Als Frau Määhra sich beruhigt hatte, fing sie an nachzudenken. Anscheinend hatte niemand mitbekommen, dass sie unter sich gemacht hatte. Sie verstand das zwar nicht wirklich, aber gut, dass es so war. Ein teil war gegangen, der andere schien zu dösen. Nur wie ging es weiter? Aufstehen konnte sie vergessen, das war zu anstrengend, aber ein bisschen hatte sie sich seit gestern doch erholt.
Sie rollte sich sozusagen um sich, und war nun ein Stückchen von ihrem Lager entfernt. Dann drehte und rutschte sie sich, hufbreite für hufbreite näher an den Köttelhaufen. Dabei brauchte sie viele Pausen und konnte nur mühsam das Keuchen leise halten. Und sie schob Heu mit ihrer Schnauze vor sich her, um die Köttel zu bedecken. Es war so frustrierend anstrengend, dass ihr immer wieder die Tränen kamen, und sie vor Verzweiflung hätte schreien wollen. Statt dessen musste sie besonders leise sein. Auf die anderen zu achten, hatte sie längst keine Kraft mehr.
Schließlich hatte sie es geschafft. Die Köttel waren in Heu gepackt, nun ja, so einigermaßen, und sie lag günstig, mit dem „Heuballen“ vor ihr, nach außen des Unterstandes. Jetzt ging es erst einmal nur vorwärts. Doch sie hatte sich ja schon so angestrengt, und trotz aller Pausen, ihr Herz bumperte immer wieder, unter enormen Druck, als ob es platzen wollte. Ob sie sterben würde. Aber sie würde lieber sterben, als aufzugeben.
Zwei verzweifelte Stunden später war der Ballen endlich draußen, ein letzter Stups noch mit der Schnauze und der Ballen war zwei Hufbreit von ihr entfernt. Nicht genug, aber mehr ging nicht. Sie vergrub zitternd ihre Schnauze in ihrer Wolle und schämte sich in den unruhigen Schlaf der völlig Erschöpften.