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Fossil
[Erynn]
Erynn hob langsam den Kopf und sah Dreveni an. Sie wäre tatsächlich fast eingeschlafen, hatte träge vor sich hingedöst und die Gedanken treiben lassen. Jetzt nickte sie. „Ja, Ihr habt Recht. Ich hoffe nur, daß er sich beruhigt hat...“ Damit wuchtete sie sich etwas mühsam auf die Füße und ging zu ihrem Guar herüber, zog den Gurt seines Sattels ein wenig fester an und schwang sich auf dessen Rücken. Dreveni tat es ihr gleich, und gemeinsam machten sie sich in gemächlichem Tempo auf den Weg zurück zu Arranges. Erynn wurde es doch etwas mulmig zumute, als sie sich dem Beschwörer näherten. Sie wußte nicht, was sie ihm nach dieser Aktion sagen sollte, fühlte sich aber auf eine trotzige Art und Weise im Recht. Am Besten wird es sein, wenn ich erstmal gar nichts sage. Dann werden wir ja sehen, ob das ganze Theater irgendwas gebracht hat.
[Arranges]
Der Kaiserliche wartete noch einen Moment, ehe er den Kopf wieder zur Seite drehte und noch einen, ehe er das Skelett und die Rüstung wieder auflöste. Das war wohl nur einer. Das Gift, was abbekommen hatte brannte zwar wie die Hölle Oblivion selbst, schien aber nicht ätzend zu wirken, so viel konnte Arranges gerade noch feststellen. Knurrend versuchte er die zähe Flüssigkeit irgendwie an der linken Schulter abzuwischen. Besonders gut funktionierte das jedoch nicht und nur einige Augenblicke später bemerkte er, wie sein Gesicht leicht anschwoll. Verfluchtes, kleines... In diesem Moment bemrkte er, wie sich in einigen hundert Metern Entfernung zwei große Umrisse hinter einer Biegung hervorschoben. Die beiden Dunmer?! Arranges war so überrascht und insgeheim erleichtert, dass er für den Moment vergaß, weswegen er sich noch aufgeregt hatte. Selbst die Tatsache, dass Dreveni ebenfalls dabei war, minderte den kurzten Moment der Freude darüber nicht, dass Erynn ihn wohl doch nicht einfach sitzen gelassen hatte. Aber je näher sie kamen, desto schneller sank auch die Laune des Nekromanten wieder. Erst davonlaufen und jetzt wieder ankriechen. Als sie vor ihm standen, schaute er nur mit völlig ausdrucksloser Miene zu ihnen auf und schwieg sie demonstrativ an.
[Dreveni]
Arranges lag noch immer an Ort und Stelle, natürlich, dachte sich Dreveni und verbiss sich ein Grinsen. Sie sah, dass er sich zwar die Fesseln an den Armen und Beinen entfernt hatte, sich aber wohl immer noch nicht bewegen konnte. Das konnte doch kein normaler Zauber mehr sein... Ausserdem war sein Gesicht an einer Stelle angeschwollen, Sheogorath mochte wissen, wovon. Immerhin zog er es vor zu schweigen, auch Erynn machte keine Anstalten, etwas zu sagen. "Nachdem ihr euch anscheinend immer noch nicht bewegen könnt, werden wir euch wohl am besten wieder auf den Guar binden, sonst fallt ihr runter.", brach Dreveni schließlich mit ausdrucksloser Stimme das Schweigen. Würde der Beschwörer wissen, wie man ihm anderweitig helfen konnte, sollte er es gefälligst sagen. Sie würde ihn bestimmt nicht lange danach fragen. Je eher sie weiterkamen, desto besser.
[Arranges]
Arranges zog eine Augenbraue hoch. 'Ich verspüre aber nur wenig Lust, wie ein Sack Reis auf dem Gepäck des Guars den Rest des Weges bis nach Molag Mar reisen zu müssen, bis ich endlich an einen Schrein komme.' Gab Arranges nichteinmal schnippisch und überhaupt erstaunlich ruhig zur Antwort.
[Erynn]
Die Dunkelelfin sah zweifelnd auf Arranges herab. "Schrein?" fragte sie schließlich ziemlich verwirrt. "Und vor allem: Wie willst du dich in deinem Zustand auf dem Guar halten können? Weißt du zufällig ungefähr, was mit dir geschehen ist?" Ihr war klar, daß ihre Fragen ziemlich zusammenhanglos erschienen, aber sie hatte gerade auch keine Ahnung, wo sie anfangen und was sie zuerst wissen wollte - wissen mußte, um sich darüber klarzuwerden, wie sie jetzt am besten weiter vorgingen.
[Arranges]
Ein leicht genervtes Seufzen konnte Arranges nicht unterdrücken. In einer wütenden Geste, die sich allerdings offensichtlich nicht gegen die beiden Dunmer richtete, zog er für einen Moment die Augenbrauen zusammen, ehe er antwortete. 'Das war kein einfacher Zerstörungszauber, der meine körperliche Stärke kurzfristig demontiert, sondern ein Fluch. Ein Zauber, der auch nach dem Ableben des Zaubernden, noch weiter wirkt. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man sowas wieder loswird, allerdings sind alle bis auf eine davon eher nutzlos. Ein Schrein kann den Fluch brechen und das unter Garantie.' Er sah einige Male von der einen, zur anderen Dunkelelfe, bevor er etwas leiser fortfuhr. 'Um mich bis dahin überhaupt bewegen zu können, muss ich so viel Gewicht ablegen, wie der Fluch mir gerade erlaubt zu tragen...'
[Dreveni]
Soso, der Nekromant ist doch tatsächlich verflucht worden, dachte sich Dreveni, innerlich von einem Ohr zum anderen grinsend. Äusserlich sah man ihr ausser einem leichten Funkeln in den Augen nichts an. Als Arranges dann auch noch meinte, sie sollten ihn ausziehen, drehte sie sich um, da sie sich nicht länger beherrschen konnte. Mit breitem Grinsen sagte sie zu Erynn: "Bitte, macht ihr das ruhig, ihr kennt ihn schon länger."
[Erynn]
Innerlich stöhnte Erynn auf. Na, schönen Dank, Dreveni. Dann wandte sie sich wieder an Arranges. "Äh... von wie viel Gewicht sprichst du denn ungefähr?" fragte sie vorsichtig. Er gab ihr seine Einschätzung der Lage. "Na schön, das sollte ja zu machen sein... reiten wirst du trotzdem nicht selber, und wenn du von dem Biest da..." sie deutete mit dem Daumen über die Schulter auf den Guar "...herunterfällst, binde ich dich trotzdem wieder fest. Verlaß dich drauf." Dann kniete sie sich hin, löste etwas umständlich den Lastgurt um Arranges' Hüften und schnallte ihn sich selbst um. Genauer gesagt, sie versuchte es. Das Ding war viel zu weit - und außerdem ungefähr so schwer wie ein Amboß. "Was schleppst du eigentlich alles für Scheiß mit dir rum?" murrte sie leise, während sie die Taschen und Beutel an dem Gurt zurechtrückte, um das Teil enger schnallen zu können. Eine Antwort darauf erwartete sie nicht wirklich, schon gar keine gescheite. Außerdem wollte sie auch gar nicht genau wissen, was für Nekromantenzeugs ihr jetzt gerade auf die Beckenknochen drückte.
Nachdem das geschafft war, zog sie Arranges an den Schultern ein Stück nach vorn, packte beherzt in das Rückenteil der Mithrilkette und wuchtete sie dem Beschwörer über den Kopf, wobei sie Drevenis dummes Grinsen sehr bewußt im Nacken spürte. Sie war sicher, daß sich die Assassinin gerade königlich amüsierte. "Also", fragte sie, als sie das Kettenhemd im Gepäck ihres Guars verstaut hatte und zu Arranges zurückgekehrt war, "wie wärs, wenn du dich so langsam mal erheben würdest?" Dabei hielt sie ihm ihre Hände entgegen, um den Kaiserlichen zur Not hochziehen zu können.
[Arranges]
Der Kaiserliche wusste selber nicht, wie er damit umgehen sollte, dass er sich nicht unbewusst dagegen sträubte lag wohl in der Hauptsache daran, dass sein Drang nach Bewegung größer war und dass Erynn ihn zur Wundversorgung auch schon fast komplett entkleidet hatte. Das blöde Grinsen werd ich Dreveni allerdings irgendwann noch aus der Visage prügeln... Er erahnte es mehr, aber dass sie sich abruppt umgedreht hatte sprach Bände. Als Erynn endlich fertig war und ihm die Hand reichte, langte er noch immer etwas mühsam danach, aber es war ihm wenigstens wieder möglich, sich zu erheben. 'Wir müssen in diese Richtung.' Knurrte er und deutet relativ genau nach Südosten über eine der Aschedünen hinweg. Er wischte sich ruppig über die linke Gesichtshälfte: 'Blödes Geziefer!' Grollte er leise. Er ging zwei unsichere Schritte auf den Guar zu, den er noch bis Bal Ur geritten hatte, ehe er sich zu den beiden für einige Momente ausgeblendeten Dunmer umdrehte. 'Hilf mir... bitte... auf den Guar, Erynn.' Seine Stimme war eine Mischung aus Zorn, Groll und Bockigkeit.
[Erynn]
So freundlich auf einmal? Muß wohl doch etwas gebracht haben, dich ein paar Stunden abkühlen zu lassen... Sie sagte aber nichts weiter, die mühsam unterdrückte Wut über die ganze Situation bei Arranges war nicht zu übersehen und Erynn war hauptsächlich froh, daß er jetzt friedlich war. Sie ging ein weiteres Mal in die Hocke, packte das rechte Bein ihres Begleiters um Fußgelenk und Schienbein und hob ihn mit einem Ruck hoch, bis er das linke über den Rücken des Guars schwingen konnte. Wobei das eine recht freundliche Umschreibung für das Gekraxel war, das Arranges veranstaltete, bis er dem Guar schließlich unsanft in den Rücken plumpste. Sie selbst sprang gleich darauf ebenfalls in den Sattel. Je eher sie weiterkamen, desto besser. "Südosten also", murmelte sie halblaut. So falsch waren wir also gar nicht...
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Legende
Sie setzten ihren Weg fort in Richtung Südosten. Das Land des Feuers erwieß sich jedoch als sehr lebensfeindlich, je weiter sie nach Süden kamen. zudem wurde der Grund deutlich rauher und das Gelände stieg insgesamt an. Weniger wurden sie alsbald von lockeren Aschedünen links und rechts begleitet, als mehr von Fels und reihenweise verkohlter und abgestorbener, hohler Bäume. Gelegentlich hörten sie das weit entfernte Grollen irgendwelcher fremder Kreaturen, aber die einzige Lebensform, die sie tatsächlich zu Gesicht bekamen, waren die dunklen Farne, die an einigen geschützten Stellen wuchsen. Sie sprachen allgemein nicht viel, was auch ohnehin nicht sehr viel Sinn gehabt hätte, da sie nun in den höheren Lagen mehr und mehr von Aschestürmen begleitet wurden, deren Brüllen teilweise so sehr anschwoll, dass man nichteinmal mehr das eigene Wort verstand. Jedoch stellten diese Stürme anders als die sengenden Winde in Elsweyr keine wirkliche Gefahr dar, welche Sand mit sich führte, der einem das Fleisch von den Knochen schmirgelte. Sie waren nur zweimal gezwungen deswegen kurz zu rasten und das auch nur wegen der unzureichenden Sicht.
Arranges hatte kaum eine andere Möglichkeit, als auf dem Gepäck hinter Erynn zu sitzen und zu schweigen, jede noch so kleine Bewegung strengte ihn bereits an. Glücklicherweise musste er nicht zu viel Konzentration darauf verschwenden, sich auf dem Guar zu halten, denn trotz des absolut unebenen Geländes, gingen die Tiere sicherer, als jedes Pferd und schwankten kaum. Der Nekromant hing indes seinen eigenen Gedanken nach. Wobei Gedanken wohl eher etwas übertrieben war. Er weigerte sich innerlich, darüber nachzudenken, dass sich Erynn tatsächlich von ihm lösen konnte, wenn sie denn wollte. Stattdessen hielt er sich lieber damit auf, seinem Unmut über seine missliche Lage durch gelegentlich unterdrücktes Grollen Luft zu machen.
Und was zum Henker waren das überhaupt für Kreaturen? Arranges rief sich nochmals die Situation in Bal Ur ins Gedächtnis, er hatte nicht sehr viel gesehen von diesen seltsamen Monstern, er wusste nur, dass sie untot waren. Aber etwas Vergleichbares ist ihm bis dahin noch nicht untergekommen. Es gibt noch immer Beschwörungen, die ich nicht beherrsche... oder die mir vielmehr komplett unbekannt sind. Kurz ärgerte er sich darüber, warum Meister Jurano ihm nie etwas von der Vielfalt der Beschwörungen in Morrowind erzählt hatte. Jedoch nur so lange, bis der Ergeiz sich in ihm meldete. Er musste wenigstens versuchen, diese Beschwörungen zu erlernen und bei Gelegenheit versuchen einige Informationen zu bekommen, was es wohl noch für Diener gab, die man rufen konnte. Die Dunkelelfen schienen den lächerlichen Kampfmagiern und Hexern in Cyrodiil hier um einiges voraus zu sein. Arranges überlegte einen Augenblick angestrengt. Jurano hatte ihm damals so viel von Morrowind erzählt - wovon leider nicht mehr zu viel vorhanden war in seinem Gedächtnis. Unter anderem auch davon, dass es einige große Fürstenhäuser auf der Insel selbst gab. Eines davon bestand im Prinzip aus Magiern und war, wie er sich dunkel erinnerte, so ähnlich aufgebaut wie die Gathering, nur, dass es eben in der Öffentlichkeit stand, offiziell im positiven Sinne handelte und eben ein gewisses politisches Interesse an Vvardenfell oder eben Morrowind hatte. Wenn ich mich noch recht erinnere, kommen wir sogar recht nahe an den Einflussbereich dieses Hauses heran, ich meine, das waren die größten Teile im Osten der Insel, möglicherweise erfahre ich in Molag Mar etwas darüber...
Sie waren mindestens zwei Tage beinahe durchgehend unterwegs, als das Gelände plötzlich rasch nach Süden hin zur Küste abfiel. Die Landschaft wechselte entsprechend nochmals ihr Gewand. Die monotonen Grautöne der versteinerten Asche um sie herum wurden an einigen Stellen von stechendem Schwefelgelb durchbrochen. Ebenso veränderte sich die Luft. Durchzogen von einem unterschwelligen Geruch, der sich wie einen leicht prickelnden, zähen Belag in Mund und Nase niederzuschlagen schien, fiel das Atmen entsprechend in der Nähe dieser Schwefelfelder recht schwer. In der Ferne konnten sie das Innere Meer erblicken, während etwas links von ihnen mehr und mehr ein gewaltiges Bauwerk zwischen den Hügeln auftauchte. Es erinnerte vom Umriss her stark an die Wohninseln Vivecs, die sie von Ebenherz aus gesehen hatten, diese hier jedoch stand allein. Das musste Molag Mar sein.
Wie die letzte Bastion der Zivilisation an sich, ragte das Ungetüm im Schein des durch Rauch- und Ascheschwaden am Himmel, gedämpften Sonnenlichts des Nachmittages aus dem Wasser an der Küste auf.
Als sie näher kamen, konnten sie eine gewaltige Kreatur an einem Hügel, auf welchem eine Art Baldachin stand, erkennen. Das müssen die Schickschreiter sein, jene Rieseninsekten aus deren Panzern die ungewöhnlichen Chitinrüstungen gefertigt sind, wie sie auch Yuphaistos trägt. Dachte Arranges, während er staunend zu dem gut und gerne 10 Meter hohen Ungetüm aufschaute, welches friedlich dort stand und auf den insgesamt 6 stelzenartigen Füßen ganz leicht in der Brise vom Meer schwankte.
Geändert von weuze (17.09.2011 um 13:27 Uhr)
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Fossil
Molag Mar
Sie ließen die Guars in einem Verschlag in der Nähe des riesigen Schlickschreiters zurück. Auf Vvardenfell war es offenbar ebensowenig wie in Cyrodiil üblich, das Nutzvieh innerhalb der Stadtmauern zu halten, und so gingen sie das letzte Stück nach Molag Mar zu Fuß. Dreveni und Erynn teilten das Gepäck unter sich auf, Arranges hatte momentan an seinem eigenen Körpergewicht genug zu tragen.
Der ganze, kompakte Komplex wirkte verwirrend auf die Kriegerin. Von außen betrachtet, wirkte Molag Mar schlicht und ergreifend abweisend, ein regelrechtes Bollwerk. Ein Torwächter in fremdartiger Rüstung, dessen Stimme durch seinen Vollhelm einen etwas unheimlichen Klang hatte, erklärte ihnen in gebrochenem cyrodiilisch den Weg zum hiesigen Tempel, nachdem sie ihm hatten begreiflich machen können, was mit dem Beschwörer nicht stimmte. Die kleine Gruppe schien jedenfalls nicht dadurch Mißtrauen erregt haben, daß sie einen Verfluchten bei sich hatten. Erynn konnte sich ohne weiteres vorstellen, daß man in diesem Außenposten, fernab jeglicher Zivilisation, noch ganz andere Dinge gewohnt war.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie den zentralen Platz von Molag Mar erreichten, ganz oben auf der festungsartigen Stadt und von hohen Mauern eingefaßt, die vermutlich hauptsächlich dazu dienten, während eines Aschesturms ein wenig Abschirmung zu gewährleisten. Der Dunmertempel mit seiner Kuppel was das bei weitem auffälligste Gebäude auf dem Platz, wenngleich auch dieser wirkte, als ducke er sich schutzsuchend hinter die Mauern. „Da wären wir“, war das erste, was die Bogenschützin sagte, seit sie den Stadtwächter nach dem Weg gefragt hatte. „Wollen wir hoffen, daß man uns hier wirklich helfen kann...“
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Drachentöter
Molag Mar
Der Weg nach Molag Mar hatte sie immer weiter durch diese Aschewüste geführt. Dreveni wunderte sich, ob es hier schon immer so ausgesehen hatte, da der Weg von toten Bäumen gesäumt war. Wann waren sie hier gewachsen? Änderte sich das Klima hier doch ab und zu? Endlich tauchte Molag Mar vor ihnen aus den Ascheschwaden auf, was durchaus wörtlich zu verstehen war. Die Stadt bestand aus einer riesigen steinernen Pyramide ohne Spitze, die mit dem Festland über eine Brücke verbunden war, aber ansonsten im Wasser lag. Das ganze wirkte auf sie eher wie eine Festung, ein Außenposten mitten in der Ödnis, als wie eine Stadt. Vermutlich war es auch nicht viel mehr. Dreveni erwachte fast wie aus einem Traum, als sie von den Guars stiegen und sich durch das Tor in die Stadt begaben. Die lebensfeindliche Umgebung, die ihr doch irgendwie vertraut erschien, war so gleichförmig dass der Weg Dreveni fast in Trance versetzt hatte, dazu kam noch das ewige Pfeifen des Windes. Sie folgte Erynn und Arranges über die Brücke und sie gingen wie beschrieben auf die oberste Ebene, wo sie schließlich vor dem Tempel stehen blieben. Dort trennten sie sich von Arranges, er wollte alleine im Tempel nach Hilfe suchen, Dreveni und Erynn sollten sich währenddessen um Zimmer kümmern.
Nicht weit vom Tempel fanden sie die Herberge "Zum heiligen Veloth". Der Schankraum war eher spärlich aber doch gemütlich eingerichtet, wozu die rötlich-gedämpfte Beleuchtung ihren Teil beitrug. Hinter dem Tresen stand ein Dunmer, dessen Alter Dreveni nicht schätzen konnte. Er wirkte irgendwie anders als die Dunmer, die sie in Cyrodiil kannte, sie konnte sich aber nicht erklären, was ihn genau unterschied. Dreveni war gelegentlich außerhalb Cyrodiils unterwegs gewesen, aber selten hatte sie sich so fremd gefühlt wie in diesem Moment. Vielleicht lag es daran, dass sie den Bewohnern Morrowinds so ähnlich sah und doch ganz anders war. Bevor sie den Gedanken allerdings vertiefen konnte, ging sie entschlossen auf den Wirt zu. "Seid gegrüßt, wir würden gerne drei Zimmer mieten.", sprach sie ihn an.
Überraschend freundlich antwortete dieser in fast einwandfreiem Cyrodiilisch: "Es sind noch drei Zimmer frei, macht zusammen 30 Draken die Nacht. Oder 24 Septime.", fügte er noch an, als er Drevenis zögernden Blick bemerkte. Anscheinend war der Wirt eher an den Umgang mit Fremden gewöhnt, außerdem machten sie anscheinend einen großen Teil seines Umsatzes aus. Dreveni kramte die Münzen hervor, wobei sie feststellte, dass sie relativ bald pleite sein würde. Die Guars hatten ein ziemliches Loch gerissen.
"Unten ist außerdem ein Badezimmer, ihr müsst euch aber den Zuber selbst herrichten. Alles was ihr braucht findet ihr unten.", teilte ihnen der Wirt noch mit, nachdem ihm Dreveni die Münzen gereicht hatte, dann schob er die Schlüssel über den Tresen. Vermutlich sahen sie inzwischen reichlich abgerissen aus, wenn er das Badezimmer schon so betonte. Sie nahm einen vom Tresen, die anderen beiden sollte Erynn nehmen und wandte sich zur Treppe die zu den Zimmern führte.
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Legende
Arranges kam sich regelrecht nackt vor. Nur selten trug er in der Öffentlichkeit kein Kettenhemd oder insgesamt nur Kleidung. Wobei man von Kleidung nur mehr schwerlich sprechen konnte. Seine dunkelblaue Tunika war inzwischen mehr grau als farbig und seine Hose wirkte arg abgenutzt. Lediglich seine Stiefel und die Beinschienen hielten sich noch recht gut. Dazu kam allerdings noch, dass Arranges selbst arg geschwächt war, nicht zuletzt durch den Fluch, der es ihm unmöglich machte, mehr zu tragen, als das, was er jetzt am Leib trug.
Endlich hatten sie den Tempel erreicht. Arranges war froh, dass die Erlösung endlich zum Greifen nahe war. Er hatte es mittlerweile satt, von heftigen Windböen teilweise fast vom Guar geweht worden zu sein und sich selbst nur mit einiger Mühe gerade auf den Beine halten zu können. Mit ein paar knappen Worten verabschiedeten sich die beiden Dunmer und machten sich dann auf in Richtung Taverne, an welcher sie zuvor schon vorbeigekommen waren. Und dann ersteinmal ausgiebig schlafen... Arranges war einen kurzen Moment erstaunt über sich selbst bei diesem Gedanken. Bevor er mit Erynn unterwegs war, ließ er sich nur ungern seinen Schlaf rauben, egal von wem. Seit er allerdings in Begleitung der Dunmer unterwegs war, hatte er oft die Nachtwache einfach übernommen, aus dem Gedanken heraus, die Elfe ein wenig zu entlasten. Aber jetzt hat sie ja wenigstens jemanden in ihrer Liga gefunden. Dachte sich Arranges seltsamerweise völlig neutral. Die Situation nach Bal Ur hatte bei ihm im Endeffekt nicht viel mehr gelassen, als ein kleines leeres Loch, das er nichteinmal versuchte zu stopfen, er wusste schlicht und einfach nicht, wie er damit umgehen sollte.
Er beließ es dabei und trat stattdessen entschlossen in den Tempel ein. Direkt neben der Tür stand eine... Wache? Arranges kam nicht umhin, kurz zu stoppen und die Gestalt in Vollplatte zu mustern. Die Rüstung war eindeutig von massiver Machart. Weit ausgezogene Schulterplatten saßen auf einem Muskelharnisch, an dem feingliedrige Schürzenteile hingen, welche die Oberschenkel und die Leiste schirmten. Ebenso waren auch die Stiefel eher etwas starr, wenngleich auch wohl bequem zu tragen. Panzerhandschuhe schützten die Hände. Die Krönung dieser Rüstung war wohl der Helm. Ein Vollhelm mit Gesichtsmaske und ausladendem Helmbusch quer zur Körperhaltung. Das Material erinnerte an eine Goldlegierung. Insgesamt war Arranges erster Vergleich die Aurealen von den Zitternden Inseln. Das muss einer dieser Ordinatoren sein, eine heilige Wa...
'Geht weiter, N'wah!' Die finstere, raue Stimme des Dunmers hinter der Maske überrollte Arranges regelrecht. Der Kaiserliche starrte noch einen Moment auf die dunklen Seeschlitze in der Maske, fügte sich aber dann.
Bei den Trioliten stand ein Dunmer, der insgesamt nach Mönch aussah. Arranges, der nicht mehr länger warten wollte, diesen Fluch endlich loszuwerden, schritt direkt auf den Dunkelelf zu, der gerade nachdenklich zu Boden schaute und vor sich hin murmelte. 'Serjo... seid ihr ein Priester des Tempels hier?' Fast automatisch wandte Arranges an, was er aus dem Dunmeri konnte. Der Dunmer schaute auf. 'Sera, nein, ich bin Mönch,' nach einem kurzen Blick auf den Kaiserlichen fuhr er etwas freundlicher fort, 'ihr seht aus, als wäred ihr von einem Rudel Alits durch Molag Amur gejagt worden.'
'Ich komme in der Tat aus der Amur, aber von Alits verfolgt, was auch immer das für Kreaturen sein mögen. Nein, ich und meine Begleiter wurden bei Bal Ur von Daedraanbetern überfallen. Einer von ihnen hat irgendwelche Untoten beschworen, die mich mit Flüchen meiner Kräfte beraubt haben. Deswegen bin ich hier.' Die Miene des Dunkelelfen verzog sich. 'Verdammte Totenbeschwörer und Daedraanhänger... Ich will versuchen euch zu helfen, aber ich kann nichts versprechen. Große Knochenläufer haben euch angegriffen... ihr... seid der Magie mächtig, wenn ihr wisst, dass es sich um Flüche handelt?'
'Ja, neben dem Umgang mit dem Schwert beherrsche ich noch ein wenig Zerstörungsmagie.'
'Ah... das macht die Sache möglicherweise einfacher. Folgt mir.' Arranges folgte dem Dunmer in eine Nische ein wenig abseits. 'Das könnte vielleicht etwas schmerzhaft werden.'
'So lange es funktioniert.' Der Dunmer nickte nur und begann dann Worte zu nuscheln. Arranges erkannte das verzogene Dunmeri eines Dunmers, dessen Wurzeln tatsächlich noch nahe den Chimer liegen mussten.
Zunächst passierte nichts. Der Elf starrte jedoch nach wenigen Augenblicken nur noch angestrengt zu Boden, seine Brauen zogen sich zusammen und er kniff die Augen zu, so, als würde er mit einer unsichtbaren Kraft ringen. Arranges spürte jedoch noch immer nichts. Der Nekromant begann sich nach einigen weiteren Minuten ernsthaft zu fragen, ob der Mönch tatsächlich in der Lage war, ihm zu helfen, doch dann spürte er plötzlich einen Zug nach vorn vom Brustbein aus. Was zur Hölle?! Im Augenwinkel sah er, wie einer der Trioliten kurz aufblinkte. Ein mehr zu spürendes, als hörbares Kreischen entrang sich seines Unterbewusstseins, als irgendetwas nicht greifbares aus seinem Leib gezerrt wurde, sich aber noch mit aller Macht dagegen wehrte. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Dunkelelfen. Ein letzter Ruck ging durch den Körper des Magiers und schlagartig kehrte die Kraft wieder, welche zuvor so massiv blockiert wurde. Arranges spürte förmlich, wie sich seine sehnigen Muskelstränge am ganzen Körper wieder spannten. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er testweise seinen rechten Arm einmal beugte. 'Das wären dann 35 Draken...' Sagte der Mönch ohne Einleitung und völlig trocken, während er sich noch mit dem Robenärmel den Schweiß von der Stirn wischte. Habgieriges Mönchspack. Arranges langte automatisch dort hin, wo normalerweise sein Geldbeutel an seinem Gürtel hing, aber er trug ja noch nichteinmal den Gürtel. Entschuldigend sah er auf. 'Tut mir leid, aber ich trage momentan kein Geld bei mir.' Der Dunkelelf zog eine Augenbraue hoch. 'Der Tempel verlangt eine kleine Spende...' Seine Augen wanderten zu den wenn auch etwas mitgenommenen, aber trotzdem gut gearbeiteten Beinschienen des Beschwörers. Das kannst du aber sauber vergessen! 'Ich dachte der Tempel handelt im Glauben an das Tribunal und die Götter und nicht zum Erhalt selbiger.'
'Allerdings, aber genauso wenig, wie ihr kann der Tempel und seine Diener nicht von Luft und Liebe leben... Eure Beinschienen, wenn ich bitten dürfte?' Der Ton war unmissverständlich und Arranges hatte nur wenig Lust, sich noch mit dem Ordinator anlegen zu müssen, sollte der Mönch auf diese Idee kommen. Mit einem Seufzer schnallte er die Rüstungsteile ab und gab sie dem Elfen. 'Mögen die Drei euch segnen, Sera!' Sagte der Mönch nun wieder freundlich und wollte sich gerade abwenden, als Arranges ihn nochmal ansprach: 'Eine Frage habe ich noch, wenn ihr gestattet?'
'Natürlich.'
'Von welchen Kreaturen spracht ihr zuvor?'
'Ihr meint die Alits? Sie gehören zur einheimischen Fauna Vvardenfells. Ihr findet sie überall auf der Insel, vornehmlich jedoch hier in den Feuerlanden und in der Westspalte. Grausame Jäger. Mannshoch, mit einem übergroßen Maul voller rasiermesserscharfer Fänge. Sie laufen auf zwei Beinen, das sind auch zugleich die einzigen Gliedmaßen. Haltet die Augen nach ihnen offen. Sie sind normalerweise keine zu große Gefahr, wenn man sie kommen sieht, wenn sie einen jedoch überraschen und verletzen, kann es sein, dass ihr unter Umständen schwer vergiftet werdet oder euch üble Krankheiten wie die Gelbfäule oder die Pest einfangt.'
'Ah... nun, danke, Sera!'
Der Mönch nickte nur noch und ging dann davon.
Arranges verließ ebenfalls den Tempel mit dem stechenden Blick des Ordinators im Nacken. Draußen auf dem Platz wandte er sich richtung Taverne. Dort sollte ich mich dann bevor wir abreisen noch nach einem Rüstungsschmied erkundigen, mal sehen, was die dunmerischen Schmiede können.
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Fossil
Molag Mar
Ja, Zuber ist eine gute Idee... Die beiden Dunmerinnen wandten sich ab, um das Gepäck auf die Zimmer zu schaffen. Diese lagen im Untergeschoß und waren geräumig und sehr sauber. Der Boden war mit großen Steinplatten gefliest, die Wände mit hellem Lehm verputzt, was eine freundliche und warme Atmosphäre schuf. Es gab keine Fenster. Dennoch schien es irgendeine Art der Belüftung zu geben, denn es war kein bißchen stickig in dem Raum.
Erynn ließ das ganze Geraffel von ihren Schultern gleiten und seufzte zufrieden, als sie das Gewicht endlich los war. Arranges’ Kram brachte sie in das Zimmer nebenan und half danach Dreveni dabei, Wasser zu erhitzen und den zuber zu füllen. Damit waren sie eine ganze Weile gut beschäftigt, und als sie endlich fertig waren, ließ sie der anderen Dunmer den Vortritt. Die Assassinin wirkte aus irgendeinem Grund höchstens halb so dreckig wie sie selbst - Erynn fragte sich ernsthaft, wie sie das hinbekam, waren sie jetzt doch seit Tagen durch den selben Dreck gekrochen.
Während Dreveni badete, kümmerte sich die Bogenschützin um Rüstung und Waffen. Der feine Aschestaub saß wirklich in jedem möglichen und unmöglichen Winkel der Ausrüstung und Erynn konnte nach wenigen Minuten schon sehr gut nachvollziehen, warum die Einheimischen hier Rüstzeug aus Chitin oder dem glatten Netchleder bevorzugten.
Nach einer Weile, die der Kriegerin ziemlich lang vorkam, klopfte die Assassinin endlich an ihre Tür. Erynn griff nach einigen verhältnismäßig sauberen Kleidungsstücken aus dem Gepäck und ging ihrerseits baden. Das Wasser war bestenfalls noch lauwarm, aber sie störte sich nicht daran. Wirklich lange wollte sie sich ohnehin nicht damit aufhalten, im dem Zuber herumzuplanschen, dafür war sie viel zu neugierig auf Molag Mar. Die erste echte Dunmerstadt, in die sie gekommen war. Ebenherz hätte genauso gut irgendwo in Cyrodiil stehen können, aber dieser Ort hier war wirklich fremdartig und aufregend. Entschlossen schrubbte sie sich den Dreck der letzten Tage von Haut und Haar und war schon wenig später wieder trocken und angezogen. Mit dem Ärmel wischte sie Kondenswasser von einem Bronzespiegel an der Wand und warf einen kritischen Blick auf ihr Spiegelbild. Erynn. So wie immer. Vielleicht sollte sie tatsächlich irgendwann mal damit anfangen, interessante Dinge mit Frisur und Schminke anzustellen, überlegte sie, aber gewiß nicht heute. So kunstvolle Gebilde wie Dreveni bekam sie ohnehin nicht zustande und da sie nicht vorhatte in die Gefahr zu geraten sich ein Auge auszustechen, würde sie die Assassinin auch nicht nach einem Kohlestift fragen. Ganz abgesehen davon, daß das Ergebnis am Ende wohl ziemlich gruselig aussehen dürfte... Nachdem sie eine Weile reichlich planlos an ihren Haaren gezupft hatte, entschied sich Erynn dafür, sie einfach offen fallen zu lassen... als Zugeständnis an die Zivilisation.
Schließlich klopfte sie an die Tür der anderen Elfin und steckte nach deren Zuruf den Kopf in das Zimmer. „Ich würde gern nach oben in die Schänke gehen und mich danach vielleicht noch etwas in der Stadt umsehen. Wollt Ihr mitkommen?“
Geändert von Glannaragh (13.10.2011 um 21:36 Uhr)
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Drachentöter
Als der Zuber endlich gefüllt war und Dreveni im heißen Wasser lag, wäre sie beinahe eingeschlafen. Vielleicht hatte sie auch tatsächlich geschlafen, denn auf einmal fröstelte sie, als das Wasser spürbar abgekühlt war. Schnell wusch sie sich noch die Haare, stieg aus dem nunmehr nur noch lauwarmen Wasser und wickelte sich ein Leinentuch um den Körper. Nachdem sie an Erynns Tür geklopft hatte, ging sie auf ihr eigenes Zimmer und besah kritisch den Inhalt ihrer Taschen. Das Bad im Fluss und das anschließende Trocknen auf den warmen Steinen hatte ihrer Kleidung nicht unbedingt gut getan, aber es würde - und musste - gehen. Sie zog wieder das dunkelrote Kleid an, dass sie als einzige etwas anständigere Kleidung dabei hatte und kämmte ihre noch nassen Haare. Zum trocknen ließ sie diese einfach offen, und gerade als sie halbwegs zufrieden ihr Spiegelbild betrachtete, streckte Erynn nach kurzem Klopfen den Kopf zur Tür herein. Ihr Vorschlag kam Dreveni durchaus gelegen, sie mussten ohnehin herausfinden, ob Gumora hier gewesen war. Sie nickte der anderen kurz zu, schlang sich ihren Gürtel mit dem Dolch um die Hüften und ging hinter Erynn die Treppe nach oben in den Schankraum. Dieser war inzwischen etwas voller geworden bemerkte Dreveni, als sie zum Tresen ging. Der Wirt musterte sie jetzt schon etwas anders als vorhin, wo sie noch voll Asche gewesen waren. Sie bestellten etwas, das Matze hieß, und ließen sich an einem kleinen Tisch nieder.
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Legende
Arranges fühlte sich fast ein wenig nackt, als er über den Platz zur Taverne schritt. Alles, was er jetzt noch am Leib trug war seine normale Kleidung. Ein wenig fühlte er sich an frühere Jahre erinnert. An jene Zeit in Cheydinhal, vor der Gathering und noch bevor er frühe Lehrer wie Harchaxas oder Nahestehende wie Nienna kannte, sondern eben nur die Dunmer, welche sich um ihn gekümmert hatte, nachdem seine Eltern gestorben waren. Er war auch in den Wäldern nahe der Stadt nie mit Rüstung unterwegs - wenn er sich denn überhaupt großartig aus der Stadt wagte. Damals war alles noch so einfach gewesen. Er war absolut niemandem verpflichtet, tat, was ihm Spaß machte um den Verlust zu verdrängen, was doch recht gut funktionierte, war Nekromantie doch ein sehr weitläufiges Gebiet magischer Schulung und eine echte Herausforderung für den sonst nur in der Mystik und Zerstörung bewanderten jungen Kaiserlichen.
Auch in der Gathering später, fehlte es ihm im Grunde an nichts. Natürlich gab es Zeiten, in denen er herbe Rückschläge hinnehmen musste, aber keiner war so schwerwiegend, dass er aufgegeben hätte. Nach und nach entwickelte er sich zu einem herausragenden und im Vergleich recht mächtigen Mitglied der Bruderschaft. Er stellte seine Wissenserweiterung bald schon an aller erste Stelle nachdem er mehrmals zu spüren bekommen hatte, wie vergänglich Liebe und Freundschaft war und es nicht Wert waren, danach zu streben und doch... Und doch bin ich mir seit einiger Zeit nicht mehr sicher, ob ich nicht vielleicht etwas sehr Wichtiges ausgelassen habe... aber diese Empfindung scheint auch nur irgendein Gespinnst meiner selbst zu sein. Erynn tat sich mehr und mehr mit Dreveni zusammen, dessen war er sich zumindest seit Bal Ur sicher. Es kränkte ihn irgendwie und tat beinahe körperlich weh. Aber das sollte ihn nicht aufhalten, er hatte sich zunächst schließlich allein wegen dem Argonier nach Vvardenfell begeben und nicht um zu zusehen, wie sich Erynn von ihm abwandte.
Arranges verdrängte die Gedanken, als er vor dem Aushänger der Taverne stand. Einen Moment später betrat er das Gebäude. Sofort fühlte er sich an das Anwesen Juranos erinnert, bis auf ein paar Details sah die Schenke von der Einrichtung und der Bauart her fast genauso aus. Entschlossen trat der Nekromant an den Tresen. 'Guten Tag, Sera, sind hier vor kurzem zwei Dunmerrinnen angekommen?'
'Ja, ich nehme an, ihr seid der, für den sie das dritte Zimmer bezahlt haben?'
'Genau. Wurde ein Schlüssel hinterlegt?'
'Nein, ich kann euch im Moment auch nicht sicher sagen, ob die beiden noch im Haus sind.' MItdenken war noch nie die Stärke von Kriegern... Arranges seufzte. 'Nun gut... dann werde ich wohl warten müssen. Sagt, gibt es hier einen Schmied?'
Der andere schaute ihn einen Moment fragend an. 'Eine Redoranfeste ohne Schmied wäre wohl sehr seltsam. Es gibt einen, ein Nord. Saetring, ihr findet ihn auf der oberen Wohnebene.'
Nachdem Arranges sich den Weg hatte erklären lassen, stand er wenig später in der kleinen Schmiede. Klassische Lederbeinschienen schien es auf Vvardenfell gar nicht zu geben. Arranges ließ sich die einheimische Schmiedekunst zeigen und erklären und entschied sich dann für ein Paar Beinschienen aus Netchleder. Aufgrund des Materials mussten diese allerdings teilweise maßgefertigt sein. Der Kaiserliche würde die fertigen Rüstungsteile morgen abholen können.
Arranges ging wieder zurück zur Taverne. Er war doch länger bei dem Schmied gewesen, stellte er fest, als der Magier oben auf dem Platz einen kurzen Blick in den Himmel war und am nördlichen Firmament Azuras Sterne schwach aufglimmen sah.
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Fossil
Methys Galethran langweilte sich. Nicht zum ersten Mal an diesem Tag fragte er sich, warum er den beschwerlichen Weg von Balmora bis hierher überhaupt noch auf sich nahm. Molag Mar in seiner Eigenschaft als Pilgerort und Sitz eines der bedeutendsten Tempel auf Vvardenfell war niemals ein Ausbund schierer weltlicher Ausgelassenheit gewesen, aber seit es den Sklavenmarkt nicht mehr gab und auch die Pilgerströme zunehmend weniger wurden, lohnte es sich wirklich kaum noch sich mit der Karawane zu diesem ascheumwehten Klotz durchzuschlagen. Zwar glaubte er nicht, daß er auf dieser Reise würde zusetzen müssen, aber Methys erkannte unzweifelhaft, woher der Wind blies. Wenn es so weiterging, könnte er Molag Mar von seiner Liste streichen. Ebenso wie Suran, Ald’Ruhn, Ebenherz, die großen Plantagen, die jetzt in Schutt und Asche lagen und demnächst vermutlich auch Vivec, wenn sich die Lage auf den Ascadiainseln im gleichen Maße weiter zuspitze, wie sie es seit geraumer Zeit tat.
Mißmutig nippte er an seinem Flin und sah sich im Schankraum der einzigen Herberge am Ort um. Vor einigen Sonnenläufen noch war es hier immer brechend voll gewesen, jetzt war die Zahl der Gäste eher übersichtlich, hauptsächlich Pilger und ein paar Gestrandete, die wahrscheinlich hofften, von hier aus eine Überfahrt nach Port Telvannis zu ergattern, der letzten, halbwegs sicheren Route zum Festland. ...und wenn ich gescheit wäre, würde ich genau dasselbe tun. Vvardenfell hat es hinter sich. Die einzigen, die sich auf diesem staubigen Felsen einigermaßen behaupten können sind die Telvanni, und die haben kein Interesse an Geschäften mit dem Haus Hlaalu. Es ist zum Verrücktwerden!
Sein Blick wanderte weiter durch die Schänke und blieb an zwei jungen Frauen hängen, wie sie unterschiedlicher kaum hätten sein können: Die eine war sehr groß und hatte schwarze, glänzende Haare. Ihre ganze Art wirkte reserviert, effizient und selbstsicher, eine Frau, die selbst ein unterbelichteter Ork aus reinem Selbsterhaltungsinstinkt nicht unterschätzen würde. Und sie wirkte nicht, als hätte sie Lust auf ein Pläuschchen. Methys war schon drauf und dran, sich enttäuscht wieder abzuwenden, sah es doch so aus, als würde er, nachdem schon die Geschäfte heute schlecht liefen, noch nicht einmal einen interessanten Gesprächspartner in dieser lausigen, tempelverseuchten Absteige finden. Dann aber besah er sich die zweite Frau genauer. Ihr schneeweißes Haar war das Auffälligste an ihr, wenngleich diese Farbe für eine Dunmer auch nicht allzu exotisch war. Neben der großen Schwarzhaarigen war das Mädchen beinahe unsichtbar. Und doch... Sie ist etwas kurz geraten, kaum größer als eine Bosmer, aber abgesehen davon... Die feinen Gesichtszüge, der gertenschlanke Leib und die großen, lebendig wirkenden Augen ließen sie wirken wie eine Tochter einer der ältesten und reinsten Blutlinien Resdayns, und im Gegensatz zu ihrer Begleiterin zeichnete sich keine kühle Zurückhaltung in ihrer Miene ab, sonder vielmehr... Neugier?
Mit einem Mal war Methys faszinert. Die beiden waren gekleidet wie Fremdländer, was ungewöhnlich war. Abgesehen von Gruppen freigelassener Tierwesen, die hier gelegentlich noch durchkamen, hatten sich die meisten Fremden längst aus diesem Teil der Insel verdrückt. Aber er wäre nicht Methys Galethran, wenn er diesem Rätsel nicht noch auf den Grund gehen würde.
Der Hlaalu packte die Gelegenheit beim Schopfe, als die Dunkelhaarige aufstand und auf den Tresen zusteuerte, scheinbar um Nachschub zu besorgen. Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf und trat an den Tisch, wo die kleinere und, aus der Nähe betrachtet, auch etwas jüngere Dunmer nunmehr allein saß. „Sunnabe, Sedura adonai“, grüßte er höflich.
Erynn blickte ein wenig verwirrt auf, erwiderte das Lächeln aber unwillkürlich. „Seid gegrüßt“, antwortete sie, „bitte verzeiht, aber ich verstehe Euch nicht...“
Methys nickte und wechselte ansatzlos ins Cyrodiilische: „Ich wünschte Euch Segen auf Euren Wegen, meine Dame. Mein Name ist Methys Galethran. Bitte, darf ich mich zu Euch setzen?“
Erynn schaute sich kurz nach der Assassinin um, sah aber nur ihren Rücken, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Fremden. „Erynn Releth. Ja, bitte setzt Euch.“ Sie machte eine einladende Geste.
Der Händler kam der Aufforderung nach und nahm ihr gegenüber Platz. So aus der Nähe betrachtet sieht sie aus, als hätte sie einiges hinter sich... ich frage mich, woher all diese alten Verletzungen stammen mögen. „Vergebt mein forsches Auftreten, Sera, aber ich war neugierieg. Ich besuche diesen Außenposten häufiger, und Ihr seid mir hier noch niemals aufgefallen.“ Wieder lächelte er, ein über die Jahre geübter und verfeinerter Ausdruck, von dem er sehr genau wußte, daß dieser seine Wirkung nur selten verfehlte.
„Ihr seid tatsächlich sehr neugierig“, gab die Kriegerin zurück. „Dies ist eine Pilgerstätte, oder nicht? Wie viele Leute mögen wohl hier durchkommen, deren Gesichter Ihr nicht kennt?“
Methys legte den Kopf ein wenig schief, doch sein Gesichtsausdruck blieb unverändert freundlich. Dieses Gespräch schien tatsächlich einigermaßen interessant zu werden. „Das ist unzweifelhaft wahr“, gestand er ein, „aber, vergebt mir erneut, Ihr und Eure Begleiterin wirken auf mich nicht wie Pilger des Tribunalstempels.“
„Tatsächlich?“ Erynn lehnte sich zurück und musterte den anderen abschätzend. Er wirkte ebenso gepflegt, wie es seine Audrucksweise vermuten ließ. Sein Alter war nur schwer zu schätzen, aber sie vermutete, daß er irgendwas zwischen neunzig und hundertdreißig Jahre zählen mochte. Seine Augen waren eher braun als rot, etwa von der selben Farbe wie sein Haar, daß er zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden hatte, was ihn ein bißchen verwegen erscheinen ließ. „Nun, da Ihr Euch hier auskennt, fällt Euch das vielleicht tatsächlich auf den ersten Blick auf. Aber wollt Ihr mir nicht erst einmal verraten, was sich noch so hinter dem Namen Methys Galethran verbirgt, bevor Ihr mich weiter ausfragt?“
„Natürlich.“ Der Hlaalu nickte. „Das ist kein Geheimnis. Ich bin Händler. Hauptsächlich Gewürze, alchemistische Zutaten und ähnliches. Nicht wirklich aufregend, wie ich gestehen muß...“
Nein, tatsächlich nicht wirklich aufregend, dachte Erynn bei sich. Fast automatisch warf sie einen Blick auf seine Hände. Hände verrieten viel über einen Menschen oder Mer, oft sogar mehr als sein Gesicht. Wenn sie weiche, schwielenlose Haut und manikürte Fingernägel erwartet hatte, so wurde sie eines Besseren belehrt. „Soso“, gab sie zurück. „Aber Ihr wirkt auch nicht wie jemand, der dewn lieben langen Tag in seinem Kontor hockt und Auftragslisten vollkritzelt... auch, wenn Ihr Eure Warenkisten und Säcke nicht selber schleppt. Aber Ihr seid viel unterwegs, nicht wahr?“
An diesem Punkt war Methys ehrlich beeindruckt. Wer verbarg sich eigentlich hinter dieser jungen Frau, die ihre eigene Landessprache nicht beherrschte und die mehr Kampfspuren auf ihrer Haut trug als so mancher Veteran? „Ihr beobachtet sehr gut. Ja, ich reise mit meiner Karawane und kümmere mich persönlich um die Abwicklung. Das ist mir lieber, als mir in einer Schreibstube den Hintern breitzusitzen... vielleicht könnt ihr das nachvollziehen.“
Als Antwort darauf grinste Erynn nur. Ja, jetzt sprach er wirklich ihre Sprache. Der Anflug von Desinteresse, der bei der Erwähnung seines Berufes aufgekommen war, verflüchtigte sich wieder. „Trotzdem interessiert mich nach wie vor“, fuhr der Dunmer fort, „was Euch ausgerechnet in dieses Nest treibt. Ihr stammt aus der Kaiserprovinz, wenn ich mich nicht irre. Wenn ja, dann habt Ihr Euch einen seltsamen Zeitpunkt ausgesucht, in die Heimat zu kommen.“
„Ich habe auch nicht vor zu bleiben“, sagte Erynn. „Zwar wurde ich auf Vvardenfell geboren, aber ich habe nur eine sehr kurze Zeit meines Lebens hier verbracht.“ Sie warf einen Blick in den leeren Matzekrug vor sich und schob ihn dann ein Stück von sich fort, was Galethran dazu veranlaßte, dem Wirt ein Zeichen zu geben. Nur Augenblicke darauf stand dieser an ihrem Tisch und platzierte zwei neue Krüge vor ihnen. Cyrodiilischer Brandy. Teures Zeug, allerdings sieht dieser Mann auch so aus, als könne er es sich leisten. Die Kriegerin schenkte ihm zum Dank ein warmes Lächeln und kostete von dem Weinbrand. Er war weich, stark und rann durch hre Kehle wie flüssiges Feuer. „Aber daß Vvardenfell interessante Zeiten erlebt, ist mir nicht entgangen. Was geschieht hier eigentlich? Nehmt es mir nicht übel, wenn ich so offen spreche, doch hier scheint sich alles irgendwie in Auflösung zu befinden, jedenfalls im Südwesten. Viel weiter bin ich noch nicht herumgekommen.“
„Eure Beobachtung ist wieder korrekt, Sera Releth. Hier ist vieles im Umbruch, und nicht zum Guten.“ Sein Gesicht verfinsterte sich ein wenig. Nicht nur, daß wir hier ebenso mit den Obliviontoren zu kämpfen haben wie der Rest Tamriels auch. Erst vor Kurzem hat unser hochgeehrter König Hlaalu Helseth beschlossen, die Praxis der Sklaverei abzuschaffen, was dazu führte, daß jetzt zusätzlich noch Banden von Freigelassenen marodierend durch die Gegend ziehen und sich nicht selten an ihren früheren Herren rächen... oder ganz einfach kleinere Höfe plündern, weil sie nicht wissen, woher sie sonst das bekommen sollten, was sie zum Leben brauchen. Als hätte man mit so etwas nicht rechnen müssen bei den Biestkreaturen... Naja, und noch einige andere Dinge mehr, aber ich will Euch damit nicht belasten. Trinkt lieber mit mir, wer weiß schon, wie lange wir noch die Gelegenheit dazu haben.“
Erynn sah Methys etwas irritiert an, nahm aber dennoch einige weitere Schlucke von dem Brandy. „Warum hätte man das von den Tierwesen erwarten müssen?“, fragte sie.
Ihr Gegenüber erwiderte den Blick und grinste schief, wenngleich nicht sonderlich humorvoll. „Ihr seid in Cyrodiil aufgewachsen, daher muß Euch unser Umgang mit Khajiiti und Argoniern sehr fremd und wahrscheinlich auch schlicht falsch vorkommen. Aber wir haben hier jahrhundertelange Erfahrung mit diesen Spezies. Sie sind anders. Ihre Kultur, ihre Werte... wenn man sie einfach gewähren läßt, kommen sie über Morrowind wie die Heuschrecken über ein Salzreisfeld und nehmen sich, was sie wollen – wie man jetzt gerade sehr anschaulich beobachten kann. Sie sind kaum mehr als Tiere, und die Sitten oder auch nur das Leben unseres Volkes achten sie nicht. Deshalb ist es wichtig, sie unter Kontrolle zu halten. Wenn sie eine Aufgabe haben und eine starke Hand, die sie führt, kann man sie halbwegs zivilisieren und ihren destruktiven Trieben Einhalt gebieten... aber das ist jetzt vorbei, und dieses Land wird noch lange schwer damit zu kämpfen haben.“
Erynn dachte an Ah-Malz und öffnete den Mund, um zu widersprechen, als der Händler auch schon eine Hand hob: „Nein, sagt nichts. Ihr wollt mir jetzt erzählen, daß nicht alle Khajiit und Argonier so sind, nicht wahr? Daß Ihr irgendeinen kennt, der ganz anders ist als so, wie ich es gerade geschildert habe.“
„Ja.“ Erynn war ein wenig erstaunt, außerdem spürte sie, wie der Brandy ihr langsam aber sicher zu Kopfe stieg. „Das wollte ich tatsächlich gerade sagen.“
„Natürlich kennt Ihr so jemanden, ebenso wie ich. Es gibt immer Ausnahmen, immer solche, die sich respektvoll verhalten. Aber es sind immer nur einzelne. Wenn ich Euch jetzt fragte, ob Ihr schon einmal von einem Argonier oder Khajiit angegriffen, hintergangen oder betrogen wurdet, würde Euch dazu gewiß auch ein Beispiel einfallen, habe ich Recht?“ Methys zuckte die Achseln, bestellte dann mit einem Wink eine weitere Runde. „Ich erwarte gar nicht, daß Ihr Eure Meinung ändert. Dieses Thema war schon immer kontrovers, auch in Morrowind selber, und jetzt gehört es ohnehin der Vergangenheit an. Wichtig ist die Frage, wie wir hier mit den Folgen umgehen. Was nutzt es schon, über zerschlagene Kwamaeier zu streiten?“
...und wie verdammt Recht du hast! Gumora ist da ein recht anschauliches Beispiel. Erynn griff nach dem frischen Krug Weinbrand. Mittlerweile war sie deutlich beduselt, hatte ihre fünf Sinne aber noch immer so weit beisammen, um eins und eins zusammenzählen zu können. „Ich hörte von einer Antisklavereibewegung...“, nahm sie den Faden wieder auf, ohne weiter darauf einzugehen, was sie nun tatsächlich von dem Thema hielt.
„Ja. Die gab und gibt es hier. Ich gehe davon aus, daß diese zum großen Teil hinter den Unruhen steckt, aber hieb- und stichfeste Bewise gibt es dafür nicht.“ Methys fragte sich, worauf das Mädchen hinauswollte, aber da sprach Erynn schon weiter. Vielleicht konnte dieser Dunmer ihr tatsächlich weiterhelfen. „Ihr habt mich gefragt, warum ich hier bin, Sera Galethran... nun, ich suche jemanden. Einen Argonier mit dem Namen Gumora“, vertraute sie ihm an. „Er ist ein Kundschafter und soll Gerüchten zufolge mit dieser Bewegung zu tun haben. Wir haben seine Spur bis hierher verfolgt, aber sie ist relativ kalt. Habt Ihr vielleicht eine Idee, wohin er sich von Molag Mar aus gewendet haben könnte?“
In den Augen des Hlaalu blitzte Interesse auf. Na bitte, es geht doch. Ein wenig Alkohol, und die Leute werden redselig. Ich wußte doch, daß ich aus ihr herausbekomme, was ich wissen wollte... Mal sehen, wohin das ganze heute Abend noch führt. „warum sucht Ihr diesen Argonier denn? Und bitte, mein Name ist Methys...“
Sie lächelte und fixierte ihren Blick mit einiger Mühe auf sein Gesicht. „Dann nennt mich Erynn. Ich suche diesen Kerl, weil ich noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen habe... eher einen ganzen Stall voll Hühner, um genau zu sein. Es ist, wie du sagtest. Er ist ein Verräter.“
Sieh an... „Weiß er, daß du hinter ihm her bist?“
„Vermutlich. Nachdem sein Plan nicht aufgegangen ist, ist er jedenfalls verschwunden. Vvardenfell ist die einzige Spur, die ich habe.“
„Wenn er in Molag Mar war, wird er sich wahrscheinlich nach Norden gewendet haben. Direkt nach Norden, nicht erst zur Ostküste. Das ist Telvannigebiet, dort dürfte es ihm schwerfallen Fuß zu fassen. Das Haus Telvan ist dafür bekannt, sich bestenfalls oberflächlich um die Vorgaben des Kaiserreichs zu scheren. Man mag die Sklaverei offiziell abgeschafft haben, aber die Katakomben der Zauberer sind tief und dunkel. Dorthin wird dein Argonier nicht gegangen sein, wenn er auch nur einen Funken Verstand im Kopf hat.“
„Nach Norden also...“
„Erynn...“ Mathys beugte sich vor und griff wie selbstverständlich nach ihrer Hand, „es schmerzt mich zu hören, daß du hintergangen wurdest. Ich hoffe, du findest diese Echse und gibst ihm, was er verdient. Aber heute wirst du ihn ohnehin nicht mehr zu fassen bekommen. Sprechen wir über irgend etwas anderes, das weniger unerfreulich ist.“
Instinktiv wollte die Kriegerin ihre Hand wegziehen. Es war die linke, die verstümmelt war, und jetzt gerade schämte sie sich dafür. Mathys jedoch schien sich nicht weiter daran zu stören, und so ließ sie ihn schließlich gewähren. Wo ist eigentlich Dreveni? schoß es ihr kurz durch den Kopf. Sie hätte doch schon längst wieder zurück sein müssen...
„Worüber willst du denn sprechen?“ nuschelte sie. „Falls es darum geht“, sie nickte in Richtung ihrer Linken, „ich glaub, ich laß mir in nächster Zukunft mal ‚Das war ein Oger’ auf den Handrücken tätowieren.“
Der Händler lachte ehrlich amüsiert angesichts Erynns Direktheit. Ja, dieses Mädchen war wirklich erfrischend, irgendwie. Und wenn sie es sich schon gefallen ließ, daß er sie so keck einfach berührte, könnte der Aufenthalt in Molag Mar doch noch ganz angenehm werden, wenn er es nur geschickt anstellte.
Natürlich war er geschickt, schließlich zog Methys Galethran diese Nummer nicht zum ersten Mal ab. Er stellte sehr bald fest, daß die junge Frau vielleicht kampferprobt sein mochte, aber ansonsten doch reichlich naiv. Sie lachte über seine Witze, folgte den kleinen Veränderungen in seiner Mimik und nahm die Komplimente bereitwillig auf, die er ihr machte, ja, schien sogar regelrecht ausgehungert danach zu sein, als bekäme sie nicht oft Schmeichelhaftes über sich selbst zu hören. Eine Schande, eigentlich... aber Glück für mich. Die Investition in den Weinbrand hatte sich definitiv gelohnt.
„Es wird spät, Erynn. Ich sollte so langsam aufbrechen“, meinte er schließlich und nahm zufrieden wahr, wie sich echtes Bedauern auf ihrem Gesicht abzeichnete. Er machte eine kurze Pause, wärend der er die Worte so, wie sie waren in der Luft hängen ließ und fuhr dann fort, als sei ihm der Einfall gerade erst gekommen: „Willst du mich vielleicht begleiten? Ich würde mich sehr geehrt fühlen...“
Erynns benebelter Geist brauchte nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen. Sie hatte eine ungefähre Ahnung, wohin das hier führen würde, aber... Verdammt noch mal, warum eigentlich nicht? Zumindest fragt er mich anständig, statt mich mit Lastzaubern zu bewerfen! Außerdem fühlte sie sich gerade etwas verwegen und ziemlich mutig, halb durch die Wirkung des Brandys und halb durch Methys’ Beteuerungen, daß sie wohl doch ansehnlicher war, als sie von sich selbst bisher gedacht hatte. Darüber hinaus... sie wollte gerade wirklich festgehalten werden. Von wem, war ihr dabei fast egal, und wenn der Dunmerhändler sich schon anbot... Ja, warum eigentlich nicht?
Sie erhob sich reichlich unsicher und taumelte, als sie schließlich auf ihren eigenen Füßen stand. Der Hlaalu griff geschickt zu und fing sie auf, bugsierte die Bogenschützin dann durch den Schankraum auf die Ausgangstür zu.
Die frische Luft draußen traf Erynn wie ein Hammerschlag und ließ es ihr noch schwindeliger werden, was dazu führte, daß sie sich noch schwerer auf Methys stützte. „Sag mal, wo willst du eigentlich hin?“, fragte sie reichlich undeutlich an seiner Schulter. Er grinste. „Wo es etwas gemütlicher ist als in einem Tavernenzimmer. Folge mir einfach.“
Geändert von Glannaragh (16.10.2011 um 01:38 Uhr)
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Legende
Bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens eine der beiden im Schankraum zugegen ist. Ich habe nur wenig Lust, die Nacht auf einer Holzbank zu verbringen nur weil... Wie angewurzelt blieb Arranges stehen, als vor ihm zwei Gestalten aus der Taverne traten und sich in die andere Richtung - von ihm weg - drehten. Die eine erkannte er sofort. Es war Erynn, die andere kannte er nicht. Ein Dunmer, leicht größer als er. Er hielt die Kriegerin fest im Arm und es war kaum zu übersehen, dass Erynn einiges intus hatte. Zum Teufel mit dir Erynn! Wut kochte in ihm hoch, schneller, als er es vermochte einen kühlen Kopf zu bewahren. Was er noch bis vor kurzem für schwachsinnige Gedanken seines Unterbewusstseins abgetan hatte, drängte nun in seinen Verstand vor und machte ihm unmissverständlich klar, dass es ihm allein in diesem Moment unerträglich war, die Dunmer in den Armen eines anderen zu sehen. Und plötzlich handelte er mehr instinktiv, als von seinem analytischen Magierverstand geleitet.
Er blickte sich einen Moment um auf dem Platz. Es war still, keine Bürger oder Wachen waren zu sehen. Arranges zögerte nicht länger. Mit großen Schritten schloss er zu den beiden auf und sprach dann ohne Einleitung den doch recht nobel gekleideten Dunmer von hinten an: 'Sind die ••••nhäuser in Vvardenfell sogar für die Wohlhabenden zu teuer oder ist es hier einfach nur üblich, sich die Frauen anderer durch Alkohol gefügig zu machen?' Der Dunmer drehte sich völlig überrumpelt um und wollte wohl gerade irgendetwas stotternd erwiedern, als Arranges ihn auch schon am Kragen grob herumriss, ihn von Erynn trennte und gegen die Wand der Taverne stieß. 'Was äh? Sera... Herr, seid ihr noch ganz bei Sinnen? Ich wollte...'
'Schweig!' Arranges unterbrach ihn grob. Er rief einen Dolch in seine Hand und kam auf den noch immer an der Wand lehnenden Dunmer zu. 'Mutsera... wenn ich gewusst hätte...'
'Wenn du gewusst hättest... du hast dir doch nichteinmal die Mühe gemacht möglicherweise gewusst zu haben oder auch nur im Ansatz darüber nachzudenken.' Der Magier hatte gerade den Dolch über den Brustkorb des anderen ziehen wollen, aber so überrascht sein Gegenüber wohl noch immer war, so gut funktionierten auch noch seine Reflexe, denn blitzschnell parierte er den Streich des Kaiserlichen mit einem eigenen kleinen Dolch. Nur einen Lidschlag später trat der Dunmer zu und stieß so Arranges von sich, der ob des kaum zum Ausholen gereichenden Raums lediglich ein wenig zurücktaumelte, aber sich direkt wieder fing. Wütend griff Arranges vor sich in die Luft und ballte seine Hand ruckartig zur Faust, woraufhin der Dolch des Dunmers plötzlich zersprang. Ein Zauber folgte, ehe der andere genau wusste, wie ihm geschah, sackte er an der Wand zusammen und blickte Arranges aus mühsam offen gehaltenen Augen an. 'Serjo, ich bitte euch, es war nie meine Absicht, euch euer Weib zu entführen...' Stammelte er, während Arranges auf ihn zukam und sich vor ihm hinkniete. 'So?! Dann werde ich Gnade walten lassen und euch nicht umbringen, obgleich ihr es sehrwohl verdient hättet...' Das stumme Flehen in den weit aufgerissenen Augen ignorierend, legte Arranges quälend langsam seine Rechte auf die linke Gesichtshälfte des Dunmers. 'Wenn ihr schreit, werde ich euren Kopf platzen lassen, wie eine überreife Melone, die zu Boden fällt!' Ströme aus flüssigem Eis drangen wie tausende hauchfeine Speerspitzen in die Haut des Dunmers, dort, wo Arranges Hand ihn berührte. Ein Krächzen entrang sich der Kehle des Fremden, ehe Arranges mit der anderen Hand selbige zudrückte. 'Ich sagte: Nicht schreien!' Gewebsfetzen und gefrorenes Blut hingen an der Hand, als Arranges sie wieder zurückzog. Was blieb war ein durch massive Erfrierungen in die Haut gebrannter Abdruck seiner Hand auf dem Gesicht des Dunmers. 'Und jetzt seht zu, dass ihr hier verschwindet, bevor ich es mir anders überlege!' Sagte er noch, während er den Zauber auflöste. Er kümmerte sich nicht weiter um den Dunmer. Der Kaiserliche erhob sich und sah sich nach Erynn um.
Geändert von weuze (16.10.2011 um 23:42 Uhr)
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Fossil
[Erynn]
Erynn geriet ins Stolpern und fiel hin, als irgendjemand ihren Begleiter von ihr wegzerrte. Sie orientierte sich mit einiger Mühe und beobachtete das Geschehen mit geschürzten Lippen und hochgezogener Augenbraue. Methys, man konnte es nicht anders beschreiben, machte wirklich keine gute Figur in diesem Moment. Mehr fiel ihr zu der Szene gerade nicht ein, dafür arbeitete ihr Hirn schon längst nur noch zu rudimentär.
Nachdem der Kaiserliche fertig damit war, sein Revier abzustecken, drehte sie träge den Kopf und schaute dem Dunmer hinterher, der ohne ein weiteres Wort um die nächste Ecke verschwand und es dabei reichlich eilig hatte. Feigling... ich hätte wirklich mehr von dir erwartet, dachte sie mit nur halb aufgesetzer Empörung. Ihr Blick fiel wieder auf Arranges, der sie anstarrte, und in diesem Augenblick konnte sie einfach nicht anders: Erynn warf den Kopf in den Nacken und begann lauthals zu lachen.
[Arranges]
Voll wie ein Fass kurz vor dem Überlaufen. Dachte Arranges, als er auf Erynn herabblickte. Als sie dann auch noch zu lachen begann, warf er einen kurzen Blick über die Schulter in die Richtung, in welche der Dunmer verschwunden war. Ich hatte dich ja bis hier hin für ansatzweise vernünftig gehalten, aber dass du dich so leicht abschleppen lässt, hatte ich nicht erwartet... das ist... traurig? Arranges wusste in der Tat nicht, was er davon halten sollte. Allerdings war das auch ersteinmal eher zweitrangig. Erynn war abgefüllt bis unter die Schädeldecke und allein konnte sie sich nicht mehr helfen. Der Magier zögerte oder fragte gar nicht lange, sonder beugte sich zu ihr hinab, packte sie bei den Armen und zog sie auf die Füße. Mit festem Griff hielt er sie auf den Beine und blickte ihr in die Augen. 'Kannst du allein gehen?' Fragte er etwas forsch.
[Erynn]
Erynn machte sich von Arranges los und kämpfte ein wenig mit ihrem Gleichgewicht, nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte und nur noch ein breites, wildes Grinsen geblieben war. Sie sah dem Beschwörer keck in die Augen. "Was war das denn, Arranges? Du schlägst dich um mich?" Übermütig warf sie sich in eine Pose, die vermutlich tatsächlich kokett gewirkt hätte, wäre sie nicht aufgrund von Koordinationsstörungen komplett mißlungen, und schneller als sie sichs versah, saß Erynn wieder auf dem Hintern. Sie überging das Mißgeschick, indem sie erneut in albernes Gekicher ausbrach. "Nein", informierte sie ihn gedehnt, "ich kann nicht alleine gehen. Wie wärs, wenn du dich nützlich machst und mich über die Schwelle trägst?"
[Arranges]
Arranges zuckte leicht zusammen, machte sich aber keine Sorgen darum, dass Erynn das mitbekommen hätte. In der Tat, ich prügel mich um dich... Als sie sich wieder auf den Hosenboden setzte, kam er nicht umhin, sich an den Kopf zu fassen und selbigen leicht zu schütteln. Das nächste Mal geb ich mir wieder die Kante... das ist wesentlich einfacher für mich. Ohne ein weiteres Wort ging Arranges die zwei Schritte zu der Dunmer und wuchtete sie kurzerhand hoch. 'Hör auf rum zu zappeln!' Sagte er bestimmt.
Etwas umständlich betätigte er die Klinke der Tavernentür. Drinnen war es praktisch leer, wobei Arranges sich nicht zu große Mühe gab, sich wirklich um etwaige andere Gäste zu kümmern. Lediglich der Blick des Wirts fiel ihm auf, der hinter dem Tresen stand und kurz mit dem Gläser ausreiben inne hielt um abzuschätzen ob der Kaiserliche mit der Dunmer auf den Armen Ärger bedeuteten oder nicht. Als Arranges Erynn auf einem Stuhl in einer Ecke absetzte, bestimmte er wohl, dass dem nicht so war. 'Wirt, einen großen Krug Wasser!'
[Erynn]
"Ich zappel doch gar nicht", maulte Erynn vor sich hin und krallte sich krampfhaft an Arranges' Nacken fest, als er die Tür aufstieß. Von dem Geschaukel wurde ihr doch ein bißchen übel. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Füße auf dem Boden zu lassen...
Sie sackte auf dem Stuhl zusammen und fragte sich, warum der Beschwörer so ein Geschrei veranstaltete. "Ich will aber gar kein Wasser", verkündete sie mit einer Überzeugung, wie sie nur Betrunkene hatten. "Das kannst du selber trinken!" Sie überlegte eine Weile angestrengt. "Ich will was essen. Jetzt!"
[Arranges]
Der Magier seufzte einmal gedehnt. Er blieb zunächst stehen, damit er schneller zupacken konnte, sollte Erynn sich entscheiden irgendwelche Faxen zu machen. Während der Wirt zu ihnen kam, ließ der Kaiserliche den Blick einmal durch die Taverne gleiten. Es war gerademal ein Gast da, der in einer Ecke auf der anderen Seite des Raumes saß und selbst nur noch abwesend in einen Becher starrte. Der Dunmer stellte den Krug auf dem Tisch ab und warf Arranges einen vielsagenden Blick zu. Arranges antwortete ebenso stumm mit einem leichten Kopfschütteln. Der andere wollte sich gerade wieder abwenden, als Arranges ihn zurückhielt. 'Wäre es wohl möglich, noch etwas zu essen zu bekommen?'
'Hm... die Küche ist kalt, aber wenn hartgekochte Kwamaeier und ein wenig Brot reichen, dann ja.' Arranges machte eine wegwerfende Geste. 'Völlig egal, bringt, was ihr habt...' Der Dunmer nickte und verschwand in einem Durchgang hinter dem Tresen. Arranges setzte sich derweil doch noch auf einen Stuhl gegenüber seiner Begleiterin. Hoffentlich ist das Brot schön trocken, dann muss ich sie nicht zum Trinken zwingen. Nur einige Augenblicke später stellte der der Wirt eine Schüssel mit zwei Kwamaeiern, einen halben Laib Brot und eine kleiner Schale mit einer Art Paste - Skattel, wie der Wirt erklärte - ab. Auffordernd und ein kleinwenig ungeduldig blickte Arranges in die viel zu weiten Pupillen der Dunmer.
[Erynn]
Mißtrauisch besah sich die Elfin die dargebotenen Speisen und nahm schließlich das Brot. Das restliche Zeug kam ihr nicht wirklich bekannt vor und irgendwie empfand sie es gerade als ziemliche Frechheit, daß man ihr so seltsamen Kram vorsetzte. Sie beschwerte sich dennoch nicht, jedenfalls noch nicht, war sie doch gerade viel zu sehr beschäftigt, ihren Heißhunger zu stillen. Nachdem der kleine Laib verschwunden war, griff Erynn doch noch nach einem Kwamaei und drehte es etwas hilflos in den Händen, bis sich Arranges erbarmte und für sie die Schale abmachte. Die Dunmerin biß hinein, verzog das Gesicht und konnte gerade noch genug Anstand aufbringen, den Bissen nicht direkt wieder auf den Tavernenboden zu spucken. Sie würgte, klatschte das Ei unsanft auf den Tisch und sah den Beschwörer zutiefst empört an: "Das ist ja ekelhaft. Sowas eß ich nicht!" Bockig verschränkte sie die Arme vor der Brust und rülpste reichlich undamenhaft.
[Arranges]
Gut, dann sind wir wohl fertig. Abermals seufzte der Kaiserliche. 'Dann würde ich vorschlagen, dass du jetzt schlafen gehst, es reicht für heute.' Sagte Arranges freundlich aber dennoch mit Nachdruck.
[Erynn]
"Eigentlich wollte ich heute Nacht gar nicht schlafen", nuschelte Erynn undeutlich, ging dann aber doch das schwierige Unterfangen an, sich von dem Stuhl hochzuwuchten. Hier rumzusitzen war auch langweilig, außerdem ekelte sie der Gestank von dem Kwamaei an. "Aber... Arranges? Ich bin noch gar nicht müde. Und ich wollte mir noch die Stadt ansehen..."
[Arranges]
Er stand ebenfalls auf, als Erynn sich reichlich wankend erhob und griff nach ihr um sie zu stützen, als sie den ersten Schritt machte und direkt ins Stolpern kam. 'Sicher nicht, das Einzige, was du dir heute noch anschaust, ist die Zimmerdecke über deinem Bett!' Er lenkte sie leicht in die richtige Richtung, während er Erynn gut festhalten musste, damit sie nicht doch noch beide der Länge nach hinfielen.
[Erynn]
Erynn murrte vernehmlich, ließ sich aber trotzdem von dem Kaiserlichen zum Treppenabsatz bugsieren, wobei sie schwer auf seiner Schulter hing. Unzufrieden stellte sie fest, daß es ihr fast nicht mehr möglich war, ihren Blick noch auf überhaupt irgendwas zu fokussieren. "Meine Güte, renn doch nicht so", wehrte sie sich dagegen, einfach immer weiter geschleift zu werden und stemmte die Hacken in den Boden, bis sie zufrieden feststellte, daß Arranges tatsächlich kurz stehen blieb und sich halb zu ihr umwandte. "Aber Morgen..." sie tippte ihn hart mit dem Zeigefinger auf die Brust "... Morgen sehen wir uns die Stadt an, versprochen? Bitte...", quengelte sie.
[Arranges]
'Ja, morgen sehen wir uns die Stadt an.' Versprach Arranges resignierend. Dann ging er mit ihr vorsichtig, Schritt für Schritt, die Treppe hinunter. Es waren nicht viele Stufen und doch schwankte Erynn noch so stark auf der unteren Hälfte, dass auch Arranges plötzlich das Gleichgewicht verlor. Die Dunmer erwischte die nächste Stufe nicht mehr ganz. Arranges versuchte noch, sie zu halten, wurde aber von ihr einfach mitgezogen. Im hohen Bogen flogen beide die letzten paar Stufen hinab und schlugen unten auf dem Steinboden hart auf. Knurrend stemmte sich Arranges hoch. Nie wieder Alkohol für dich Erynn, da kannst du Gift drauf nehmen!
[Erynn]
Die Elfin rappelte sich bis auf die Knie hoch und stellte erstaunt fest, daß sie irgendwie bereits das Ende der Treppe erreicht hatte. Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute zu Arranges hoch, der alles andere als begeistert aussah. "Das war jetzt aber nicht besonders elegant von dir", ließ sie ihn wissen. "Ich dachte eigentlich, du wolltest Methys Konkurrenz machen. So wird das aber nichts, weißt du?" Ihr Gesicht nahm einen tadelnden Ausdruck an und sie streckte dem Beschwörer herrisch einen Arm entgegen, um sich von ihm aufhelfen zu lassen.
[Dreveni]
Als Dreveni sich mit den Getränken in der Hand wieder von der Bar wegdrehte, sah sie dass Erynn inzwischen Gesellschaft bekommen hatte. Seufzend sah sie sich in der Taverne um, konnte aber niemanden entdecken, dem sie jetzt gesellschaft leisten wollte, und verzog sich mit den zwei Krügen Matze auf ihr Zimmer. Dort angekommen entschloss sie sich, noch kurz das Flusswasser aus ihrer restlichen Kleidung waschen würde, etwas anderes fiel ihr gerade nicht ein. Ein Buch hatte sie nicht dabei, das hätte auch das Bad nicht unbedingt überlebt. Wir müssen unbedingt eine neue Karte organisieren...
Als sie gerade mit waschen fertig war, ihre Sachen ausgebreitet in ihrem Zimmer trockneten und sie mit einem Krug Matze auf dem Bett saß, hörte sie von draussen plötzlich lautes Poltern. Sofort setzte sie den Krug ab, zog ihren Dolch und stand an der Tür. Von draussen konnte sie allerdings nur laute Stimmen hören, die ihr seltsam bekannt vorkamen... Sie steckte den Dolch weg und zog die Tür auf. Das Bild, dass sich ihr bot, hatte durchaus etwas. Erynn saß - oder kauerte vielmehr - auf dem Boden und streckte Arranges gerade eine Hand entgegen. Dreveni sah auf den ersten Blick, das Erynn total besoffen war. Und wo war überhaupt der Dunmer geblieben, der vorhin noch bei ihr war? "Euch kann man auch keine fünf Minuten alleine lassen, oder?", fragte sie Erynn schließlich mit mühsam unterdrücktem Ärger. Bei dem Lärm würde sie bald die ganze Herberge aufgeweckt haben und gleich negativ auffallen mussten sie auch nicht unbedingt.
[Arranges]
'Ich hatte nicht vor, diesem Weichei Konkurrenz zu machen...' Das müsste ich nichtmal versuchen, das bin ich nämlich sowieso. Mit einem etwas groberen Ruck zog er Erynn wieder auf die Beine, als sie beide angesprochen wurden. Erynn stützend, drehte der Magier den Kopf. Die hatte grade noch gefehlt. 'Anscheinend schon, andernfalls wäre Erynn nicht voll wie ein Nord... Wo ist ihr Zimmer?' Fragte Arranges deutlich sauer.
[Dreveni]
Dreveni deutete auf eine der Türen. "Ihren Schlüssel hat sie hoffentlich irgendwo in ihren Taschen.", sagte sie an Arranges gewandt. Nachdem sie sah, dass Arranges genug damit zu tun hatte, Erynn auf den Beinen zu halten, trat sie entschlossen vor und durchsuchte deren Taschen, bis sie den Schlüssel in der Hand hielt und sperrte die Tür auf. "Nach euch.", wandte sie sich mit einem leicht spöttischem Grinsen an Arranges. Den Schlüssel des Magiers hatte sie dabei auch noch zufällig gefunden.
[Erynn]
"Hey! Finger weg!" Erynn schlug ziemlich schwach und ungezielt nach Dreveni, ohne großartig etwas damit auszurichten. Nach eine Weile jedoch ließ sie sich nur noch schlaff in Arranges' Armen hängen - das alles ging ihr zu schnell, als daß sie dem Geschehen noch hätte folgen können. Mittlerweile war ihr nicht nur latent übel, sondern richtig schlecht. "Is' doch keine so schlechte Idee, das mit dem Schlafen", murmelte sie leise vor sich hin.
[Arranges]
'Jetzt lass dich doch nicht so hängen verflucht!' Knurrte Arranges, während er Erynn mehr trug, als stützte. In Ihrem Zimmer steuerte er direkt auf das Bett zu und setzte Erynn mit sanfter Gewalt auf die Bettkante. Suchend blickte er sich um, bis er in einer Ecke einen Eimer stehen sah. Ich hoffe ja, dass wir den nicht brauchen werden. Aber darum konnte er sich gleich noch kümmern. Die Kriegerin schwankte mittlerweile so arg, dass sie sogar noch mit dem Kopf voraus vom Bett geflogen wäre, statt nach hinten auf die Matratze. Sie wieder haltend und stützend, setzte er sich neben sie und deutete Dreveni ansehend, mit einer Hand auf den Eimer. Die Dunmer stellte den Kübel vor Erynn ab.
[Erynn]
Erynn warf dem neben ihr sitzenden Arranges einen schiefen Blick zu. "Ich scheine heute Abend ja wirklich verdammt beliebt zu sein", bemerkte sie. "Aber wäre es nicht mal so langsam an der Zeit, Dreveni vor die Tür zu schicken?", fragte ihn mit todernstem Gesichtsausdruck, nur um Sekunden später wieder in albernes Lachen auszubrechen.
Drevenis Einsatz kam keine Sekunde zu früh, als das betrunkene Gekicher abrupt verstummte. Erynn wurde plötzlich kreidebleich, rutschte mit einer erstaunlich schnellen Bewegung von der Bettkante und hing im nächsten Augenblick bereits über dem Holzeimer, versuchte sich mit einer Hand mehr schlecht als recht das Haar aus dem Gesicht zu halten, während sie sich krümmte. Nach einigen Minuten, während derer sie das Gefühl hatte, Magen und Gekröse gleich mit auszuspucken, gönnte ihr protestierender Körper ihr eine Pause.
Endlich konnte sie kurz Luft holen und war, jedenfalls gefühlt, wieder etwas klarer im Kopf. Daß Arranges sie so sah, empfand Erynn bestenfalls als mittelmäßig peinlich, sie hatte ihn im Gegenzug schließlich auch schon in unschönen Situationen gesehen. Dreveni allerdings... Sie wedelte mit einer Hand in die ungefähre Richtung der Assassinin. "Die da soll weggehen", tönte es etwas dumpf und ziemlich elend aus den Tiefen des Eimers, jedoch wurde die Elfin vom nächsten Schwall nach draußen drängenden Mageninhalts unterbrochen, bevor sie ihrer Forderung weiter Nachdruck verleihen konnte...
[Dreveni]
Gerade als Dreveni den Eimer neben Erynn gestellt hatte, wurde diese auch schon kreidebleich und hing über selbigem. Dreveni ging ein paar Schritte zurück, sie wußte nicht wie gut es um Erynns Zielsicherheit noch bestellt war. Obwohl es Erynn wirklich elend zu gehen schien, hatte Dreveni kein Mitleid mit ihr. Es hatte sie ja keiner gezwungen sich so abfüllen zu lassen. "Bitte, ich gehe gern.", sagte sie nur, und an Arranges gewandt: "Ich habe ohnehin keine große Lust aufzupassen, dass sie nicht auf dem Rücken liegt wenn ihr wieder schlecht wird." Sie legte Arranges den dritten Zimmerschlüssel auf eine kleine Kommode und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.
[Arranges]
Mahlzeit... Auf das restliche Geplapper Erynns gab der Kaiserliche nicht mehr all zu viel. Sie hatte wohl wirklich einen Vollrausch, der sich gewaschen hatte. Als Erynn dann irgendwas davon lallte, dass Dreveni gehen sollte, sah Arranges sie nur an und hob die Schultern. 'Wenn es ihr dabei besser geht...' Die Assassinin verstand das wohl als Zustimmung und schloss die Zimmertür von außen. Klasse, es scheint einfach keine Stadt in Morrowind zu geben, durch die man nicht einfach ganz normal reisen kann. Balfall war schon alles andere als lustig, der kurze Aufenthalt in Ebenherz hätte ich mir auch um einiges angenehmer vorstellen können, aber Molag Mar hier setzt dem langsam aber sicher wirklich die Krone auf... Erynn erbrach sich noch einmal und sah dann mit zitterndem Torso langsam aus dem Eimer auf. Ihr Gesicht sah im Großen und Ganzen kaum besser aus als der Inhalt des Eimers. Resignierend erhob sich Arranges, nahm eines der kleinen Handtücher von dem Tischchen im Zimmer und ging vor Erynn in die Hocke. 'Fertig?' Ohne eine Reaktion abzuwarten, schob er den Eimer zur Seite und wischte ihr die Kotze aus den Mundwinkeln.
[Erynn]
"Mhm... glaub schon", antwortete sie undeutlich durch das Tuch und hielt abgesehen von leichtem Zittern still, wärend Arranges ihr Gesicht sauberwischte. "Schlafen... bitte!" war das nächste, was sie herausbrachte, als er mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden schien. Der Beschwörer, offensichtlich froh darüber, daß die erste Synapse in dem wirren Dunkelelfenköpfchen wieder zaghaft zu feuern begann, ließ sich das nicht zweimal sagen. Er hob die Kriegerin hoch, wobei er darauf achtete, nicht auf ihren Magen zu drücken, und deckte sie zu. Erynn rollte sich sofort zu einer kleinen Kugel zusammen. Ihr war so sterbenselend...
-
Legende
[Erynn]
Während des ersten Teils der Nacht glaubte Erynn, sie müßte sterben. Danach wünschte sie es sich. Schlaf fand sie nicht, dämmerte vor sich hin, immer wieder unterbrochen von Würgeattacken, bis sie nichts mehr zu spucken hatte als zähen, gelblichen Schleim. Was hab ich mir dabei nur gedacht? Nie wieder Alkohol, ich schwörs bei Azura und den Neun...
Arranges war die ganze Zeit über bei ihr, hielt die wirren Haare aus ihrem Gesicht, wenn sie sich übergab, ließ sie aber ansonsten in Ruhe. Wirklich ansprechbar war die Kriegerin ohnehin nicht.
Irgendwann wurde ihr so heiß, daß sie sich aus der Decke strampelte. Nach einiger Zeit verebbte das Gefühl wieder und nahm die quälenden Kopfschmerzen mit sich, so daß sie in den frühen Morgenstunden endlich in einen leichten, gnädigen Schlaf hinüberdämmerte.
Als sich die Realität viel zu früh wieder zurückmeldete, fror sie. Die Elfin wickelte sich wieder in ihre Decke und starrte mit hohlem Blick durch das Zimmer. Der Kaiserliche war noch immer da, saß auf seinem Stuhl den er gegen die Wand gekippt hatte, wie er es schon die meiste Zeit dieser Nacht tat. Seine Augen waren geschlossen, aber ob er schlief oder nur döste, wußte sie nicht. Arranges hatte sich tatsächlich um sie geprügelt, schoß es ihr durch die fiebrigen Gedanken. Erynn wußte nicht genau, ob sie sich deswegen jetzt geschmeichelt fühlen sollte oder eher darüber genervt sein, daß er sich schon wieder eingemischt hatte. Irgendwas dazwischen, schätzte sie.
[Arranges]
Als Erynn nedlich ein wenig Schlaf fand, döste auch Arranges ein wenig ein. Erst am Morgen, es war noch recht früh, erwachte er aus dem Halbschlaf, als sich die Dunmer wieder auf dem Bett rührte. Langsam öffnete er die Augen und hob den Kopf um zum Bett hinüber zu blicken. Erynn war wach. Arranges beugte sich leicht nach vorn, bis der Stuhl wieder auf allen vier Füßen stand. Er erhob sich und setzte sich einen Augenblick später auf die Bettkante neben Erynn. Einige lange Momente blickte er sie nur stumm an, dann hob er die Hand um ihr eine zerzauste Strähne aus der Stirn zu streichen. Langsam ließ er die Hand wieder sinken. 'Konntest du ein wenig schlafen?' Fragte er monoton.
[Erynn]
"Ja", krächzte sie heiser, "aber viel zu wenig..." Sie wußte nicht wirklich, was sie sagen sollte, hatte aber schon wieder ein schlechtes Gewissen aufgrund der Tatsache, daß sich der Beschwörer ihretwegen die Nacht um die Ohren geschlagen hatte. Weil sie so dumm sein mußte und sich gnadenlos abgeschossen hatte. Jetzt gerade fühlte Erynn sich ziemlich klein und verloren. Trostsuchend lehnte sie ihren Kopf an Arranges' Oberschenkel und fragte: "Kann ich etwas Wasser haben, bitte?"
[Arranges]
Dafür bin ich dann also wieder gut genug? Der Kaiserliche hatte in einer Vorahnung bereits in den frühen Morgenstunden einen Krug mit Wasser besorgt. Er beugte sich zu dem Nachttisch neben dem Bett hinüber und füllte einen kleinen Becher, welchen er Erynn hinhielt. 'Dürfte ich dann bei Gelegenheit erfahren, was dich zu der Aktion von gestern bewogen hat?' Fragte er und ein seltsamer Unterton schwang in seiner Stimme mit.
[Erynn]
Erynn stöhnte abgrundtief, rollte sich wieder auf den Rücken und legte einen Arm über die Augen. "Das war... ein Unfall", brachte sie matt heraus. Sicher, Arranges hate eine Erklärung verdient, aber doch nicht gerade jetzt! Er hatte sich ja andererseits auch einfach aus der Sache heraushalten können, dann wär ihm das ganze Drama erspart geblieben... "Frag mich später nochmal, ja? Bitte..." Sie setzte sich mühsam auf, nahm den Becher und trank einen vorsichtigen Schluck. Ihr war immer noch ziemlich übel, aber das Wasser blieb unten, zumindest vorerst. "ich will jetzt wirklich nicht... ich will nicht reden", sagte sie müde.
[Arranges]
'Nein Erynn, ich will die Sache jetzt geklärt haben.' Antwortete er bestimmt und nahm ihr den Becher wieder ab. 'Du lässt dich von einem wildfremden Dunmer abfüllen bis zum Geht-nicht-mehr und warst drauf und dran, mit ihm irgendwo hin zu verschwinden... Was dachtest du, soll ich davon halten?'
[Erynn]
"Arranges..." Erynn legte sich wieder hin und starrte an die Decke. "das hat sich einfach nur so ergeben. Und überhaupt - warum... warum hast du mich nicht einfach ziehen lassen? Ich weiß doch selber, daß das eine dumme Aktion war, aber du hättest Methys nicht gleich halbtot schlagen... zaubern müssen." Sie machte eine kurze Pause und fragte mit einem leichten Anflug von Trotz: "Bist du jetzt zufrieden?"
[Arranges]
Der Kaiserliche seufzte und wandte den Blick ab. 'Nein, zufrieden bin ich nicht wirklich. Erstens habe ich ihn nicht halbtot gezaubert, er konnte noch laufen und das relativ schnell, also war er noch sehr weit entfernt davon, zu sterben.' Er blickte ihr in die Augen. 'Und ich wollte dich nicht einfach ziehen lassen, weil ich nicht einsehe, dass ein Schmierlappen, wie er auf den ersten Blick einer zu sein schien, mir wegnimmt, was mir lieb und teuer ist!' Sagte Arranges mit leichtem aber doch deutlichem Ärger in der Stimme, als er wieder an diesen widerlichen Dunmer dachte. 'Außerdem solltest du dir deinen Lebensgefährten, so es denn irgendwann mal so weit ist, ohne den Einfluss von Alkohol aussuchen.' Fügte er etwas weicher hinzu.
[Erynn]
"Oh, verdammt", flüsterte sie und schloß die Augen. Ein paar Herzschläge verstrichen. "Es tut mir so leid, Arranges. Ich war... dumm. Ich wußte nicht, daß... nein, das stimmt nicht. Ich wußte, daß du mich nicht einfach mit ihm gehen lassen hättest, aber ich habe gestern keinen Gedanken daran verschwendet." Ja, ich war dumm. Und gedankenlos. Vor allem wenn man bedenkt, warum ich überhaupt hier auf Vvardenfell bin... "Sowas mach ich nicht wieder, versprochen."
Wieder schwieg sie kurz, da das Gefühlschaos, das in ihr tobte, der Elfin schlicht die Sprache verschlug. So sehr es sie manchmal nervte, wenn der Kaiserliche glaubte sie beschützen zu müssen und dabei häufig sehr besitzergreifend wurde, so froh und dankbar war sie in diesem Augenblick darum, daß er es tat.
"Ich hab dich lieb, Arranges..."
[Arranges]
Äh was?! Sein Herz setzte einen Schlag aus, so überrumpelt war er von den letzten Worten Erynns. Schweigend sah er ihr für einige Sekunden, die wie die Ewigkeit schienen, in die Augen. Sein Kopf war komplett leer. Er hatte absolut keine Ahnung, wie er diese Worte zu deuten hatte und doch hatten sie eine so wohltuende Wirkung wie Balsam. Nicht in der Lage, der Situation gerechtwerdende Worte zu formen, hob er schlicht nur die Hand und strich Erynn einmal zärtlich über die rechte Wange. Er suchte nochmals nach Worten, aber als er abermals keine fand, schenkte er ihr nur ein warmes Lächeln und stand etwas zu plötzlich auf. 'Ruh dich noch ein wenig aus, ich muss noch etwas erledigen...' Offensichtlich etwas planlos schaute er sich um, erblickte mehr durch Zufall den Schlüssel zu seinem Zimmer, griff danach und stand im nächsten Moment auch schon auf dem Flur. 'Ich bin gleich wieder da...' Murmelte er, bevor er die Tür ins Schloss zog.
Geändert von weuze (18.10.2011 um 21:18 Uhr)
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