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Thema: Der neunte Tag

  1. #21
    "Mike, ließ dir einfach mal das Stimmverhalten durch. Dabei fällt auf dass einer von uns fünfen ... 7 Mähs abgab ... Und alle Mähs ... galt den Schafen - Nicht ein Mäh für einen Wolf! ...und das soll jetzt Zufall sein?" Gary zeigte auf jenen Kothaufen wo das Mähverhalten stand. "Siehst du?"

    Geändert von Loxagon (22.05.2011 um 15:50 Uhr)

  2. #22
    "Nein... nicht, dass ich wüsste... ich hatte bisher nie was gegen euch, im Gegenteil", teilte er ihr mit, "warum sollte ich euch etwas Böses wollen?" Lächelnd schaute er sich um: "Bisher hat mich niemand schlecht behandelt, es ist deswegen schade, dass alle scheinbar verschwinden wollen..." Blanche schaute ihn mitleidig an. Mmii bemerkte das nicht. "Ob ich auch gehen werde? Aber ich weiß nicht, wieso... oder wie." Er legte sich seitlich hin und kraulte auf dem Gras herum. Dann rollte er sich zur Seite und stand wieder auf. Vor Blanches Nase fragte er sie: "Wer ist deiner Meinung nach böse?"

  3. #23
    Mike besah sich die Kotscheiben und entdeckte was auch Gary entdeckt hatte.
    "Nunja, aber ebenso kann sie ein einfaches Schaf sein das eben wie die meisten von uns nicht weiß wer gut und wer böse ist und eben deswegen nie für einen Wolf gestimmt hat. Also allein daran würde ich ihre schuld nicht fest machen. Gibt es denn keine besseren Hinweise?"

  4. #24
    Blanche war hin- und hergerissen. Sagte das kleine Lämmchen wirklich, was es dachte oder war das eine wölfische Intrige. Sie seufzte und antwortete: "Weißt du, Mmii, ich kann es nicht im geringsten sagen. Mich selbst kann ich natürlich ausschließen, aber ich muss zugeben, dass jeder einzelne von uns für andere verdächtig ist. Deshalb ist es auch wichtig, dass du jemanden von uns wählst. Ich weiß, dass es hart ist, aber du machtst dich selbst verdächtig, indem du niemanden wählst. Und leider haben uns die letzten Tage gezeigt, dass diese Bösen sehr gut darin sind, uns zu täuschen. Ich möchte dir nicht sagen, wen du zu wählen hast, weil ich nicht verantworten möchte, die falsche Entscheidung zu treffen." Es war wirklich traurig, dass man nicht einmal diesem kleinen, unschuldigen Wesen trauen konnte. Denn wer wusste schon, ob es wirklich so unschuldig war? Dennoch hatte Blanche ernst gemeint, was sie gesagt hatte: Sie wusste bis jetzt nicht, wen sie wählen sollte und würde deshalb auch nicht versuchen, Mmii zu beeinflussen.

  5. #25
    "Leider nein ...", sagte Gary bedrückt. "aber in anbetracht dessen, das sie stets Schafe wählte ... Es fällt mir schwer an einen Zufall zu glauben. Ebenso Mmii, der nie eine Wahl traf."

    Gary seuftze. "Bessere Hinweise finde ich leider nicht. Hast du vielleicht eine Idee wie wir einen Reißer enttarnen können? - Aber ... nein, erinnere dich an gestern. Auch wenn ich in Trance war und die Götter um Hilfe bat, ich bekam alles mit. Silvus klagte Blanche an, und heute ist nicht nur er, sondern auch Fluffy tot! Blanche hingegen lebt noch. Natürlich, es könnte ein Zufall sein. Aber andererseits ... Laut den Chroniken starben Frau Määhra und Scherzo nachdem sie zu Recht einen Reißer beschuldigt haben!"

    Geändert von Loxagon (22.05.2011 um 22:30 Uhr)

  6. #26
    Wie Nivicola beobachten konnte, unterhielt sich Gary gerade mit Mike und Blanche sprach mit Mmii, das Gesprächsthema konnte sie sich vorstellen. Seit geraumer Zeit war sie nun schon wach und machte sich ihre eigenen Gedanken über die Abstimmung. Auf einen grünen Zweig kam sie dabei jedoch nicht. Ihr war bereits aufgefallen, dass Fluffy fehlte, doch das überraschte sie nicht. Nach Glöckchens Verurteilung war Fluffys Ende abzusehen. Aber es verwunderte Nivicola, dass sie auch den Neuzugang Silvus nirgendwo erblicken konnte. Sollte er eventuell ebenfalls ein Opfer der Wolfsschar geworden sein? Das wäre wirklich sehr merkwürdig, dachte sie sich, schließlich hatten sich die Reißer bisher jede Nacht 'nur' ein Schaf geholt – weshalb dann dieser plötzliche Sinneswandel?… Es könnte bedeuten, dass nur noch ein einziger Wolf unter uns weilt. Nach Glöckchens Tod könnte er aus seiner Angst heraus, auch erwischt zu werden, gleich zwei Schafe gerissen haben. Oder aber er will uns mit Silvus' und Fluffys Tod verwirren oder eine falsche Fährte legen. Nein, so komme ich nicht weiter, es gibt zu viele Möglichkeiten, die in Frage kämen. Ich sollte die verbliebenen Schafe befragen, vielleicht kann ich aus ihren Aussagen neue Rückschlüsse ziehen.

    Nivicola überlegte sich kurz, zu welcher der beiden Gruppen sie sich zuerst begeben sollte, dann trabte sie zu Gary und Mike. "Hallo, ihr Beiden. Ich mache mir Gedanken über die heutige Verurteilung. Ich habe zwar bereits einen starken Verdacht, aber ohne gründliche Überlegungen möchte ich keine Fehlentscheidung riskieren. Leider komme ich derzeit mit meinen Recherchen nicht weiter… Hhm, am besten, ich spreche es einfach frei heraus: Was hältst Du von Mmii, Mike?"

    Geändert von Narrenwelt (23.05.2011 um 17:34 Uhr)

  7. #27
    "Ganz ehrlich...ich weiß es nicht. Offensichtlich ignoriert er was hier vor sich geht und hat dementsprechend, wenn ich mich nicht irre, noch nie für irgendjemanden abgestimmt. Es muss natürlich schlimm sein für jemanden in seinem Alter wenn um ihn herum einer nach dem andern stirbt, aber nichts zu tun macht es auch nicht besser. Aber leider macht er sich damit sehr verdächtig, ganz gleich wie unschuldig er aussieht.
    So bizarr wie die Ereignisse bisher abgelaufen sind würde es mich wirklich nicht mehr wundern, wenn ein kleines unschuldig aussehendes Lamm wie er ein Wolf ist. Es wäre die perfekte Tarnung.

    Aber sollen wir ihn deswegen wirklich wählen? ... Wenn, dann müssen wir uns einig sein. Nicht das wir übereinander herfallen weil wir ein Lamm beschuldigen.
    "

    Wenn sie die falsche Entscheidung trafen könnte ihre Situation wohl aussichtlos sein. Dann war ihr Untergang nur noch eine Frage der Zeit.

  8. #28
    "Verdächtig sind in meinen Augen Mmii der niemals ein Mäh abgab und Blanche, die IMMER ein Schaf wählte. Es könnte beides ein Zufall sein, aber andererseits - es fällt mir schwer an Zufälle zu glauben. Und ich stimme Mike zu, dass es ein Fehler war auf Lämmchen Rücksicht zu nehmen. Das wurde von den Reißern schamlos ausgenutzt. Und ich denke mir ... Wir müssen heute einen Reißer töten, sonst ist dies das Ende der Herde. Denn dann wird in der Nacht noch ein Schaf sterben ... Und es verbleiben noch drei Überlebende. Davon Garantiert ein Schaf, eben der Verräter - ein Wolf und ...was auch immer. Und wenn wir schon am Ende noch sterben müssen, dann sollten wir noch einen Reißer mit in den Tod nehmen."

  9. #29
    "Es stimmt wohl, Gary, es deutet tatsächlich einiges darauf hin, dass Blanche auf Seiten der Wölfe stehen könnte. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Wolf so offensichtlich agieren würde, die anderen Wölfe hätten sie doch sicherlich zurechtgewiesen. Vielleicht ist sie ja der Verräter, von dem Du die ganze Zeit spricht. Ist dies der Fall, sollten wir jedoch – vorerst – davon absehen, sie zu zäunen. Das Verräterschaf muss zwar auf jeden Fall für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden, doch erscheint es mir um unserer Sicherheit willen wichtiger, zunächst den letzten Wolf zu erlegen.

    Mike, Du hast völlig recht, wir müssen in unserer Entscheidung Einigkeit erzielen. An sich steht meine Entscheidung bereits fest, doch tue ich mich sehr schwer damit. Lange redete ich mir ein, keines unserer Lämmer könne ein Wolf sein. Doch die Enthüllung Glöckchens belehrte mich eines besseren. Auch wenn sich jeder Funke Schafigkeit in mir dagegen sträubt, muss ich endlich verantwortungsbewusst handeln und auf das Naheliegende vertrauen. Hiermit klage ich das Lämmchen Mmii an, ein Wolf, eine reißerische Bestie im Schafspelz zu sein! Allerdings möchte ich, sollte er gezäunt werden, zuvor noch mit ihm sprechen und ihm meine Beweggründe schildern. Ich sehe es als meine Pflicht, das zu tun. Nun steht es in Eurer Verantwortung, Gary, Mike, Eure Stimme nach bestem Wissen abzugeben. Ich bin gespannt auf Eure Wahl."

  10. #30
    "Natürlich könnte auch Mmii der Verräter sein und durch seine Schuldgefühle nie gewählt haben. Aber selbst wenn ... Ich glaube es ist der Einfluss dieses Waldes. Denn eines ist dir sicherlich auch aufgefallen: Zahlreiche Schafe und Wölfe benehmen sich einfach ...falsch. Als wären sie nicht sie selbst."

    Gary wusste dass der Tag in Kürze enden würde. Mmii oder Blanche. Beide waren für ihn verdächtig. Mehr als das. Doch wer war verdächtiger ...?

  11. #31
    Mike hatte weder mit Mmii noch Blanche wirklich viel zu tun gehabt, was es natürlich umso schwerer machte sich für einen von ihnen zu entscheiden. Aber er selbst hatte von Einigkeit gesprochen, demnach wäre es dumm plötzlich auf jemand andern loszugehen.
    "Dann lasst uns also unsere Stimmen vereinen und hoffen, dass wir nicht den größten Fehler unseres Lebens begehen.
    Mmii"

  12. #32
    "In Ordnung, Mmii also ..."

    Gary sah traurig zum kleinen Lämmchen. Hatten sie die richtige Wahl getroffen?
    Im inneren hatte Gary Angst. Wahrscheinlich hatte man sich entschieden den Verräter zu zaunen. Ein Schaf! Doch er hoffte trotzdem dass nicht das schlechte Gewissen Mmii immer stumm hatte sein lassen, sondern ehr die Gier auf Schafsfleisch.

    "Ich gehe nun die Chroniken fortführen und ...und dann treffen wir uns alle nachher ..."

    Gary ging zu den Chroniken und schrieb weiter.

    ´Heute wurde entschieden dass Mmii - ich denke er ist der Verräter - sterben soll. Ich hoffe dass ich mich irre und wir einen Wolf töten werden. Eines sollte die Nachwelt aber wissen! Sollte ich heute Nacht sterben dann kann nur noch Blanche meine Mörderin sein! Vor allem wenn sie Mmii ebenfalls für schuldig befinden wird, und er ein Schaf ist!

    Ich hoffe dass wir das richtige tun. Wenn nicht, mögen uns die Götter verzeihen. Ich ... Ich werde mir niemals verzeihen können wenn wegen mir ein unschuldiges Lämmchen sterben müsste! Niemals!`

  13. #33
    Blanche blickte das kleine Lämmchen traurig an. "Nun ***Mmii***, du hast gehört, was die anderen sagen. Und ehrlich gesagt, muss ich ihnen zustimmen. Hoffentlich habe ich mich nicht geirrt." Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging davon, um sich nicht erneut von diesen Augen einlullen zu lassen.

  14. #34
    "Ah... also bin ich wohl böse... das würde erklären, warum Scherzo und Silvus einfach so weg sind, ohne mir Bescheid zu sagen...", sagte er leise vor sich hin in aller Öffentlichkeit, "Tut mir Leid, dass ich euch immer angestoßen habe... und dass ich so ein Tollpatsch bin. Und es tut mir Leid, dass ihr euch wahrscheinlich Sorgen um mich machen musstet... ich wollte nie, dass jemand weggeht, deswegen habe ich mich zurückgezogen... das war wohl etwas doof, nicht?" Er holte einmal Luft und redete weiter: "Ist schon okay... Scherzo sagte, dass ich dann gehen muss? Von Wolkenschafen sprach er... da soll Scherzo auch sein... dann kann ich mich wenigstens entschuldigen. Ich muss wohl etwas falsch gemacht haben, bevor er einfach so weggegangen ist. Wie werde ich einer? ^^"

  15. #35
    Die Schafe führten ihn zum Rand. "Ich dachte, es ist verboten, zum Zaun zu gehen? Aber ich war da noch nie! Warum darf man das nicht anfassen?" Niemand antwortete. Er wurde geschoben. "S-soll ich ihn e-etwa anfassen?" Große Leere umhüllte die Heide. Der Moment der Wahrheit ist gekommen. War er ein Schaf oder ein Wolf? Niemand wusste es, aber jede hoffte. Hoffte, dass dieses reine, unschuldige Lämmchen ein Wolf ist, welches nicht umsonst sterben musste. "O-okay. Ich springe da rein... wenn das alles ist." Mmii ging ein wenig nach hinten... dann lief er voller Kraft hinaus zum Rand...

    ...und landete, voller Konfus, in den elektrischen Dratzaun. Er war zuerst überrascht, doch dann verstand er. Und schrie. Er schrie so laut, dass jeder ihn sofort da raus holen wollte. Aber niemand regte sich. Der Anblick eines plötzlich stillgewordenen Tieres paralysierte sie. Ein letztes Lächeln von Zufriedenheit oder Genugtuung war zu sehen. Eine einzelne Abschiedsträne lief die Wange herunter. Voller Schuld und Traurigkeit lag er da, obwohl diese Gefühle hätten nicht sein müssen.






    Denn Mmii war ein zu Unrecht verurteiltes... Lamm.

  16. #36
    Böckling oder Tatze, war schon lange tot und sein Kadaver begann schon zu verwittern. Vom einst großen Wolf war nichts mehr übrig außer verwestem Fleisch und stinkendes, blutiges Fell. Seine Augen, die die ganze Zeit offen gestanden hatten, als hätte er sehen können was passierte, begannen langsam auszutrocknen und sich aufzulösen, gerade bohrte sich ein Wurm durch sein Gesicht.

    Was aber keiner wusste, war das Tatze die seltene Gabe besaß in die Zukunft sehen zu könnnen und tatsächlich bereits zu seinem Tod wusste, wie all das auslaufen würde. Er wollte, aber seinen Wolfsfreunden den Spaß nicht nehmen, blieb also ruhig.
    Versteckt, unter seiner Leiche, war eine weitere Kotscheibe. Keines der Schafe hatte gewagt ihn anzurühren und es heraus gefunden.


    Tatze wusste genau, dass nach exakt 3 Jahren, 11 Monaten, 29 Tagen und 2 Stunden, jemand diese Scheibe lesen würde und er dachte er würde Hänsel darüber informieren, was hier geschehen war, all das hatte er selbstredendvor seinem Tod gemacht.

    Zitat Zitat
    "Hallo, Hänsel!

    Du wunderst dich vielleicht, warum ich deinen Namen weiß und warum mir auch bekannt ist, dass du sein einigen Jahren an Hämorrhoiden leidest. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich bin lediglich ein Wolf der in die Zukunft sehen konnte und dies verfasst hatte kurz bevor er starb, um deine Hämorrhoidensolltest du dich aber sorgen, die werden nur schlimmer werden.

    Bevor du also wieder unter Schmerzen deinen Kot lässt, lass mir dir erzählen was sich auf dieser Heide zugetragen hat. Uns Wölfen war gerade langweilig, also dachten wir uns wir überfallen die nächste Wiese und töten einfach alles was Wolle hat, wie immer eigentlich. Diesmal wollten wir es aber spannender machen, wir versteckten uns als Schafe und schafften es die Viecher sogar davon zu überzeugen, dass wir schon immer Schafe waren. Die Deppen. Naja, also lange Rede kurzer Sinn, wir haben sie, abgesehen von ein paar Verlusten, total fertig gemacht und dadurch doppelt bewiesen, dass sie Deppen sind. Schafe sind auch einfach bescheuer, nicht persönlich nehmen Hans.

    Das wars, ciao, arividercie, sayoonara, oder welche Sprache die ich eigentlich nicht können solllte du sonst sprichst.

    PS: Achte auf dieses Klavier das in 2 Sekunden, nachdem du das gelesen hast, auf dich fällt.
    "
    Währendessen im Wolfsjenseits, Wolf-halla

    "Verdammt, wieder verloren" schrie Tatze zu der kleinen Nachtfell
    Sie schien zwar klein, aber hatte eine wahnsinnig gute Rückhand, Tatze hatte noch nie beim Tennis gegen sie gewonnen. Sein Trikot war schon ganz verschwitzt, er warf seinen Schläger zu Boden und streckte sich etwas.

    "Mach dir keinen Kopf, Großer. Du gewinnst sicher nächstes Mal."


    Tazte lehnte sich gegen die Wand der Trainigshalle.
    "Mir geht gerade was durch den Kopf...", sagte er kurz und starrte durch das Fenster in das Feuer-Inferno, das draußen tobte.

    "Dass wir Wölfe Tatzen haben und eigentlich gar nicht Tennis spielen können sollten?", fragte sie vorsichtig

    "Nein, ich dachte gerade an die dummen kleinen Schafe", meldete er mit einem Grinsen im Gesicht.

    Nachtfell musste auch daran denken, schließlich war bald der vierte Jahrestag ihres Sieges.
    "Ich schätze diese kleinen Idioten schmoren in den Untiefen von Pfot-gard und bereuen den Tag an dem sie uns begegneten"


    "Muhahahaha!"
    (<- das ist ein Link)
    So begannen Tatze und Nachtfell gemeinsam zu lachen und wendeten sich danach einem delikaten Dinner im Speisesaal zu. Das Jenseits war schon etwas tolles

    Geändert von Mivey (24.05.2011 um 00:22 Uhr)

  17. #37
    Eiswind saß am Rande der Düsterhügel und beobachtete mit ihren blutroten Augen den Himmel. Mittlerweile waren auch die letzten Sonnenstrahlen verschwunden, stattdessen war ein ungewöhnlich großer, heller Mond erschienen, der ihr weißes Fell gespenstisch aufleuchten ließ. In den vergangenen Nächten hatte sie es immer mit Dreck einreiben müssen, um durch das blendende Weiß nicht von den Schafen entdeckt zu werden. Umso ironischer war es, dass das Lamm, dessen Rolle sie eingenommen hatte, nach genau dieser Farbe benannt worden war. Doch Eiswind hatte keine Wahl gehabt, die Neugier war dem kleinen Lamm eben zum Verhängnis geworden, es hatte sein Leben und seine Identität an sie verloren. Melancholisch erinnerte sie sich an einen lang zurückliegenden Wintertag, noch bevor sie sich den anderen Wölfen angeschlossen hatte. Damals hatte sich ein Welpe mit einer ungewöhnlichen Fellfarbe zu nah an einige Jäger herangewagt und damit deren Aufmerksamkeit auf das Rudel gezogen. Am Abend war der Schnee in ein dunkles Rot getaucht gewesen und der Welpe hatte das Versteck inmitten von Schnee verlassen und sich allein wiedergefunden. Eiswind hatte lange nicht mehr an jenen verhängnisvollen Tag gedacht, doch nun war er ihr wieder ins Gedächnis getreten, so klar als wäre es erst gestern gewesen. Noch eine Weile betrachtete sie den sternklaren Himmel, doch dann schüttelte sie die unliebsamen Gedanken ab. Diesmal war es anders gewesen. Diesmal hatte sie gesiegt und war nicht die einzige. Im Stillen dachte Eiswind noch einmal an Tatze, Glöckchen, Jeffrè und auch an Gewitter, und hoffte, dass es irgendwo am Himmel auch Wolkenwölfe gab, welche die Toten bei sich aufnahmen. Dann erhob sie sich langsam und lief zu ihren beiden verbleibenden Freunden, die sicher schon auf sie warteten.

  18. #38
    Es war vorbei und Stille hatte sich über die Weide gelegt. Mike lag ganz allein am Ufer des Sees und ließ einen Huf hin und herkreisen wähend er sein Spiegelbild betrachtete.
    "Endlich können wir für immer zusammen sein, Jackie. Niemand wird uns mehr dafür kritisieren anders zu sein. Meine Wolfsfreunde sind zum Glück wesentlich toleranter. Schade, dass ein paar von ihnen sterben mussten. Wieso hast du nur dafür gesorgt, dass ich mich nicht mehr daran erinnert habe wer sie waren?"
    "Hätte ich es dir gesagt hättest du Dummkopf doch alles vermasselt! Niemand durfte Verdacht schöpfen und deswegen musste ich leider deine Erinnerungen unterdrücken."
    Mit wem er da sprach? Nun, mit seinem Spiegelbild.
    Er ist schon immer gerne auf Bäume geklettert und einige Monate nach seiner Geburt ist er gestürzt und hatte sich den Kopf angeschlagen. Er überlebte den Sturz zwar, aber seitdem begann er eine Stimme in seinem Kopf zu hören die im Laufe der Zeit immer weiter an die Oberfläche vordrang. Als dann vor kurzem das Pheromonschaf seine Pheromone verbreitete erwachte sein zweites Ich vollständig, ein weibliches Schaf namens Jackie, und da Mike schon leicht wahnsinnig war verliebte er sich tatsächlich in sein anderes Ich. Sie überredete ihn auch dazu die Wölfe einzulassen, welchen er schon Tagen zuvor bei einer seiner Wanderung begegnet war. Damals hatten sie bereits versucht ihn zu überreden indem sie ihm die wüstesten Versprechungen machten, aber mit Müh und Not konnte er sich beherrschen.
    Damit war es nach dem Erwachen Jackies aber vorbei. Er konnte sich wohl glücklich schätzen, dass die Wölfe ihn überhaupt am Leben gelassen hatten.
    Ob sein Glück anhalten würde? Vermutlich nicht, denn Jackies einziges Ziel war es diesen Schwächling aus ihrem Körper zu verdrängen und die alleinige Kontrolle zu übernehmen. Schlussendlich war sie durch und durch böse, was er natürlich nie erkannt hatte.

    Vielleicht würden die Wölfe noch rechtzeitig erkennen das etwa mit ihm nicht stimmte und ihn erlösen bevor sein altes Ich vollkommen verdrängt wurde.
    Aber das werden wir wohl nie erfahren...

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