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Legende
[Arranges]
Der Kaiserliche machte sich kurz nach Dreveni auf zu dem Schmied. Seine Beinschienen waren bereits fertig und Arranges war fast ein bisschen überrascht, wie geschmeidig sich die überlappenden Lederlamellen an den Oberschenkel anschmiegte, ohne sich steif anzufühlen oder seine Bewegung zu behindern. Entsprechend kosteten sie allerdings auch. Das Lederrüstzeug in Cyrodiil war deutlich billiger, auch wenn der Nord ihm versicherte, dass die Netchlederrüstung zusammen mit der Chitinplatte noch eine der billigsten und doch robusten Rüstungen hier waren. Arranges merkte das Loch im Geldbeutel langsam aber sicher auch, aber noch sollte es gut reichen. Zudem steckte er hier Geld in einen Teil seiner Lebensversicherung. Nachdem er den Schmied wieder verlassen hatte, mischte sich der Magier unter die langsam an Zahl zunehmenden Leute auf dem Platz vor der Taverne und horchte sich ein wenig um. Nachdem er zwei Kundschafter der Legion in ein loses Gespräch verwickelt hatte, erfuhr er ebenfalls, dass man diese Untoten, die ihn in Bal Ur angegriffen hatte, wohl auch beschwören konnte... neben einigen anderen Kreaturen, welche die Telvanni verstanden zu rufen, von denen Arranges bis jetzt jedoch nur in Erzählungen gehört hatte. Interessant... es muss eine Laune Sheogoraths sein, dass wir in nächster Zeit auf telvannischem Boden reisen werden. Und ein kurzes Grinsen stahl sich über sein Gesicht.
Er verabschiedete sich von den beiden und kehrte zurück in die Taverne. Neue Kleidung und eine Schüssel Wasser wären vielleicht nicht schlecht... Dachte er bei sich. Es war noch immer Vormittag. Der Nekromant machte sich normalerweise nicht zu viel aus seinem Äußeren, aber mittlerweile spürte er den Staub des Feuerlandes überall. Nur eine Waschschüssel und zwei große Lappen... Die Schüssel und Tücher, die bei ihm im Zimmer waren, konnte er nicht nutzen. Die Schüssel hatte er ersatzweise einmal für Erynn statt des Eimers genommen und die Tücher um grobe Sauereien zu vermeiden. Er entsann sich einen Moment wo das Bad war. Der Vormittag war bereits fortgeschritten und Arranges hoffte einfach, dass die meisten Gäste bereits außer Haus waren.
Mit zielsicheren Schritten ging er auf die Tür des Baderaums, langte nach der Klinke und schob sie auf...
[Erynn]
Erynn ging es zusehends besser. Sie planschte im Wasser herum und nahm sich zum ersten mal seit langem wieder richtig viel Zeit, ihren Körper zu pflegen. Gerade als sie beschloß, daß es langsam genug wäre hörte sie ein Geräusch an der Tür. Was wird das denn jetzt? Sie tauchte wieder ab, stützte das Kinn auf den Rand des Zubers und spannte die Muskeln. Im nächsten Augenblick entglitten ihr alle Gesichtszüge, als Arranges, scheinbar in Gedanken versunken, in den Raum trampelte.
"Was willst du denn hier?" fragte sie, immer noch reichlich baff. "Hast du das Schild an der Tür nicht gelesen?"
[Arranges]
Der Kaiserliche erstarrte mitten in der Bewegung, als ihm bereits die warme Feuchte entgegenschlug und nur eine Sekunde später Erynns Stimme an seine Ohren drang. Wie ferngesteuert, lehnte er sich einen Herzschlag später, nachdem er Erynn völlig irritiert angeblickt hatte, nach hinten und ließ seinen Blick über die Tür wandern. Mist! Als er Wieder zu Erynn schaute, war eine ganz leichte Rötung auf seinen Wangen zu erkennen. 'Ich wollte dich nicht bei deinen Freischwimmerübungen stören...' Mit einem Auge schielte er zur Seite, zu der kleinen Kommode, wo eine Schüssel stand.
[Erynn]
"Du störst nicht." Verflixt! "Äh... ich meine... kannst du vielleicht wenigstens die Tür zumachen?"
[Arranges]
Wie jetzt?! Er legte den Kopf leicht schief und zog eine Augenbraue hoch. 'Von außen oder von innen?'
[Erynn]
"Äh. Das kommt drauf an, was du vorhast..."
[Arranges]
'Nun... eigentlich... wollte ich nur eine Schüssel und ein paar Tücher holen, da ich die auf meinem Zimmer heute Nacht zweckentfremden musste.'
[Erynn]
"Was stehst du dann hier noch rum? Mach doch. Und wehe, du guckst!"
[Arranges]
'Äh... ja...' Arranges ging die paar Schritte zur Komode, wobei er darauf achtete, nicht in Erynns Richtung zu schauen. 'Und... warum sollte ich nicht gucken? Eine filigrane Blüte hat doch auch nicht deswegen so auffällig hübsche Farben, weil sie nicht gesehen werden will...' Und damit trat er wieder auf den Gang hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
[Erynn]
"Und mach die..." Tür hinter dir zu. Danke. Erynn seufzte und sackte in sich zusammen, während sie ob der skurrilen Szene leise in sich hineinlachte. Typisch Magier. Wie kann man nur so zerstreut sein? Sie kletterte aus dem Bottich, trocknete sich ab und zog den letzten Satz frischer Kleider an, den sie dabei hatte. Filigrane Blüte... hast du irgendwas gegessen, das nicht mehr gut war? Nicht, daß Erynn sich nicht irgendwo geschmeichelt gefühlt hätte, andererseits wußte sie bei Arranges nie so genau, wo der Ernst aufhörte und die Ironie anfing. Dann stiefelte sie, wärend sie sich mit einem Leinentuch die Haare trockenrubbelte, hinter dem Beschwörer her, klopfte demonstrativ laut an seine Zimmertür und trat ein, sobald er sie hereinbat.
"Also", begann sie, kein weiteres Wort über die seltsame Begegnung vorhin zu verlieren, "es geht mir so weit wieder gut..." ihre Stimme wurde weicher und viel leiser, als sie fortfuhr: "Danke. Daß du dich um mich gekümmert hast in der letzten Nacht, meine ich..." Um gar nicht erst so etwas wie eine peinliche Stille entstehen zu lassen, schob Erynn schnell hinterher: "Ich wollte etwas essen gehen. Kommst du mit?"
Geändert von weuze (28.10.2011 um 00:13 Uhr)
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