Mit Dreveni als zusätzlicher Flankendeckung und dem Skelett, das die Formierung des Rudels immer wieder durch brutale Vorstöße störte, bekamen sie langsam aber sicher die Oberhand in diesem ungleichen Kampf. Ein weiterer Hund schlug nach Erynn, doch er wirkte schon sehr viel vorsichtiger als die Tiere, die ihre kleine Gruppe wohl zunächst als leichte Beute angesehen hatten. Mehrmals wich er flink nach hinten aus, wenn die Dunkelelfin ihr Schwert in seine Richtung stieß. Sie tat es dem Tier gleich, nachdem es sich dadurch mehrmals außer Reichweite ihrer Streiche gebracht hatte, machte zwei schnelle Schritte auf das Tier zu und zog sich nach ihrem Angriff blitzschnell in die sichere Formation zurück. Sie hatte auf die Augen der Kreatur gezielt und tatsächlich eines davon erwischt. Der Höllenhund stolperte ein paar Schritte rückwärts und schüttelte sich, als wolle er etwas Lästiges lowerden. Kurz standen sich Mer und Tier lauernd gegenüber, dann spannte das häßliche Vieh die Muskeln und machte einen Satz auf die Elfin zu. Erynn tänzelte mit einem raschen Seitwärtsschritt aus seiner direkten Flugbahn und brachte ihre Waffe zwischen sich und den Angreifer. Seine vorzuckende Pranke traf auf den Stahl, glitt aber harmlos davon ab. Dann war der Hund an ihr vorbei. Die Kriegerin brachte ihr Schwert in engem Bogen herum und ließ die Klinge in einem gerade abwärts geführten Hieb in den Nacken des Tieres einschlagen. Als hätte man die Fäden einer Marionette durchtrennt, sank es ohne einen Laut zu Boden und lag still.

Rasch richtete sie sich wieder auf, darauf gefaßt, jeden Augenblick von einer weiteren Kreatur angesprungen zu werden, doch der Lichtkreis des Lagerfeuers war, abgesehen von ihnen dreien, leer. Kurz hörte sie noch das leise Geräusch von Pfoten auf dem grasbewachsenen Boden und sah undeutlich einige große Schatten durch die Dunkelheit huschen, dann war alles still. Die unheimlichen Wesen, von der Wehrhaftigkeit ihrer Beute in die Flucht geschlagen, verschwanden ebenso schnell und leise, wie sie gekommen waren. Der Moment schien sich in die Ewigkeit zu dehnen, während Mer und Kaiserlicher schwer atmend verharrten und in die Finsternis lauschten, versuchten ein Anzeichen dafür zu finden, daß die Höllenhunde zurückkämen. Erst nach einer ganzen Weile einspannten sie sich ein wenig und senkten langsam die Waffen. Erynn sah sich nach ihren Begleitern um. „Seid ihr unverletzt?“ fragte sie in die Runde.