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Legende
Innere See
Arranges formte einen Feuerzauber mit der jetzt wieder freien Hand, während sich der Lich nach kurzer Orientierung direkt ins Gefecht stürzte. Es dauerte nicht lange, da hatte der König der Untoten auch seinerseits eine Dienerkreatur, einen Skelettmeister, beschworen. Die Angreifer zeigten sich insgesamt aber recht unbeeindruckt von den Untoten und kämpften weiter, während nochmal eine Welle Freibeuter an Deck des Linienschiffes drängte...
Arranges richtete den Blick wieder auf jenen seltsamen Gegner, der ihn attackiert hatte. Dieser hatte sich nach vielleicht 10 Herzschlägen wieder von dem Tritt erholt und zückte jetzt zusätzlich zu seinem Streitkolben einen Dolch. Kampf mit zwei Waffen? Sowas sieht man auch nicht zu oft... Der Kaiserliche riss das Schwert hoch, als die Keulenwaffe erneut heranflog. War aber mit der anderen Hand nicht schnell genug und so glitt der seltsame Dolch kreischend über die Mithrilkette. Jedoch hatte auch sein Gegner wohl nicht damit gerechnet, dass seine Waffe das Kettenhemd nicht einfach durchdrang... Für den kurzen Moment eines Lidschlags starrten ihn dunkle Augen an... aber etwas schimmerte im Innern des Helms. Die roten Augen eines Dunmers blinkten kurz auf, als Arranges mit seiner Linken, welche noch immer in den Feuerzauber gehüllt war, den Arm wegschlug, welcher den Dolch führte. Durch eine sehr geschickte Drehung entwand sich der Angreifer dem Griff des Kaiserlichen, nahm den Schwung mit und wieder raste die scharfkantige Keule auf ihn zu. Dises Mal jedoch gelang es Arranges nicht ganz, den Angriff irgendwie geschickt abzuwehren und so wurde das Schwert samt Arm zurückgerissen und die Spitze des Kolbens rutschte Funken schlagend über die kleine Brustplatte des Mithrilpanzers.
Sein Schwertarm schmerzte heftig und zur Abwehr des bereits wieder herannahenden Dolches blieb nur noch der linke Arm. Arranges hob blitzschnell den ledergepanzerten Unterarm vor sein Gesicht. Heißer Schmerz raubte ihm für eine Sekunde das Gefühl im Arm, als der Dolch fast mühelos durch die Armschiene drang und mindestens zwei Fingerbreit eindrang. Dunmer also... verflucht schnelle Dunmer... Der Magier nutzte den Umstand, dass der Dolch in seinem Arm steckte und hebelte die Waffe mit einer ruckartigen Bewegung aus der Hand des Gegners. Kurz irritiert führte der andere einen halbherzigen Streich mit dem Kolben, welcher aber ins Leere ging. Arranges trat einen Schritt nach und jagte seine Silberklinge durch die Helmmaske. Ein dumpfes Stöhnen erklang fast zeitgleich mit dem Splittern der doch recht nachgiebigen Maske... Die wissen, was sie tun... wenn ich für jeden dieser Piraten so lange brauche, dann stehe ich morgen noch hier und prügle mich durch die Massen... Er riss sein Schwert zurück, woraufhin der Tote mit rissiger Helmmaske zusammensackte und reglos liegen blieb.
Ein kurzer Rundumblick bestätigte Arranges, dass er so zu viel Aufmerksamkeit dem Einzelnen widmen musste und sie so den Angriff unmöglich überleben konnten. Schon jetzt lag fast ein Drittel der Matrosen tot auf dem Deck. Die Angreifer waren zwar auch deutlich weniger geworden, aber jetzt doch zahlenmäßig überlegen... Ein lautes Gröhlen direkt neben ihm riss den Beschwörer aus seinem kurzen Gedanken. Arranges fuhr herum und hätte den Angriff mit der Vulkanglasklinge seines gegenübers geblockt, hätte nicht in diesem Moment ein gewaltiger Feuerball das Heck des Schiffs getroffen. Das gesamte Schiff erzitterte unter der Explosion, welche die aufgesetzten Kajüten unter dem Poopdeck im Heck einfach pulverisierte. Arranges hatte sich gerade noch gefangen und war glücklicherweise nicht gefallen. Der Korsar, welcher ihn gerade noch zweiteilen wollte, war allerdings gestürzt, hatte sich aber fast wieder aufgerichtet... 'Arranges!' Eine bekannte Stimme drang von hinten an seine Ohren. Er wandte sich mehr aus Reflex um und sah Talivha von den zerstörten Kajüten auf sich zustolpern. Ach... sie an... wie praktisch... Die Kapitänin hatte ein einfaches Entermesser in der Hand, machte aber nicht wirklich den Eindruck, als könnte sie tatsächlich damit umgehen...
Ein Grunzen ließ ihn wieder herumfahren, aber seine Schwerthand wurde zurückgezogen, als er sie gerade hochreissen wollte um den Angriff seines Gegners zu blocken. Die Routine und der Reflex zwangen ihn, seinen anderen Arm hochzunehmen, welcher dem Gegner sowieso zugewand war. Der Unterarm knackte mehr als deutlich, als das Glasschwert auf die Armschiene schlug. Durchdringen konnte das Schwert das Material glücklicherweise nicht dank den feinen Längsstreben aus Metall, die in das Leder eingearbeitet waren. Und trotzdem stöhnte Arranges auf, griff nun ebenfalls nach der Hand Talivhas, die sich wie ein kleines Kind an seinen Schwertarm geklammert hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, riss er sie herum und stieß sie auf den Dunmer, der sein Schwert gerade zum nächsten Schlag erhoben hatte. Die Rothwardonin konnte nicht viel mehr machen, als den Mund zu einem stummen Schrei zu öffnen, während die Augen nach einem kurzen Moment glasig wurden, während sie in die harten Augen des Kaiserlichen blickte... dort, wo die beiden Hauer des Helms wieder aus ihrem Brustkorb austraten, sickerten jetzt dünne Streifen Blut. Der Dunmer war nun Gefangener seines eigenen Helms, er konnte mit dem plötzlichen Gewicht kaum umgehen und ruderte wild mit den Arme... die Explosion eines zweiten, sehr großen Feuerballs ließ ihn entgültig stürzen. Arranges schenkte ihm keine weitere Aufmerksamkeit mehr.
Wo zum Teufel sind diese Magier, die hier Löcher in meine Garantie, trockenen Fußes nach Ebenherz zu kommen, schießen?! Ein weiterer Rundumblick zeigte Arranges, dass sowohl von den Korsaren, als auch von den Matrosen nur noch wenige standen. Irgendwo im Hintergrund dachte er sogar, Erynn kurz zu sehen... Lediglich direkt an der Reling, welche dem Ketsch der Freibeuter zugewandt war, ging es noch relativ heiß her. Arranges hüllte sich in einen daedrischen Panzer, wobei sein linker Arm nur noch hing. Er ignorierte den pochenden Schmerz, so gut das möglich war, dafür hätte er auch nach dem Kampf noch Zeit... Der kurze Kontakt zu dem noch immer wild wütenden Lich zeigte ihm auch indirekt, wo die Magier sein mussten. Noch drei Schritte, dann stand er an der Reling und versenkte direkt seine Klinge im Körper eines Piraten, der sich gerade an Bord des Linienschiffs schwingen wollte. Auf dem Deck des Ketschs standen 3 Magier, welche jeweils gebündelt Feuerbälle auf das Linienschiff warfen... und just in diesem Moment eilte wieder eines der Brandgeschosse heran. Die Explosion war wieder größer, als die vorangegangene und nachdem das kurze, aber gewaltige Zittern des Rumpfes vorrüber war, stellte Arranges etwas erschrocken fest, dass das gesamte Schiff jetzt eine deutliche Schlagseite nach Steuerbord hatte.
Es brauchte nur einen kurzen Gedakenaustausch mit dem Lich... der Untote erneuerte seine eigene Dienerkreatur, welche sich sogleich schützend zu Arranges und seinem Beherrscher stellte. Der Nekromant und der Lich machten sich nun ihrerseits daran, das Ketsch zu durchsieben, aber schon nach wenigen Feuerzaubern, welche hauptsächlich auf die Masten abzielten, wurden sie von den feindlichen Magiern ins Visier genommen. Für einige Augenblicke rauschten Zerstörungszauber der unterschiedlichsten Sorten hin und her. Arranges, obwohl er den Lich als Deckung nutzte, bekam frontal einen Schockzauber zu spüren, der ihn für einen Moment außer Gefecht setzte. Nur eine Sekunde später, landete der Lich einen Volltreffer und zwei der Magier wurden direkt ins Jenseits befördert, während der dritte mit arg zerfranstem Torso weggeschleudert wurde. Und jetzt das Schiff... Arranges formte einen mächtigen Zauber. Ein kurzlebiger, aber greller, beinahe weißer Feuerstrahl, jagte auf das Korsarenschiff zu, durchschlug von schräg oben das Oberdeck und die zwei darunterliegenden Etagen und trat irgendwo auf der anderen Seite am Rumpf unter dem Wasserspiegel wieder aus, was ein fast schmerzhaft lautes Zischen und eine ordentlich dicke Dampfwoge nach sich zog...
Geändert von weuze (29.06.2011 um 21:37 Uhr)
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