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Thema: Der neunte Tag

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  1. #1

    Der neunte Tag

    Zwei Tote an diesem Tag. Das Liebespaar war gefallen - beides Schafe. Doch was nun? Die Lage stand schlecht, würden die Schafe diesen Tag keinen Wolf töten, waren sie so gut wie verloren. Konnte sich das wollige Volk zusammenreißen und sich auf einen Wolf einigen oder würde die Demokratie den Sieg erringen und alle in den Untergang führen?
    Schafe! Es ist nun ihr gegen die Demokratie! Möge der Bessere gewinnen!

    Der neunte Tag sollte am Abend des 23. Mai enden. Der Tag der Entscheidung?

    Die Wahl ist öffentlich, bitte schreibt den Namen desjenigen der gezaunt werden soll rot, fett, unterstrichen und glitzernd, damit der blinde Spielleiter das auch erkennt.

    Geändert von Karl (21.05.2011 um 18:06 Uhr)

  2. #2
    Fluffy stand schweigsam auf dem Düsterhügel und schaute auf die Weide hinab. Der Sonnenuntergang färbte den Horizont langsam rot. Während ihre Schafe sich nun schlafen legten, glücklich darüber, dass die Wölfe um einen weiteren dezimiert wurden. Doch die Gefahr war noch lange nicht vorüber. Glöckchen, oder Nachtfell, wie sie eigentlich hieß, hatte es angesprochen: Es gab noch weitere Reißer auf der Düsterheide. Und diese würden sie noch in in der heutigen Nacht holen kommen. Aber sie hatte schließlich gewusst, dass ihre Zeit als Leitschäfin nur von kurzer Dauer sein würde. Allerdings wünschte sich Fluffy, sie hätte Silvus noch einmal sehen können. Er hätte ihr Kraft gegeben, mit seinem Mut, seiner Freundlichkeit und mit seiner Liebe zu ihr. Fluffy musste lächeln, weil es Dinge gab, die ihr selbst die Wölfe nicht nehmen konnten. Sie konnten zwar die Liebe selbst töten, aber vollständig vernichten konnten sie sie nicht, denn Fridobert lebte in ihnen weiter.

    Fluffy kletterte vom Düsterhügel hinunter und trabte gelassen in Richtung See. Wenn sie schon keinen Zeitpunkt gefunden hatte, um sich von Silvus zu verabschieden, dann wollte sie wenigstens noch einmal ihren Wasserschmetterlingen beim Fliegen zuschauen. Aber selbst diese hatten sich schon zum Schlafen niedergelassen. Seufzend sah Fluffy auf das sich kräuselnde Wasser hinab. Ihr Spiegelbild war von Sorgenfalten gekennzeichnet. Sie machte sich nicht Sorgen um sich selbst, sondern um ihren Geliebten. Jetzt war sie doch froh, dass er nicht da war, um ihr beiseite zustehen, so war er jetzt wenigstens in Sicherheit vor den Wölfen.
    Plötzlich erklang ein langgezogenes Heulen. Fluffy fuhr herum, suchte den leeren Horizont ab und betete zu allen Schafsgöttern, die sie kannte, dass Silvus nichtsahnend bei der Herde schlief. Wenn er gewusst hätte, dass die Wölfe gerade in diesem Moment auf dem Weg waren, um sie zu beseitigen, hätte er alles in seiner Macht stehende getan, um sie zu retten. Doch genau das war, was Fluffy nicht wollte. Auf keinen Fall sollte er sich in Gefahr begeben.
    Jetzt blieb ihr nicht mehr viel Zeit. Unter der großen Baumwurzel holte sie ihre Schätze hervor, die kleinen glänzenden Steinchen. Manche von ihnen hatte ihr Silvus geschenkt, weil er wusste, wie sehr sie sie liebte, und manche hatte sie selbst gesammelt. Vorsichtig legte Fluffy die Steinchen an einem versteckten Ort im Schilf so aus, dass sie den Namen Gary ergaben. Von nun an würde er für ihre Herde die Verantwortung übernehmen müssen und sie hoffte, er würde seinen Sache gut tun. Dann verließ sie das Versteck, von dem sie hoffte, dass es die Schafe schnell finden würden und erwartete ihre Mörder.

    Fluffys Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Gebannt starrte sie auf den Hügel, auf dem jeden Moment ein Wolf erscheinen konnte. Jedes Geräusch kam ihr unendlich laut vor. Dann hörte sie die Tatzenschritte. Leiser, als es irgendein Schaf gekonnt hätte, trat der Wolf aus dem Schatten und starrte Fluffy mit seinen gierigen gelben Augen an. Langsam kam er näher, bevor er nur ein paar Schafsschritte vor ihr stehen blieb. So nah, dass Fluffy seinen nach Verwesung stinkenden Atem riechen konnte. Er hatte keine Eile, sie zu töten. Stattdessen starrten er sie mit diesen fürchterlichen Augen an, bevor der die Lefzen zu einem grässlichen Grinsen verzog und eine Reihe spitzer Fänge entblößte. Dann fragte er sie lauernd: „Angst, Leitschäfin?“
    Doch Fluffy ließ sich nicht einschüchtern, sondern entgegnete mit fester Stimme, aus der keinerlei Zweifel zu hören war: „Nicht um mich. Und wenn ich dich getötet habe, wird auch diese Angst zumindest verringert werden. Deshalb kann ich dich nicht am Leben lassen. Und glaube mir, ich bin nicht so schwach, wie ich aussehe. Bei diesem Kampf wirst du den Kürzeren ziehen!“. Geifer tropfte aus seiner Schnauze, als das Grinsen des Wolfs sich noch breiter wurde. „So, so. Du hast also nicht um dich Angst.“ Lauernd schlich der Reißer um sie herum. „Um wen dann, kleine Leitschäfin? Um die Herde? Oder um um deinen geliebten Silvus?“ Fluffy stockte der Atem. Woher...? Der Wolf stieß ein Bellen aus und sie brauchte einige Zeit, bis sie darauf kam, dass dieses Geräusch ein Lachen darstellen sollte. „Du dachtest wohl, wir wüssten von nichts. Ihr habt euch aber auch so viel Mühe gegeben, es uns nicht zu offenbaren.“ Er lachte wieder, während er sie mit seinem Blick festnagelte. “Vergeblich! Wir wussten es von Anfang an. Es war amüsant mitanzusehen, wie ihr gedacht habt, ihr könntet überleben. Wie sehr ihr euch an eure Liebe geklammert habt! Aber letztendlich hat das dem armen Silvus auch nicht geholfen. “ Fluffy stand wie gelähmt da, unfähig, auch nur einen Muskel zu rühren. Die Angst um Silvus hielt sie hielt sie mit eisernen Klauen gefangen. „Was... Was hast du ihm angetan?“ Der Reißer entgegnete boshaft: „Nun, was soll ein Wolf wie ich einem so süßem kleinen Schäfchen wie ihm schon angetan haben?“ Er leckte sich demonstrativ über die Lefzen. „Aber eines muss man ihm zugestehen, er war tapfer, selbst unter Schmerzen. Er wollte nicht deinen Aufenthaltsort verraten.“
    Fluffys Herz zerbrach in tausend Stücke. Sie wollte dem Wolf nicht glaube, aber sich so für sie aufzuopfern...das würde zu Silvus passen. Ihre zitternden Knie gaben nach und sie kauerte am Boden. „Warum? Warum habe ich ihn da mit hineingezogen?“ Nie wieder würde sie sein Lächeln sehen, nie wieder seine Wärme spüren. Ein Leben ohne ihn war sinnlos und kalt. Deshalb entgegnete sie auch nichts, als der Reißer mit echtem Bedauern in der Stimme sagte: „Das wars schon? Ich hatte mehr erwartet. Das war nicht halbwegs so spannend, wie ich es mir erholt hatte. Was für eine Schande...“ Dann stand er plötzlich über ihr. Sein fauliger Atem schlug ihr ins Gesicht.„Aber weil du mir trotz deiner schwachen Vorstellung meine Nacht versüßt hast, will ich dir noch einen Gefallen tun und dir etwas sagen.“ Er riss ihr mit einem Hieb seiner langen Krallen den Rücken auf, bevor er ihr hämisch ins Ohr flüsterte: „Trauere. Aber trauere nicht um Silvus, sondern um deine eigene Dummheit. Silvus ist nicht tot. Obwohl er vermutlich auch bald dran ist...“ Er kicherte. „Vielleicht hättest du mich besiegen können... aber nun liegt das nicht mehr in deiner Macht. Leide, kleine Leitschäfin. An dem Gedanken, dass du das Schicksal deiner Herde vielleicht noch abwenden konntest, aber zu dumm warst, deine Chance zu ergreifen.“ Mit diesen Worten ließ er Fluffy verblutend zurück. Doch diese war nur von einem einzigen Gedanken erfüllt: Silvus lebte

  3. #3
    Die Wahl war zu Ende und die Schafe haben es wieder geschafft, die Wölfe zu dezimieren. Aber war die Gefahr nun endgültig gebannt? Glöckchen sagte vor ihrem Tod noch, dass sie nicht die letzte war. Sagte sie die Wahrheit oder wollte sie die anderen nur verunsichern? In Gedanken versunken merkte Silvus, dass es bereits dunkel wurde. Er wollte Fluffy beglückwünschen, aber sie war bereits weg. "Ich habe sie doch tatsächlich verpasst... Ach Silvus, du hast einfach kein gutes Händchen mit Frauen. Wo könnte sie denn bloß hingegangen sein?"

    Silvus suchte nach Fluffy und ging zuerst zu dem Apfelbaum. Nach einer kurzen Kletterei blickte er von der Spitze des Baumes auf die Weide. Es war schön zu sehen, dass die anderen Schafe trotz Angst friedlich schlafen konnten. Nur Fluffy war nirgendwo zu sehen. "Sie... Sie kann doch nicht... Nein! Wenn es stimmt, was sie sagte; wenn sie diese Nacht wirklich in Gefahr sein wird, dann...! Ich muss sofort zu ihr! Bitte, Fluffy, tue nichts, was du später bereust!"

    Die Nacht war zwar bereits herangebrochen und es war düster auf der Weide, aber der Vollmond erhellte den gesamten Platz, wenn auch nur schwach. Dann, plötzlich, konnte Silvus einen Klang vernehmen. Es hörte sich an, als würde etwas zerrissen werden. Nein, nicht etwas. "Bitte... nicht..." Auf dem Boden waren Fußabdrücke zu erkennen. Die Abdrücke gehörten einem Wolf, dessen war er sich bewusst. Er folgte den Abdrücken und fand Fluffy. "Fluffy!" Silvus rannte so schnell er konnte zu ihr. "Du blutest ja! Das... das waren die Wölfe, oder!? Verdammt, wäre ich doch nur früher gekommen!" Es schien, als hätte Fluffy Silvus gehört. Sie drehte sich um und sah ihm in die Augen. "Es tut mir Leid, Silvus... Ich... war nicht... stark genug. Vergib mir..." "Nein, bitte sag nichts! Du musst dich schonen, ich werde dir helfen!" "Nein... Es ist zu spät..." "Bitte, sag soetwas nicht! Ich... Ich will dich nicht verlieren, ich... liebe dich doch so sehr!" Silvus legte sich neben die schwer verletzte Fluffy. "Du warst heute so gut... Ich beneide dich." "Ich war zu schwach... Ich habe... Ich bin auf... ein Trick hereingefallen... Aber wenigstens..." Fluffy hustete und spuckte dabei Blut. "Wenigstens konnte ich dich noch einmal sehen... Versprich mir, du musst... du musst weiterleben... Du wirst den anderen Schafen helfen, das weiß ich..." "...Nein, ich bin nicht stark... Ich kann nicht... Ohne dich kann ich nicht leben... Du musst...!" Es war zu spät. Fluffy ist in diesem Moment gestorben. Der Schmerz, den Silvus verspürte, war größer, als alles andere bisher. Zur gleichen Zeit fing es an zu regnen. Es schien, als würden die Wolkenschafe um die beiden trauern.

    "Ich kann nicht... ich kann nicht... ohne dich leben... Es... es tut mir Leid, Fluffy..." Mit Fluffy ist für Silvus das gestorben, was ihm am meisten bedeutete. Es gab für ihn nur eine Möglichkeit, seinen Schmerz zu lindern - den Tod. Er machte sich auf den Weg zu der Stelle, an der die Metallkiste mit der Säure stand. "Fluffy... Mmii... Und alle anderen... Es tut mir Leid..." Er legte sich ohne zu zögern in die Säure. In dem Moment dachte er an die guten Zeiten mit Fluffy.

    Aber etwas Seltsames passierte. "Bin ich... tot?" Silvus öffnete seine Augen. Er war am Leben, und Fluffy auch. "Was machst du denn da, Schlafmütze? Freu dich doch mit uns, wir haben den ersten Wolf getötet!" Der erste Wolf? Aber das hätte bedeutet, dass sie damit Böckling gemeint hat. War es möglich? War Silvus in der Vergangenheit? Es schien so. Doch wie war das möglich? "Haben mir... Habe ich eine zweite Chance bekommen?" "Wovon redest du da? Es ist schon dunkel, du solltest dich auch bald schlafen legen!" Fluffy ging weg. Auch die anderen waren da, Jill und auch Goliath. Es musste einfach die Vergangenheit gewesen sein. Silvus lief Fluffy hinterher und legte sich neben sie. "Ich bin so froh dich zu sehen." Fluffy blickte etwas verwundert zu ihm. "Wovon redest du denn da? Wir haben uns heute doch den ganzen Tag gesehen! Hach, ich kann es immer noch nicht glauben, dass soetwas wie Liebe auf den ersten Blick existiert. Als du heute auf die Weide kamst, wusste ich, dass du der Richtige für mich bist." "Fluffy..." Die beiden kamen sich immer näher und kuschelten miteinander. Die beiden liebten sich wirklich sehr. "Ich liebe dich, Silvus."

    "Fluffy, es gibt da etwas, dass du wissen musst. Ich bin..." Silvus wusste nicht, wie er es ihr sagen konnte. "Ja, du bist was?" "Ich bin... glücklich, dich zu haben." Fluffy durfte es nicht erfahren. Es war das Beste für sie - und für Silvus. Und so vergingen die Tage, die Herde beseitigte drei weitere Wölfe. Dann war es die Nacht. Die Nacht, in der Fluffy gestorben ist. "Fluffy, ich werde nicht von deiner Seite weichen. Lass mich heute Nacht bei dir bleiben. Okay?" In der Nacht wurde es sehr kalt, die beiden lagen wieder direkt nebeneinander - bis der Wolf kam. "Sieh an, sieh an... Das Liebespärchen..." Silvus sprang auf. "Du... DU!!! Ich werde Fluffy rächen, das schwöre ich dir!!!" "Wovon sprichst du denn da? Die Dame ist doch direkt hinter dir, außerdem lebt sie, noch." Er versuchte sich zurückzuhalten, aber seine Wut war stärker. "ICH BRING DICH UM, ERBÄRMLICHER WOLF!!!" Silvus griff den Wolf mit seiner ganzen Kraft an, aber der Wolf konnte ausweichen. "Eigentlich wollte ich dich heute Nacht verschonen, aber du willst es ja nicht anders." Es war ein blutiger Kampf. Doch die Schafe konnten ihn nicht besiegen. Fluffy und Silvus lagen schwer verletzt auf dem Boden; sie wussten, dass sie nicht überleben werden. "Ich war zu schwach..." "Nein, du warst nicht schwach... Aber warum? Warum hast du dein Leben riskiert?" "Ich wollte immer mit dir zusammen sein... Aber jetzt... Ich konnte dich nicht beschützen... Und deswegen werden wir beide sterben..." "Silvus... lass uns... mit unserer letzten Kraft... zum See gehen..." Obwohl der See nur knapp zehn Meter entfernt war, war es sehr anstrengend für die beiden, diesen zu erreichen. Sie nahmen sich an den Hufen und gingen immer weiter ins Wasser. "Wir werden für immer zusammen sein..." Die beiden versanken. Silvus konnte Fluffy nicht retten. Aber sie waren zusammen, für immer.

  4. #4
    Fluffy sah auf die noch schlafende Herde hinab, für die nun nicht mehr sie, sondern Gary verantwortlich war. Frau Määhra gesellte sich zu ihr. „Eine Schande, nicht wahr? Mittlerweile sind nur noch so wenige übrig.“ Nach einem Blick auf Fluffys besorgtes Gesicht fügte sie noch schnell hinzu: „Aber sie sind stark. Sie werden jedes Hindernis überwinden, so schwierig es auch sein mag.“ Frau Määhra seufzte. „Du bist erst vor Kurzem hierher gekommen und obwohl Zeit hier anders verläuft als dort Unten, weißt du noch nicht,... dass Ältere Schafe, Schafe die vor hunderten von Jahren auf der Düsterheide gelebt hatten, ähnliche Geschichten wie unsere erzählen. Wölfe die Schafe reißen. Manchmal gewinnen die einen, manchmal die anderen, doch es ist ein ungebrochener Kreislauf. Doch wir Wolkenschafe haben keinen Einfluss auf den Ausgang. Uns bleibt nur das Hoffen. “Plötzlich stürzte sich ein wolliges Bündel direkt auf Frau Määhra. „Fiona, benimm dich!“, rügte Fluffy das Lämmchen. Doch diese quietschte nur vergnügt und tollte weiter herum. Dann strahlte sie Fluffy an. „Mama, Papa hat mich zu Möbius mitgenommen und der hat mir eine Geschichte erzählt! Und Jill hat mir die Mütze geschenkt, die sie mir versprochen hat.“ Fluffy schleckte ihr übers Gesicht und schaute überrascht auf, als sie eine ihr allzu bekannte Stimme hörte: “Sie hat mich schon seit Tagen damit genervt. Die Kleine ist eine ganz eigene Art von Folter.“ Doch Silvus' liebevoller Blick strafte seine Aussage Lügen. Fluffy wandte sich lächelnd von den Beiden ab und sah wieder von ihrer Wolke auf die Herde hinab. Frau Määhra hatte Recht. Ihnen blieb nur das Hoffen.

    Geändert von Neadyn (21.05.2011 um 18:11 Uhr)

  5. #5
    Gary hatte zwei Tage in Trance verbracht. Er hatte vieles erfahren, doch leider kam er zu spät. Die liebenden Schafe waren Tod, ebenso das Schaf das die Liebe an sich verkörperte. Nun war er der neue Leithammel und überlegte welche Blumen sein Grab schmücken sollten - Denn ihm war klar: Würde er den Tag überleben, würde er ziemlich sicher in der Nacht sterben. Also wieso nicht gleich vorsorgen?

    "...ehe wir irgendwelche Verdächtigungen ausstoßen werden wir die liebenden Schafe beerdigen - Und dann müssen wir uns beratschlagen. Immerhin hatte ich mit einem Recht: Dieser Wald dort hinten macht uns wahnsinnig. Menschen die sich für Schafe halten, Wölfe die sich für Schafe halten. Mir wurde sogar von einem fliegendem Schaf berichtet! Schafe die fliegen? Ebenso ist Mikes Vorliebe für Eier verrückt. Und denkt an den Wolf der sich für einen Menschen hielt der sich als Schaf tarnte. Das ist alles nicht mehr normal. Wir müssen dem Grauen heute ein Ende setzen. Ich spüre dass es noch einen einzigen Wolf unter uns gibt. Doch erst einmal die neuen Opfer beerdigen! Mike, hilf mir bitte. Ich möchte nicht dass die Frauen die harte Arbeit machen. Vor allem weil ... Nur nur einzelne Körperteile vorhanden sind ... Das kann ich den Frauen nicht zumuten!"

    Danach würde Gary erstmal die Chroniken der Schafe fortführen.

    Geändert von Loxagon (21.05.2011 um 20:48 Uhr)

  6. #6
    Mike war schon früh aufgestanden um zu sehen ob Fluffy das Schicksal heimgesucht hatte. Zuerst konnte er jedoch keine Leichen sondern nur Blutspuren entdecken. Bei genauerem Hinsehen entdeckte er jedoch Spuren die bis zum See führten. Wer auch immer sich da reinbegeben hat musste versunken sein, denn es gab keinerlei Hinweise wer dort gestorben war. Als er sich umdrehte erblickte er jedoch eine von scharfen Krallen in einen Baum geritzte Nachricht:

    Fluffy und Silvus sind Geschichte! Nicht mehr lange und wir metzeln auch den Rest von euch ab!

    Es hatte gleich 2 Schafe erwischt?! Damit waren ja nur noch eine handvoll von ihnen übrig, davon wer weiß wie viele Wölfe. Hatten sie überhaupt noch eine Chance zu siegen?


    Einige Zeit später schlug Gary vor die Leichen zu begraben bevor sie versuchten die restlichen Wölfe zu enttarnen.
    "Und wer soll bitte in den See schwimmen und sie wieder hoch holen? Lass sie lieber zusammen mit Napoleon im See ruhen."

  7. #7
    "Das ja, aber ihre ...Reste die die Reißer an Land gelassen haben. Wir sollten sie würdevoll begraben. Jedenfalls ... Was sollen wir tun? Das ausgerechnet Glöckchen zu IHNEN gehört ... Und ... Wir sind noch zu fünft ... Das heißt dass wir im Glücksfall vier Schafe und ein Reißer sind ..."

    Langsam brachten Gary und Mike die "Reste" der letzten Opfer zum See und versenken sie. Beide sprachen ein stilles Gebet.
    "Was hälst du eigentlich von Mmii? Er hat solange ich hier bin - und nachdem was ich gehört habe - jede Abstimmung verweigert."

  8. #8
    "Als ich Leithammel war hatte ich sogar daran gedacht ob ich nicht ihn wählen sollte, aber ich weiß nicht...es ist schon auffällig, dass er nur hier und da mal auftaucht ohne sich wirklich einzumischen, aber mir kommt es einfach so vor als würde er in seiner eigenen kleinen Welt leben und unsere Situation so gut es geht zu verdrängen. Vielleicht will er einfach nicht wahr haben was hier geschiet.
    Allerdings bin ich mir gerade auch nicht sicher wen ich noch verdächtigen sollte. Deswegen bin ich froh selbst kein Leithammel mehr zu sein. Jetzt musst du wohl die schwerwiegende Entscheidung treffen wem du deine doppelte Stimme aufbürdest.
    "

  9. #9
    "Du könnest Recht haben, aber das Problem ist - Wir sollen wir fünf uns versichern wer Schaf und wer Wolf ist? Jedenfalls, nach Glöckchens Ende muss ich wohl nun die Chroniken fortführen ..."

    Gary ging zu den Kotscheiben. Was sollte er nur schreiben? Er fing an, ohne wirklich nachzudenken.

    ´Laut den Schafen dieser Weide (ich kam ja erst später hierher) ist es der neunte Tag des Terrors durch die Reißer. Inzwischen ist es klar, dass unsere Feinde durch den Einfluss des Waldes wahnsinnig geworden sind. Denn wie sollte sich sonst erklären dass ein Mensch seit ewigen Zeiten unter den Schafen lebt und sich stets als Schaf ausgab? Goliath gehörte sicherlich zu jenen die sich dem Einfluss des Waldes, in dem ein finsterer Graf leben soll, nicht widersetzen konnte. Weiß seine wahre Familie überhaupt von seinem Schicksal? Und Glöckchen, seine Schwester ... Den Aufzeichnungen zufolge liebte sie ihn wirklich - wie einen Bruder. Ein Wolf das ein Schaf als Bruder ansieht? Doch es geht noch seltsamer: Hammelpuffel. Er war ebenfalls ein Mensch, der irgendwie zu einem Wolf mutiert war, doch sich als Schaf ausgab. Wer auch immer diese Zeilen lesen wird, der wird mir zustimmen: Normal ist so ein Verhalten nicht. Fünf Schafe - zumindest sehen wir fünf nach außen hin wie Schafe aus - leben noch auf dieser Weide. Eines der Schafe ist der Verräter. Ich bin ebenfalls ein Schaf (auch wenn mir wohl vor meinem Tod, oder dem Sieg über die Mörderwölfe niemand glauben schenken wird. Was ich aber verstehe. Ich könnte ein Wolf sein, oder eben das Verräterschaf!). Somit haben wir 2 garantierte Schafe und drei mögliche Wölfe. Mit Glück sind wir 4 Schafe und ein Wolf. Mit Pech 3 Schafe, 2 Wölfe ... Und wenn das Desaster perfekt wäre ... 2 Schafe und 3 Wölfe. Ich weiß nicht was ich von Mike halten soll. Ja!, ich mißtraue ihm. Aber irgendwie ... noch glaube ich nicht dass er zu unseren Feinden gehört. Andererseits! Er war Böcklings rechte Hand! Zufall? Andererseits .... Was wenn Böckling Mike absichtlich als Helfer auswählte, weil er wusste das Mike im Falle von seiner (also Böcklings) enttarnung ebenfalls unter Verdacht geraten würde? Valene, Lucy ... Määh-Aar, Mutter, Vater ... Sue-Määhen - habt ihr keinen Rat? Was soll ich tun? Ich bin zwar nun der Leithammel, aber es erfüllt mich nicht mit Stolz. Wie soll ich jene Schafe retten die wirklich Schafe sind? Ich hoffe dass mir etwas einfallen wird. Irgendetwas ... Ich will nicht dass noch mehr unschuldige sterben. Wenn ich doch wenigstens die Kinder hätte beschützen können, doch nicht einmal das war mir vergönnt... Nicht einmal ...`

  10. #10
    "Hm... niemand da?", dachte sich Mmii. "Irgendwie scheinen alle Leute, mit denen ich spielen will, nach ein paar Tagen zu verschwinden... ob ich komisch rieche?" Er dachte nach, ohne großartig irgendetwas Produktives zu schaffen. In seinen Gedanken vertieft bemerkte er wieder einmal nicht, dass er einen Hügel entlangging und kullerte wieder runter. Anders als sonst schubste er dabei niemanden um. "Es macht irgendwie keinen Spaß mehr...", dachte er sich. "Warum sind wir immer weniger Schafe? Vielleicht liegt es nicht an mir, sondern an irgendwas anderem..." Aber er fand niemanden, den er fragen könnte. Wie seine ersten Lebensmonate war er komplett auf sich allein gestellt. Einsam, ohne feste Freunde und in seiner eigenen Welt. Doch selbst die Schmetterlinge schwanden und was blieb, war eine leere Weide ohne tiefe Bedeutung für Mmii. Ob ihm klar wurde, dass er es nie schaffte, wirklich für jemanden wichtig zu sein? Wahrscheinlich nicht, aber bis heute munkelt man, dass er zumindest einen Teil davon zu spüren bekam und die Wunde bis zu seinem Tod noch tief in ihm drin steckte...

  11. #11
    Blanche hatte wieder einmal eine unruhige Nacht hinter sich. Nicht nur, dass ausgerechnet Glöckchen sich als Reißer entpuppt hatte, sie hatte auch noch offenbart, nicht die letzte zu sein. Konnte man ihr Glauben schenken? Oder war es nur eine weitere Lüge, die dazu diente, Angst und Schrecken unter den Schafen zu verbreiten. Und wenn es stimmte, inwieweit war sie dann gefährdet, das nächtliche Opfer zu werden? Von Tag zu Tag gab es weniger Schafe auf der Heide, wenn es noch einen Wolf oder sogar mehr gab, und die verbleibenden Schafe es nicht schafften, diesen zu stellen, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Blanche ins Visier geraten würde. Von solchen Gedanken gequält war sie eingeschlafen und als sie erwachte, hatte sich ihre Stimmung nicht gebessert. Als sie sich unsah, stellte sie fest, dass von Nivicola abgesehen kein Schaf mehr schlief. Sehen konnte sie Mmii, der etwas verloren wirkte, Mike und Gary, der anscheinend mit irgendetwas bei den Kotscheiben beschäftigt war. Fluffy und Silvus waren nirgendwo zu sehen. Ein unangenehmes Gefühl beschlich Blanche, doch sie wagte nicht, dem Gedanken nachzugehen, schließlich wollte sie nicht den Reißer an die Wand malen. Stattdessen lief sie neugierig zu Gary, um zu sehen was er dort tat. Doch als sie den Text überflog, verfinsterte sich ihre Miene. "Also hat Glöckchen nicht gelogen. Es gibt wirklich noch einen...", murmelte sie vor sich hin. Also hatte Fluffy die Nacht nicht überlebt. Dann sprang ihr noch eine Textstelle in Auge. Fünf Schafe - zumindest sehen wir fünf nach außen hin wie Schafe aus - leben noch auf dieser Weide. War das einfach ein Schreibfehler oder hatte es eine tiefere Bedeutung. Mit einem mulmigen Gefühl fragte Blanche den neuen Leithammel: "Gary, wen haben diese Monster heute Nacht ermordet? War irgendetwas anders als sonst?"

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