Nivicola war etwas irritiert. "Das versteht ich jetzt nicht so ganz", meinte sie zu Friedobert. "Warum muss entweder Goliath oder Böckling oder Mike ein Wolf sein?"
Nivicola war etwas irritiert. "Das versteht ich jetzt nicht so ganz", meinte sie zu Friedobert. "Warum muss entweder Goliath oder Böckling oder Mike ein Wolf sein?"
"Es ist einfach nur logisch, dass entweder alle von ihnen Wölfe sind und zu ihrer eigenen Tarnung sich gegenseitig beschuldigen, schließlich würde so wenigstens einer, oder bei Böckling und Mike sogar zwei sich unverdächtig machen, wenn der dritte sich als Wolf entpuppt. So hätte er vielleicht auch die Möglichkeit, die Herde von allein auszulöschen, ohne dass wir etwas dagegen tun könnten. Es klänge zumindest einleuchtend...aber so sicher bin ich mir natürlich nicht, wär es so, hätte ich schon längst einen Wolf enttarnt..." sprach Friedobert zu Nivicola. "Reißer sind schlau, denen würde ich alles zutrauen, selbst ihre eigene Rasse zu verraten, um an ihr Ziel zu kommen. Aber bis es soweit ist, dass ich sicher weiß, wer nun ein Wolf ist, müssen wir mit Hinweisen leben, die auf dem Gefühl basieren und mein Gefühl sagt mir, dass einer von ihnen ein Wolf ist."
Jill hörte, was Nivicola zu ihr sagte. "Nivi, hast du mir überhaupt genau zugehört? Ich habe nicht gesagt, dass ich Glöckchen verdächtige. Ich habe es lediglich in Erwägung gezogen, dass man sie als genauso verdächtig ansehen könnte wie Hammelpuffel. Unsere gute Frau Määhra hat an ihrem letzten Tag als einzige Hammelpuffel angeklagt, und in der Nacht wurde sie von den Wölfen gerissen. Gestern hat das Lämmchen Scherzo als einziges Glöckchen verdächtigt, und wurde ebenfalls in der Nacht von den Wölfen getötet. Da liegt die Vermutung Nahe, dass sie etwas wussten, es nur nicht geschafft haben, sich uns mitzuteilen.
Und natürlich fällt es mir schwer eine unserer Jüngsten anzuklagen, ich will auch nicht glauben, dass sie etwas mit den Reißern zu tun haben könnte. Nur einfach so außer acht lassen, sollten wir es nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass Böckling es tut, er ignoriert mich einfach, so wie er auch gestern Scherzos Wahl nicht akzeptieren wollte. Überhaupt finde ich es sehr merkwürdig, dass Böckling da für einige so sehr seine Klaue ins Feuer legt."
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Böckling hatte tatsächlich gar nicht bemerkt, dass er da angesprochen wurde, die Neuankömmlinge hatten ihn wohl kurz abgelenkt. Er konnte ja nicht überall Augen und Ohren haben.
"Entschuldigung falls ich dich überhört habe, Jill. Ich hab etwas mehr um die Ohren als sonst, du weißt ja, Reißerplage und so. Was du sagst ist natürlich berechtigt, es könnte sein, dass die beiden etwas mehr gewusst haben als wir anderen. Ich gehe aber nicht so weit, die beiden gleich zu beschuldigen, das hat uns die letzten Tage auch wenig gebracht, da haben wir auch etwas zu rasch gehandelt.
Was die Wahl von Scherzo betrifft ... nun es gibt gewisse Schafe die mir näher stehen als andere. Ihr könnt von mir nicht erwarten, dass ich objektiv bin. Niemand hier ist das. Falls die Mehrheit unbedingt will, dass wir das jüngste Lämmchen töten, so werde ich mich nicht einmischen. Aber erwartet keine Unterstützung von mir.
Naja, und, dass ich meinen Assisstenten schütze ist nur natürlich. Wer sollte ihn ersetzen, falls er tot ist? Ich denke nur praktisch nach."
Auch Blanche hatte sich zu den anderen Schafen gesellt. Sie hatte über einige Dinge nachgedacht und mischte sich nun ins Gespräch:
"Ich glaube schon, dass Scherzos Tod mit seiner Wahl von gestern zusammenhängen könnte. Aber das muss nicht unbedingt heißen, dass Glöckchen einer dieser verdammten Wölfe ist. Könnte es nicht auch sein, dass Goliath sein geliebtes Schwesterchen beschützen wollte, indem er nachts das arme Lämmchen niedermetzelt, dass es gewagt hat, sie anzuklagen?"
"Nun, ...", wandte Gary ein. "Wäre der Bruder ein Wolf, dann wäre auch die Schwester ... Immerhin können Schafe und Wölfde keine Geschwister sein!"
Hammelpuffel legte mit den anderen drei Schafen das oberflächennahe Behältnis frei, in welchem offenhöhrlich ein Schaf gefangen sein sollte, welches beim Fund erstummte. Dieses Behältnis war eine schwere Metallwanne mit einem festgeschweißten Deckel. "Und wie sollen wer die ufbekommen?" "BÖCKLING!" rief Hammelpuffel zu dem Schafsauflauf mit dem Hauptmann.
--Die Werwölfe kehren wieder...
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"Hm, Böckling konnte Mike nie ausstehen - Doch seitdem die Wölfe da sind, ist dies anders? Bitte erzählt mir mehr. Sicher, auf das erste Mäh ist es verdächtig, aber ... Ich benötige Informationen... Wenn ich schon jemanden nennen muss, dann kann ich nicht einfach so einen Namen sagen!"
Damit hatte Gary allerdings recht, da musste Blanche zustimmen. "Hmm, natürlich ist das auch möglich", meinte sie und senkte ihre Stimme soweit, dass die Zwillinge nichts hören konnten. "Geht man davon aus, dass einer der beiden ein Reißer ist, muss der andere ebenfalls einer sein." Dann fügte sie hinzu: "Allerdings habe ich gehört, dass sich die Menschen früher erzählten, bösartige Wesen würden Babys stehlen und sie mit ihrem eigenen Nachwuchs vertauschen, welcher später einen schlechten Charakter entwickelt und die Natur seiner Eltern annimmt. Vielleicht können Reißer so etwas auch tun?
Auf jeden Fall bin ich sicher, dass dies auf ***Goliath*** am ehesten zutrifft. Er hat von Anfang an versucht, die Herde aufzuhetzen, ohne dabei nach einer sinnvollen Möglichkeit zu suchen, uns alle zu beschützen! Garantiert wollte er nur die Aufmerksamkeit von sich lenken!"
Jill war erstaunt. Böckling ging doch tatsächlich mal auf sie ein. Zufrieden war sie mit seiner Antwort jedoch nicht.
"Nun, direkt beschuldigt habe ich die beiden auch nicht. Nur erwähnt, dass sie, oder zumindest einer von ihnen, verdächtig sein könnte.
Aber interessant, wie du hier versuchst mir Worte ins Maul zu legen und die Herde mit deiner Meinung zu manipulieren.
Und interessant Böckling, dass du es so offen zugibst, dass dir manche Schafe näher stehen als andere.
Da ich nichts davon wüsste, dass du hier Familienmitglieder unter der Herde hast, die wohl jeder von uns beschützen würde, kann es sich dabei doch nur um deine Reißerkumpel halten!
Ja Böckling, ich beschuldige dich, selbst Teil dieser Plagen zu sein.
Und was deinen sogenannten Assistenten Mike angeht, finde ich es auch relativ auffällig, dass du bis vor einigen Tagen noch rein gar nichts von ihm gehalten hast, und sobald die Reißer hier auftauchten er auf einmal dein bester Freund ist."
Jill hatte sich richtig in Rage geredet. So wütend war sie noch nie auf ein Schaf gewesen.
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"Du weißt nicht, dass ich Glöckchen als vermutlich intelligentstes Lämmchen in der Heide sehe? Natürlich werde ich schauen, dass sie lebt solange es keinen stichhaltigen Beweis gegen sie gibt und wer soll denn auf die Chroniken und die wertvollen Kot-Schriften achten? Ich bin enttäuscht wie kurzsichtig du bist, Jill. Fast schienst du wie eines der vernünftigeren Schafe.
Und ich habe niemals was davon gesagt, dass Mike mein "Freund" ist, ich verstehe nur, dass er sehr nützlich ist und ich einen tatkräftigen Gehilfen brauche."
Böckling versuchte angesichts ihrer Anklage die Ruhe zu bewahren.
"Nun gut, dann schließt du dich denen an die mich verdächtigen? Dann laß mich aber auch meinen Verdacht äußern, als Leithammel bin ich praktisch gezwungen mich hier "einzumischen".
Ich beschuldige Goliathein Reißer zu sein, wie gestern auch. Ich begründe meinen Verdacht darauf, dass er gezielt versucht die Machtverhältnisse unserer Gemeinschaft zu brechen um selbst Leithammel zu werden, angesichts unserer Lage ist er damit für mich der eheste der ein REißer sein könnte.
Hmm, falls ihr mich dann entschuldigt ich muss einige Vorkehrungen für heute Abend treffen." Damit verabschiedete er sich und begab sich zum alten Kothaufen.
"Naja, jeder würde sich wohl verändern, wenn er zum Leithammel ernannt werden würde und als Leithammel muss man auch mit jedem klarkommen.", sprach Friedobert zu Gary "Schließlich kamen die Reißer erst nach seiner Wahl, was alles noch eigenartiger macht. Nichtsdestotrotz bleib ich vorläufig bei meiner alten Wal und nenne auch heute Goliath. Vielleicht wird der heutige Tag mir ja noch einiges klarer werden lassen..."
Nachdem Jill ihre Anschuldigung vorgebracht hatte, wurde sie auch gleich von Gary, dem anderen Neuankömmlung auf der Weide, angesprochen. Sie versuchte, sich wieder ein wenig zu beruhigen.
"Nun, ich weiß nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Vor einigen Tagen, als die Reißer noch nicht unter uns waren - oder zumindest hatten sie noch nicht zugeschlagen - gab es eine ziemliche Aufregung um Mike. Er verhielt sich ganz anderes als die restlichen Schafe der Herde. So aß er zum Beispiel Vogeleieger, er kochte sie auf einem heißen Stein, wie es die Menschen wohl auch machen, und er sagte, dass er gerne ein Mensch wäre und lieber bei den Menschen leben möchte. Viele von uns, darunter auch Böckling, bezeichneten Mikes Verhalten als unschafig. Das war übrigens auch genau der Tag, an dessen Ende Böckling zum Leithammel gewählt wurde. Am nächsten Tag dann, nachdem die Reißer das erste Mal zugeschlagen hatten, wählte er ausgerechnet Mike zu seinem Assistenten. Das finde ich schon ziemlich verdächtig."
Jill hoffte, dass Gary irgendwie verstand, was sie ihm sagen wollte.
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"Jill ... Ich weiß es klingt verrückt, aber ... Seid ihr euch sicher dass Mike ein Schaf ist? So wie du ihn beschreibst ist er ehr ein Mensch der sich als Schaf ausgibt ...Unschafig ist es auf alle Fälle! Hm, wenn Mike ein Mensch im Schafspelz wäre, dann ... Hm, was ist dann Böckling? Und ... dieser Goliath den hier alle anklagen ... Was meinst du dazu?"
"Nein, sicher bin ich mir bei Mike ebensowenig" entgegnete Jill Gary. "Vor zwei Tagen waren wir auch bereits kurz davor ihn zu zaunen. Aber leider hat sich die Mehrheit für ein anderes Schaf entschieden, welches sich im Nachhinein als unschuldig heraus stellte."
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"Hm ... Es ist sicher nur ein Zufall, ich meine ... Dieser Mike, er scheint schon so unschafig zu sein dass er schon ein Schaf sein muss... Oder ein Mensch der sich für ein Schaf hält. ...Es wäre nicht das unmöglichste. Aber scheinbar wollen die meisten Schafe heute Goliath umbringen... ...wäre es nicht auch machbar die Hufe des verurteilten Schafs zusammenzubinden? Wenn sich das Schaf nicht mehr bewegen könnte, wäre es doch auch gut ... Und es müssten nicht noch weitere unschuldige sterben."
"Es schent, als hätten wir keine Möglichkeit, deses Metallding aufzubekommen. Verdammt, und Böckling ist mal wieder taub. Habt ihr irgendwelche Vorschläge? Es geht womöglich um Leben und Tod." Doch denen fiel auch nichts wirklich hilfreiches ein. (Dann wende ich mich mal direkt an den Bock,...)
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~ im Gedenken einander auf Helvegen wandernd ~
Die Anklage des Leithammels ging natürlich nicht an die jungen Geschwister vorüber. Rasch musste Goliath nun handeln, um die nahende Katastrophe abzuwenden und womöglich noch die Hoffnung erhalten zu können, dass die Schafe gemeinsam diese schicksalshaften Tage überleben werden. selbst wenn er sich damit einer noch größeren Gefahr aussetzte.
"Nun ist es also so weit gekommen. Gewiss fast ein Dutzend Schafe haben wir inzwischen zu beklagen und nun will unser Leithammel auch mich, seinen größten Widersacher, in den Stunden schwerster Not aus dem Wege räumen. Seht ihr denn nicht, welch wahren Machenschaften Böckling insgeheim ausgeheckt hat? Er ist nicht mehr das Schaf, was er früher einmal war, sondern nunmehr ein gefährlicher Reißer, ich selbst habe ihn letzte Nacht mit meinen wachen Augen gesehen, als er sich ihn einen aus dieser verhassten Brut verwandelte! Wir müssen heute Abend die richtige Entscheidung treffen, sonst wird schon bald alles verloren sein und die Reißer die Überhand in unserer Herde gewinnen. Seine Gewaltherrschaft und seine willkürlichen Anklagen müssen ein Ende haben, er hilft schlussends nur unseren schlimmsten Feinden!"
Geändert von Edmond Dantès (05.05.2011 um 17:41 Uhr)
"Was meinst du mit, du hast ihn gesehen? Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht alleine Nachts irgendwo rumtreiben sollst!" ,wandte sich Glöckchen erschrocken an ihren Bruder, der aber schon viel zu sehr in seine Reden vertieft war, um es wirklich wahrzunehmen. Im ersten Moment war der Schock, dass ihr Bruder so etwas Gefährliches unternommen hatte, größer als die Überraschung über den Inhalt seiner Aussage.
Doch dann dämmerte ihr, was Goliath eigentlich gesagt hatte, und ein kurzes, aber lautes "Iiek" entfuhr ihr. Sie glaubte ihrem Bruder immer alles, was er sagte, und auch in diesem Fall hätte sie niemals daran gedacht, dass er lügen könnte. "Ich glaube, jetzt möchte ich ebenfalls nicht mehr, dass Böckling diese Herde leitet."
Dann stellte sie sich dicht neben Goliath und sah mit dem bösesten Blick, den sie zustande brachte, durch die Runde der anderen Schafe. Wie konnten sie nur ihren Bruder anklagen, wie konnten sie die beiden nur auseinander reißen? Ohne Goliath machte das Leben auf der Weise keinen Sinn mehr, deshalb gab es keine andere Möglichkeit, als gegen den Leithammel zu stimmen.