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Provinzheld
Ein lautstarkes Mähen weckte Nivicola aus ihrem unruhigen Schlaf. "…vollstreckt durch die irren Gedanken unseres Leithammels Böckling, der offensichtlich nicht von seinen Machenschaften absehen wird, uns heute wieder über den grausamen Tod eines weiteren Herdenmitglieds abstimmen zu lassen! Wir müssen diesen Wahnsinn auf der Stelle beenden! Hört nicht mehr auf Böckling, dieses Schaf, welches uns alle mithilfe seines Schergen nur in unser eigenes Verderben reißen will!"
Nivicola fühlte sich schlecht, wirklich schlecht. Sie hatte sich am Vorabend dazu gezwungen, während der gesamten Exekution hinzusehen, eine Verantwortung, die ihrer Ansicht nach jedes Schaf trug, das eine Stimme abgegeben hatte. Wie bereits die Nacht zuvor hatte sie sich nicht bei einer der üblichen Schlafstätten zur Ruhe gelegt, sondern nahe des Apfelbaums mit seinen saftigen Äpfeln und dem schmackhaften Spitzwegerich drumherum. Nun, da sie jenes lautstarke Mähen aus dem Schlaf gerissen hatte, wollte sich Nivicola nach der Störquelle umsehen, doch als sie aufstand, spürte sie die Schwäche in ihren Beinen. Richtig!, dachte sie. Ich habe seit gestern Abend nichts mehr gegessen. Mein Rachen verzehrt sich nach frischem Gras.
Während sich Nivicola in Richtung Goliaths Mähen begab, riss sie daher regelmäßig einen großen Happen Gras samt Wurzeln aus dem Boden, um ihn jedes Mal nach kurzem Durchkauen zu verschlingen. Kurz darauf erreichte sie Goliath und wandte sich sogleich an ihn. "Du bist es also, der hier so einen Radau veranstaltet! Ich habe leider nur den Teil verstanden. Deinen Missmut gegenüber Böckling konnte ich schon gestern spüren, aber was ist passiert, dass er sich in solchen Zorn verwandelt hat?"
Geändert von Narrenwelt (27.04.2011 um 19:20 Uhr)
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