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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der erste Tag

  1. #1

    Wölfe von der Düsterheide - der erste Tag

    Am Morgen des ersten Tages einer neuen Leithammelgeneration stieg die Sonne hinter dem Düsterberg empor, ganz im Gegensatz zum alten Leithmammel. Die Generation Napoleon endete, sowohl übertragen als auch physikalisch. Selbstmord aus Angst vor der gescheiterten Wahl? Lynchmord aus Angst vor der Wiederwahl? Auf Kot ausgerutscht, ins Wasser gefallen, sich den Kopf gestoßen und ertrunken? Nein, nichts dergleichen. Der Torso war aufgerissen, wie es kein Schafsmail vollbringen könnte, die Wolle zerferfetzt, wie es kein Huf machen könnte. Napoleon aka Drunken Monkey wurde Opfer der Wolfsbrut.
    Den einzelnen Herdenmitgliedern war mehr oder weniger klar was geschehen war. So mancher kannte die alten Geschichten und Mythen um die haarigen Schrecken der Finsternis, die reißenden Bestien die aus dem Düsterwald kamen... Wölfe.
    Der neue Leithammel Böckling hatte harte Arbeit vor sich. Ebenso wie der Zaun.

    Der Tag endet am Samstag dem 23. April um 21:30. Bis dahin muss die Entscheidung gefällt sein, wer gezaunt wird.
    Die Wahl ist öffentlich, bitte schreibt den Namen desjenigen der gezaunt werden soll rot, fett, unterstrichen und glitzernd, damit der blinde Spielleiter das auch erkennt.

    Geändert von Karl (20.04.2011 um 19:29 Uhr)

  2. #2
    Hammelpuffel erwacht von einem scheinbar traumlosen Schlaf. Er wird in der nächsten Zeit nicht merken, dass einer seiner zeitgenössischen Kameraden einen grausamen Tod starb. Stattdessen blickt Hammelpuffel ersteinmal zu den erwachsenen Schafen in seiner Nähe, was ihm seltsamerweise gewisse, zum Teil schon sündenhafte Gedanken aus jüngeren Zeiten wieder geweckt, welche er in den letzten vier Jahren immer weiter vergaß...aber mit Fressen hatten und haben diese nichts zu tun, sonst wäre er vor den paar Jahren als ein Rubmob in die Weide eingekehrt. Wo wir beim Thema Fressen sind: Hammelpuffel wandert, wie jeden Morgen, zu dem einen Teichim Südwesten, um dort sein gemüsereiches Frühstück zu sich zu nehmen.

  3. #3
    Frau Määhra hatte die Nacht viel geschlafen und sie war ganz und gar nicht gnädiger Stimmung. Hatte man es doch die Nacht über bis jetzt nicht geschafft, ihr Fingerhut zu bringen und sie fühlte sich immer schwächer. Auch wenn die andern wirklich bemüht waren, bemüht! Seufzt, aber wenn man sich nicht selber drum kümmern konnte. Böckling hatte die Wahl gewonnen, nun, das war einen interessante Möglichkeit, vielleicht brachte er ja was in Ordnung.

    Geändert von Lu Sonnengold (20.04.2011 um 07:57 Uhr)

  4. #4
    Als die Sonne langsam aber sicher aufging lag Mike schon oben auf dem Apfelbaum und malte auf seiner Karte herum. Die andern Schafe mochten nicht erkennen wie nützlich ihnen solch eine Karte mal sein könnte, aber er war stolz auf seine Begabung. Welch anderes Schaf konnte von sich schon behaupten malen zu können? Oder Spiegeleier zu braten? Ja, Mike schnappte tatsächlich vieles von den Menschen auf und machte es ihnen ohne größere Probleme nach. In Anbetracht der Schmiererei die er als Karte bezeichnete war das Ergebnis aber nicht immer sehenswert.
    Sein Magen begann zu knurren und er hätte liebend gern ein paar Eier gegessen, aber die Vogeleltern hatten sich scheinbar entschieden in Schichten auf die Eier aufzupassen. Einer besorgte Essen, der andere passte auf das Nest auf.
    "Irgendwann werdet ihr schon müde werden!", sagte er grinsend zu sich.
    Daraufhin streckte er sich und sah sich ein bisschen in der Gegend um. War das da hinten nicht Napoleon? Irgendwie sah er seltsam aus.
    Neugierig packte Mike seine Sachen zusammen und begab sich nach unten um nachzusehen was mit dem los war.

  5. #5
    In der Nacht konnte Scherzo nicht sehr gut schlafen. Er hat sich die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht, was am Tag davor passiert ist. Ihm ist es zwar schon oft passiert, dass er Ärger machte, aber jener Tag war dann doch etwas zu viel.
    Als Scherzo aber endlich eingeschlafen ist, wurde er trotzdem schnell wieder aus dem Schlaf gerissen. "Was ist denn jetzt schon wieder los?" Er war zwar noch im Halbschlaf, hörte aber laut und deutlich Wolfsgeheul (Scherzo war sich aber nicht bewusst, wer diese Geräusche verursachte).
    Natürlich dachte er, dies sei nur ein Traum gewesen. "Jetzt höre ich schon Gesang... Dieser Rhytmus, diese Tonlage... alles klingt so... schön und... beruhigend..." Scherzo fing an zu lächeln und schloss die Augen. "Ich möchte auch so gut singen können... Ich werde solange üben, bis ich es schaffe... Dann kann ich den anderen mit meiner zarten Stimme eine Freude bereiten."
    Er fing an zu üben, schaffte aber nur zwei "Määhs!", bis ihn die Müdigkeit doch überwältigt hat.

  6. #6
    Blanche erwachte an diesem Morgen ungewöhnlich früh. Sie hatte sich am vergangenen Tag früh hingelegt, ein wenig enttäuscht darüber, dass die Leithammelwahl an sich so unspektakulär gewesen war. Doch während sie sich jetzt noch etwas verschlafen in Wolkes Wolle kuschelte, verspürte sie ein seltsames Kribbeln. Sie hatte die Vorahnung, dass heute etwas aufregendes passieren würde. Und das wollte sie doch nicht verschlafen! Sie stand auf und bemerkte, dass außer ihr tatsächlich noch nicht viele Schafe wach waren. Die schönsten Frühstücksplätze waren also auch noch nicht besetzt, was für ein herrlicher Tag! Nach einer Weile fand sie einen Platz voll mit saftigstem Löwenzahn, an dem sie sich auch sogleich gütlich tat. Als Blanches Blick über den Rest der Weide wanderte, bemerkte sie, dass in der Ferne jemand lag, und das ungewöhnlich still. Sie konnte auf die Entfernung nicht erkennen, wer es war, aber sie sah, dass Mikey sich schon dorthin aufgemacht hatte. Wieder kribbelte es in ihren Hufen. Das sah wirklich nach Abenteuer aus! Und so wanderte auch Blanche in die Richtung des still daliegenden Schafes.

  7. #7
    Glöckchen erwachte an diesem Morgen recht früh. Sie hatte am Vorabend kaum einschlafen können, weil sie Goliath heute ihren ersten, eigens beschriebenen Kothaufen zeigen wollte.
    Böckling hatte ihr sehr eingängig erklärt, wie sie ihren Huf am besten in der weichen Masse ansetzen konnte, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Es hatte wirklich viel Spaß gemacht, Goliaths Kletterabenteuer festzuhalten, natürlich mit allen möglichen fantastischen Ausschmückungen, die ihre eigene dauerhafte und heldenhafte Unterstützung ihres Bruders in allen Lebenslagen besonders hervorhoben.
    Böckling hatte sich ihr Werk am Ende angesehen, und schien recht zufrieden zu sein. Bestimmt war sie ein Naturtalent in der Kunst des Kotschreibens, und als sie sich von ihrem neuen Lehrmeister verabschiedet hatte, erzählte sie ihrem Brüderchen aufgeregt, was sie erlebt hatte. Da es aber langsam dunkel geworden war, und man so die Häufchen nicht mehr in voller Pracht ansehen konnte, hatten sie beschlossen, erst am nächsten Tag gemeinsam darin zu lesen.

    Als Glöckchen also früh Morgens die Augen aufschlug, war sie sofort hellwach. Sie wusste, dass Goliath bestimmt noch länger schlafen würde, und man ihn nicht so leicht wach bekam, aber sie war schon so aufgeregt, dass sie nicht einfach weiter schlafen konnte. So kuschelte sie sich etwas enger an ihren Bruder und dachte eine Weile über die Leithammelwahl nach. Sie sorgte sich ein wenig, weil es Böckling geworden war. Was, wenn er nun keine Zeit mehr hatte, ihr mehr beizubringen?
    Nach einer Weile knurrte ihr Magen so laut, dass sie dachte, man müsse es über die ganze Weide hören. Der Dünpfif-Wurz von gestern hatte seine Wirkung am Vorabend gut entfaltet, so war es kein Wunder, dass sie nun hungrig war. So beschloss sie, erst einmal etwas Essbares zu suchen.

  8. #8
    Am heutigen Tag war morgens ein kräftiger Wind, der Scherzo aus dem Schlaf riss. "Brrr, ist d-das k-k-kalt h-hier!" Er kugelte sich zusammen und wärmte sich so ein wenig. "I-ich kann nicht d-den ganzen T-tag hier herumliegen!" Er stand auf, bewegte sich ein wenig und aß ein wenig Gras. Nun erinnerte er sich an seinen "Traum" vom "Gesang". Scherzo fing an zu "singen", was natürlich nicht sonderlich gut klappte, wie er es sich zunächst vorgestellt hatte. "Wie bekomme ich denn bloß diese Tonlage hin? Es ist zu schwer für mich! Aber ich möchte doch so gut singen können, damit ich anderen eine Freude bereiten kann, vor allem dem Tantchen Määhra und dem netten Onkel Böckling!"
    Als er den Namen Böckling nannte, erinnerte er sich daran, dass dieser Leithammel wurde. "Stimmt ja, ich habe Onkel Böckling noch nicht meinen Glückwunsch ausgesprochen!"
    Er versuchte danach wieder zu singen, als er Blanche vorbeilaufen sah. "Warum geht sie denn einfach so an mir vorbei, ohne sich meinen Gesang anzuhören? Ist denn da hinten jemand besser als ich? Vielleicht kann ich von dieser Person etwas lernen." Er versuchte Blanche zu fragen, wer da hinten denn so schön singen konnte, doch diese lief einfach nur vorbei. Scherzo glaubte, als er Blanche folgte, immer weniger daran, dass jemand sang, da es immer noch zu ruhig war. Als er dann auch Mikey sah, der irgendwo hin lief, wurde er nachdenklich. "Was ist denn los? Warum ignoriert ihr mich? Ist... ist irgendwas passiert?" Als er das sagte, sah er den Grund der Stille - Napoleon lag auf dem Boden, blutüberströmt, und er rührte sich nicht...

  9. #9
    Auch Möbius hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan. Er musste die ganze Zeit über Frau Mähhra und ihren schlechten Zustand denken, in dem sie sich gestern noch befand und der wohl heute noch andauern würde. Neben ihm lag Fluffy, die wohl noch nicht wach war. "Die lass ich wohl erst einmal schlafen......", dachte sich Möbius, "sie hatte wohl gestern auch einen schweren Tag." In der Ferne sah er einige Schafe, die irgendwohin eierten, so müde, wie die alle schienen. Zwei wanderten in dieselbe Richtung. Aber er könnte nicht direkt erkennen, wohin. " Ich laufe niemandem nach!!!!", behauptete er von sich selbst und senkte den Kopf gleich wieder. Ihm war ganz flau, als er das gesagt hatte. Irgendein Grummeln ertönte aus seiner Magengegend. "FUTTER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" rief er über die Weide und ging dann los, um sich etwas zu futtern zu suchen.

  10. #10
    Mmii wachte auf und mähte einmal seinen Morgengähner. Einmal um sich rumgekugelt, dachte er gleich an den gemeinen Apfeldieb, den er doch eigentlich für Möbius aufheben wollte. Mit diesem einzigem Gedanken lief er los, bis er realisierte, dass es eh keinen Zweck hat und er doch jederzeit einen neuen holen könnte. (Aber dieser Apfel war so schön rot und groß. Er wäre der perfekte Entschuldigungsapfel gewesen...), dachte er sich und schlief wieder ein, bis ihn ein seltsamer Schrei von der Seite ihn wieder weckte. Er machte große Augen, da er sehr davon erschrocken wurde und rannte gleich in die Richtung des Schreis. Ob das eine schlaue Idee war, darüber dachte er nicht nach. Eine Herde Schafe bildete einen großen Halbkreis und er wollte wissen, was los war. Er wendete sich sofort an Scherzo und fragte: "Was ist denn hier los, Scherzooo?" "N-n-nichts, gar nichts, das ist nichts für deine Augen", antwortete er bibbernd, als ob er mit Eiswürfeln überschüttet wurde. "Wirklich nicht? Warum sind dann alle hier?", hakte Mmii nach.

    "Also, äh..." Man sah sofort, dass er sich eine Ausrede ausdachte. Nur merkte Mmii das nicht in der ganzen Aufregung.

  11. #11
    Hammelpuffel hörte Blumenkohl wie eine Sirene heulen. Ersteinmal ruhig und müd-lächelnd läuft er zu Blumenkohl, um zu sehen, was...(...Napoleon...masakriert??)...Paralysiert und mit geweiteten Augen starrt Hammelpuffel auf die Leiche, und dann zu Blumenkohl..."Was-ist-DAS?!"

    Geändert von relxi (20.04.2011 um 10:31 Uhr)

  12. #12
    Nach einer Weile kam auch Mmii, der Scherzo fragte, was los sei. "N-n-nichts, gar nichts, das ist nichts für deine Augen!", antwortete er. Doch Mmii hakte weiter nach, während Scherzo nach einer Ausrede suchte. "Also, äh... Napoleon h-hat gestern Abend einige Himbeeren gegessen und sich dabei ganz d-dreckig gemacht... Und dann ist er e-eingeschlafen, genau!" Hätte Scherzo nachgedacht, bevor er dies sagte, hätte er sich eine andere Ausrede ausgedacht - es gibt auf der Weide keine Himbeeren, außerdem hatte das Blut eine ganz andere Farbe, es war dunkler! "(Schluck! Hoffentlich merkt Mmii es nicht...)"
    Danach wollte er, um Mmii abzulenken, ein Lied singen, dachte aber, dass dies in der Anwesenheit der anderen (trauernden und geschockten) Schafe, und vor allem eines Toten, eher negativ auffallen würde. "Hast du heute schon einen Apfel gegessen? Hast du dir dein Gesicht und dein Fell im Teich gewaschen?" Scherzo musste sich irgendetwas anderes einfallen lassen, sonst könnte Mmii den Schock nicht ertragen, dachte er. Aber Mmii beachtete ihn die ganze Zeit über nicht wirklich.

  13. #13
    "Ich geh' Napoleon aufwecken, ich will wissen, woher er die Himbeeren hat", beschloss Mmii und happelte in Richtung der Herde. "M-moment, du kannst ihn doch nicht einfach so stören... äh...", rief Scherzo, "Uhm... äh... wie wär's mit einem großen, saftigen Apfel? Ich weiß, wo wir die besten herbekommen!!"

    Mit einem Funkeln in den Augen drehte sich Mmii sofort um und dachte gar nicht lange nach. Er kehrte um und hopste weite Sprünge zu Scherzo und genau dann an, als sich ihre Nasen fast berührt hätten. "Wirklich? Und du lügst mich auch nicht an?", fragte Mmii. Natürlich war das alles nur für Möbius' Entschuldigungsapfel, aber davon wollte er Scherzo nichts wissen lassen. "Ähm... na klar...?", antwortete er, von Mmiis Begeisterung verwundert. "Dann los! Worauf wartest du noch? Besorg' mir einen!"

    Scherzo hatte sich natürlich auch hierbei nichts überlegt und hatte im Grunde genommen keine einzige Ahnung, woher er jetzt einen solchen Apfel herbekommen sollte.

  14. #14
    Böckling stand vor dem Kadaver von Napoleon. Das Geschrei von Blumenkohl hatte ihn von seinem morgendlichen Faul-herum-liegen geweckt. (Als Leithammel werd ich dafür wohl immer weniger Zeit haben, dachte er traurig)
    Doch sein Groll erstarb als er sah warum das Schaf ihn geweckt hatte. Irgendwer oder irgendwas hatte den alten Leithammel umgebracht. Ein Mensch? Vielleicht, aber der Schäfer würde doch nicht so brutal vorgehen. Böckling sah sich den aufgeschlitzten Körper näher an und fand schwere Bissspuren, überall verteilt.

    "Das kann doch nicht ...", mähte er leicht entsetzt, doch er kriegte sich schnell wieder ein. Er durfte nicht übereillige Schlüsse ziehen. Es gab sicher einige gute Erklärungen, die Geschichten von den Wölfen ... das sind doch unsinnige Mythen, längst durch die Ratio ersetzt. Aber waren sie es wirklich? Böckling wusste nicht mehr was er glauben sollte. Er hörte wie hinter ihm immer mehr und mehr Schafe, das Entsetzten stand ihnen im Gesicht, ankamen. Derweil schrieen auch immer wieder welche auf.

    Das war er also, sein Auftritt als Leithammel, (Dabei dacht ich noch der heutige Tag könnte entspannend werden, verdammte Welt, dachte er sich)
    "Ruhe! Verdammt! Ich sagte ich sollt euer Maul halten! ... Endlich. Was auch immer dem alten Napoleon zugestoßen ist, wir dürfen nicht den Verstand verlieren. Zuerst einmal sollten wir den Tatort hier vor den Blicken der ganz kleinen Lämmlein schützen. Mike! Du scheint mir wie ein harter (wenn auch etwas zurückgebliebener, dachte er sich) Kerl. Schau bitte, dass die Stelle hier geräumt wird. Ich werde derweil in den alten Schriften etwas nachschauen, doch ich werde ehrlich zu euch sein. Das Ding, das ihn getötet hat, das war vermutlich kein Mensch, auch kein Schaf. Vielleicht irgendein Monster, ein wildes Tier. WIe kamen sie durch den Zaun?, fragt ihr. Ich weiß es nicht. Wenn ich zurück bin werde ich definitv mehr wissen.", gab er ihnen zu wissen und machte sich auf zu den Schriften.

    (ooc: Bin leider fast den ganzen Nachmittag weg, kann daher nicht reagieren^^)

  15. #15
    Goliath hatte Wolke am Abend noch aufgeregt zu Frau Määhra geführt und natürlich war Wolke ihm gleich gefolgt um sein möglichstes zu tun. Die Dämmerung war dann aber so schnell über sie hereingebrochen, das sich Wolke dafür entschied Frau Määhra fürs erste mit Heu abzupolstern und sie schlafen zu lassen. Ihr Herz klopfte inzwischen wieder ruhig, also machte er sich keine Sorgen um sie. „Anscheinend ein Schwächeanfall“, flüsterte er dem besorgten Goliath noch zu. „Sie braucht morgen ganz viel Ruhe, am besten bringen wir sie dann wenn alle auf der Weide sind in den Unterstand. Da ist nicht so viel Trubel. Die Aufregung heute war wohl einfach zu viel für sie...“

    Bei sich dachte Wolke noch „Nicht nur für sie“, denn auch seine Hufe fühlten sich zittrig an. Aber für die Lämmer würde er stark sein. „Wenn du magst Goliath, dann suchen wir morgen nach Kräutern die ihr helfen wieder auf die Beine zu kommen und nach Fingerhut für ihr Herz. Aber erstmal gehen wir schlafen.“

    Die Nacht war schrecklich kalt gewesen. Sodass nicht nur Blanche Wolkes Nähe suchte, sondern auch einige der älteren Schafe in den Unterstand kamen. Wolke machte sich Sorgen um Frau Määhra, die da draussen noch alleine lag. Aber es war nicht weit von hier – dennoch konnte man durch den klammen Nebel kaum etwas sehen. Dann – wie aus dem nichts - erklang Wolfsgeheul. Wolke kannte diese Laute, sie klangen wie Hundegejaule aber viel tiefer... und hungriger. Als Scherzo dann plötzlich anfing das Geheul zu imitieren war es an Wolke ohmächtig zu werden – er dachte, ein Wolf würde genau hinter ihm sitzen und seine dicken Hammelschenkel begutachten.

    Wolke wachte erst auf, als Blanche von ihm herunterkletterte. Kurz darauf folgte Möbius Kriegsschrei nach FUTTER der auch ihn hungrig machte. Er sah sich nach den Lämmern um und war verdutzt, denn viele waren schon draussen auf der Weide. Und er hatte das alles verschlafen?

    Dann erklang der Alarm und er galoppierte ohne nachzudenken los, warf der verdrossen aussehenden Frau Määhra ein „Guten Morgen, ich bin gleich bei dir!“ zu hörte aber nur ein „Was ist denn da los?“ hinter sich und kam bei Böckling Rede die aus „Maul halten. Ruhe bewahren. Mike kümmert sich um die Räumung des Ortes. Ich gehe Informationen suchen.“ bestand bei den verdutzten Schafen an.

    Er war ein bisschen verdrossen darüber, das er nicht so tolle Reden halten konnte. Knapp und präzise. Aber nun gut, er war auch kein Leithammel.

    Durch seine Wolligkeit war es auch nicht einfach sich an den viel schlankeren Schafen vorbeizumogeln – aber er schaffte es und bevor sein Blick auf Napoleon fiel, sah er den bibbernden und zitternden Scherzo neben Mmii. Er stellte sich ungeschickt und ohne es zu Wissen vor die ganze Meute, die aus Mike, Hammelpuffel, Blumenkohl, Scherzo, Mmii und Blanche bestand und verdeckte den Blick auf den toten Napoleon.

    Er hörte vereinzelte Worte wie „Wolf! Mörder! Wolf!“, aber hatte nur Augen für die Kleinen. Er schluckte erstmal, als Mike begann seiner Aufgabe nachzukommen und ihn anblaffte „geh weg da, Wollknäuel“, blickte er über seine Schulter und sah das was von Napoleon übrig war.

    Er musste Tränen unterdrücken, denn so etwas hatte er noch nie gesehen... aber jetzt musste er stark sein, für die Lämmer.

    Also stupste er die drei aber an und lud sie zu einem Spiel ein: „Wer findet das saftigste Futter und hilft Frau Määhra zu versorgen?“ Er selber würde sich dabei auf die Suche nach Futter für Frau Määhra machen, wenn alles gut ging sie sogar in den Unterstand bringen und hoffte das sie den Tag weit weg von diesem Fleck verbringen könnten.

    In der Hoffnun das Glöckchen und Möbius sich nicht hierhin verirrten und Goliath und Lammbert noch schliefen, führte er die kleine Schar in den Süden der Weide zum Teich. „Man braucht eine saubere Schnauze, wenn man gutes Futter finden will!“, sagte er aber er war sich nicht überzeugt ob er wirklich aufmunternd klang oder eher Mitleid erregte.

  16. #16
    Gewitter hatte eigentlich vor, heute etwas auszuschlafen und sich anschließend um Daniels Wunsch zu kümmern. Woher er das Stück Wolfspelz bekommen sollte, war ihm allerdings noch nicht klar.
    Leider ging der Plan jedoch nicht auf, da sich die Herde bereits früh regte. Scheinbar waren heute alle zu Frühaufstehern mutiert. Von der Bewegung, die durch die Herde ging geweckt, lag Gewitter noch einige Zeit herum, bis er in einiger Entfernung Geschrei höre. Sofort sprang er auf und lief in die Richtung aus der er gerade „Wolf! Mörder! Wolf!“ hörte. Er sah, wie sich einige Schafe um ein weiteres Versammelt hatten, welches Augenscheinlich eine zerfetzte Version Napoleons war. Gewitter brauchte einen Moment, um zu verdauen was er sah. "Beim großen Schaf und seinen Söhnen! Das darf nicht... Das kann nicht..."
    Doch leider konnte es. Napoleon hatte die Weide für immer zurückgelassen und war zu einem Himmelsschaf, einer Wolke geworden. Jedenfalls war das der Glaube, den Gewitter aus seiner Heimat kannte, wahrscheinlich glaubten die Schafe, die immer hier lebten etwas ähnliches.
    Auch wenn es Bockling nicht zugegeben hatte, so war sich Gewitter sicher, was Napoleon umgebracht hatte: Ein Wolf. Er kannte die Wesen aus seiner Jugend in Amerika, auch wenn die Wesen dort etwas andere geheißen hatten. Damals waren einige Schafe seiner Herde von ihnen getötet worden, Gewitters Glück war es, dass seine Herde von einem amerikanischen Schäfer auf eine Weide gesperrt wurde. Eine Weide ähnlich wie diese, mit einem Zaun des Schmerzes, der die Wölfe von der Herde fern hielt. Doch nun... der Zaun, der diese Herde schützte, musste ein Loch haben. Denn wie sonst sollten es zu diesem Unglück gekommen sein?
    Daniel würde er seinen Wunsch ausschlagen. Jetzt, wo Wölfe auf der Heide waren oder sie betreten konnten, war ein Wolfspelz pure Provokation, das war selbst Gewitter zu heiß. Außerdem würde er Baron Baa suchen. Gestern hatte sie zu wenig an ihrem Plan gearbeitet, das würde sich heute ändern.
    Wie neidisch war Gewitter jetzt doch auf die Schafe seiner alten Herde, die nicht von dem Schäfer nach Deutschland verkauft wurden. Er gäbe eine Menge dafür, wenn eines von ihnen jetzt hier wäre - und er selbst nicht.
    Er drehte sich von der widerlichen Leiche weg und machte sich auf die Suche nach dem Baron und Daniel.

  17. #17
    Mike stieß zu der um Napoleon versammelten Menge und wunderte sich weswegen die so einen verdammten Radau machten.
    "Was ist denn hier los? Lasst mich durch, ich will auch was sehen!"
    Somit quetschte er sich durch die Menge und erstarrte wenige Schritte später als er Napoleons Leichnahm erblickte. Doch bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte was passiert war sprach ihn der neue Leithammel Böckling an und trug ihm auf den Tatort zu räumen.
    Endlich erkennt jemand das ich etwas drauf habe! Zwar nicht wegen meiner Zeichenkünste aber wenn ich das hier gut mache werde ich die sicher auch in den Dienst diesen neuen Leithammels stellen können!
    Dieser Böckling wäre zwar nicht gerade Mikes erste Wahl gewesen, aber scheinbar könnte seine Ernennung doch etwas gutes verheißen...mal von Mördern in ihrer Mitte abgesehen...
    "Los, weg hier! Keiner kommt der Leiche zu nahe bis Böckling es erlaubt! Aber schaut euch doch schonmal um ob ihr irgendwas ungewöhnliches auf der Weide feststellen könnt. Vielleicht haben wilde Tiere es irgendwo geschafft den Zaun einzureißen und sich des Nachts am alten Napoleon vergriffen!"
    Und somit pflanzte er sich vor die Leiche...allerdings hielt er gerade noch inne um nach unten zu sehen. Beinahe hätte er sich mitten in das Blut gesetzt. Er lief ein paar Schritte nach vorne und setzte sich wieder.
    Vermutlich wäre es sinnvoller den Tatort irgendwie abzusperren, aber Absperrband oder sowas in der Art hatte er nun wirklich nicht parat.

  18. #18
    Garrett war aufgewacht. Was war das da hinten für ein Tumult, fragte er sich. Er begab sich hin und erstarrte. Napoleon lag in mehreren Einzelteilen auf der Wiese. "Mörder!", zischte Garrett wütend. "Das müssen wir vorerst vor Frau Määhra geheimhalten. Nicht auszudenken wie ihr Herz reagieren könnte!"

  19. #19
    Glöckchen hatte sich nicht weit von ihrem Schlafplatz entfernt, um ein paar Gräser zu fressen. Sie war so hungrig, dass sie nicht wählerisch war.
    Nach und nach hatten die anderen um sie herum ihre Liegestätte verlassen, aber erst als ein fürchterliches Alarmgeblöke von irgendjemandem losging, fiel ihr auf, dass sich wieder einmal alle an einem Punkt versammelt hatten. "Jeden Tag dasselbe..." ,sagte sie leise zu sich, denn sie dachte, es wäre eine der üblichen Schafsversammlungen, so ähnlich wie am Vortag. Diesmal schien es jedoch ein ziemlich lauter Tumult zu sein, und als die Worte "Wolf! Mörder! Wolf" fielen, zuckte Glöckchen zusammen. Was ein Wolf war, wusste sie nur aus ein paar Schauermärchen der älteren Schafe, die sie nie geglaubt hatte.
    Jetzt aber, da die anderen davon zu reden schienen, und sichtlich aufgeregt waren, überlief Glöckchen ein kalter Schauer. Sie spähte kurz zu Goliath, aber sie konnte nicht erkennen, ob er noch schlief (eher unwahrscheinlich, bei dem lauten Gebrüll der anderen). Sie ging ein paar Schritte näher zu ihm, denn in seiner Nähe fühlte sie sich recht sicher, und fraß weiter ein paar Gräser. Der Appetit war ihr eigentlich vergangen, aber alleine zu den anderen zu gehen, und etwas womöglich Schreckliches zu entdecken, wollte sie bestimmt nicht. Deshalb war es besser, den Magen noch etwas zu füllen, und zu warten, bis ihr Bruder aufgestanden war, um sie vor allen Widrigkeiten zu beschützen.

  20. #20
    Blanche war nicht sicher, was sie tun sollte. Zwar hatte sie sich von Wolke dazu überreden lassen, Futter für Frau Määhra zu finden, doch eigentlich war das das Letzte, was sie tun wollte. Viel spannender wäre es doch, den Tatort zu untersuchen und darüber zu spekulieren, wie Napoleon sein Ende gefunden hatte und vor Allem durch wen. Wörter wie "Mörder" und "Wolf" waren gefallen. Blanches Gedanken schlugen Purzelbäume, wenn sie daran dachte, wie aufregend das alles noch werden konnte! Doch Wolke hatte gerade jetzt ein sehr achtsames Auge auf seine Schützlinge und eigentlich wollte Blanche ihn nicht verärgern, indem sie sich den blutigen Schauplatz noch einmal ansah. Aber verdammt, es war einfach zu verführerisch! Weder Wolkes Missfallen, noch der unangenehme Blutgeruch würden sie davon abhalten, sich die Stelle noch einmal gründlich anzusehen! Sie hoffte nur, dass Wolke ihr soweit verzeihen würde, dass sie sich heute Abend wieder in seine wunderbare, weiche Wolle schmiegen durfte...
    Als er ihr gerade den Rücken zugewendet hatte, um mit einem, der anderen Lämmer zu sprechen, nutzte Blanche ihre Chance und kehrte zurück zum Tatort, wo sich inzwischen noch weitere Schafe versammelt hatten und aufgeregt diskutierten. Was für ein Tag!

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