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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der vierte Tag

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  1. #1
    "Oh-uhm... ich bin gar nicht neu. Ich suche einen Freund, aber ich kann ihn nicht finden!", sagte Mmii besorgt. "Bitte helft mir ihn zu finden!"
    "Hm...? Kennen wir uns? Du kommst mir so bekannt vor, Kleiner. ...Ah! Wieso habe ich in letzter Zeit kein Benehmen?" Das Gras war zwar etwas nass, aber Silvus ignorierte das und legte sich hin. "Mein Name ist Silvus, Silvus von der Frühlingsheide. Und dein Name ist Mm... nein, vergiss, was ich gesagt habe. Wie heißt du denn, Kleiner?"
    "I-ich heiße Mmii. Und mein Freund, den ich suche, heißt Scherzo! Helft mir ihn zu finden, bitte! Ich wollte ihm noch etwas geben..."

  2. #2
    "Mmii sagst du? Nun, schön dich wiederzu... äh... nett dich kennenzulernen. Und du suchst deinen Freund Scherzo? Ich habe gehört, wie einige Schafe da drüben diesen Namen gerufen haben. Wenn du willst, kann ich dich dahin führen, Kleiner. Du kannst auch auf meinem Rücken klettern." Silvus nahm den kleinen Mmii auf seinen Rücken und ging zu den anderen Schafen. Allerdings wirkten alle betrübt, nur wusste er nicht warum. "Hier sind wir." Er legte sich auf den Boden und Mmii sprang von seinem Rücken herab. "Suche du diesen Scherzo, ich bleibe erstmal hier hinten liegen. Der Tag heute war schon anstrengend genug."

    Geändert von TrustyBell (03.05.2011 um 11:53 Uhr)

  3. #3
    Jill hatte eine unruhige Nacht verbracht. Selbst Garret, bei dem sie sich so sicher war wie noch bei keinem anderen zuvor, war keiner der Reißer gewesen. Anscheinend musste sie ihre Denkweise noch einmal umstellen. Als Jill aufwachte, sah sie sich gleich um und hoffte, dass es an diesem Morgen mal kein neues Opfer zu beklagen gab. Als sie jedoch in einiger Entfernung bereits eine kleine Ansammlung an Schafen sah, verflog diese Hoffnung auch schon wieder. Jill ging zu ihnen hinüber und erblickte Böckling, wie er zusammen mit Mike einen leblosen kleinen Körper davon zog. „Oh nein, der arme Scherzo!“ stieß Jill hervor, als sie seine Leiche erkannte. Die Opfer wurden immer jünger. Jill dachte darüber nach, wer es auf Scherzo abgesehen haben könnte, und ihr fiel seine Anschuldigung vom gestrigen Tag ein. ‚Glöckchen?‘ dachte Jill und antwortete sogleich sich selbst: „Nein nein, das kann doch nicht… oder doch?“

    Dann erblickte sie ein Schaf im Gras liegen, welches sie zuvor noch nie gesehen hatte. Bis vor einigen Tagen wäre dies für Jill relativ normal gewesen, da sie sich selten auf der gesamten Weide aufhielt, doch nach den Ereignissen der letzten Tage, kam es ihr doch ein wenig merkwürdig vor. Da sie sich jedoch auch nicht die Blöße geben wollte, zuzugeben, dass sie nicht jedes Schaf auf der Weide kannte, fragte sie ihn nur: „Nanu, wo hast du dich denn in den letzten Tagen verkrochen?“

  4. #4
    Glöckchen lag schon eine Zeit lang wach, doch sie regte sich nicht. Sie begann sich zu fragen, wozu sie überhaupt noch aufstehen sollte. Nichts hatte sich bisher geändert, nach wie vor wurden sie immer weniger auf der Weide, und niemals hatte es die getroffen, die es verdient hatten.
    Die anderen Schafe schienen dafür immer früher aufzustehen, zumindest hörte Glöckchen schon einige Stimmen, die über die Heide hallten. Einige davon kamen ihr sogar fremd vor, aber das war vielleicht nur, weil- „Oh nein, der arme Scherzo!“
    Glöckchens Herz begann schnell zu hämmern. Scherzo? Nein, nicht Scherzo. Wenn ihm etwas passiert war, dann begannen die Reißer nicht nur, jetzt auch auf Lämmchen los zu gehen. Auch sie selbst würde plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Unter normalen Umständen war das natürlich wünschenswert, jetzt allerdings hätte sie lieber darauf verzichtet.
    Leicht stubste sie Goliath, der wie immer neben ihr lag, in die Seite. "Bist du wach?" ,fragte sie ihn schwach.

  5. #5
    Gary lief über die Weide. Wer war nur der Leithammel. Er fragte das erstbeste Schaf das er sah.
    "Entschuldigung ... Weißt du wo euer Leithammel ist?"

  6. #6
    Wieder hatte er nicht recht behalten, was war nur los? Friedobert wachte an diesem Morgen schon recht früh auf. Es schien von Tag zu Tag immer kälter zu werden, ob das am Wetter lag, oder war es viel mehr dieses blutige Opferritual, welches den Zaun wohl nicht zu befriedigen schien. War er wohl hinter Friedobert her? Wer weiß das schon, aber er hoffte, dass es nicht so war, hatte er doch vor ihm am meisten Angst, wahrscheinlich sogar mehr als vor den Wölfen. Friedobert stand auf und schon holte ihn das aktuelle Ereignis ein, denn nun schien es in der Nacht eines der Lämmer erwischt zu haben. Die Vermutung wurde Gewissheit, als er sich den anderen Schafen näherte, die sich um den leblosen Körper gestellt hatten.

    Doch schien diesmal etwas anders zu sein. Waren nicht plötzlich Schafe da, die er noch nie gesehen hatte?

  7. #7
    Silvus lag auf dem Gras und ruhte sich ein wenig aus, als ein Schaf kam und ihn ansprach. "Hm...? Kennen wir uns? Normalerweise vergesse ich kein so hübsches Schaf wie Sie. Mein Name ist Silvus, ich komme nicht von hier. Es scheint, als habe ich mich verlaufen und komme hier nicht mehr weg, weil ein bedrohlicher Zaun einen Ausweg verhindert. Wissen Sie zufällig, wer hier das Sagen hat? Oh, und wie heißen Sie, gute Dame?"

  8. #8
    Jill war nun vollkommen verwirrt. "Nicht von hier? Wie kann das denn sein? Ach, ich bin übrigens Jill. Und das da drüben ist unser Leithammel Böckling." Sie deutete zu ihm hinüber. "Aber sag mal, wie kommst du denn hierher? Denn wie du schon richtig erkannt hast, gibt es einen elektrischen Zaun, der die komplette Weide umfasst."

    Neben der Neugier war es auch noch eine andere Sache, die Jill zu dieser Frage bewegte: Wenn ein fremdes Schaf es schaffen konnte, auf die Weide zu gelangen, so waren die Reißer sicher genauso in der Lage dazu. Und wohlmöglich verschwanden sie auf diesem Weg auch jede Nacht wieder. Wenn dies der Fall war, dann sollten sie auf jeden Fall sofort mit der grausamen Zaunerei aufhören, denn dann waren sie alle Schafe und niemand von ihnen in Wahrheit ein Wolf.

  9. #9
    Von Tag zu Tag bekam Goliath weniger Schlaf. zumindest kam es ihm so vor, denn an diesem Morgen weckte ihn seine Schwester besonders früh. Er öffnete nch hal verschlafen seine Augen und schaute sich im Liegen langsam um. "Ja, ich bin wach, oder zumindest schlafe ich nicht mehr!", murmelte er zu Glöckchen. Goliath hatte schon eine leise Vorahnung, dass auch an diesem Morgen wieder ein Schaf von ihnen gegangen sein würde. Die Frage war bloß, wen es dieses Mal getroffen hatte. Säuerlich musste Goliath feststellen, dass sie schon wieder einen wertvollen Tag sinnlos hatten verstreichen lassen und gestern Abend ein weiteres unschuldiges Schaf hingerichtet worden war. Die Liste der Toten war bereits lang und noch immer war Böckling der Leithammel. Sollte sich das Leben auf der Heide zum Guten wenden, damm musste sich etwas ändern, und zwar rasch!
    "Ich kann von hier aus zwei neue Schafe erkennen, weißt du wer sie sind? Wollen wir zu ihnen gehen und sie begrüßen?"

  10. #10
    Wie kam Silvus auf die Weide? Er lief ein wenig im Kreis und sagte dann: "Eine Leichtigkeit. Ich bin auf einen Baum geklettert und von dort auf die Weide gesprungen." Er deutete auf einen Baum am Rande des Düsterwaldes. "Sehen Sie, da drüben ist der Baum. Allerdings schaffe ich es nicht von hier wegzukommen. Es gibt innerhalb der Weide keinen Baum, der am Rand, als bei dem gefährlichen Zaun, steht. Das macht die ganze Sache natürlich komplizierter. Ich war eigentlich auf dem Weg in eine Stadt, Sie müssen nicht fragen warum, und kam hier vorbei, um nach dem Weg zu fragen. Ich bin von der Frühlingsweide, sie liegt auf der anderen Seite des Düsterwaldes." Silvus schaute sich ein wenig um und fragte dann: "Jill, so ist doch ihr Name, oder? Wissen Sie vielleicht, wie lange Mmii schon hier ist? Es scheint, als würde er sich nicht wirklich an mich erinnern. Jedenfalls... danke nochmal für ihre Hilfe, ich werde mich kurz mit dem... Leithammel sagten Sie? Genau, ich werde mich mal mit diesem unterhalten." Silvus ging in Richtung des Leithammels, der anscheinend jemanden begrub.

  11. #11
    Gewitter erwachte durch den Trubel um die Neuankömmlinge. Skeptisch musterte er sie kurz, bemerkte jedoch, dass heute Nacht Scherzo verstorben war. Zwar hatte er kaum etwas mit dem Lämmchen zu tun gehabt, doch seit dem Tod seines Freundes war Gewitter nicht mehr so abgebrüht wie früher. Es bewegte ihn sehr, immer mehr Schafe der Herde sterben zu sehen und er gesellte sich zu Böckling und Mike um auch bei diesem Grab zu helfen. "Lass mich euch beim Buddeln helfen"
    Irgendwo am Rande dachte er noch, dass die Neuankömmlinge möglicherweise getarnte Wölfe waren, die jetzt mutig oder dumm genug waren, auf die Weide zu kommen, aber er verschob den Gedanken vorerst und konzentrierte sich aufs Graben.

  12. #12
    Während sie Scherzo begruben musterte Mike die Neuankömmlinge misstrauisch. Hatten die Reißer etwa noch mehr von ihrer Art eingeschleust um ihnen nun den Todesstoß zu verpassen? Aber nein, die letzten Tage hatten gezeigt das die offensichtlichste Wahl scheinbar jedes Mal die falsche war. Hatten die Reißer sich wahrhaftig so gut getarnt, dass sie verglichen mit dem Rest der Heide überhaupt nicht auffielen.
    "Was soll bloß aus uns werden? Wenn das so weitergeht wird selbst Goliath unschuldig sein da er genau wie die anderen Verdächtigen viel zu auffällig ist. Könnte aber natürlich auch deren Taktik sein damit wir sie eben nicht ausfindig machen..."
    Daraufhin wandte er sich in Richtung der Neuankömmlinge.
    "Ihr habt euch einen wahrlich schlechten Zeitpunkt ausgesucht um hierher zu kommen. Wir werden momentan einer nach dem andern von Wölfen abgeschlachtet."

  13. #13
    Gary sah Mike ungläubig an.
    "Wölfe? ...wieso wehrt ihr euch denn nicht? Haut ihnen die Hufe um die Ohren und schon geht deren Schädel zu Bruch. Und wieso hilft euch der Schäfer nicht? ...und wieso ist euer Zaun dort voller Blutspitzer?"

  14. #14
    "Wow, du kannst auf Bäume klettern?" Jill war sichtlich begeistert von dem Neuen. "Wir haben auch ein Schaf, das das kann. Unser Mike da vorne. Er bereitet gerade zusammen mit Böckling das Begräbnis für Scherzo vor." Mit einem Male war Jills Begeisterung verflogen und sie senkte den Kopf. "Der arme Kleine, er war noch keine zwei Jahre alt."

    Dann fragte Silvus sie nach Mmii. "Hm.. lass mich mal überlegen. Ich weiß es nicht genau, wie lange der Kleine schon hier ist. Einige Monate vielleicht, es könnte aber auch schon bald ein Jahr sein. Ich vertu mich da leider schnell." Erneut senkte sie den Kopf. "Es tut mir leid, dass ich dir nicht weiter helfen kann."

    Sie folgte ihm in Böcklings Richtung. "Ja, du solltest dich am besten gleich bei ihm vorstellen."

  15. #15
    Böckling und Mike hatten Scherzo bereits in die Erde gelegt und begannen das Loch wieder zuzumachen. Mike machte eine kurze Pause und sprach ihn an.

    "Gut gesprochen Mike. Je auffälliger oder verdächtiger das Schaf, desto eher ist es ein Schaf. Sollen wir eher den wählen den wir am ehesten für ein Schaf halten? Diese verdammte Reißerplage hat uns jeglicher Vernunft beraubt. Wie immer wir vorgehen, es bringt nichts. Ich finde es erstaunlich, dass Goliath der einzige ist, der offen gegen mich vorgehen will. Tja, sie können schon einen neuen Leithammel haben nur werden sie zu spät merken, dass auch er nichts besseres bewirken können wird, denn im Endeffekt ist es die Herde selbst die entscheidet, die letzte Wahl habe ich überhaupt nicht mehr beeinflusst. Garret starb zu Unrecht. Ich habe es der Herde gesagt, doch niemand wollte auch mich hören. Pah! Schlechte Führung sagt er, ich selbst seid es die euch schlecht führt." ,antworte Böckling seinem letzten getreuen Kameraden auf dieser Herde, alle anderen hatten die Reißer genommen oder wurden durch die Herde ermordet. Es schien hoffnungslos.

    Dann bemerkte Böckling, dass vor ihnen ein neues Schaf stand. Er hat es in der Tat noch nie gesehen. Wie konnte das sein? Er sprach das neue Schaf Gary sofort an.
    "Ich bin der Leithammel dieser Herde und du, Neuankömmling, wie zur Hölle bist du hierher gekommen? Ist der Schäfer etwa hier? Hat er euch hergebracht? Los sag schon!", forderte er ihn ungeduldig auf.

  16. #16
    Gary sah Böckling an.
    "Nein, ich sollte zu so einem dummen Wettbewerb den die Menschen lieben. Schafsausstellung ... Der Mensch der mich nach Hause fliegen sollte ... Der trat mich über dieser Weide in den Hintern und nun bin ich hier. Und eigentlich wollte ich dich fragen ob der Schäfer hier ist ... Ich würde nämlich gerne zu meiner Frau und meiner Tochter zurück. Allerdings, ...wie ich so höre scheint es hier ersthafte Probleme zu geben."

  17. #17
    Glöckchen nickt Goliath zu, und erhob sich. "Ja, lass und schnell hingehen." ,sagte sie, als ihr auffiel, dass die Neuen sich bereits Böckling und Mike genähert hatten. "Wenn der da" und sie deutete recht abfällig mit ihrem Kopf in Richtung Mike "es schafft, sie gleich am Anfang einzuwickeln, hat er wieder zwei Schafe, die ihn schützen. Dann hört das hier nie auf."
    Sie beeilten sich, um zu den anderen zu kommen, und Glöckchen verschwendete erst einmal keinen Gedanken daran, wie es überhaupt möglich war, dass einfach so neue Schafe auf die Weide kommen konnten. Doch dann hörte sie von weitem Böcklings letzte Satzfetzen, und er schien etwas von dem Schäfer zu sagen. "Hast du gehört? Vielleicht ist der Schäfer da, und rettet uns endlich aus diesem Chaos!" Ihre kleinen Lammbeine wurden noch ein bisschen schneller, und bald war sie mit ihrem Bruder bei den Neulingen und dem Leithammel angekommen.

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