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Drachentöter
Nchuleftingth
Der Dunmer betrachtete interessiert das Blut an Drevenis Arm, das langsam ihre Kleidung verfärbte. "Vielleicht solltet ihr auch noch erfahren, was es für mich bedeutet, dass ihr gerade mir in die Hände gefallen seid. Feryn hat sich zwar mit der gesamten Gilde angelegt, aber mir persönlich liegt sehr viel daran, dass ich selbst ihn erwische. Die Gilde interessiert sich hauptsächlich für die Dokumente. Also noch mal: Wo sind sie?"
Dreveni überlegte sich, wie sie ihre Antwort so formulieren konnte, dass der Dunmer nicht noch weitere Muster in ihren Körper ritzte, aber sie wusste wirklich nicht einmal im Ansatz, um was für Dokumente es ging. Und würde der andere erfahren, dass sie Feryn ermordet hatte, wollte sie auf jeden Fall ganz weit weg sein. Allerdings erschlug er sie vielleicht auch im Affekt. Nein, der hat genug Beherrschung... Langsam war sie wirklich am Ende, nicht nur dass ihre Lage aussichtslos war, sie kannte das ganze Spiel selbst zu genüge. Zwar hatte sie nie diese offensichtliche Befriedigung aus Folter gezogen wie es ihr gegenüber anscheinend tat, aber die Methoden waren ihr durchaus vertraut, ihr war auch bewusst dass er noch nicht einmal richtig angefangen hatte.
"Vor über zwei Monaten habe ich ihn bei Bravil in Cyrodiil kurz gesprochen. Danach habe ich seine Spur verloren, und ich weiß NICHTS von irgendwelchen Dokumenten, ich weiß nur dass er auf der Flucht war, mehr hat er mir nicht gesagt!" Diese Antwort brachte ihr den gleichen Schnitt auf dem anderen Arm ein. "Seine Spur verloren? Das glaubt ihr doch wohl selber nicht."
"Wenn ich es doch sage..." In Erwartung weiterer Schnitte schloss sie die Augen, doch dieses mal stand der Dunmer auf, trat hinter sie und betrachtete ihre hinter der Lehne zusammengebundenen Hände. "So schöne lange Finger..." Mit einer schnellen Bewegung verdrehte er sie an ihrer rechten Hand und Dreveni schrie nun doch auf, als sie mindestens zwei davon brechen merkte.
Als sich ihr Peiniger gerade wieder setzte trat einer der Dunmer die sich noch hier aufhalten mussten, durch den Durchgang an sie heran. Er sagte etwas auf Dunmeri zu dem anderen, und bedachte Dreveni dabei mit ziemlich eindeutigen Blicken. Der Mann, der sie verhörte, wandte sich danach wieder ihr zu: "Ich bin aber manchmal auch zerstreut. Glücklicherweise hat mich mein Freund daran erinnert, was ich ihm und den anderen versprochen habe, bevor ihr zu zerstört seid... Aber ich denke, nachdem mich Feryn dermaßen hintergangen hat, gebührt die Ehre zuerst mir."
Sie brauchte einen Moment, bis die Erkenntnis zu ihr durch drang, was er damit meinte, außerdem musste sie noch mit den Schmerzen in ihrer Hand kämpfen. Den anderen?? Wie viele.. "Vielleicht hilft das auch eurem Gedächtnis etwas auf die Sprünge."
"Ich weiß wirklich nicht mehr!", sagte sie jetzt doch mit aufkommender Panik in der Stimme. "Glaubt ihr nicht, ich würde ihn spätestens jetzt ans Messer liefern? Dafür dass er mich in diese Situation gebracht hat??" Tatsächlich war das der Moment, ab dem sie Feryn so oder so umgebracht hätte, hätte sie sich damals bei Bravil doch anders entschieden. Es konnte doch fast nicht wahr sein, dass er von ihr bei seinen Gildenbrüdern erzählt hatte.
"Ich weiß nicht, was ich euch glauben soll, aber ich denke das wird sich im verlauf der nächsten Stunden so oder so klären.", antwortete er nur kalt, während er dem anderen einen Wink gab, sie loszubinden. "Denkt nicht einmal daran, euch zu wehren, zu treten oder zu beißen. Ihr würdet es bitter bereuen. Und wisst ihr, was das schöne ist? Da wir ja Kollegen sind, versteht ihr sicher auch ohne große Erklärungen, was man jemanden antun kann, ohne dass er stirbt, oder?" Während der andere ihre Fesseln löste, überlegte sie hektisch, ob es noch einen Ausweg geben konnte. Langsam verfiel sie tatsächlich in Panik, es war doch etwas anderes im Kampf zu unterliegen und plötzlich eine Klinge an der Kehle zu haben, als hier gefesselt und ausgeliefert zu sein. Ihre Überlegungen wurden jäh unterbrochen, als der andere nicht zimperlich dabei war, die Fesseln in ihrem Rücken zu lösen und sich auch nicht um die gebrochenen Finger scherte, die er ihr beiläufig noch einmal verdrehte, so dass sie keuchend nach Luft schnappte. Außerdem zirkulierte jetzt langsam das Blut wieder in ihren Gliedmaßen, was diese schmerzhaft kribbeln ließ. Als er damit fertig war, zog er sie auf die Beine, die ihr aber erst einmal einknickten, da auch sie komplett eingeschlafen waren. Brutal wurde sie wieder nach oben gezerrt, während ihr die Hände jetzt wieder auf den Rücken gebunden wurden. "Carmala.", nuschelte sie nur.
"Bitte?"
"Sie sind in Carmala. Einer Festung bei Chorrol.", sie sah dem großen Dunmer in die Augen, der sie verhörte. "Dort hat er sie versteckt."
"Ich fürchte, noch kann ich euch das nicht glauben.", sagte er, während er näher an sie heran trat. Sie konnte seinen Atem an ihrem Gesicht spüren, genauso wie die Wärme die von seinem Körper ausging, und versuchte, den Kopf wegzudrehen, allerdings hielt er gleich darauf ihr Kinn mit seiner Hand fest. Sie hätte ihm jetzt einfach ein Knie in den Magen rammen können, aber was hätte ihr das schon gebracht? Er hatte recht, es wäre dumm sich zu wehren. "Habt euch doch nicht so, ich denke sonst seid ihr auch nicht so schüchtern...", sagte er leise mit dem Gesicht nahe an ihrem Ohr, während er mit der freien Hand über ihren Körper fuhr. Inzwischen zitterte sie wirklich, wenn auch zum Teil deshalb weil sie einige Stunden unbeweglich an den Stuhl gefesselt war und jetzt einfach keine Kraft in ihren Muskeln hatte. Sie wollte einen Schritt zurück weichen, aber der zweite Dunmer stand immer noch hinter ihr und hielt sie fest...
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