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Thema: Schildstadt

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  1. #1
    Sie trennten sich vor der Friedhofsmauer. Erynn ging das relativ kurze Stück bis zum Osttor, in dessen Nähe sich das Haus ihrer Eltern befand. Ihr Besuch war natürlich nicht geplant, aber die beiden würden sich trotzdem freuen, sie wiederzusehen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Hand hob und an die Tür des relativ kleinen, aber gepflegten Hauses klopfte. Jemand hatte das Gefache neu getüncht, fiel ihr auf.
    Taros und Ernse begrüßten sie freudig überrascht, wenngleich ein bißchen erschrocken über ihr abgerissenes Erscheinungsbild. Umfangreiche Beteuerungen, daß sie sich gerade auf einer langwierigen Mission befand und deshalb momentan nur selten in den Luxus kam, ihren Kram und sich selbst anständig in Schuß halten zu können, beruhigten die beiden schließlich leidlich, auch wenn die Sache mit dem Oger, der für das Aussehen ihrer linken Hand verantwortlich war -zumindest weitgehend- ihre Eltern recht deutlich schockierte.
    Erynn stieß einen schicksalsergebenen Seufzer aus und fügte sich in die Betüddelung, die ihre Mutter ihr angedeihen ließ. Selbst wenn sie eines Tages einen Drachen erschlagen würde, für Ernse würde sie immer irgendwo das Kind bleiben, um welches sich zu kümmern die einfache Fischerin so glücklich machte. Eigentlich, so dachte die Kriegerin bei sich, während sie den Dreck der vergangenen Wochen im dampfenden Wasser des Zubers im Keller einweichen ließ, war das eine sehr tröstliche Vorstellung. Sie schloß die Augen und genoß es, sich gerade einmal um gar nichts kümmern zu müssen, sowie das Wissen darum, daß ihre Familie sich einfach freute, daß sie da war. Es war fast, als kehre ein bißchen der lange verloren geglaubten Normalität zurück.

    Später am Abend, als sie gegessen hatten und noch diesen selten gewordenen Moment genossen, in dem sie alle zusammen sitzen konnten, fragte Erynn: „Warum haben wir eigentlich kein Dunmeri mehr gesprochen, seit wir hier leben? Mein Weg führt mich jetzt nach Morrowind, und ich kann kaum ein Wort meiner eigenen Sprache...“ Kurzes Schweigen. Es war Taros, der schließlich redete, und die junge Dunkelelfin hörte ein paar Dinge, von denen sie zwar so ungefähr gewußt hatte, aber eigentlich niemals darüber nachgedacht hatte, was es für ihre Eltern bedeutet hatte, nach Cyrodiil zu gehen. Der ältere Dunmer erzählte von den Seuchen, die Vvardenfall immer stärker heimgesucht hatten, davon, wie der Tribunalstempel die Zügel anzog und das Volk auf Linie brachten, ohne etwas gegen die sich rasch ausbreitenden Krankheiten tun zu können oder dagegen, daß es vielen Dunkelelfen schlicht nicht gut erging – was wiederum dazu führte, daß Gaunereien und Schmuggel blühten, auch und gerade in so kleinen, abgelegenen Dörfern wie Ald Velothi.
    „Viele machen das Kaiserreich dafür verantwortlich“, fuhr ihr Vater fort, „allen voran die Camonna Tong. Aber das ist nur Gerede. Morrowind liegt am Boden, weil Fürstenhäuser und Tempel viel zu sehr in ihre eigenen Querelen und Intrigen verstrickt sind, als daß sie die Bedürfnisse derer überhaupt noch wahrnehmen würden, die sie eigentlich beschützen sollten. Ohne die kaiserliche Administration, das Militär und den Handel aber stünde es noch sehr viel schlimmer um das Land, glaub mir das...“
    Er machte eine kurze Pause und schaute ins Leere, als habe er sich in Erinnerungen verloren. Dann schüttelte er leicht den Kopf, lächelte seine Tochter an und fuhr fort: „Trotzdem haben deine Mutter und ich lange gezögert, bis wir von dort weggegangen sind. Wir wußten nicht viel von der Welt außerhalb der Westspalte, sprachen nur bruchstückhaft Cyrodiilisch. Außerdem hatten wir kaum genug Draken, um auch nur bis nach Seyda Neen zu kommen... Es gelang uns schließlich doch... vielleicht erinnerst du dich, daß wir lange zu Fuß unterwegs gewesen sind...“ Erynn nickte. Dunkel und verschwommen kamen ihr einige Bilder in den Sinn, aber sie hätte nicht mehr sagen können, was davon reale Erinnerung war und was ihrer Phantasie entsprang. „Außerdem“, sagte Taros, „hatten wir einfach Angst. Was wäre, wenn wir unter den Menschen nicht willkommen wären? Wenn man mit uns genauso umspringen würde wie mit den Fremdländern in der Alten Heimat? Was wäre, wenn wir keinen Weg finden würden, unseren Lebensunterhalt zu verdienen? All diese Befürchtungen sind nicht wahr geworden, aber vielleicht nur, weil wir von Anfang an hart daran gearbeitet haben. Ernse und ich haben gemeinsam entschieden, vor dir und vor den Leuten in Cheydinhal kein Dunmeri mehr zu sprechen, weil wir nicht wollten, daß vielleicht jemand Anstoß daran nimmt – und du solltest dir sicher sein können, wohin du gehörst und nicht ewig zwischen zwei Welten leben müssen, so wir wir das jetzt seit fast fünfzig Jahren tun...“ Er lächelte noch einmal, strich sich das schulterlange Haar aus den Augen, das ebenso schlohweiß war wie das seiner Tochter. „...aber es ist in Ordnung. Es ist gut, hier zu sein und ich habe es niemals bereut. Wenn du jetzt nach Morrowind gehst, und sei es nur für eine kurze Weile, wirst du dir ein eigenes Bild machen können, aber ich fürchte du wirst bestätigt finden, was ich dir vorhin sagte. Und noch eines: Glaube nicht, daß man dich dort freundlich aufnehmen wird, nur weil deine Haut dunkel und deine Augen rot sind. Für die Einheimischen gehörst du nicht mehr zu ihnen. Es wäre auch nicht anders, wenn du die Landessprache fließend sprechen könntest.“

    Erynn erfuhr noch einiges über Morrowind im Allgemeinen und Vvardenfell im Besonderen an diesem Abend, und es wurde recht spät, bis die Kriegerin sich schließlich schlafen legte. Dennoch erwachte sie am nächsten Morgen herrlich ausgeruht und ließ sich etwas Zeit, bis sie sich schließlich, beladen mit guter Wegzehrung, ein paar Heiltränken und drei Sätzen von Taros’ selbstgebauten Pfeilen auf den Weg zum Haupttor machte, wo sie Arranges und Dreveni treffen wollte.

  2. #2
    Sie trennten sich vor dem Stadttor und Dreveni wandte sich wieder in Richtung Mordans Haus. Dort berichtete sie ihm, was sie von Weiß-Viel erfahren hatte, auch das wie, Mordan mochte die Echse ebenfalls nicht sonderlich.
    Mordan war auch vor langer Zeit in Morrowind gewesen, er lebte nicht immer hier in Cyrodiil. Von ihm bekam sie Karten und ein paar Kontaktadressen, mit denen Mordan auch gelegentlich noch Briefe tauschte. Eine davon befand sich bei Ebenherz. Dreveni selbst war nie dort gewesen, kannte weder Land noch Leute, nur das was sie von Mordan - und früher von Feryn - gehört hatte. Den Rest des Tages verbrachte sie damit, ihre Waffen zu kontrollieren, die sich aber wie immer in tadellosem Zustand befanden, und damit, ihr restliches Gepäck zusammen zu suchen. Ein paar Wolldecken, etwas Proviant, Gifte und Heiltränke und was sonst noch so nützlich sein konnte. Am Schluss sortierte sie einen Teil wieder aus, da es einfach zu viel für ihr Pferd geworden wäre, aber das handhabte sie immer so.
    Sie ging zeitig ins Bett und nach einem ausgiebigem Frühstück machte sie sich am Morgen wieder auf den Weg nach Cheydinhal, nachdem sie alle Taschen, Decken und Waffen irgendwie an dem Sattel ihres Pferdes befestigt hatte. Als sie das Tor erreichte, sah sie dort schon Erynn stehen. Sie grüßte die andere kurz angebunden und mit soviel Freundlichkeit, wie sie gerade aufbringen konnte, da trat auch schon Arranges zu ihnen, und nach seinen üblichen Ausführungen und nachdem er ihr eine Anzahlung von 250 Septimen gegeben hatte, machten sie sich dann auch gleich auf den Weg. Immerhin schien er zu wissen, in welche Richtung sie sich halten mussten.

  3. #3
    Sie reizten das komplette Tageslicht aus und waren bis in die Nacht hinein unterwegs. Die erste Rast legten sie noch am Fuße der Valusberge ein. Der Weg, den sie genommen hatten, führte hinauf auf den ersten, den niedrigeren der beiden Pässe. Das dürfte kein Problem sein... ich hoffe nur, dass es nicht wieder so wird, wie das letzte Mal, als wir den hohen Pass über die Südausläufer der Velothiberge genommen haben... alles, nur kein Schneegestöber... wegen mir auch gerne Wegelagerer... Der Magier richtete sich so ein, dass er Dreveni im Blick behalten konnte. Ein großes Lagerfeuer hielt Tiere und Kälte fern. Der Kaiserliche döste mehr, als dass er tatsächlich schlief. Er mochte Dreveni zwar bezahlen und allein deswegen hatte sie keinen Grund, ihn anzugreifen oder zu töten, aber sein Vertrauen in sie war nicht mehr, als das absolute Minimum...

    Der Nächste Tag brachte einen Bewölkten Himmel und recht zugigen Wind mit sich, allerdings regnete es nicht - noch nicht. Sie überquerten den ersten der beiden Pässe. Der Weg war nicht sonderlich steil und außerdem relativ gut befestigt. Anders sieht es beim nächsten Pass aus... Es war bereits Nachmittag, als sie aus dem schmalen Tal heraus in die Wand einstiegen. In engen Serpentienen führte der nicht wirklich breite Weg hinauf.

    Es war wie beim letzten Mal, wie Arranges ärgerlich feststellte. Je höher sie kamen, desto dichter wurden die Wolken. Schwere, eisige Nässe hing in der Luft um sie herum. Lediglich am weniger werdenden Licht bemerkten sie die Dämmerng und bis sie den Sattel oben schließlich erreicht hatten, war es beinahe ganz dunkel. Und noch etwas war da. Der Nebel hatte einen gefrorenen Niederschlag auf den Felsen gebildet. Ganz toll... normalerweise ist der Abstieg auch bei Dunkelheit möglich, aber so garantiert nicht... Auf dem Joch oben hielt Arranges und hob die Hand zum Zeichen, dass Erynn und Dreveni ebenfalls halten sollten. 'Wir können nicht weiter, bei dieser Witterung ist der Abstieg zu gefährlich, selbst wenn wir die Pferde führen würden... Wir lagern hier...'

  4. #4
    Erynn hatte schlechte Laune, schon seit sie am zweiten Tag ihrer Reise die Valusberge in Angriff nahmen. Das letzte Mal was schon eine komplette Katastrophe gewesen und je weiter sie kamen, umso mehr zeichnete sich ab, daß es das Wetter auch diesesmal nicht gut mit ihnen meinte und sie schließlich gezwungen waren an eben jener Stelle haltzumachen wie schon beim letzten Mal, wo sie in der Kälte um ein Haar umgekommen wäre. Die Elfin fror schon jetzt so sehr, daß sie sich kaum noch auf ihre schwache Bindung zur Magie konzentrieren konnte, so daß der Feuerzauber, mit dem sie versuchte sich zumindest ein wenig zu wärmen, ihr immer wieder entglitt. Wofür ist der Mist eigentlich gut, wenn er doch nicht funktioniert, wenn man ihn wirklich braucht? dachte sie grummelig. Vielleicht hätte es sie mittlerweile nicht mehr wirklich aus der Bahn geworfen, würde Arranges sie noch einmal auf die Weise wärmen, wie er es schon zuvor hier auf der Sattelhöhe getan hatte, aber auf keinen Fall, wenn Dreveni in der Nähe war! Sie warf der Assassinin einen kurzen verstohlenen Blick zu. Sie wirkte so entschlossen und selbstsicher, daß Erynn sie dafür ehrlich bewunderte – und auch ein bißchen beneidete. Sie konnte niemals sagen, was diese Frau eigentlich dachte, aber alles an ihr strahlte Überlegenheit aus. Wahrscheinlich, weil sie um ihre Fähigkeiten so genau wußte.

    Während des Weges hatten sie sich alle zu sehr konzentrieren müssen, um viele Worte miteinander zu wechseln, aber jetzt, nachdem sie hier oben angekommen waren und sich mit Decken und Planen versuchten, so gut wie möglich einzurichten, sah die junge Dunmer es nicht ein, weshalb sie es ertragen sollte, daß sich alle gereizt anschwiegen. „Dreveni“, versuchte sie deshalb ein Gespräch in Gang zu bringen, „wie wollt Ihr weiter vorgehen, wenn wir erstmal in Ebenherz sind? Ihr sagtet, Ihr kennt dort jemanden?“

  5. #5
    Sie war schweigend hinter Arranges hergeritten, als es schließlich zu glatt wurde um weiterzukommen. Sie war ohnehin so in Gedanken versunken gewesen, dass ihr das Schweigen nicht weiter aufgefallen war, mit halber Aufmerksamkeit hatte sie noch den Weg nebenher beobachtet. Es hatte sie schon immer gereizt, Morrowind zu sehen, gerade nachdem, was ihr Feryn davon erzählt hatte. Bei dem Gedanken an ihn verfinsterte sich ihre Miene noch mehr, als sie schließlich begann, ihrem Pferd das Gepäck abzunehmen und sich selbst in die Decken zu wickeln.
    Halbwegs überrascht sah sie auf, als sie von Erynn angesprochen wurde, sie wollte sich gerade etwas abseits auf den Boden setzen. "Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Er hat gute vier Wochen Vorsprung, ihr solltet euch nicht zuviel Hoffnung machen." Schließlich entschied sie sich doch, sich etwas näher bei den beiden nieder zu lassen. "Ich weiß wo ein Bekannter vorn Mordan wohnt, der uns vielleicht weiter helfen kann."

    Die Kriegerin nickte, während sie sich bemühte, ein Zittern zu unterdrücken. "Ich hoffe sehr, daß er das kann", sagte sie grimmig. "Ich muß diesen Kerl finden, wenn ich jemals wieder Frieden haben will..." Dann schüttelte sie leicht den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Aber das interessiert Euch wahrscheinlich gar nicht", sprach sie mit einem fast scheuen Lächeln weiter. "Wie dem auch sei, wenn es etwas gibt, womit ich mich nützlich machen kann, so laßt es mich wissen." Das Zittern ließ sich nicht weiter unterdrücken und es schüttelte sie einmal heftig, worauf sie sich tiefer in ihren zwei Decken vergrub. Wahrscheinlich sah sie jetzt schon wieder aus wie ein Häuflein Elend. Wenigstens stürmte und schneite es diesesmal nicht. Noch nicht...

    Der Kaiserliche zeigte sich sichtlich unbeeindruckt von der Kälte. Es war nichteinmal so kalt, dass er großen Gebrauch von seiner Feuermagie machen musste. Das könnte sich allerdings noch ändern... Er hatte sich in eine seiner drei Wolldecken gewickelt, die Zeltplane nur vorsichtshalber vom Sattel geschnallt, aber nur zusammengerollt neben sich liegen. 'Gumora hat sich vermutlich irgendwo eingegraben und hofft darauf, dass wir ihn nicht finden oder von den Daedra zuvor zerfetzt werden... er weiss, dass ich ihn zumindest verfolgen lasse, es wird ihm kaum entgangen sein, dass ich seine... List überlebt habe...' Mischte sich Arranges ein, dann wandte er sich direkt an Erynn: 'Brauchst du noch eine Decke?'

    "Nein, vermutlich interessiert es mich wirklich nicht, aber ich kann nachvollziehen, was ihr meint.", antwortete sie Erynn nur, und bereute es im selbem Moment fast schon, so schroff zu Erynn zu sein. Dabei beeindruckte sie weniger, dass die andere wie ein Hund fror, sondern dass sie doch noch irgendwie Sympathien für Erynn zu hegen schien.
    "Wenn er nur denkt, dass ihr hinter ihm her seid, dann wird er vielleicht doch leichter zu finden sein.", wandte sie sich an Arranges. Sie selbst spürte die Kälte auch schon unangenehm, aber noch hielten sie die Decken warm genug. In dem Moment bot Arranges Erynn eine Decke an, was sie dann doch überraschte. Was bei Oblivion läuft zwischen den beiden eigentlich?

    "Mhm..." ein dankbares Lächeln teilte ihre blaugefrorenen Lippen und sie wurschtelte einen Arm frei, um das Wolltuch entgegenzunehmen, als Arranges es ihr reichte. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die andere Dunkelelfe und nickte nur um ihr zu verstehen zu geben, daß diese sich keine Sorgen darum zu machen brauchte, daß Erynn versuchen könnte, ihr ihre Lebensgeschichte aufzuzwingen. Aber Dreveni hatte scheinbar ohnehin bereits wieder das Interesse an ihr verloren und vertrieb sich lieber die Zeit damit, den Beschwörer zu reizen. Sie schloß die Augen und hoffte, daß Arranges den Seitenhieb einfach würde ins Leere laufen lassen. Das Gegifte zwischen den beiden war fast noch schlimmer als peinliches Schweigen...

    An dieser Stelle reichte es dem Kaiserlichen. Er ließ sich vieles gefallen, aber das musste nicht sein. Er legte es für gewöhnlich nicht darauf an, dass andere direkt Angst vor ihm hatten, ein wenig gesunder Respekt reichte ihm völlig... Aber das, was Dreveni da unterschwellig behauptete, spielte jede seiner Fähigkeiten insgesamt herunter. 'Wollt ihr herausfinden, warum eure Worte so rein gar nichts mit Tatsachen zu tun haben, Dreveni?' Er funkelte sie drohend an.

    Dreveni musste sich ernsthaft zusammenreißen um sich das Lachen zu verkneifen, dass ihr auf den Lippen lag. Es wäre ohnehin ziemlich freudlos geworden. Glaubte dieser komische jähzornige Beschwörer wirklich, sie hätte Angst vor ihm? Sie wußte, dass man bei Magiern vorsichtig sein musste, aber sie hatte auch noch lebhaft das Bild vor Augen, als Erynn ihm den Pfeil aus dem Arm gezogen hatte. Sie verkniff sich das Lachen erfolgreich, verzog aber den Mund zu einem leicht zynischem Grinsen. Vermutlich war es eh zu dunkel, dass es Arranges erkennen konnte. Sie konzentrierte sich schon auf die Formel eines Stillezaubers. Würde Arranges auch nur einen Finger krümmen, wäre sie schneller, hoffentlich. Vielleicht sollte sie aber auch gar nicht darauf warten, wobei der unsichere Faktor wieder Erynn war. Dabei hatte sie gar nicht vor, Arranges ernsthaft etwas zu tun. Sie hatte unauffällig das Stilett unter den Decken gezogen, während sie sich scheinbar dichter eingewickelt hatte, und antwortete Arranges: "Ich habe gesehen wie subtil ihr vorgeht. Als Zielscheibe für die Dremora zum Beispiel.", wobei der Spott in ihrer Stimme unüberhörbar war.

    Erynn seufzte abgrundtief, wärend sie sich bemühte, Dunkelelfin und Kaiserlichen gleichzeitig im Blick zu behalten. "In Neungötternamen, kriegt euch wieder ein, ihr Beiden! Was wollt ihr eigentlich beweisen, wenn ihr euch gegenseitig an die Kehle geht? Ich jedenfalls bin nicht beeindruckt von diesem kindischen Unsinn!" Vielleicht war die Idee, Dreveni mitzunehmen, doch nicht so glorios. Andererseits... der Vorschlag kam von Arranges. Also muß er damit jetzt auch irgendwie klarkommen. Vorzugsweise, ohne daß Dreveni von einer seiner Dienerkreaturen zerfetzt wird...

    Wie bin ich nur auf die Idee gekommen, sie zu fragen... jeder andere Meuchler aus der dunklen Bruderschaft hätte das mindestens so gut hinbekommen... 'Ihr habt gesehen, wie ich gegen Kreaturen gekämpft habe, deren Angriffsweise ich nicht routiniert zu kontern wusste...' Im Hinterkopf legte sich Arranges bereits einige brauchbare Zauber bereit, wobei er seine komplette Feuermagie wohlwissend der Resistenz dieser verfluchten Blutaugen außen vor ließ. 'Für jemanden wie euch müsste ich nichteinmal lange überlegen, ich hätte euch schneller an die Felswand in eurem Rücken geheftet, als ihr euer Stilett ziehen könnt.' Sagte er und es klang sowohl herablassend, als auch überzeugt. Erynn ignorierte er schlichtweg...

    "Wieso sollte ich ihm an die Kehle gehen? Ich brauche doch nur zu warten, bis er dem nächsten ins Schwert läuft.", wandte sie sich an Erynn. Den Beschwörer lies sie dabei jedoch nicht aus den Augen, sie war sich bewußt dass es ihm vermutlich bald reichte. Sie hätte sowieso nicht gedacht, dass es mit seiner Gedult überhaupt so weit her war. "Ohne seine Magie ist er doch ohnehin verloren." Nein, sie konnte es gerade ebenfalls einfach nicht lassen. Das hinderte sie aber nicht daran, klar zu denken. Beim geringstem Zucken von Arranges würde sie ebenfalls auf den Beinen sein.

    Die Bogenschützin hob nur abwehrend die Hände, was unter dem Stoff der Decken allerdings weitgehend unsichtbar blieb. Dann stand sie wortlos auf und verzog sich ein Stück weit fort von den beiden Streithähnen. Sie hielt es nach wie vor für blöde, wie sie sich aufführten, aber sie würde sich auch nicht zum Blitzableiter machen, den sie stattdessen angiften oder mit Verachtung strafen konnten. Wachsam hockte sie sich sechs Schritt weiter weg auf die Fersen und tastete nach dem Dolch in ihrem Stiefel. Sollten sich die zwei tatsächlich nicht wieder einkriegen und alles außer Kontrolle geraten, wollte sie wenigstens eingreifen können - auch wenn sie sich keineswegs sicher war, ob sie schnell genug sein würde, um die Meuchlerin überwältigen zu können.

    Für einen kurzen Moment huschte Verblüffen über das Gesicht des Magiers, ehe es rot vor Zorn wurde. Wir werden hier alle schön nach meinen Spieleregeln spielen... und selbige besagen, dass du, Dreveni, nichts zu melden hast... ab jetzt... Damit sprang er mit hasserfüllter Miene auf, mit der Rechten das Schwert ziehend, während eine matt schimmernde Kugel die Fingerspitzen seiner Linken in Richtung Dreveni verließ...

    Dreveni bekam noch mit, wie sich Erynn ein paar Schritte entfernte, als es Arranges entgültig zu reichen schien. Kaum machte er anstalten, aufzuspringen, war Dreveni ebenfalls auf den Beinen und warf sich zur Seite. Keine Sekunde zu spät, sonst hätte sie der Zauber von Arranges voll erwischt. Ausserdem bemerkte sie, dass es inzwischen glatt geworden war, was den Beschwörer aber ebenso behindern sollte. Sie sprach den Stillezauber und traf den Beschwörer voll. Das machte ihn zwar nicht Kampfunfähig, und ewig wirkte er auch nicht, aber es sollte ihn zumindest verwirren. Ihr Schwert lag nicht weit von ihr bei ihrem Gepäck, mit einem Satz war sie dort und hatte es ebenfalls gezogen. Nur mit dem Stilett gegen ein Schwert vorzugehen, war Wahnsinn, ohne Rüstung sowieso. Sie hoffte nur, dass Erynn sich nicht einmischen würde, als sie Arranges mit dem Schwert entgegentrat. Sie mußte ihn bald zu Boden bringen, bevor der Zauber nachlassen würde.

    Das darf doch alles nicht wahr sein! Ein götterverfluchter Albtraum, die Zwei! Dann sah sie, wie Dreveni mit beeindruckender Geschwindigkeit ihr Schwert erreichte. Diese Verrückten bringen sich tatsächlich gegenseitig um... Erynn sprang ebenfalls auf, warf die Decken ab und tauchte nach ihrem Bogen, der nebst Köcher bei ihrem Gepäck lag. Als sie sich wieder aufrichtete, zeigte ihr Pfeil auf ihre beiden Begleiter. Erynn merkte, wie sie selbst die Geduld verlor angesichts dieses bekloppten Schauspiels. "Habt ihr alle nen Nagel im Kopf?! Ihr führt euch schlimmer auf als tollwütige Goblins! Schluß jetzt mit diesem kindischen Unfug, oder ich schwöre, ich jage euch beiden einen Pfeil durchs Bein!"

    Als Arranges sich gerade neu orientierte, hörte sie Erynns Worte. Dass diese zielen und treffen konnte, wußte sie, und sie war nicht gerade scharf auf einen Pfeil im Bein. Allerdings schien sich Arranges davon nicht aufhalten zu lassen, also beschloss sie, sich aufs ausweichen zu beschränken. Sollte Arranges doch wie ein Wahnsinniger an ihr vorbeistürmen. Sie senkte das Schwert so weit, dass sie seine Schläge noch blocken konnte, und trat schnell zur Seite, als er sie fast erreicht hatte. "Meinetwegen können wir jederzeit aufhören, ich brauche niemandem etwas zu beweisen.", rief sie ihm nur zu.

    Aufhören?! Nach dem Stillezauber?! Wohl kaum... Arranges tat einen brutalen Hieb, der von Dreveni jedoch geblockt wurde. Dem zweiten Streich, den Arranges jetzt mit beiden Händen führte, wich sie mit einem Satz nach hinten aus. Arranges tastete wütend nach seiner Magie, während er noch einen weit ausholenden Hieb in Drevenis Richtung tat. Und da war sie wieder, die Verbindung, derer ihn die Dunmer einfach beraubt hatte. Eine schnelle Beschwörung gab dem Kaiserlichen ein gewaltiges Cleymore in die Hände, während er sein Silberschwert fallen ließ. Im nächsten Moment tauchte hinter der Dunkelelfe ein Skelett auf und schon flogen ihr zwei Waffen, einmal ein Streitkolben und einmal das Cleymore, entgegen...

    Wäre ja auch zu schön gewesen... du wirst diese Frau nicht in Stücke hacken, Arranges! Erynn korrigierte rasch die Haltung ihres Bogens und feuerte über die Schulter der Assassinin. Der Pfeil schlug in die linke Augenhöhle des Skeletts ein und riß den Totenschädel glatt von der Wirbelsäule herunter. Das kopflose Gerippe schwankte, hielt sich aber erstaunlicherweise noch auf den Füßen, doch die Elfin hatte längst das Interesse an der Beschwörung verloren. Sie sließ den Bogen fallen, sprintete los und sprang dem Magier in den Rücken, krallte sich an seinen Schultern fest und biß ihm fest ins rechte Ohr. Das, so hoffte sie, sollte seine Raserei so weit brechen, daß er wieder klar denken konnte, ohne ihn dabei ernsthaft zu verletzen.

    Dreveni lenkte das Cleymore mit einem wuchtigen Schlag zur Seite. Der Streitkolben des Skeletts hätte sie eigentlich töten sollen, aber der Untote machte plötzlich gar keine Anstalten mehr anzugreifen... der Kopf fehlte. Komplett irritiert, wollte der Nekromant der Kreatur befehlen, anzugreifen, als er, noch ehe er das Gewicht Erynns im Kreuz richtig bemerkte, heißen Schmerz durch seinen Kopf zucken spürte. Das Skelett, wie auch der Zweihänder zerfielen augenblicklich, während Arranges aufjaulte und sich heftig schüttelte, bis Erynn losließ. Fast noch mehr in Raserei versetzt als noch vor einigen Augenblicken, glühten seine Hände grellgrün auf, als er sich Erynn zuwandte. 'WAS FÄLLT DIR EIN?!' Brüllte er... doch plötzlich erlosch das Glühen eines Lastzaubers, als er der Dunmer direkt in die Augen sah. Das kranke Funkeln in seinen Augen ließ nach und langsam senkte er die Arme. Wortlos, sich nach seinem Schwert bückend, ging er wieder zu dem Lagerplatz hinüber, setzte sich und legte sich wieder die Decke um die Schultern. Er bemerkte zwar, dass sein Ohr zu bluten begann, aber anstatt etwas dagegen zu tun, starrte er lediglich, die beiden Dunkelelefen ignorierend, vor sich auf den Boden.

  6. #6
    Nachdem sie ein paarmal tief durchgeatmet hatte, stemmte sich die Dunkelelfin langsam wieder auf die Füße. Wie es den Anschein hatte, war der unmittelbare Konflikt fürs erste entschärft, aber diese ganze Aktion dürfte wohl kaum dazu beigetragen haben, daß der Fortgang ihrer Reise in Zukunft entspannter würde. Ein Nekromant und eine Mörderin... und ich mittendrin als scheinbar die Einzige, die ein bißchen gesunden Merverstand besitzt. Wenn man so darüber nachdachte, war die ganze Situation auf eine sehr schwarzhumorige Weise beinahe komisch. Beinahe, denn als reiche es nicht, daß sie dank der Ereignisse während der vergangenen Monde so tief gesunken war, daß sie allen Ernstes Jagd auf einen Tiermenschen machte, so stand sie auf dieser Reise augenscheinlich auch noch zwischen diesen beiden brandgefährlichen Gestalten, beide Meister ihres Fachs. Hatte sie die eine Katastrophe gerade überlebt, so rannte sie sehenden Auges geradewegs in die Nächste. Ich hätte darauf bestehen müssen, daß wir beide allein nach Gumora suchen. Es hätte vielleicht länger gedauert, aber daß Arranges und Dreveni sich gegenseitig die Augen auskratzen würden, hätte ich mir auch leicht an meinen neun Fingern abzählen können...
    Sie hob den Bogen auf und legte ihn wieder zu ihrem Gepäck. Dann ging sie zu der Assassinin herüber. „Seid Ihr unverletzt, Dreveni?“ fragte sie mit leichter Sorgen in der Stimme. Tatsächlich jedoch machte die Andere nicht den Eindruck, als hätte sie wirklich etwas abbekommen. Erynn sprach weiter, so leise diesesmal, daß der Beschwörer ihre Worte von seiner Position ein Stück abseits nicht verstehen konnte: „Hört mir zu: Arranges ist gefährlicher als er aussieht, und weit gefährlicher als Ihr ahnt. Wäre ich nicht hier gewesen, wärt Ihr jetzt tot. Also bitte, haltet Euch zurück und reizt ihn nicht... in unser aller Interesse.“
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab, wickelte sich wieder in ihre Decken und ließ sich schließlich neben Arranges nieder, wobei sie ihre Schulter an seine lehnte. Einige Herzschläge lang schwieg sie bevor sie zu ihm sagte, ebenso leise wie zu der Dunmer zuvor, aber mit einem schärferen Unterton: „Wunderst du dich wirklich darüber, was soeben geschehen ist? Seit wir an Drevenis Tür geklopft haben, tust du nichts anderes als sie hochzubocken. Was hast du denn erwartet? Daß sie weiterhin alles schluckt? Sie ist nicht wie ich, auch wenn unsere Haut die gleiche Farbe hat, das ist dir hoffentlich klar geworden.“ Dann wurde ihre Stimme weicher, blieb aber ebenso leise wie zuvor. „Laß es bleiben, Arranges. Wir brauchen sie, und abgesehen davon hat sie uns bereits Gastfreundschaft gewährt, wenngleich nur widerwillig. Aber keinem von uns ist geholfen, wenn wir uns hier gegenseitig zerfleischen anstelle dieses Argoniers... Wenn du willst, schlaf ein bißchen“, wechselte Erynn unvermittelt das Thema. „ich weiß, daß du in der letzten Nacht schon kaum ein Auge zugetan hast. Ich passe auf, daß die Assassinin auf Abstand bleibt, versprochen.“
    Geändert von Glannaragh (01.06.2011 um 12:32 Uhr)

  7. #7
    Es war im Prinzip ganz einfach. Er hätte sie erschlagen sollen. Einfach töten und in den nächsten Abgrund schleudern, dann wäre die ganze Sache erledigt gewesen. Gumora hätten sie auch sehr wohl allein gefunden... Aus dem Augenwinkel sah er, dass Erynn Dreveni wohl etwas sagte... oder auch umgekehrt, hören konnte er jedoch nichts. Sollen sie doch... wenn Erynn meint, ihr auch noch Zuspruch gewähren zu müssen oder sonst etwas in dieser Richtung, dann ist das eben so... Unter der versteinerten Fassade des Kaiserlichen rumorte und brodelte es, aber er zeigte nichts davon. Einem Feind ins Schwert laufen... und selbst wenn, dich werde ich irgendwie mit ins Reich des Vergessens zerren, das schöre ich, Dreveni! Er ahnte mehr, dass Erynn zu ihm herüberkam und sich direkt neben ihm auf den Boden sinken ließ. Sie lehnte sich leicht an seine Seite, was, obwohl er sich dagegen wehrte, ein wenig wie Kühlung für seinen vor Zorn glühenden Verstand wirkte. Ihre ersten Worte jedoch schlugen Flammen aus seinen Gedanken. Er hörte weiter zu, ohne eine Regung. Als Erynn geendet hatte, schwieg er zunächst einen Moment, bevor er aufsah und ihr den Kopf zuwandte. 'Sorg einfach dafür, dass sie vor allem die Finger von meinem Pferd lässt... sonst wird es ihr auch nichts helfen, wenn du mir beide Ohren abreisst...' Knurrte er. Dann erhob er sich, richtete sich an einem kleineren Findling ein und war auch nur wenig später eingeschlafen, wenngleich sein Schlaf nur sehr flach war...
    Geändert von weuze (01.06.2011 um 13:49 Uhr)

  8. #8

    Velothiberge - Dialog (Erynn & Dreveni)

    Als auf einmal die beschworene Kreatur hinter ihr auftauchte, wurde es eng für Dreveni. Sie schaffte es gerade so, den hieben der Kreatur und von Arranges auszuweichen, als er plötzlich von Erynn angesprungen wurde. Dass sie ihm ins Ohr biss, konnte Dreveni nicht sehen, sie hörten nur seinen Aufschrei, und als Erynn ihn wieder losließ, setzte er sich wortlos an seinen Platz. Dreveni legte ihr Schwert ebenfalls wieder zu ihrem Gepäck, setzte sich wieder hin und wickelte sich in die Decken. Sie sah immer noch wachsam zu Arranges, da sie dem Magier kein Stück über den Weg traute. Immerhin wusste sie jetzt, wie schnell er tatsächlich zur Weißglut zu bringen war. Mit einem Auge sah sie auch nach Erynn. Das ausgerechnet sie auf den Beschwörer losgehen würde, hätte sie nicht erwartet. Diese kam dann auch sofort zu ihr und flüsterte ihr etwas zu von wegen Arranges wäre gefährlicher als er aussehen würde. Nicht das Dreveni einen verrückten Magier unterschätzen würde, sie hatte nur nicht vor gehabt, Arranges zu töten.
    Schließlich schien Erynn ihn überredet zu haben, etwas zu schlafen, jedenfalls lehnte er sich an einen Felsen und war still. Als von Arranges eine Weile nichts mehr zu hören war, setzte sich Dreveni neben Erynn und und begann leise ein Gespräch: "Wäret ihr nicht gewesen, wäre es vermutlich für Arranges nicht ganz so glimpflich ausgegangen. Normal hätte ich erst das Stilett in seine Richtung geworfen und wäre dann zum Schwert. Nur kann ich bei der Dunkelheit beim besten Willen nicht garantieren, dass es nicht ins Auge gegangen wäre, nur das ich überhaupt treffe. Ich unterschätze diese Irren jedenfalls keine Sekunde lang. Mir liegt jedenfalls nichts daran, ihn zu töten, solange ihr dabei seid, aber jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bei ihm bin." Während sie gesprochen hatte, hatte sie die andere gemustert, so gut es ging in der Dunkelheit. "Was ist mit eurem Finger passiert?"

    "Ihr könntet Euch irren, Dreveni. Aber ich habe nicht vor still mitanzusehen, wie Ihr und der Beschwörer das herauszufinden versucht. Es geht um Gumora, und nicht um irgendwelche kleinlichen Streitereien", sagte sie schärfer, als es ihr als Unerfahrenste in diesem Trio vielleicht anstand. "Arranges ist nicht geduldig. Kein bisschen, aber wirklich ausgerastet ist er vorhin noch nicht..." Erynn winkte ab. "Was mit meiner Hand passiert ist: Ich habe einen Fehler gemacht. War einen Moment lang unaufmerksam im Kampf gegen einen Oger, und das Biest hat mich an Hand und Arm erwischt..." sie schüttelte sich, als sie an die unerträglichen Schmerzen zurückdachte. "Arranges hat dann die Teile weggeschnitten, die nicht mehr zu retten waren - was vermutlich der Grund ist, weshalb ich den Rest der Hand behalten konnte. Nun, seitdem sieht es eben... so aus."

    "Wie gesagt, wäre es ernst gewesen, und ihr nicht in der Nähe, wäre es anders gelaufen." Dreveni starrte einen Moment schweigend ins Leere. Eigentlich lag ihr nicht viel an näheren Kontakten zu anderen, aber es wäre nicht verkehrt, wenn sie sich zumindest mit Erynn etwas besser stellte. "Seid ihr diesem Kaiserlichen immer noch verpflichtet?" sie erinnerte sich noch ziemlich genau an das kurze Gespräch vor etwa zwei Monaten. "Seine Gesellschaft scheint euch nicht so gut zu bekommen, mal von eurem Finger abgesehen." Eigentlich überschritt sie mit diesem Satz schon eine Grenze, schließlich ging es sie nichts an. Aber irgendetwas schien ihr an der jungen Dunmer doch zu liegen. "Ihr könntet ohne ihn viel mehr erreichen."

    Arranges lässt sich nicht so einfach töten. Das solltest selbst du mittlerweile begriffen haben... "Verpflichtet? Nein, nicht mehr. Verbunden aber sehr wohl, was, wenn Ihr so wollt, noch sehr viel schwerer wirkt. Nur für den Fall daß Ihr Euch fragt, auf wessen Seite ich mich im Zweifelsfall stellen würde." Sie ließ die Worte in der Luft hängen und fuhr stattdessen fort: "Was sollte ich Eurer Meinung nach denn erreichen?" Erynn stellte fest, daß die Einschätzung der anderen Dunmer sie wirklich interessierte. "Wenn das hier vorbei ist, werde ich zur Kriegergilde zurückkehren und sehen, wo ich mich nützlich machen kann. Viel mehr plane ich eigentlich nicht." Abgesehen davon, ein paar eigene Studien über die Daedra anzustellen, aber das brauchst du nun wirklich nicht zu wissen...

    "Ich rechne nicht damit, dass ihr oder irgendjemand sonst euch auf meine Seite stellt. Im entscheidenden Moment wird man ohnehin meist im Stich gelassen.", antwortete Dreveni auf Erynns Andeutung.
    "Arranges mag ein guter Magier sein, und auch nicht schlecht mit dem Schwert, aber er ist und bleibt ein jähzorniges Trampel. Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, wenn wir auf unauffälliges Vorgehen angewiesen sind. Was euch betrifft, ich halte euch durchaus für talentiert mit dem Bogen, und euch habe ich auch damals nicht gehört, vor dem Tor bei Cheydinhal. Die Kriegergilde mag zwar Edel sein, aber der Verdienst ist doch eher mäßig, oder? Und ist es denn nicht egal, ob ich Vampire oder Banditen für die Gilde töte, oder einzelne Ziele für jemanden anderen?" Nach den letzten Worten beobachtete sie Erynn genau. So direkt wollte sie nicht gleich werden, aber für sie hatte das Gespräch gerade eh einen eher hypothetischen Charakter.

    Erynn zuckte leicht zusammen, als sie eine ungefähre Ahnung davon bekam, worauf die andere abzielte, wenn gleich sie es nicht direkt aussprach. "Nein...", antwortete sie schließlich langsam, "ich denke, das ist nicht egal. Es sei denn, mir wäre gleichgültig, warum und wofür jemand stirbt, aber das ist es nicht. Vergeltung mag ein Grund sein. Deshalb bin ich selber hier und suche nach Gumora. Aber... was weiß ich... irgendjemanden zu töten, nur weil jemand anderem dessen Nase nicht paßt... Ihr mögt für Euch entschieden haben, daß Euch nicht interessiert, warum und von wem Ihr ein Leben nehmt. Ich hingegen brauche einen sehr guten Grund dafür. Darüber hinaus habe ich noch nie im Auftrag der Gilde irgend etwas töten müssen, das intelligenter als ein Goblin gewesen wäre. Zu Banditenjagden oder ähnlichem zwingt uns niemand dort... es bleibt eine freie Entscheidung, ob man sich daran beteiligt. Ich habe es bisher gelassen."

    Erynn hatte nicht unrecht mit dem was sie sagte, so realistisch sah Dreveni ihre Tätigkeit selbst. "Ich bin mir sicher, jeder meiner Auftraggeber hat für sich mindestens einen so guten Grund wie eure Genugtuung, wenn ihr Gumora erwischt. So gesehen gibt es keine guten oder schlechten Gründe, um jemandes Leben zu nehmen.", erwiderte sie ihr dennoch. "Aber die Entscheidung liegt natürlich bei euch, ob ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt." Vielleicht sah Erynn das auch anders, wenn sie erst einmal Gumoras Leben ein Ende bereitet hatte, wenn sie ihn überhaupt jemals fanden. Sie hütete sich jedoch, das jetzt auszusprechen.

    Es gefiel ihr immer weniger, wohin dieses Gespräch führte, vor allem, da die andere Dunmer und alles, was sie ausstrahlte, Erynn doch in irgendeinem Winkel ihres Bewußtseins faszinierte. ...ob Ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt... Ja, diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Konnte sie das überhaupt? Nach allem, was geschehen war, zurück in ihr kleines, beschauliches Leben, in dem alles geregelt und geordnet war und wo es für alles Vorschriften und Verträge gab, als wären das die Dinge, mit der man die Unwägbarkeiten des Lebens kontrollieren konnte? Sie war sich nicht sicher. Aber deshalb gleich zur Mörderin zu werden... Sie schauderte kurz als ein flüchtiger Eindruck durch ihren Geist spülte. Wie mächtig muß man sich wohl fühlen, wenn man auf ein unwissendes Opfer anlegt... einfach, weil man es kann...
    "Ja, in dem Punkt habt Ihr Recht, Dreveni. Es ist meine Entscheidung." Sie lächelte leicht, um ihren Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen. "Versucht, ein wenig Schlaf zu finden, wenn Euch das in dieser Kälte gelingt. Ich werde Nachtwache halten."

    Dreveni nahm das Angebot der anderen Dunmer soweit an, dass sie sich in die Decken wickelte und etwas im Halbschlaf vor sich hin döste. Wirklich schlafen würde sie wohl erst wieder wenn sie eine Ortschaft mit Herberge erreichten, wo sie ihr eigenes Zimmer mit Schloss an der Tür hatte. Das Erynn ihren Andeutungen nicht gänzlich ablehnend gegenüber gestanden hatte, sah sie als gutes Zeichen.
    Geändert von Andromeda (01.06.2011 um 18:43 Uhr)

  9. #9
    Arranges erwachte irgendwann am frühen Morgen. Erynn hatte tatsächlich Wort gehalten und aufgepasst. Dreveni, zu der sein Blick als erstes wanderte, lag in ihre Decken gehüllt einige Meter weiter. Allerdings hätte Arranges nicht sagen können, ob sie die Augen geschlossen oder leicht geöffnet hatte und ihn unter den Lidern hervor beobachtete. Es war ihm gleich, nachdem, was am vergangenen Abend passiert war, hatte er sich vorgenommen, mit Dreveni gerade das Nötigste zu sprechen, mehr aber auch nicht.

    Sie machten sich bald darauf an den Abstieg. Trotz Sonne und beinahe wolkenfreiem Himmel, war es noch immer eisig kalt. Es dauerte gut bis zum Mittag, als sie endlich unten angekommen waren. Der Kaiserliche hatte mit Erynn nur wenige Worte gewechselt. Dreveni war ihm bis sie unten in der Ebene angekommen waren, gerade mal zwei kurze Blicke wert. Die hatten die Pferde geführt, saßen aber jetzt nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf und ritten in normalem Tempo nach Osten. Arranges beabsichtigte von Balfall aus nach Ebenherz überzusetzen. Schwarzlicht wäre ebenfalls eine Möglichkeit gewesen, aber der Umweg wäre sehr viel länger... Auch Göttergriff wäre eine Anlaufstelle gewesen, aber Arranges wusste, dass sie dort nur unschöne Fragen beantworten hätten müssen... Nein, Balfall war schon die beste Option, außerdem stand der Preis meist in Relation zur Strecke... Verdammt, dabei fällt mir ein, dass wir hier Draken haben... wie wurde das nochmal umgerechnet? Der Kaiserliche überlegte, Meister Jurano hatte ihm das mal während der Lehrzeit in Morrowind erklärt, aber Arranges bekam es nicht mehr zusammen. Er wusste nur, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes, der Septim mehr wert war, als der Draken. Naja, das kann uns nur zum Vorteil gereichen... außerdem... vielleicht lässt sich Dreveni mit dem scheinbaren Mehrwert der Septime hier bei der Bezahlung... benachteiligen...

    Es war später Nachmittag. Die Landschaft hatte sich relativ schnell von steppenartig zum Buschland hin verwandelt, sodass jetzt neben mannshohen und dichten Büschen, auch die ein oder andere Baumgruppe aus dem kniehohen, goldgelben Gras auftauchte... Die Kälte war einer angenehmen Wärme gewichen. Arranges ritt an der Spitze der kleinen Gruppe, Dreveni und Erynn direkt hinter ihm. Der Magier war hauptsächlich damit beschäftigt, die Landschaft und die grob sichtbare Flora zu studieren, als links von ihm im Gebüsch plötzlich ein schriller Ton zu hören war. Arranges blickte blitzschnell in die Richtung und hatte seine Hand bereits am Schwert, als er aus Reflex den Kopf runternahm. Etwas funkelndes segelte über ihn hinweg und verfehlte ihn nur knapp. Muss das jetzt sein? Im nächsten Moment traten sechs Dunmer aus dem Gebüsch. Drei mit groben Armbrüsten, die anderen mit Kurzschwert und Dolch bewaffnet, alle trugen sie eine... etwas seltsam anmutende Rüstung, die größtenteils an die normalen Lederrüstungen aus Cyrodiil erinnerten. Allerdings taten sie nicht mehr, als die Waffen auf die Reisenden zu richten und schienen zu warten... 'Absteigen... bitte.' Sagte einer der Dunkelelfen, der wohl so etwas wie ihr Anführer sein sollte. Arranges schwieg. 'Ah... nicht sehr beredet? Seltsam, das kennt man vom Kaiservolk so gar nicht...'
    'Ich steige nicht auf Befehl eines Stück Drecks hin, vom Pferd...' Gab Arranges drohend zurück.
    'Oh... ich bedauere den Angriff zutiefst, aber wer hätte auch damit gerechnet, dass jemand vom Kaiservolk derartige Reflexe besitzt...'
    'Ich freue mich immer wieder, wenn ich Untertanen des Kaiserreichs belehren kann... jetzt seid so freundlich und macht den Weg frei, Blutauge!'
    'Wir sind nicht Untertanen des Kaiserreichs, auch wenn ihr und euresgleichen das gerne behauptet, Resdayn ist und bleibt ein freies Land... und wir versperren jedem N'wah den Weg... so auch euch... Kaiserlicher...' Das war genug, Arranges hatte nur sehr wenig Lust, wegen diesen paar Witzfiguren groß aufgehalten zu werden. Ohne den Dunmer aus den Augen zu lassen, stieg er langsam von seinem Rotfuchs. 'Ihr scheint ja doch etwas mehr als nur Skribmus in eurem Schädel zu haben...' An dieser Stelle reichte es wirklich. Arranges hatte vor, den Elfen einfach mit Nachdruck zu zwingen, aber jetzt würde er eben sterben... Es dauerte zwei Herzschläge, da trat ein geradezu monströses Daedroth aus einer roten Kaskade vor dem Dunmer, während Arranges das Schwert zog. Angriff! War alles, was er seiner Beschwörung übermittelte...
    Geändert von weuze (01.06.2011 um 21:05 Uhr)

  10. #10
    Dreveni war vor Arranges aus ihrem leichten Schlaf erwacht und kurz nach ihm erhob sie sich ebenfalls. Wortlos räumten sie ihre Sachen zusammen und brachen auf. Ziel erreicht, endlich Ruhe., dachte sich Dreveni nur, nachdem Arranges sie offensichtlich ignorierte. Was in Erynn vorging, konnte sie nicht erahnen, die Dunmer wirkte nur irgendwie müde.

    Sie waren fast den ganzen Tag ohne Zwischenfall unterwegs, als sie Nachmittags von Banditen aufgehalten wurden. Dreveni wäre für ein etwas diplomatischeres Vorgehen gewesen als Arranges es dann an den Tag legte, da sie so vielleicht nicht allen Sechsen kampfbereit gegenüber gestanden wären. So nahm sie sich nur vor, keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob Arranges ihr Zufällig vor den Bogen oder das Schwert lief und stellte sich auf einen harten Kampf ein. Die sechs Dunmer wirkten entschlossen, aber sie hatte die Hoffnung dass Arranges Beschwörungen sie unterstützen würden. Dreveni hatte leise einen Schildzauber gesprochen, als Arranges die Banditen offensichtlich genug provoziert hatte.
    Als er langsam vom Pferd stieg, langte sie nach ihrem Schwert dass am Sattel hing, und rief sich die Formel für einen Schockzauber ins Gedächtnis. Sie mussten unbedingt auf die Schützen achtgeben. Als sie ebenfalls vom Pferd stieg, beschwor Arranges einen Daedroth und Dreveni zögerte nicht lange und warf einen Schockzauber auf einen der Schützen. Dieser wälzte sich schreiend am Boden, doch der Zauber war nicht stark genug ihn zu töten, und auch nicht um ihn ewig außer Gefecht zu setzen.
    Sie hatte jedoch keine Zeit mehr, lange zu überlegen, da stürzte sich einer mit einem Kurzschwert auf sie. Den ersten Schlag parierte sie, dabei erstaunte sie die Heftigkeit, mit der der andere zuschlug. sie holte ebenfalls zum Schlag aus, worauf sich der andere einfach duckte. Scheiße. Nebenher versuchte sie zu sehen, was die anderen beiden Schützen taten, um vielleicht ihren Gegner dazwischen zu lenken, konnte sie aber nicht sehen, ohne den Banditen aus den Augen zu lassen. Und das wäre bei seinen Schwertkampfkünsten ganz schlecht.
    Geändert von Andromeda (02.06.2011 um 01:12 Uhr)

  11. #11
    Erynn döste die meiste Zeit im Sattel, während sie durch die Tiefebene immer weiter Richtung Osten ritten. Es war kalt gewesen in der Nacht, zudem hatte sie nicht riskieren wollen, ihre Begleiter auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. Entsprechend müde war sie jetzt, auch wenn sie an kurze Nächte und strapaziöse Tagesritte längst gewöhnt war.
    Von einem Moment auf den anderen jedoch war sie hellwach, als Arranges sich plötzlich im Sattel duckte. Die Hand wanderte zu ihrem Bogen, noch bevor die sechs Wegelagerer aus den Büschen getreten waren. Daß es blutig werden würde, war ihr schon klar, bevor der Wortwechsel zwischen Kaiserlichem und Banditenanführer begonnen hatte. Wie schnell es dazu kommen würde, wußte sie spätestens, nachdem der Magier zum ersten mal gesprochen hatte. Sie ließ die Füße aus den Steigbügeln gleiten und rutschte von Falchions Rücken, sobald sie das erste Flimmern in der Luft wahrnahm, das eine daedrische Beschwörung ankündigte. Ein Zauber blitzte auf, von irgendwo in ihrem Augenwinkel geworfen. Dreveni. Der Blitz fand sein Ziel, dann hatte Erynn einen Pfeil auf der Sehne und richtete ihren Bogen auf einen der Armbrustschützen. Sie war zu langsam diesesmal. Ihr Gegner löste vor ihr, sein Bolzen zerfetzte die Außenseite ihres linken Stiefelschaftes und hinterließ eine tiefe, blutige Spur auf ihrer Wade. Die Elfin fuhr zusammen und strauchelte, fing sich wieder und legte erneut an, diesesmal war sie es, die traf, wenngleich nicht tödlich. Aber ihr Gegner war zunächst außer Gefecht, während er mit dem Schock kämpfte, den ihr Schultertreffer verursachte. Sie verschaffte sich einen kurzen Überblick. Was Arranges tat konnte sie auf die Schnelle nicht ausmachen, aber Dreveni befand sich in heftigem Nahkampf mit einem der Wegelagerer. Erynn sah, wie sich ein weiterer Angreifer schnell auf die Assassinin zubewegte. Sie ließ den Bogen fallen und zog ihren Dolch aus dem rechten Stiefel. Dann rannte sie los und sprang dem Nahkämpfer mit der linken Schulter voran in den Lauf, ließ den Dolch vorschnellen und stellte zufrieden fest, daß die Klinge irgendwo einschlug. Dann ging sie mit dem Banditen zusammen zu Boden.
    Geändert von Glannaragh (05.06.2011 um 14:33 Uhr)

  12. #12
    Mit einem Mal war alles erfüllt von Kampfeslärm. Arranges wollte zunächst einen Lastzauber auf den Anführer werfen, aber das Dadedroth würde ihn wohl auch so bezwingen können. Ein Zauber blitzte irgendwo hinter ihm auf. Der Magier wollte sich bereits nach dem Zaubernden umsehen, als seine Aufmerksamkeit an einem der drei Armbrustschützen hängen blieb. Es war ein junger Dunmer, aber aus seinen Augen, die ihn über den aufgelegten Bolzen hinweg ansahen, sprach pure Entschlossenheit. Arranges realisierte erst in dem Moment, dass der Elf auf ihn angelegt hatte, als es bereits klickte. Der Bolzen kam heran und... verschwand praktisch komplett seitlich auf halber Höhe im Oberschenkel des Kaiserlichen. Für einen kurzen Augenblick sah Arranges nur eine recht bunte Farbkulisse, ehe sich sein Blick wieder klärte und er sah, wie der Schütze bereits den nächsten Bolzen auflegte. Bevor der dieser jedoch noch richtig zielen konnte, klappte der junge Dunmer bereits zusammen, nicht mehr fähig, sein eigenes Gewicht zu tragen, von dem der Armbrust ganz zu schweigen. Mit zwei großen Sätzen war Arranges bei dem am Boden liegenden Dunkelelfen angekommen. Ein sauberer Streich sollte ihm eigentlich die Kehle zerfetzen, aber womit Arranges nicht gerechnet hätte, war die Tatsache, dass sich der Dunmer gegen den Zauber stemmte und es tatsächlich fertigbrachte, mit einem kurzen Dolch das heranfliegende Schwert des Nekromanten abzulenken. Eine schnelle Wende der Schlagrichtung von Arranges bewirkte, dass die Hand des Dunmers mit samt Dolch einen Herzschlag später durch die Luft segelte... Mit der puren Zornesröte im Gesicht stemmte sich Arranges auf sein Schwert, währen er es knackend durch den Torso des Dunmers trieb. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie die Waffe des Anführers der Banditen von einem wuchtigen Hieb des Daedroths zur Seite geschlagen wurde und das Monster mit der anderen Klaue zupackte. Ein nasses Knirschen bestätigte, was man von außen nur erahnen konnte. Mit zerquetschtem Brustkorb landete auch dieser Dunkelelf tot auf dem Boden, die Augen noch aufgerissen und den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Schnell wandte sich der Kaiserliche zum restlichen Kampfgetümmel um und versuchte einen Überblick zu bekommen... erst jetzt bemerkte er, wie das Fleisch auf der Außenseite seines rechten Oberschenkels pochte vor Schmerz. Der Bolzen musste irgendwo zwischen unterer Hautschicht und Muskel komplett eingedrungen sein...

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