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Thema: Der achte Tag

  1. #21
    "Nicht gefährlich, eher das Gegenteil. Dir dürfte ja aufgefallen sein, dass ein paar von uns spezielle Fähigkeiten zu haben schienen und die Wölfe mussten natürlich davon ausgehen, dass unter uns noch andere begabte Schafe lauern die ihnen vielleicht gefährlich werden könnten. Aber nachdem Friedobert entlarvt wurde konnten sie ihn beseitigen ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Und nicht jeder kann einen Leithammel einfach so ablösen, von daher werden die Wölfe heute nacht wohl Fluffy töten wenn wir sie heute nicht auslöschen."

  2. #22
    "Dann sollten heute tunlichst einen Wolf erlegen – sollte es der letzte sein, wäre Fluffys Leben somit gerettet. Doch was könnte uns als Anhaltspunkt dienen?"

  3. #23
    Mmii lag da und überlegte. "Hmm... er hat mich Bruderherz genannt. Stehe ich ihm so nahe?" Er kugelte wieder rum und dachte, "eigentlich ganz toller Spitzname. Jaaa~ super! Okay, ich gehe ihn suchen und spiele mit ihm!" Bevor er aufstehen konnte kugelte er einen Hügel herunter. Wieso er sich immer in den hohen Terrains aufhielt ist unklar, aber mal wieder stieß er gegen ein Schaf. Und es war sicher keine Überraschung für den Angestoßenen, wahrscheinlich hat er sich jetzt auch ziemlich dagegen abgehärtet aufgrund der häufigen Fälle in letzter Zeit.

  4. #24
    "Was zum Wolf tun die schon wieder?", fragte Fluffy sich nun schon zum wiederholten Male. Wieso fing diese elende Raterei nun wieder an? Konnte die Herde ihr nicht vertrauen, jetzt wo sie Leitschäfin geworden war? Sie hatte diese Aktion nur durchgezogen, um alle Schafe zu retten und diese ignorierten ihren Rat.
    "Was soll mit dieser Herde nur geschehen...? Wenn das so weitergeht, werde ich mein Leben umsonst hergeben. Das war nicht der Sinn der Sache." Dennoch gab Fluffy nicht auf. Mit stolz erhobenen Kopf trabte sie über die Weide und grüßte freundlich alle, die ihr über den Weg liefen. Und da -RUMMS- lief ein kleines Lämmchen direkt in sie hinein. Fluffy strauchelte über seine Hufe und landete wenig elegant mit dem Maul vorne im Gras. Sie fing lauthals das Lachen an, als sie bemerte, dass direkt vor ihrer Nase ein kleiner Löwenzahn wuchs. "Ironie des Schicksals", kicherte sie. Sie richtete sich auf und und begegnete Mmiis verdutzdem Blick. Fluffy stupste ihn leicht an und sagte zu ihm: "Du hast auch noch nicht gewählt, mein Kleiner, oder? Jede Stimme zählt, also entscheide gut. Aber jetzt-" Sie mähte fröhlich, "- tu das, was auch immer du tun wolltest. Lämmer müssen ja schließlich auch ein bisschen Spaß haben, nicht?" Fluffy zwinkerte ihm noch einmal zu und setzte dann ihren Weg in Richtung Düsterfelsen fort. Sie wollte ihn wenigstens einmel richtig gesehen haben, bevor sie starb.

    Geändert von Neadyn (20.05.2011 um 19:51 Uhr)

  5. #25
    Der Tag neigte sich wieder dem Ende zu und somit war der Zeitpunkt gekommen eine Entscheidung zu treffen. Scheinbar konnte sich niemand wirklich entscheiden wen er wählen sollte, denn alle hatten sie jemand andern gewählt. Nicht so jedoch Mike! Sollte Fluffy ihren Wunsch doch haben. Sie war höchstwahrscheinlich sowieso verloren, egal wie das Ergebnis ihrer Wahl verlief.

    Glöckchen!

  6. #26
    Nivicola wusste, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Wie alle anderen Schafe stand auch sie in der Verantwortung, ihre Stimme abzugeben und mit den Konsequenzen zu leben. Doch leichter gesagt als getan – die Entscheidung fiel ihr enorm schwer. Fluffy, das neueste Leitschaf, hatte für Glöckchen gestimmt. Sollte sie es ihr gleich tun? Wenn sie es recht verstand, hatte auch Fluffy keinerlei Beweise für ihren Vorwurf. Sie hatte ihre Wahl nur aufgrund der Worte des verstorbenen Scherzo getroffen. Hatte dieses Lämmchen überhaupt einen einzigen Wolf erwischt? Dem Lämmchen Goliath hingegen war es gelungen, mehrere Wölfe ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Doch hatte Goliath jemals Verdacht an Glöckchen geäußert? Gerade ihm, der soviel Zeit mit Glöckchen verbrachte, hätte etwas auffallen müssen. Nivicola gelang es einfach nicht, ihre Zweifel über Bord zu werfen. Doch sie wusste auch keine Alternative. Ginge es nach ihr, hätte sie in jedem Schaf einen Wolf gesehen. Während sie so mit ihrer Entscheidung rang, gab Mike seine Stimme für Glöckchen ab. Und da Nivicola es nachwievor einfach nicht besser wusste, schloss sie sich ihm an: "Ich stimme ebenfalls für *** Glöckchen ***!"

  7. #27
    Glöckchen hatte das Treiben weiterhin eher desinteressiert verfolgt. Seit Goliaths Tod hatte sie ohnehin keinen rechten Willen mehr verspürt, auf der Weide etwas zu ändern oder zu bewegen. Oder den Schafen erfolgreich etwas vorzugaukeln.

    Anfangs hatte es ja Spaß gemacht. Bei den Wölfen ging es immer nur darum, wer das Rudel anführte, und wer die schärferen Krallen, und die spitzeren Zähne hatte. Sie, als kleines Wolfsjunges, hatte natürlich nichts zu lachen gehabt, vor allem, weil es ihr eher beliebte, ihre Krallen und Zähne gepflegt zu halten, genau wie ihr nachtschwarzes Fell. Dies stieß natürlich nicht gerade auf Verständnis im Rudel, und nur einer hatte erkannt, dass in ihr ein kluger Geist schlummerte, und sie etwas Besonderes war. Tatze, oder Böckling, wie er sich auf der Weide genannt hatte, hatte sie höchstpersönlich auserwählt, um mit ihm und ein paar anderen bei den Schafen einzudringen. Und sie musste seinen Erwartungen natürlich gerecht werden, sich integrieren und mit List die dummen Schafe täuschen. Zielsicher hatte sie sich als Tarnkörper den eines kleinen Lämmchens ausgesucht, dessen Wolle weiß schimmerte, also ein genauer Gegensatz zu ihrem dunklen Fell war, und das eine Glocke um den Hals trug.
    Den Bruder, der in dieser Nacht direkt neben Glöckchen gelegen hatte, wollte sie eigentlich auch noch gleich mit fressen, doch aus irgendwelchen Gründen, die sie sich damals nicht erklären konnte, verspürte sie überhaupt keinen Appetit. Er roch irgendwie ganz anders, als die köstlich duftenden Schafe.

    Glöckchen, oder Nachtfell, wie sie eigentlich hieß, schwelgte in diesen Erinnerungen, und nun war ihr natürlich völlig klar, warum sie Goliath nicht hatte fressen wollen. Und ihr war auch klar, dass sie ihn schnell wirklich gemocht und geschätzt hatte, und am liebsten all ihre Tage mit ihm auf dieser Weide verbracht hätte. Nicht einmal in der Nacht, als Goliath getötet wurde, hatte sie ihn auch nur berührt, und sie hatte bis in die Morgenstunden über den großen Verlust geweint. Die Tränen, die auch am Tage noch nicht getrocknet waren, waren das einzig Ehrliche, was sie auf dieser Weide den anderen je gezeigt hatte. Aber Goliath war längst weg, genauso wie Tatze, deshalb machte es nun nichts mehr, wenn auch sie nicht mehr hier verweilen konnte.
    Nachtfell erhob sich also langsam von ihrem Platz neben Goliaths Grab, wo sie auf die Entscheidung gewartet hatte, und riss sich die weiße Wolle elegant vom Körper. Dann schüttelte sie sich kurz, weil es befreiend war, das Schafskleid los zu werden. Ohne ein Wort schritt sie an allen vorbei, in Richtung Zaun. Erst dann richtete sie sich an die Schafe, die um sie herum standen, und fast wie gelähmt da standen, und warteten, was passieren würde.
    "Eine kurze Zeit lang wart ihr ja ganz amüsant. Aber wenn ich mir euren Haufen jetzt so ansehe..." Sie ließ ihren Blick über die anderen schweifen, und stieß einen kurzen, hämischen Lacher aus. "..kann ich nur froh sein, endlich abtreten zu können. Es macht keinen Spaß mehr, euch leiden zu sehen, wenn man weiß, dass ihr ohnehin verloren seid." Nachtfell sah Fluffy nun an und grinste zufrieden. "Denn ich bin nicht die Letzte."
    Mit diesen letzten Worten drehte sie sich zum Zaun um, und lief, ohne dass sonst jemand etwas tun musste, mit hoch erhobenem Haupt hinein.

  8. #28
    An diesem Tag fiel ein weiterer Wolf. Oder vielmehr lief er. Lief direkt in den Zaun und verkokelte unter schmerzerfülltem Gelächter seinerseits. Der Wolf im Schafspelz, der sich als Bruder von dem Mann im Schafspelz ausgegeben hat, verendete so langsam, wie die Herde gebraucht hat, sein dunkles Geheimnis zu ergründen. Während sie brannte galten ihre letzten Gedanken Goliath. Sie wusste nicht warum, aber sie fragte sich, ob sie nun als Rauch wieder zu ihm aufsteigen konnte.
    Leithammel Fluffy sah seinerseits düster in den drohenden Nachthimmel. Noch nicht alle Wölfe waren geschlagen und er hatte sich offenbart. Was konnte ihm jetzt noch helfen?

    Die Nacht geht bis 21.05 Abends.

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