Glöckchen bereute schon wieder, Mitleid gezeigt zu haben, da Lammbert einfach nur da lag, und sich in seinem Schmerz zu suhlen schien. Zumindest beachtete er sie nicht weiter, und das war wahrscheinlich das, womit man sie am meisten kränken konnte.
Also drehte sie sich weg von Lammbert, und widmete sich Goliath, der gerade näher gekommen war.
"Ich möchte auch niemanden schlafen schicken." ,antwortete sie ihm leise, und dass nur er es hören konnte. "Seit ich denken kann leben wir mit diesen Schafen zusammen, und sie kümmern sich um uns, und sorgen für uns..." Sie ließ ihren Blick über die Weide schweifen, und dachte an Wolke, der immer alles für sie getan hatte, und an Böckling, der ihr erst gestern so viel beigebracht hatte.
"Aber Goliath, du musst mir versprechen, dass du nicht alleine auf Nachtwache gehst." Sie kannte ihren Bruder, und wusste, wie mutig er war, und wie er es hasste, tatenlos herumzuliegen. "Egal, was sonst passiert, ja?" Sie kuschelte sich an ihn, und merkte, dass die Furcht in ihr wieder wuchs.
Der Schäfer... der Schäfer! Er würde kommen, und sie retten, ganz bestimmt. Sie glaubte immer noch, dass er sie irgendwann abholen kommen würde, und wenn er dann sah, was hier Schreckliches vor sich ging, würde er sie alle retten. "Alles wird gut." ,sagte sie nun zu ihrem Brüderchen, und ihr war wieder etwas leichter ums Herz.