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Fossil
Nachdem sie ein paarmal tief durchgeatmet hatte, stemmte sich die Dunkelelfin langsam wieder auf die Füße. Wie es den Anschein hatte, war der unmittelbare Konflikt fürs erste entschärft, aber diese ganze Aktion dürfte wohl kaum dazu beigetragen haben, daß der Fortgang ihrer Reise in Zukunft entspannter würde. Ein Nekromant und eine Mörderin... und ich mittendrin als scheinbar die Einzige, die ein bißchen gesunden Merverstand besitzt. Wenn man so darüber nachdachte, war die ganze Situation auf eine sehr schwarzhumorige Weise beinahe komisch. Beinahe, denn als reiche es nicht, daß sie dank der Ereignisse während der vergangenen Monde so tief gesunken war, daß sie allen Ernstes Jagd auf einen Tiermenschen machte, so stand sie auf dieser Reise augenscheinlich auch noch zwischen diesen beiden brandgefährlichen Gestalten, beide Meister ihres Fachs. Hatte sie die eine Katastrophe gerade überlebt, so rannte sie sehenden Auges geradewegs in die Nächste. Ich hätte darauf bestehen müssen, daß wir beide allein nach Gumora suchen. Es hätte vielleicht länger gedauert, aber daß Arranges und Dreveni sich gegenseitig die Augen auskratzen würden, hätte ich mir auch leicht an meinen neun Fingern abzählen können...
Sie hob den Bogen auf und legte ihn wieder zu ihrem Gepäck. Dann ging sie zu der Assassinin herüber. „Seid Ihr unverletzt, Dreveni?“ fragte sie mit leichter Sorgen in der Stimme. Tatsächlich jedoch machte die Andere nicht den Eindruck, als hätte sie wirklich etwas abbekommen. Erynn sprach weiter, so leise diesesmal, daß der Beschwörer ihre Worte von seiner Position ein Stück abseits nicht verstehen konnte: „Hört mir zu: Arranges ist gefährlicher als er aussieht, und weit gefährlicher als Ihr ahnt. Wäre ich nicht hier gewesen, wärt Ihr jetzt tot. Also bitte, haltet Euch zurück und reizt ihn nicht... in unser aller Interesse.“
Mit diesen Worten wandte sie sich ab, wickelte sich wieder in ihre Decken und ließ sich schließlich neben Arranges nieder, wobei sie ihre Schulter an seine lehnte. Einige Herzschläge lang schwieg sie bevor sie zu ihm sagte, ebenso leise wie zu der Dunmer zuvor, aber mit einem schärferen Unterton: „Wunderst du dich wirklich darüber, was soeben geschehen ist? Seit wir an Drevenis Tür geklopft haben, tust du nichts anderes als sie hochzubocken. Was hast du denn erwartet? Daß sie weiterhin alles schluckt? Sie ist nicht wie ich, auch wenn unsere Haut die gleiche Farbe hat, das ist dir hoffentlich klar geworden.“ Dann wurde ihre Stimme weicher, blieb aber ebenso leise wie zuvor. „Laß es bleiben, Arranges. Wir brauchen sie, und abgesehen davon hat sie uns bereits Gastfreundschaft gewährt, wenngleich nur widerwillig. Aber keinem von uns ist geholfen, wenn wir uns hier gegenseitig zerfleischen anstelle dieses Argoniers... Wenn du willst, schlaf ein bißchen“, wechselte Erynn unvermittelt das Thema. „ich weiß, daß du in der letzten Nacht schon kaum ein Auge zugetan hast. Ich passe auf, daß die Assassinin auf Abstand bleibt, versprochen.“
Geändert von Glannaragh (01.06.2011 um 12:32 Uhr)
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Legende
Es war im Prinzip ganz einfach. Er hätte sie erschlagen sollen. Einfach töten und in den nächsten Abgrund schleudern, dann wäre die ganze Sache erledigt gewesen. Gumora hätten sie auch sehr wohl allein gefunden... Aus dem Augenwinkel sah er, dass Erynn Dreveni wohl etwas sagte... oder auch umgekehrt, hören konnte er jedoch nichts. Sollen sie doch... wenn Erynn meint, ihr auch noch Zuspruch gewähren zu müssen oder sonst etwas in dieser Richtung, dann ist das eben so... Unter der versteinerten Fassade des Kaiserlichen rumorte und brodelte es, aber er zeigte nichts davon. Einem Feind ins Schwert laufen... und selbst wenn, dich werde ich irgendwie mit ins Reich des Vergessens zerren, das schöre ich, Dreveni! Er ahnte mehr, dass Erynn zu ihm herüberkam und sich direkt neben ihm auf den Boden sinken ließ. Sie lehnte sich leicht an seine Seite, was, obwohl er sich dagegen wehrte, ein wenig wie Kühlung für seinen vor Zorn glühenden Verstand wirkte. Ihre ersten Worte jedoch schlugen Flammen aus seinen Gedanken. Er hörte weiter zu, ohne eine Regung. Als Erynn geendet hatte, schwieg er zunächst einen Moment, bevor er aufsah und ihr den Kopf zuwandte. 'Sorg einfach dafür, dass sie vor allem die Finger von meinem Pferd lässt... sonst wird es ihr auch nichts helfen, wenn du mir beide Ohren abreisst...' Knurrte er. Dann erhob er sich, richtete sich an einem kleineren Findling ein und war auch nur wenig später eingeschlafen, wenngleich sein Schlaf nur sehr flach war...
Geändert von weuze (01.06.2011 um 13:49 Uhr)
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Drachentöter
Velothiberge - Dialog (Erynn & Dreveni)
Als auf einmal die beschworene Kreatur hinter ihr auftauchte, wurde es eng für Dreveni. Sie schaffte es gerade so, den hieben der Kreatur und von Arranges auszuweichen, als er plötzlich von Erynn angesprungen wurde. Dass sie ihm ins Ohr biss, konnte Dreveni nicht sehen, sie hörten nur seinen Aufschrei, und als Erynn ihn wieder losließ, setzte er sich wortlos an seinen Platz. Dreveni legte ihr Schwert ebenfalls wieder zu ihrem Gepäck, setzte sich wieder hin und wickelte sich in die Decken. Sie sah immer noch wachsam zu Arranges, da sie dem Magier kein Stück über den Weg traute. Immerhin wusste sie jetzt, wie schnell er tatsächlich zur Weißglut zu bringen war. Mit einem Auge sah sie auch nach Erynn. Das ausgerechnet sie auf den Beschwörer losgehen würde, hätte sie nicht erwartet. Diese kam dann auch sofort zu ihr und flüsterte ihr etwas zu von wegen Arranges wäre gefährlicher als er aussehen würde. Nicht das Dreveni einen verrückten Magier unterschätzen würde, sie hatte nur nicht vor gehabt, Arranges zu töten.
Schließlich schien Erynn ihn überredet zu haben, etwas zu schlafen, jedenfalls lehnte er sich an einen Felsen und war still. Als von Arranges eine Weile nichts mehr zu hören war, setzte sich Dreveni neben Erynn und und begann leise ein Gespräch: "Wäret ihr nicht gewesen, wäre es vermutlich für Arranges nicht ganz so glimpflich ausgegangen. Normal hätte ich erst das Stilett in seine Richtung geworfen und wäre dann zum Schwert. Nur kann ich bei der Dunkelheit beim besten Willen nicht garantieren, dass es nicht ins Auge gegangen wäre, nur das ich überhaupt treffe. Ich unterschätze diese Irren jedenfalls keine Sekunde lang. Mir liegt jedenfalls nichts daran, ihn zu töten, solange ihr dabei seid, aber jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bei ihm bin." Während sie gesprochen hatte, hatte sie die andere gemustert, so gut es ging in der Dunkelheit. "Was ist mit eurem Finger passiert?"
"Ihr könntet Euch irren, Dreveni. Aber ich habe nicht vor still mitanzusehen, wie Ihr und der Beschwörer das herauszufinden versucht. Es geht um Gumora, und nicht um irgendwelche kleinlichen Streitereien", sagte sie schärfer, als es ihr als Unerfahrenste in diesem Trio vielleicht anstand. "Arranges ist nicht geduldig. Kein bisschen, aber wirklich ausgerastet ist er vorhin noch nicht..." Erynn winkte ab. "Was mit meiner Hand passiert ist: Ich habe einen Fehler gemacht. War einen Moment lang unaufmerksam im Kampf gegen einen Oger, und das Biest hat mich an Hand und Arm erwischt..." sie schüttelte sich, als sie an die unerträglichen Schmerzen zurückdachte. "Arranges hat dann die Teile weggeschnitten, die nicht mehr zu retten waren - was vermutlich der Grund ist, weshalb ich den Rest der Hand behalten konnte. Nun, seitdem sieht es eben... so aus."
"Wie gesagt, wäre es ernst gewesen, und ihr nicht in der Nähe, wäre es anders gelaufen." Dreveni starrte einen Moment schweigend ins Leere. Eigentlich lag ihr nicht viel an näheren Kontakten zu anderen, aber es wäre nicht verkehrt, wenn sie sich zumindest mit Erynn etwas besser stellte. "Seid ihr diesem Kaiserlichen immer noch verpflichtet?" sie erinnerte sich noch ziemlich genau an das kurze Gespräch vor etwa zwei Monaten. "Seine Gesellschaft scheint euch nicht so gut zu bekommen, mal von eurem Finger abgesehen." Eigentlich überschritt sie mit diesem Satz schon eine Grenze, schließlich ging es sie nichts an. Aber irgendetwas schien ihr an der jungen Dunmer doch zu liegen. "Ihr könntet ohne ihn viel mehr erreichen."
Arranges lässt sich nicht so einfach töten. Das solltest selbst du mittlerweile begriffen haben... "Verpflichtet? Nein, nicht mehr. Verbunden aber sehr wohl, was, wenn Ihr so wollt, noch sehr viel schwerer wirkt. Nur für den Fall daß Ihr Euch fragt, auf wessen Seite ich mich im Zweifelsfall stellen würde." Sie ließ die Worte in der Luft hängen und fuhr stattdessen fort: "Was sollte ich Eurer Meinung nach denn erreichen?" Erynn stellte fest, daß die Einschätzung der anderen Dunmer sie wirklich interessierte. "Wenn das hier vorbei ist, werde ich zur Kriegergilde zurückkehren und sehen, wo ich mich nützlich machen kann. Viel mehr plane ich eigentlich nicht." Abgesehen davon, ein paar eigene Studien über die Daedra anzustellen, aber das brauchst du nun wirklich nicht zu wissen...
"Ich rechne nicht damit, dass ihr oder irgendjemand sonst euch auf meine Seite stellt. Im entscheidenden Moment wird man ohnehin meist im Stich gelassen.", antwortete Dreveni auf Erynns Andeutung.
"Arranges mag ein guter Magier sein, und auch nicht schlecht mit dem Schwert, aber er ist und bleibt ein jähzorniges Trampel. Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, wenn wir auf unauffälliges Vorgehen angewiesen sind. Was euch betrifft, ich halte euch durchaus für talentiert mit dem Bogen, und euch habe ich auch damals nicht gehört, vor dem Tor bei Cheydinhal. Die Kriegergilde mag zwar Edel sein, aber der Verdienst ist doch eher mäßig, oder? Und ist es denn nicht egal, ob ich Vampire oder Banditen für die Gilde töte, oder einzelne Ziele für jemanden anderen?" Nach den letzten Worten beobachtete sie Erynn genau. So direkt wollte sie nicht gleich werden, aber für sie hatte das Gespräch gerade eh einen eher hypothetischen Charakter.
Erynn zuckte leicht zusammen, als sie eine ungefähre Ahnung davon bekam, worauf die andere abzielte, wenn gleich sie es nicht direkt aussprach. "Nein...", antwortete sie schließlich langsam, "ich denke, das ist nicht egal. Es sei denn, mir wäre gleichgültig, warum und wofür jemand stirbt, aber das ist es nicht. Vergeltung mag ein Grund sein. Deshalb bin ich selber hier und suche nach Gumora. Aber... was weiß ich... irgendjemanden zu töten, nur weil jemand anderem dessen Nase nicht paßt... Ihr mögt für Euch entschieden haben, daß Euch nicht interessiert, warum und von wem Ihr ein Leben nehmt. Ich hingegen brauche einen sehr guten Grund dafür. Darüber hinaus habe ich noch nie im Auftrag der Gilde irgend etwas töten müssen, das intelligenter als ein Goblin gewesen wäre. Zu Banditenjagden oder ähnlichem zwingt uns niemand dort... es bleibt eine freie Entscheidung, ob man sich daran beteiligt. Ich habe es bisher gelassen."
Erynn hatte nicht unrecht mit dem was sie sagte, so realistisch sah Dreveni ihre Tätigkeit selbst. "Ich bin mir sicher, jeder meiner Auftraggeber hat für sich mindestens einen so guten Grund wie eure Genugtuung, wenn ihr Gumora erwischt. So gesehen gibt es keine guten oder schlechten Gründe, um jemandes Leben zu nehmen.", erwiderte sie ihr dennoch. "Aber die Entscheidung liegt natürlich bei euch, ob ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt." Vielleicht sah Erynn das auch anders, wenn sie erst einmal Gumoras Leben ein Ende bereitet hatte, wenn sie ihn überhaupt jemals fanden. Sie hütete sich jedoch, das jetzt auszusprechen.
Es gefiel ihr immer weniger, wohin dieses Gespräch führte, vor allem, da die andere Dunmer und alles, was sie ausstrahlte, Erynn doch in irgendeinem Winkel ihres Bewußtseins faszinierte. ...ob Ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt... Ja, diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Konnte sie das überhaupt? Nach allem, was geschehen war, zurück in ihr kleines, beschauliches Leben, in dem alles geregelt und geordnet war und wo es für alles Vorschriften und Verträge gab, als wären das die Dinge, mit der man die Unwägbarkeiten des Lebens kontrollieren konnte? Sie war sich nicht sicher. Aber deshalb gleich zur Mörderin zu werden... Sie schauderte kurz als ein flüchtiger Eindruck durch ihren Geist spülte. Wie mächtig muß man sich wohl fühlen, wenn man auf ein unwissendes Opfer anlegt... einfach, weil man es kann...
"Ja, in dem Punkt habt Ihr Recht, Dreveni. Es ist meine Entscheidung." Sie lächelte leicht, um ihren Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen. "Versucht, ein wenig Schlaf zu finden, wenn Euch das in dieser Kälte gelingt. Ich werde Nachtwache halten."
Dreveni nahm das Angebot der anderen Dunmer soweit an, dass sie sich in die Decken wickelte und etwas im Halbschlaf vor sich hin döste. Wirklich schlafen würde sie wohl erst wieder wenn sie eine Ortschaft mit Herberge erreichten, wo sie ihr eigenes Zimmer mit Schloss an der Tür hatte. Das Erynn ihren Andeutungen nicht gänzlich ablehnend gegenüber gestanden hatte, sah sie als gutes Zeichen.
Geändert von Andromeda (01.06.2011 um 18:43 Uhr)
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Legende
Arranges erwachte irgendwann am frühen Morgen. Erynn hatte tatsächlich Wort gehalten und aufgepasst. Dreveni, zu der sein Blick als erstes wanderte, lag in ihre Decken gehüllt einige Meter weiter. Allerdings hätte Arranges nicht sagen können, ob sie die Augen geschlossen oder leicht geöffnet hatte und ihn unter den Lidern hervor beobachtete. Es war ihm gleich, nachdem, was am vergangenen Abend passiert war, hatte er sich vorgenommen, mit Dreveni gerade das Nötigste zu sprechen, mehr aber auch nicht.
Sie machten sich bald darauf an den Abstieg. Trotz Sonne und beinahe wolkenfreiem Himmel, war es noch immer eisig kalt. Es dauerte gut bis zum Mittag, als sie endlich unten angekommen waren. Der Kaiserliche hatte mit Erynn nur wenige Worte gewechselt. Dreveni war ihm bis sie unten in der Ebene angekommen waren, gerade mal zwei kurze Blicke wert. Die hatten die Pferde geführt, saßen aber jetzt nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf und ritten in normalem Tempo nach Osten. Arranges beabsichtigte von Balfall aus nach Ebenherz überzusetzen. Schwarzlicht wäre ebenfalls eine Möglichkeit gewesen, aber der Umweg wäre sehr viel länger... Auch Göttergriff wäre eine Anlaufstelle gewesen, aber Arranges wusste, dass sie dort nur unschöne Fragen beantworten hätten müssen... Nein, Balfall war schon die beste Option, außerdem stand der Preis meist in Relation zur Strecke... Verdammt, dabei fällt mir ein, dass wir hier Draken haben... wie wurde das nochmal umgerechnet? Der Kaiserliche überlegte, Meister Jurano hatte ihm das mal während der Lehrzeit in Morrowind erklärt, aber Arranges bekam es nicht mehr zusammen. Er wusste nur, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes, der Septim mehr wert war, als der Draken. Naja, das kann uns nur zum Vorteil gereichen... außerdem... vielleicht lässt sich Dreveni mit dem scheinbaren Mehrwert der Septime hier bei der Bezahlung... benachteiligen...
Es war später Nachmittag. Die Landschaft hatte sich relativ schnell von steppenartig zum Buschland hin verwandelt, sodass jetzt neben mannshohen und dichten Büschen, auch die ein oder andere Baumgruppe aus dem kniehohen, goldgelben Gras auftauchte... Die Kälte war einer angenehmen Wärme gewichen. Arranges ritt an der Spitze der kleinen Gruppe, Dreveni und Erynn direkt hinter ihm. Der Magier war hauptsächlich damit beschäftigt, die Landschaft und die grob sichtbare Flora zu studieren, als links von ihm im Gebüsch plötzlich ein schriller Ton zu hören war. Arranges blickte blitzschnell in die Richtung und hatte seine Hand bereits am Schwert, als er aus Reflex den Kopf runternahm. Etwas funkelndes segelte über ihn hinweg und verfehlte ihn nur knapp. Muss das jetzt sein? Im nächsten Moment traten sechs Dunmer aus dem Gebüsch. Drei mit groben Armbrüsten, die anderen mit Kurzschwert und Dolch bewaffnet, alle trugen sie eine... etwas seltsam anmutende Rüstung, die größtenteils an die normalen Lederrüstungen aus Cyrodiil erinnerten. Allerdings taten sie nicht mehr, als die Waffen auf die Reisenden zu richten und schienen zu warten... 'Absteigen... bitte.' Sagte einer der Dunkelelfen, der wohl so etwas wie ihr Anführer sein sollte. Arranges schwieg. 'Ah... nicht sehr beredet? Seltsam, das kennt man vom Kaiservolk so gar nicht...'
'Ich steige nicht auf Befehl eines Stück Drecks hin, vom Pferd...' Gab Arranges drohend zurück.
'Oh... ich bedauere den Angriff zutiefst, aber wer hätte auch damit gerechnet, dass jemand vom Kaiservolk derartige Reflexe besitzt...'
'Ich freue mich immer wieder, wenn ich Untertanen des Kaiserreichs belehren kann... jetzt seid so freundlich und macht den Weg frei, Blutauge!'
'Wir sind nicht Untertanen des Kaiserreichs, auch wenn ihr und euresgleichen das gerne behauptet, Resdayn ist und bleibt ein freies Land... und wir versperren jedem N'wah den Weg... so auch euch... Kaiserlicher...' Das war genug, Arranges hatte nur sehr wenig Lust, wegen diesen paar Witzfiguren groß aufgehalten zu werden. Ohne den Dunmer aus den Augen zu lassen, stieg er langsam von seinem Rotfuchs. 'Ihr scheint ja doch etwas mehr als nur Skribmus in eurem Schädel zu haben...' An dieser Stelle reichte es wirklich. Arranges hatte vor, den Elfen einfach mit Nachdruck zu zwingen, aber jetzt würde er eben sterben... Es dauerte zwei Herzschläge, da trat ein geradezu monströses Daedroth aus einer roten Kaskade vor dem Dunmer, während Arranges das Schwert zog. Angriff! War alles, was er seiner Beschwörung übermittelte...
Geändert von weuze (01.06.2011 um 21:05 Uhr)
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Drachentöter
Dreveni war vor Arranges aus ihrem leichten Schlaf erwacht und kurz nach ihm erhob sie sich ebenfalls. Wortlos räumten sie ihre Sachen zusammen und brachen auf. Ziel erreicht, endlich Ruhe., dachte sich Dreveni nur, nachdem Arranges sie offensichtlich ignorierte. Was in Erynn vorging, konnte sie nicht erahnen, die Dunmer wirkte nur irgendwie müde.
Sie waren fast den ganzen Tag ohne Zwischenfall unterwegs, als sie Nachmittags von Banditen aufgehalten wurden. Dreveni wäre für ein etwas diplomatischeres Vorgehen gewesen als Arranges es dann an den Tag legte, da sie so vielleicht nicht allen Sechsen kampfbereit gegenüber gestanden wären. So nahm sie sich nur vor, keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob Arranges ihr Zufällig vor den Bogen oder das Schwert lief und stellte sich auf einen harten Kampf ein. Die sechs Dunmer wirkten entschlossen, aber sie hatte die Hoffnung dass Arranges Beschwörungen sie unterstützen würden. Dreveni hatte leise einen Schildzauber gesprochen, als Arranges die Banditen offensichtlich genug provoziert hatte.
Als er langsam vom Pferd stieg, langte sie nach ihrem Schwert dass am Sattel hing, und rief sich die Formel für einen Schockzauber ins Gedächtnis. Sie mussten unbedingt auf die Schützen achtgeben. Als sie ebenfalls vom Pferd stieg, beschwor Arranges einen Daedroth und Dreveni zögerte nicht lange und warf einen Schockzauber auf einen der Schützen. Dieser wälzte sich schreiend am Boden, doch der Zauber war nicht stark genug ihn zu töten, und auch nicht um ihn ewig außer Gefecht zu setzen.
Sie hatte jedoch keine Zeit mehr, lange zu überlegen, da stürzte sich einer mit einem Kurzschwert auf sie. Den ersten Schlag parierte sie, dabei erstaunte sie die Heftigkeit, mit der der andere zuschlug. sie holte ebenfalls zum Schlag aus, worauf sich der andere einfach duckte. Scheiße. Nebenher versuchte sie zu sehen, was die anderen beiden Schützen taten, um vielleicht ihren Gegner dazwischen zu lenken, konnte sie aber nicht sehen, ohne den Banditen aus den Augen zu lassen. Und das wäre bei seinen Schwertkampfkünsten ganz schlecht.
Geändert von Andromeda (02.06.2011 um 01:12 Uhr)
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Fossil
Erynn döste die meiste Zeit im Sattel, während sie durch die Tiefebene immer weiter Richtung Osten ritten. Es war kalt gewesen in der Nacht, zudem hatte sie nicht riskieren wollen, ihre Begleiter auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. Entsprechend müde war sie jetzt, auch wenn sie an kurze Nächte und strapaziöse Tagesritte längst gewöhnt war.
Von einem Moment auf den anderen jedoch war sie hellwach, als Arranges sich plötzlich im Sattel duckte. Die Hand wanderte zu ihrem Bogen, noch bevor die sechs Wegelagerer aus den Büschen getreten waren. Daß es blutig werden würde, war ihr schon klar, bevor der Wortwechsel zwischen Kaiserlichem und Banditenanführer begonnen hatte. Wie schnell es dazu kommen würde, wußte sie spätestens, nachdem der Magier zum ersten mal gesprochen hatte. Sie ließ die Füße aus den Steigbügeln gleiten und rutschte von Falchions Rücken, sobald sie das erste Flimmern in der Luft wahrnahm, das eine daedrische Beschwörung ankündigte. Ein Zauber blitzte auf, von irgendwo in ihrem Augenwinkel geworfen. Dreveni. Der Blitz fand sein Ziel, dann hatte Erynn einen Pfeil auf der Sehne und richtete ihren Bogen auf einen der Armbrustschützen. Sie war zu langsam diesesmal. Ihr Gegner löste vor ihr, sein Bolzen zerfetzte die Außenseite ihres linken Stiefelschaftes und hinterließ eine tiefe, blutige Spur auf ihrer Wade. Die Elfin fuhr zusammen und strauchelte, fing sich wieder und legte erneut an, diesesmal war sie es, die traf, wenngleich nicht tödlich. Aber ihr Gegner war zunächst außer Gefecht, während er mit dem Schock kämpfte, den ihr Schultertreffer verursachte. Sie verschaffte sich einen kurzen Überblick. Was Arranges tat konnte sie auf die Schnelle nicht ausmachen, aber Dreveni befand sich in heftigem Nahkampf mit einem der Wegelagerer. Erynn sah, wie sich ein weiterer Angreifer schnell auf die Assassinin zubewegte. Sie ließ den Bogen fallen und zog ihren Dolch aus dem rechten Stiefel. Dann rannte sie los und sprang dem Nahkämpfer mit der linken Schulter voran in den Lauf, ließ den Dolch vorschnellen und stellte zufrieden fest, daß die Klinge irgendwo einschlug. Dann ging sie mit dem Banditen zusammen zu Boden.
Geändert von Glannaragh (05.06.2011 um 14:33 Uhr)
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Legende
Mit einem Mal war alles erfüllt von Kampfeslärm. Arranges wollte zunächst einen Lastzauber auf den Anführer werfen, aber das Dadedroth würde ihn wohl auch so bezwingen können. Ein Zauber blitzte irgendwo hinter ihm auf. Der Magier wollte sich bereits nach dem Zaubernden umsehen, als seine Aufmerksamkeit an einem der drei Armbrustschützen hängen blieb. Es war ein junger Dunmer, aber aus seinen Augen, die ihn über den aufgelegten Bolzen hinweg ansahen, sprach pure Entschlossenheit. Arranges realisierte erst in dem Moment, dass der Elf auf ihn angelegt hatte, als es bereits klickte. Der Bolzen kam heran und... verschwand praktisch komplett seitlich auf halber Höhe im Oberschenkel des Kaiserlichen. Für einen kurzen Augenblick sah Arranges nur eine recht bunte Farbkulisse, ehe sich sein Blick wieder klärte und er sah, wie der Schütze bereits den nächsten Bolzen auflegte. Bevor der dieser jedoch noch richtig zielen konnte, klappte der junge Dunmer bereits zusammen, nicht mehr fähig, sein eigenes Gewicht zu tragen, von dem der Armbrust ganz zu schweigen. Mit zwei großen Sätzen war Arranges bei dem am Boden liegenden Dunkelelfen angekommen. Ein sauberer Streich sollte ihm eigentlich die Kehle zerfetzen, aber womit Arranges nicht gerechnet hätte, war die Tatsache, dass sich der Dunmer gegen den Zauber stemmte und es tatsächlich fertigbrachte, mit einem kurzen Dolch das heranfliegende Schwert des Nekromanten abzulenken. Eine schnelle Wende der Schlagrichtung von Arranges bewirkte, dass die Hand des Dunmers mit samt Dolch einen Herzschlag später durch die Luft segelte... Mit der puren Zornesröte im Gesicht stemmte sich Arranges auf sein Schwert, währen er es knackend durch den Torso des Dunmers trieb. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie die Waffe des Anführers der Banditen von einem wuchtigen Hieb des Daedroths zur Seite geschlagen wurde und das Monster mit der anderen Klaue zupackte. Ein nasses Knirschen bestätigte, was man von außen nur erahnen konnte. Mit zerquetschtem Brustkorb landete auch dieser Dunkelelf tot auf dem Boden, die Augen noch aufgerissen und den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Schnell wandte sich der Kaiserliche zum restlichen Kampfgetümmel um und versuchte einen Überblick zu bekommen... erst jetzt bemerkte er, wie das Fleisch auf der Außenseite seines rechten Oberschenkels pochte vor Schmerz. Der Bolzen musste irgendwo zwischen unterer Hautschicht und Muskel komplett eingedrungen sein...
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Drachentöter
Dreveni bekam nicht mit, dass Erynn sich auf den Banditen warf, sie war vollauf mit ihrem Gegner beschäftigt. Er schaffte es tatsächlich sie so am Oberarm zu treffen dass trotz Schildzauber ein unschöner Schnitt blieb. Sie traf ihn auch ein paar Mal, aber es waren keine ernsthaften Verletzungen. Dann zerquetschte der Daedroth einen der Dunmer, was ihren Gegner kurz abzulenken schien, lange genug dass Dreveni mit dem Schwert ausholen und einen Treffer am Hals landen konnte. Es reichte nicht um ihm den Kopf abzuschlagen, aber er war dennoch sofort tot. Die Aktion war trotzdem gewagt, da er schnell mit seinem Schwert war, aber es wäre sonst ewig so weitergegangen, und die Schützen mussten immer noch irgendwo sein.
Erynn rang auf dem Boden mit einem der Wegelagerer, und Arranges wirkte irgendwie seltsam, auch wenn sie auf den ersten Blick keine große Verletzung sehen konnte. Sie versuchte den Schmerz an ihrem Arm zu ignorieren, genauso wie das Blut, dass inzwischen aus der Wunde lief. Wirklich schlimm hatte er sie nicht erwischt. Der Schütze, den sie mit dem Schockzauber getroffen hatte, rappelte sich gerade wieder auf und langte nach einem Bolzen. Als Dreveni auf ihn zulief, ließ er die Armbrust jedoch fallen und zog einen Dolch aus seinem Gürtel, jedoch etwas zu spät. Sie erreichte ihn, riss ihn zu Boden nachdem sie das Schwert fallen gelassen hatte, schlug seinen Arm mit dem Dolch kräftig auf den Boden und hielt um kurz darauf seine eigene Waffe an die Kehle. Dabei kam ihr wohl auch zu gute, dass der Dunmer nicht gerade der Größte seiner war. "Es reicht, ihr habt euch die falschen ausgesucht.", zischte sie ihm zu, holte kurz mit dem Dolch aus und stieß ihm die Waffe schräg durch den Hals. Er sah sie kurz aus schreckgeweiteten Augen an, bevor er sie nach oben verdrehte, röchelte und dann reglos liegen blieb. Dann erst fand sie Zeit, sich wieder nach den anderen Banditen und ihren Begleitern umzusehen.
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Fossil
Ihre Flinkheit kam Erynn zugute. Sie löste sich von ihrem Gegner, rollte sich über die Schulter ab und war die Erste, die wieder auf die Füße kam. Wieder führte sie einen schnellen Stich mit dem Dolch aus, mehr, um nicht doch noch ins Nach zu geraten als weil sie bereits einen genauen Plan gehabt hätte, wohin sie hätte zielen müssen. Tatsächlich kratzte ihre Klinge lediglich über die fremdartige, elegante Lederrüstung, die der andere trug. So ein Ding hatte sie noch nie gesehen, aber es schien von guter Qualität zu sein. Sie würde nicht viele Möglichkeiten haben, einen effektiven Stich oder Schnitt anzusetzen.
Lauernd umkreisten sie sich. Der andere führte eine schmale, leicht gebogene Klinge mit nur einer geschliffenen Schneide, nicht viel länger als ihr Stahldolch, aber insgesamt wirkte ihre Waffe gegen dieses fremdartige Messer geradezu krude.
Erynn spürte, daß sie langsam aber sicher nervös wurde. Eigentlich hatte sie das ganze recht schnell beenden wollen, aber dieser Plan war ja mal sowas von nicht aufgegangen. Sie haßte es, wenn das Getümmel zu dicht wurde, um den Bogen verwenden zu können. Noch schlimmer war es, wenn das Gewühl sogar zu dicht war, um ihr Langes Schwert sinnvoll einsetzen zu können, so wie jetzt. Am allermeisten jedoch haßte sie es, sich auf eine Messerstecherei einlassen zu müssen. Schon in den Übungskämpfen in der Gilde hatte sie mit dem Dolch nie wirklich glänzen können, und jetzt, im Ernstfall, verflüchtigte sich der Vorteil, den sie vorhin herausgearbeitet hatte, erschreckend schnell. Sie duckte sich unter einem Stich hinweg der auf ihren Kopf zielte, ließ den Dolch im Gegenzug in Richtung des Knies ihres Feindes vorzucken, erwischte ihn jedoch nur leicht. Wieder sprangen sie beide zurück, belauerten sich, bis Erynn endgültig die Geduld verlor. Sie beschloß, sich auf die Stärke ihrer Rüstung zu verlassen, öffnete ihre Deckung und nahm einen Treffer an der Hüfte hin, während sie den Arm hochriß, den letzten Abstand zu ihrem Gegner schloß und den Knauf ihres Dolches mit einem ungesund hohlen Geräusch auf die Stirn des Wegelagerers krachen ließ. Er starrte für einen Moment vor sich hin wie ein Ochse, dann kippte er um wie ein gefällter Baum. Die Elfin sah sich wild nach Freund und Feind um. Sie hatte sich schon wieder viel länger an einem einzelnen Gegner aufgehalten, als ihr lieb war.
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Legende
Arranges sah nur noch einen von den ehemals sechs Dunkelelfen stehen. Dieser jedoch schien sich nicht mehr so sicher, ob er sie angreifen wollte oder nicht. Der Räuber schien zu versuchen ihn und das Daedroth gleichermaßen im Blick zu behalten. Der Kaiserliche wartete allerdings nicht lange, bis seine Beschwörung oder irgendjemand seiner Begleiterinnen den Gegner erreichen konnte. Strategisch instinktiv griff er nach seiner Frostmagie. Normalerweise reichten seine Kenntnisse über dieses Element nicht sehr weit, wenngleich er es zu tödlicher Magie zu formen wusste, allerdings war es auch nur dazu gedacht eine Alternative zu seiner Spezialisiereung, der Feuermagie, zu haben. In diesem Falle jedoch sollte es reichen... dabei machte es auch keinen Unterschied, ob er seine Energie nun sauber zu weben vermochte, was er schlicht nicht beherrschte bei Frostzaubern. Die Eiskugel sollte den Gegner lediglich töten... Mit einem fast hörbaren Klirren der Kälte, welche von dem Zauber ausging, als er seine vorgestreckten Arme verließ, raste eine gewaltige blaue Sphäre auf den Dunmer zu, der sich just in dem Augenblick, in dem Arranges seinen Zauber gesprochen hatte, umdrehte und zu fliehen versuchte. Das Geschoss erreichte den Elf trotzdem, kaum, dass er fünf Schritte getan hatte. Ein blecherner Aufschrei, gefolgt von einem irrsinnigen Scheppern verkündete das Ableben des Dunmers. Der von dem plötzlichen Eis schockgefrorene Körper, zerplatzte in unzählige, vereiste Splitter, als der Dunmer mitten im nächsten Schritt erstarrte und auf dem Boden aufschlug.
Die nur zur Hälfte richtig kontrollierte Magie hatte ein deutliches Leck gerissen, das der Magier jetzt doch spürte. Verdammte Feuerresistenz... Schimpfte Arranges innerlich. Und sogleich viel ihm auch wieder ein, warum er im Unterbewusstsein entschieden hatte, dem Angreifer nur einen Zauber nachzujagen und ihm nicht selbst hinterher zu hetzen. Als er sich nach Erynn umsehen wollte - Dreveni war ihm herzlich egal - versagte ihm das getroffene Bein den Dienst. Es war nicht wirklich taub, aber der Bolzen steckte so ungünstig, dass er auf den Muskel drückte und damit jede Bewegung behinderte. Der sichere Stand, den Arranges gerade noch hatte, war dabei eher Zufall. Zähnefletschend schob er sein Schwert ein und machte sich daran, die Beinschiene abzuschnallen. 'Dem nächsten Dunmer werde ich die hässlichen spitzen Ohren abreissen und ihn damit füttern...' Grollte Arranges, während er die Beinschiene vom Oberschenkel riss, nach seinem Gebrauchsmesser langte und sich zunächst für einen Moment die ganze Sache besah: Das Geschoss hatte kein größeres Blutgefäß getroffen, es lag lediglich wie eine Art rituelles Implantat unter der Haut. Ein dünnes, rotes Rinnsal lief ihm das Bein hinunter, von dort, wo der Bolzen eingeschlagen war. Arranges fackelte nicht lange. Er presste die Kiefer aufeinander und nach einem relativ gerade gesetzten Schnitt, hebelte und zerrte er den mittlerweile tiefroten Bolzen aus seinem Bein...
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Fossil
[Andromeda]
Dreveni hatte den letzten der Banditen ebenfalls gesehen, aber als sie ihr Schwert aufhob, erledigte ihn Arranges auch schon mit einem Eiszauber, er zersprang in zahllose Scherben als er auf dem Boden aufschlug. Danach begutachtete er einen Stelle auf seinem Oberschenkel, Dreveni konnte nicht sehen, was genau passiert war, da schnitt er sich auch schon mit dem Messer in die eigene Haut. "Wenn ihr lebensmüde seid, wird das so aber nichts.", rief sie ihm nach einem skeptischen Blick zu. Danach sah sie sich nach Erynn um, die unweit von ihr mit ihrem Dolch in der Hand stand. Diese fand es mit Sicherheit nicht besonders toll, wenn sich Arranges selbst massakrierte. Da bemerkte sie, dass Erynn Blut am Bein entlang lief. Dreveni fasste sich selbst unbewußt an den Schnitt, der andere hatte sie sauber getroffen. Im Moment interessierte sie aber Arranges wesentlich mehr. Inzwischen konnte sie auch sehen, dass er nach einem Armbrustbolzen geschnitten hatte.
[Glannaragh]
Erynn verzog das Gesicht als sie sah, wie der letzte der Angreifer starb. Es war abartig und vollkommen unnötig, aber wenigstens ging es schnell. Gewöhnen würde sie sich jedoch niemals an Arranges' fragwürdige künstlerische Ausdrucksform, was das Töten von Gegnern betraf. Zumindest nahm sie es sich fest vor. Die Kriegerin entlastete unbewußt das verletzte Bein und beobachtete aus dem Augenwinkel, daß Arranges sich daran machte, den Bolzen zu entfernen, den er sich eingefangen hatte. Erynn ließ ihn machen. Vielleicht bekam er es ja richtig hin und sie ersparte ihnen beiden eine größere Szene vor Dreveni. Ein wenig verstohlen sah sie sich am Schauplatz des Kampfes um. Vielleicht, so überlegte sie, trugen diese Banditen ja irgendwas bei sich, für das ihre kleine Gruppe noch Verwendung hätte.
[weuze]
Arranges sah im Augenwinkel, wie sich Erynn auf die Beine wuchtete und ein doch recht deutliches Loch in ihrem linken Stiefel klaffte. Aber ob er wollte oder nicht, zuerst musste er sich um sein eigenes Bein kümmern. Mit einem letzten Ruck riss er den Bolzen heraus. Den Kommentar, den er sich von Dreveni einfing, ignorierte er dabei. Die entstandene Wunde sah wesentlich hässlicher aus, als sie vermutlich war. Eine längliche, ausgefranste Mulde. Hasserfüllt blickte er auf den triefenden Bolzen, den er in der Faust hielt, dann schleuderte er ihn zur Seite und machte sich daran, eine Bandage aus einer seiner Taschen zu kramen. Ein Heiltrank war nicht unbedingt nötig. das Gewebe um die Verletzung herum war völlig taub, wodurch er keinen Schmerz spürte, der Rest würde sich bis in ein paar Tagen auch gegeben haben. relativ fest legte er den Verband an, was nur ein paar Augenblicke in Anspruch nahm. Dann richtete er sich auf, wobei er Dreveni keines Blickes würdigte. 'Brauchst du einen Heiltrank, Erynn?' Rief er der Dunmer zu und machte sich dann daran, leicht hinkend, zu ihr hinüber zu gehen...
[Andromeda]
Arranges schaffte es tatsächlich, sich einmal wie ein normaler Mensch zu benehmen und nicht wie ein Irrer, als er die Wunde einfach verband. Dreveni begann nach einem letzten Blick auf Erynn die Leichen zu durchsuchen. Nebenbei wischte sie noch ihr Schwert am Umhang des Anführers ab, und besah sich dann einen von den Dolchen genauer, den die Angreifer bei sich getragen hatten.
[Glannaragh]
"Ja, den brauche ich wohl", antwortete sie und besah sich mißmutig den aufgeschlitzten Stiefel. Nach einigem unterdrückten Gefluche hatte sie das widerspenstige Ding schließlich von ihrem Bein gezerrt und ließ sich von dem Beschwörer Trank und Bandagen reichen. Es sah... nicht schön aus. Erynn gab sich keine Mühe, den gequälten Ausdruck auf ihrem Gesicht zu verbergen, als sie vorsichtig um die Wunde herumtupfte, bevor sie den Trank hineinrinnen ließ und die Wunde möglichst flach verband. Zurück in die Stiefel zu kommen stellte eine weitere Herausforderung dar, oder eigentlich war es eher ein Ärgernis. Sie wollte sich jetzt nicht mit solchem Mist aufhalten müssen, sondern so schnell wie möglich Gumora finden! Nachdem sie es endlich geschafft hatte, stand Erynn mühsam auf und sah sich nach dem seltsamen Messer um, das ihr Gegner bei sich getragen hatte. Sie war doch neugierig auf das Ding und wollte es sich gern einmal genauer ansehen.
[weuze]
Sie durchsuchten die Leichen noch, aber von 50 Draken und dem Tanto, das Erynn behalten wollte, fanden sie nichts wirklich Brauchbares, die Armbrüste, genau wie die Schwerter, waren von minderer Qualität. Die Rüstung schienen zwar auf ihre Weise massiver zu sein als normales Leder, aber damit hatten sie auch eine Schwäche, die einzelnen Rüstungssegmente konnten sich recht schnell ineinander verkanten, war man es nicht gewohnt diese Rüstungen zu tragen. Die Draken nahm Arranges direkt an sich. Nachdem sie die Pferde wieder eingesammelt hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Arranges studierte die Karte, während sie in weiterhin gemächlichem Tempo in die Richtung ritten, in der Balfall liegen musste. Schleichend verschwand die Taubheit aus seinem Bein wieder, während gleichzeitig der Schmerz kam. Irgendwann konnte er das Pochen einfach nicht mehr ignorieren, ohne dabei bequem im Sattel zu sitzen. Während er innerlich über Schützen jeglicher Art wetterte, faltete er die Karte von Vvardenfell zusammen und verstaute sie in einer Satteltasche. Mit versteinerter Miene saß er für den Rest des Tages verkrampft im Sattel. Die Vegetation nahm deutlich zu, je weiter sie nach Osten kamen. Bis sie am Abend rasteten, befanden sie sich nicht mehr nur im einfachen Buschland. Um sie herum erhoben sich recht stattliche Bäume, nicht sonderbar, aber doch irgendwie einzigartig, als wären sie eine Art natürliches Aushängeschild dafür, dass man spätestens hier wirklich in Morrowind angekommen war. Arranges schätzte ihren restlichen Weg nach Balfell auf noch knapp einen Tagesmarsch. Sie hätten im Grunde auch die Hauptstraße von Cheydinhal über Kragenmoor nehmen können, aber die Grenzsstadt war zu groß, zu viele Leute, zu viele Möglichkeiten, unerwünscht aufzufallen - wem auch immer. So würden sie jetzt nur noch einen Fluss westlich des Hafens Balfalls überqueren müssen ünd würden dann auf die Straße kommen, welche von Schwarzlicht im hohen Norden aus, herabkam. Der Fluss dürfte auch kein größeres Hindernis darstellen, war er doch um einiges schmaler als der Corbolo oder der Panther in Cyrodiil... zumindest wenn man der Karte Glauben schenken durfte. Für die Nacht richteten sie sich zwischen drei der großen Bäume ein. Sie hatten kaum das Lagerfeuer entfacht, als die Temperatur schlagartig abnahm. Es erinnerte fast ein bisschen an den Moment, wenn sich ein Gewitter in Cyrodiil ankündigte, nur schien es hier in Morrowind um einiges extremer zu sein. Es dauerte auch keine zehn Minuten, Arranges hatte in weiser Voraussicht ein Seil zwischen zwei der Bäume gespannt und die Zeltplane darüber geworfen, als sich ein heftiger Platschregen auf das Land ergoß. Das Feuer, obwohl hoch geschichtet, hielt dem nicht lange stand und nur wenig später saßen sie im Dunkeln...
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Drachentöter
Dreveni hatte ebenfalls einen der seltsamen Dolche der Banditen an sich genommen, auf den Schnitt an ihrem Arm ein bisschen Heiltrank geträufelt und folgte wieder Erynn und Arranges. Wieder schwiegen sie, was Dreveni nicht weiter störte. Ihretwegen konnte es für den Rest der Reise so weitergehen. Sie beobachtete geistesabwesend die Landschaft, während sie daran dachte, was ihr Feryn alles über Morrowind erzählt hatte. Das war also das Land ihrer Vorfahren. Sie wusste nicht einmal, ob sie in Morrowind geboren war, was durchaus sein konnte, wenn sie in Cheydinhal ausgesetzt worden war. Mordan wusste es entweder nicht oder hatte gute Gründe, ihr das zu verschweigen. Wenn sie genauer überlegte, wusste sie nicht einmal, ob Mordan hier geboren worden war. Er war früher öfter in Morrowind gewesen, mehr hatte er ihr nicht erzählt, es war ihr auch nie wichtig gewesen, sie sah auch keinen Sinn darin, ihrer Herkunft nachzuforschen.
Auch wenn sie gerade lieber darüber nachgedacht hätte, statt dessen schweiften ihre Gedanken immer noch zu Feryn, gerade in Momenten wie diesen, wo sie nicht wirklich viel zu tun hatte, dass sie abgelenkt hätte.
Normalerweise dachte sie nicht über vergangenes nach, da es sowieso nicht mehr zu ändern war. Auf die Zukunft hatte sie Einfluss, deshalb schien jeder Gedanke an vergangene Fehler und Entscheidungen nur Zeitverschwendung. Natürlich sollte man aus seinen Fehlern lernen, aber für Grübeleien oder gar Reue war kein Platz in ihrem Kopf gewesen. Bisher. Inzwischen war es dunkel geworden und ihre Begleiter zogen es vor, für die Nacht zu rasten. Dreveni stieg ebenfalls vom Pferd, nahm ihm den Sattel und das Gepäck ab, setzte sich mit etwas Abstand zu Arranges und Erynn ans Feuer und starrte gedankenverloren ins Leere. Als es schließlich auch noch begann zu regnet, fluchte sie nur leise und setzte sich zu den beiden unter die Plane, wirklich Abstand zu ihnen konnte sie leider nicht mehr halten.
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