Vorsichtig näherte Blanche sich dem trauernden Lämmchen, lief ein paar Schritte ins Wasser und blieb dann unschlüssig stehen. Sie war nie sonderlich taktvoll gewesen, aber sie konnte Glöckchens Zustand nicht länger mitansehen. Außerdem hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen der unbedachten Verdächtigungen, welche sie gestern ausgesprochen hatte, obwohl sie natürlich keine Schuld daran trug, dass Goliath letztendlich den Wölfen zum Opfer gefallen war. Sanft stubste Blanche Glöckchen an und sagte dann leise, wobei sie versuchte, möglichst erwachsen und rücksichtsvoll zu klingen: "Ich kann mir denken, wie du dich fühlst, Glöckchen. Aber deine Trauer wird ihn nicht zurückbringen. Wir sollten lieber dafür sorgen, dass er ein Begräbnis bekommt, das einem Helden gebührt, immerhin hat er zwei Wölfe enttarnt. Und er wird sich bestimmt freuen, wenn er bei den Wolkenschafen ist und von dort aus sieht, wie wir uns an ihn erinnern." Dabei stellte sich Blanche die Frage, ob Menschen überhaupt zu den Wolkenschafen kamen. Aber sie behielt das für sich, immerhin wollte sie Glöckchen trösten, nicht beunruhigen.