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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der vierte Tag

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  1. #1
    Böckling verstand Mikes Einwand.

    "Wir wissen nicht, dass es mehr als ein Reißer ist oder haben wir dahingehend schon einen Hinweiß?
    Und wir dürfen sowieso nicht spekulieren, dass schon alles zu spät ist. Dann können wir uns gleich alle an den Zaun werfen. Wir müssen aber weiterkämpfen! Ich weigere mich zu glauben, dass die Reißer alle Macht an sich gerissen haben. Wir müssen weiterwählen, die einzige alternative wäre es aufzugeben. Solange in uns noch der Überlebenswille brennt, werden wir Schafe nicht untergehen. Ich, Leithammel Böckling, werde zu dem Schwur stehen den ich dieser Heide gegeben habe als ich mein Amt antrat. Ich werde jede Gefahr, die für das gemeine Schaf steht ausschalten und niemals aufgeben!
    ", gab Böckling seinem treuen Adjutanten zu wissen, obwohl er gegen Ende mehr zu sich selbst sprach. Bei manchen Themen geht es ihm einfach durch.

  2. #2
    Gewitter war heute mürrisch. Es gab einfach zu viel Tod und Verderben. Und dann tauchen in diesem Chaos auch noch fremde Schafe auf, dazu auch noch gleich zwei! Eigentlich ziemlich seltsam. Aber etwas anderes war jetzt wichtiger. Die heutige Wahl.
    Gewitter hatte erst vor gehabt, einen der Neuen zu nominieren, einfach, weil er ihnen nicht traute, sah aber ein, dass dies wohl nur auf Vorurteilen den Fremden gegenüber beruhte. Statt dessen nannte er Böckling einen anderen Namen: Goliath, der von Anfang an versuchte, den demokratisch Gewählten Böckling zu stürzen, und dem jede Lüge, jede Anschuldigung recht war, um seinen Plan um zu setzen. Goliath, der eine Anarchie wünschte, die den Schafsgötter sicher zu wider war und sowieso ganz und gar unschafisch war. Goliath, der behauptete einzig Böckling sei am Tode so vieler Schafe Schuld, obwohl auch Böckling letztlich nur dem Willen der Herde folgte. Goliath, der versuchte Ordnung durch Chaos zu ersetzen.
    Zwar hatte Gewitter ein mulmiges Gefühl dabei, als erster seine Stimme zu erheben, aber er hoffte, das richtige zu tun.

  3. #3
    Friedobert wusste nicht, ob er sich fürchten, oder freuen sollte, als die Elektrizität aus dem Zaun entwich. Leider blieb nicht allzu viel Zeit zu überlegen, denn schon kurz darauf hörte er, wie von weitem ein unnatürlicher Laut auf die Weide drang. Kurz darauf hörte er, wie ein Zucken durch den Zaun fuhr. Scheinbar hatte sich ein Notaggregat eingeschaltet, so dass der Zaun nun wieder gefährlich war, wie eh und je.

  4. #4
    Glöckchen und Goliath hatten sich seit der Ankunft der neuen Schafe erstaunlich ruhig verhalten. Sie wollten abwarten, was die neuen Herdemitglieder zu erzählen hätten und sich ein wenig von den Strapazen der vergangenen Tage erholen. Bewusst hatten sie sich auf eine saftige Grasfläche zurückgezogen und dort eine Weile geweidet. Später am Tag, als die Sonne schon nicht mehr ganz so starke Wärme ausstrahlte, legten sie sich aufs Gras und beobachteten die Wolkenschafe, in der Hoffnung, Wolke oder Frau Määhra oder irgendein anderes Schaf zu entdecken.
    "Frau Määhra starb in der Nacht nachdem sie Hammelpuffel angeklagt hatte... als Einzige. Ob das Zufall war oder ob sie wirklich ihn in der Nacht erkannt hatte? Was meinst du?", fragte er Glöckchen, die neben ihm lag. "Hach, es kann nicht mit rechten Dingen zugehen, dass so viele Schafe bereits ihr Leben gelassen haben und wir scheinbar tatenlos sind. Wenn nur Böckling nicht wäre, er bringt uns nur Pech und Unheil, wer weiß, von welchem Geist er wahrhaftig beseelt ist..."

  5. #5
    Jill stampfte wütend mit ihrem rechten vorderem Fuß auf. Hatte Böckling sie tatsächlich nicht gehört, oder ignorierte er sie absichtlich?

    "Hey, Böckling!" rief sie ihm nun laut zu. "Interessiert es dich eigentlich, was die anderen Schafe sagen oder denken? Oder lebst du in deiner eigenen kleinen Welt, in der außer dir und Mike sonst niemand existiert?
    Oder ist es, weil ich es gewagt habe in Erwägung zu ziehen, dass dein "heiliges" Glöckchen auch verdächtig sein könnte. Ich kann mir zumindest vorstellen, dass Scherzo, ähnlich wie Frau Määhra, mehr gewusst hat als wir anderen, nur leider war er nicht in der Lage, es uns mitzuteilen."


    Jill hoffte, dass Böckling ihr nun endlich einmal Gehör schenken würde.

  6. #6
    Anscheinend war Nivicolas nur gehauchte Frage zu leise gewesen, als dass sie jemand hätte hören können. Ihr Mund fühlte sich furchtbar trocken an, sodass sie sich nicht in der Lage sah, ihre Frage zu wiederholen. Doch dann hörte sie, wie ein ihr unbekanntes Schaf mit Fluffy über das verstorbene Lämmchen Scherzo sprach. Also hatten sich die Wölfe tatsächlich Scherzo geholt. "Warum?", flüsterte Nivicola. "Warum Scherzo…? Warum musste Scherzo… nur so sterben?! Er ist ein Lämmchen! Ist es denn so wenig wert, ein Lämmchen zu sein?!" Am Vorabend hatte sie sich für den Schutz aller Lämmchen ausgesprochen, doch wieder einmal wurde sie mit ihrer eigenen Machtlosigkeit konfrontiert. Was nützte es, Möbius und die anderen Lämmchen vor dem Zaun zu bewahren, wenn sie dafür nachts den Wölfen zum Opfer fielen? "Es gibt nur eine Möglichkeit, dem ein Ende zu bereiten… der Wolf muss um jeden Preis heute sterben!", dachte sie laut nach. Doch leider hatte sie nicht den geringsten Verdacht. Jill verdächtigte offensichtlich Glöckchen. Und Gewitter hatte soeben Goliath angeklagt. Doch es stand für Nivicola außer Frage, ein Lämmchen anzuklagen. Doch wen dann?! Sie wandte sich an Jill: "Jill, Du verdächtigst Glöckchen. Fällt es Dir nicht schwer, so über ein kleines, unschuldiges Lämmchen zu denken?"

  7. #7
    "Auch ich bin der Meinung, dass einer der Zwillinge ein Wolf sein muss, auch wenn mir Goliath da eher wahrscheinlicher vorkommt. Natürlich könnte ich mich auch irren, das hieße aber, dass entweder du Leithammel, oder dein Kumple Mike ein Wolf sein müsst!", Friedobert war von seinem Platz zurückgekehrt und hatte das Gespräch zwischen Böckling, Jill und dem Rest gehört. "Dass Frau Määhra Glöckchen beschuldigt hatte, will noch nichts heißen, erst wenn wir ihre andere Wahl, nämlich Hammelpuffel, überprüft haben, können wir da genaueres wissen. Bis dahin halt ich mich aber mit meiner Stimme noch zurück, oder habt ihr da irgendwas dazu zu sagen?"

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