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Young Imperial Combo
Glöckchen ging es nun etwas besser, als sie durch die Wiesen streiften, um die richtigen Kräuter zu suchen. Für immer schlafen schien nicht sehr erstrebenswert zu sein, also brauchte sie sich keine Gedanken darum machen, dass eine fürchterliche Kreatur bevorzugt wurde. Irgendwann, es musste Ewigkeiten her sein, hatte sie den Schäfer einmal gehört, wie er einem seiner Kinder eine Geschichte erzählt hatte. Über eine Menschenfrau, die in einem Sarg aus Glas gelegen hatte. Was ein Sarg war, wusste Glöckchen nicht, aber sie hatte immerhin verstanden, dass die Menschenfrau darin auf Ewig schlief, und viele andere Menschen sie betrachteten, und um sie trauerten. Grundsätzlich vielleicht keine allzu schlechte Vorstellung, Glöckchen könnte auch gut damit leben, irgendwo zu liegen, und für ihre Schönheit bewundert zu werden. Aber all das brachte nichts, wenn sie dabei schlief, und nichts davon mitbekam.
Außerdem hatte das Lämmchen von damals, das Wolke erwähnt hatte, auch nicht besonders friedlich schlafend ausgesehen, nachdem es in den Zaun gelaufen war. Es musste also eine schreckliche Strafe sein, und Glöckchen verstand, dass es eine ernste Sache war.
"Goliath, komm weg von dem Zaun. Gegen den kommst nicht einmal du an." ,sagte sie eine Weile später, als sie mit der Kräutersuche fertig waren, bei der sie natürlich mit sicherem Blick die richtige Pflanze erspäht hatte, und ihr Bruder gerade an den Maschendraht geschlichen war. Sie zog ihn sanft am Ohr, darauf bedacht, trotzdem genügend Abstand zum Zaun zu halten. "Versprich mir, dass du ihm fern bleibst, ja?" Sie fügte ein bittendes "Mäh?" hinzu, und verließ sich darauf, dass er, auch durch Verstärkung von Wolkes Worten, kehrt machte und mit ihnen gemeinsam zu Frau Määhra zurückkehrte.
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