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Ritter
Glücklicherweise war Blanches Schlaf in dieser Nacht erholsam und traumlos gewesen, obwohl Hammelpuffels furchterregende wahre Gestalt sie zuvor in großen Schrecken versetzt hatte. Dennoch hatte sie wieder Hoffnung geschöpft, denn mit etwas Glück war dies der letzte Wolf gewesen. So sehr sie Goliath auch misstraute, Blanche musste zugeben, dass er seine Sache gut machte. Als sie nun aufwachte und sich umsah, bemerkte sie, dass sich Gary und Silvus ein Stück entfernt über etwas beugten. Mit einem unguten Gefühl lief sie auf die beiden zu. Während sie sich näherte schnappte sie ein paar Wortfetzen auf, die sie nicht gerade beruhigten, sondern eher irritierten. Goliath ein Mensch, Glöckchen das größte Opfer??? Als Blanche schließlich angekommen war, vergrößerte sich ihre Verwirrung nur noch mehr. Auf dem Boden lag etwas, dass zwar wie Goliath roch, aber irgendwie aussah, wie eine kleinere Version des vermissten Schäfers. Nur eines konnte Blanche nach den Ereignissen der letzten Tage mit Sicherheit sagen: Das Ding war tot, daran gab es nichts zu rütteln. Dann fiel ihr Blick auf den Fellbausch und plötzlich ergaben die Worte "Goliath" und "Mensch" zusammen Sinn.
"Ich hatte immer so ein Gefühl...", murmelte Blanche. "Und ich dachte wirklich, er sei ein Reißer. Aber dass er in Wahrheit ein Mensch ist? Wie hätte ich das ahnen können..." Betrübt wegen ihres weiteren Fehlschlags ließ sie den Kopf hängen. Doch dann fiel ihr noch etwas ein. "Wo ist eigentlich Glöckchen?", fragte sie die beiden Hammel. "Weiß sie schon davon? Das wird Sicherlich ein schwerer Schlag für die Ärmste sein!"
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Young Imperial Combo
Glöckchen stand immer noch in der Düsterlache, und wusste nicht, wohin mit den Gefühlen, die über sie gekommen waren. Es war kalt, weil der Morgenwind übers Wasser fegte, und sie zitterte. Doch so richtig bekam sie das gar nicht mit. Sie starrte aufs Wasser und beobachtete, wie kleine Wellen sich bei jedem Zittern von ihr wegbewegten, während immer wieder ein paar Tränen Muster in diese Wellen schlugen.
Sie hörte gar nicht, dass Silvus ihr etwas zugerufen hatte, und sie hörte auch sonst nichts von den anderen Schafen. Außerdem dachte sie gar nicht daran, zurück auf trockenen Boden zu gehen. Denn dann würde ihr einfallen, dass Goliath wirklich nicht mehr da war. Ihr würde auffallen, dass die Heide noch genauso war wie am Vortag und dies nicht nur ein unwirklicher Traum war. "Ein bisschen noch." ,flüsterte sie ganz leise. Ein bisschen noch hier stehen, und so tun, als gäbe es die Außenwelt gar nicht.
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Held
Friedobert hatte eine geruhsame Nacht verbracht, doch plötzlich riss ihn etwas aus dem Schlaf. Es war diesmal kein Eimer, der auf den Boden fiel, sondern ein Schrei des Entsetzens, der von der Heide hereinhallte. Friedobert scheckte auf und donnerte mit voller Kraft gegen die Tischplatte über ihm. "Autch!", versuchte er zu schreien, aber dummerweise hatte er sich auf die Zunge gebissen, die ihm jetzt zusätzlich zu seinem Kopf auch noch wehtat. "Wach ich den loch?" es dauerte eine Weile, bis sich die Scherzen wieder beruhigt hatten. Als es endlich soweit war, wanderte er in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war, so nahm er jedenfalls an.
Nicht lange und Friedobert traf auf die anderen Schafe, die sich um eine seltsame Kreatur herum gestellt hatten. Bei genauerer Betrachtung stellte er fest, dass es sich um eine Miniaturausgabe eines Menschen handelte, die teils eine Art Schafsfell getragen haben musste, da überall Wolle herumhing. "Was ist denn hier passiert?" entfuhr es ihm vor entsetzen "Was macht dieser Mensch hier?"
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Mythos
"Dieser Mensch ...er war Goliath!", sagte Gary zu Friedobert.
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Ritter
Still beobachtete Blanche das einsam im Wasser stehende Lamm. Der Anblick tat ihr leid, obwohl sie noch bei der gestrigen Zäunungswahl für Glöckchens Bruder gestimmt hatte. Aber nun zusehen zu müssen, wie das sonst so eitle Lamm, ohne auf die eigene Wolle zu achten, reglos im Wasser stand, schmerzte Blanche und wieder einmal war sie froh, dass Wolke das hier nicht miterleben musste. Etwas unschlüssig stubste sie Gary an und meinte, während sie auf Glöckchen deutete: "Meinst du, wir sollten sie einfach so in Ruhe lassen? Auch wenn ich weder mit ihr noch mit Goliath viel zu schaffen gehabt hatte, mache ich mir irgendwie Sorgen."
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Held
"Goliath ein Mensch? Aber wie..?", Friedobert war verwirrt, wie konnte ein Mensch aussehen und sich benehmen wie ein Schaf, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre? "Und was...machen wir jetzt? Weiß Glöckchen schon davon?", nach einer Weile fügte Friedobert noch hinzu: "Wer übernimmt denn jetzt die Herde?"
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Ehrengarde
Von Göckchens Schrei war Gewitter erwacht. Als er den Ort gefunden hatten, von dem der Schrei gekommen war, fand er jedoch nicht Goliath, wie er erwartet hatte. Statt dessen lag hier ein Mensch mit Goliaths Fell. Auch wenn Gewitter immer eine gewisse Skepsis gegenüber Goliath empfunden hatte, damit hatte er nicht gerechnet! Verwirrt ging er, wie jeden Morgen, zum Teich, um seinen Durst zu stillen.
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Mythos
"Glöckchen scheint ihn gefunden zu haben. Was wir nun tun sollen? Ich weiß es nicht ..."
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Krieger
Es schien so, als wollte Glöckchen noch eine Weile alleine sein, also ließ Silvus sie in Ruhe. Die Panik der anderen Schafe ignorierend, ging er zu der Stelle, an dem gestern "Hammelpuffel" gestorben ist. Wo die anderen Schafe die Kiste hingebracht haben, wusste er nicht, zumindest war sie nicht mehr da. "Diese Stelle bringt die Erinnerungen wieder hoch... Ein Glück, dass die Schafe dieses Massaker gestern überlebt haben; ich will nicht wissen, was sonst passiert wäre. Aber dieses Verhalten gestern, es war nicht normal. Irgendetwas war anders, es fühlte sich... bedrohlich an. Die anderen dürfen davon nichts erfahren, ich muss es geheim halten, koste es, was es wolle! Zumindest solange, bis sich herausstellt, dass "du" ein Wolf bist."
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Couch Potato
"Möbius übernimmt die Herde.", antworte Mike auf Friedoberts Frage. "Jedenfalls steht es hier auf diesem Kothaufen geschrieben."
Er konnte kaum fassen, dass sich die ganze Zeit ein Mensch unter ihnen versteckt hatte ohne das es irgendjemandem aufgefallen war.
"Ich weiß aber wirklich nicht was ich davon halten soll. Mag sein, dass meine Neigung dem Menschendasein gegenüber nicht ganz normal ist, aber ein Mensch der ein Schaf sein will und das scheinbar erfolgreich monatelang durchgezogen hat? Das ist doch einfach nur krank! Am Ende wäre aus dem noch genau so ein Ungeheuer geworden wie aus Hammelpuffel.
Aber schlussendlich zählt ja nur eines: Die Wölfe sind immer noch unter uns und wir müssen hoffen, dass Goliath mit Möbius nicht erneut einen von ihnen zum Leithammel erwählt hat."
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Ritter
Vorsichtig näherte Blanche sich dem trauernden Lämmchen, lief ein paar Schritte ins Wasser und blieb dann unschlüssig stehen. Sie war nie sonderlich taktvoll gewesen, aber sie konnte Glöckchens Zustand nicht länger mitansehen. Außerdem hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen der unbedachten Verdächtigungen, welche sie gestern ausgesprochen hatte, obwohl sie natürlich keine Schuld daran trug, dass Goliath letztendlich den Wölfen zum Opfer gefallen war. Sanft stubste Blanche Glöckchen an und sagte dann leise, wobei sie versuchte, möglichst erwachsen und rücksichtsvoll zu klingen: "Ich kann mir denken, wie du dich fühlst, Glöckchen. Aber deine Trauer wird ihn nicht zurückbringen. Wir sollten lieber dafür sorgen, dass er ein Begräbnis bekommt, das einem Helden gebührt, immerhin hat er zwei Wölfe enttarnt. Und er wird sich bestimmt freuen, wenn er bei den Wolkenschafen ist und von dort aus sieht, wie wir uns an ihn erinnern." Dabei stellte sich Blanche die Frage, ob Menschen überhaupt zu den Wolkenschafen kamen. Aber sie behielt das für sich, immerhin wollte sie Glöckchen trösten, nicht beunruhigen.
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Held
"Wenn wir schon über Möbius sprechen, wo ist er eigentlich. Ich hab ihn in letzter Zeit nirgendwo gesehen. Überhaupt schien es mir so zu sein, dass er sich von allen anderen abzuschotten scheint. Irgendwie hab ich da ein ungutes Gefühl. Vielleicht sollten wir ihm wenigstens Mal bescheid geben, oder so." antwortete Friedobert, nachdem Mike gesprochen hatte. "Vielleicht ist er ja doch ein Wolf. Ich frage mich aber, warum Goliath usgerechnet ihn genommen hat, sehr seltsam..."
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Kämpfer
Fluffy würgte die letzten Reste ihres Frühstücks hervor. Sie hatte die leckeren Kräuter beim Anblick von Goliaths skuriler Leiche nicht bei sich behalten können. "Nimm dich mal zusammen!", versuchte sie sich selbst aufzubauen, "Genau das ist der Grund, warum niemand dich zum Leithammel wählen würde. Und die Tatsache, dass du leider nicht die herausragende Intelligenz deiner Mutter geerbt hast..." Aber Fluffy freute sich wirklich für das kleine, verträumte Lämmchen, obwohl dieses sich in letzter Zeit etwas verdünnisiert zu haben schien. Jedenfalls hatte man in den letzten Tagen kaum das winzigste Stück seiner flauschigen Wolle zu sehen bekommen.
"Goliaths Schwester muss es noch viel unschafiger gehen als mir. Ich sollte wenigstens versuchen, ihr etwas Trost zu spenden..."
Fluffy rannte in Richtung Düsterlache, ein wohlmeinendes Schaf hatte ihr verraten, wohin das unglückliche Lämmchen sich zurückgezogen hatte. Am Uferrand sah sie Blanche stehen, die mit mitleidsvollen Augen auf die Trauernde hinabsah.
Fluffy fragte leise: "Und? Wie geht es ihr?" Doch mit einem Blick auf das zerzauste Fell des Lämmchens, das sonst immer so genau auf sein Aussehen achtete, erübrigte sich ihre Frage.
Also sprang Fluffy in das eiskalte Wasser der Düsterlache und schmiegte ihre Wolle an die zitternde Kleine.
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A Pretty Bad Sign
Möbius erwachte spät wie immer. Gestern war er einfach zu kaputt gewesen, um noch irgendetwas zu unternehmen. Doch heute war er ausgeschlafen und fit. In der Ferne sah er schon einzelne Schafe stehen und er konnte Mike und Friedobert darunter erkennen. Er schlurfte zu ihnen hin, doch verwunderte ihn etwas. Wo waren eigentlich die ganzen Schmetterlinge von gestern hin? Der schöne, große rote und der blaue.......irgendwie waren sie doch gestern noch auf der Weide. Möbius wollte sich wieder an ihrer Schönheit begeistern, aber kein einziger Schmetterling ließ sich blicken. Schließlich war er betrübt, ging aber dennoch zu Mike und Friedobert. "Was ist hier denn eigentlich los?", fragte er Mike. "Und was zum Schaf ist das da?" Irgendwie war das alles sehr seltsam. Friedobert starrte ihn an, als käme Möbius von einer anderen Welt und was zum Geier war eigentlich dieses seltsame Dingsda?
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Young Imperial Combo
Die Wellen um Glöckchen schlugen nun viel höher, und erst dachte sie angestrengt nach, woran das liegen könnte, bis sie eine Stimme hörte. Blanche war an sie herangekommen, und stubste sie leicht, so dass sie völlig aus ihrer Starre gerissen wurde. "...Und er wird sich bestimmt freuen, wenn er bei den Wolkenschafen ist und von dort aus sieht, wie wir uns an ihn erinnern." Es tat furchtbar weh, überhaupt nur seinen Namen zu hören, doch Glöckchen beruhigte sich trotzdem ein bisschen. Sie sah zu den Wolkenschafen hinauf, und der Himmel war voll von ihnen, da das Wetter an diesem Tage nicht so schön war. Grau und traurig sahen sie aus.
Dann spürte Glöckchen erneut eine Berührung, und diesmal war es Fluffy, die gar nicht viel sagte, sondern sich einfach an sie schmiegte. Es fühlte sich warm an, und Glöckchen fing wieder an, heftig zu schluchzen. Einerseits, weil es sie an Goliath erinnerte, andererseits, weil sie es so nett fand, wie sich die beiden hier um sie kümmerten. "Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weiter machen soll." ,flüsterte sie.
Doch dann dachte sie noch einmal über die Worte von Blanche nach, und sie sah wieder in den grauen Himmel. Wenn Goliath wirklich auf sie herabsah, konnte sie sich nicht so gehen lassen. Und Blanche hatte auch recht, dass er eine heldenhafte Bestattung verdient hatte.
"Könnt ihr mir einen Gefallen tun?" ,fragte sie nun die beiden Schafe um sich herum. "Könnt ihr mir helfen, mein Glöckchen abzunehmen? Ich möchte es Goliath dann gerne ins Grab legen. Er war etwas Besonderes, und ich möchte ihm das eine Ding geben, das mir außer ihm am meisten bedeutet hat." Sie klang immer noch niedergeschlagen, und sie musste auch kämpfen, um überhaupt zusammenhängende Worte herauszubringen. Aber sie konnte nicht weiter hier herumstehen, sie musste zumindest für das Begräbnis noch eine Weile durchhalten.
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Ritter
Erleichtert darüber, dass Glöckchen sich etwas beruhigt hatte, nickte Blanche. "Natürlich kann ich dir dein Glöckchen abnehmen, ich bin sicher, dass Goliath gerne etwas mitnimmt, damit er immer an dich denken kann. Aber zuerst sollten wir aus dem Wasser raus." Gesagt, getan, die drei Schafe bewegten sich Richtung Ufer, kümmerten sich um Glöckchens Glöckchen und legten es ihr anschließend vor die Hufe. Blanche war erstaunt, was für einen großen Unterschied dieser kleine Gegenstand am Äußeren des anderen Lamms änderte. Glöckchen wirkte ohne ihren Namensgeber nicht mehr ganz so niedlich und irgendwie... etwas älter. "Wir sollten damit anfangen, das Grab auszuheben. Wo meinst du, Glöckchen, würde Goliath am liebsten ruhen?"
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Krieger
Auch Silvus ging zu Glöckchen, die sich nun auch einigermaßen beruhigt hatte. Er hat überlegt, wie er sie aufmuntern konnte. "Schau nur, Glöckchen! Der Himmel wird klarer und die Wolkenschafe sind auch wieder sauber. Ich glaube, Goliath war so traurig da oben, weil du geweint hast. Aber jetzt ist er stolz auf dich, weil du einen starken Willen hast. Ich glaube, er will dir sagen, dass du ohne Trauer weiterleben sollst. Denn, wenn du stirbst, stirbt auch er. Er ist ein Teil von dir und er lebt in dir weiter. Und du kannst wirklich stolz auf ihn sein." Nun kamen auch Silvus die Tränen. Er fühlte sich schlecht, da er am Morgen so schlecht über Goliath gesprochen hat. Aber er war tatsächlich ein Held, ob als Mensch oder als Schaf. "Glöckchen, verzeihst du mir? Heute Morgen... ich war bloß etwas gestresst aufgrund der Sache gestern. Ich habe etwas überreagiert." Ja, Goliath mag zwar als Mensch gestorben sein, aber er hat als Schaf gelebt, er hat als Schaf zwei Wölfe enttarnt, doch eines ist viel wichtiger - er hat als Schaf eine beneidenswerte Schwester gehabt.
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