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Thema: Schildstadt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Mit Dreveni als zusätzlicher Flankendeckung und dem Skelett, das die Formierung des Rudels immer wieder durch brutale Vorstöße störte, bekamen sie langsam aber sicher die Oberhand in diesem ungleichen Kampf. Ein weiterer Hund schlug nach Erynn, doch er wirkte schon sehr viel vorsichtiger als die Tiere, die ihre kleine Gruppe wohl zunächst als leichte Beute angesehen hatten. Mehrmals wich er flink nach hinten aus, wenn die Dunkelelfin ihr Schwert in seine Richtung stieß. Sie tat es dem Tier gleich, nachdem es sich dadurch mehrmals außer Reichweite ihrer Streiche gebracht hatte, machte zwei schnelle Schritte auf das Tier zu und zog sich nach ihrem Angriff blitzschnell in die sichere Formation zurück. Sie hatte auf die Augen der Kreatur gezielt und tatsächlich eines davon erwischt. Der Höllenhund stolperte ein paar Schritte rückwärts und schüttelte sich, als wolle er etwas Lästiges lowerden. Kurz standen sich Mer und Tier lauernd gegenüber, dann spannte das häßliche Vieh die Muskeln und machte einen Satz auf die Elfin zu. Erynn tänzelte mit einem raschen Seitwärtsschritt aus seiner direkten Flugbahn und brachte ihre Waffe zwischen sich und den Angreifer. Seine vorzuckende Pranke traf auf den Stahl, glitt aber harmlos davon ab. Dann war der Hund an ihr vorbei. Die Kriegerin brachte ihr Schwert in engem Bogen herum und ließ die Klinge in einem gerade abwärts geführten Hieb in den Nacken des Tieres einschlagen. Als hätte man die Fäden einer Marionette durchtrennt, sank es ohne einen Laut zu Boden und lag still.

    Rasch richtete sie sich wieder auf, darauf gefaßt, jeden Augenblick von einer weiteren Kreatur angesprungen zu werden, doch der Lichtkreis des Lagerfeuers war, abgesehen von ihnen dreien, leer. Kurz hörte sie noch das leise Geräusch von Pfoten auf dem grasbewachsenen Boden und sah undeutlich einige große Schatten durch die Dunkelheit huschen, dann war alles still. Die unheimlichen Wesen, von der Wehrhaftigkeit ihrer Beute in die Flucht geschlagen, verschwanden ebenso schnell und leise, wie sie gekommen waren. Der Moment schien sich in die Ewigkeit zu dehnen, während Mer und Kaiserlicher schwer atmend verharrten und in die Finsternis lauschten, versuchten ein Anzeichen dafür zu finden, daß die Höllenhunde zurückkämen. Erst nach einer ganzen Weile einspannten sie sich ein wenig und senkten langsam die Waffen. Erynn sah sich nach ihren Begleitern um. „Seid ihr unverletzt?“ fragte sie in die Runde.

  2. #2
    [Dreveni]
    Endlich hatten sie alle von diesen Biestern erledigt, der Rest hatte wohl doch langsam die Flucht dem Tod vorgezogen. Auf Erynns Frage sah sie an ihrem linken Arm entlang, der inzwischen doch ordentlich schmerzte. Die Krallen des Tieres hatten drei tiefe Kratzer hinterlassen, wobei der Mittlere am schlimmsten aussah. Das Blut lief ihr nur so den Arm hinunter, vermutlich sah es aber schlimmer aus als es war, sie stand noch relativ sicher auf den Beinen. "Nicht so wild.", antwortete sie deshalb nur und ging dann zu ihrem Gepäck um nach Heiltränken zu suchen. Hatte sie überhaupt an Verbände gedacht?

    [Arranges]
    Arranges war nicht groß verletzt worden. Zwar würde er ein paar Blutergüsse davontragen und den ein oder anderen schmerzenden blauen Fleck, aber offene Wunden waren ihm erspart geblieben. Hm, zahlreich, aber schwach, die Kreaturen Morrowinds... 'Ich muss dich leider entteuschen, mir fehlt nichts.'

    [Erynn]
    Erynn steckte bedächtig ihr Schwert weg, bevor sie Arranges einen schrägen Blick zuwarf. "Wie schön, daß es dir zumindest einmal gelungen ist, einen Kampf ohne Blessuren zu Ende zu bringen", bemerkte sie spitz. Was soll dieser Spruch schon wieder? Ich bin todmüde und kann mir sicherlich schöneres vorstellen, als wieder einmal die Wunden meiner Kameraden zu versorgen...
    Dreveni hatte es recht offensichtlich schwerer erwischt, aber die Assassinin schien trotzdem keine Hilfe zu benötigen. Also wandte die Söldnerin sich einem der seltsamen hundeähnlichen Wesen zu und ging neben dessen Kopf in die Hocke. In schwachen Licht des Feuers versuchte sie, einen genaueren Eindruck von dem Tier zu bekommen.

    [Dreveni]
    Dreveni kramte mit einer Hand in ihrem Gepäck, wobei sie sich alle Mühe gab, nicht alles voll zu tropfen. Schließlich hatte sie Verbände und einen Heiltrank gefunden. Als sie gerade den Korken mit dem Mund aus dem Fläschchen ziehen wollte, merkte sie, dass sie mit einer Hand ohnehin nicht weit kommen würde. Seufzend verdrehte sie die Augen, bevor sie sagte: "Erynn, könntet ihr mir bitte helfen?" Das mit dem Heiltrank mochte ja gerade noch gehen, aber sich selbst den Arm verbinden war doch etwas schwer. Auch wenn sie es wirklich hasste, andere um Hilfe zu bitten.

    [Erynn]
    Beißwerkzeuge wie diese habe ich bei Tieren dieser Größe wirklich noch nie gesehen... ob diese Viecher wohl Säugetiere sind? Ihre Mäuler sehen eher aus wie die von Insekten. Sie wurde von Dreveni aus ihrer Betrachtung gerissen und sah auf. Die Assassinin hatte Heiltrank und Verbände zusammengesucht, wirkte jetzt aber ein wenig ratlos, wie sie die Verletzung an ihrem Arm versorgen sollte. Erynn stand auf und ging zu ihr herüber, besah sich die drei klaffenden Schnitte. So sehr, wie diese bluteten, dürften sie einigermaßen sauber sein, überlegte die Kriegerin. "Es wäre besser, den Trank auf dem Verband zu verteilen, damit er nicht gleich wieder aus der Wunde herausgespült wird", schlug sie der anderen Dunkelelfin vor und machte Anstalten, ihr den Heiltrank abzunehmen.

    [Arranges]
    Der Kaiserliche überging die Bemerkung der Dunkelelfe einfach. Er hatte nicht den Nerv dafür, jetzt mit ihr zu diskutieren. Mit einem lustlosen Wink entließ er nun auch das Skelett, nachdem er es noch so lange am Leben gehalten hatte, bis sicher war, dass die Kreaturen nicht doch nochmal überraschend angreifen würden. Die Mörderin hatte damit begonnen, sich zu verarzten rief aber nach einem unbeholfenen Blick auf ihren Arm Erynn zu Hilfe. Der Nekromant jedoch besah sich die Kreaturen im Schein des Feuers etwas genauer. Sie hatten keine Ähnlichkeite mit irgendeiner Kreatur, die er jemals gesehen hatte. Lediglich ihr Verhalten ähnelte tatsächlich dem der Wölfe in Cyrodiil. Arranges würde in der nächsten Ortschaft ein paar Informationen über die Fauna und Flora der Insel einholen. Laut seiner Karte müsste das Pelagiad, eine Festung der Legion, sein, welche sie morgen auf der rechten Seite der Straße nach Norden, sehen müssten. Nach einem weiteren Augenblick begann er damit, das Feuer nochmal etwas höher zu schichten, während die anderen Beiden beschäftigt waren.

    [Dreveni]
    Hoffentlich gibt das keine großen Narben..., dachte sich Dreveni nur. Ausserdem wurde es ihr langsam doch etwas schwummrig, aber noch war sie weit entfernt davon, sich setzen zu müssen. Sie merkte mehr, dass die andere nach dem Heiltrank griff, als dass sie ihre Worte hörte, da sie immer noch in den Anblick der Wunden vertieft war. Sie reichte ihr wortlos den Trank und sah dann doch auf die Überreste des Kampfes. Hoffentlich konnte man diese Viecher wenigstens essen. Danach richtete sie ihren Blick auf die andere Dunmer. Obwohl ihr klar war, dass Erynn durchaus wusste, was sie tat, mochte sie es einfach nicht, wenn andere an ihren Verletzungen herumfingerten.

    [Erynn]
    Erynn entkorkte die Phiole und griff nach dem einen Ende des Verbandes, das andere Ende ließ sie Dreveni halten. Fast wunderte sie, wie schnell und reibungslos alles klappte, wenn ihr Gegenüber sich nur ein klein wenig kooperativ zeigte. Diesen Luxus war sie von Arranges schier nicht gewöhnt. Es dauerte auch nicht lange, bis sie die Binde fest um den Arm der Assassinin gelegt hatte, allerdings sparte sie sich den Hinweis an Dreveni, daß diese den Arm schonen möge -sie war mit Sicherheit schon von selbst darauf gekommen- und beschränkte sich auf ein zufriedenes Lächeln. "Die Wunde sieht nicht aus, als würde sie lange brauchen um zu verheilen, schon gar nicht mit dem heiltrank. Vielleicht ist bis zum Morgendgrauen schon nichts mehr davon übrig." Damit wandte sie sich von ihrer Begleiterin ab, die bis hierhin still geschwiegen hatte. Gesprächig bist du wirklich nicht gerade, Dreveni. Aber wenigstens muß ich die Behandlung von irgendwelchen Schrammen nicht stundenlang mit dir ausdiskutieren. Im Vorbeigehen war sie Arranges einen 'nimm-dir-daran-ruhig-ein-Beispiel' - Blick zu, konnte aber nicht sagen, ob es dem Nekromanten überhaupt aufgefallen war. Dann kniete sie sich wieder neben den Hund, den sie als erstes getötet hatte.
    Abgesehen von dem klaffenden Loch in der Gurgel war das Biest noch relativ intakt. Erynn wußte aus Erzählungen, daß das Fleisch dieser Tiere eßbar war und überlegte, daß diese Gelegenheit so gut war wie jede andere, um neben der verhaßten Wegzehrung ein wenig Abwechslung auf die Speisekarte zu bringen. Zwar sah sie in der Nähe nichts, woran sie den Kadaver hätte aufhängen können, aber es würde auch so gehen, dachte sie und begann mit bedächtigen Bewegungen, die ledrige Haut des Tieres mit langen, präzisen Schnitten zu öffnen.

    [Dreveni]
    "Danke", murmelte Dreveni leise, als Erynn sich entfernte. Sie sah sich um und überlegte, ob es so klug war, hier zu bleiben, da in ihrem Lager die Leichen von gut zehn dieser Tiere lagen. Eine davon fing Erynn gerade an, zu zerlegen. Dreveni hätte ihr gern geholfen, aber sie hatte keine Ahnung von dem Ganzen - sie wußte nur, wie sie Menschen, Mer, Argonier und Katzenwesen schnellstmöglich von den Lebenden zu den Toten befördern konnte. Sie ging neben Erynn in die Hocke und sagte: "Wir sollten das Fleisch vielleicht mitnehmen und uns hier nicht so lange aufhalten. Wer weiß was die Kadaver hier noch anlocken."

    [Erynn]
    Sie mußte der Assassinin recht geben. Wer konnte sagen, was sich auf dieser fremdartigen Insel noch in der Nacht verbarg. "Ja", antwortete sie also, "das wird das Beste sein. Vielleicht könntet Ihr und Arranges in der Zwischenzeit die Guars aufzäumen" Eigentlich hatte Erynn vorgehabt, das Fleisch zunächst noch wenigstens anzubraten, um es haltbar zu machen, andererseits würden sie wohl ohnehin höchstens für ein paar Stunden unterwegs sein, bevor sie endgültig etwas schlafen müßten. So lange würde es schon gehen. Sie beeilte sich also mit ihrer Arbeit, nahm aber genug, um einen Vorrat für ein paar Tage zu haben. "Fertig", verkündete sie schließlich, schlug das letzte Stück Hundefleisch in einen Fetzen abgezogene Haut ein und ließ es in den Packtaschen von dem Guar verschwinden, auf dem Dreveni am Nachmittag geritten war. "Meinetwegen können wir los."

    [Arranges]
    Der Kaiserliche nahm die Anweisung der Dunmer auch nur ohne Kommentar auf, weil er selbst relativ müde war und zudem schlicht etwas knurrig wegen des aus seiner Sicht nur nervigen Angriffs dieser Kreaturen. Nur wenig später saßen sie wieder auf ihren Reittieren und olgten der Straße nach Norden.
    Es dauerte tatsächlich nur noch wenige Stunden, bis im Osten schließlich der Morgen graute. Vor dem gähnend langsam heller werdenden Himmel schälte sich zunehmend die Silhouette eines schier überdimensionalen Gebildes. Das muss wohl Vivec sein. Dachte sich Aranges und erinnerete sich dunkel an eine Erzählung von Meister Jurano. Vivec war eine absolut riesige Metropole der Dunkelelfen und von ihrer Architektur so komplett anders, als alles, was es auf Tamriel sonst gab...
    Sie folgten der Straße noch ein Stück weiter, bis das Licht so hell war, dass sie auf jeden Fall keine Überraschungen zu befürchten hatten. Arranges lenkte seinen Guar von der Straße und hielt bei einem mit saftigem Grün bewachsenen Flecken zwischen zwei groben Findlingen.

  3. #3
    Froh darüber, daß Arranges wohl endlich beschlossen hatte Halt zu machen, ließ sich Erynn von ihrem Platz auf dem Gepäck gleiten. Es war nicht wirklich unbequem dort, auch wenn die Kruppe des Guars recht steil abfiel, aber schlafen konnte man dort ebensowenig wie auf einem Pferd. Ein provisorisches Lager aufzuschlagen und ein kleines Feuer zu entzünden ging längst schnell und ohne große Worte. Sie alle hatten Routine darin und hatten sich aufeinander eingespielt, daran änderte auch die Tatsache nichts, daß sich ihre kleine Gruppe untereinander häufig nicht ganz grün war.
    Die Söldnerin war geistig bestenfalls nur noch halb anwesend, als sie das Hundefleisch in Streifen schnitt und auf einem heißen Stein briet. Danach teile sie es unter Dreveni, Arranges und sich selbst auf. Sie überließ es den beiden, ob sie eine Wache bestimmen wollten oder nicht. Sie selbst, so beschloß sie, würde dafür nicht zur Verfügung stehen. Träge betrachtete sie noch für einige Augenblicke die Stadt Vivec in einiger Entfernung, die sich aus dem Wasser der Norvaynbucht erhob wie ein kleinerer Berg. Mit fortschreitender Morgendämmerung konnte man zunehmend nicht nur Lichter, sondern auch Konturen ausmachen. Das Ding war ein riesiger, bedrückend symmetrischer Klotz, jedenfalls kam es ihr aus der Ferne so vor. Sie war kein bißchen böse, daß sie an Vvardenfells Hauptstadt einfach vorbei nach Norden reiten würden. Der Beschwörer hatte irgendwas von Sumpfland gesagt, das sie durchqueren würden. Später... nicht jetzt. Jetzt werd ich einfach nur noch schlafen. Mit diesem Gedanken ließ sie sich ohne weitere Umschweife nach hinten kippen und dämmerte recht schnell in den Schlaf hinüber.

  4. #4
    Dreveni hatte zwar nicht gemeint, sich gleich so weit von ihrem alten Lager zu entfernen, nicht einmal eine Stunde Weg, nur so weit dass sie nicht mehr als Konkurrenz um das Fressen gesehen wurden, aber sie folgte auf ihrem Guar Arranges dann doch widerspruchslos. Langsam reifte in ihr eine neue Taktik im Umgang mit Arranges - sollte er die Gruppe doch in die Scheiße reiten, Dreveni würde ihn einfach machen lassen. Sie würde sich höchstens noch früh genug absetzen.
    Nachdem sie das Lager aufgeschlagen hatten - inzwischen wurde es wieder Hell - aßen sie. Danach gab Arranges zu verstehen, dass er die erste Wache übernehmen würde, worauf Dreveni sich wie Erynn ins Gras legte. Sie sah noch kurz in den Himmel, bevor ihr die Augen zufielen. Eigentlich wollte sie gar nicht richtig schlafen, aber durch den Gesang der Vögel und der zunehmenden Geräusche des erwachenden Tages eingelullt fiel sie in einen seltsamen, traumreichen Halbschlaf.

    In diese Geräuschkulisse meinte sie plötzlich, eine Stimme zu hören, die ihr nur zu bekannt vorkam. Sie konnte nicht verstehen was sie sagte, noch dazu wusste sie nicht, woher sie kommen sollte, Feryn war tot und sie selbst schlief ja nicht. Sie dachte den Gedanken kaum zu ende, da fand sie sich auf einer Lichtung in Cyrodiil. Sie wunderte sich nicht weiter darüber, sondern folgte Feryns Stimme. Sie konnte ihn immer noch nicht verstehen, hatte aber das ekelhafte Gefühl, sich beeilen zu müssen, sonst würde etwas furchtbares geschehen. Als sie sich suchend umsah, merkte sie, wie die Umgebung sich verändert hatte. Alles war jetzt düster, auch das Geräusch der Vögel, durch dass sie eingeschlafen war und sie bis in ihre Träume gehört hatte, war jetzt verstummt. Außerdem merkte sie, dass sie immer noch - oder schon wieder? - auf dieser Lichtung stand, obwohl sie das Gefühl hatte, schon ewig durch diesen Wald zu irren, doch sie kam irgendwie nicht vom Fleck, wie sie jetzt merkte. Auf einmal kam eine Gestalt in ihr Blickfeld, die mit dem Rücken zu ihr zu stehen schien. Sie sah genauer hin, da merkte sie, dass dem Mann der Griff eines Dolches aus dem Rücken ragte. Nein, das war kein Dolch... In dem Moment drehte die Gestalt sich um, und jetzt gab es keinen Zweifel mehr, wer da vor ihr stand. Namenloses Grauen ergriff von ihr Besitz, als sich Feryn ihr näherte. Aus seinem Mund lief eine dünne Blutspur, und als er vor sie getreten war, sagte er: "Sie dir nur an, was du getan hast." Dreveni wollte weglaufen, war aber wie gelähmt und konnte ihm auch nichts erwidern. Auf einmal hielt er das Stilett in der Hand und stach unvermittelt nach Dreveni. Sie spürte wie das kalte Metall in ihre Schulter stach, und sie zuckte heftig zusammen - und schlug die Augen auf.

    Sie brauchte einige Sekunden, um sich zurecht zu finden, und sie spürte immer noch den Schmerz, wo Feryn sie gerade getroffen hatte. Das war nur ein Traum..., versuchte sie sich zu beruhigen. Verstohlen sah sie sich nach Arranges und Erynn um, ob diese etwas gemerkt hatten. Ihr erschien das unwahrscheinlich, sie war immerhin nicht schreiend aufgesprungen, sondern lag nach wie vor auf dem Rücken im Gras.
    Verflucht, warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen. Was soll ich denn noch tun?, dachte sie sich mit einem kurzen Anflug von Verzweiflung. Sie fröstelte kurz, als sie an den Traum dachte, der so erschreckend real war, dass ihr die warmen Strahlen der aufgehenden Sonne auf ihrer Haut fast unwirklich vorkamen. Seufzend stand sie auf und ging zu Arranges: "Ich werde weiter Wache halten, wenn ihr Schlafen wollt."

  5. #5

    Ascadia -> Bal Ur

    Der Kaiserliche nickte nur stumm, legte sich dann neben den Felsen, an welchem er gelehnt hatte und fiel recht schnell in einen flachen Schlaf. Allerdings war auch sein Ausflug ins Land der Träume nur recht kurz. Sie machten sich nur etwa zwei Stunden später wieder auf den Weg. Kaum war der Mittag vorrüber - Vivec war längst außer Sicht - als sie an eine Kreuzung kamen. Der Weg gabelte sich, wobei einer der beiden Straßen nach Osten führte. Der Wegweiser zeigte Pelagiad in dieser Richtung an. Und tatsächlich: Als sie in die Richtung gegen die Sonne blinzelten, konnten sie auf einer Anhöhe eine gewaltige Festung der kaiserlichen Truppen erkennen. Kantig und alles andere als irgendwie passend und trotzdem sehr wehrhaft, krönte das Ungetüm aus Stahl und Stein die Kuppe der Anhöhe. Rechts und links der gepflasterten Straße konnte man noch einige Häuser erkennen.

    Die drei Reisenden beschlossen nach einer kurzen Absprache, dass es unntöig wäre und sie nur Zeit kosten würde, würden sie hier halt machen. Zudem hatten sie noch genügend Vorräte. Sie setzten ihren Weg also fort. Es war Abend, als sich der Weg bereits wieder teilte. Eine Richtung führte dem Wegweiser nach wohl zu einer Stadt namens Balmora. Der Andere nach Suran. Balmora... Steinwald... Unwillkürlich holte der Kaiserliche an angestaubtem Sprachwissen herauf, was ihm Meister Jurano vor so vielen Jahren einmal beigebracht hatte. Nach einem kurzen Augenblick Pause folgte Arranges dann dem Weg nach Suran.

    Sie waren mindestens nochmal zwei Tage unterwegs. Das Land jedoch zog sich noch an diesem Tag sehr zurück und eröffnete ihnen nach Osten den Blick auf eine gewaltige Wasserfläche. Der Amayasee begleitete sie von nun an immer auf der rechten Seite der Straße, welche sich alsbald bereits am Lauf der Berge im Westen und Norden orientierte und nach Osten abbog. Die Landschaft veränderte sich hier nur in sofern, als dass die Ufer des Amayasees ungewöhnlich blumenreich waren. Arranges konnte nur eine davon mit Sicherheit zuordnen. Die Steinblume mit ihren hängenden, sattblauen Blütenkelchen. Die Zeit verging absolut ereignislos. Weder griffen sie wilde Tiere an, noch wurden sie von irgendwelchen Aufständischen behelligt. Der Nekromant erfreute sich innerlich größter Zufriedenheit darüber. Da hätten wir auf Erynns Route vermutlich doppelt so viel Zeit verloren. Die Guare taten ihr Übriges zum schnellen Vorankommen der Gruppe.

    Ein klarer Morgen ging über Ascadia auf und bevor sie aufbrachen, hatte Arranges ihnen noch mitgeteilt, dass sie laut der Karte bald an eine Brücke kommen müssten und nach dieser Bal Ur, was immer das auch sein mochte, erreichen würden und es von dort, so die Karte denn stimmen würde, nur noch knappe eineinhalb Tage nach Molag Mar wären.

    Es war, wie Arranges sagte. Allerdings nicht so, wie alle dachten. Schon auf dem Weg zum Ufer des Nabiaflusses, sahen sie in der Landschaft viele abgebrannte Hütten und einige Herrenhäuser, die nur noch zu Hälfte standen. Übergroße Felder und Plantagen waren schlicht verwüstet worden unter den Schritten sehr vieler gepanzerter Füße. Der Kaiserliche verkniff sich einen Kommentar darüber, wie umständlich, gefährlich und wahrscheinlich sehr viel zeitraubender der Weg von Erynn gewesen wäre. Nur eine halbe Stunde später jedoch musste er hoffen, sich seinerseits nichts von Erynn anhören zu müssen, denn die Brücke, welche sie zum anderen Ufer hätte führen sollen, war zerstört. Lediglich die massiven, hölzernen Brückenköpfe waren noch übrig. So... wir werden also doch noch herausfinden, ob die Guare schwimmen können. Dachte sich Arranges zähneknirschend.

    Als sie näherkamen, erkannten sie auch, was wohl die Bezeichnung Bal Ur trug: Auf der anderen Seite des Flusses ragten mächtige, aber auch undenkbar verwinkelte Türme und Säulen in die Höhe. Man konnte nicht sehr viel erkennen, aber Arranges fühlte sich durch die zackige und klauenartige Struktur unangenehm an das Reich Dagons erinnert. Eine seltsame Form eines Daedraschreins?

  6. #6
    Erynn mußte Arranges und Dreveni zähneknirschend doch Recht geben. Ihr Weg am Nordufer des Amayasees entlang war frei von marodierenden Rebellen und sonstigem Ärger, und allzuviel Zeit verloren sie dadurch auch nicht. Die Spuren des Aufstandes waren jedoch überall zu sehen, und die Kriegerin schauderte bei dem Gedanken, was hier geschehen sein mußte. Sie hatte sich Morrowind immer irgendwie zeitlos vorgestellt, ein Ort, an dem sich nicht alles so rasend schnell veränderte wie im von Menschen dominierten Cyrodiil. Aber was sie hier sah, erweckte einen ganz anderen Anschein. Alles schien im Umbruch, die festgefügte Ordnung in Auflösung begriffen. Sie dachte darüber nach, während sie sich immer weiter ihrem Etappenziel näherten.

    Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn alles reibungslos klappen würde, dachte Erynn säuerlich und krabbelte von dem Packgestell herunter. Die anderen beiden stiegen ebenfalls ab und schauten ein wenig ratlos auf den breiten Fluß, der sie von der anderen Seite trennte. Ach was. Die Biester sehen sehr wohl so aus als ob sie schwimmen könnten. Nützt ja nichts, wir müssen es so oder so versuchen. Kurzerhand packte sie die Zügel des einen Guar und führte ihn bis an das Ufer heran. Das Tier senkte den Kopf und schnaubte in das Wasser. Es klang definitiv nicht begeistert. „Na komm schon. Stell dich nicht dümmer an, als du aussiehst!“ Sie verstärkte den Zug an den Zügeln und schleifte den Guar ein paar Schritte in den Fluß hinein. Das Ufer fiel steil ab und schon bald stand sie bis zur Hüfte im Wasser, ihr Reittier im Schlepptau, das nervös herumzappelte und mit den Augen rollte. Erynn stieß einen entnervten Seufzer aus. Nichtmal Falchion hatte so ein Theater veranstaltet, als sie ihn ans Wasser gewöhnt hatte. „Könnte einer von euch dem Biest bitte einen Tritt verpassen?“ rief sie ihren Begleitern zu, die das Schauspiel vom Trockenen aus skeptisch beobachteten.

  7. #7
    Dreveni hatte die meiste Zeit wieder geschwiegen und nur die nötigsten Worte mit ihren Begleitern gewechselt, zu sehr musste sie immer noch an den kurzen Traum von Feryn denken. Es war nicht so, dass sie sonst nie seltsame Dinge träumte, und manchmal waren die Träume auch brutal oder sonst wie makaber, aber noch nie war sie emotional so betroffen gewesen. Ganz davon abgesehen, dass sie den Stich in ihre Schulter fast real gespürt hatte. Sie hoffte ernsthaft, dass es sich nicht wiederholen würde, oder es vielleicht auch nur daran lag, dass sie sich in Morrowind aufhielten, dem Land von dem er ihr soviel erzählt hatte. Nein, das war nicht ganz richtig. Von Morrowind wusste sie leider ziemlich weniger, viel mehr hatten sie Pläne für eine gemeinsame Zeit hier geschmiedet. Von irgendwelchen politischen Dingen hatten sie überhaupt nicht gesprochen.

    "Verfluchter Mist.", war alles, was ihr zu der zerstörten Brücke einfiel. Die Ruinen auf der anderen Seite wirkten auch nicht gerade vertrauenerweckend, aber immerhin war ihr Weg bisher auch fast zu glatt verlaufen. Sie wusste nicht einmal, was das für eine Ruine war, auch wenn sie sich leicht an die Bauten in den Ebenen Oblivions erinnert fühlte. Sie kletterte ebenfalls von dem Guar und sah zu, wie Erynn versuchte, das Tier zum schwimmen zu überreden. Auf Erynns leicht frustriert klingende Worte trat sie an den Guar und überlegte, wie sie das Tier am besten anschieben sollte.
    Sie hatte wenig Lust festzustellen, ob das Vieh treten oder beißen würde, sie wusste nicht einmal, was die Tiere am liebsten fraßen, damit sie vielleicht so über den Fluss gelockt werden konnten. Dreveni sah noch kurz abschätzend auf den Guar und hoffte, dass sie es früh genug merken würde, sollte er treten - an der Seite des Maules stand immerhin jemand anderes, auch wenn es leider nicht Arranges war - und begann das Tier von hinten zu schieben. Der Guar stemmte sich allerdings mit beiden Füßen in den steinigen Untergrund, so dass Drevenis Aktion nicht wirklich von Erfolg gekrönt war. Vielleicht konnte man die Viecher irgendwie erschrecken, aber dann würden sie sie auf der anderen Seite gar nicht mehr in den Griff bekommen. Kurz überlegte sie, dem Guar wirklich einfach einen Tritt zu versetzen, aber das hatte er irgendwie nicht verdient, und wer wusste wie nachtragend er war. Stattdessen versuchte sie ihn mit etwas Anlauf an zuschieben, wodurch das Tier einen überraschten Satz nach vorn machte und schließlich im tiefer werdenden Wasser schwamm.
    Durch ihren Schwung getragen platschte Dreveni allerdings direkt hinter dem Guar flach ins Wasser. "Verdammtes dummes Mistvieh, ersaufen sollst du.", schimpfte sie, als sie wieder auftauchte und sich das Wasser aus dem Gesicht wischte. Ihr war klar, dass sie schwimmen mussten, aber ganz untertauchen wollte sie dann doch nicht. Erynn sollte mit dem Guar jetzt allein fertig werden, dann blieb noch einer übrig, der bei Arranges noch am Ufer stand.

  8. #8
    Erynn bekam einen Stoß gegen die Schulter, als Drevenis Guar einen reichlich uneleganten Satz nach vorne machte, aber es gelang ihr, die Zügel in der Hand zu behalten. Das Tier schnaubte weiterhin, aber es trat immerhin Wasser und sah nicht so aus, als würde es kurz vorm Untergehen stehen. Sie griff mit einer Hand unter den Backenriemen des Zaumzeugs und begann langsam vorwärts zu schwimmen. Der Guar, jetzt scheinbar einigermaßen davon überzeugt, daß ihm ohnehin nichts anderes übrigbleiben würde als zu folgen, fügte sich in sein Schicksal und schlängelte sich langsam, aber erstaunlich elegant durch das Wasser, wobei er seinen kräftigen Schwanz zum Vorwärtskommen benutzte. Der Kopf ragte bis knapp über die Nüstern aus dem Wasser, aber Sattel und Gepäck wurden hoffnungslos durchgeweicht. Na großartig…

    Weiter dürften sie heute wohl nicht mehr kommen. Am anderen Ufer würden sie für den Rest des Tages damit beschäftigt sein ihre Ausrüstung zu trocknen und auszusortieren, was nicht mehr zu retten war. Nachdem das Vieh nun erstens schwamm und sich dabei zweitens sogar in die richtige Richtung bewegte, hatte Erynn einen Moment, sich zu ihren Begleitern umzusehen. Dreveni rappelte sich gerade wieder auf und fluchte wie ein Kesselflicker. Die Kriegerin wandte sich schnell wieder dem Guar zu, damit die Assassinin ihr Grinsen nicht sah, auch wenn ihr dadurch ein Blick auf Arranges’ Gesichtsausdruck verwehrt blieb. Dabei, so mußte sie zugeben, hätte sie den nur zu gerne gesehen.
    Der Guar wuchtete sich hektisch aus dem Fluß heraus, sobald er wieder Grund unter den Füßen hatte, während Erynn weiterhin an seinem Zaum hing wie der buchstäbliche nasse Sack. Es gelang ihr gerade noch, ihre Hand unter dem Backenriemen hervorzuziehen, bevor der Guar sich ausgiebig schüttelte wie ein Straßenköter. Mit großen Augen blickte er sie vorwurfsvoll an, während die Kriegerin mindestens genauso vorwurfsvoll zurückschaute, nachdem sie sich die Wassertropfen aus den Augen geblinzelt hatte. Das stumme Zwiegespräch ergab keinen brauchbaren Kompromiß, und so wandte sich die Dunmer wieder dem anderen Ufer zu, wo Arranges, die ebenso wie sie pitschnasse Dreveni und der zweite, wenig begeisterte Guar standen. Sie würde sich einfach anschauen, wie die beiden anderen mit dem Biest klarkamen, beschloß sie...

  9. #9
    Arranges beäugte das Bemühen der beiden Dunkelelfen mit einem leicht spöttischen Grinsen auf dem Gesicht. Schwer zu sagen, wer nun dämlicher von denen ist, der Guar, der sich von zwei so unfähigen Weibern herumschubsen lässt oder die beiden Dunmer... Der Nekromant musste sich arg zusammenreissen, als der Guar dann doch einen plötzlichen Satz nach vorn ins Wasser tat und Dreveni daraufhin einen recht uneleganten Bauchplatscher präsentierte. Und sowas schimpft sich Assassinin... sogar ein dressierter Skamp hätte sich hier weniger dämlich angestellt. Erynn hatte es derweil geschafft, den Guar auf die andere Seite des Flusses zu befördern und schaute jetzt zu ihnen herüber.

    Gut, dann werd ich mal vormachen, wie es einfacher gegangen wäre... Arranges drehte sich zu seinem Guar herum und blickte ihn einen Momant nachdenklich an, dann schwang er sich in den Sattel und nahm fest die Zügel in die Hände. Der Guar wusste nicht recht, was er davon halten sollte, lediglich die Tatsache, dass sein Reiter ihn wohl nicht mit vorsärtzlicher Gewalt dort ins Wasser buxieren wollte, rechnet er dem Kaiserlichen im Moment hoch an. Arranges packte währenddessen die Zügel nochmal fester und richtete den Blick konzentriert nach vorn. Ein Feueratronach trat plötzlich aus einer gleißend roten Kaskade hinter dem Reittier. Gerade so weit weg, dass er den Guar nicht verbrannte, aber noch so nahe, dass das Tier die plötzliche Hitze deutlich am Schwanz spüren konnte. Das Tier drehte erschrocken den Kopf nach hinten. Ein kehliges, aber deutlich ängstliches Knurren war zu hören und im nächsten Moment wurde Arranges auch schon arg durchgeschüttelt, als der Guar mit einigen gewaltigen Sätzen die Flucht nach vorn antrat, ohne jegliche Rücksicht an Dreveni vorbeipreschte und mit dem Magier im Sattel regelrecht durch den Fluss raste.

    Das ganze Schauspiel dauerte nur wenige Augenblicke und Arranges musste grob an den Zügeln ziehen, um den Guar wieder unter seine Kontrolle zu bringen, als dieser auf der anderen Seite das doch recht steile Ufer hinaufhetzte. Nocht deutlich panisch schaute sich der Guar zum anderen Ufer um. Arranges hatte den Atronach längst wieder entlassen. Die Kreatur scharrte noch einige Male nervös mit ihren kräftigen Beinen in dem sandigen, grauen Grund, schien sich aber so weit wieder von dem Schrecken erholt zu haben.

    Mit einem triumphierenden Grinsen stieg Arranges aus dem Sattel und gesellte sich zu Erynn um auf Dreveni zu warten.

    'Naja, wenigstens kann man sich mit dir jetzt wieder halbwegs sehen lassen...' Nuschelte Arranges nach einem vielsagenden Blick auf Erynn und sein Grinsen wurde für einen Moment noch breiter.

  10. #10
    Dreveni schüttelte nur stumm den Kopf, als Arranges den Atronach beschwor. Der Gedanke das Tier zu erschrecken, war ihr auch gekommen, allerdings war ihr dass dann doch zu riskant erschienen. Es machte auch den Eindruck, als hätte Arranges mehr Glück als Verstand gehabt, als er mitsamt dem Guar heil am anderen Ufer ankam. Dafür würde ihn das Tier jetzt vermutlich bis an sein Lebensende hassen.

    Mürrisch sah Dreveni auf den Fluss, sie hatte jetzt nicht die geringste Lust zu schwimmen, obwohl sie sowieso schon komplett nass war. Irgendwann hatte sie sogar einmal einen Zauber gelernt, um über Wasser gehen zu können, und in der Schule der Veränderung war sie auch nicht schlecht, allein schon für Schlösser an Türen war das nützlich. Jetzt musste ihr das Ganze nur noch wieder einfallen. Sie ging kurz nachdenklich ein paar Schritte auf und ab, dann war sie sich sicher, dass ihr die Formel wieder eingefallen war. Würde das jetzt nicht funktionieren, wäre es absolut peinlich, dessen war sie sich bewusst. Sie hob die rechte Hand, murmelte ein paar Worte und wurde kurz in ein helles Leuchten gehüllt. Danach ging sie auf den Fluss zu und setzte prüfend einen Fuß ins Wasser. Sie sank nicht ein, stattdessen fühlte sich die Wasseroberfläche an wie fester nasser Sand am Ufer. Mit einem leicht triumphierenden Grinsen ging sie daraufhin ohne große Eile einfach über den Fluss.

    Auf der anderen Seite löste sie den Zauber, und sie begannen, Holz für ein Feuer zu sammeln. Als es schließlich brannte, begann Dreveni, ihr Gepäck auszuräumen. Die Karte konnte man so ziemlich vergessen, die Tinte war verlaufen. Ihre Kleidung und die restlichen Sachen breitet sie auf den warmen Steinen zum trocknen aus, dann begann sie sich die Reste des Flusses aus den Haaren zu kämmen, das ein oder andere Blatt fand sie dabei doch.

  11. #11

    Ostufer des Nabiaflusses, nahe Bal Ur

    Nachdem Mensch, Mer und Tiere unbeschadet über den Fluß gekommen waren und sie ein Feuer entzündet hatten, schälte sich Erynn aus ihrer patschnassen Rüstung und betrachtete mißmutig das Leder. Am Feuer trocknen konnte sie die Teile nicht, ohne daß sie sich verziehen und brüchig werden würden. Einen Regenguß mochte das Material ohne weiteres wegstecken, aber für ein Vollbad war es schlicht und ergreifend nicht konzipiert.
    Tatsächlich dauerte es recht lange, bis sie ihren Kram um das Feuer ausgebreitet und, soweit es möglich war, notdürftig trockengewischt hatten. Erynn sprach nicht viel dabei, wenngleich ihr der Verlust ihrer Karte nicht entgangen war. Großartig... Irgendwo im fremden Land, mit dürftiger Orientierung und du mittendrin, Erynn. Die Menge dessen, was sie abschreiben konnten, hielt sich jedoch in Grenzen. Hauptsächlich alles, was aus Papier war. Nach einiger Zeit schließlich gab es nichts mehr zu tun außer zu warten. Die Elfin legte sich auf den Rücken und genoß die Wärme, die von dem teils felsigen, teils aschestaubigen Boden ausging. Die Lava dicht unter der Oberfläche heizte den Grund auf und trieb ihr die klamme Nässe aus Kleidung und Knochen. Zwar würde sie später aussehen wie ein wandelnder Teil der Landschaft, aber sie wäre zumindest trocken und zudem gut getarnt, überlegte sie mit einem halben, selbstironischen Grinsen.

    Die meiste Zeit über, während sie so dalag, starrte die Kriegerin gedankenversunken zu den Zinnen der merkwürdigen Ruine hinauf, dortin, wohin ihr Blick seit einiger Zeit immer wieder wanderte. Bal Ur... Was das wohl bedeuten mag? Es erinnert mich ein wenig an die Gebäude aus den Totenlanden, aber irgendwie... anders. Fest stand, daß die Architektur auf den ersten Blick nicht wirklich Sinn ergab. Die Teile der Anlage, die sie sehen konnte, schraubten sich wie verkrümmte Klauenfinger in den nachmittäglichen Himmel, schienen aber keinem anderen Zweck zu dienen als dem, einen befremdlichen Anschein zu erwecken. Erynn war bewußt, daß diese Steine schon seit Generationen aufeinanderstehen mußten, aber das Ganze wirkte, als würde es jeden Moment in sich zusammenstürzen oder hätte es, legte man die Regeln der Vernunft an, schon längst tun sollen.
    Zwischenzeitlich schloß sie die Augen und lauschte auf die Geräusche um sich herum. Das Feuer aus den seltsam dürren, dornigen Ranken, die sie an einem der Hänge geschlagen hatten, knackte leise vor sich hin und verströmte einen würzigen, intensiven Geruch, der ein wenig beflügelnd wirkte. Die Guars hatten sich schnell wieder beruhigt, tappten mal hierhin, mal dorthin und kauten geräuschvoll an dürrem Gras oder ein paar Ästen, die sie im Bereich des Flußufers fanden. Alles in allem wirkte die ganze Szene sehr friedlich, aber Erynn fand keine Ruhe. Hier lag sie, am Fuße einer höchstwahrscheinlich daedrischen Ruine... so nah dran. Allein eine langgezogene Anhöhe trennte sie von der Anlage, die erschreckende, aber auch merkwürdig angenehme Erinnerungen an die Stunden weckte, die sie Mehrunes Dagons Reich verbracht hatte. Als sich die Sonne dem westlichen Horizont bereits weit genähert hatte, hielt sie es nicht mehr aus. Geschmeidig stand sie auf und begann, ihre Begleiter dabei ignorierend, die steile Anhöhe hinaufzuklettern, hinter der das Gemäuer lag. Wenigstens einen kurzen Blick wollte sie darauf werfen, und der Kamm oben dürfte sich als Beobachtungspunkt hervorragend eignen...

  12. #12
    Oha... sie kann zaubern? Und das sogar brauchbar... Für einen kurzen Moment empfand Arranges einen seltsamen Anflug von ehrlicher Sympathie für Dreveni. Allerdings war der nur sehr kurz andauernde Abgleich, den er im Geiste zu dem Bild tat, sehr viel unheimlicher. Die Dunmer schritt mit einer Eleganz und absoluter Unantastbarkeit übers Wasser, dass sich Arranges für den Bruchteil einer Sekunde an Torrah erinnert fühlte. Er schüttelte den Gedanken ab und sogleich folgte wieder Neid und Abneigung ihr gegenüber.

    Er musste sich nicht groß aus- oder umziehen, bei dem Kaiserlichen waren lediglich die Beinkleider nass geworden und so setzte er sich einfach nur ans Feuer und hing seinen eigenen Hedanken nach. Plötzlich bemerkte er, wie Erynn aufstand. Er sah ihr mit recht skeptischem Blick hinterher. Was zum Teufel hat sie jetzt schon wieder vor? Der Nekromant konnte sich keinen wirklichen Reim darauf bilden, was die Dunmer da auf dem niedrigen Kamm jetzt wollte, auf den sie zuging.

    Etwas schwerfällig erhob sich der Magier ebenfalls und wollte ihr hinterher. Er hatte gerade einen Schritt getan, als er sich etwas stutzig umblickte. Wo waren die Guare? Bis vor einigen Augenblicken standen die Tiere noch beieinander, nicht weit vom Feuer und scharrten friedlich im sandigen Grund. Es dauerte einen Moment, bis der Kaiserliche die beiden Geschöpfe etwas abseits, gedrängt nebeneinander stehen erspähte. Eigentlich war nichts besonderes dabei, würden die Augen der Kreaturen nicht Bände sprechen. Völlige Verängstigung sprach aus den hellblauen Augen der beiden. Arranges zuckte leicht erschrocken zusammen und blickte sich alarmiert um. Er wollte schon der Schützin nach und sie darauf hinweisen, dass irgendwas nicht ganz stimmte, aber weiter als bis zu diesem Gedanken kam er gar nicht.

    Plötzlich hallten einige grobe Worte, gesprochen von zwei, mehr als rauhen Stimmen, aus der Ruine herüber. 'Verdammt!' Knurrte Arranges, aber ehe er die Hand auch nur auf den Schwertknauf legen konnte, wuchsen links und rechts von ihm zwei... Dinge aus dem Boden. Buchstäblich. Blut, Innereien, Knochen und Metallsplitter drangen aus dem von Asche bedeckten Erdreich und türmten sich von ganz allein zu zwei humanuiden Gestalten auf. Das Ergebnis waren zwei massige Kreaturen, welche die pure Pestilenz verströmten.Untote. Sie erinnerten mit etwas Phantasie an Zombies, waren allerdings kein Stück vermodert oder verwest, im Gegenteil, es hatte eher den Anschein, als wären es frische Leichen, denen man die Haut abgezogen hätte. Die reine Aggression sprang ihn aus ihren dunklen Augen an und die Haltung der Monster allein war Aussage genug darüber, dass schlicht und einfach das Böse die Gedanken, welche diese Geschöpfe lenkten, entstehen ließ.

    Dann ging alles so schnell, dass der Nekromant unmöglich folgen konnte, so sehr war er von dieser absolut fremden Erscheinung eingenommen. Arranges war sich sicher, dass er Untote gegen sich hatte und wollte eigentlich tun, was er in solchen Fällen immer zu tun pflegte: Sie einfach zu vertreiben. Subtil, einfach, schnell. Aber ehe er die Hand zum Zauber heben konnte, begannen seine Ohren plötzlich zu dröhnen und es war ihm vom einen auf den anderen Moment einfach unmöglich, Magie zu fokusieren. Den Zauber, der in getroffen hatte, hatte er gar nicht kommen sehen und im nächsten Augenblick spürte er, wie seine Muskeln am ganzen Körper begannen zu schmerzen und zu brennen. Er versuchte noch dagegenzuhalten, aber nach einem weiteren Augenblick musste er dem plötzlich viel zu schweren Gewicht seiner Montur und Waffen nachgeben. Wie eine leblose, leere Hülle, sackte Arranges zusammen. Das... wars? Aber die beiden Kreaturen taten nichts weiter, als auf ihn herabzustarren.

    Er hörte, wie sich Schritte näherten, er wollte schreihen, aber sogar um seine Zunge zu heben, fehlte ihm im Moment der Wille, auch wenn er es noch so sehr versuchte.

    'Eh! Ihr da!' Eine weibliche Stimme, streng, aber nicht wirklich aggressiv, eher leicht wütend, erscholl. 'Ja genau, ihr!' Arranges hatte keine Ahnung, wer oder was, da mit wem auch immer, reden mochte. Seine Sinne schwanden ihm für einen kurzen Augenblick, als er die Lider wieder hob, stellte er fest, dass die beiden Untoten verschwunden waren,stattdessen stand nun eine Frau neben ihm - zumindest ging er davon aus, bei dem, was er erkennen konnte. Eine Dunmerin in einer Glasrüstung, im klassischen Stil Vvardenfells, so eine, wie sie auch Jurano besaß. Die Person deutete auf ihn und sprach in die Richtung, in die Erynn zuvor verschwunden war: 'Was fällt euch eigentlich ein, einen Gefangenen in voller Rüstung und mit Waffen hier herumspazieren zu lassen?' Gefangener?! 'Nichtmal gefesselt... Ich sollte euch, statt diesem hier, Molag Bal opfern... steht nicht so dummdämlich herum, bewegt euch her und seht zu, dass der N'wah den Weg nach unten zum Schrein findet!' Ihre Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass sie absolut meinte, was sie sagte. Opfern?! Völlige Verwirrung machte sich in dem Verstand des Kaiserlichen breit, aber dann schwanden ihm bereits wieder die Sinne...

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