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Thema: Schildstadt

  1. #21
    Arranges sah nur noch einen von den ehemals sechs Dunkelelfen stehen. Dieser jedoch schien sich nicht mehr so sicher, ob er sie angreifen wollte oder nicht. Der Räuber schien zu versuchen ihn und das Daedroth gleichermaßen im Blick zu behalten. Der Kaiserliche wartete allerdings nicht lange, bis seine Beschwörung oder irgendjemand seiner Begleiterinnen den Gegner erreichen konnte. Strategisch instinktiv griff er nach seiner Frostmagie. Normalerweise reichten seine Kenntnisse über dieses Element nicht sehr weit, wenngleich er es zu tödlicher Magie zu formen wusste, allerdings war es auch nur dazu gedacht eine Alternative zu seiner Spezialisiereung, der Feuermagie, zu haben. In diesem Falle jedoch sollte es reichen... dabei machte es auch keinen Unterschied, ob er seine Energie nun sauber zu weben vermochte, was er schlicht nicht beherrschte bei Frostzaubern. Die Eiskugel sollte den Gegner lediglich töten... Mit einem fast hörbaren Klirren der Kälte, welche von dem Zauber ausging, als er seine vorgestreckten Arme verließ, raste eine gewaltige blaue Sphäre auf den Dunmer zu, der sich just in dem Augenblick, in dem Arranges seinen Zauber gesprochen hatte, umdrehte und zu fliehen versuchte. Das Geschoss erreichte den Elf trotzdem, kaum, dass er fünf Schritte getan hatte. Ein blecherner Aufschrei, gefolgt von einem irrsinnigen Scheppern verkündete das Ableben des Dunmers. Der von dem plötzlichen Eis schockgefrorene Körper, zerplatzte in unzählige, vereiste Splitter, als der Dunmer mitten im nächsten Schritt erstarrte und auf dem Boden aufschlug.

    Die nur zur Hälfte richtig kontrollierte Magie hatte ein deutliches Leck gerissen, das der Magier jetzt doch spürte. Verdammte Feuerresistenz... Schimpfte Arranges innerlich. Und sogleich viel ihm auch wieder ein, warum er im Unterbewusstsein entschieden hatte, dem Angreifer nur einen Zauber nachzujagen und ihm nicht selbst hinterher zu hetzen. Als er sich nach Erynn umsehen wollte - Dreveni war ihm herzlich egal - versagte ihm das getroffene Bein den Dienst. Es war nicht wirklich taub, aber der Bolzen steckte so ungünstig, dass er auf den Muskel drückte und damit jede Bewegung behinderte. Der sichere Stand, den Arranges gerade noch hatte, war dabei eher Zufall. Zähnefletschend schob er sein Schwert ein und machte sich daran, die Beinschiene abzuschnallen. 'Dem nächsten Dunmer werde ich die hässlichen spitzen Ohren abreissen und ihn damit füttern...' Grollte Arranges, während er die Beinschiene vom Oberschenkel riss, nach seinem Gebrauchsmesser langte und sich zunächst für einen Moment die ganze Sache besah: Das Geschoss hatte kein größeres Blutgefäß getroffen, es lag lediglich wie eine Art rituelles Implantat unter der Haut. Ein dünnes, rotes Rinnsal lief ihm das Bein hinunter, von dort, wo der Bolzen eingeschlagen war. Arranges fackelte nicht lange. Er presste die Kiefer aufeinander und nach einem relativ gerade gesetzten Schnitt, hebelte und zerrte er den mittlerweile tiefroten Bolzen aus seinem Bein...

  2. #22
    [Andromeda]
    Dreveni hatte den letzten der Banditen ebenfalls gesehen, aber als sie ihr Schwert aufhob, erledigte ihn Arranges auch schon mit einem Eiszauber, er zersprang in zahllose Scherben als er auf dem Boden aufschlug. Danach begutachtete er einen Stelle auf seinem Oberschenkel, Dreveni konnte nicht sehen, was genau passiert war, da schnitt er sich auch schon mit dem Messer in die eigene Haut. "Wenn ihr lebensmüde seid, wird das so aber nichts.", rief sie ihm nach einem skeptischen Blick zu. Danach sah sie sich nach Erynn um, die unweit von ihr mit ihrem Dolch in der Hand stand. Diese fand es mit Sicherheit nicht besonders toll, wenn sich Arranges selbst massakrierte. Da bemerkte sie, dass Erynn Blut am Bein entlang lief. Dreveni fasste sich selbst unbewußt an den Schnitt, der andere hatte sie sauber getroffen. Im Moment interessierte sie aber Arranges wesentlich mehr. Inzwischen konnte sie auch sehen, dass er nach einem Armbrustbolzen geschnitten hatte.

    [Glannaragh]
    Erynn verzog das Gesicht als sie sah, wie der letzte der Angreifer starb. Es war abartig und vollkommen unnötig, aber wenigstens ging es schnell. Gewöhnen würde sie sich jedoch niemals an Arranges' fragwürdige künstlerische Ausdrucksform, was das Töten von Gegnern betraf. Zumindest nahm sie es sich fest vor. Die Kriegerin entlastete unbewußt das verletzte Bein und beobachtete aus dem Augenwinkel, daß Arranges sich daran machte, den Bolzen zu entfernen, den er sich eingefangen hatte. Erynn ließ ihn machen. Vielleicht bekam er es ja richtig hin und sie ersparte ihnen beiden eine größere Szene vor Dreveni. Ein wenig verstohlen sah sie sich am Schauplatz des Kampfes um. Vielleicht, so überlegte sie, trugen diese Banditen ja irgendwas bei sich, für das ihre kleine Gruppe noch Verwendung hätte.

    [weuze]
    Arranges sah im Augenwinkel, wie sich Erynn auf die Beine wuchtete und ein doch recht deutliches Loch in ihrem linken Stiefel klaffte. Aber ob er wollte oder nicht, zuerst musste er sich um sein eigenes Bein kümmern. Mit einem letzten Ruck riss er den Bolzen heraus. Den Kommentar, den er sich von Dreveni einfing, ignorierte er dabei. Die entstandene Wunde sah wesentlich hässlicher aus, als sie vermutlich war. Eine längliche, ausgefranste Mulde. Hasserfüllt blickte er auf den triefenden Bolzen, den er in der Faust hielt, dann schleuderte er ihn zur Seite und machte sich daran, eine Bandage aus einer seiner Taschen zu kramen. Ein Heiltrank war nicht unbedingt nötig. das Gewebe um die Verletzung herum war völlig taub, wodurch er keinen Schmerz spürte, der Rest würde sich bis in ein paar Tagen auch gegeben haben. relativ fest legte er den Verband an, was nur ein paar Augenblicke in Anspruch nahm. Dann richtete er sich auf, wobei er Dreveni keines Blickes würdigte. 'Brauchst du einen Heiltrank, Erynn?' Rief er der Dunmer zu und machte sich dann daran, leicht hinkend, zu ihr hinüber zu gehen...

    [Andromeda]
    Arranges schaffte es tatsächlich, sich einmal wie ein normaler Mensch zu benehmen und nicht wie ein Irrer, als er die Wunde einfach verband. Dreveni begann nach einem letzten Blick auf Erynn die Leichen zu durchsuchen. Nebenbei wischte sie noch ihr Schwert am Umhang des Anführers ab, und besah sich dann einen von den Dolchen genauer, den die Angreifer bei sich getragen hatten.

    [Glannaragh]
    "Ja, den brauche ich wohl", antwortete sie und besah sich mißmutig den aufgeschlitzten Stiefel. Nach einigem unterdrückten Gefluche hatte sie das widerspenstige Ding schließlich von ihrem Bein gezerrt und ließ sich von dem Beschwörer Trank und Bandagen reichen. Es sah... nicht schön aus. Erynn gab sich keine Mühe, den gequälten Ausdruck auf ihrem Gesicht zu verbergen, als sie vorsichtig um die Wunde herumtupfte, bevor sie den Trank hineinrinnen ließ und die Wunde möglichst flach verband. Zurück in die Stiefel zu kommen stellte eine weitere Herausforderung dar, oder eigentlich war es eher ein Ärgernis. Sie wollte sich jetzt nicht mit solchem Mist aufhalten müssen, sondern so schnell wie möglich Gumora finden! Nachdem sie es endlich geschafft hatte, stand Erynn mühsam auf und sah sich nach dem seltsamen Messer um, das ihr Gegner bei sich getragen hatte. Sie war doch neugierig auf das Ding und wollte es sich gern einmal genauer ansehen.

    [weuze]
    Sie durchsuchten die Leichen noch, aber von 50 Draken und dem Tanto, das Erynn behalten wollte, fanden sie nichts wirklich Brauchbares, die Armbrüste, genau wie die Schwerter, waren von minderer Qualität. Die Rüstung schienen zwar auf ihre Weise massiver zu sein als normales Leder, aber damit hatten sie auch eine Schwäche, die einzelnen Rüstungssegmente konnten sich recht schnell ineinander verkanten, war man es nicht gewohnt diese Rüstungen zu tragen. Die Draken nahm Arranges direkt an sich. Nachdem sie die Pferde wieder eingesammelt hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Arranges studierte die Karte, während sie in weiterhin gemächlichem Tempo in die Richtung ritten, in der Balfall liegen musste. Schleichend verschwand die Taubheit aus seinem Bein wieder, während gleichzeitig der Schmerz kam. Irgendwann konnte er das Pochen einfach nicht mehr ignorieren, ohne dabei bequem im Sattel zu sitzen. Während er innerlich über Schützen jeglicher Art wetterte, faltete er die Karte von Vvardenfell zusammen und verstaute sie in einer Satteltasche. Mit versteinerter Miene saß er für den Rest des Tages verkrampft im Sattel. Die Vegetation nahm deutlich zu, je weiter sie nach Osten kamen. Bis sie am Abend rasteten, befanden sie sich nicht mehr nur im einfachen Buschland. Um sie herum erhoben sich recht stattliche Bäume, nicht sonderbar, aber doch irgendwie einzigartig, als wären sie eine Art natürliches Aushängeschild dafür, dass man spätestens hier wirklich in Morrowind angekommen war. Arranges schätzte ihren restlichen Weg nach Balfell auf noch knapp einen Tagesmarsch. Sie hätten im Grunde auch die Hauptstraße von Cheydinhal über Kragenmoor nehmen können, aber die Grenzsstadt war zu groß, zu viele Leute, zu viele Möglichkeiten, unerwünscht aufzufallen - wem auch immer. So würden sie jetzt nur noch einen Fluss westlich des Hafens Balfalls überqueren müssen ünd würden dann auf die Straße kommen, welche von Schwarzlicht im hohen Norden aus, herabkam. Der Fluss dürfte auch kein größeres Hindernis darstellen, war er doch um einiges schmaler als der Corbolo oder der Panther in Cyrodiil... zumindest wenn man der Karte Glauben schenken durfte. Für die Nacht richteten sie sich zwischen drei der großen Bäume ein. Sie hatten kaum das Lagerfeuer entfacht, als die Temperatur schlagartig abnahm. Es erinnerte fast ein bisschen an den Moment, wenn sich ein Gewitter in Cyrodiil ankündigte, nur schien es hier in Morrowind um einiges extremer zu sein. Es dauerte auch keine zehn Minuten, Arranges hatte in weiser Voraussicht ein Seil zwischen zwei der Bäume gespannt und die Zeltplane darüber geworfen, als sich ein heftiger Platschregen auf das Land ergoß. Das Feuer, obwohl hoch geschichtet, hielt dem nicht lange stand und nur wenig später saßen sie im Dunkeln...

  3. #23
    Dreveni hatte ebenfalls einen der seltsamen Dolche der Banditen an sich genommen, auf den Schnitt an ihrem Arm ein bisschen Heiltrank geträufelt und folgte wieder Erynn und Arranges. Wieder schwiegen sie, was Dreveni nicht weiter störte. Ihretwegen konnte es für den Rest der Reise so weitergehen. Sie beobachtete geistesabwesend die Landschaft, während sie daran dachte, was ihr Feryn alles über Morrowind erzählt hatte. Das war also das Land ihrer Vorfahren. Sie wusste nicht einmal, ob sie in Morrowind geboren war, was durchaus sein konnte, wenn sie in Cheydinhal ausgesetzt worden war. Mordan wusste es entweder nicht oder hatte gute Gründe, ihr das zu verschweigen. Wenn sie genauer überlegte, wusste sie nicht einmal, ob Mordan hier geboren worden war. Er war früher öfter in Morrowind gewesen, mehr hatte er ihr nicht erzählt, es war ihr auch nie wichtig gewesen, sie sah auch keinen Sinn darin, ihrer Herkunft nachzuforschen.
    Auch wenn sie gerade lieber darüber nachgedacht hätte, statt dessen schweiften ihre Gedanken immer noch zu Feryn, gerade in Momenten wie diesen, wo sie nicht wirklich viel zu tun hatte, dass sie abgelenkt hätte.

    Normalerweise dachte sie nicht über vergangenes nach, da es sowieso nicht mehr zu ändern war. Auf die Zukunft hatte sie Einfluss, deshalb schien jeder Gedanke an vergangene Fehler und Entscheidungen nur Zeitverschwendung. Natürlich sollte man aus seinen Fehlern lernen, aber für Grübeleien oder gar Reue war kein Platz in ihrem Kopf gewesen. Bisher. Inzwischen war es dunkel geworden und ihre Begleiter zogen es vor, für die Nacht zu rasten. Dreveni stieg ebenfalls vom Pferd, nahm ihm den Sattel und das Gepäck ab, setzte sich mit etwas Abstand zu Arranges und Erynn ans Feuer und starrte gedankenverloren ins Leere. Als es schließlich auch noch begann zu regnet, fluchte sie nur leise und setzte sich zu den beiden unter die Plane, wirklich Abstand zu ihnen konnte sie leider nicht mehr halten.

  4. #24

    Westmorrowind -> Balfall

    [Arranges]
    Hoffentlich erfriert diese.... absolut unausstehliche Frau irgendwann mal... Dachte sich Arranges, als Dreveni sich auch noch unter die Zelplane zu ihnen setzte. Der Kaiserliche wärmte sich selbst im Unterbewusstsein, wie er es praktisch schon automatisch tat. 'Das nächste Mal werde ich eine zweite Zeltplane mitnehmen...' Grollte er. 'Wenn ihr euch noch ein bisschen breiter macht, sofern das möglich ist, Dreveni, sitzt ihr bald nur mehr allein unter dieser Plane...'

    [Dreveni]
    Es dauerte nicht lange, da nörgelte Arranges schon wieder herum. Dreveni konnte nicht viel sehen in der Dunkelheit, aber sie merkte dass sie von Arranges noch gut Abstand hatte, soweit das unter der Plane ging. Erynn saß näher bei ihr, aber auch sie berührte sie nicht. "Arranges, ich glaube das ist nur euer überdimensionales Ego, was sich hier so breit macht.", sagte sie schließlich nur müde in seine Richtung. "Was mir daran nur zu denken gibt ist, dass ihr seine Gegenwart anscheinend selbst nicht zu ertragen scheint, wenn ihr euch beschwert. Mir ist das auch ehrlich gesagt egal, also verschont mich bitte damit." Auf Arranges Pöbeleien hatte sie jetzt gerade wirklich keine Lust.

    [Erynn]
    Die Kriegerin unterdrückte einen Seufzer, stützte das Kinn auf die Knie und ließ die rotglühenden Augen vom einen ihrer Begleiter zum anderen wandern."Ihr habt beide 'nen Knall", sagte sie unvermittelt und ziemlich lakonisch.

    [Arranges]
    Sie hatte ihm einfach den Wind aus den Segeln genommen... und zwar komplett. Innerlich murrend hockte Arranges zwischen dem Baumstamm zu seiner Rechten und Erynn zu seiner Linken. Es dauerte nur nochmal knapp eine Stunde, bis der Regen nachließ und in einbeständiges Nießeln überging. Die Temperaturen blieben jedoch so niedrig wie zuvor. Arranges bemerkte, dass Erynn leicht zitterte. Er zögerte, ehe er ein klein wenig näher an sie heranrückte und sie schließlich so gut das eben möglich war, mitwärmte. Der Magier dachte nichteinmal daran zu schlafen . Die Dunmer döste währenddessen ein. Auch Dreveni schien mit einem offenen Auge zu schlafen...
    Der nächste Morgen zog blass und kalt herauf. Dichter Nebel hing über dem Land und erfüllte die Luft mit klammer Nässe.

    [Dreveni]
    Arranges erwiederte nichts mehr, und Erynns Kommentar überging Dreveni einfach. Später hörte der Regen auf, doch Dreveni fand keinen Schlaf. Statt dessen bemerkte sie, wie Arranges näher zu Erynn rutschte und sie zu wärmen schien. "Wie niedlich.", flüsterte Dreveni leise und mit vor sarkasmus triefender Stimme vor sich hin. Ob die beiden sie hören konnten war ihr egal. Ausserdem konnte sie so erfolgreich den Stich überspielen, den ihr das doch versetzt hatte. Nicht dass sie das jemals überhaupt vor sich selbst zugegeben hätte. Am Morgen kroch sie unter der Plane hervor und versuchte die kälte aus ihren Gliedern zu vertreiben, in dem sie ein paar Schritte über ihren Rastplatz ging.

    [Erynn]
    Das Zittern ließ deutlich nach, als die Wärme Erynns Körper erreichte. Es ärgerte sie ein bißchen, daß sie sich nach wie vor nicht lange genug auf diesen einfachen Zauber konzentrieren konnte, als daß sie ihn wirklich hätte konstant halten können. Irgendwann mußte sie Arranges nochmal danach fragen, wie er das anstellte. Irgendwann bald, am besten, wenn die Nächte hier immer so kalt waren. Irgendwann döste sie ein, den Kopf wieder auf die Knie gelegt, die eine Schulter ein wenig der Wärme entgegengestreckt. Die seltsame Haltung bedingte einen wenig beweglichen Rücken am nächsten Morgen, oder vielleicht war es auch die kalte Nässe. Erynn öffnete widerwillig ein Auge, akzeptierte dann aber schließlich daß sie weder gegen Kälte noch Müdigkeit irgendetwas unternehmen konnte, wenn sie nicht langsam in Bewegung kam. Ich hasse es, aufstehen zu müssen...
    Ihr Blick fiel auf Arranges, der neben ihr hockte und bleich und übernächtigt aussah. Sie hätte einen Jahressold darauf gewettet, daß er nicht geschlafen hatte in dieser Nacht. Als genüge es nicht, daß deine Tage ohnehin gezählt sind, Beschwörer. Warum willst du nur mit aller Gewalt noch schneller zuschanden werden? Die Augen der Dunmer blieben an der Naht am Schädel des Kaiserlichen hängen. In den letzten Tagen hatte sie das Thema vermieden, aber so langsam wurde es wirklich höchste Zeit, daß sie den Zwirn da wieder rausholte. Gerade erst halb wach murmelte sie: "Laß mich die Fäden ziehen, bevor wir aufbrechen, Arranges. Die Wunden sind mittlerweile so weit heil."

    [Arranges]
    Als letzter kam der Kaiserliche unter der Zeltplane hervor und richtete sich mit knackenden Wirbeln neben Erynn auf. Sein Blick wanderte zu Dreveni. 'Habt ihr die Zärtlichkeiten des Baumes neben euch genossen, Dreveni? Ihr...' In diesem Moment erreichten ihn Erynns Worte und er zuckte zusammen. Er drehte sich zu ihr herum und fuhr sich dabei unwillkürlich über die Naht am Kopf. 'Äh... nein?' War er gerade noch einfach nur schlecht gelaunt, so behielt er seine abweisende Miene jetzt nur noch mit Mühe bei. 'Ich glaube nicht, dass du die Fäden rausmachen willst...' Sagte er mit versucht ruhiger Stimme.

    [Dreveni]
    Arranges konnte es natürlich wieder nicht lassen. "Eifersüchtig auf den Baum?", fragte sie nur leise, als Erynn ihm auch schon eröffnete, dass sie ihm die Fäden ziehen wollte. Dreveni seufzte und setzte sich wieder an den Baumstamm gelehnt hin. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das länger dauern würde.

    [Erynn]
    Erynn unterdrückte ein Seufzen und zwang sich zu einem Lächeln von dem sie hoffte, daß es zumindest ansatzweise milde aussah. "Ich glaube eher", sagte sie dann leise, "daß du das nicht willst. Wie lange gedenkst du noch damit herumzulaufen, hm? Setz dich, es dauert nur einen Moment." ...und mach bitte einfach kein Theater vor Dreveni, ja? Außerdem siehst du bescheuert aus mit diesem Stickmuster am Kopf!

    [Arranges]
    Meinetwegen für immer, von mir aus kann das Zwirn da ruhig drinbleiben, bis ich ins Grab gehe... Arranges schaute Erynn mittlerweile an, als hätte sie ihn gefragt, ob er sie heiraten wollte... 'Das vermutlich auch... ich glaube kaum, dass die Wunde schon so weite verheilt ist, die Fäden sollten nur zur Vorsicht noch ein wenig drin bleiben...' Jetzt halt bloß die Klappe, ein einfaches Nicken reicht! Er wartete noch einen Augenblick, dann drehte er sich wieder um und machte Anstalten, das Lager abzubrechen.

    [Dreveni]
    Dreveni hatte die ganze Szene schweigend beobachtet. Wie konnte Erynn sich nur so um dieses undankbare Trampel kümmern? Wenn er unbedingt wollte, sollten die Fäden doch komplett einwachsen, ihretwegen bis in sein Hirn, vielleicht starb er ja drann. Hast du angst, dass dir die Luft aus deinem Kopf entweicht wenn sie jetzt die Fäden zieht? Dreveni konnte sich gerade noch zusammenreißen, das nicht auszusprechen, auf Ärger am frühen Morgen hatte sie gerade gar keine Lust. Bei dem Bild wie sich Arranges Kopf wie eine leere Hülle zusammenfalltete, musste Dreveni trotzdem leicht boshaft grinsen.

    [Erynn]
    "Arranges..." Erynn sprach noch leiser, wenngleich ein wenig schärfer als zuvor. "Ich denke, ich kann das einigermaßen beurteilen, zumal ich im Gegensatz zu dir sehen kann, wie weit die Wunde verheilt ist. Wir haben das Ganze doch schonmal durch, also was soll das jetzt wieder?" Irgendwann muß dieses Reflexbeißen doch mal aufhören, Trauma hin oder her... ich bin doch keine verfluchte Marapriesterin, daß ich unendliche Geduld für diesen Scheiß hätte! Sie holte einmal tief Luft. "Schluß jetzt. Ich bin schneller damit fertig, als du dein Pferd gesattelt hättest, verdammt noch mal!"

    [Arranges]
    Wieder fuhr sich der Kaiserliche mit einer Hand über die Naht. Du hast ja keine Ahnung... 'Zum Glück weisst du nicht, wie schnell ich damit bin, mein Pferd zu satteln...' Knurrte der Nekromant. 'Lass einfach die Finger da weg, pack dein Zeug zusammen und halt den Mund...' Meinte Arranges nur tonlos. Dann griff er nach der Zeltplane und rollte sie zusammen, ohne weiterhin auf die Dunmer zu achten. Er sah nicht ein, sich wieder tracktieren zu lassen. Die folgenden Wunden und sind sie noch so tödlich, werde ich wieder selbst versorgen... und wenn ich dabei draufgehe...

    [Dreveni]
    Arranges fuhr Erynn schon wieder so über den Mund, wie damals beim Tor bei Cheydinhal schon. Dort hatte sie Erynn schon gefragt, ob sie eigentlich gar kein bisschen Stolz mehr hatte, und jetzt blieb sie ja anscheinend freiwillig bei diesem manierlosem Kaiserlichen. "Lasst ihn.", sagte sie zu Erynn. "Wenn er will, dass die Fäden noch weiter einwachsen, ist das sein Problem, ich denke er ist alt genug. Manche lernen anscheinend nur durch Schmerz. Wenn überhaupt." Damit erhob sie sich und wollte anfangen, ihr Pferd zu satteln.

    [Erynn]
    Die Kriegerin seufzte, dann nickte sie. Plötzlich war sie sehr froh darüber, die lebenserfahrene und abgeklärte Dunmerin an ihrer Seite zu haben. Eine zweite Meinung klärte doch manchmal die Gedanken, überlegte sie. Sollte Arranges sich doch lächerlich machen, sie selbst mußte das nicht unbedingt ebenfalls tun, indem sie sich wie eine Glucke verhielt. "Ihr habt ja Recht, Dreveni", sagte sie und winkte ab. Wieder an Arranges gewandt und, vermutlich durch Drevenis Einfluß, gerade etwas rebellisch gestimmt, fuhr sie fort: "Deine Entscheidung. Du sahst ohnehin noch nie gut aus, da spielt das da jetzt auch keine Rolle mehr. Außerdem rede ich, wann es mir paßt, merk dir das." Mit diesen Worten, die ein seltsam befreiendes Gefühl hinterließen, packte Erynn das Lederzeug zusammen und ging zu ihrem Pferd hinüber, um es zu satteln.

    [Arranges]
    Ich hätte nicht gedacht, dass ich es mal begrüßen würde, wenn Dreveni den Mund aufmacht... aber ja, in diesem Moment bin ich ihr doch fast ein kleinwenig zu Dank verpflichtet... Arranges erwiderte nichts mehr, mit versteinerter Miene befestigte er die Zeltplane am Sattel seines Fuchses. Er gab nichts darauf, was Erynn gerade sagte. Schließlich lag ihm nicht zwangsläufig etwas daran ihr irgendwie zu gefallen. Auch nicht, wenn es ums rein Äußerliche ging. Die Fäden würden entweder von selbst rauswachsen oder er würde sie aus der Haut brennen, sollten sie Probleme bereiten... Ohne weitere Worte saß er auf und wenig später befanden sie sich wieder auf dem Weg nach Osten.

    Sie überquerten den Fluss, der ihren Weg vor Balfall kreutzte bei einer Brücke, die wohl zu einer Nebenstraße der Hauptstraße gehörte, welche von Norden, von Schwarzlicht aus, nach Süden führte und dabei durch den Hafen verlief, den sie jetzt anstrebten. Die Sonne stand bereits tief im Westen und war jetzt, da sie unter die dichten Wolkendecke tauchte, erstmals an diesem Tag zu sehen. Jedoch nur für ein paar Augenblicke, bis sie hinter den Bergen des Velothimassivs verschwand. Balfall war eine eher kleine Stadt. gute zwei Duzend große Häuser zählte Arranges. Der Einfluss des Kaiserreichs war deutlich zu sehen. Die Gebäude waren groß und breit, mit Satteldach, gemauert aus massiven, dunkelgrauen Steinblöcken. Die Befestigungsanlagen waren grob und wirkten etwas abweisend. Das Tor jedoch stand offen, wie sie feststellten, als sie heranritten. Ein Wächter in einer absolut fremdartigen Rüstung lehnte neben dem flachen, aber breiten Torbogen. Die Rüstung, die der Mann trug, erinnerte ein wenig an Ton. Aber aus Ton kann man doch keine Rüstungen schmieden... Arranges musste kurz überlegen, bis ihm wieder einfiel, was ihm Meister Jurano einmal über die gängigen Rüstungen in Morrowind erzählt hatte. Der Nekromant kam zu dem Entschluss, dass es sich wohl um eine Knochenrüstung handeln musste. Die einzelnen Rüstungssegmente waren aus Schalentieren, wie etwa Muscheln oder den Panzern schon Schlammkrabben gefertigt und bildeten der Beschreibung nach einen unglaublich effektifen Schutz gegen jegliche Arten von Hieb- und Stichwaffen. Der Helm des Soldaten war geschlossen, lediglich ein schmaler Sehschlitz war zu erkennen, unter welchem ein aufwendiges und verschlungenes Muster aus Tusche gezeichnet war. Vor dem Tor angekommen, zügelte Arranges seinen Fuchs. Er konnte keine Stallungen sehen... Bevor er jedoch absteigen konnte, stieß sich die Wache von der Wand ab, an der sie lehnte und hob den Kopf ein wenig. Eine rauhe Stimme erklang unter dem Helm hervor: 'Geht weiter! Die Ställe befinden sich unten am Hafen...' Für einen kurzen Moment erstaunt, nickte der Kaiserliche dann jedoch und sie durchquerten das Tor. Es dauerte nicht sehr lange, bis sie den Hafen gefunden hatten. Die ganze Stadt erinnerte ein wenig an Bravil, nur bei weitem aufgeräumter und sauberer, wenngleich überall der Fischgestank in der Luft hing. Die Häuser drängten sich nahe ans Wasser. Die Hafenanlage war im Grunde nicht mehr, als eine kleine Bastion, bestehend aus drei wuchtigen Türmen und einem Wohngebäude in der Mitte. Die kleine Burg stand zur Hälfte im Wasser, ein schmahler Steg führte zu einer breiten Tür. Der Rest der Anlegestellen war ein Konstrukt aus Stein und Holz. Vier Schiffe zählte Arranges. Eines davon wurde gerade in diesem Augenblick beladen. Einige Legionäre standen dabei und schienen in dem Kisten und Fässer tragenden Haufen aus breiten Hühnen ein wenig für Ordnung zu sorgen...

    Arranges ließ den Blick einmal herumwandern. Sie hatten die Stallungen schnell ausgemacht und obwohl der Bursche, der ihnen die Pferde abnahm, eher ungeduldig wirkte, sahen sie ihre Reittiere nur wenig später gut versorgt unter einem Dach auf einer kleinen Grünfläche stehen, die mitten in der Stadt, trotz des recht offenen Hafens, doch irgendwie unpassend wirkte.

    'Ich werde uns dann mal ein Schiff besorgen...' Meinte Arranges nur kühl, wandte sich um und ging direkt auf jenes Schiff zu, das gerade beladen wurde...

  5. #25

    Taverne von Balfall (Dreveni und Erynn)

    Erynn blickte Dreveni an und zuckte mit den Achseln. Es machte sie traurig, daß Arranges sich wieder einmal so in seine Biestigkeit zurückzog, aber wenn er sich in dieser Stimmung befand, konnte sie ohnehin nichts dagegen tun außer zu warten, bis es vorbeiging.
    Die beiden Frauen sahen sich um und entdeckten eine Art Gasthaus in der Nähe der Stallungen. Es sah nicht gerade aus wie das Septimhotel, war aber auch nicht allzu heruntergekommen. Sie traten ein und nahmen sich als Erstes jede ein Zimmer, wobei sie natürlich direkt auffielen – zwei Dunmerfrauen in Morrowind, die cyrodiilisch sprachen. Erynn vermutete, daß der doch recht hohe Preis, den sie für die Quartiere entrichten mußten, nicht für Einheimische galt, nahm diese Schikane aber wortlos hin. Es war gut möglich, daß diese Taverne die einzige am Ort war, und sie wollte die Nacht nicht wirklich dringend in der Gosse verbringen.
    Nachdem sie die Zimmerschlüssel erhalten hatten und in den Gästetrakt hinaufgegangen waren, fragte die jüngere Dunkelelfin leise: „Wollt Ihr Euch nachher noch in der Stadt umhören, oder haltet Ihr es für klüger, wenn wir einfach im Gasthaus bleiben? Ich meine, wir fallen hier schon ziemlich auf...“

    Als sie Balfall erreichten, entfernte sich Arranges um nach einem Schiff zu sehen. Dreveni sollte es recht sein, sie war um jede Sekunge froh, in der sie den Kaiserlichen nicht ertragen musste. Zusammen mit Erynn ging sie in die vermutlich einzige Taverne und nahm sich dort ein Zimmer. Sie warf dem Wirt einen bösen Blick zu, als er den Preis für die Zimmer nannte, aber hier kannte sie niemanden und hatte keinerlei Möglichkeiten, den Wirt davon zu überzeugen, ihnen einen besseren Preis zu machen. Immerhin gab er ihr noch Auskunft darüber, dass sich im Keller wohl ein Waschraum mit Zuber befand. Zuerst gingen sie aber nach oben zu den Zimmern, wo Erynn sie fragte, was sie weiter zu tun gedachte. "In der Stadt umhören wird nicht viel bringen, glaube ich. Das sieht mir doch eher nur nach einem Durchgang nach Vvardenfell aus, ich glaube nicht dass sich hier jemand an eine Echse erinnert, die vor fünf Wochen hier durchgekommen ist. Ich werde jetzt erst einmal Baden und dann sehen, wie es in der Gaststube ist.", sagte sie zu Erynn. "Wenn ihr wollt, können wir uns unten treffen." Erynn war damit einverstanden, und sie einigten sich, dass Erynn zu erst in den Zuber wollte und danach bei Dreveni bescheid sagen sollte. Schließlich saßen sie unten in der Schankstube, Dreveni trug ein leichtes dunkelrotes Kleid, das nur von der Reise etwas zerknittert war und hatte die langen Haare offen gelassen. Ihr war bewusst, dass sie auffielen, nicht nur deshalb weil sie offensichtlich kein Dunmeri sprachen.

    Ein wenig unbehaglich sah Erynn sich in der Taverne um. Ihre einfache Kleidung, Leinenhose und Wollhemd, war zwar eigentlich unauffällig, aber garantiert nicht im landestypischen Stil, wodurch sie letztendlich doch wie ein Fremdkörper wirkte. Man ließ sie bisher jedoch in Ruhe. Balfall war zwar klein, aber dennoch eine Durchreisestation. Wirklich ungewöhnlich an den beiden Frauen war wahrscheinlich nur, daß sie ihre eigene Sprache nicht sprechen konnten.
    Die Kriegerin nippte vorsichtig an einem Zeug, daß sich Matze nannte und stellte fest, daß sie es gern mochte. Es half ihr ein wenig, sich zu entspannen. Aus dem Augenwinkel schielte sie nach Dreveni. Die Assassinin wirkte völlig ruhig, kühl und überlegen, so als könne sie nichts überraschen und nichts wirklich berühren. Erynn kam wiedereinmal nicht umhin, ihre Selbstsicherheit zu bewundern. Vielleicht, so überlegte sie, könnte sie noch ein bißchen von Dreveni lernen. Der Anderen war immerhin aufgefallen, daß sie gewisse Talente besaß und schien auch nicht ganz abgeneigt, sich der jungen Gildenkriegerin ein wenig anzunehmen. Jedenfalls schloß Erynn das aus dem seltsamen Gespräch, daß sie auf der Sattelhöhe geführt hatten. Mit etwas Glück war ihre Artgenossin da zugänglicher als Arranges es war. "Dreveni", traute sie sich schließlich zu fragen, "sagt, bei diesem Kampf mit den Wegelagerern... Ihr habt da einen Schockzauber gesprochen, nicht wahr? Ich habe es nur aus dem Augenwinkel gesehen. Wo habt Ihr das gelernt? Und... könntet Ihr es mir beibringen? Arranges hat mir zwar versprochen, mich etwas über die Magie zu lehren, aber... nun, ich muß ihn wirklich jedesmal drängen, bis er sich dazu herabläßt, und er ist nicht sonderlich... begeistert darüber, sich mit meiner Ahnungslosigkeit rumschlagen zu müssen. " Sie seufzte. "Ich habe langsam nicht mehr den Eindruck, daß daraus noch etwas wird..." Sie schaute Dreveni in die Augen und wußte genau, daß sie gerade wie ein kleines Mädchen wirkte. Es ärgerte sie. Maßlos.

    Dreveni hatte einen Krug mit dem gleichen Zeug das Erynn trank vor sich stehen und sah sich in der Taverne um. Die Anwesenden wirkten auf sie eher mäßig, niemand der sie näher interessiert hätte, vorzugsweise von den männlichen Dunmern. Als Erynn sie ansprach, drehte sie den Kopf wieder zu ihr. "Mordan hat es mir beigebracht. Ich weiß nicht ob ich euch damit helfen kann, aber ich kann es ja versuchen. Für mich ist Magie eher Mittel zum Zweck, ich kenne mich mit der Theorie kaum aus." Irgendwie sah es Arranges ähnlich, dass er sich nicht dazu herablies, Erynn etwas zu zeigen, was Drevenis Meinung über ihn nur noch bestätigte.
    "Was für eine Verbindung besteht zwischen euch und Arranges eigentlich?" Es ging ihr immer noch nicht in den Kopf, wie man sich das alles gefallen lassen konnte, was Arranges von sich gab. Dabei hatte sie vermutlich bis jetzt nur die eher harmlosen Sachen erlebt, wußte aber wie schnell er zu reizen war.

    "Das ist... schwer zu erklären und ziemlich kompliziert", begann Erynn zögerlich. "Über die Zeit, die wir jetzt gemeinsam unterwegs sind, haben wir uns wohl aneinander gewöhnt. Arranges und ich... wir haben uns zudem schon zu oft gegenseitig aus der Klemme geholfen, als daß es uns nicht irgendwie zusammenschweißen würde. Ich kann seine Macken ertragen und auch seine schroffe Art. Wenn es darauf ankommt, kann ich mich auf ihn verlassen."
    Sie zuckte die Achseln und nahm einen großen Schluck von dem Matze. "Ich würde mich freuen, wenn Ihr zumindest versuchen würdet, mir den ein- oder anderen Zauber beizubringen", sagte sie dann mit einem kleinen Lächeln. "Es kann nicht schaden, noch eine weitere Waffe in der Hinterhand zu haben, schon gar nicht hier, in diesem wilden Land."

    Ah ja, aneinander gewöhnt... Sie musste wieder kurz an Feryn denken. Sie hatten sich auch nur ein paar Wochen gekannt, aber sie hatte ihn schon damals in jeder Sekunde vermisst, in der er nicht da war. Wobei das bei Erynn schon eher nach einer Zweckgemeinschaft klang. Oder doch nicht? Aber mal ganz von Arranges Art abgesehen, so unter Wert brauchte sich Erynn doch nicht verkaufen, auch mit nur einem kleinen Finger nicht. "Liebt ihr ihn?", fragte Dreveni schließlich, nachdem sie Erynn ein paar Sekunden schweigend angesehen hatte.

    Auf die direkte Frage hin zuckte Erynn kurz zusammen. Sie starrte auf ein Astloch in der Tischplatte und überlegte sehr genau, bevor sie antwortete. Eigentlich geht dich das gar nichts an... und genau genommen weiß ich selber nicht so genau, wie ich das bezeichnen soll, was mich mit dem Beschwörer verbindet. Ich weiß nur, daß es seltsam schmerzhaft ist... Die Elfin gab sich einen Ruck. Warum sollte ich es ihr eigentlich nicht erzählen? Nach einem weiteren, bedächtigen Zug von dem Reisbier sagte sie leise: "Das ist eine gute Frage, Dreveni... ich schätze, ich könnte es." Bilder gingen ihr durch den Kopf. Arranges, nachdem er sie aus Torrahs Versteck herausgeschafft hatte. Wie sie auf seine grausamen Worte hin weinend zusammenbrach. Das Gefühl, wie der Kaiserliche ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn strich, als er ihr die Reste ihres Fingers entfernt hatte und wie sie im Keller von Parlovars Anwesen voller Verzweiflung seine eiskalte Hand hielt. Die Erinnerung daran, Arranges im Arm gehalten zu haben nachdem er ihr die Wahrheit über seine Vergangenheit erzählt hatte und viele, viele Eindrücke mehr.
    "Nein, das stimmt nicht. Ich bin mir sicher, ich könnte es, wenn ich es denn zuließe. Aber... Arranges' Tage sind gezählt." Noch immer blickte sie die Andere nicht an. "Ihr wißt selbst wie es ist mit den Menschen. Sie vergehen so schnell... Der Tag an dem ich erfahre, daß er nicht mehr ist, wird auch so schlimm genug für mich sein. Wenn ich mir noch andere Gefühle erlaubte als Freundschaft... dann könnte ich das nicht ertragen. Gewiß nicht." Sie schüttelte den Kopf und schaute schließlich zu der anderen Dunmer auf. "Verratet kein Wort davon, ich bitte Euch. Er darf von diesem Gespräch niemals erfahren."

    Mit einer derart ausführlichen Antwort hatte Dreveni nicht gerechnet, eigentlich mit überhaupt keiner Antwort. Wußte Erynn, wie Recht sie mit ihren Worten tatsächlich hatte? Damit hatte sie genau Drevenis wunden Punkt getroffen. Auch wenn bei ihr die Dinge etwas anders lagen, von der Idee der Liebe hatte sie sich spätestens mit Feryns Tod verabschiedet. "Auch mit einem Mer gibt es keine Garantie, dass man zusammen alt wird.", sagte sie leise. Vor allem nicht, wenn man ihm selbst ein Messer in den Rücken sticht. Jetzt sah Dreveni kurz auf die Tischplatte, sie konnte nicht komplett verhindern, dass sich ihre düsteren Gedanken in ihrem Gesicht abzeichneten. "Keine Angst, ich werde Arranges nichts erzählen."

    Erynn nickte dankbar und trank den Rest von dem Matze. "Ich werde jetzt schlafen gehen", beendete sie das Gespräch endgültig, "es war ein langer Tag und wer weiß, was uns morgen erwartet. Sie wandte sich ab und ging ohne sich noch einmal umzudrehen auf ihr Zimmer. Dort ließ sie die Tür hinter sich ins Schloß fallen. Warum stellst du mir eine solche Frage, Dreveni? Das macht nur Dinge kompliziert, die nicht kompliziert sein müßten... und es auch nicht sein werden, verdammt noch mal!
    Geändert von Glannaragh (09.06.2011 um 01:37 Uhr)

  6. #26

    Balfall; Hafen

    Arranges ging auf den Haufen Orks, breiter Nords und einigen Kaiserlichen zu. Das Schiff musste wohl irgendeiner Handelslinie folgen, so viel, wie hier verladen wurde. Es war auch relativ groß. Ein massiger, breiter Rumpf, Segel, mit denen man ein großes Haus hätte abdecken können. Die zwei Masten waren so hoch wie Wehrtürme und die Kajüte bot bequem Platz für zehn Männer. Arranges war vielleicht auf zwanzig Schritte herangekommen, als sich eine der Laternen, die die Legionäre mit der aufkommenden Dunkelheit entzündet hatten, zu ihm schwenkte. Der Soldat schaute nur in seine Richtung, tat aber ansonsten nichts. Erst als er wohl bemerkte, dass Arranges wirklich genau in ihre Richtung kam, drehte er sich ganz zu dem Magier herum und ging ihm die paar wenigen Schritte entgegen. 'Halt! Ihr habt hier nichts zu suchen... Bürger sollten sich nicht aufhhalten auf diesem Teil der Docks...'
    'Ich denke schon, dass ich hier etwas zu suchen habe...' Erwiderte Arranges gekonnt höflich und fragend. Der Legionär zog eine Augenbraue hoch.
    'Ich suche ein Schiff, das mich und zwei weitere Personen nach Ebenherz, drüben auf Vvardenfell, übersetzen kann...'
    'So?'
    'Ja... und da hier noch Betrieb herrscht, dachte ich mir, wäre es vielleicht besser, nicht gerade einen der anderen Kapitäne aus seiner Koje zu holen...'
    'Nun... ich muss ehrlich sagen, dass ich den Kurs dieses Linienschiffs nicht kenne, ich weiss lediglich, dass es Balfall praktisch alle zwei Monate anläuft und hier sehr viel aus- und einlädt... Zudem ist das auch das einzige Schiff, welches keinen dunkelelfischen Kapitän hat. Alle anderen hier werden von den Blutaugen gesegelt....'
    'Wäre es denn möglich, dass ich den Kapitän einmal wegen dieser Sache sprechen könnte?' Der Soldat verzog nach dieser Frage kurz das Gesicht, als würde er sich ekeln. 'Naja... sicher wäre das möglich...' Damit drehte sich der Soldat herum und brüllte nach dem nächstbesten Matrosen. Ein Hüne drehte sich zu ihm herum. 'Dieser Herr hier,' der Legionär deutete auf Arranges, 'will zum Kapitän gebracht werden.' Der Matrose drehte sich mit einem Knurren herum und bedeutete Arranges ihm zu folgen.

    Einige Augenblicke später stand er neben dem großen Nord in einem Raum der Kajüte. Er hatte sich nicht getäuscht, was die Größe anging. Die Kajüte bestand aus zwei Stöcken. Der untere musste wohl Kartenraum und Kammer für den Navigator und andere wichtige Leute an Bord sein. Der Raum darüber, in welchem sie jetzt standen, war wohl Schlafraum des Kapitäns. Recht groß, mit einem niedrigen, aber breiten Fenster auf der Rückseite. An einer Wand war eine große Koje angebracht, der Rest des Raumes wurde größtenteils von allerlei Dingen ausgefüllt, die Arranges nur aus Erklärungen der Schiffahrt flüchtig zuordnen konnte. In der Mitte des Raums stand ein großer Schreibtisch, an welchem eine Person vornübergebeugt über einem Stapel Pergamente saß. 'Käptn... dieser Mann will euch sprechen...' Die Person an dem Tisch blickte auf und unter der zuvor das Gesicht verbergenden, schwarzen Haarmähne kam ein... weibliches Gesicht... das Gesicht einer Rothwardonin, zum Vorschein. Die Züge der Frau waren irgendwie weich und zierlich, auf der anderen Seite jedoch strahlten sie auch eine gewisse Macht und Selbstsicherheit aus. Das nächste Mal... schwimmen wir... Dachte sich Arranges, der sich bereits ein anstrengendes Gespräch ausmalte und vermutlich noch einen hohen Preis dazu. Tja Dreveni... sieht so aus, als würde deine Entlohnung immer mehr zusammenschrumpfen... wie bedauerlich... Eine herrische Geste ihrerseits bewirkte, dass sich der Matrose entfernte und als die Tür ins Schloss fiel, machte sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht der Rothwardonin breit. Arranges musste wohl leicht zusammengezuckt sein angesichts dieser Reaktion, da das Grinsen noch einen Ticken breiter wurde. 'Soo... ihr wolltet mich sprechen... Kaiserlicher?' Ihre Stimme hatte einen seltsam durchgängigen Klang, so, als würde sie normalerweise eine andere, sehr viel flüssigere Sprache sprechen. Die Betonung der gesprochenen Worte war zum Teil auch recht fremd und schlicht ungewohnt, als würde sie sie ein wenig mehr in die Länge ziehen... 'Ja. Ich wollte den Kapitän sprechen... ihr... seid wohl der Kapitän...' Sprach Arranges mit fester Stimme.
    'Ohh... ein... männlicher Mann zur Abwechslung...' Arranges blickte sich nur fragend an. 'Nun denn, wie... kann ich euch behilflich sein... äh...'
    'Arranges...' Viel er ihr ins Wort. Sie wiederholte den Namen und auf eine mehr als absurde Weise klang er fast ein wenig anstößig, als sie ihn aussprach. 'Also gut... Arranges, wie kann ich euch behilflich sein?'
    'Ich brauche ein Schiff, das mich und zwei Begleiter in Ebenherz absetzen kann...'
    'Ahh... nun... euch ist hoffentlich bewusst, dass das nicht umsonst wäre...?'
    'So lange der Preis nicht zu hoch ist, bin ich gerne bereit zu zahlen... äh...'
    'Talivha...'
    'Talivha.'
    'Nun... das kommt darauf an, was ihr unter zu hoch versteht... Arranges...' Hör auf, meinen Namen so... widerwertig auszusprechen, ich bin Nekromant, keine ••••!
    'Ich habe nur eine begrenzte Anzahl an Septimen dabei... Draken besitze ich leider nicht...'
    'Oh... nein, nein, nein... ihr habt mich wohl falsch verstanden... ich bevorzuge nicht das Geld, das ihr bei euch tragt...' Innerlich schlug sich Arranges mit der flachen Hand an die Stirn. Verdammt... nein, ich brauche jetzt wirklich kein Abbild von Falanu hier... oder noch schlimmer, eines von Torrah...! 'Ich glaube nicht, dass ich bereit bin einen... derartigen Preis zu zahlen...' Arranges wollte sich bereits zum Gehen wenden, als sie ihn nochmals ansprach: 'Das ist aber schade... allerdings werdet ihr auf anderem Wege nicht nach Ebneherz kommen...' Fragend blickte Arranges sie an. 'Die anderen Schiffe dort im Hafen gehören zu einer Korsarenflotte der Telvanni und laufen in zwei Tagen aus, mit Kurs auf die Telavanniinseln... die werden euch sicher nicht in Ebenherz oder irgendwo anders, als in Port Telvanni absetzen...' Das ist ein Witz oder!? 'Das könnt ihr so einfach wissen?'
    'Ja durchaus... allein deswegen, weil sie das gesamte Kaiserreich und sein Volk hassen...'
    'Also gut, was verlangt ihr dafür, dass ihr uns in Ebenherz absetzt?'
    'Wisst ihr... die Näche auf See sind oft lange und einsam...'
    'Nein, auf keinen Fall!' Arranges gab viel wenn es die Situation erforderte, er hätte auch allein um Erynn Gumora näher zu bringen, alles an Geld gegeben, das er jetzt bei sich gehabt hätte, aber das... nein, das waren Preise, die er zu zahlen einfach nicht bereit war...
    'Tja, dann könnte es auf dem Weg nach Ebenherz wohl etwas nass werden, wenn ihr die Innere See durchquert... habt ihr denn kein Herz für eine einsame Frau?' Es klang mehr wie selbstloses Gestöhne, als irgendwie mitleidserregend. 'Ihr habt doch unzählige Matrosen an Bord... habt mit denen euren Spaß...'
    'Oh glaubt mir Arranges, mit denen habe ich immer wieder sehr viel Spaß... aber... keiner von ihnen versteht es... tatsächlich zärtlich zu sein...' Sie setzte eine überzogen schüchterne Miene auf. 'Nein Talivha! Vergesst es, eher schwimme ich nach Ebenherz...'
    'Bedauerlich... bedauerlich um euch... ihr habt wohl noch nie etwas von den Dreughs gehört?' Dreughs. Unheimliche Biester, aber Arranges kannte nur die Dreughs aus Cyrodiil... was hatten diese Kreaturen mit dem Wasser zu schaffen? Talivha konnte wohl an seinem leicht verwirrten Gesicht ablesen, dass er im Moment nicht genau wusste, von was sie redete. 'Dreughs. Grausame und mächtige Kreaturen, die dort im Wasser leben... ihr würdet euch keine fünf Züge vom Ufer entfernen können, ohne direkt von einer dieser Bestien in die Tiefe gezogen zu werden...' SCHEISSDRECK! Und wieder schien sein Gesicht für sie wie ein offenes Buch: 'Ahh... nun... wie viel ist euch euer Leben und das eurer Begleiter also wert?' Arranges dachte nur an Erynn. Das würde ich nie vor mir verantworten können... 'Also gut, was wollt ihr genau?'
    'Mmmhh... ich wusste doch, dass ihr ein vernünftiger Mann seid, Arranges... ich verlange nur eure Gesellschaft bei Nacht... aber nicht, was ihr denkt... es reicht völlig, wenn ihr nur neben mir liegt und mich mit ein paar wenigen Zärtlichkeiten ins Land der Träume bringt... und das in jeder Nacht... bis ihr den Fuß auf die Docks in Ebenherz stezt...'
    'Wie lange wird das dauern?' Knurrte Arranges resignierend. 'Nun... wir werden noch diese und nächste Nacht hier ankern, die Überfahrt nach Ebenherz wird auch zwei Tage, also eine Nacht, andauern...'

    Am nächsten Morgen ließ sich der Kaiserliche auf einen der vielen Stützpfeiler auf den Docks sinken, als er das Schiff verlassen hatte. Sein Haar war deutlich sichtbar heftig zerstrubbelt, sein Gesicht zeigte einen genervten, aber auch recht erschöpften Ausdruck. Von wegen nur ein paar Zärtlichkeiten... Bei diesem Gedanken fuhr er sich über einen frischen Kratzer am Hals, der wohl von einem Fingernagel stammen musste...
    Geändert von weuze (08.06.2011 um 17:58 Uhr)

  7. #27
    [Erynn]
    Die Dunkelelfin erwachte einigermaßen ausgeruht, aber mit der üblichen Morgenmuffeligkeit und zudem voller Ungeduld. Balfall hatte nichts zu bieten außer vielleicht gutem Bier. Nichts an diesem Kaff strahlte Ruhe aus – es war immer laut, immer hektisch und im allgemeinen ungemütlich. Sie wollte hier weg. Wollte Gumora finden. Mit finsterem Gesicht brütete Erynn vor sich hin, während sie auf der Bettkante hockte und sich in ihre Stiefel zwängte. Weißt du eigentlich, wem du mich ausgeliefert hast, du verfluchter Molch? Keine Sorge, du wirst es schon erfahren. Und du wirst mir das alles büßen – die Furcht, die Erniedrigung und jeden einzelnen Schlag...
    Sie verließ die spartanisch eingerichtete Kammer und sah sich auf dem Flur nach Dreveni um, dann ging sie hinunter in den Schankraum und hockte sich an einen der Tische, verschränkte die Arme auf der Tischplatte und stützte die Stirn darauf. Arranges wollte sie heute Morgen vor der Taverne treffen. Wieso eigentlich davor? fragte sie sich mißmutig und entschied dann, wenigstens noch so lange hier sitzen zu bleiben, bis Dreveni sich zu ihr gesellte...

    [Dreveni]
    Dreveni wartete noch bis Erynn gegangen war, dann ging sie ebenfalls auf ihr Zimmer. Sie erwachte, sobald der Lärm von draussen zu laut geworden war, kleidete sich an und ging nach unten. Dort fand sie bereits Erynn vor, der sie wortlos zunickte. Wo sollten sie Arranges noch einmal treffen? Erynn schien besser zugehört zu haben, sie ging vor Dreveni zur Tür heraus. Draussen blinzelte Dreveni kurz als ihr das helle Licht entgegenschlug, sie hatte zwar besser geschlafen als die letzten beiden Nächte, war aber immer noch müde. Nicht weit von der Taverne konnte sie Arranges auf einem Pfeiler bei den Docks sitzen sehen. Langsam ging sie auf ihn zu. Hoffentlich hat er ein Schiff gefunden. Wo sich der Beschwörer sonst die ganze Nacht herumgetrieben hatte, war ihr herzlich egal.

    [Arranges]
    Er saß eine ganze Weile nur da und starrte auf den Boden. Im Gegensatz zu Talivha hatte er praktisch kein Auge zugetan. Sie war während der frühen Morgenstunden eingeschlafen, aber er hatte nur noch wach danebengesessen. An Schlaf war nicht zu denken... Ein Grund dafür war zumindest die Angst, dass ihr noch irgendetwas einfiele und sie ihn im Schlaf mit irgendeiner perversen Überlegung überraschte... der andere Grund war jener, dass ihm alles irgendwie weh tat... Erst, als sich langsam eine gewisse Betriebsamkeit auf den Docks regte, sah er auf und wünschte sich im selben Moment, es nicht getan zu haben. Dreveni und Erynn hatten die Taverne gerade verlassen und kamen auf ihn zu. Großartig... Arranges wischte sich noch einem über den noch immer leicht blutenden Kratzer am Hals und zog dann den Kragen des Umhangs zusammen, in der Hoffnung, man würde nichts sehen. 'Guten Moren...' Meinte er nur erschöpft, als er sie erreicht hatte. 'Ich habe gute Neuigkeiten... wir haben ein Schiff...'

    [Erynn]
    Arranges wartete am Kai bereits auf sie. Er sah ungefähr so angefressen aus, wie Erynn sich fühlte. Außerdem reichlich zerzaust. Die Kriegerin mußte unwillkürlich an einen streunenden Hafenkater denken und unterdrückte mit einiger Mühe ein Grinsen. "Das ist gut", meinte sie auf seine Begrüßung hin. "wann können wir hier weg?" Sie legte den Kopf ein wenig schief und musterte den Kaiserlichen genauer. "Hast du dich geschlagen, Arranges?"

    [Arranges]
    Geschlagen... ja, einer Prügelei kommt das ziemlich nahe... nein, eigentlich wäre eine richtige Prügelei vermutlich sogar weniger schlimm... Arranges straffte sich ein wenig um nicht zu zerschlagen zu wirken. 'Das Schiff,' er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf das riesige Linienschiff, 'legt morgen Vormittag ab... die Überfahrt wird wohl knappe zwei tage andauern. Unbewusst strich er sich wieder über den Kratzer am Hals, als er kurz darüber nachdachte, was er ihnen sagen konnte, um dieser Frage irgendwie geschickt zu entgehen... 'Ich habe... uns ein Schiff besorgt, aber prügeln musste ich mich dafür nicht...' Er rang sich ein müdes Lächeln ab.

    [Erynn]
    Die junge Dunkelelfin zog die Augenbrauen zusammen. "Du siehst aber so aus. Hast du in der Gosse geschlafen? Oder mal wieder gar nicht?" sie winkte entnervt ab. Vernunftgesteuertes Verhalten war einfach nicht seine Stärke. "Das heißt also, wir hängen noch einen ganzen Tag hier herum..." Verdammt! Erynn langweilte sich jetzt schon in diesem Kaff. Trotz der Hektik um sich herum fühlte sie sich eingesperrt und an die Kette gelegt. "Und was machen wir jetzt so lange?" maulte sie.

    [Dreveni]
    Drevenis Laune war nicht wirklich besser als Erynns, nachdem Arranges gesagt hatte, dass das Schiff erst morgen ablegen würde. Ob er sich jetzt geschlägert, in der Gosse oder gar nicht geschlafen hatte, war ihr auch egal. Hauptsache sie kamen überhaupt in absehbarer Zeit weiter, auch wenn sie nicht wußte, was sie mit dem Rest des Tages anfangen sollte. "Wir könnten Schockzauber üben.", sagte Dreveni schließlich an Erynn gewandt.

    [Erynn]
    Erynns Miene hellte sich sofort auf. Dreveni hatte gestern Abend zwar eingewilligt, ihr ein paar Kniffe beizubringen, aber daß sie das Gespräch von selbst darauf bringen würde, hätte die Bogenschützin dann doch nicht erwartet - was nicht bedeutete, daß sie sich nicht über das Angebot freuen würde. "Ja, gerne", antwortete sie und sah sich im Hafen um, blickte dann wieder zurück zu der Assassinin. "Äh. Vielleicht besser... außerhalb... der Stadt?"

    [Arranges]
    Nein... ich habe streng genommen nicht einmal meine Augen geschlossen diese Nacht... gut, sie waren zweimal verbunden... Er hörte weiter dem Gespräch der beiden Dunmer zu, wobei ihm schon nach wenigen Worten das Blut zu stocken schien. WAS?! Wieso Schockzauber üben?! Und warum mit Dreveni? ... Soso... diese Meuchlern, dieses unfähige Stück Mist, soll dir... Magieee?! ... Bei-bringen?! Die Gedanken des Kaiserlichen setzten komplett aus. Er hätte das vermutlich selbst nie für möglich gehalten, aber ein Stich, einer heißen, langen Nadel gleich, fuhr ihm ins Herz. Nach außen hin jedoch bewahrte er einen eher desinteressierten Ausdruck, was ihm angesichts seiner Erschöpfung nicht sonderlich schwer fiel... lediglich Erynn, die mittlerweile recht genau wusste, wie es aussah, wenn in ihm langsam Wut aufstieg, wäre in der Lage gewesen, die jetzt bereits leicht geröteten Wangen wahrzunehmen. 'Wenn ihr nichts dagegen habt... würde ich mitkommen... ich muss für ein paar Stunden raus aus diesem Loch...' Sagte er nur müde, wobei das nichteinmal wirklich gelogen war. Er hatte die Schnauze gestrichen voll, er war total erschöpft und eigentlich wäre es ihm gerade egal gewesen, wo er schlafen konnte... hauptsache es war nicht irgendwo, von wo aus er das Schiff sehen konnte. Davon mal abgesehen musste er einfach irgendwie dabei sein, wenn Dreveni versagte... nicht zuletzt trieb ihn eine plötzlich aufgekommene Eifersucht dazu, einfach mitzugehen, wenngleich er genau wusste, dass es ihn schmerzen würde, wenn die Mörderin Erynn das Sprechen von Schockformeln zu lehren versuchte, noch dazu, weil Schockmagie nun wirklich überhaupt nicht zu seinem Wissen gehörte... es reichte vielleicht für ein statisches Knistern, das war aber auch schon alles...

    [Dreveni]
    Dreveni maß Arranges mit einem abschätzendem Blick. "Vielleicht solltet ihr lieber eine Runde schlafen..." Sie hatte wirklich keine Lust, den Beschwörer an der Backe kleben zu haben, da er ihr vermutlich in dem Bereich doch überlegen war. Sie war zwar nicht schlecht mit Zerstörungszaubern, aber eben nicht so gut wie mit dem Dolch oder dem Schwert. Sein Gemotze und seine dummen Kommentare konnte sie beim besten Willen nicht gebrauchen.

    [Erynn]
    Die Elfin sah keinen Grund, noch weitere Zeit zu verlieren. Ein bißchen nervös war sie schon, vor allem, wenn Arranges dabei sein wollte. Mit etwas Glück wollte er aber tatsächlich nur von der Docks fort, um etwas Ruhe zum Schlafen zu finden. Er sah jedenfalls nicht wirklich streitlustig aus, sondern eher hundemüde. "Laßt uns einfach erstmal von hier verschwinden", warf sie ein, um jegliche Diskussion zwischen ihren Begleitern gleich im Keim zu unterbinden. "Hier versteht man ja kaum sein eigenes Wort bei dem ganzen Radau." Damit wandte sie sich um und ging fort vom Hafen auf die Stadtgrenze zu.

    [Arranges]
    Der Magier wandte sich Dreveni zu. 'Ihr könnt das jetzt ohne oder mit Streit haben, ich rate euch von zweiterer Option dringlichst ab, ich bin im Moment wirklich nicht in der Stimmung für den Austausch verbaler Zärtlichkeiten...' Knurrte er, dann folgte er Erynn ohne auf eine Antwort von Dreveni zu warten. Vielleicht wäre ein wenig Schlaf außerhalb dieses Dreckslochs nicht verkehrt...

    Sie verließen die Stadt. Der Wächter würdigte sie keines Blickes, er hielt es nichteinmal für nötig, überhaupt wach zu sein. Sie gingen vielleicht eine halbe Meile von der Stadt weg und schlugen sich dann in die lichten Wälder abseits der Straße. Als sie einen freien Platz gefunden hatten, der jedoch zur Straße hin von Buschwerk geschirmt wurde, setzte sich Arranges an einen dicken Baumstamm und beobachtete die beiden Dunmer unter den halb geschlossenen Augen hervor.

  8. #28

    Balfall

    [Erynn]
    Erynn war es nur recht, daß der Ort, den sie gefunden hatten, relativ gut abgeschirmt von fremden Blicken war. Sie rief sich kurz ins Gedächtnis, was sie überaupt über Magie wußte. Sie konnte auf die arkanen Kräfte zugreifen und sie zu Feuer formen, aber das war es dann schon. Wie sie den Zauber dann wirklich sicher unter Kontrolle halten konnte, blieb ihr bisher verborgen – aber vielleicht konnte Dreveni ihr etwas dazu sagen. Erwartungsvoll schaute sie zu der Assassinin auf während sie versuchte, Arranges in ihrem Rücken so gut wie möglich zu ignorieren.

    [Dreveni]
    "Es gibt genau einen Kaiserlichen, mit dem ich überhaupt irgendwelche Zärtlichkeiten austausche, und das seid bestimmt nicht ihr.", antwortete sie Arranges nur mit Spott in der Stimme und folgte den beiden. Vielleicht wurde er ja im Schlaf von irgendwelchen Tieren überrascht und sie wäre dann leider nicht mehr schnell genug, um ihn zu helfen. Als sie einen Stelle erreicht hatten, die von der Straße aus nicht einsehbar war, sah Erynn sie nur erwartungsvoll an. Na wunderbar... Sie hatte noch nie versucht, jemandem etwas beizubringen, sie glaubte nicht einmal, dass sie besonders geduldig sein würde. Vor allem nicht mit Arranges in der Nähe, Dreveni sah schon vor sich wie das alles hier in Mord und Todschlag ausarten würde. "Was könnt ihr denn überhaupt schon alles?", fragte sie Erynn und versuchte, nicht zu genervt zu klingen. Vielleicht sollte sie ihr einfach vorschlagen, etwas über den Kampf mit Dolchen zu lernen, das war weit weniger abstrakt als Magie.

    [Erynn]
    "Nur... einen Feuerzauber. Aber nicht sehr gut." Vielleicht war das doch keine so großartige Idee. Aber... Verdammt noch mal! Sie riß sich zusammen und sah Dreveni fest an. "Allerdings hatte ich auch noch nicht viel Gelegenheit zum Üben. Es wird schon irgendwie gehen. Was ich gerne von Euch wüßte ist, was ich tun muß um die Magie zum Blitz zu formen und wie ich die Kraft lenken und kontrollieren kann. So daß der Zauber das Ziel findet, das ich treffen will und mit genau der Stärke, wie ich es will."

    [Arranges]
    Eigentlich würde ich hier einfach am liebsten nur schlafen, aber dieses Schauspiel kann ich mir einfach nicht entgehen lassen fürchte ich... Der Kaiserliche überlegte nocheinmal kurz, ob es vielleicht nicht sinnvoll wäre, doch einfach nur zu dösen, entschied sich aber dann doch dagegen. Ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe, vielleicht bin ich bis heute Nacht so erschöpft, dass ich nichts mehr mitbekomme... darüber hinaus werde ich Zeuge, wie Dreveni einen kläglichen Versuch startet, Erynn etwas beizubringen... Arranges nahm das Vorhanben der zwei Elfen als Gelegenheit wahr, selbst ein wenig seine Kenntnisse im Geiste über Schockmagie zu festigen... Verdammt ist das lange her... Dachte er sich, als er Magie und die Urgewalt des Blitzes zunächst theoretisch im Kopf zusammenführte. Nebenbei behielt er Erynn und Dreveni im Blick...

    [Dreveni]
    Sie hatte Erynn zugehört und versuchte dabei immer noch, Arranges irgendwie zu ignorieren. Was Erynn erzählte, klang nicht allzu hoffnungsvoll, sie selbst hatte Anfangs auch nicht unbedingt kontrollieren können, wie stark der Zauber wurde, und mitunter kam es dabei zu etwas seltsamen Effekten. Vielleicht sollte Erynn doch am besten noch weiter mit dem Feuerzauber üben, da war es immerhin nicht ganz so schlimm, wenn sie selbst etwas abbekam.
    "Wenn ihr noch den Hang habt, euch selbst mit dem Zauber zu treffen, solltet ihr vielleicht doch noch mit dem Feuerzauber üben.", teilte sie Erynn auch gleich ihre Überlegungen mit. Wie zum Henker hatte Dreveni selbst das gelernt? Es war nun doch schon ein paar Jahre her. "Also, erstens findet nicht der Zauber sein Ziel, ihr müsst bestimmen wo er hingehen soll." Nur wie? "Ihr müsst euch das richtig vorstellen, und vor allem euch merken, dass ihr die Magie beherrscht, nicht umgekehrt. Zweitens wird euch nur Übung dabei helfen, abzuschätzen wie stark ein Zauber bei welcher Anstrengung wird." Sie sah Erynn zweifelnd an, dabei zweifelte sie weniger an ihrer Schülerin als an ihren Qualitäten als Magie-Lehrerin. "Ihr dürft nur nicht erschrecken, wenn euch etwas aus dem Ruder läuft, dann geht es meistens erst richtig schief und trifft euch am Schluß selbst."

    [Erynn]
    Also schön, dann zunächst nochmal mit Feuer... Sie konzentrierte sich auf einen Felsen, der sich vielleicht in dreißig Schritt Entfernung befand und fragte sich, mit wie viel Nachdruck sie die Magie wohl auf die Reise schicken sollte. Und vor allem: Wäre es schlimmer wenn ich diesen Stein aus Versehen pulverisiere oder wenn mir der Zauber auf halber Strecke verreckt? Verdammt, kann sich Arranges nicht irgendwo anders hinhauen zu pennen? Natürlich wäre da noch die Möglichkeit, das richtige Maß zu treffen. Im Kampf mit der gedungenen Mörderin vor einigen Tagen war ihr das doch auch gelungen. Da hatte sie praktisch nicht darüber nachgedacht, aber sobald sie das tat, lief es nicht so wie Erynn es gerne gehabt hätte. Sie überwand sich schließlich und sammelte die Energien zusammen, wie sie es gelernt hatte, riß dann die Hände nach vorne und ließ den Feuerball fliegen. Er verfehlte den Felsen um eine Handbreit und verging irgendwann, nachdem seine Kraft sich verbraucht hatte. Die Elfin fluchte innerlich. Ein Zauber war kein Pfeil, sondern flog in gerader Linie...
    Nach einem ärgerlichen Schnauben konzentrierte sie sich wieder und versuchte es erneut. Dieses mal traf sie, wenngleich um einiges heftiger, als sie beabsichtigt hatte. Kleine Splitter platzten von dem Stein ab und fielen in einem Umkreis von vielleicht drei Schritten zu Boden. Sie drehte sich wieder zu Dreveni herum: "Seht Ihr?" erklärte sie, "Das meine ich. Es funktioniert immer irgendwie so halb, aber es gelingt mir niemals, wirklich alles Aspekte des Zaubers zu kontrollieren."

    [Arranges]
    Du bist nicht fähig, ihr etwas von dir beizubringen? ... Nun so ganz ernsthaft habe ich das auch nicht erwartet... Er beobachtete die Bemühungen von Erynn und nickte innerlich anerkennend. Das Prinzip scheint sie wohl doch irgendwann nochmal verstanden zu haben... jetzt fehlt nur noch ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl... Unwillkürlich hob Arranges unbewusst eine Hand und ließ einen glühenden kleinen Funken um seine gespreitzten Finger fliegen, wie Sekunda und Masser um Nirn kreisten. Gedankenverloren betrachtete er das Schauspiel, während er mit einem Ohr weiter den beiden Dunmer zuhörte...

    [Dreveni]
    Sie hatte Erynn aufmerksam beobachtet, und musste bei ihren Ausführungen leicht grinsen. "Immerhin wisst ihr jetzt, dass das gerade zu heftig war. Das nächste Mal müsst ihr einfach versuchen, die Magie etwas weniger zu konzentrieren. viel mehr Geheimniss ist da eigentlich nicht dahinter, nur üben, beobachten, und wieder üben. Genauso wie ihr vermutlich das Schießen mit dem Bogen gelernt habt." Dreveni ging einfach davon aus, dass Erynn noch nicht wirklich viel Übung besaß, falls das doch der Fall sein sollte, wäre es wirklich hoffnungslos, ihr etwas beibringen zu wollen. "Wenn ihr das bei dem Feuerzauber erst einmal könnt, werden die anderen auch einfacher."

    [Erynn]
    Erynn nickte. Es war nicht schwer zu erkennen, daß Dreveni nicht viel oder vielleicht auch überhaupt keine Übung darin hatte, Leuten irgendwas beizubringen. Aber sie gab sich Mühe, und die Kriegerin wußte das zu schätzen. Im Prinzip lernten die beiden Frauen gerade voneinander und es lief zwar zäh, aber sie machten Fortschritte. Erynn nutzte die Zeit, ihr Gefühl für den Zauber zu verfeinern. Die Gelegenheit war günstig, im Zweifelsfall wäre jemand in der Nähe, wenn etwas schiefging, und außerdem hatten sie gerade ohnehin nichts anderes zu tun, bis sie Balfalls morgen endlich würden verlassen können. Nach und nach gelang es ihr immer besser, die Intensität der Magie so zu variieren, wie sie es haben wollte, die Ausreißer wurden weniger. Der Beschwörer schwieg praktisch die ganze Zeit. Die Dunkelelfin hatte sich bisher nicht zu ihm umgedreht da sie befürchtete, daß sie sich sonst von irgendeiner Geste würde verunsichern lassen, aber im Grunde vermutete sie, daß er eigentlich ganz froh darüber war, daß Dreveni sich jetzt darum kümmerte, ihr ein paar magische Grundlagen beizubiegen...

    [Arranges]
    Während der paar Stunden, die vergingen, verstand es Erynn immer besser, die Feuermagie zu kontrollieren. Arranges bekam das nur noch am Rande mit, er war sich nicht ganz sicher, ob er sich ärgern oder zufrieden sein sollte, dass Dreveni ihm dieses mehr als lästige Versprechen abnahm. Andererseits jedoch... ER sollte Erynn doch etwas beibringen... nicht diese... Meuchlerin, die gerade einmal zweitklassige Zerstörungszauber konnte. Schockmagie... mit sowas kann man doch nicht ernsthaft töten... lächerlich und nutzlos zugleich... Natürlich wusste Arranges, dass man mit Schockmagie töten kann. Richtig angewandt war sie mindestens so tödlich wie seine Feuermagie, welche er zu seiner Meisterschaft gemacht hatte.... aber das blendete sein doch etwas eifersüchtiger Verstand im Moment aus. Nach einiger Zeit, die er Erynn weiterhin nur beobachtet hatte, kam er aus einer Eingebung heraus zu dem Entschluss, sein Wissen über Schockmagie aus seinen Anfängen als Magier, direkt nochmal auszugraben und in der Praxis zu versuchen. Möglich müsste es ja sein, auch wenns nichts besonderes werden würde... Er hob beide Hände so vor sich, als würde er einen größeren Kürbis halten. Nach einigen Augenblicken begann die Luft dazwischen statisch zu knacken, bis sich Funken bildeten und schließlich mit einem Geräusch, das die Luft und die Trommelfelle des Kaiserlichen zu zerreissen drohte, ein mächtiger Blitz von einer Hand zur anderen sprang und sich schließlich um die Hände des Magiers wand wie ein lebendiger Wurm aus purem Licht. Oh verflucht, das ist zu viel... Scheisse! Scheisse! Scheisse... Dass seine Hände unter dem gewaltigen Potential, welches er unterschätzenderweise freigesetzt hatte, leicht zitterten, drüfte wegen dem blendenen Lichtbogen kaum aufgefallen sein... Sofort nahm Arranges die Magie raus. Wäre er jetzt der unerfahrene Magier von damals gewesen, wäre er in zwei Tagen in irgendeinem Krankenzimmer wieder aufgewacht vermutlich... Aber so verblasste der Blitz einfach nur mit einem scheppernden Zischen. Einen kurzen Moment blickte Arranges verwirrt und ein kleines bisschen überrascht auf seine Handflächen. Keine Brandwunden... Bei dem Gedanken daran, dass Erynn die hätte garantiert verarzten wollen, seufzte er unwillkürlich...

    [Dreveni]
    Dreveni beobachtete Erynn, die ziemlich schnell Fortschritte machte, so dass sie von dem Knall völlig überrascht wurde. Sie war zu Tode erschrocken, hielt auf einmal ihren Dolch in der Hand und sah sich hektisch um, als ihr Blick auf Arranges fiel. Seine Haltung und das letzte blaue Flimmern des Schokzaubers sagten mehr als deutlich, dass er dafür verantwortlich gewesen war. Ich bring ihn um. Sie war wirklich erschrocken, und allein deshalb war sie gerade stinksauer auf Arranges. Und sie bedauerte es ernsthaft, dass er sich gerade nicht selber gegrillt hatte. "Seht ihr, Erynn? Deshalb meinte ich, keine Schockzauber vorerst." Sie hielt den Dolch immer noch in der Hand und konnte sich gerade nur mit Mühe beherrschen, sich nicht doch auf Arranges zu stürzen.

    [Erynn]
    Die Bogenschützin wurde dermaßen überrumpelt von dem Donnerschlag, daß sie sich instinktiv abduckte. Die Kraft entglitt ihr und es gab einen komplizierten Moment, in dem Erynn den gerade gewobenen Zauber hektisch von sich fortstieß. Nachdem sie damit fertig war, kleinere Flämmchen auf ihrer Lederrüstung auszuschlagen, sah sie Dreveni auf ihren halb lakonischen, halb mühsam beherrschten Kommentar hin ein wenig schief an. "Äh... verstanden", war alles, was sie zunächst herausbrachte. "Also keine Schockzauber."

    [Arranges]
    Arranges sah auf, als Dreveni zu sprechen begann. Also... jetzt reichts... Mit einer Gelassenheit, die von Spott nur so troff, stemmte sich der Nekromant auf die Beine und zog nur eine Augenbraue hoch, während sein Gesicht maßlose Überheblichkeit ausstrahlte, dies aber mit einer Selbstsicherheit, die keinen Zweifel zuließ. 'Wisst ihr Dreveni,' begann er herablassend, 'ich weiss wie man Zerstörungsmagie zu kontrollieren hat... bei jemandem wie euch, wäre so ein Experiment sicherlich schief gegangen...' Er verschränkte die Arme vor der Brust. 'Und jetzt... steckt den Dolch wieder weg, ihr könntet euch sonst noch schneiden...' Aber vermutlich seid ihr sogar zu blöd um euch selbst zu verletzen... In diesem Moment provozierte Arranges sehr bewusst und legte sich bereits einige Zauber zurecht, die die Dunmer ganz schnell auf die Bretter schicken würden...

    [Dreveni]
    Irgendwann Arranges... Dreveni steckte langsam den Dolch weg, die Provokation des Beschwörers überging sie einfach, das war er wirklich nicht wert. Seine Meinung über ihre Fähigkeiten interessierte sie so überhaupt nicht. "Mir reichts. Ich werde zurück in die Taverne gehen. Haltet euch einfach von mir fern, bis morgen das Schiff ablegt, Arranges. Und glaubt mir, es ist besser wenn wir uns heute nicht mehr unter die Augen treten." Den letzten Satz hatte sie gefährlich leise gesprochen, dann wandte sie sich wieder zurück nach Balfall. Ob Erynn mitkam oder nicht, war ihr gleich, solange nur Arranges von ihr fern blieb. Betont langsam ging sie mit genügend Abstand an dem Beschwörer vorbei, richtung Straße.
    Geändert von Andromeda (10.06.2011 um 15:10 Uhr)

  9. #29
    [Erynn]
    Erynn schloß kurz die Augen und wünschte sich, daß nur einmal irgendwas einfach sein könnte. Sie sagte nichts, als Dreveni verschwand, konnte es ihr aber auch beim besten Willen nocht verdenken. Nachdem die andere Dunkelelfin verschwunden war, ging die Kriegerin langsam zu Arranges hinüber. Ihre Augen blitzten zornig. "Verrate mir, was das sollte, Beschwörer! Was immer du getan hast, ich wette, es diente nur dazu, Dreveni zu reizen. Schönen Dank auch - gerade, als es einigermaßen lief." Sie wandte sich ab und tigerte ein paar Schritte hinund her, nur um unvermittelt wieder herumzufahren. "Was ist eigentlich dein götterverdammtes Problem? Sei doch froh, daß Dreveni sich darum kümmert, mein Können zu verfeinern. Du hast daran ja bisher kein großes Interesse gezeigt - obwohl es Teil eines Handels war, wie ich dich vielleicht erinnern darf..."

    [Arranges]
    Erst freute sich Arranges fast, als sich Dreveni davonschlich. Als ob ich mich freiwillig in deiner Nähe aufhalten würde, Blutauge... Dann aber zuckte er zusammen, als Erynn ihn ansprach. Und das nicht gerade freundlich. 'Wieso bin ich dir jetzt Rechenschaft schuldig!' Knurrte er. 'Es war überhaupt nicht meine Absicht, sie zu reizen, aber schön, dass es mir dennoch gelungen ist... ich kann diese Frau nicht ausstehen... Und nein, ich bin nicht froh, dass sie dir etwas beibringen will!' Erst jetzt, da er es selbst aussprach, wurde ihm tatsächlich klar, wie heftig ihn das eigentlich getroffen hatte, dass Erynn einfach Dreveni, diese absolut widerwertige Dunmerin, nichteinmal einen Namen hatte dieses Scheußal in seinen Augen verdient, fragte, ob sie ihr etwas über Magie beibringen konnte. Ebenso arg traf es ihn, dass er völlig unbewusst sein ursprüngliches Vorhaben, ihr zwar wohl zu versprechen, Erynn etwas zu lehren, dies aber eigentlich nicht einzuhalten, durchgezogen hatte. In seinem Kopf herrschte mit einem Mal völliges Chaos. Seine anfangs zornige Miene wandelte sich langsam in ehrliche Reue. 'Ich wollte die Abmachung anfangs nicht einhalten... und mit der Zeit kamen zu viele Ereignisse dazu, während wir unterwegs waren, die Siegelsteine zu holen, dass ich es auch praktisch vergessen habe...' Sagte er schließlich kleinlaut und senkte den Blick.

    [Erynn]
    Langsam verblaßte das wütende Funkeln in ihren Augen. Eigentlich sollte sie ihn nicht so einfach vom Haken lassen, aber sie hatte auch nicht damit gerechnet, diesen Kerl mit ein paar zornigen Worten einfach so von den Beinen zu fegen. Vielleicht lag es auch daran, daß er anscheinend schrecklich müde war. "...und jetzt paßt es dir nicht, daß ich stattdessen Dreveni gefragt habe", nahm sie den Faden auf. "Warum? Erwartest du ernsthaft, daß ich hinter dir herlaufe und dich um dein Wissen anbettele?" in ihrer Stimme lag kein Zorn, aber eine gewisse Bestimmtheit. Sie war nicht mehr abhängig von Arranges, und es wäre gesünder für sie beide, wenn er das möglichst schnell begriff. "Hör zu", fuhr sie fort, bevor der Beschwörer sich wieder sammeln konnte: "Ich weiß, daß du Dreveni nicht ausstehen kannst. Aber wie ich dir schonmal sagte, wir brauchen sie. Also bitte, versuch irgendwie mit ihr auszukommen. Du mußt sie ja nicht mögen..." ...und eigentlich sollte ich dir für diesen Mist mit Anlauf in den Arsch treten, du Bockskopf! Damit du endlich lernst, daß die Welt sich nicht so zurechtbiegen läßt, wie du sie gern hättest...
    Erynn hatte das Gefühl, daß sie das Gespräch langsam besser in ruhigere Gewässer lenken sollte, zu irgendwas, das nichts mit der Assassinin zu tun hatte - und wenn sie den Kaiserlichen so ansah, mußte sie nicht lange über eine Ablenkung nachdenken. "Du bist doch eigentlich mitgekommen, weil du dich irgendwo ausruhen wolltest. Vielleicht solltest du das endlich tun... was hast du überhaupt die ganze Nacht am Hafen getrieben?"

    [Arranges]
    Anfangs hatte ich tatsächlich gehofft, du würdest es ebenfalls einfach vergessen... aber mittlerweile... würde ich dir fast gerne versuchen etwas beizubringen... Dachte sich Arranges, während er der Dunmer zuhörte. Er würde auf jeden Fall verhindern, dass Dreveni Erynn irgendwie auf ihre Seite zog... und sei es nur durch so einen Gefallen... an einer Stelle, an welcher er durch seine unendliche Arroganz und Verschrobenheit versagt hatte... Als Erynn danach fragte, was er am Hafen getan hatte, zuckte er zusammen. 'Ich ähm...' Nein, das kann ich dir nicht sagen... Es war ihm selbst zu peinlich und jetzt, wo er genauer darüber nachdachte, stellte er erschrocken fest, was für einen unmöglichen Handel er da überhaupt eingegangen war... Aber zurück konnte er nicht mehr. Ich halte Talivha nicht für wirklich gefährlich, aber nachdem, was sie... letzte Nacht alles... mit mir... angestellt hat... nein... 'Ich habe uns... über Umwege ein Schiff organisiert... und die... äh... Gespräche dazu haben die ganze Nacht in Anspruch genommen... dafür allerdings bezahlen wir auch keine einzige Münze dafür...' Er versuchte zu lächeln.

    [Erynn]
    "Ich will deine Bemühungen sicher nicht schmälern", antwortete Erynn mit leichtem Erstaunen in der Stimme, "aber... wenn wir nicht dafür bezahlen müssen, was für ein Schiff ist das dann? Sollen wir uns dort nützlich machen während der Reise? Ich meine, das können wir natürlich tun, aber ich verstehe überhaupt nichts von Schiffen und ich gehe jede Wette ein, daß Dreveni auch keine Ahnung davon hat." ...und zum Kisten schleppen hab ich nicht wirklich Lust, wenn ich ganz ehrlich bin. "Also: Sag mir einfach, wo der Haken an der ganzen Sache ist."

    [Arranges]
    Verfluchte Scheiße... Arranges, halt das nächste Mal doch einfach die Klappe! 'Weder das Eine... noch das Andere...' Antwortete er müde. 'Es ist natürlich ein Linienschiff. Ich weiss nicht, zu welcher Handelsmarine es gehört... Aber ich kann dir versichern, dass weder du, noch Dreveni etwas dafür tun müsst, um übergesetzt zu werden. Es ist also kein Haken dabei... Es könnte nur sein, dass ihr... und das wird Dreveni sicherlich freuen, des öfteren auf meine Gesellschaft verzichten müsst an Bord...' Im gleichen Augenblick, wie er die letzten Worte sprach, rügte er sich in Gedanken für sie...

    [Erynn]
    Erynn grinste leicht. "Du spielst den schiffseigenen Kampfmagier für die Überfahrt? Das hättest du auch gleich sagen können." Sie zuckte ein wenig hilflos die Achseln. "Ruh dich aus. Ich sehe mal nach Dreveni..." Mit dieser Worten ließ sie den Beschwörer allein und machte sich ein wenig zerstreut auf den Rückweg zur Hafenstadt. Die beiden sind wirklich anstrengender als ein Stall voll Kinder. Ich hoffe nur, die Assassinin beruhigt sich bald wieder, sonst gibt es doch noch Mord und Totschlag auf dieser Reise... und zwar früher als beabsichtigt.

  10. #30

    Balfall Taverne - Dialog Erynn/Dreveni

    [Dreveni]
    Halb rechnete Dreveni damit, dass sich Arranges noch auf sie stürzen würde, aber er ließ sie anstandslos passieren, und sie ging ohne aufgehalten zu werden wieder nach Balfall. Bis Morgen würden sie noch mindestens hier in diesem Loch festsitzen. Dass Balfall so übel nun auch wieder nicht war, interessierte Dreveni in diesem Moment überhaupt nicht. In der Taverne angekommen bestellte sie sich etwas zu Trinken, das Sujamma hieß und nicht einmal schlecht schmeckte. Zum betrunken werden würde es auf jeden Fall auch reichen. Eigentlich könnte sie auch nüchtern bleiben und einfach abhauen. Sollten die beiden doch sehen, wo sie blieben, dem großen Arranges würde bestimmt etwas einfallen. Und im Gegensatz zu Erynn hatte sie es nicht nötig, sich die Launen des Kaiserlichen gefallen zu lassen. Sie saß an einem kleinen Tisch in einem Eck und beobachtete die wenigen Gäste, während sie überlegte. Normal neigte sie dazu, über solchen Dingen zu stehen, nur mit ihrer Laune stand es selbst nicht gerade zum besten in letzter Zeit. Dumpf brütend starrte sie vor sich auf die Tischplatte.

    [Erynn]
    Erynn folgte Dreveni schnellen Schrittes zurück in die Stadt. Irgendwie hatte sie das Gefühl, daß es ihre Schuld sei, daß die ganze Situation eskaliert war. Sie hätte die andere Dunkelelfin einfach nicht fragen sollen... wenn Arranges schon die Krise kriegte, weil sie sich für irgendwelche schwer greifbaren Dremora interessierte, so sollte es sie wohl kaum wundern, wie er auf die sehr diesseitige Assassinin ansprang. Andererseits... was ging es ihn eigentlich an? Mit welchem Recht glaubte er, sich in ihre Belange einmischen zu dürfen? Weil er aus irgendeinem hirnverbrannten Grund glaubt, auf mich aufpassen und mich beschützen zu müssen. Als wäre ich ein kleines Kind... und der einzige Weg, wie er glaubt das bewerkstelligen zu können, ist Kontrolle... Es war zum Schreien. Sie mußte ihm diesen Unfug irgendwie austreiben.
    Sie fand Dreveni im Schankraum der Taverne, in einer dunklen Ecke und mit einer Steingutflasche von einem undefinierbaren, höchstwahrscheinlich alkoholischen Getränk vor sich. Na großartig... Was hab ich bloß verbrochen, um das verdient zu haben? Irgendwie empfand die Elfin die ganze Situation plötzlich als ziemlich ungerecht. Die beiden behandelten sie wie ein Nesthäkchen, verhielten sich aber selber kaum vernünftiger als zwei störrische Trotzköpfe... allein, daß diese zwei sich auf andere Weise Luft verschafften, als wütend mit den Fäusten auf den Boden zu trommeln.
    Mit einem schicksalsergebenen Seufzer ging sie zu der Assassinin herüber und setzte sich ungefragt neben sie. "Dreveni", begann sie und hoffte, daß die Andere noch nüchtern genug war, daß man einigermaßen mit ihr reden konnte, "es tut mir leid. Ich... hätte es wohl besser wissen müssen und Euch einfach nicht fragen sollen. Dennoch, ich danke Euch, daß Ihr Euch die Zeit für mich genommen habt." Kurz schlug Erynn die Augen nieder und blickte auf die Tischplatte, bevor sie den Kopf wieder hob. "Ich habe dem Beschwörer übrigens die Meinung gesagt, falls Euch das interessiert. Ich weiß nicht, wie viel davon angekommen und vor allem, wie viel davon wiederum geblieben ist, aber er hat mir zugehört. Bitte, versucht irgendwie mit ihm auszukommen. Ich weiß, das ist nicht immer einfach..."

    [Dreveni]
    Dreveni war noch nicht einmal im Ansatz betrunken, als sich Erynn einfach neben sie setzte. Auch wenn sie sonst etwas für Erynn übrig hatte, jetzt brauchte sie gerade keinen von beiden. Auf ihre Worte konnte sie sich auch keinen wirklichen Reim machen. Entschuldigte sie sich tatsächlich gerade für Arranges Verhalten und nahm das ganze auf ihre Kappe? "Es ist also eure Schuld, wenn Arranges seine Launen nicht für sich behalten kann?" fragte Dreveni die andere Dunmer schließlich. "Ihr könnt doch wohl tun und lassen, was ihr für richtig haltet, alt genug seid ihr doch.", dabei sah sie Erynn abschätzend an. Sie wußte immer noch nicht so ganz, was Erynns oder vielmehr, Arranges Problem eigentlich gerade war. "Das nächste Mal kommt er eben nicht mit, wenn es das überhaupt gibt. Ich werde mir das jedenfalls nicht mehr lange gefallen lassen, er kann sich echt einen anderen Dummen für seine Ausfälle suchen. Wobei er den ja schon gefunden zu haben scheint." Inzwischen war Drevenis Laune auf dem absolutem Nullpunkt angekommen. "Ich glaube ihr braucht euch überhaupt keine Sorgen machen, ob ihr euch vielleicht verliebt. Das habt ihr doch längst, wer sollte den sonst freiwillig ertragen? Er benimmt sich ja nicht einmal in eurer Anwesenheit." Ob er gegen Erynn auch tätlich geworden war wie gegen sie, wußte sie nicht, es würde sie aber nicht mehr groß wundern. Sie hatte genug von Arranges Schlag gesehen in ihrem Leben.
    Während sie gesprochen hatte, hatte sie die andere Dunmer wütend angefunkelt. Ihr Zorn richtete sich nicht einmal direkt gegen Erynn, eher gegen Balfall allgemein, Feryns Tod, der Abhängigkeit der sie dadurch entkommen war, und die sie jetzt auf irgendeine seltsame Art und Weise wieder von Arranges und Erynn vorgeführt bekam, sowie Erynns verzweifeltes Bemühen, diplomatisch und vernünftig zu bleiben, und das von Arranges nur mit Füßen getreten wurde.

    [Erynn]
    Die Worte der älteren Dunmer trafen wie gut gezielte Pfeile und Erynn senkte den Kopf rasch wieder, damit die Andere nicht sah, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß. Ja, so muß es wohl aussehen für jeden, der von außen darauf schaut... und vielleicht hat sie auch gar nicht so unrecht. Warum tu ich mir das eigentlich alles an? Weil sie so verdammt viel miteinander erlebt und durchgestanden hatten und sie das zusammengeschweißt hatte.So einfach war die Antwort. Dreveni paßte es nicht, wie sie sich verhielt? Schön, der Assassinin paßte so einiges nicht. Damit war sie gewiß nicht allein. Erynn zum Beispiel paßte es nicht, daß scheinbar jeder, der ihr über den Weg lief, glaubte ihr sagen zu können, wie sie sich zu verhalten hatte. "Ihr habt in einer Sache Recht, Dreveni", antwortete sie schließlich. Es sollte selbstsicher klingen und wirklich, ihre Stimme zitterte nur ganz wenig, "ich kann tun und lassen, was ich für richtig halte. Genau das mache ich auch. Ihr mögt das verstehen oder nicht, aber es gibt Dinge, die einen weiteren Blick wert sind, bevor man über sie urteilt. Wenn man die Lösung eines Problems allerdings nur in kaltem Stahl sucht, so wie Ihr das scheinbar vorzieht, dann lohnt sich in der Tat kein zweites Ansehen, denn dann sind sie zerstört... aber vermutlich haben solche Überlegungen ohnehin keinen Platz in Euren Gedanken. So, wie Ihr Euren Lebensunterhalt verdient, würden sie nur stören, nicht wahr?"

    [Dreveni]
    Dreveni sah Erynn kurz entgeistert an, dann fing sie sich wieder. Sie wußte gerade nicht, was sie mehr überraschte, dass von Erynn überhaupt solche Töne kamen oder dass sie unbewußt voll ins Schwarze getroffen hatte. "Was wisst ihr denn schon darüber.", fuhr sie Erynn an. Das war nicht wirklich ein Argument, das war ihr selbst klar. Allerdings wollte sie auch nicht ihr ganzes Leben vor Erynn ausbreiten. "Manche Dinge sind es bestimmt Wert, einen zweiten Blick auf sie zu werfen. Meinetwegen auch manche Menschen.", fuhr sie leise fort. "Aber irgendwann sollte man sich fragen, ob es wirklich immer noch der zweite Blick ist, oder schon längst Abhängigkeit oder Angst davor, einen Schlußstrich zu ziehen." Musste Erynn jetzt wirklich damit anfangen? Sie wusste selbst, dass manche Sachen entgültig waren, noch viel schlimmer war es, wenn es ihre eigene Entscheidung gewesen war, mit der sie jetzt Leben musste, so oder so. Auch wenn sie immer noch überzeugt war, das einzig richtige getan zu haben. Natürlich war es ein feiner Weg von Erynn, sich immer Optionen - oder zumindest scheinbare Optionen - offen zu halten. "Ihr solltet es euch ausserdem nicht so leicht vorstellen, sich auf solche Art und Weise mit Stahl festzulegen, wie ihr es so schön durch die Blume formuliert. Nichts tun und abwarten ist mit Sicherheit bequemer." Inzwischen war die Wut in Drevenis Stimme purem Zynismus gewichen.

    [Erynn]
    Der Tonfall der Anderen erschreckte Erynn zutiefst. Für einen Moment wollte sie sich nur noch umdrehen und auf ihre Stube verschwinden, um... ja was denn eigentlich zu tun? Sie atmete tief durch, bevor sie mühsam beherrscht wieder sprach. "Ich bin dabei, einen Schlußstrich zu ziehen, Dreveni. Deshalb befinde ich mich auf dieser Reise. Was Arranges betrifft: Ihr seid doch nicht anders! Ihr glaubt genauso zu wissen, was richtig und was falsch für mich ist, wohin ich gehen soll und wohin nicht, und wißt ganz genau, was gut für mich ist und was zum Schaden. Woher nehmt ihr beide nur diese Weisheit, Dreveni?" Sie machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr: "Warum ich abwarte und beobachte, das habe ich Euch schon gesagt. Was einmal zerschlagen ist, kann nicht wieder heil gemacht werden und was einmal tot ist, wird nicht wieder lebendig. Ihr mögt das Bequemlichkeit nennen... aber ich denke, Ihr seid eher diejenige, die es sich verdammt leicht macht. Oder habt Ihr wirklich jemals darüber nachgedacht, welche Konsequenzen Euer Handeln hat?"

    [Dreveni]
    Bei Erynns letzten Sätzen war sie zusammengezuckt. Weniger wegen der Worte an sich, ihr war es normalerweise egal, was ihr jemand an den Kopf schmiss, sondern mehr wegen ihren eigenen wiedersprüchlichen Gefühlen, und dass es jemand einmal wirklich ausgesprochen hatte, was sie umtrieb seit dem Abend vor gut zwei Monaten. Sie wusste für einen kurzen Moment nicht einmal, was sie Erynn antworten sollte, dann fing sie sich aber wieder. "Woher dieser zweitklassige Beschwörer seine Weisheit nimmt, weiß ich nicht. Ich sehe jedoch von aussen, was dieser Kerl für ein Mensch ist. Meinetwegen tut was ihr wollt, aber vergleicht mich nie wieder mit ihm.", erwiederte sie scharf. "Und ja, es ist verflucht einfach. Einfach und angenehm, das wollt ihr doch hören, oder? Kein zweites Mal nachdenken, alles ist geklärt, einer weniger der einem in den Rücken fallen kann."

    [Erynn]
    "Dann schlage ich vor, Ihr benehmt Euch nicht wie er", gab Erynn kalt zurück. Sie hatte sich nicht streiten wollen, aber Dreveni tat tatsächlich genau das, was sie ihr vorwarf sich von Arranges gefallen zu lassen. In einem Winkel ihres Bewußtseins fragte die Kriegerin sich, wie weit sie gehen konnte, bevor die Assassinin ihr das Stilett durch eines ihrer Augen in den Kopf trieb. "Und ich will gar nichts von Euch hören. Behaltet Eure Meinung, wenn Ihr damit glücklich seid, aber versucht nicht, mir zu sagen was ich fühlen und wie ich mich verhalten soll, Dreveni. Ich will nicht kalt sein. Arranges ist es nicht gelungen, mir ein solches Denken einzupflanzen, und Ihr werdet das auch nicht schaffen."

    [Dreveni]
    "Ihr glaubt wohl auch noch an das Gute in jedem? Keine Angst, ich werde euch nichts einreden, hoffentlich werdet ihr nicht doch noch irgendwann von der Realität eingeholt." Dreveni stand auf, nahm den noch halbvollen Krug vom Tisch und wandte sich dann noch einmal an Erynn: "Und ja, ich bin mir der Konsequenzen verdammt genau bewusst. Und bei allem scheinheiligem Gerede von zweitem Blick und Zerstören von euch: Warum seid ihr denn überhaupt hier?" Damit drehte sie sich um und ging nach oben zu ihrem Zimmer.

  11. #31

    Balfalls; Taverne

    Erynn schaute der anderen Frau stumm hinterher, als diese verschwand, dann ließ sie sich auf die hölzerne Bank an der Wand des Gastraums sinken. Die letzten Worte der älteren Dunmer waren verdammt gut gezielt gewesen. Schlechter hätte es wohl nicht laufen können. Ich wußte ja, daß Dreveni Temperament hat, aber...
    Sie schüttelte den Kopf und winkte der Schankmaid. „Matze... bitte“, brachte sie abgehackt heraus. Nicht zu fassen, dachte sie einigermaßen entsetzt über sich selber, ich kenne noch nicht einmal das Dunmeriwort für ‚bitte’, während mir das für den hiesigen Alkohol schon leicht über die Lippen geht. Wenn das hier alles vorbei ist, muß ich mich wirklich erst wieder an zivilisierte Umgangsformen zu gewöhnen, fürchte ich... Frustriert und grüblerisch von dem Ausgang ihres Gesprächs mit der Assassinin starrte sie mit hohlen Augen ins Leere. Hatte Dreveni am Ende gar Recht? Verhielt sie sich wirklich so bigott, wie die Andere sagte? Erynn dachte ernsthaft darüber nach. Sie wußte, daß sie gerade drauf und dran war, ihre Ideale zu verkaufen – ein hoher Preis, aber wohl nicht zu hoch, wenn es darum ging, ihre Selbstachtung zu retten. Arranges hatte das ein- oder andere mal von Verrat gesprochen, davon wie es sich anfühlte, hintergangen zu werden und plötzlich irgendwelchen Leuten oder Umständen ausgeliefert zu sein. Sie hatte es nicht nachvollziehen können zu der Zeit, hatte geglaubt, der Beschwörer übertreibe, um seinen zweifelhaften Lebenswandel vor sich selbst und vielleicht auch vor ihr zu rechtfertigen. Und hier saß sie nun, in irgendeiner Taverne in Morrowind, und spürte den Stachel des Verrats und der Machtlosigkeit mit quälender Deutlichkeit in ihrem eigenen Fleisch. Die Elfin hatte das Gefühl, daß ihr überhaupt keine Wahl blieb. Sie mußte Gumora jagen, ihn stellen und Rache nehmen, oder sie würde immer mit der nagenden Furcht leben müssen, daß es Leute gab, die sie zu ihrem Spielball machen konnten. Ungestraft. Seit jenem düsteren Tag bei Fanacasecul drückte dieses Wissen auf ihre Gedanken, ließ sie unsicher und verängstigt sein. Sie mußte das ändern. Sie würde es ändern, indem sie sich des Mannes entledigte, welcher der Auslöser für diese ganze Misere war.
    ...und in diesem Punkt unterscheiden wir uns sehr wohl, Dreveni. Ich habe keine Wahl. Du schon. Stimmte das? Hatte sie wirklich keine? Erynn bemerkte, wie ihre Gedanken sich im Kreis zu drehen begannen. Für eine ganze Weile noch saß sie an dem Tisch in der Ecke, trank zu schnell und zu viel, bis ihre Überlegungen ihr schließlich entglitten, ohne daß es ihr gelungen wäre, zu einem Ergebnis zu kommen. Nur eine Sache war klar und drang selbst durch den betrunkenen Nebel ihres Geistes: Sie konnte sich nicht vollends von den Worten freisprechen, welche Dreveni ihr entgegengeschleudert hatte, bevor sie ging.

  12. #32

    Balfall

    Ja... der schiffseigene Kampfmagier... In der Tat hätte Arranges diesen Preis sehr viel angenehmer gefunden, als das, was er wirklich für die kurze Überfahrt bezahlte... oder vielmehr leistete. Er dachte einen Moment nüchtern darüber nach, was er sich damit überhaupt angetan hatte, Talivha seine... Schlafbegleitung... zu bieten. Und das nur wegen des Hassgedankens im Hinterkopf, Gumora in die Finger zu bekommen... Tatsächlich würde er auch jetzt nicht vor ähnlich fragwürdigen Aktionen zurückschrecken, wäre der Lohn dafür, diesem Lurch auch nur einen kleinen Schritt näher zu kommen. Und gnaden dir die Götter, solltest du versuchen uns nochmal an der Nase herumzuführen oder gar fliehen...

    Mit diesem letzten Gedanken, der schon seit einer ganzen Weile nun in ihm brodelte und vermutlich auch teilweise dafür verantwortlich war, dass er Dreveni immer wieder provozierte, ohne genauer darüber nachzudenken, setzte er sich wieder an den Baum und döste ein.

    Es dämmerte bereits, als er die Augen wieder öffnete. Verflucht, jetzt erwache ich auch noch rechtzeitig... Er wünschte sich fast, dass ihm in diesem Moment irgendein Wegelagerer einen Knüppel über den Kopf zog und ihn dann verschleppte... Alles wäre besser, als zurück in diese Schiffskajüte gehen zu müssen... Aber es half nichts. Er musste zu der Rothwardonin, wenn sie am nächsten Morgen trockenen Fußes nach Ebenherz kommen wollten. Er machte sich also wieder auf den kurzen Rückweg nach Balfall.

    Seine verhaltene Idee darüber, dass das, was er hier tat, nur dazu diente, dem Molch den garaus zu machen und daher nicht ganz schlecht sein konnte, hielt exakt bis zu dem Moment, in dem er die Tür der Kajüte hinter sich zuschob und sich zu Talivha umdrehte, die jetzt von ihrem Tisch aufstand. 'Ich dachte schon, ihr habt euch doch dafür entschieden, mit den telvannischen Korsaren zu sprechen...'
    'Nicht wirklich...' Antwortete Arranges ein wenig grimmig auf ihre Worte. 'Schön... ich wusste, ihr würdet euch nicht versuchen zu drücken... ich hoffe doch, die Kratzer haben euch heute über den Tag hinweg nicht zu sehr behindert, was auch immer ihr getan habt...' Der Kaiserliche schüttelte nur den Kopf. 'Gut... ich hoffe, ihr habt euch wenigstens ein bisschen ausgeruht...' Mit diesen Worten schlug sie den Umhang zurück, der bis gerade eben noch ihren Körper verborgen hatte. Bei dem Anblick, der sich Arranges nun bot, wollte er schon kapitulierend seufzen, verkniff es sich aber noch. Mit versteinertem Blick, schaute er auf das, was Talivha... am Körper trug... oder wohl eher nicht trug. Ich hätte jetzt ganz gerne das schwache Kerzenlicht von gestern zurück... Die Kapitänin hatte etwas aus Leder, das rein von der Form her an eine über dem Bauchnabel abgeschnittene Tunika erinnerte, um den Brustkorb gewickelt... oder hängen, so genau wollte Arranges das gar nicht wissen - er würde es in wenigen Augenblick wohl sowieso recht genau und aus nächster Nähe sehen... müssen. Die Lenden wurden mittig von einer Stoffbahn verdeckt, die wohl an einem schmahlen Lederriemen um die Hüften befestigt war. Der Lendenschurz reichte bis knapp zu den Knien und war gerade so breit, dass er das Nötigste verdeckte, aber die Schenkel links und rechts nur noch streifte.

    Eine herrische Geste zwang den Blick des Kaiserlichen wieder um einiges nach oben, bis er Talivha wieder in die Augen blickte. 'Bitte...' War das Einzige, das sie in ihrem geradezu wiederlichen Akzent hervorbrachte und deutete mit einer schwingenden Handbewegung auf das, was Arranges anhatte. Hoffentlich läufst du mit deinem Kahn nochmal irgendwo auf und ersäufst jämmerlich... Dann begann sich Arranges bis auf die Unterkleider auszuziehen...

    Der Vormittag war bereits fortgeschritten, als Arranges etwas an der Schulter spürte und durch die Berührung hochschreckte. 'Für einen Kaiserlichen nicht schlecht...' Murmelte Talivha und trat einen Schritt zurück. Arranges wollte sich aufsetzen und musste direkt stöhnen. Reflexartig langte er sich an den Kopf, dort, wo die Naht war. Achja richtig... das nächste Mal lass ich die Fäden von Erynn gleich ziehen... Stellenweise spürte er ein wenig verkrustetes Blut auf den Fäden. Die Kapitänin hatte es etwas zu sehr aus dem Ruder laufen lassen und in ihrem sehr grotesken Verlangen unsanft in sein Haar gegriffen und dabei auch zwei der Fäden erwischt. 'Wir legen in der Stunde nach Mittag ab, seid pünktlich oder ihr müsst eventuell doch noch mit den Korsaren verhandeln...' Meinte die Rothwardonin nur noch.

    Vielleicht fünf Minuten später schlurfte Arranges wieder über die Docks auf die Taverne zu. Bevor er noch groß darüber nachdachte, stand er nochmal einige Minuten später vor der Zimmertür Erynns. Er atmete einmal tief durch, ordnete seine Montur und straffte seine Haltung. Dann hob er die Hand und klopfte an die breite Tür...

  13. #33

    Taverne von Balfalls (Arranges und Erynn)

    Erynn war schon seit dem frühen Morgen wach - und schlecht gelaunt. Der Disput vom vergangenen Abend hing ihr noch deutlich nach. Irgendwann überwand sie sich und legte Kleidung und Rüstung an, nur um sich danach wieder aufs Bett fallen zu lassen und dort zu bleiben. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine übereinandergeschlagen und auf dem Bettpfosten gelegt starrte sie an die Decke und zählte zum wiederholten Male die erschlagenen Mücken, die dort klebten. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als es an der Tür klopfte, schwang sich dann aber in eriner fließenden Bewegung auf die Füße und öffnete die Tür. Als ihr Blick auf Arranges fiel, holte die Elfin einmal erschrocken Luft. Der Beschwörer hatte eine blutige Schramme an der Schläfe und sah aus, als könnte er jeden Moment vor Erschöpfung zusammenbechen. "Was ist passiert?" fragte sie ohne irgendwelche Umschweife, scheuchte ihn mit einer Handbewegung in die Kammer und bedeutete ihm, er möge sich irgendwo hinsetzen.

    Arranges sagte ersteinmal gar nichts. Er schleppte sich lediglich ins Zimmer und ließ sich dann auf einen der zwei Schemel fallen. Sich abermals das kleine, rote Rinnsal aus dem Auge wischend, blickte er auf. Er schüttelte zunächst nur den Kopf, bevor er einen Herzschlag später antwortete: 'Ein... Straßenköter hat mich aus dem Schatten einer Gasse am Hafen angefallen...' Wir beweisen heute wieder maximale Übezeugung und Kreativität Arranges, wie? Irgendwie unauffällig mit den Schultern zuckend, damit der Kragen des Umhangs über den Kratzer am Hals rutschte, fügte er hinzu: 'Das sieht schlimmer aus, als es tatsächlich ist, mach dir keine Sorgen...'

    Die Kriegerin blickte ihr Gegenüber zweifelnd an, nachdem sie sich an den wackligen Tisch gelehnt hatte, an dem der Schemel stand auf dem der Kaiserliche zusammengesackt war. "Und der darauffolgende Kampf mit dem räudigen Flohteppich war so anstrengend, daß du jetzt kaum noch die Augen offenhalten kannst?" bemerkte Erynn ironisch, machte dann aber eine wegwerfende Handbewegung. Was konnte Arranges schon für ihre schlechte Laune? Dann fragte sie: "Weißt du mittlerweile, wann genau das Schiff ablegt?" während sie das blutige Rinnsal an seiner Schläfe kritisch musterte.

    In der Tat, das war der... Kampf... ich hoffe wirklich inständig, dass Talivha irgendwann absäuft wie eine Kanalratte... 'Ja, das Schiff legt in der Stunde zum Mittag ab... wir sollten besser zusehen, dass wir pünktlich dort sind habe ich mir sagen lassen...' Er schaute Erynn in die Augen und bemerkte, wohin ihr Blick ging. Achja richtig, da war ja was... 'Aber der eigentliche Grund, warum ich dich überhaupt so früh aufsuche ist der, dass ich dich fragen wollte ob du mir... die Fäden... ziehen könntest...' Bei den Worten zeigte sein Gesicht trotz Müdigkeit sehr deutlich, wie begeistert er von seiner eigenen Bitte war. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig. In der nächsten Nacht langt die Rothwardonin vielleicht nochmal richtig zu, dann kann ich meinen Skalp als Talisman an dem Zwirn um den Hals tragen...

    Man sah Erynn die Überraschung recht deutlich an, aber sie fing sich schnell wieder. Eigentlich sollte ihr ja längst klar sein, daß jemand oder etwas erst recht kräftig an den Fäden hätte reißen müssen bis der Beschwörer von selbst auf die Idee kam, daß es das kleinere Übel sein könnte die Dinger kontrolliert zu entfernen. Sie verbiß sich jedoch jeglichen gesprochenen Kommentar dazu, wenngleich ihr Blick Bände sprach, als sie sich die Stelle genauer besah. "Es ist nicht allzu viel eingerissen", informierte sie Arranges. "Nur zwei kleine Kratzer. Fühlt sich wahrscheinlich häßlicher an, als es ist. Die Elfin zog Waschschüssel und ein Leinentuch heran, bevor der Magier es sich noch einmal anders überlegte, und wusch die Blutstropfen fort. "Halt still", murmelte sie daraufhin leise, zog ihr Gebrauchsmesser vom Gürtel und ließ die leicht gekrümmte Klinge unter die Naht an Arranges' Schädel gleiten.

    Als Arranges den kalten Stahl des Messers auf seiner Kopfhaut spürte, wollte er erst instinktiv den Kopf wegziehen, aber er war schlicht zu erschöpft um seinen Gedanken in Bewegung umzuformen. Es dauerte vermutlich nicht länger als 2 Minuten, bis Erynn den letzten Faden vorsichzig aus der Haut zupfte. Alles was blieb war eine doppelte Reihe roter Punkte, welche die Dunmer anschließend vorsichtig abtupfte. Erleichteret ließ Arranges die Luft aus seinen Lungen entweichen, welche er völlig unbewusst angehalten hatte. Er hielt den Blick gesenkt, spürte aber, dass Erynn in fragend ansah. Sein Gespür wurde bestätigt, als er schließlich aufsah. Es wiederstrebte ihm noch immer, die Fäden ziehen zu lassen, aber auf der anderen Seite stand die Müdigkeit, die mindestens so schwer wog wie seine Abneigung gegen derlei Wundversorgung. Nach einem Weiteren Moment jedoch setzte sich das Bedürfnis nach Ruhe durch, bis sie in einigen Stunden ablegen würden und er wieder dieses grässliche Schiff betreten musste. 'Könntest du die Fäden im Oberschenkel ebenfalls ziehen?'

    Es gelang der Elfin nicht ganz, einen erleichterten Seufzer zu unterdrücken - kein erneutes Theater wegen des zweiten Schnittes, wenngleich sie hätte sowohl blind als auch dämlich sein müssen um zu übersehen, wie groß die Abneigung des Kaiserlichen gegen diese ganze Prozedur war. Vielleicht... wenn du selbst die Kontrolle darüber hast... Flink drehte sie das Messer zwischen ihren Fingern und hielt es dem Magier hin, Griff voran. "Wie wärs, wenn du es selber mal versuchst? So kompliziert ist das nicht, und du mußt in Zukunft niemanden mehr deswegen fragen."

    Bei ihrer Frage musste er einen Moment stutzen. Es war eine Sache, sich Armbrustbolzen und im groben Notfall auch Pfeile zu ziehen, aber das hier... nein, das konnte er nicht. Allein die Vorstellung, dass er dort eine Naht trug und vor allem, wie sie dort hingekommen war, war nicht ganz das Wahre, wenn er sich jetzt auch noch die Fäden selbst aufschneiden und ziehen musste, wäre das in etwa gleich schlimm für ihn, als würde ihn jemand mit Heilzaubern bombardieren. 'Bist du verrückt?' Er schüttelte trotz Erschöpfung entschieden den Kopf. 'Nein, das kann ich nicht...'

    Erynn ließ die Hand mit dem Messer sinken. "Warum nicht? Du weißt doch selbst, daß es eigentlich keine dramatische Sache ist." Dann nickte sie. "Gut, wie du willst. Dann entferne ich die Fäden eben." Sie trat einen Schritt zurück und sah Arranges abwartend an.

    Warum nicht... jedes mal wenn ich denke, dass du keine blöderen Fragen stellen kannst... Nach einem Moment erhob sich Arranges dann doch und entledigte sich Stiefel, Beinschienen und Hose. So, dass die Naht und der Rest des Beines bis hoch zu Hüfte gut einsehbar war, setzte er sich schließlich wider. Erst als er bereits saß und die Naht selbst einen Moment betrachtete, stach ihm der Abruck eines menschlichen Gebisses ins Auge. Oh verfluchter Dreck... Arranges hatte noch im Kopf, dass Talivha es hier etwas übertrieben hatte. Aber So schlimm sah das Ganze heute morgen noch nicht aus...

    Nein, du mußt mir nicht antworten... was zum Donner ist das denn?! Erynn kniete sich neben den Schemel und legte eine Hand neben die Naht an der Hüfte. Tatsache, die Form des rotblauen Blutergusses ungefähr auf Höhe des Gelenks war unverkennbar. Entgeistert hob sie den Kopf und starrte Arranges an. "Wie kommt dieser Abdruck da hin?" fragte sie reichlich baff, wenngleich ihr selbst klar war, daß es dafür wohl nicht allzu viele Möglichkeiten gab, weshalb sie hinzufügte: "Wer hat dich gebissen, Beschwörer?"

    Arranges zuckte zusammen, als Erynn ihre Hand neben den Biss legte. Dass die leichte Berührung bereits unangenehm war, war ihm zuvor bei dem Gewicht der Beinschienen nicht wirklich aufgefallen. 'Das wird wohl eine sehr... aggressive Person gewesen sein würde ich jetzt mal behaupten, wüsste ich es nicht besser... aber das interessiert dich ja eigentlich nicht, mir reicht es voll und ganz, wenn du mich von den Fäden befreist und mir dann ein paar Stunden Ruhe gönnen würdest, bevor wir zum Schiff gehen...' Arranges konnte ihr einfach nicht sagen, woher der Biss kam. Schon allein wegen der Tatsache nicht, dass es ihm im Nachhinein immer mehr missfiel, dass er sich verkauft hatte, sttatt Talivha einfach zu erpressen oder ihr zu drohen. Rache ist ein recht heftig verblendendes Gefühl...

    "Äh... ja." Etwas zerstreut durchtrennte sie die Fäden an Arranges' Seite, reichlich weniger umsichtig als zuvor die am Kopf. Mit Nachdruck legte sie das Messer auf den Tisch, nachdem sie fertig war. "Wenn du es nicht besser wüßtest, ja? Aber austicken, wenn Dreveni mir ein bißchen was über Magie beibringt..." nahm sie den Faden wieder auf und fragte sich im nächsten Moment, mit welchem Recht sie eigentlich so giftig reagierte. Wenn Arranges meinte, sich ein bißchen austoben zu müssen, konnte sie ihm deswegen wohl schlecht die Leviten lesen. "Mach doch, was du willst", knurrte sie und wandte sich ab. Der Tag hatte beschissen angefangen und wie es aussah, würde er nicht besser werden...

    'Das ist etwas völlig anderes!' Sagte Arranges plötzlich etwas heftiger, als er eigentlich wollte. Er gab hier seit zwei Nächten seinen Stolz ab, damit sie alle möglichst unkompliziert nach Ebneherz kamen und Erynn unterstellte ihm hier Unfairness. 'Ich sehe nicht ein, dass Dreveni sich da irgendwie einmischt oder sich da reindrängt, wo ich eigentlich stehe... sie ist hier nur wegen des Geldes dabei und sonst wegen gar nichts...'

    Erynn blieb stocksteif stehen. Dem Beschwörer hatte sie den Rücken zugewandt, während sie sich krampfhaft auf einen Riß im Putz an der Wand konzentrierte. "Wo du eigentlich stehst?" fragte sie gefährlich leise. "Nun, Gelegenheit mir etwas beizubringen hättest du hier dazu genug gehabt, aber du ziehst es scheinbar eher vor, dich von irgendwelchen Weibern anknabbern zu lassen... oder sinds Kerle?" fügte sie mit vor schierer Bösartigkeit triefender Stimme hinzu, von der sie gar nicht sagen konnte, woher diese so plötzlich kam. Direkt darauf tat es ihr schon wieder leid, aber sie schwieg, wartete einfach ab und hoffte, daß der unvermeidliche Ausbruch nicht allzu heftig ausfallen mochte... oder, viel schlimmer, daß Arranges einfach wortlos verschwinden würde.

    Jetzt reichte es! Mit einem Ruck zog er die Hose hoch und stand wütend auf, sichtlich um seine Beherrschung bemüht. 'Wenn du es genau wissen willst, ja, der Biss stammt von einer Frau... einer Frau, die auch so aussieht wie eine... mit Brüsten und Hüfte!' Ob er sie damit möglicherweise verletzte oder nicht, war ihm jetzt im Gegensatz zu vorhin, reichlich egal, er ließ sich nicht irgendwelche skurrilen Dinge unterstellen und schon gar nicht, dass er komplett absichtlich Erynn die Lehren der Magie verweigert hätte...

    "Spar es dir!" Erynn fuhr herum. "Deine Meinung dazu kenne ich längst, du brauchst sie nicht zu wiederholen." Kochend vor Wut begann sie, in dem Raum auf und ab zu tigern. Sie hatte längst den Faden verloren bei der Frage, worüber sie sich eigentlich genau ärgerte. Darüber, daß Arranges sich rumtrieb, daß er sie gängelte, was ihren Umgang mit Dreveni betraf oder darüber, daß er jetzt wieder auf eine ihrer empfindlichsten Stellen zielte... wahrscheinlich eine Mischung aus allem, und wenn sie auch nur einen Funken Verstand besitzen würde, so dachte sie, wären ihr alle drei Dinge herzlich egal. Sie setzte schließlich an dem einzigen davon an, das sie nicht direkt in allzu tückisches Fahrwasser bringen würde: "...und glaub nicht, daß du mir sagen kannst, mit wem ich reden und von wem ich lernen darf, oder von wem nicht. Du bist nicht mein Vater, verdammt noch mal!"

    'Ohh... werden wir jetzt etwa zickig? Gut, dann lass dich doch von Dreveni lehren, lass dich umkrämpeln von ihr. Vielleicht ist das, was sie weiss ja doch sehr viel nützlicher, als jene Dinge, die ich dir von modernden Leichen erzählen kann, obwohl die Spanne zwischen ihrem und meinem nicht so weit auseinanderliegt... aber ein Vorteil muss der Umgang mit ihr ja haben, wenn du ihn als so wertvoll erachtest...' Arranges war zornig und seine Stimme troff nur so vor Hohn.

    Arranges Worte erwischten sie kalt. Er hatte ziemlich genau getroffen mit seiner Einschätzung. Die Assassinin versuchte tatsächlich, irgendeinen Einfluß auf sie zu nehmen, auch wenn Erynn sich noch nicht sicher war, in welchem Ausmaß oder zu welchem Ziel. Daß der Kaiserliche sie jetzt so wegstieß, hatte sie auch nicht gewollt, sondern nur... "Alles, was ich will, ist ein bißchen mehr Freiheit", sagte sie mit hängendem Kopf, plötzlich zu eingeschüchtert, um Arranges in die unheimlichen Augen sehen zu können. "Ich will nicht, daß du und Dreveni mich in verschiedene Richtungen zerren, als könnte ich nicht selbst entscheiden, was ich tue und lasse... seit wir zu dritt unterwegs sind, zerreiße ich mich um euch allen gerecht zu werden und ihr... ihr tut doch sowieso nur, was euch gerade in den Schädel kommt!" Vorsichtig hob sie den Kopf ein Stück. Sie wußte, sie hätte jetzt aufhören sollen, aber die Worte waren heraus, bevor sie sie zurückhalten konnte: "Was würdest du eigentlich sagen, wenn ich mich des nachts in Balfalls herumtriebe?" fragte sie bockig.

    'Was?! ... Du willst mehr Freiheit?! ... Wann habe ich dich in irgendeiner Form gezwungen, anzunehmen, was ich dir sagte?!' Er zitterte am ganzen Körper unter der grenzenlosen Wut, die seinen Verstand gerade flutete. 'Du ringst mir das Versprechen ab, dir etwas über Magie zu lehren, vergisst es dann selbst, frägst hier eine praktisch Fremde, ob sie dir etwas beibringt, wirfst mir dann vor, es nicht schon längst gemäß unserer Abmachung versucht zu haben und besitzt jetzt die Dreistigkeit, dich hier vor mich hinzustellen und zu sagen, dass ich dich irgendwann mal in eine Richtung gezwungen hätte... ich habe dich nie mit irgendeinem Gerede über Nekromantie behelligt, noch dir mehr über die Gathering verraten, als du unbedingt wissen wolltest und solltest... mach mich nicht allein dafür verantwortlich, dass du mittlerweile weisst, was Magie ist, aber zu blöd bist, um sie ordentlich zu nutzen! ... Weiter habe ich nie versucht, dich von irgendetwas anderem zu überzeugen, das ich so oder anders mache als du... ich habe auch nicht versucht, deine Überzeugungen irgendwie zu ändern, noch deine Prinzipien zu brechen... Und was deine Bewegungsfreiheit angeht und -ging,' er kam drohend einen Schritt auf sie zu, 'ich habe dir oft freigestellt zu gehen, sogar versucht, dich irgendwie zu zwingen, mich zu verlassen, damit du deinen eigenen Gedanken weiter nachgehen kannst, ich habe dich exakt einmal gezwungen mir zu folgen und das war eine völlig andere Situation...!' Es fehlte nicht mehr viel dazu, dass er brüllte, seine Stimme glich mittlerweile schon dem nahenden Grollen eines Donners. Erst jetzt, da er einen kurzen Moment inne hielt und Erynns letzte Worte den Verstand des Magiers erreichten, setzte seine Vernunft vollends aus. Mit einem Ruck hatte er sein Schwert gezogen. 'Sei versichert, dass ich dich filetieren würde, sollte ich erfahren, dass du dich hier irgendeinem Mann, und wäre er noch so vornehm, an den Hals wirfst!' Brüllte Arranges. Mit einem Ruck, der die ganzen Dinge, die an seinem Gürtel hingen, zum Klimpern und Baumeln brachte, schob er das Schwert zurück in die Lederscheide...

    Erynn hatte den Kopf längst wieder gesenkt und erwiderte nichts mehr, sondern hoffte nur noch, daß das Donnerwetter möglichst schnell vorbeiginge. Sie hatte es wieder einmal geschafft, den Bogen zu überspannen, und diesesmal gründlich. Wenn man es von der Warte aus betrachtete, wie Arranges es offenbar tat, so hatten seine Worte eine gewisse Berechtigung - wenngleich sie ihren Handel nicht vergessen hatte. Es war nur... stets die falsche Zeit gewesen darauf zurückzukommen. Gerade als sie glaubte, es überstanden zu haben, legte der Kaiserliche nochmal um einiges an Lautstärke zu, und auch sonst... die letzten Worte hätte ich mir wohl wirklich besser verkniffen... du meine Güte! Tief erschrocken und wie gebannt starrte sie auf den Ort des Silberschwertes. Das würdest du nicht wirklich...
    Die Elfin machte, daß sie sich an die Wand nahe der Tür verzog, nachdem sie sich traute, sich wieder zu bewegen. Mit verschränkten Armen und hängendem Kopf lehnte sie dort und brauchte einige Momente, um sich wieder zu sammeln. "Es... tut mir leid", brachte sie schließlich heraus. "Wird nicht wieder vorkommen..."

    Zum Schlafen war er spätestens nach diesem Ausbruch viel zu aufgewühlt, das Einzige was ihm blieb, war raus! Er musste vor die Tür. Wortlos trat er aus dem Zimmer und zog die Tür hinter sich ins Schloss... Vor der Taverne angekommen, sog er die kühle Morgenluft ein und versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Es war nicht ganz fair gewesen Erynn mit diesem Halbwissen zurück zu lassen, aber ihre Worte hatten im Nachhinein doch gut getroffen und er brauchte in diesem Moment einfach ein wenig Abstand, vielleicht würde sich später einen Augenblick Zeit finden, um das irgendwie aufzuklären... ohne das Beisen von Dreveni bestenfalls...

    Das hast du ganz großartig hinbekommen, Erynn Releth, dachte sich die Elfin mit einer gehörigen Portion Selbsthaß. Mit noch etwas unsicheren Schritten ging sie wieder zu ihrem Bett herüber, ließ sich darauf fallen und wartete auf den Moment, in dem sie Balfalls endlich verlassen konnten. Diese Hafenstadt brachte nur Unglück, so viel war sicher.

  14. #34
    Auf ihrem Zimmer angekommen stellte Dreveni den Krug ab und ließ sich aufs Bett fallen. Warum musste Erynn eigentlich ständig den Leuten nachrennen und versuchen, irgendwie zu vermitteln? Außerdem kam sie ihr gerade unheimlich Naiv vor. Es war schon viel wahres in ihren Worten gewesen, aber unter realen Bedingungen kam man mit dieser Einstellung einfach nicht weit. War sie selbst auch irgendwann so naiv und fast idealistisch gewesen? Dreveni konnte in Arranges nichts weiter als Verbohrtheit und Jähzorn sehen, selbst wenn er doch manchmal lichte Momente zu haben schien, in denen er sich nicht wie ein totales Ekel verhielt.
    Dass es ihr vielleicht auch etwas gegen den Strich ging, dass Erynn mit ihren Worten doch so getroffen hatte, verdrängte sie.

    Grübelnd lag sie auf dem Bett und schielte zu dem Krug hinüber. Sie hätte sich gerne noch etwas unten im Schankraum geholt, aber eigentlich trank sie während eines Auftrages nicht viel, und außerdem sowieso nicht in der Gegenwart von diesem verrückten Beschwörer.
    Sie verfluchte noch eine Weile Arranges, Balfall und ihr gesamtes Leben im Moment, bis sie schließlich doch eingeschlafen war.
    Am nächsten Morgen war ihre Laune nicht wesentlich besser, als sie ihre Sachen zusammen räumte, das Zimmer beim Wirt zahlte und vor die Taverne trat. Sie verdrehte die Augen, als sie dort nur Arranges stehen sah.

  15. #35
    Ja... bitte tu mir den Gefallen und lass einen Kommentar fallen... irgendetwas... Dachte sich Arranges, als er im Augenwinkel sah, dass Dreveni aus der Schenke trat. Er hätte sie in dem Moment einfach ausradiert, in dem sie den Mund geöffnet hätte. Leider tat sie ihm den Gefallen nicht. Das Einzige, was er sah, als er den Kopf in ihre Richtung drehte, war ein leicht müdes Gesicht, in dem ein Hauch von Entnervung mehr zu erahnen, als zu sehen war. Naja, wer will es ihr verübeln... Zumindest hier schien er den selben Gedanken zu hegen wie die Dunmer. Wird wirklich Zeit, dass wir aus diesem Dreckloch rauskommen... Er nickte ihr nur leicht mit ausdruckslosem Gesicht zu und wandte sich dann den Docks zu. Ohne auf Dreveni zu warten, ging er auf das Schiff zu, wobei ihm missfiel, dass er Schritte hinter sich bemerkte, die nur von dieser widerlichen Frau sein konnten. Vielleicht kann ich sie ja unauffällig von den Anlegestellen stoßen und es als Unfall auslegen... Die Meuchlerin lief hinter ihm, weshalb sich Arranges ein gehässiges Grinsen erlaubte, bei dem Gedanken daran, wie die Dunkelelfe strampelnd im Brackwasser wie eine fette Ratte absaufen würde. Sie hatten das Schiff erreicht und einer der Matrosen, obwohl die meisten Arranges mittlerweile zumindest vom Aussehen her kannten, stellte sich ihnen in den Weg und deutete nur stumm auf Dreveni. 'Sie ist eine meiner Begleitungen...' Knurrte Arranges nur, woraufhin der Matrose der Dunmer bedeutete ihm zu folgen, während er Arranges stumm auf die Kajüte im Heck des Schiffs verwies. 'Käptn Talivha sagte, dass man euch zu ihr schicken soll, sobald ihr hier auftauchen würdet.' Sagte der baumhohe und bärenstarke Nord mit einer Stimme, die mehr an leises Gröhlen erinnerte, als an eine normale Männerstimme. Arranges ließ die beiden einfach stehen und ging zur Kajüte...

    'Ahh... da ist mein... ganz besonderer Passagier ja wieder... hattet ihr solche Sehnsucht, dass ihr bereits zur Hälfte des Vormittages wieder hier aufkreuzt?'
    'Nicht unbedingt... ich komme wegen etwas anderem so früh schon wieder... Es geht dabei um... Verladungen...'
    'Wie? Ich dachte ihr seid nur drei Personen, die ich übersetzen soll?' Talivha klang plötzlich etwas ernster, als Arranges es bis jetzt gewohnt war von ihr. 'Nun, wir sind nicht zu Fuß von Cheydinhal bis hier her gekommen... drei Pferde sollten nach Möglichkeit noch Platz finden auf dem Schiff...'
    'Ausgeschlossen! Nichteinmal schleimige Argoniere oder dieses ekelhafte Katzenvolk aus Elsweyr dürfen ihre Pfoten auf die Planken meines Schiffes setzen... kein Viechzeug auf meinem Schiff!' Etwas überrascht schaute Arranges die Rothwardonin an. 'Wieso nicht?' Fragte er etwas gereizt. 'Weil ich es sage!'
    'Verdammt nochmal Talivha, es sind nur Pferde... für zwei Tage...'
    'Nein! Das ist mein letztes Wort...!'
    'Das könnt ihr nicht machen!'
    'Ich bin hier Kapitän... schon vergessen?'
    'Bitte zwingt mich nicht, euch zu drohen, Talivha, das wäre nicht gut, glaubt mir...'
    'Ach... tatsächlich?'
    'Es reicht!' Hinter der Rohtwardonin trat plötzlich ein Skelettscherge aus eine dunkelblauen Kaskade. 'Wollt ihr das wirklich, Arranges? Meine Männer auf dem Schiff spüren, wenn mir etwas zustößt, ich bezweifle, dass ihr gegen 34 Hünen, in deren Hosen ihr dreimal hineinpasst, etwas ausrichten könntet...' Verdammte Hexe! Arranges spürte, wie sein Zorn plötzlich erlosch, ohne, dass er etwas dagegen tun konnte. Illsuionisten... das Widerwärtigste, was die Magie bis heute auf das Antlitz Nirns erbrochen hat... Aber der Kaiserliche war wie Wachs in den Fängen des Zaubers, den die andere so einfach, so hauchzart innerhalb von wenigen Sekunden über ihn geworfen hatte, während er hinter dem roten Vorhang der Wut gar nichts davon mitbekommen hatte...

    Er hatte sich nur knapp eine halbe Stunde später eine mehr als schlechte Ausrede dafür einfallen lassen, warum sie wohl ihre reittiere in Balfall zurücklassen mussten. Erynn hatte sich hinter einer Barrikade aus Bockigkeit zurückgezogen, während Dreveni auch nicht viel besser gelaunt war. Nur wenig später, um die Mittagszeit herum legten sie beinahe zeitgleich mit den Korsarenschiffen ab. Das riesige Linienschiff brauchte eine geraume Zeit, um aus dem eher engen Hafen zu kommen, während die deutlich kleineren, aber dafür sehr viel wendigeren Korsaren darauf achten mussten, dass sie dem Linienschiff nicht in die Quere kamen. Arranges erhaschte einen flüchtigen Blick auf eines der Ketsch und sah dabei zum ersten Mal, was er sonst nur von Zeichnungen und groben Erklärungen Meister Juranos kannte. Die für ganz Vvardenfell typischen Knochenrüstungen, aber nicht so ein plumpes Ding, wie sie der Wächter am Tor Balfalls getragen hatte. Diese hier waren sehr viel aufwändiger und hatten deutlich bessere Qualität...

    Es wurde Abend, sie hatten gerade die halbe Strecke hinter sich und liefen von dem sehr breiten Fluss Thir, auf die offenen Wasserflächen der inneren See hinaus. Die Korsaren hatten sich schon lange von ihnen abgewandt und segelten Richtung nordosten. Allerdings... Tatsächlich... da fehlt ein Schiff... bis vor einer knappen Stunde waren das noch drei... Blinzelnd blickte Arranges zu den Schiffen mit den schmuzig roten Segeln hinüber. Es waren nur zwei Schiffe. Aber das dritte konnte doch nicht einfach verschwunden sein?! Der gut und gerne eine Meile breite Thir fiel größtenteils steil ab an den Ufern, dort hätten sie nirgendwo anlegen können... Angestrengt schaute Arranges weiterhin zu den zwei Schiffen. Vielleicht wurde das dritte nur ungünstig von den beiden anderen verdeckt. Allerdings war es auch bereits schon etwas dämmrig. Was war das? Verdammt, ich hätte mich doch ein paar Stunden hinlegen sollen... Fahrig rieb sich Arranges über die Augen und erschrack, als er wieder in die Richtung blickte, wo die beiden Korsarenschiffe segelten. Das Bild verschwamm plötzlich... mehr und mehr... seltsames Gelächter drang ihm aus nächster Nähe, aber von der See her, entgegen. 'Was zum Teufel?' 'Käptn...' 'Was ist das?!' Diese und andere Wortfetzen wurden hinter ihm laut, als wohl auch einige der an Deck tätigen Matrosen das seltsame Phänomen sahen und wohl auch das seltsame Lachen aus garantiert mehr als 5 Kehlen hörten. Und da war es plötzlich. Aus einem wahrhaft gigantischen Chamälionzauber tauchte das dritte Schiff direkt neben dem Linienschiff auf. Auf den Masten und an Deck sah man... ja was eigentlich? Seltsame Kreaturen. Körper, die an Menschen erinnerten und in den fremdartigen Knochenrüstungen steckten, aber auf den Schultern saßen abgrundtief hässliche Fratzen, die nur aus der Hölle direkt stammen konnten. Köpfe, welche an seltsame Insekten erinnerten oder entfernt an die Schädel von Wildschweinen... mit grotesken Hauern oder tentakelartigen Fortsätzen an den Kiefern. Geifer oder was man dafür halten mochte, troff einigen aus den Mäulern oder mit überdimensionierten Fängen besetzten Kiefern. Verdammt, was ist das? Aber wirklich viel Zeit um darüber nachzudenken hatte Arranges nicht, denn schon schwangen sich einige dieser seltsamen Kreaturen an Enterseilen auf das Deck des Linienschiffs. Wenigstens schienen die Waffen mehr oder weniger normal zu sein... Arranges gelang es noch, sein Schwert zu ziehen und den Hieb eines Streitkolbens zu blocken, der ihm entgegenflog, geschwungen von einer dieser Bestien. Der Kopf war schlicht und einfach abartig. Das gesamte Ding... besaß ein ungesund wirkendes Lila als Farbe und hatte eine lang ausgezogene, nach vorn gekippte Stirnplatte. Der Mund... oder das, was zweien Kiefern, die gegeneinander arbeiteten, am nächsten kam, hing demzufolge eher auf Höhe der Schlüsselbeine... Einen zweiten Streich lenkte Arranges zur Seite, was ihm aber nicht viel brachte. Ein Frostzauber flog ihm entgegen und zerfraß regelrecht das Gefühl in der Schulter seines Schwertarms.

    Du willst spielen? Na gut... Ein Tritt in die offene Deckung und damit in die Magengegend des seltsamen Gegners verschaffte Arranges ein wenig Platz... Um ihn herum klirrten mittlerweile ebenfalls allerlei Waffen und Kampfrufe der Matrosen wurden laut. Eine Geste vollziehend, als wolle er etwas aus den Planken des Decks zerren, öffnete zunächst ein Loch vor dem Beschwörer, aus dem eisblauer Nebel sprudelte und einen Augenblick später ein Lich auftauchte. Immer mehr der unbekannten Angreifer kamen auf das Deck des Handelschiffs und bald war alles nur noch ein großes Knäuel, in dem so einige Zauber flogen und sonst eigentlich nicht sehr viel mehr, als Waffenlärm zu hören war...

  16. #36
    Erynn war mehr als erleichtert, als das große Schiff endlich träge aus dem Hafen glitt, aber sie zeigte es nicht. Mit versteinertem Gesicht stand sie an der Reling und beobachtete, wie die steilen Felsen vorbeizogen, welche die Ufer der Thir säumten. Momentan verspürte sie nicht die geringste Lust, auch nur mit einem ihrer Begleiter zu sprechen – es führte ja doch zu nichts, außer, daß sie am Ende schuld wäre, an was auch immer. Dermaßen angefressen und nicht zuletzt in einem recht ausgedehnten Sumpf aus Selbstmitleid versunken, nahm die Elfin die Vorgänge um sich herum nicht wirklich wahr. Es interessierte sie auch nicht sonderlich.
    Es war wohl ihr Glück, daß sich die Korsaren durch ihr wenig professionelle Gelächter und Gejohle selbst verrieten, bevor die Falle gänzlich zuschnappen konnte. Ansonsten wäre die Elfin von dem Hinterhalt komplett überrascht worden. Sie verlor weitere wertvolle Sekunden, in denen sie so wütend auf sich selbst und ihre Unaufmerksamkeit war, so daß sie erst reagierte, als die ersten Angreifer schon das Deck des Schiffes erreicht hatten. Die Rüstungen, die sie trugen, waren... fremdartig. Erynn hatte zwar schon Knochenrüstungen gesehen, doch die Helme, welche die Piraten trugen, waren anders als alles, was sie kannte. Die einschüchternden Fratzen wirkten gleichzeitig archaisch und so elegant, so daß sie sich in der Rüstung, welche sie selber trug, daneben regelrecht primitiv vorkam. Endlich aus ihrer Starre erwacht, feuerte sie zwei Pfeile in die grobe Richtung der Piraten, als sie auch schon das Aufblitzen von Kampfmagie wahrnahm. Das Schiff unter ihr schüttelte sich unter dem Einschlag eines mächtigen Feuerzaubers. Erynn duckte sich und machte, daß sie von dem Getümmel aus kämpfenden Matrosen und Korsaren fortkam, das unaufhaltsam auf ihre Position zuwogte. Hinter einem Masten fand die Schützin schließlich ein wenig Deckung und hatte kurz Gelegenheit, sich ein wenig Überblick zu verschaffen. Die Besatzung hielt die Angreifer bisher weitestgehend in Schach, aber es drängten bereist weitere Männer von dem gegnerischen Schiff nach, die den Platz der Gefallenen einnahmen. Erynn konzentrierte sich auf den kleineren Segler, suchte nach den Kampfmagiern. Sie mußte sie ausschalten, bevor es ihnen gelang, ihnen allen das Linienschiff unter dem Hintern manövrierunfähig zu schießen....
    Geändert von Glannaragh (29.06.2011 um 21:47 Uhr)

  17. #37
    Dreveni hatte schon ein schlechtes Gefühl gehabt, als sie das Schiff betreten hatten. Weniger der Mannschaft gegenüber, als der ganzen Reise an sich. Dass sie ihre Pferde zurücklassen mussten, nervte sie unabhängig davon auch noch. Sie sollten zusehen, dass sie in Morrowind wenigstens einen Esel oder irgendeinen Gaul für das Gepäck bekamen, sonst würden sie überhaupt nicht vorwärts kommen.
    Sie suchte sich einen halbwegs ruhigen Platz an Deck, setzte sich auf ihr Gepäck und verbrachte die Zeit damit, ihre Waffen zu kontrollieren, allerdings zeigten sie keine wirklichen Abnutzungserscheinungen. Sie musste kurz grinsen als sie an das Silberschwert von Arranges denken musste, und wie es jetzt aussehen würde wenn er wirklich damit auf ihre Klinge eingeschlagen hätte.
    Ab und an beobachtete sie die anderen Schiffe, die mit ihnen aus Balfall aufgebrochen waren, aber den Großteil der Zeit versuchte sie in sich hineinzuhören, ob ihr seltsames Gefühl vielleicht doch eine reale Grundlage hatte.

    Als sie auf einmal das Gelächter der angreifenden Korsaren hörte, sah sie sich gehetzt um und griff nach ihren Waffen. Kurz darauf wurde das andere Schiff sichtbar und schon ging dessen Mannschaft zum Angriff über. Wunderbar. Dreveni konnte sich ausrechnen, wie eng es bald auf dem Schiff werden würde, und so dachte sie im Moment nicht einmal daran, ihr Schwert zu ziehen. Stattdessen verzog sie sich zu Erynn, die gerade hinter einem Masten verschwand. Für die seltsamen Rüstungen und Helme der Gegner hatte sie keinen Blick, ihr war es prinzipiell erst einmal egal, wer sie angriff - war er tot, war immer noch genug Zeit das heraus zu finden. Als sie den Masten erreicht hatte, hatte sie ebenfalls die Magier gesehen. Allerdings konnte sie sie von ihrer Position aus unmöglich treffen. Dreveni murmelte kurz eine Formel, hob den Arm und war nach einem kurzen grünen Leuchten verschwunden. Vorsichtig schlängelte sie sich durch die Kämpfenden um eine bessere Schussbahn auf die Magier zu bekommen.
    Als sie schließlich freie Bahn hatte und auch in ihrer unmittelbaren Umgebung alle abgelenkt waren, legte sie den Pfeil an wobei sie sichtbar wurde und traf einen der Magier voll. Ob er tot war oder nicht konnte sie nicht sehen, aber er kippte reglos nach hinten, und das reichte ihr fürs Erste, der Pfeil steckte in seinem Oberkörper. Danach erlaubte sie sich einen kurzen Blick über das Deck. Sie bezweifelte, dass es das Schiff noch lange machen würde, auch wirklich gezielte Schüsse wurden langsam schwer, so sehr schaukelte das Schiff. Immerhin lichtete sich die Reihe der kämpfenden auf dem Deck langsam, wenn sie auch viele der eigenen Besatzung auf den Planken liegen sehen konnte.

  18. #38

    Innere See

    Arranges formte einen Feuerzauber mit der jetzt wieder freien Hand, während sich der Lich nach kurzer Orientierung direkt ins Gefecht stürzte. Es dauerte nicht lange, da hatte der König der Untoten auch seinerseits eine Dienerkreatur, einen Skelettmeister, beschworen. Die Angreifer zeigten sich insgesamt aber recht unbeeindruckt von den Untoten und kämpften weiter, während nochmal eine Welle Freibeuter an Deck des Linienschiffes drängte...

    Arranges richtete den Blick wieder auf jenen seltsamen Gegner, der ihn attackiert hatte. Dieser hatte sich nach vielleicht 10 Herzschlägen wieder von dem Tritt erholt und zückte jetzt zusätzlich zu seinem Streitkolben einen Dolch. Kampf mit zwei Waffen? Sowas sieht man auch nicht zu oft... Der Kaiserliche riss das Schwert hoch, als die Keulenwaffe erneut heranflog. War aber mit der anderen Hand nicht schnell genug und so glitt der seltsame Dolch kreischend über die Mithrilkette. Jedoch hatte auch sein Gegner wohl nicht damit gerechnet, dass seine Waffe das Kettenhemd nicht einfach durchdrang... Für den kurzen Moment eines Lidschlags starrten ihn dunkle Augen an... aber etwas schimmerte im Innern des Helms. Die roten Augen eines Dunmers blinkten kurz auf, als Arranges mit seiner Linken, welche noch immer in den Feuerzauber gehüllt war, den Arm wegschlug, welcher den Dolch führte. Durch eine sehr geschickte Drehung entwand sich der Angreifer dem Griff des Kaiserlichen, nahm den Schwung mit und wieder raste die scharfkantige Keule auf ihn zu. Dises Mal jedoch gelang es Arranges nicht ganz, den Angriff irgendwie geschickt abzuwehren und so wurde das Schwert samt Arm zurückgerissen und die Spitze des Kolbens rutschte Funken schlagend über die kleine Brustplatte des Mithrilpanzers.

    Sein Schwertarm schmerzte heftig und zur Abwehr des bereits wieder herannahenden Dolches blieb nur noch der linke Arm. Arranges hob blitzschnell den ledergepanzerten Unterarm vor sein Gesicht. Heißer Schmerz raubte ihm für eine Sekunde das Gefühl im Arm, als der Dolch fast mühelos durch die Armschiene drang und mindestens zwei Fingerbreit eindrang. Dunmer also... verflucht schnelle Dunmer... Der Magier nutzte den Umstand, dass der Dolch in seinem Arm steckte und hebelte die Waffe mit einer ruckartigen Bewegung aus der Hand des Gegners. Kurz irritiert führte der andere einen halbherzigen Streich mit dem Kolben, welcher aber ins Leere ging. Arranges trat einen Schritt nach und jagte seine Silberklinge durch die Helmmaske. Ein dumpfes Stöhnen erklang fast zeitgleich mit dem Splittern der doch recht nachgiebigen Maske... Die wissen, was sie tun... wenn ich für jeden dieser Piraten so lange brauche, dann stehe ich morgen noch hier und prügle mich durch die Massen... Er riss sein Schwert zurück, woraufhin der Tote mit rissiger Helmmaske zusammensackte und reglos liegen blieb.

    Ein kurzer Rundumblick bestätigte Arranges, dass er so zu viel Aufmerksamkeit dem Einzelnen widmen musste und sie so den Angriff unmöglich überleben konnten. Schon jetzt lag fast ein Drittel der Matrosen tot auf dem Deck. Die Angreifer waren zwar auch deutlich weniger geworden, aber jetzt doch zahlenmäßig überlegen... Ein lautes Gröhlen direkt neben ihm riss den Beschwörer aus seinem kurzen Gedanken. Arranges fuhr herum und hätte den Angriff mit der Vulkanglasklinge seines gegenübers geblockt, hätte nicht in diesem Moment ein gewaltiger Feuerball das Heck des Schiffs getroffen. Das gesamte Schiff erzitterte unter der Explosion, welche die aufgesetzten Kajüten unter dem Poopdeck im Heck einfach pulverisierte. Arranges hatte sich gerade noch gefangen und war glücklicherweise nicht gefallen. Der Korsar, welcher ihn gerade noch zweiteilen wollte, war allerdings gestürzt, hatte sich aber fast wieder aufgerichtet... 'Arranges!' Eine bekannte Stimme drang von hinten an seine Ohren. Er wandte sich mehr aus Reflex um und sah Talivha von den zerstörten Kajüten auf sich zustolpern. Ach... sie an... wie praktisch... Die Kapitänin hatte ein einfaches Entermesser in der Hand, machte aber nicht wirklich den Eindruck, als könnte sie tatsächlich damit umgehen...
    Ein Grunzen ließ ihn wieder herumfahren, aber seine Schwerthand wurde zurückgezogen, als er sie gerade hochreissen wollte um den Angriff seines Gegners zu blocken. Die Routine und der Reflex zwangen ihn, seinen anderen Arm hochzunehmen, welcher dem Gegner sowieso zugewand war. Der Unterarm knackte mehr als deutlich, als das Glasschwert auf die Armschiene schlug. Durchdringen konnte das Schwert das Material glücklicherweise nicht dank den feinen Längsstreben aus Metall, die in das Leder eingearbeitet waren. Und trotzdem stöhnte Arranges auf, griff nun ebenfalls nach der Hand Talivhas, die sich wie ein kleines Kind an seinen Schwertarm geklammert hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, riss er sie herum und stieß sie auf den Dunmer, der sein Schwert gerade zum nächsten Schlag erhoben hatte. Die Rothwardonin konnte nicht viel mehr machen, als den Mund zu einem stummen Schrei zu öffnen, während die Augen nach einem kurzen Moment glasig wurden, während sie in die harten Augen des Kaiserlichen blickte... dort, wo die beiden Hauer des Helms wieder aus ihrem Brustkorb austraten, sickerten jetzt dünne Streifen Blut. Der Dunmer war nun Gefangener seines eigenen Helms, er konnte mit dem plötzlichen Gewicht kaum umgehen und ruderte wild mit den Arme... die Explosion eines zweiten, sehr großen Feuerballs ließ ihn entgültig stürzen. Arranges schenkte ihm keine weitere Aufmerksamkeit mehr.

    Wo zum Teufel sind diese Magier, die hier Löcher in meine Garantie, trockenen Fußes nach Ebenherz zu kommen, schießen?! Ein weiterer Rundumblick zeigte Arranges, dass sowohl von den Korsaren, als auch von den Matrosen nur noch wenige standen. Irgendwo im Hintergrund dachte er sogar, Erynn kurz zu sehen... Lediglich direkt an der Reling, welche dem Ketsch der Freibeuter zugewandt war, ging es noch relativ heiß her. Arranges hüllte sich in einen daedrischen Panzer, wobei sein linker Arm nur noch hing. Er ignorierte den pochenden Schmerz, so gut das möglich war, dafür hätte er auch nach dem Kampf noch Zeit... Der kurze Kontakt zu dem noch immer wild wütenden Lich zeigte ihm auch indirekt, wo die Magier sein mussten. Noch drei Schritte, dann stand er an der Reling und versenkte direkt seine Klinge im Körper eines Piraten, der sich gerade an Bord des Linienschiffs schwingen wollte. Auf dem Deck des Ketschs standen 3 Magier, welche jeweils gebündelt Feuerbälle auf das Linienschiff warfen... und just in diesem Moment eilte wieder eines der Brandgeschosse heran. Die Explosion war wieder größer, als die vorangegangene und nachdem das kurze, aber gewaltige Zittern des Rumpfes vorrüber war, stellte Arranges etwas erschrocken fest, dass das gesamte Schiff jetzt eine deutliche Schlagseite nach Steuerbord hatte.

    Es brauchte nur einen kurzen Gedakenaustausch mit dem Lich... der Untote erneuerte seine eigene Dienerkreatur, welche sich sogleich schützend zu Arranges und seinem Beherrscher stellte. Der Nekromant und der Lich machten sich nun ihrerseits daran, das Ketsch zu durchsieben, aber schon nach wenigen Feuerzaubern, welche hauptsächlich auf die Masten abzielten, wurden sie von den feindlichen Magiern ins Visier genommen. Für einige Augenblicke rauschten Zerstörungszauber der unterschiedlichsten Sorten hin und her. Arranges, obwohl er den Lich als Deckung nutzte, bekam frontal einen Schockzauber zu spüren, der ihn für einen Moment außer Gefecht setzte. Nur eine Sekunde später, landete der Lich einen Volltreffer und zwei der Magier wurden direkt ins Jenseits befördert, während der dritte mit arg zerfranstem Torso weggeschleudert wurde. Und jetzt das Schiff... Arranges formte einen mächtigen Zauber. Ein kurzlebiger, aber greller, beinahe weißer Feuerstrahl, jagte auf das Korsarenschiff zu, durchschlug von schräg oben das Oberdeck und die zwei darunterliegenden Etagen und trat irgendwo auf der anderen Seite am Rumpf unter dem Wasserspiegel wieder aus, was ein fast schmerzhaft lautes Zischen und eine ordentlich dicke Dampfwoge nach sich zog...
    Geändert von weuze (29.06.2011 um 21:37 Uhr)

  19. #39
    [Erynn]
    Dreveni hatte die feindlichen Kampfmagier schneller entdeckt als Erynn. Sie sah einen der vier zauberer stürzen, vom Pfeil der Assassinin getroffen, und verlor die übrigen drei dann wieder aus den Augen, als sie rasch in Deckung gingen. Die Kriegerin konzentrierte sich stattdessen darauf, auf die vom Ketsch nachfolgenden Korsaren zu halten, wobei es nicht mehr viele waren. Für einen Moment blieb sie unschlüssig. Mitten in das Getümmel aus fechtenden Seeleuten an der Reling schießen konnte sie schlecht, aber sie hatte auch keine große Lust, sich mit dem Schwert in das wilde Gehacke zu stürzen. Freund war von Feind kaum zu unterscheiden, wenngleich sie glaubte, mindestens eine Beschwörung in dem Knäuel aus Leibern ausmachen zu können. Im Stillen hoffte sie, daß sich Arranges, der vermutlich für das Gerippe verantwortlich war, sich wenigstens ein wenig zurückhielt und es seiner Kreatur überließ, die Säbelhiebe auf sich zu ziehen.
    Die Entscheidung, ob sie sich in den Nahkampf stürzen sollte oder nicht wurde der Elfin schließlich abgenommen, als das Schiff unter einem besonders heftigen Einschlag regelrecht bockte und sie das Gleichgewicht verlor und der Länge nach auf das Deck schlug. Geistesgegenwärtig hielt sie ihre Finger um den Griff des Bogens geschlossen, während sie entsetzt das Knarren und Quietschen von zu stark beanspruchem Holz wahrnahm, als sich das große Schiff langsam, aber unaufhaltsam ein gutes Stück zur Seite neigte. Es roch nach Feuer.
    Die Dunmer wuchtete sich auf die Knie hoch und blickte wild um sich. Die Masse der Kämpfenden war zu einem guten Dutzend zusammengeschrumpft, wobei sie nicht ausmachen konnte, wer davon zu den eigenen Leuten gehörte und wer zu den Gegnern. Kampfzauber zerrissen jetzt unablässig die Luft, bis ein letzter, hellgleißender Feuersturm das Korsarenschiff mit brutaler Wucht durchschlug. Es bäumte sich auf wie ein waidwundes, sterbendes Tier. Erynn schlug unwillkürlich die Hände über die Ohren, als der Lärm, den seine berstenden Planken verursachten, unerträglich wurde...

    [Dreveni]
    Sie wollte gerade auf die anderen Magier anlegen, da begann das Chaos so richtig, als ihr Schiff von einem riesigen Feuerball getroffen wurde. Dreveni ging es nicht viel anders als Erynn, auch sie stürzte zu Boden, konnte in dem Durcheinander aber noch ausmachen, wie Arranges die letzten Magier ausschaltete, und - sie traute ihren Augen kaum - das bis jetzt noch unbeschädigte Schiff der Korsaren versenkte. Noch schwamm es zwar, aber Dreveni konnte eindeutig sehen wo der Strahl einschlug und von wem er ausgegangen war. Nach einem kurzen Rundblick stellte sie fest, dass sowohl von der Besatzung des Linienschiffes keiner mehr am Leben war, jedenfalls nicht mehr lange, als auch von ihren Gegnern.
    Das Linienschiff hatte inzwischen ziemliche Schlagseite, und es war absehbar, dass es bald versunken sein würde.
    Ich bring ihn um... Mit diesem Gedanken zog sie ihren Dolch und stürzte sich auf Arranges, was ihr trotz der Schlagseite des Schiffes noch relativ zielsicher gelang. Bevor der Beschwörer überhaupt noch wußte wie ihm geschah, drückte in Dreveni auf die Planken und hielt ihm den Dolch an den Hals. Dass Arranges bei dem Gefecht verletzt worden war, merkte sie zwar, interessierte sie aber nicht einmal am Rande.
    "Ich hoffe ihr habt eine verdammt gute Erklärung dafür, warum ihr das andere Schiff versenkt habt.", zischte sie ihm zu, wobei blanker Hass in ihren Augen stand. Dreveni verlor nicht oft dermaßen die Beherrschung. Auch wenn es auf Aussenstehende manchmal so wirken konnte, hatte sie sich doch meistens noch im Griff. Dieses Mal reichte es ihr allerdings. Würde der Beschwörer nur eine falsche Bewegung machen, würde sie ihm die Kehle durchschneiden. Eigentlich hatte sie gut Lust, ihm die Kehle so oder so durchzuschneiden, und wenn es das letzte war, was sie in diesem Leben tun würde. Wie konnte es dieser kleine Choleriker nur wagen, einfach das Schiff zu zerstören, auf dem sich aller Wahrscheinlichkeit nach keine Bewaffneten mehr aufhielten? Dachte dieser nichtsnutzige Mensch wenigstens einmal in seinem armseligen kurzem Leben nach, bevor er etwas tat?

    [Arranges]
    Was zum Teufel? Arranges wollte das Schiff zwar versenken, aber so viel grobe Magie hatte er nicht in den Zauber gelegt. Etwas verwirrd schaute er auf seine Hände, als stünde dort die Antwort darauf, woher das plötzliche aber kurze Gefühl kam, dass die Feuermagie seine Arme zu zerreissen schien, als das Feuer seine Hände verlassen hatte... Und plötzlich fand sich der Kaiserliche auf den Planken wieder, mit einer Klinge an der Kehle und Dreveni über sich. Die Dunmer hatte zielsicher die Schwachstelle zwischen Helm und Krause der beschworenen Rüstung gefunden. Für einen Moment völlig sprachlos blickte er nur in ihr Gesicht, bevor er sich kurz darauf wieder gefangen hatte. Die Position des Lichs auslotend, hatte er bereits auch einen Zauberspruch auf den Lippen. 'Dreveni!' knurrte er, 'Wenn ihr nicht sofort von mir runtergeht, werdet ihr dem Schiff in den nächsten Sekunden auf dem gleichen Weg ins Jenseits folgen!'

    [Erynn]
    Erynn machte sich nicht einmal mehr die Mühe, entnervt die Augen zu verdrehen. Sich aufführen wie zwei Bettler, die sich um eine Pulle Schwarzgebrannten schlugen, aber ihr sagen wollen, was sie zu tun hatte...
    Sie trat mit schnellen Schritten von hinten an Dreveni heran, packte in deren lange, dunkle Haare und riß sie grob von dem Kaiserlichen herunter. "Hat dir im Kampf irgendwer vor den Kopf geschlagen, du blöde Kuh?" fauchte sie ungehalten, als die Assassinin etwas verdutzt zu ihr aufsah. Sie hörte, wie Arranges sich hinter ihr regte, behielt die Andere jedoch fest im Blick. "Über die Vorgehensweise können wir später noch diskutieren, jetzt haben erstmal andere Dinge Vorrang. Man sollte meinen, so abgebrüht wie ihr beide zu sein glaubt, wäre euch das schon selbst aufgefallen." Erynns Kopf ruckte zu dem Beschwörer herum. "Halt die Klappe", spie sie, bevor er eine Gelegenheit zur Erwiederung bekam, dann trat sie einen Schritt zurück und wandte sich an beide Kindsköpfe. "Ist euch hier irgendwo ein Landungsboot oder etwas ähnliches aufgefallen, mit dem wir von hier verschwinden können?"

    [Dreveni]
    Arranges hatte immer noch nichts besseres zu tun, als leere Drohungen auszusprechen. Wenn er ihr nicht glaubte, dann würde er eben seinen Tod nicht kommen sehen, das machte ohnehin mehr Spaß. Dreveni jedenfalls, ihren Opfern vermutlich weniger. Und die zwei Sekunden um ihm die Kehle durchzuschneiden, hatte sie auf jeden Fall noch. Gerade als sie ansetzte, dem Leben des Beschwörers ein Ende zu bereiten, wurde sie grob von hinten an den Haaren gezogen und hörte Erynn etwas sagen. Dreveni hatte schon die Hand erhoben um der anderen ins Gesicht zu schlagen, da sie nur etwas von blöder Kuh verstanden hatte, besann sich aber gerade noch, auch wenn ihr das sichtlich schwer fiel. "Hätte dieser Volltrottel nicht das andere Schiff zerstört, hätten wir jetzt keine Probleme.", fauchte sie Erynn an. Langsam fing sie sich wieder, auch wenn sie immer noch bedauerte, dass Erynn so schnell dazwischen gegangen war.
    Sie sah sich nach Rettungsbooten um, allerdings hatte das Schiff schon ziemlich Schlagseite, und es war ungewiss, ob man Rettungsboote überhaupt noch heil ins Wasser bringen konnte. Da entdeckte sie an der Seite die näher am Wasser war ein kleines Ruderboot, auf das sie wortlos deutete. Den Dolch hielt sie immer noch in der Hand, wenn auch gesenkt. Eine falsche Bewegung von Arranges, und er hätte heute doch noch seinen letzten Tag erlebt.

    [Arranges]
    Arranges bemerkte mehr, als er sah, wie Dreveni plötzlich von ihm heruntergezerrt wurde. Erynns Stimme erklang, aber wirklich viel konnte er nicht verstehen. Er hielt den Lich noch immer zurück. Die Kreatur musste irgendwo hinter ihm stehen und nur darauf warten, jene vernichten zu dürfen, die ihren Meister angegriffen hatten... 'Verdammte Scheisse!' Fluchte der Magier, während er sich mühsam mit einem Arm hochstemmte. Dreveni und Erynn standen bereits wieder. Als der Blick des Beschwörers auf die Meuchlerin traf, sah er die ganze Gestalt plötzlich für einen Moment nur noch durch einen roten Vorhang. Ich muss sie umbringen... töten... zerfleischen... Ein mit sehr viel mehr als gutem Willen und gezwungener Beherrschung, geführter Wink über die Schulter, ohne, dass er sich umsah, entließ den Lich. Dann leuchtete sein gesunder Arm grün auf. Aber er warf den Zauber nicht, hielt ihn nur im Anschlag. 'Wie wärs, wenn ich ersteinmal meinen Arm schiene... am besten mit den Rippen aus dem Brustkorb dieser vielleicht fünftklassigen Assassinin.' Er sah Erynn kurz in die Augen und sein Blick gab ihr unmissverständlich zu verstehen, dass sie ebenfalls ein hässliches Schicksal zu erleiden hatte, wenn sie jetzt auch nur zu sehr in seine Richtung starrte, dann sah er hasserfüllt zu Dreveni...

    [Erynn]
    "Du beeilst dich besser damit", gab Erynn kalt zurück. Sie war wirklich mit ihren Ideen am Ende, wie sie ihre kleine Gruppe irgendwie zusammenhalten sollte. Das was die beiden hier aufführten, war ihr so völlig fremd in hatte keinen Platz in ihrer Auffassung davon, wie man eine Mission anging. Wenn die beiden sich nicht mochten, warum konzentrierten sie sich nicht einfach auf die gemeinsamkeit, sprich das Ziel? So, wie es jetzt lief, mußten sie fast zwangsläufig daran scheitern, den Argonier zu finden. "Dieser Kahn bewegt sich keine paar Schritte mehr, außer vielleicht abwärts. Bevor es so weit ist, sollten wir dringend ein ganzes Stück weit weg sein." Sie ließ den Blick über das Deck schweifen, auf der Suche nach Überlebenden oder zumindest etwas Bauchbarem. Im ersten Moment fiel ihr nichts auf, und die Elfin wandte sich wieder zu ihren Begleitern um. "Wenn ihr dann also damit fertig seid, euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, könnten wir jetzt vielleicht anfangen etwas Zielführendes zu tun?" fragte sie süffisant.

    [Dreveni]
    Dreveni entschloss sich, Arranges vorerst wieder zu ignorieren und wandte sich ebenso süffisant an Erynn: "Und wenn ihr endlich damit fertig seid, mich zu ignorieren, wäre euch vielleicht auch das Beiboot aufgefallen, auf dass ich gerade gedeutet habe." Danach sah sie sich um. Das Schiff lag deutlich schief, aber sie würden noch etwas Zeit haben, bis das Deck mit einer Seite ins Wasser tauchte, wenn das Schiff mit der gleichen Geschwindigkeit voll lief, wie bisher. Allerdings war Dreveni noch nie mit einem Schiff gesunken, also waren das alles nur Vermutungen.

    [Arranges]
    Ich werde den... Vertrag mit Dreveni ändern müssen... die Belohnung setzt sich nicht mehr länger aus Septimen zusammen... ich werd sie einfach zusammen mit dem ekelhaften Molch töten... Arranges löste den Zauber wieder auf, ebenso die Rüstung. Erst, als die stützende Wirkung der gerufenen Armschiene aus massiver Platte veschwunden war, spürte er wieder einen leichten Druck auf dem Arm, der jetzt nur noch von der Armschiene aus Leder gehalten wurde. Ungeschient konnte der Arm nicht bleiben, aber mit einer provisorischen Schiene und ein wenig von einem Heiltrank sollte die ganze Sache recht schnell wieder heil sein. Arranges überelgte einen Moment. Der Bruch war weder verschoben, noch gesplittert. Letzteres hätte sich durch grobe Schmerzen bemerkbar gemacht... Die Lederarmschiene saß locker genug... Arranges blickte auf den Boden vor sich und suchte nach einem geeigneten Holzssplitter, den er zwischen Arm und Leder schieben konnte. Nach einigen Augenblicken wurde er fündig. Es dauerte auch nur wenige Herzschläge, bis er den recht flachen Holzkeil so eingeführt hatte, dass das Leder genug Spannung aufbrachte um den Arm so zu schienen, dass die Knochen wieder schlüssig aufeinander saßen und nicht mehr verrutschen konnten. Anschließend zog er einen der Heiltränke aus dem Gürtel, entkorkte das Fläschchen mit den Zähnen und ließ gut die Hälfte des Inhalts an dem Holzkeil entlang unter das Leder rinnen, ehe er die Flasche wieder etwas umständlich verschloss und wieder in die kleine Halterung am Gürtel steckte. Erynn und die andere Gestalt hatten bereits ein Beiboot ausfindig gemacht, das wie es schien noch nicht angekratzt war... Wenigstens etwas...

    [Erynn]
    Sie hatte Drevenis Geste vorhin tatsächlich nicht wirklich wahrgenommen oder als Antwort auf ihre Frage erkannt. Jetzt nickte sie nur knapp, um diesen Lapsus zu überspielen. Arranges schien konzentriert dabei, eine Verletzung an seinem Unterarm zu versorgen, zumindest befand er es nicht mehr für nötig, einen weiteren Kommentar abzugeben. "Sehen wir uns das mal an", sagte Erynn an Dreveni gewandt und ging auf das kleine Ruderboot zu, das an zwei Seilen dicht an der Außenwand hing. Das Ding ins Wasser zu bekommen, sollte nicht allzu schwer sein, überlegte die Kriegerin. Eine Winde sollten sie grade noch bedienen können. "Gut." Wieder nickte sie der anderen Dunmer zu. "Sehen wir zu, daß wir unseren Kram zusammensuchen und hier so schnell wie möglich verschwinden..." Damit ging sie und holte ihre Satteltaschen, die sie sich über die Schulter legte. Ich hätte nicht gedacht, daß ich noch einmal dafür dankbar sein würde, daß wir die Pferde zurücklassen mußten. Aber es scheint, als hätte die Schicksalsweberin es doch nicht so übel mit uns gemeint. Noch einmal sah sie sich flüchtig auf dem Deck um. Hat es sich noch weiter geneigt? Jedenfalls scheinen wir tatsächlich die einzigen zu sein, die hier noch am Leben sind...

    [Dreveni]
    Von Arranges war weiter nichts zu hören, also wandte sie sich zusammen mit Erynn dem Rettungsboot zu. Wenigstens sollten sie damit keine größeren Probleme haben, aber ob es auch dicht war, würde sich erst im Wasser zeigen. Auf Erynns Hektik reagierte sie kaum, ihrer Meinung nach hatten sie noch etwas Zeit. Andererseits sollte man sein Glück auch nicht herausfordern, und so suchte sie ebenfalls ihre Sachen zusammen. Sie überlegte kurz, ob sie noch einmal unter Deck sehen sollte, es gab bestimmt etwas wie eine Kasse an Bord, in der das Geld aufbewahrt wurde, aber dafür hätten die anderen beiden wohl wenig Verständniss. Ausserdem war es vermutlich schon alles vollgelaufen. Zusammen mit Erynn wollte sie das Boot zu Wasser lassen, in letzter Minute fiel ihr allerdings noch ein, dass das jetzt so wohl keine allzu gute Idee war. "Halt, wir sollten warten bis wir im Boot sitzen, dann müssen wir nicht in das wacklige Ding springen.". sagte sie deshalb nur kurz angebunden zu Erynn, und warf ihre Sachen in das Boot.

    [Arranges]
    Klasse... rudern... na das wird ein Spaß... Arranges wusste gerade nicht, worüber er sich genau mehr ärgerte. Darüber, dass er nicht rudern konnte, wegen seines Arms oder darüber, dass er jetzt einige Stunden auf engstem Raum mit dieser... Kreatur, die sich Dreveni schimpfte, verbringen musste und sich dabei nicht durch rudern ablenken konnte... Arranges konnte lediglich zuschauen, wie sich die beiden Dunmer mit den Winden abmühten, nachdem sie alle in das Boot gestiegen waren und es langsam zu Wasser ließen. Das Schiff neigte sich knarrend in ihre Richtung, als das kleine Beiboot auf der Wasseroberfläche aufsetzte. Erst, als sie die Taue kappten, spickte das gesamte Schiff wieder ruckartig auf die andere Seite. Es war mittlerweile auch dunkel geworden. Lediglich den bleichen Schein von Sekunda konnte man als Kontrast durch den von grauschwarzen Wolkenbändern durchzogenen Nachthimmel erkennen. Norden war daher nicht allzu schwer auszumachen...

    [Erynn]
    Erynn war gut erleichtert, als das kleine Boot endlich auf der Wasseroberfläche aufsetzte und sie die Taue gelöst hatten. Das gequälte Knarren des Linienschiffs ging ihr an die Nerven. Es klang, als könnte es jeden Augenblick einfach auseinanderbrechen. Sie wollte jetzt keine weitere Zeit auf Diskussionen verschwenden. "Geh da weg", sagte sie also nur lakonisch und versetzte dem Beschwörer einen Knuff, der andeuten sollte, daß er sich besser an den Bug verzog, ließ die Ruder ins Wasser und legte sich in die Riemen, wobei sie stumm hoffte, daß die beiden Nervensägen einfach die Klappe halten würden...
    Geändert von Glannaragh (02.07.2011 um 00:49 Uhr)

  20. #40
    [Dreveni]
    Dreveni schwieg, als Erynn den Magier verscheuchte und selbst die Ruder in die Hand nahm. Sie schwieg auch noch, als sie sich ein Stück von dem sinkenden Schiff entfernt hatten, und dieses nach einem letzten häßlichem Knarren und Ächzen endgültig auseinanderbrach und gurgelnd im Wasser verschwand. Dreveni stand die Überraschung für ein paar Sekunden ins Gesicht geschrieben, bis sie sich wieder im Griff hatte. Immerhin hatte sie gedacht, dass noch mehr Zeit wäre.
    "Seht genau hin, mein lieber Arranges, ein Glück dass wir noch ein heiles Boot gefunden haben, nachdem ihr das andere Schiff ja unbedingt versenken musstet, nachdem ein Großteil oder sogar die komplette Manschafft schon so gut wie tot waren.", wandte sie sich mit vor Sarkasmus triefender Stimme an den Beschwörer. Diese blinde, gedankenlose Zerstörungswut regte sie gerade noch viel mehr auf, als der Angriff der Korsaren.

    [Arranges]
    Warum... kann sie ihr hässliches Mundwerk nicht einfach halten... Arranges hatte im Moment einfach keinen Nerv für ihr dämliches Geplapper. 'Das könnt ihr natürlich wissen, dass vermutlich der Großteil der Mannschaft tot auf den Planken des Linienschiffs lag... und selbst wenn wir das Korsarenschiff hätten übernehmen können... bei eurer Unfähigkeit, die ihr dort auf dem Deck vor wenigen Minuten noch bewiesen habt, wärd ihr vermutlich mit dem Gesichtsausdruck eines minderbemittelten Barabaren sabbernd vor der Takelage gestanden und hättet überlegt, wie genau das Schiff funktioniert... wenn ihr überhaupt in die Nähe eines solchen Gedankenansatzes gekommen wäret...'

    [Erynn]
    Ihre ohnehin recht verzweifelte Hoffnung verschwand zusammen mit dem bedauernswerten Schiff. War ja vorauszusehen, daß ihr mir den Gefallen nicht tun würdet. Statt euch einfach zu freuen, daß wir noch am Leben und weitgehend unversehrt sind... Mit versteinerter Miene zog sie die Ruder energisch durch das Wasser und tat, als höre sie das Gegifte nicht, mit dem sich Dreveni und Arranges über ihren Kopf hinweg bespuckten. Bitte, seid einfach still! Ich kann es nicht mehr ertragen...

    [Dreveni]
    "War ja klar dass ihr euch inzwischen genug Ausreden für eure Impulsivität zurecht gelegt habt.", fuhr sie Arranges an. "Und ihr begreift es anscheinend immer noch nicht. Wäre dieses Boot beschädigt worden, dann wäre das andere Schiff unsere letzte Chance gewesen, egal ob noch ein bisschen Besatzung gelebt hätte oder nicht. Damit wären wir auch noch fertig geworden." Immerhin waren Erynn und sie nicht verletzt worden. "Wenn ihr euch umbringen wollt, tut das doch bitte allein. Das hättet ihr nebenbei bemerkt auch noch fast geschafft. Hätte Erynn nicht aus mir absolut unverständlichen Gründen einen Narren an euch gefressen, wärt ihr jetzt Geschichte, Beschwörer!" Hätte Erynn sie nicht an den Haaren zurückgezogen, hätte sie ihn in diesem Moment wirklich getötet.

    [Arranges]
    Eigentlich hatte Arranges gehofft, dass sie vielleicht Ruhe geben würde... aber sie wollte es ja unbedingt ganz genau wissen. Er hatte nicht nochmal Lust, sich irgendeine Beleidigung zu überlegen, Dreveni würde ohnehin nicht darauf eingehen, also nahm er nur lustlos das her, was die Dunkelelfe sowieso schon agekratzt hatte mit ihren Worten. 'Seid ihr etwa neidisch, keine Freunde, niemanden, der euch nahesteht, dem ihr vertrauen könnt, zu haben?'

    [Erynn]
    Was hat das jetzt plötzlich wieder mit mir zu tun? fragte sich die Elfin genervt. Wir sind doch nicht hier, um uns gegenseitig umzubringen, verflucht noch mal... moment mal, was!? Solche Worte von dir, Arranges? Wer hätte das je gedacht...? Sie warf Dreveni einen vorsichtigen, lauernden Blick zu. Arranges war schon wieder auf dem besten Wege, die Assassinin zur Weißglut zu treiben, und Erynn wollte nicht unvorbereitet sein, falls ihre Artgenossin alle Vernunft fahren ließ und versuchen sollte, sich auf den Magier zu stürzen. "In Neungötternamen, habt ihr eigentlich Würmer im Gehirn? Habt ihr vergessen, weshalb wir eigentlich hier sind? Seht euch doch an!" mit einem Ruck zog sie die Ruder ein. "Dafür, daß ihr beide so stolz auf eurer Können seid, verhaltet ihr euch reichlich unprofessionell, fällt euch das eigentlich noch auf in eurer ganzen Verbohrtheit?"

    [Dreveni]
    "Vertrauen? Das ich solche Worte noch einmal aus eurem Mund hören darf. Bei euch reicht Vertrauen doch auch nur bis zum nächsten Wutanfall. Ich wüsste nicht auf was man da neidisch sein sollte, und wer braucht schon Freunde. Etwa um ihnen seinen Weltschmerz vorzuheulen? Zum kuscheln wenn es kalt ist?" In ihrer Stimme lag der gleiche zynische Ton, den sie auch schon Erynn gegenüber in der Taverne angeschlagen hatte. "Vertrauen ist doch nur ein anderes Wort für Schwäche, wenn man es alleine nicht schafft." Nebenbei bezweifelte sie ernsthaft, ob Arranges überhaupt eine Ahnung davon hatte, von was er sprach. Mit seinen sozialen Kompetenzen schien es auch nicht gerade weit her zu sein. Tatsächlich vertraute sie zumindest Mordan, und auch Ferynn hatte sie dummerweise vertraut, was aber ihr letzter Fehler in dieser Richtung gewesen sein sollte, das hatte sie sich jedenfalls vorgenommen. Erynns Ansprache überging sie dabei völlig.

    [Arranges]
    'Halt den Mund, Erynn!' War das Einzige, was er an Worten für sie übrig hatte, ehe er wieder zu Dreveni blickte. 'So sehr mich das ärgert, aber ich muss euch da Recht geben Dreveni. Allerdings ist es dann doch etwas seltsam, dass ihr gegen diese... Schwäche, wie ihr Vertrauen definiert, so erbärmlich versagt habt, obwohl ihr bei eurem Talent vielleicht die Zeitspanne eines Lidschlags benötigt hättet, um mir euren Dolch in die Kehle zu rammen...'

    [Erynn]
    Das darf doch nicht wahr sein. Hast du Todessehnsucht, Arranges? Erynn sagte nichts mehr. Arranges mochte mitunter auf sie hören, allerdings nicht, wenn Dreveni in der Nähe war - und sie wollte ihn vor ihr nicht bloßstellen, so wütend sie gerade auch sein mochte. Mit einem resignierenden Seufzer stützte die Elfin das Kinn in beide Hände und nahm sich vor, einfach still darauf zu warten, bis sich ihre beiden Begleiter wieder eingekriegt hatten...

    [Dreveni]
    "Danke für diese Demonstration von Vertrauen und Freundschaft.", kommentierte sie nur wie Arranges Erynn angefahren hatte. "Ich wollte euch töten, nur ist mir leider Erynn dazwischen gekommen. Darüber hinaus arbeite ich für euch, ausserdem muss ich leider damit rechnen, dass ich von Erynn angegriffen werde, sollte ich euch töten. Ich kann nämlich im Gegensatz zu euch nachdenken bevor ich handle. Darüber hinaus traue ich euch höchstens soweit, wie ich mein Pferd werfen könnte."

    [Arranges]
    'Wie praktisch... ich traue euch meinerseits auch nicht weiter, als bis zu meiner Nasenspitze... Und mal ganz davon abgesehen, dass ich bezweifle, dass ihr mich so einfach töten könntet, hat es wohl doch einen Vorteil, dass ich Erynn zumindest darin vertraue, dass sie versuchen würde, euch daran zu hindern, sollte sich euer gedankliches Dauerleg mal wieder ausweiten und ihr mich nochmal anfallen... Und... wer noch groß denken muss, bevor er handelt, hat schon etwas Bemitleidenswertes... Aber gut, ich sehe euch nach, dass es bei Assassinen wohl etwas länger dauert, wenn man ständig eine sich drehende und klimpernde Münze im Hinterkopf hat, kann das schonmal ablenkend wirken... wo war eigentlich euer Einsatz vorhin bei dem Angriff? Wart ihr auch so feige und habt euch versteckt wie die Kapitänin?'

    [Erynn]
    "Hey!" Erynns Vorhaben, dieses Schauspiel einfach zu ertragen, verpuffte in einer kleinen Wolke aus Empörung. "Redet gefälligst nicht über mich, als sei ich gar nicht da! Am besten wäre es, ihr würdet überhaupt nicht mehr reden, denn der Blödsinn, den ihr beide hier von euch gebt, ist einfach nur zum Weglaufen!" Sie stieß die Paddel zurück ins Wasser und ruderte weiter. Je eher sie das Südufer von Vvardenfell erreichten und Arranges und Dreveni nicht mehr auf engstem Raum zusammen eingepfercht wären, desto besser...

    [Dreveni]
    "Arranges, nur weil ihr irgendwelche haltlosen Behauptungen aus der Luft greift, werden eure Pöbeleien auch nicht besser.", antwortete Dreveni ihm genervt. "Offensichtlich keine Ahnung haben, nichts mitbekommen haben, aber Hauptsache den Mund offen haben." Sie wusste selbst nicht, warum sie sich doch verkniff, was ihr als nächstes auf der Zunge lag, nämlich dass ihm Erynn vermutlich weniger vertraute als vielmehr einfach wie eine Klette an ihm klebte, aus Gründen die er vermutlich nie verstehen würde. Noch wollte sie es sich mit Erynn nicht verscherzen. "Im übrigen seid ihr beide doch keinen Deut besser als ich. Ihr wollt aus Rache jemanden unter der Erde sehen", dabei deutete sie auf Erynn, "und ihr habt bedenkenlos die Kapitänin geopfert.", wandte sie sich wieder an Arranges. "Davon abgesehen dass ihr vermutlich ein widerlicher kleiner Nekromant seid. Ich erledige nur die Drecksarbeit für Leute wie euch, die sich für etwas besseres halten. Das ist wie als wenn ich die Verantwortung für die Morde auf meinen Dolch schieben und mich davon freisprechen würde." Ihr reichte es jetzt langsam wirklich. Sobald sie an Land waren würde sie sich nach einer Gelegenheit umsehen, zurück nach Cyrodiil zu kommen.

    [Arranges]
    'Zunächst... habt ja wohl ihr damit begonnen, zu pöbeln... Dann wüsste ich gern, von was ich keine Ahnung habe und wovon ich nichts mitbekomme...' Er schweig einen kurzen Augenblick, konnte es sich aber dann doch nicht nehmen lassen, auch auf den Rest ihrer Worte eine Erwiderung hinzu zu fügen: 'Ja... und? Ich habe glaub ich nie behauptet, dass ich etwas Besseres bin als ihr, ich bin nur in diesem Fall dummerweise auf solche niederen Geschöpfe wie euch angewiesen, weil ich keine Zeit habe, monatelang einer zu groß geratenen Kaulquappe nachzujagen...'

    [Erynn]
    Vielleicht sollte ich euch einfach mit den Köpfen aneinanderschlagen, damit ihr wieder zur Vernunft kommt... Sie hätte heulen können vor Wut, vor allem auf sich selber. Zum einen, weil es ihr nicht gelang in diesem albernen Streit zu den Beiden durchzudringen, zum anderen, weil Dreveni wieder einmal verdammt genau gezielt und auch getroffen hatte. "Ist ja gut", sagte sie müde zu der Assassinin, "Ihr habt ja Recht, was das mit der Rache betrifft. Also hört endlich auf, Euch künstlich aufzuregen. Wir haben doch offensichtlich ein funktionstüchtiges Boot gefunden und sind bis jetzt auch noch nicht ertrunken. Man sollte doch denken, daß jemand mit Eurer Berufung stärkere Nerven hätte..."

    [Dreveni]
    "Mit Leuten die sich noch im gleichen Satz selbst wiedersprechen, rede ich sowieso nicht mehr.", meinte sie nur noch zu Arranges. Dieses pseudointellektuelle geschwafel dieses drittklassigen Magiers ertrug sie wirklich keine Sekunde länger. Immerhin hatte er sich über Umwege selbst als niederes Geschöpf, oder zumindest als nichts besseres als das bezeichnet. Man musste diesen Menschen gar nicht beleidigen, das tat er schon selbst.
    "Hätte ich nicht so gute Nerven, wäre ich überhaupt nicht mit gekommen.", sagte sie zu Erynn.
    "Und auch schon längst nicht mehr hier. ICH kann nämlich jederzeit gehen." Nach diesen Worten starrte sie stumm auf das Wasser uns kümmerte sich nicht weiter um die beiden. Sie ließ sich nur noch zu einem: "Wenn ihr nicht mehr könnt, sagt es." an Erynn gewandt herab. Sie hatte selbst keine Lust ewig hier herumzuschippern.

    [Arranges]
    Du hältst endlich den Mund... wie schön! Allerdings konnte Arranges sich einen letzten Kommentar nicht mehr verkneifen: 'Ich glaube nicht, dass ihr so einfach jederzeit gehen könnte... zumindest nicht eher, als ich euch mein Geld wieder abgenommen habe...' Dann starrte auch Arranges nur noch vor sich hin. Probehalber ballte er seine Linke ein paarmal zur Faust. Der Heiltrank wirkt langsam aber sicher... sehr schön...

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