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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der fünfte Tag

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  1. #1
    "Auf alle Fälle: Egal on Wolf, Reißer oder Mensch oder was auch immer: Das Wesen da drin ist bestimmt tot. Ein unschafiges Ende, oh ja! Hm, aber egal."

    Gary war vom Abendmäähl zurückgekommen.

    "Aber, Hammelpuffel? Hm, Ich glaube nicht das Hammelpuffel ein Reißer ist, nein, das glaube ich nicht. Aber... Wenn wäre Schafsweise sich sicher war, hm ... Auf alle Fälle, wolltest du, Goliath, das morden nicht beenden? Und ... ich habe gehört dass neben Frau Määhra noch jemand verstarb der genau eine Person verdächtigt hatte. Es geschah nach dem einzigen Verdacht an Glöckchen ... Demnach sind Hammelpuffel, Glöckchen und natürlich der Reißerassistent Mike unsere drei Hauptverdächtigen. Wenn wir nach deiner Logik gehen, Leithammel ..."

  2. #2
    Silvus wollte noch den restlichen Tag mit Mmii verbringen, konnte ihn aber nicht finden. "Soll ich mir Sorgen machen oder soll ich es einfach hinnehmen? Bei dem kleinen Racker weiß man ja nie, wo er sich im Moment aufhält. Ich hoffe trotzdem, dass ich mal Zeit finde, um ausführlicher mit ihm zu reden..." Nur noch wenige Stunden waren es, bis ein weiteres Schaf sterben muss. Vielleicht wird es diesmal wieder ein Wolf...

  3. #3
    Wie die Zeit kam, so verging sie auch wieder. Weitere Minuten voller Angst vor der Elektrizität vergingen, ohne dass Friedobert der Schlag traf und mit jeder vergangenen Minute wurde er ein wenig sicherer. Irgendwann war die Angst gänzlich verschwunden und er kroch wieder unter seinem Tisch hervor. Schon damals konnten die anderen Schafe nicht verstehen, wieso er solche Angst vor dem Zaun hatte und hätten sie es gewusst, wer weiß, was sie dann von Friedobert gehalten hätten.

    Es muss nur wenige Wochen nach seiner Geburt gewesen sein, das Datum wusste er nicht mehr, aber zumindest das Wetter war an diesem Tag recht kühl. Es war einer der wenigen Sommertage, in denen die Hitze mal nicht alles und jeden erschlägt. Studien waren bereits für den Tag zur Genüge getan und da bleibt einem jungen Lamm natürlich nichts anderes, als endlich seine Kräfte endgültig zu verausgaben. Natürlich war Friedobert nicht das einzige Lamm und so kam es, dass sich auch an diesem Tag eine kleine Gruppe gebildet hatte, eine Gruppe aus kleinen Lämmern, die nichts anderes im Kopf hatten, als Dummheiten anzustellen. Niemand konnte ahnen, dass die Dummheit, die heute begangen werden würde, die wohl prägendste sein sollte.

    Das umzäunte Gebiet das Friedobert als seine alte Heimat sah, war größentechnisch ungefähr doppelt so groß, wie die Düsterheide, mit sehr viel mehr Verstecken und Möglichkeiten, einfach nur ungesehen Blödsinn anzustellen. Es gab Gebiete mit kleineren Höhlen, die wohl von Maulwürfen stammten, Gebiete, in denen es nur so von Bienen wimmelte (was die betraf, schien der Schäfer sich nicht wirklich drum zu kümmer, anscheinend hielt er die Schafe für intelligent genug). Es gab Teile, in denen verschiedene Bäume und sträucher standen und an einem Ende der Weide auch einen See. Nun, nicht ganz, der See selber befand sich nicht mehr auf dem umzäunten Gebiet. Dennoch war er ein beliebtes Reiseziel der Lämmer, das war er schon immer und in jeder neuen Generation durften sich die neuen Lämmer die alte Geschichte der älteren Schafe anhören. Verlasst nicht die Weide, es ist dort draußen gefährlich. Wagt es nicht, zum See zu gehen, der Zaun ist gefährlich! Wenn ihr da ran geht, werden das sehr schlimme Schmerzen, aber nur, wenn ihr Glück habt! Sollten wir auch nur eines von euch Lämmern dort sehen, dann ist was los, darauf könnt ihr euch gefasst machen!

    Natürlich, wie sollte es anders sein, die Lämmer hörten nie auf das, was die Älteren sagten, so auch an diesem Tag. Genauer gesagt, gab es genau an der Stelle des Zauns, die am See lag, einen Tunnel der Maulwürfe, ein kleiner Tunnel, durch den nur ein kleines Lamm passte, von weitem praktisch nicht sichtbar, aber wenn man wusste, wo er war, so konnte man sich sehr schnell aus der Heide entfernen. Angeblich soll es wohl schon ein paar Male vorgekommen sein, dass sich Lämmer aus dem Staub gemacht hatten, seit dem hat man nichts mehr von ihnen gehört. Angeblich sollen es ein paar sogar bis zu einer weit entfernten Heide geschafft haben, an anderer Stelle wurde auch behauptet, sie seien alle von dunklen Kreaturen verschlungen worden.

    Was sollte Lämmer dazu treiben, zum See zu gehen, obwohl der Tag dann doch recht kühl war? Dummheit natürlich, Dummheit und eine kleine runde Scheibe, die man in der Gegend rumschleudern kann. Dies war nämlich der Grund, zusammen mit der Tatsache, dass die Lämmer es als aufregend erachteten, diese besagte Scheibe in der Nähe des Zaunes herumzuschleudern. Insgesamt waren sie fünf Schafe, fünf Schafe und eine Scheibe in der Nähe des Zauns an der uneinsichtigen Stelle nahe des Sees.

    Es waren vielleicht zwei Stunden vergangen, ohne dass etwas nennenswertes passiert wäre, bis einer von ihnen diese Scheibe versehendlich zu weit nach links geschleudert hatte. Anstatt also zum nächstbesten Lamm zu fliegen, entschloss sich diese Scheibe, einen Abstecher zum See zu machen und dort gleich ein Bad zu nehmen. Zunächst standen sie nun alle wie versteinert da, bis ihr selbsternannter Anführer beschloss, dass sie alle nun zu besagtem See gingen und dort ihr Spielzeug wieder zurück holten. Ein paar von ihnen waren natürlich dagegen, hatten ja die Älteren sie vor dem Zaun gewarnt, aber nicht grundlos war der kleine so auf seine Anführerrolle fixiert. Nahezu mühelos kletterte er durch das Loch und kam auf der anderen Seite wieder munter heraus. Vom mut gepackten, taten es ihm die anderen Lämmer gleich, bis alle auf der anderen Seite ankamen. Der Rest ging dann auch ganz leicht, schwimmen konnten sie ja auch alle.

    Die Scheibe also wieder im Gepäck waren sie gerade drauf und dran, ihren Weg durch das Loch in Richtung sichere Heide zu machen. Dann fiel dem Anführer ein mittelgroßer Stein am Zaun auf und demonstrierend stellte er sich auf genau diesen. Seht nur, was ich kann. waren seine Worte und mit einem Satz war er auch schon über den Zaun auf die andere Seite gesprungen. Na los, ihr schafft das auch, traut euch. nach langem Zögern ließen sich die vier anderen dann doch überzeugen und einer nach dem anderen sprang über den Zaun, bis nur noch einer übrig war.

    Friedobert stand wie versteinert auf dem Stein, der Zaun ließ ein gräßliches, knisterndes Geräusch von sich geben, was Friedobert nur noch mehr verunsicherte. Na los, trau dich, du bist doch kein Feigling, oder? Also versuchte er, allen Mut zusammenzunehmen und setzte zum Sprung an. Er wollte gerade losspringen, doch...

    ...er rutschte ab und stürzte genau in den Zaun. Ein extrem lautes und gräßlich klingendes Knistern war zu hören, die Lämmer liefen vollkommen von Angst erfasst, in alle Richtungen davon. Ob es die Angst vor dem Geräusch, oder davor, dass Friedobert geröstet wurde, war, kamm man nicht sagen, eines ist aber sicher: hätte die Heide keine Wachschafe gehabt, wäre Friedobert wohl verloren gewesen. Doch glücklicherweise waren die Älteren klug genug, dort an dieser Stelle verstärkt Wachschafe einzusetzen, die glücklicherweise alle mit einem Stock bewaffnet waren. Genau in dem Moment, in dem Friedobert seinem Verderben entgegengesprungen war, war eben solch ein Schaf in der Nähe und in Windeseile bereits zur Stelle, um Friedobert in Sekundenbruchteilen aus dem Zaun zu befreien.

    Schwer verletzt musste er lange behandelt werden, doch auch wenn seine physischen Wunden mittlerweile verheilt waren, die psychischen würde er wohl bis ans Ende seines Lebens tragen müssen, mitsamt aller Erinnerungen an diesen kühlen Sommertag.


    Es war Zeit, dass auch Friedobert seine Stimme abgab. So machte er sich auf zum Rest der Schafe. Dort angekommen, tat er wie er es vor hatte: "Gestern hatte es Böckling erwischt und er ernannte ein Lamm zum Nachfolger. Ein Lamm, dass ich schon seit einiger Zeit verdächtig finde und meine Meinung wird sich so schnell nicht ändern. Goliath soll es sein, das ist meine Stimme!!!", so sprach Friedobert selbstsicher wie nie.

  4. #4
    "Wolkenschaf... Wolkenschaf, Wolkenschaf. Wie genau wird man eigentlich ein Wolkenschaf? Was genau passiert eigentlich? Ob das weh tut?", dachte sich Mmii liegend am Boden bei den Heuballen. "Hm... ich hab den halbe Tag verschlafen... vielleicht gehe ich nochmal zu Silvus. Der weiß ja so viel, wie ich bisher miterleben durfte!" Er lief in Richtung Apfelbaum und stieß dabei gegen ein anderes Schaf... mal wieder.

    "Auatsch! Was war das de- ach, da bist du ja."

  5. #5
    "Auatsch! Was war das de- ach, da bist du ja." Wie hätte es auch anders sein können? Mmii stieß mit Silvus zusammen, als dieser sich gerade einen Apfel am Abend gönnen wollte. Eigentlich wollte er Mmii fragen, was er denn den ganzen Tag machte, aber dieser sah ziemlich nachdenklich aus. "Was ist denn los? Deinem Gesichtsausdruck zufolge scheinst du sehr stark nachzudenken. Frag mich ruhig alles, was du willst, Brüd... äh... Kleiner (das ging ja gerade nochmal gut...)!" Silvus dachte auch nach, was er ihn fragen würde, also suchte er bereits nach Antworten, um schlau darzustehen. Er wollte nicht, dass Mmii ihn nachdenklich sieht.

  6. #6
    Möbius schlief. Er war irgendwie einfach zu platt, um irgendetwas zu unternehmen. Langsam glitt er hinab in eine Traumwelt, in der er den schönsten Schmetterlingen hinterherrannte. Auf einmal stand er auf und seine Beine bewegten sich von ganz alleine, während Möbius die Augen geschlossen hatte. Vor ihm befand sich ein wunderbar schöner, großer, roter Schmetterling, dem er im Traum hinterherjagte. Möbius lief ihm nach und lief auf diese Weise zu den anderen. "Chrchr....ich.....großer roter Schmetterling.......wo.....chr....hin?" Er fand den Schmetterling nicht wieder. Der Schmetterling war aus seinem Traum verschwunden, stattdessen sah in ein böses Schaf an. "Hammelpuffel.....er.....chr......großen roten Schmetterling gefressen....ist nicht normal.......chrpüüüü...." Er wollte dann einem anderen Schmetterling nachjagen, doch Möbius hatte keine Kraft mehr und brach endgültig zusammen.

  7. #7
    Der Tag sollte sich bald dem Ende zuneigen, als Nivicola endlich aus ihrem erholsamen Schlaf erwachte. Das erste Mal seit scheinbar ewigen Zeiten hatte sie richtig gut schlafen können. Goliath war es tatsächlich gelungen: der Wolf war erlegt! Nun konnte der Alltag auf der Düsterheide wieder Einzug halten. Nivicola hebte ihren massigen Körper – im Laufe der letzten Tage hatte sie immens an Gewicht zugenommen – und schritt gemäächlich in Richtung Apfelbaum. Jetzt, wo sie sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen musste, welcher vermeintliche Reißer dem Zaune übergeben werden sollte, konnte sie sich wieder den essentiellen Dingen des Lebens widmen, zum Beispiel dem Mittelpunkt der Düsterheide. Zwar war es ihr dank des kräuterkundigen Mutterschafs mit dem gemüsigen Namen gelungen, seinen ungefähren Standort nahe des Apfelbaums zu ermitteln, doch "ungefähr" reichte Nivicola nicht als Antwort auf die Frage aller Fragen. So wollte sie in der Nähe des Baumes nach möglichen Hinweisen suchen, um diese anschließend mit Mike, ihrem 'Kartographen in Ausbildung' erörtern zu können. Nivicola freute sich ungemein, dass Mike jeder Zäunung entrinnen hatte können. All die Anschuldigungen und Vorwürfe – Mike hatte eine schwere Zeit hinter sich. Nivicola beschloss, dass, wenn er ihr seine neuste Karte zeigte, sie so tun würde, als hätten sich seine Fähigkeiten verbessert. Diese Aufmunterung hatte er sich verdient…

    Geändert von Narrenwelt (09.05.2011 um 20:18 Uhr)

  8. #8
    Der Tag war fast vorbei und nachher schon würden sie die Herde gewiss um einen weiteren Reißer befreien, sollte Frau Määhra recht behalten. doch dies änderte natürlich nichts daran, dass Mike sein Hauptverdächtiger sein würde, auch wenn er an diesem Tage zum ersten Mal seit langem wohl die richtige Wahl getroffen hatte. Es waren noch genug Reißer unterwegs und der baldige erhoffte Erfolg konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schafe sich in den nächsten auf weitaus weniger stichhaltige Anhaltspunkte stützen musste, um zu überleben.

    Nun aber sollte diese Metallwanne ihr düsteres Geheimnis Preis geben. Konnte tatsächlich ein Schaf dort eingeschlossen worden sein oder was hatte dieses jäh verstummte Mähen dadrin zu bedeuten? Neugierig setzte Goliath seinen Plan in die Tat um und sprang mehrere Male mit Anlauf und voller Wucht auf das bereits lädierte Schloss. Nachdem es schwer beschädigt worden war, packte Goliath das Schloss fest bei seinen Hörnern und zog mit aller Kraft dadran. Die Kiste, noch fest umgeben von der Erde, konnte einfach nicht nachgeben und nach einiger Anstrengung war alles vorbei. Das Schloss zersprang in tausend Teile und breitete sich über das gesamte Gras aus. Der Weg war nun frei, doch wollte Goliath nach diesen Mühen es einem anderen Schaf überlassen, als Erster einen Blick hineinzuwerfen...

  9. #9
    "Leithammel, öffne diese Kiste - Du bist der Leithammel. Gehe mit gutem Beispiel voran. Außerdem ... Könnte man sie nicht leer machen und Hammelpuffel darin mit genug Wasser und Gräser einschließen, statt ihn zu zaunen? Es wäre einfach ...schafiger."

  10. #10
    Dieses metallerne Gebilde lag nun offen frei. Ein scharfer, übelerregender Geruch drang aus diesem Gefäß. Aber es war keinesfalls der Duft von Tod und Verwesung - wie denn auch, man konnte keine fleischige Leiche vorfinden! Stattdessen befand sich in diesem Behältnis eine einen Zentimeter hohe trübe Flüssigkeit, welche den gesamten Boden bedeckte. Aber eine Art Leichnahm war trotzdem vorzufinden: ein Haufen halbzersetzter schafiger Knochen, zwei dünne, leicht gebogene Metallstäbchen und eine weiße, auf einem kleinen Steinbrocken gerettete, Wollansammlung. Wer mag hier sein Ende in dieser "Säure" gefunden haben? Die Truppe überlegt.

    Geändert von relxi (09.05.2011 um 19:44 Uhr)

  11. #11
    Fluffy, die bemerkt hatte, wie das Schloss der geheimnisvollen Kiste aufgesprungen war, määhte zu Gary: "Aber ist es denn nicht viel unschafiger, ein Schaf langsam und einsam in einer kleinen dunklen Kiste verhungern zu lassen? Die Gräser würden nicht sehr lang halten." Sie wusste aus eingener Erfahrung, dass selbst ein ganzer Heuballen nicht lange hielt, besonders wenn man nichts besseres zu tun hatte, als zu fressen.
    Dann sah Fluffy, dass die Kiste geöffnet worden war und sah gebannt hinein. Was sie sah, ließ sie entsetzt zurückspringen.

  12. #12
    "Das ja, Fluffy, aber 2-3 Tage sollte jedes Schaf durchhalten und diese Zeit könnten wir nutzen um rauszufinden ob das Schaf wirklich schuldig ist."

  13. #13
    Glöckchen starrte gebannt auf die Kiste, auch wenn sie nicht ganz dabei stand, um den Inhalt genau zu erkennen. Aber es roch eklig, und der Teil, den sie sah, sah auch ziemlich ekelhaft aus. Was genau hatten sie nun damit bezweckt?
    Sie hörte allerdings die Unterhaltung von Fluffy und Gary. "Denkt ihr nicht, ein Reißer wäre stark genug, sich aus einer Kiste zu befreien? Wenn wir einen Reißer dort einsperren, bricht er vielleicht aus, und lässt seiner Wut freien Lauf..." ,sagte sie ein wenig schüchtern, weil sie sich ungern in ein fremdes Gespräch einmischte. Dann warf sie ihren Blick auf Hammelpuffel. Er sah ganz normal aus, wie ein Schaf, aber er war auch ungewöhnlich ruhig. Obwohl er so viele Stimmen erhalten hatte. Das war zwar bewundernswert, aber auch überaus merkwürdig. Außerdem vertraute sie ihrem Bruder voll und ganz.

  14. #14
    "Genau das ist meine Idee, Glöckchen - Ein Reißer würde sich in jedem Fall verraten, denn sie brauchen die Freiheit. Ein Schaf würde jedoch in Schafmut die Prüfung bestehen. Aber ob wir dies machen, das muss dein Bruder der Leithammel bestimmen."

  15. #15
    Fluffy war speiübel. Sie brachte gerade noch heraus: "Einsperren kann man ein Schaf darin nicht. Die Flüssigkeit würde es töten. Und ausleeren können wir sie auch nicht, da sie nicht besonders bekömmlich für meine Bäume und meine Wasserschmetterlinge aussieht."
    Danach rannte sie weg vor der schrecklichen Kiste, hinter den nächsten Baum, um sich an seinem rauen Stamm zu beruhigen.

    Geändert von Neadyn (09.05.2011 um 20:17 Uhr)

  16. #16
    "Und hier sind sie." Im Angesicht der blutroten Abenddämmerung legte Hammelpuffel seine vergrabenen Beutel wieder frei. "Es geht zur Neige, mit dem Kunststückchen." Grinsend stolziert Hammelpuffel gemütlich in Richtung Ansammlung, mit dem Beutel in seinem Mundwerk...(Es ist gleich die Zeit des Prozesses...das Finale...)

    Geändert von relxi (09.05.2011 um 20:20 Uhr)

  17. #17
    Glöckchen musste sich nun schweren Herzens von Goliath losreißen, und eilte zu den Kothaufen. Sie hatte sich den ganzen Tag vorbereitet, und nun war die Zeit gekommen, ihre erste Chronik zu verfassen. Sie wünschte Goliath in Gedanken noch einmal viel Kraft, seine erste wichtige Entscheidung als Leithammel durchzuführen, und machte sich dann ans Schreiben.

    Zitat Zitat
    Tag 1 nach Goliath

    Ein glorreiches Kapitel in der Geschichte der Weide hat begonnen. Gestern wurde unser alter Leithammel Böckling endlich abgesetzt und an den Zaun geschickt. Es stellte sich heraus, dass er uns alle getäuscht hatte, und in Wahrheit ein Reißer war. Der einzige, der dies von Anfang an durchschaut hatte, ist der heldenhafte Goliath, der nun völlig verdient den Titel des Leithammels von dem teuflischen Lügner Böckling übernommen hat.
    Die Reißer rächten sich auf grausame Weise, und überschatteten den glorreichen Triumph Goliaths mit der Ermordung von Jill. Doch ihr Tod wird nicht umsonst gewesen sein, Goliath hat den Reißern den Krieg erklärt, und mit einer packenden Rede auf den nächsten Übeltäter in unseren Kreisen hingewiesen. Hammelpuffel wurde angeklagt, und die Schafe dieser Weide schlossen sich großteils der Meinung des ehrenwerten Leithammels an.

    Die aufgeweckte und äußerst kluge Schwester Goliaths, mit Namen Glöckchen, studierte währenddessen die Schriften, die der wölfische Leithammel Böckling hinterlassen hatte, um mögliche Hinweise zu finden und ihren Bruder zu unterstützen. Gleichzeitig versuchte Mike, der ehemalige Handlanger Böcklings, und ungepflegtestes Wesen auf der ganzen Weise, vor dem großen Goliath zu Kreuze zu kriechen. Dass er am Vortage noch Goliath selbst angeklagt hatte, scheint seinem Gedächtnis entwichen zu sein.

    Der Angeklagte Hammelpuffel hat indessen auf eine Truhe hingewiesen, die fest verschlossen war, und deren Inhalt ihn zu interessieren schien. Aus ihrem Inneren wich eine merkwürdige Flüssigkeit, die wohl ein Schaf in der Kiste das Leben gekostet hat. Was an diesem Fund wichtig sein soll, weiß ich nicht, aber es war ekelhaft und in keiner Weise hilfreich.

    Nun schreiten wir jedoch gleich zu einer wichtigen Tat, und übergeben Hammelpuffel den Wolkenschafen, oder aber den Krallen des Höllenfürsten.

    Unser neuer Leithammel Goliath lebe hoch!

  18. #18
    "Hm... ein paar alter Knochen im schrecklichen Zustand, ein Haufen Wollfetzen und Metallstäbchen. Was ist hier bloß vorgefallen? Diese Flüssigkeit sieht nicht sehr gesund aus, wir sollten ihr lieber nicht zu nahe gekommen. Aber wo ist der Rest vom Schaf? Wurde es vielleicht einst von Reißern gefressen? Nein, dies ist ohne Zweifel das Werk von Menschen. Ob das Schaf noch gelebt hat, als es hier eingesperrt wurde? Warum sollten Menschen so etwas tun? Es war kein gewöhnliches Schaf, so viel steht fest. Heute bleibt nicht mehr viel Zeit, lasst uns morgen bei Tageslicht die Kiste nochmal näher ansehen. Ich werde sie so lange schließen, sonst fällt noch Jemand rein.

    Wir werden kein Schaf in diese Kiste einsperren, das wäre für Schafe unwürdig und unnötig lebensgefährlich. Wir wissen zu wenig darüber, was hier vorgefallen ist. Mit den Reißern machen wir kurzen Prozess und es bringt uns nicht weiter, wenn wir willkürlich Schafe wegsperren würden. Außerdem wäre es nun ein Lämmerspiel, wieder aus ihr zu entkommen, wo das Schloss nun endgültig zerstört ist und die Kiste nur so nahe unter der Erde liegt. Wir sollten die Kiste fürs Erste ruhen lassen und uns aufs Wesentliche konzentrieren."


    Erfreut sah Goliath, wie Glöckchen angetrabt kam. Er hatte den Tag über nur kaum mit ihr gesprochen, so sehr nahm ihn seine neue Position als Leithammel in Anspruch. Mit einem Lächeln ging er zu ihr und schmiegte sich an sie. Für einen Moment vergaß er den ganzen Stress und besann sich der sorglosen Tage, die die Beiden vor nicht allzu langer Zeit noch gemeinsam verbracht hatten...

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