Sie ließen die Guars in einem Verschlag in der Nähe des riesigen Schlickschreiters zurück. Auf Vvardenfell war es offenbar ebensowenig wie in Cyrodiil üblich, das Nutzvieh innerhalb der Stadtmauern zu halten, und so gingen sie das letzte Stück nach Molag Mar zu Fuß. Dreveni und Erynn teilten das Gepäck unter sich auf, Arranges hatte momentan an seinem eigenen Körpergewicht genug zu tragen.
Der ganze, kompakte Komplex wirkte verwirrend auf die Kriegerin. Von außen betrachtet, wirkte Molag Mar schlicht und ergreifend abweisend, ein regelrechtes Bollwerk. Ein Torwächter in fremdartiger Rüstung, dessen Stimme durch seinen Vollhelm einen etwas unheimlichen Klang hatte, erklärte ihnen in gebrochenem cyrodiilisch den Weg zum hiesigen Tempel, nachdem sie ihm hatten begreiflich machen können, was mit dem Beschwörer nicht stimmte. Die kleine Gruppe schien jedenfalls nicht dadurch Mißtrauen erregt haben, daß sie einen Verfluchten bei sich hatten. Erynn konnte sich ohne weiteres vorstellen, daß man in diesem Außenposten, fernab jeglicher Zivilisation, noch ganz andere Dinge gewohnt war.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie den zentralen Platz von Molag Mar erreichten, ganz oben auf der festungsartigen Stadt und von hohen Mauern eingefaßt, die vermutlich hauptsächlich dazu dienten, während eines Aschesturms ein wenig Abschirmung zu gewährleisten. Der Dunmertempel mit seiner Kuppel was das bei weitem auffälligste Gebäude auf dem Platz, wenngleich auch dieser wirkte, als ducke er sich schutzsuchend hinter die Mauern. „Da wären wir“, war das erste, was die Bogenschützin sagte, seit sie den Stadtwächter nach dem Weg gefragt hatte. „Wollen wir hoffen, daß man uns hier wirklich helfen kann...“