sturm kosten wird. Im Augenwinkel eine Bewegung wahrnehmend, drehte Arranges den Kopf zur Seite und sah, wie Dreveni der Kopf auf die Brust sank. Auch eine gar nichtmal so schlechte Idee. Dachte sich der Beschwörer, lehnte selbst den Kopf zurück an die Wand, schloss die Augen und entspannte sich ein wenig.
Der Sturm hielt an und obwohl Arranges stark bezweifelte, dass sich bei dieser Witterung jemand vor die Tür wagen würde, blieb er dennoch relativ wachsam und horchte dann und wann angestrengt in das Rauschen hinaus. Ein Gewicht, das sich etwas zu plötzlich an ihn lehnte, forderte seine Aufmerksamkeit. Erynn war wohl ebenfalls leicht eingenickt und ehe er sich noch groß etwas denken konnte, lehnte die Dunmer nicht nur mehr an ihm sondern drängte sich regelrecht an seine Seite. Die Arme im Halbschlaf seltsam verkantet und den Kopf an seiner Brust. Im Geiste fasste sich Arranges an die Stirn, während er leicht den Kopf schüttelte. Ich glaube gern, dass ich ein besseres Kopfkissen abgebe, als die steinerne Mauer der Dwemer, aber so... kann das doch nicht bequem sein... Dachte er sich, während er den Arm auf Erynns Seite frei machte, ihn unter ihren Achseln um ihre Brust legte und sie aus der etwas verkrümmten Position in eine aufrechtere zog, sodass sie jetzt leicht schräg zu ihm mit dem Rücken an seinem Oberkörper lehnte, den Kopf so, dass der Hals vom Kapuzenmuskel gestützt und ihr Schädel auf halber Höhe an dem seinen ruhte. Den Arm weiterhin unter ihren Achseln um die Schützin geschlungen, damit sie nicht wegrutschen konnte, konzentrierte sich Arranges wieder auf den Sturm, der um sie herum tobte...
Viele Stunden mussten vergangen sein, denn als das Heulen endlich deutlich nachließ, bis schließlich nur noch die gwohnte Briese durch die Aschewüste wehte, war es bereits wieder dämmrig. Arranges schlug die Plane zurück und blickte in den Himmel. Es war klar und weit im Nordosten konnte er über die Dünen der Molag Amur den Dämmerstern Azuras bereits am dunkelnden Firmament entdecken. Vorsichtig nahm er sich mit dem freien Arm die Netchledermaske vom Kopf. Die leichten Bewegungen reichten bereits, um Erynn ebenfalls zu wecken. 'Gut geschlafen?' Fragte Arranges trocken, während er sie mit sanfter Gewalt in eine aufrechte Sitzposition beförderte und sich dann selbst auf die Beine wuchtete. Seine Glieder waren steif und seine Füße eingeschlafen während dem Bemühen, sich nicht zu viel zu bewegen, um Erynn ein wenig Ruhe zu gönnen. Während er die Plane zusammenrollte, schlug auch Dreveni wieder die Augen auf.
Wenig später saßen sie alle auf einem Guar, die restlichen beiden im Schlepptau, wieder mit gemächlichem Tempo Richtung Norden reitend.
Geändert von weuze (12.11.2011 um 23:58 Uhr)
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Fossil
Erynn tat als schliefe sie, als Arranges sie in eine etwas stabilere Position rückte. Sie wollte nicht reden, nichts erklären, sondern sich einfach nur der Nähe ihres Begleiters gewiß sein in dieser Phase erzwungenen Stillstandes mitten in dem Aschsturm, der so seltsame Eindrücke in ihren Kopf pflanzte. Stumm genoß die Elfin diesen Moment wortloser Friedlichkeit. Nach einer kurzen Weile wiegte das Geräusch des Windes und der langsame, regelmäßige Atem des Beschwörers sie wirklich in den Schlaf.
Die Kriegerin erwachte von einer leichten Bewegung, zog die Netchledermaske vom Kopf und rieb sich Augen und Nasenwurzel. „Ja“, antwortete sie leise, „ich habe sehr gut geschlafen.“ Tatsächlich war sie bestens ausgeruht und es drängte sie danach, die Suche fortzusetzen. Erynn überließ es Arranges, die Plane wieder zusammenzulegen und kümmerte sich stattdessen um die Guars, zog die Sattelriemen wieder straff und wählte für sich eines der Tiere der Entführer aus, eine recht große, gut bemuskelte Echse, deren Schuppen am Rücken fast die Farbe von Eichenholz hatten. Zumindest etwas Gutes hatte dieses ganze Theater gehabt: Sie müßten sich die Reittiere nicht mehr teilen.
Erynn half Dreveni, deren Gepäck zu verstauen und auf den Guar zu klettern, ein Unterfangen, das sich als nicht ganz einfach gestaltete, jetzt da die Assassinin nur eine Hand zur Verfügung hatte. Bleibt nur zu hoffen, daß wir für die nächsten ein, zwei Tage unbehelligt bleiben, bis die Knochenbrüche wieder verheilt sind. Ich würde auf ihre Kampffertigkeiten in einem solchen Fall ungern verzichten.
Sie hielt sich, eine der erbeuteten Echsen am Führzügel, in der Nähe der verletzten Meuchlerin, bis sie sich sicher war, daß diese auch mit der versehrten Hand keine Probleme hatte, ihr Reittier unter Kontrolle zu halten.
Die Nacht brach jetzt schnell herein, jedoch war von dem Sturm weit und breit nichts mehr zu sehen oder zu hören. Die Sterne tauchten ihren Weg in bleiches, angenehmes Licht. Sie setzten ihre Suche fort, immer grob nach Norden, einer schwachen Fährte folgend. Ich frage mich langsam doch, wie wir Gumora in dieser endlosen Einöde aufspüren sollen. Wir werden mehr als nur ein wenig Jagdglück brauchen, wenn wir diesen Verräter stellen wollen...
Geändert von Glannaragh (14.11.2011 um 11:12 Uhr)
Grund: Kosmetik
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Legende
Nördliche Molag Amur
Die Nacht war beinahe windstill und der Himmel klar. Die schier endlosen Weiten, die sie jetzt umgaben wirkten nach dem Sturm und der deutlich bergigen Landschaft im Süden, eher trostlos und leer. In giftgelb verfärbten Gruben drängten sich bis ins Mark tote Bäume aneinander. Weit verstreute Felsen und Dünen aus Staub prägten das Landschaftsbild. Obwohl es eigentlich hätte bitter Kalt sein müssen, war es hier mitten in der Nacht trotzdem seltsam warm. Natürlich. Langsam aber sicher kommen wir in die Gegegend, der das Feuerland eigentlich seinen Namen zu verdanken hat. Molag Amur. Arranges hatte die Karte der Insel mehr oder weniger im Kopf behalten, zumindest einprägsame Landmarken. Und die Lavaseen, die sich ihnen bald eröffnen sollten, waren zumindest auf der alten Karte deutlich dargestellt gewesen. Der Kaiserliche schätzte, dass die Dämmerung bald einsetzen müsste. Seine Vermutung wurde bestätigt, nachdem er Azuras Stern suchte und weit im Westen gerade noch über dem Gipfel des Roten Bergs im Zentrum Vvardenfells, erspähte.
Der baldige Grauschimmer im Osten ließ die Reisenden einvernehmend stumm entscheiden, dass sie eine kurze Rast einlegten. Arranges spürte bereits das Magma, welches hier schon so dicht unter der Erdkruste floss, dass die Fußsohlen nach längerem Stehen auf dem staubigen Grund, recht warm wurden. Nach einem kurzen Moment der Ruhe setzten sie ihre Reise fort. Das zunehmende Licht lud ein, das Tempo etwas anzuziehen, sodass die Guare bald mit weit greifenden Schritten durch die Wüste jagten. Sie waren tatsächlich nicht ganz so schnell wie Pferde im gestreckten Galopp, allerdings waren sie wohl deutlich besser für die Reise durch dieses lebensfeindliche Land geeignet. Der vogelartige Körperbau sorgte dafür, dass die Wirbelsäule bei dieser Geschwindigkeit von Kopf bis Schwanzende eine beinah waagrechte Linie bildete, welche weder wippte, noch sonderlich schwankte und den Reiter somit komfortabel und trotzdem in einem sehr ordentlichen Tempo durch die Wüste beförderte.
Sie durchquerten gerade eine sehr gedehnte Senke zwischen zwei Dünen, als sich vor ihnen in einigen hundert Metern Entfernung ein bisschen zu plötzlich ein gewaltiger Lavasee auftat. Ein Strom aus gleißend rotem Licht, quer zu ihrer Richtung. Doch bildete das flüssige Feuer, welches sogar auf diese Entfernung bereits seine Hitze spüren ließ, in diesem Moment plötzlich nicht mehr länger einen in den Augen schmerzenden Kontrast zur umgebenden Aschewüste. Sonnenlicht flutete in diesem Moment von Osten her das Land, als die helle Scheibe erste Grüße über den Rand der Welt sandte. Lava und Sonne konkurrierten regelrecht darum, wer heller und heißer war.
Arranges und die beiden Dunmer nahmen automatisch das Tempo weg und wurden langsamer. Der Magier schirmte die Augen vor der viel zu plötzlich eingetretenen Helligkeit und blinzelte. Einen Herzschlag lang dachte er, etwas im Augenwinkel gesehen zu haben und wandte reflexartig den Kopf zur Seite. Blöde Idee! Dachte er sich noch. Er hatte direkt in die Sonne geschaut und noch gesehen, wie jemand... oder vielmehr etwas, mit der Sonne die Dünen herunterkam. Arranges registrierte wie sich eine nicht definierbare, schwarze Öffnung neben ihm auftat. Im letzten Moment hechtete er von seinem Guar, ein saurer Gestank schlug ihm entgegen und kurz darauf dröhnte das gequälte Knurren seines Guars in seinen Ohren, als Reißzähne, die so lang waren wie Arranges Unterarm, in die Flanke der Echse drangen und das Lasttier noch im Lauf von den Beinen holte. Dumpfes Klatschen und Knacken, das Knarzen von nachgebenden Sehnen und Knorpeln, so wie das absterbende, viel zu hohe Brummen des Guars, verriet in diesem Moment nur mit Geräuschen, wie es wohl in großem Maßstab sein musste, wenn ein Berglöwe ein Kaninchen zu Töde schleudert. Die Kraft, die den Guar ruckartig hin und her warf und ihm dabei Knochen brach und Eingeweide zermalmte, war auf beängstigende Weise über die Luft fast spürbar...
Der Nekromant hatte sich in den wenigen Augenblicken wieder auf die Beine gestemmt, jedoch half ihm das nur wenig, denn er war durch den kurzen Blick in die Sonne noch immer arg geblendet. Auf wackligen Füßen riss er sein Schwert aus der Scheide und versuchte in der Richtung, aus welcher die Geräusche kamen, etwas zu erkennen, aber alles, was er in diesem Moment sah, war eine riesen große Bestie, die nur aus Maul und Beinen zu bestehen schien. In dem Rachen, welcher mit Zähnen gespickt war, wie sie Arranges eher von Daedroths kannte, hing der mittlerweile seltsam verkrümmte und schlaffe Körper des Guars.
Er meinte noch einen Ruf von Erynn hinter sich zu hören, als einer der beiden Packguare sein Leben in einer wohl recht ähnlichen Szene auszuhauchen schien...
Alit... sie greifen mit der Sonne an?! Zur Hölle, über ihre Intelligenz hat dieser verdammte Priester kein Wort verloren! Und als hätte das Monster seine Gedanken gelesen, schleuderte es den Guar, der lächerlich klein wirkte im Maul der Kreatur, zur Seite und stellte sich mit geöffnetem Rachen dem Kampfmagier gegenüber. Lange Fäden ziehend, troff eine dunkle Flüssigkeit durch die Lücken der vordersten Zahnreihen...
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Drachentöter
Nach dem Schlaf fühlte sich Dreveni schon ein bisschen besser, die rasenden Kopfschmerzen hatten nachgelassen, auch der Schmerz in ihrer Hand war weniger störend. Gebrauchen konnte sie diese vermutlich noch die nächsten zwei oder drei Tage trotzdem nicht. Sie hatte zwar noch die Magie, aber alleine darauf verlassen wollte und konnte sie sich nicht. Sie war einfach keine Magier, so wie Arranges. Ohne große Worte ließ sie sich von Erynn auf den Guar helfen, und trotte den beiden auf dem Tier hinterher. Glücklicherweise war es auf dem Rücken der Tiere recht ruhig, als diese schneller liefen, so konnte sie sich mit einer Hand gut festhalten.
Als sie eine kurze Rast im Morgengrauen einlegten, besah sie sich die Schnitte an ihrem Arm, die durch den Heiltrank nur noch als rote Kratzer sichtbar waren, aber auch das würde wohl noch verschwinden, höchstens eine leichte helle Linie würde zurück bleiben. Langsam sehnte sie sich ausserdem nach einem Zuber Wasser oder wenigstens einem Fluß, aber das würde wohl bis Vos warten müssen. Obwohl der Dunmer aus der Dwemerruine inzwischen tot und seine Leiche weit weg war, ekelte sie sich immer noch davor, dass er seine schmierigen Finger an ihr gehabt hatte.
Schließlich machten sie sich wieder auf den Weg, und als sie die Lavaseen erreichten und die Sonne aufging, war sie genauso geblendet wie der Magier vor ihr, so dass sie den Angriff ebenfalls erst bemerkte, als der Guar schon von dem Monster zerfleischt wurde. Etwas anderes als Monster fiel Dreveni zu dem Viech nicht ein, als sie ebenfalls schnell von ihrem Guar sprang, da sie seitlich noch eine Bewegung merkte. Einer der Guars mit dem Gepäck teilte eben das Schicksal seines Artgenossens. Dreveni hatte wirklich gehofft, dass sie noch ein oder zwei Tage frieden haben würden, oder wenigstens nicht gerade von dermaßen großen Tieren angegriffen wurden. Sie wollte erst ihren Dolch ziehen, merkte aber gleich dass sie damit in ihrer Linken nicht weit kommen würde, genauso wenig wie mit ihrem Schwert in einer Hand. Inzwischen war stand der erste Angreifer mit aufgerissenem Maul Arranges gegenüber, der zweite war noch mit dem Guar beschäftigt. Ohne groß zu überlegen konzentrierte sie sich auf einen Schockzauber und warf ihn dem Tier entgegen. Der Zauber war gut und in ihm lag ein nicht unwesentlicher Teil ihrer Magie, aber sie hatte nicht das Gefühl dass sich das Monstrum von einem Anfängerzauber stören lassen würde. Es überragte Arranges um einiges, Dreveni schätzte es auf etwa zwei Meter Höhe. Das Tier brüllte empört auf, als es getroffen wurde, und taumelte immerhin auf seinen zwei häßlichen Beinen zur Seite, weg von Arranges.
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