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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der fünfte Tag

  1. #21
    Gary sah Blanche verzweifelt an.
    "Ja, wir schaffen es! Wir sind es Jill und all den anderen schuldig. Hm, gibts es jemanden der Jill verdächtig vorkam? Wenn von denen noch jemand lebt ... Vielleicht wollte dieser Jemand eine Zeugin ..."

  2. #22
    Blanche schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich hatte den Eindruck, dass sie genau die gleichen Schafe verdächtigte wie die meisten anderen auch. Gestern hat sie Böckling gewählt, davor glaube ich Garrett... aber ich habe ansonsten nicht viel mit ihr zu tun gehabt." Sie runzelte die Stirn. "Ich glaube, die Reißer wollten uns abschrecken, indem sie das hier tun. Aber es ist furchtbar, dass es ausgerechnet Jill treffen musste!"

  3. #23
    Glöckchen hatte die Botschaft von Böckling mühsam entziffert, und war hin und her gerissen. Einerseits spürte sie Wut, dass sie alle so lange einem Reißer getraut hatten, der sie stolz ins Verderben geführt hatte. Andererseits war ihr wieder eingefallen, dass sie ohnehin einmal vor gehabt hatte, Goliaths Heldentaten für die Nachwelt festzuhalten. Sie hatte dies in dem Chaos, das die Heide heimgesucht hatte, vollkommen vergessen, aber nun war eigentlich der beste Moment, wirklich damit zu beginnen. Ihr Bruder war bestimmt das jüngste Schaf, das jemals Leithammel geworden war, und er würde es noch weit bringen, so etwas musste im Kot verewigt werden. Es ärgerte sie nur, dass sie damit etwas ausführte, worum ein Reißer gebeten hatte.

    Sie las die Nachricht noch einmal, und ihr fiel nichts auf, was irgendwelche Hinweise hätte geben können. Doch dies war immerhin nicht das einzige von Böckling verfasste Kotstück, vielleicht hatte er in seinen eigenen Chroniken ja Hinweise oder Botschaften für seine Komplizen hinterlassen.
    Glöckchen sah sich um. Hier waren Berge von Kothaufen, einige dunkel und steinhart, andere hell und dünn wie ein angefaultes Salatblatt. Sie hatte keine Ahnung, wo die Chroniken sein könnten, und mit ihren noch nicht ausgereiften Lesekünsten würde es ewig dauern, bis sie alles durchgesehen hatte.
    Dann fiel ihr jedoch der Platz ein, auf dem Böckling ihr damals gezeigt hatte, wie man im Kot schrieb. Und tatsächlich, dort lagen all seine Hinterlassenschaften, fein säuberlich gestapelt.

    "Erster Tag nach Böckling..." ,murmelte Glöckchen konzentriert.Durch Magie, durch sehr kompliziert hergestellte Tarnfelle die es ihnen erlauben die Form, den Geruch, die Gehweise und die Stimmen von Schafen anzunehmen, wir wissen es nicht.....Ramirez.... Integrationsunwillen...
    Sie legte die Scheibe zur Seite und sah sich die Nächste an.
    ...zeigte Goliath keine Scham, sondern war sogar Stolz das "Auslandsschaf", wie er es nannte, los zu sein....Baron Baa.... einst eine Wolfsplage über seine ehemalige Herde gebracht...
    Glöckchen stockte. Baron Baa hatte so etwas schon einmal erlebt? Wahrscheinlich hatten sie ihn deshalb an den Zaun geschickt. Er hätte vielleicht aus Erfahrung gewusst, wie man die Reißer besser enttarnt.
    Die nächste Scheibe.
    ...wieder war es Goliath... Frau Määhra... Garrett...

    Glöckchen schnaubte. Sie würde in ihren eigenen Chroniken einiges richtig stellen müssen, was der Reißer geschrieben hatte. Trotzdem gaben seine Niederschriften ein paar gute Informationen ab. Sie würde Goliath gleich davon erzählen, und so versuchte sie, sich die Zeilen möglichst genau einzuprägen. Wie gut, dass sie so ein kluges Lämmchen war.

  4. #24
    Wer wohl verdächtig ist? Es stand also fest, dass sie noch unter den Schafen waren, diese Kreaturen, Finsterwandler, die sich tags in Schafe und des Nachts in Reißer verwandelten und sie waren auf Rache aus. Die gestrige Hinrichtung, Friedobert hatte sich auch gestern nicht getraut, dieser beizuwohnen, schließlich fand sie am Zaun statt. Nicht, dass noch ein Funke übersprang und ihn erwischte, schon allein bei dem Gedanken wurde Friedobert ganz mulmig zu Mute. Genauso wie das, stellte sich aber früher, oder später ein neues Problem, denn wenn sie weiterhin dem Zaun Schafe opferten, musste er irgendwann so beschädigt sein, dass die Elektrizität von alleine wich. Vielleicht war das ja das höhere Ziel des Rituals. Also, wenn der Zaun endlich befriedigt war, zumindest klang dieser Gedanke für Friedobert mehr als einleuchtend.

    Was war dieser Zaun überhaupt? Als er sich näher mit dem Gedanken befasste, musste Friedobert feststellen, dass es nicht der selbe sein konnte, den er seinerzeits kennengelernt hatte. Der hier war anders, er hatte so einen seltsamen Geruch, ein Geruch, der schon vor dem ersten Zaunopfer von diesem Zaun ausging. Er war anders als der, der von dem anderen ausging. Es war schwierig zu beschreiben...Friedobert konnte einfach nicht das passende Wort finden. Der Zaun, der ihn fast getötet hatte, hatte irgendwie den Geruch von frieschem Gras gehabt, das hatte sich mit seinem Erlebnis praktisch in Friedobert eingebrannt, aber dieser hier? Vielleicht lag es ja an der Spannung, oder an der Umgebung, aber dieser hier hatte einen eigenartigen Geruch, der viel mehr künstlich war. Technisch gesehen konnte es aber nicht sein, beide Zäune bestanden aus Holz, beide waren mit Blitzen bewaffnet, beide waren in einer wäldlichen Umgebung.

    Selbst von der Machart schienen sie gleich zu sein, vielleicht war es einfach nur die Atmosphäre. Das musste es sein, auf seiner Heimatheide waren die Schafe stehts und ständig in ihre Arbeiten und Studien beschäftigt, das hat natürlich auch auf die Umgebung seinen Einfluss. Hier wiederum schienen sie es alle gelassen zu sehen, die einzige studientechnische Angelegenheit schien wohl der Kothaufen zu sein, den Friedobert vor ein paar Tagen gesehen hatte. Das und das Klima! Mit jedem Moment wurde es ihm ein wenig klarer, aber trotzdem...irgendetwas fehlte, irgendetwas wichtiges, etwas, was er übersehen hatte und was von entscheidender Bedeutung war. Vielleicht war es doch an der Zeit, sich einmal dem Zaun zu nähern, vielleicht würde die Erkenntnis ihn dann endlich überkommen...auf der anderen Seite...es war der Zaun und er war voller Elektrizität und das wohl schon sehr lange.

    Damals, als sie ihn versucht hatten, auf diese Weide zu bringen...Friedobert war panisch gewesen und ließ sich nicht auf normalen Wege auf die Weide schaffen. Als Konsequenz davon haben sie ihn mit einem Helikopter über der Heide abgeworfen. Der Fallschirm ist aber zu früh losgegangen, weshalb er beinahe im Zaun gelandet wäre. Damals war dieser ebenfalls voller Elektrizität gewesen. Das wäre dann schon das zweite mal gewesen, dass er beinahe sein Leben verloren hätte. Warum war Friedobert überhaupt hier? Er versuchte sich zu erinnern.

    Es gab eine Regel auf seiner Heimatweide: Jedes Schaf wird einmal in seinem Leben auf eine andere Weide geschickt, um dort etwas über andere Schafskulturen zu erfahren. Friedobert wollte unbedingt ebenfalls auf eine andere Weide, aber er erhielt immer nur ein und die selbe Antwort: es ist zu früh.
    Irgendwann erreichte eine Nachricht die Oberhäupter seiner Heimatweide, eine Nachricht, dass der Schäfer mit dem Schäfer einer gewissen Düsterheide in Kontakt stand und dass eine Art freundschaftlicher Schafstausch stattfinden sollte. Allerdings stand noch nicht fest, welches Schaf das glückliche war, welches auf die andere Weide sollte. Was natürlich keiner wusste: dieser Tausch war dauerhaft und nicht wie sonst üblich, nur für eine bestimmte Zeit (es ging damals immer das Gerücht um, die Schafe werden nur deshalb für eine gewisse Zeit weggeschickt, damit sie dort fett werden, zumindest fand der Austausch immer in der Zeit vor Ostern statt und seltsamerweise verschanden einige Schafe kurz nachdem sie wieder in der Heimat ankamen, einfach spurlos über Nacht).

    Friedobert war begeistert von der Neuigkeit und machte sich zugleich auf, den ältesten davon zu erzählen, vielleicht konnte er sie ja endlich davon überzeugen, selbst einmal auf eine andere Heide zu dürfen. Die Ältesten waren alles andere als erfreut, schließlich ging es ja um Friedobert, der, der schon Angst bekam, wenn sich ein Gewitter auf einer Entfernung von 5 km näherte, wie sollte er überhaupt am Zaun vorbeikommen? Mal davon abgesehen: dieser Austausch schien etwas besonderes zu sein, auch wenn kein Schaf wusste, dass es so war. Dennoch wollten sie lieber ihr bestes Schaf schicken und das war Friedobert nun einmal nicht.

    Der Tag kam, an dem eine merkwürdige Box, von ein paar Menschen getragen, auf der Weide landete. Stolz wanderte das Prämienschaf, das war das Schaf auf der Heide, das von allen bewundert wurde, in Richtung einer Öffnung der Box, als plötzlich ein komisches Klingeln von irgendeinem komischen Gerät kam. Kurz darauf verschwanden die Menschen einen Moment und genau in diesem Augenblick gab es ein Donnern. Für den Tag war Gewitter angesagt und Friedobert voller Angst rannte wie immer panisch durch die Heide, auf der Suche nach Schutz. Da bot sie eine offene Box natürlich an. Noch bevor das Prämienschaf reagieren konnte, stürmten die Menschen wieder auf die Heide, schlossen die Box, sie waren überzeugt, dass das Schaf darin das ausgewählte war und stürmten damit zu ihrem Fahrzeug.

    Bevor irgendjemand etwas bemerken konnte, waren sie schon auf dem Weg zur Düsterheide: zuerst über Land, dann mit dem Helikopter über Wasser und zuletzt auf die Düsterheide. Die Boten waren auf jeden Fall Idioten, denn als Friedobert sich weigerte, den Zaun zu passieren, sie waren dumm genug, ihn vorher freizulassen, schnappten sie ihn, stiegen in den Helikopter und warfen ihn einfach mit einem Fallschirm ab.

    Was es nun mit dem Zaun auf sich hatte...wer weiß, aber im Moment gab es wichtigeres, wie diese Wale.

  5. #25
    "So weit ich mich erinnern kann, hat sich Jill nie auffällig verhalten, sondern stets brav an ihren Socken gestrickt und ruhig auf der Weide gegrast. Auch ihr Wahlverhalten hilft uns keinen Schritt weiter, sie hatte sich zumeist den anderen Schafen angeschlossen und keinen besonderen Verdacht gegen Jemanden gehegt. Allerdings war sie am vorletzten Tag vor ihrem Tode die Allererste, die Mike angeklagt hatte, ob dort ein Zusammenhang besteht? Nur dem Zufall konnte sie es womöglich verdanken, nicht in der selben Nacht umgekommen zu sein, denn die Reißer wurden gewiss von Scherzo abgelenkt, dessen Wahl allein auf Glöckchen fiel, ganz gleich, ob er wirklich etwas gewusst haben mochte. Nun aber lasst uns zunächst Jills Überreste endlich begraben und sobald alle Schafe erwacht sind, können wir gemeinsam über unser weiteres Vorgehen sinnieren, vielleicht fällt einem anderen Schaf ja noch etwas Kluges ein!"

    Mit diesen Worten trug er die Wollfetzen und Knochen zusammen, die von Jill übrig geblieben waren, und machte sich dazu auf, am Apfelbaum ein weiteres Erdloch auszuheben, direkt neben der Stätte von Frau Määhra. Goliath hoffte, dass in der Zwischenzeit seine Schwester schon etwas Neues herausgefunden haben mochte, denn er sah, wie sie noch immer vertieft in weiter Ferne über den Kotscheiben stand.

  6. #26
    Am liebsten hätte Glöckchen die Kotscheiben vergraben, bei so viel Unwahrem, wie darin stand. Aber sie waren wichtige Beweise, und zumindest die Eckdaten stimmten. Nachfolgende Schafe mussten von dieser Katastrophe erfahren. Schon einmal war durch Baron Baa ein ähnlicher Vorfall entstanden, und man konnte nicht ausschließen, dass es nach diesem Mal wieder vorkommen würde. Dann würde es aber zumindest Aufzeichnungen geben. Sie ärgerte sich, dass Baron Baa so früh von ihnen gegangen war, er hätte bestimmt nützliche Informationen gehabt.
    Später würde sie bei ihrem ersten eigenen Eintrag ("Tag 1 nach Goliath" ,dachte sie stolz) vermerken, dass der Chronikenschreiber vor ihr selbst ein Reißer gewesen war, und klar stellen, dass es nur ihrem Bruder zu verdanken war, dass er entlarvt wurde.

    Vorerst gab es aber Wichtigeres. Ein paar Schafe hatten offenbar begonnen, beim Apfelbaum ein weiteres Grab auszuheben, und Goliath war unter ihnen. Sie wollte ihm gleich Bericht erstatten und auch sehen, wen es denn nun erwischt hatte.
    Als sie näher kam, bemerkte sie, dass Mike sich ebenfalls beim neuen Leithammel herumtrieb. Mit einem äußerst kalten Blick schritt sie an ihm vorbei. Wahrscheinlich fürchtete er wieder einmal um sein Leben, da er mit Böckling so vertraut gewesen war, und versuchte sich nun einzuschleimen. Sie jedoch würde, ganz gleich was er tat, nie vergessen, dass er sich jedes einzelne Mal Böcklings Entscheidung angeschlossen hatte, und zuletzt auch Goliath am Zaun sehen wollte.

    "Wen hat es erwischt?" ,fragte sie schließlich ihren Bruder, nachdem sie sich zu ihm gesellt hatte, und begonnen hatte, beim Graben zu helfen. Inzwischen hatte sie schon fast alle der Schafe auf der Weide zu Gesicht bekommen, doch konnte immer noch nicht klar sagen, wer fehlte.
    Mehrere umstehende Schafe beantworteten ihre Frage schwermütig. So gruben sie eine Weile lang schweigend und traurig, um Jill die letzte Ruhe zu gewähren. Danach war noch genug Zeit, um über Böcklings Machwerke zu sprechen.

  7. #27
    Mike hatte es doch gewusst. Goliath hatte nicht vor auch nur das geringste zu ändern. Lasst uns einfach weitere Schafe dem Zaun opfern in der Hoffnung einer von ihnen könnte ein Reißer sein! Ja, Böckling hat bewusst unschuldige Schafe ausgesucht, aber wie wollte Goliath bitte gezielt die Reißer erwischen wenn er keinen Plan hatte welcher von ihnen zu diesen Monstern gehörte? Außer natürlich er war selbst einer, zum Schein von Böckling ernannt in der Hoffnung sie würden seiner Anschuldigung keinen Glauben schenken, was natürlich nur noch mehr unschuldigen Schafen das Leben kosten würde.

    Oh und da kommt ja seine Schwester, deren Blicke Mike scheinbar durchbohren wollten. Sie war doch nichts weiter als Goliaths Anhängsel und anstatt die Situation selbst zu durchdenken eiferte sie lieber ihrem absolut unfehlbaren Bruder nach. Dieser hätte den gestrigen Tag ja nichtmal überlebt wenn nicht irgendjemand im Verborgenen noch eine Stimme abgegeben hätte!

  8. #28
    Der neue Tag brachte wieder nichts gutes. Gewitter erführ schnell, dass es in dieser Nacht Jill erwischt hatte. Böckling mochte bezwungen sein, die Wölfe als ganzes jedoch nicht. Als interessant würde sich heute sicher erweisen, wie sich Goliath als neuer Leithammel machen würde. Würde er heute Abend ein Schaf hängen, so machte er sich dem schuldig, was er Böckling zu Lebzeiten vorgeworfen hatte: Goliath hatte immer die Meinung vertreten, dass nur der Leithammel Schuld am zaunen von Unschuldigen war, doch würde er die Schuld selbst auf sich nehmen?
    Gewitter ging wie jeden Morgen an den See zu zu trinken, unterwegs etwas Gras fressend. Anschließend schaute er, ob er noch bei Jills Begräbnis mithelfen konnte. Das wievielte Loch grub er heute? Obwohl er nicht von Anfang bei den Begräbnissen mitgeholfen hatte, wollte er nicht darüber nach denken. Die Löcher, bei denen er geholfen hatte, waren schon genug, dass es noch mehr Beerdigungen gab umso trauriger.
    Auch wenn Gewitter immer noch der Ansicht war, dass Goliath niemals einen guten Leithammel abgeben würde, warum sonst hätte der Wolf ihn dazu gemacht, wollte Gewitter vorerst nicht mit ihm streiten. Es war einfach auf der Beerdigung nicht angebracht. Vielleicht würde er später mit Goliath reden. Und in den Kothaufen würde er nachsehen, ob es alte Klausel gibt, um Goliath zu entmachten, den eigentlich war er schließlich nicht von einem Schaf als neuer Leithammel bestimmt worden und sicher wollte Böckling mit seiner Entscheidung eine letzte böse Tat verüben.
    Später würde er sich darum kümmern. Doch jetzt lag noch eine Schicht Erde vor ihm, bis das Loch groß genug für Jill war.

  9. #29
    Gary stand vor Jills Grab und legte ein paar Blumen und saftige Kräuter nieder.
    "Wir werden dich nie vergessen, Freundin!", sagte er schwermütig und funkelte Mike an.
    "Nenn uns nur einen Grund wieso wir den Gehilfen eines Reißers nicht sofort zaunen sollten!"

  10. #30
    "Weil ich verdammt nochmal ein Schaf bin! Böckling war ein Reißer aber durchaus nicht dumm. Er hat die ganze Zeit so getan als wären wir Freunde dabei hat er mich nur ausgenutzt damit ich als Sündenbock dastehe sollte er auffliegen! Wenn ihr mich tötet schenkt ihr den Reißern nur eine weitere Nacht um noch jemanden von uns abzuschlachten!
    Oder denkst du wirklich diese Monster wären so dumm offensichtlich gemeinsame Sache zu machen damit man, sollte einer auffliegen, problemlos Rückschlüsse darauf ziehen kann wer sie sind?
    "
    Aber es würde Mike nicht wundern wenn sie genau das taten. Was waren sie denn schon? Nichts als Schafe...Vermutlich würden die Reißer unter ihnen Mike selbst ein paar Stimmen geben damit der selbe Effekt eintritt wie schon die Tage zuvor: Einer macht den Anfang und schlagartig gehen fast alle andern mit.
    "Vielleicht sollten wir endlich auf Frau Määhras Hinweis eingehen und sehen ob Hammelpuffel ebenfalls zu diesen Monstern gehört."

  11. #31
    "Ähm... Gary, geht es dir noch ganz gut? Wieso hegst du solch einen Groll gegen Mike? Nur weil er der Gehilfe von einem Wolf war, und das natürlich unbewusst? Warum willst du dann nicht gleich alle Freunde von Tatze anklagen? Er hat alle Schafe getäuscht und außerdem wurde er von den Schafen gewählt! Dadurch kannst du sogar ALLE Schafe hier anklagen! Aber nein, du gehts vorzugsweise auf Mike los, wie fast jeder hier. Übrigens, was würdest du machen, wenn es sich herausstellt, dass Mike ein ganz normales Schaf wie du und ich ist? Sei nicht so bescheuert und denk einfach richtig nach!" Silvus wollte sich das nicht mehr anhören. Wie konnten die Schafe Mike, ein Opfer der Wölfe, so fertig machen?

  12. #32
    "Nenn uns nur einen Grund wieso wir den Gehilfen eines Reißers nicht sofort zaunen sollten!"
    "Weil de Gehilfe en Diener des Schäfes war, nicht des Wulfes!" entgegnete Hammelpuffel Gary.
    "Mike ist en verdächtiges Schäf, aber es ist nicht unmeglich, dass er durch seine Dienerschaft dem Ledhammel zuugleich dem Guten dienen wollte?" Hammelpuffel seufzte. "Jill war mir auch ene wahre Freundin, zur Stelle, als ich früher noch Probleme mit anderen Schäfen hatte. - Aber ich zerbreche meinen Schädel nicht aner Wut." Er deutete etwas nach Westen. "Gestern heben ich und einige andere ene Metallwanne freygelegt, welche wir heute irgendwie äufbekommen wollen. Möglicherweise ist dort en todes Schaf. Vielleicht kennst du uns helfen."

  13. #33
    "Nun, Herr Silvus, normalerweise würde ich ihnen sofort zumähen, aber!"
    Gary holte kurz Luft. "Aber Mike war fast den ganzen Tag bei "Tatze", direkt neben ihm. Es fällt mir schwer zu glauben dass man da nichts merken kann."

    Dann hörte er Hammelpuffel.
    "Was für eine Metallwanne?"

  14. #34
    "Wie bereits erwähnt, gestern, als die mesten noch mit dem Ärger beschäftigt waren, hörte ich und einige andere Schafe, welche ihren eigenen Dingen nachgingen, ein nahes Mähen ausem Boden. Wir gruben einige Zentimeter und stießen auf en metallernes Etwas. Dies war die Wanne. Als wir fertig waren, hörten wir ken Mähen mehr - das Schäf schien tot zu sein. Ich wollte die Aufmerksamkeit der anderen wecken, aber niemend hörte auf mich. Also verschob ich aus Ärger das Öfnnen der verschweißten Wanne auf den heutigen Tag."

  15. #35
    "Und wie sollen wir so ein Ding öffnen? Wir sind doch keene Menschen die dazu Hilfsmittel nehmen können."

  16. #36
    Auch Fluffy hatte traurig von dem verstorbenen Schaf Abschied genommen. Sie konnte sich noch an einen kalten Tag im Winter erinnern, wo ihr Jill einmal eine kleine Wollmütze gestickt hatte. Sie hatte sogar besonders viel Platz für Fluffys Ohren gelassen. Und jetzt stand sie schweigend vor ihrem Grab und trauerte um ein weiteres Opfer. Sie hatte gehofft gehabt, nach dem Tod des Leithammels würden diese schrecklichen Vorfälle ein Ende nehmen, doch anscheinend war das nur Wunschdenken gewesen.
    "Warum befiehlt das Leithammel-Lämmchen nicht, dass dieses sinnlose Töten aufhören soll?", fragte sie sich jetzt schon seit einer geraumen Weile, "Der vorherige Leithammel, der ja ein Wolf gewesen war, hat das Zaunen eingeführt. Warum kann er es nicht auch wieder abschaffen? Es muss auch andere Möglichkeiten geben, die restlichen Wölfe zu enttarnen. Er muss doch wissen, dass der Wolf diese Regel nur eingefürt hat, um Zwietracht zwischen uns zu sähen."
    Als sie es nicht mehr aushielt, stellte sie ihre Frage Silvus, der grade in ihrer Nähe stand und dem Mähen von Gary, Hammelpuffel und Mike folgte.

  17. #37
    "Nun, Fluffy, ich denke einfach, dass Goliath möglicherweise ziemlich machthungrig ist. Ich hörte auch, dass er seit mehreren Tagen versucht hat, den Leithammelposten zu übernehmen. Weiß jetzt natürlich nicht, ob das stimmt, bin ja selbst erst einen Tag hier. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen. Wäre ich an der Stelle von Goliath, würde ich genauso handeln. Ich kann es mir nicht erklären, aber es ist einfach so. Oder aber Goliath vertraut seinen Mitschafen so sehr, dass er denkt, sie können die Wölfe finden, anklagen und beseitigen. Ich hoffe nur, das alles bald ein Ende finden wird." Silvus drehte sich um. "Ich gehe jetzt zum Apfelbaum. Ich brauche einfach mal eine Auszeit von der ganzen Sache. Wenn du willst, kannst du mitkommen." Er ging in Richtung Apfelbaum und kletterte auf ihn. Er sah sich den Himmel an und vergaß die Wölfe für einen kurzen Moment.

  18. #38
    "Deswegen konnten wir gestern auch nichts unternehmen. Aber irgendwie muss sich das öffnen lassen. Vielleicht hat Goliath eine Idee."

  19. #39
    Möbius war auch aufgestanden. Er rollte sich herum und dehnte sich. "Oh nein, bin ich müde.", meinte er. "Aber ich muss mir erst was zu Trinken holen." Mit diesen Worten ging er Richtung See. Auf dem Weg dahin flog ihm diesmal ein gelber Schmetterling vorbei. "Ist der schön.......", schmachtete Möbius und seine Augen fingen an zu leuchten. Dieser Schmetterling war zwar nicht so schön wie dieser tolle blaue von vor vier Tagen, aber immerhin ausreichend. Der Schmetterling fog davon und Möbius rannte ihm nach, in die entgegengesetzte Richtung des Sees. Irgendwann war Möbius dann platt. Der Schmetterling war schon fort, als Möbius in Gedanken an den Schmetterling zum See schlurfte. Dort angekommen, trank er erst einmal ordentlich und legte sich dann hin. "Ich bin so erledigt, ich könnte glatt wieder einschlafen." gesagt getan. Am Rand des Sees schlief Möbius erneut ein.

  20. #40
    Es hatte wider Erwarten nicht allzu lange gedauert, das neue Grab am Apfelbaum fertigzustellen. Die Erde war noch recht locker und brüchig, da sie kurz zuvor erst Frau Määhra dort begraben hatten. Hoffentlich endet schon bald dieser ganze Spuk, so dass die Schafe kein weiteres Herdenmitglied zu Grabe tragen müssen. Goliath stand mit einigen anderen Schafen am Apfelbaum, um Abschied von Jill zu nehmen. Er selbst wusste nicht, welche Worte er nun zum Troste den anderen spenden konnte, und so entschied er sich, schweigend dort zu verharren und andächtig darauf zu hoffen, dass es Jill nun ebenfalls zu den Wolkenschafen geschafft haben mochte und Frau Määhra un den anderen nun Gesellschaft leisten würde.
    Glöckchen stand dabei dicht neben ihm und starrte mit glasigen Augen auf das Begräbnis. Trotz allem hatte auch sie dieser Todesfall tief getroffen und die letzten Tage hatten ihr stark zugesetzt. Allerdings schien sie nun zuversichtlich zu sein, dass ab jetzt alles besser werden würde, wo kein Wolf mehr, sondern Niemand geringeres als ihr Bruder über die Herde wachen und ihnen die Richtung weisen würde. Diese große Verantwortung auf dem Rücken tragend, wollte Goliath als Nächstes erneut zu der Herde sprechen, es würde viel Klärungsbedarf geben.

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