Erfreut bemerkte Blanche, die ebenfalls beim Ausheben half, dass sich nun auch Goliath dazu gesellt hatte. Das machte es natürlich einfacher, ihn und Garrett zu beobachten. Allerdings ließ nichts, was sie sah, darauf schließen, dass die beiden sich heimlich gegen die Herde verbündet hatten. Sie war sich ohnehin nicht ganz sicher, ob Goliath etwas damit zu tun hatte, denn es fiel ihr etwas schwer, zu glauben, dass er jede Nacht voller Hinterlist und ohne dabei gesehen zu werden ein Schaf tötete. Wenn er ein Reißer wäre, würde er vermutlich eher seinen Mut zur Schau stellen, indem er mitten am Tag in seiner Wolfsgestalt die Herde heimsuchte, um dann einen heroischen Abgang zu machen und wieder zu verschwinden - oder sowas ähnliches. Dennoch hatte Blanche in den letzten Tagen eines gelernt: Man sollte nichts ausschließen und sich auf nichts verlassen. Und abgesehen davon war da immer noch Garrett, ihr momentaner Hauptverdächtiger. Ihn würde sie ganz besonders im Auge behalten und sehen, wohin das führte. Doch jetzt galt es erst einmal, die Überreste der armen Frau Määhra zu begraben und zu hoffen, dass sie einen guten Platz bei den Wolkenschafen gefunden hatte. Vielleicht war sie aber auch noch nicht dort angekommen, denn als Blanche gen Himmel blickte, sah sie nur ein paar flauschige, weiße Schafe auf strahlendem Blau. Es würde ein warmer Tag werden.