Wolke blieb liegen und rannte nicht hinter Böckling her, wie er es wohl an einem langweiligeren, kühleren Tag getan hätte. Er rief ihm auch nicht hinterher, sondern blickte nur bedröppelt auf den Hauptmann und seinen Adjudanten (seit wann denn das?) Mike. Die beiden gefielen Wolke nicht, aber was sollte man machen. Böckling war pflichtbewusst und belesen, Mike immerhin eifrig bei... was auch immer er tat. Letztlich würde alles auf ein Glücksspiel hinauslaufen, wenn sie die Wölfe nicht so erwischten.
"Also Blanche, ich nehme an das die Reißer ähm vielleicht können sie sich verwandeln? Wie dieser Trick, den der dicke Patrick konnte - aus dem nichts Tauben und Tücher und Blumen zum essen aus einem Hut herauszaubern. Und wo es gute Magie gibt, gibt es vielleicht auch nicht so gute?" Er überlegte, ob das was er gesagt hatte Sinn machte. Und döste daraufhin ein... die Sonne war aber auch wirklich zu ungnädig zu einem solch wolligen Schaf wie ihm.
Wahrscheinlich hatte Wolke recht, mit dem was er über die Verwandlungsfähigkeit von Reißern sagte. Aber bedeutete das nicht auch, dass Reißer in ihrer Schafsgestalt problemlos Gras fressen konnten? Vielleicht war sie bei ihren Beobachtungen einfach völlig falsch vorgegangen. Eigentlich wäre es viel zu offensichtlich, wenn Mike ein Reißer wäre. Blanche dachte ein wenig nach. Was würde ein Reißer in einer Schafsherde wohl tun, um nicht aufzufallen? Aber natürlich! Es war geradezu einleuchtend, er würde nichts, aber auch gar nichts Auffälliges tun. Also genau das Gegenteil von Mike. Trotzdem würde der ihr Hauptverdächtiger bleiben, bis sie andere Schlüsse ziehen konnte. Doch vorerst beschloß Blanche, es Wolke gleich zu tun und dicht an seine Wolle geschmiegt ein kleines Nickerchen zu halten.
Scherzo dachte darüber nach, wer ein Wolf sein könnte. Einer müsste an diesem Tag "gehen", dessen war er sich bewusst. Und so versuchte er die vergangenen Geschehnisse im Kopf nochmal durchzugehen. Das seltsamste Verhalten legte seiner Meinung nach Mike an den Tag. Doch was sollte er jetzt machen? Sollte er zu Böckling gehen und ihm seine Entscheidung mitteilen, oder es für sich behalten, damit er keine Schuldgefühle trägt?
"Nein, ich bin kein junges Schaf mehr, ich bin fast erwachsen. Und zum Wohle der Herde werde ich mich entscheiden."
Sodann lief er zu Böckling und teilte ihm es mit. "Onkel Böckling, ich meine, Leithammel Böckling, ich würde dir gerne mitteilen, was ich denke." Scherzo holte noch einmal tief Luft und sprach dann. "Ich verdächtige Mike des Mordes an Napoleon, möge er in Frieden ruhen. In letzter Zeit hat er sich seltsam verhalten, seltsamer als andere, von daher..." Er musste anfangen zu weinen.
"Es tut mir Leid... Mike."
Es schmerzte ihn sehr ein Mitglied seiner eigenen Herde zu verdächtigen, aber es musste so kommen. Und so begab er sich für den Rest des Tages, bzw. bis zur "Abschiedsfeier", an eine Stelle, seine Lieblingsstelle, beim Düstersee. Er fand auch gleich einen kleinen Stock und fing an, mit diesem langsam und leise auf die Wasseroberfläche zu schlagen.
(Absurd, dass eine grauenvolle Kreatur aus Napoelons Leib gewaltig herausgesprangen kam...) dachte sich Hammelpuffel sanft amüsiert, als er sich langsam wieder dem Weidenzentrum näherte, um zu sehen, was in der Stunde seiner Abwesenheit geschah. (Einen Verdächtigen für den Mord an Napoleon finden, meinte Böckling,...) Ein lautes Treiben herrschte auf der Heide, als sich Hammelpuffel nach Böckling umsah. (Wer käme denn in Frage?)
Mit einem entsetzten Aufblöken erwachte er zitternd und sah sich mit blankem entsetzen nach den Grashalmen um, die er plattgewalzt hatte. An seinen Hammelschenkeln waren an der Wolle Grasflecken zu erkennen. Wolke sah sie und brach beim Anblick von Glöckchens hellweißem Fell in Tränen aus und stammelte nur „Ich bin eine haarige grüne Bestie...“ er sah verwirrt aus aber er war innendrin noch viel verwirrter.
Hammelpuffel reagierte auf Garetts Rufe und eilte zu ihm herüber. "Garrd? Was isden lus bei dir? Was fur Hinwese hasn gefundn?" Dann sah er das schwarze Fell. "Meinsn, das is von am Wulf?" Mit einiger Abscheu und einigen blitzschnellen Gedanken betrachtet er das scheinbare Fell.
Hammelpuffel kam und sah sich das Fell an.
"Wovon sonst? Ich sehe hier nur weiße Schafe und dieses schwarze Fell riecht ähnlich wie der Hund des Schäfers ... Und Hunde stammen vom Wolf ab! Das heißt: Wolfsfell!"
Plötzlich hatte Garrett eine Idee: "Eigentlich müssten wir nur alle untersuchen und dann sehen wir wem etwas vom Fell fehlt ..."
Wolke indessen war über den Hulk-Modus an seinen Hammelbeinen so erschrocken das er seine Wolle an diesen Stellen versuchte sauber zu bekommen. Er war panisch was die anderen wohl darüber denken würden, wenn er plötzlich grün geworden war... grün wurden Schafe sonst nur im Gesicht, wenn ihnen übel war oder wenn sie wütend wurden. Oder wenn... aber Wolke war doch kein Neidhammel!
Aufgeregt stapfte er in den See um sich abzukühlen und schubberte seine Lenden an dem hohlen Baumstamm und überall wo er hinkam. Das Ende vom Lied war, das die Wolle an seinem rechten Hinterlauf ausfiel... er sah nun aus wie ein löchriger Kaschmirpulli, nachdem die Motten sich über ihn hergemacht hatten.
Aber er war wenigstens nicht mehr grün...
Wolke hatte eine Idee. Wenn er sich woanders weiße Wolle abschnitt und an den kahlen Fleck von Jill anhäkeln ließ, sähe er wieder aus wie neu! Aber zum schneiden... brauchte er Beistand von dem mysteriösen amerikanischen Gewitter. Er schauderte, trottete dann aber los und versteckte sich, so gut es ging, mit dem Hinterteil in Heuhaufen und Büschen bis er beim Baron und Gewitter ankam. Er setzte sich hinter die beiden in einen Busch und murmelte leise ein schüchternes "Hallo? Gewitter? Ich ähm... also ich bins Ich, also ähm määh... Wolke. Ich bin hier hinten." Auch wenn Gewitter ihn seit einer Schafsmeile schon längst gerochen haben musste... "Ähm ... also.. ich bräuchte eine Schere. Oder vielleicht doch eine Schermaschine? Auf jeden Fall etwas scharfes zum schneiden, ja. Und wenn es geht schnell... den Gefallen bekommst du natürlich auch genauso rasch von mir zurück. Meinst du du kannst mir weiterhelfen?"
Glöckchen bereute schon wieder, Mitleid gezeigt zu haben, da Lammbert einfach nur da lag, und sich in seinem Schmerz zu suhlen schien. Zumindest beachtete er sie nicht weiter, und das war wahrscheinlich das, womit man sie am meisten kränken konnte.
Also drehte sie sich weg von Lammbert, und widmete sich Goliath, der gerade näher gekommen war.
"Ich möchte auch niemanden schlafen schicken." ,antwortete sie ihm leise, und dass nur er es hören konnte. "Seit ich denken kann leben wir mit diesen Schafen zusammen, und sie kümmern sich um uns, und sorgen für uns..." Sie ließ ihren Blick über die Weide schweifen, und dachte an Wolke, der immer alles für sie getan hatte, und an Böckling, der ihr erst gestern so viel beigebracht hatte.
"Aber Goliath, du musst mir versprechen, dass du nicht alleine auf Nachtwache gehst." Sie kannte ihren Bruder, und wusste, wie mutig er war, und wie er es hasste, tatenlos herumzuliegen. "Egal, was sonst passiert, ja?" Sie kuschelte sich an ihn, und merkte, dass die Furcht in ihr wieder wuchs.
Der Schäfer... der Schäfer! Er würde kommen, und sie retten, ganz bestimmt. Sie glaubte immer noch, dass er sie irgendwann abholen kommen würde, und wenn er dann sah, was hier Schreckliches vor sich ging, würde er sie alle retten. "Alles wird gut." ,sagte sie nun zu ihrem Brüderchen, und ihr war wieder etwas leichter ums Herz.
Böckling hatte ganz klar gehört wie Scherzo just seinen Gehelfen beschuldigte. Und konnte er es ihm übel nehmen? Er wirkte wirklich etwas seltsam, aber warum sollten die Reißer, die sich so genial tarnen können, warum sollten diese teuflischen Genies sich durch sowas einfaches zeigen? Im Endeffekt konnte auch Böckling nur Rätselraten wer es war und wer nicht.
Er war ihm gefolgt und versuchte angestrengte sein Klopfen aufs Wasser zu ignorieren, was mit Müh und not auch gelang.
"Du brauchst keine Angst zu haben, wir alle können nur raten. Ich teile deine Vermutung nicht, aber deine Stimme zählt wie die jedes anderen Schafes auch.", gab Böckling ihm zu wissen bevor er sich tunlichst entfernte, er konnte diesen Lärm einfach nicht ertragen, grauenhaft sowas.
Er wollte Mike etwas trösten.
"He, mach dir keine Sorgen, die anderen Schafe sind sicher vernünftig und werden die wählen die sich vor uns verstecken.", sagte Böckling ohne es so recht zu glauben. Die Dummheit dieser Herde kannte keine Grenzen, davon war er überzeugt.
Als Frau Määhra sich beruhigt hatte, fing sie an nachzudenken. Anscheinend hatte niemand mitbekommen, dass sie unter sich gemacht hatte. Sie verstand das zwar nicht wirklich, aber gut, dass es so war. Ein teil war gegangen, der andere schien zu dösen. Nur wie ging es weiter? Aufstehen konnte sie vergessen, das war zu anstrengend, aber ein bisschen hatte sie sich seit gestern doch erholt.
Sie rollte sich sozusagen um sich, und war nun ein Stückchen von ihrem Lager entfernt. Dann drehte und rutschte sie sich, hufbreite für hufbreite näher an den Köttelhaufen. Dabei brauchte sie viele Pausen und konnte nur mühsam das Keuchen leise halten. Und sie schob Heu mit ihrer Schnauze vor sich her, um die Köttel zu bedecken. Es war so frustrierend anstrengend, dass ihr immer wieder die Tränen kamen, und sie vor Verzweiflung hätte schreien wollen. Statt dessen musste sie besonders leise sein. Auf die anderen zu achten, hatte sie längst keine Kraft mehr.
Schließlich hatte sie es geschafft. Die Köttel waren in Heu gepackt, nun ja, so einigermaßen, und sie lag günstig, mit dem „Heuballen“ vor ihr, nach außen des Unterstandes. Jetzt ging es erst einmal nur vorwärts. Doch sie hatte sich ja schon so angestrengt, und trotz aller Pausen, ihr Herz bumperte immer wieder, unter enormen Druck, als ob es platzen wollte. Ob sie sterben würde. Aber sie würde lieber sterben, als aufzugeben.
Zwei verzweifelte Stunden später war der Ballen endlich draußen, ein letzter Stups noch mit der Schnauze und der Ballen war zwei Hufbreit von ihr entfernt. Nicht genug, aber mehr ging nicht. Sie vergrub zitternd ihre Schnauze in ihrer Wolle und schämte sich in den unruhigen Schlaf der völlig Erschöpften.
Friedobert ließ den Eimer zurück, damit die anderen sich bei Bedarf noch Wasser holen konnten. Er selbst ging wieder zurück zum See, denn all das Wassertragen hatte ihn durstig gemacht. So kam es, dass er sich zum Ufer begab und gierig das Wasser hinunterschluckte, als würde es kein Morgen geben und die anderen ihm das Wasser wegtrinken.
Allerdings sollte sich sein hastiges Schlucken als fatal erweisen, denn mitten drin, verschluckte er sich heftig und begann fürchterlich zu Husten und als wär das nicht noch genug, der Husten wich einem noch viel nervigeren Schluckauf, ein Schluckauf, der Friedobert praktisch bei jedem Mal hochspringen ließ. Er sah sich um, konnte aber niemanden ausfindig machen, so konnte er sich wenigstens sicher sein, dass er sich nicht wieder zur Lachnummer machte, wie heute morgen.
Ganz am Ende der Heide, dort wo der Zaun die Grenze markierte, war mal wieder ein Funke vom Zaun übergesprungen und hatte einen Grashalm angekokelt. Glücklicherweise war es in letzter Zeit ziemlich feucht, ansonsten hätte wohl früher oder später die Heide angefangen zu brennen. Tatsache jedoch war, dass der Zaun zwar noch elektrisch geladen, aber auch beschädigt war. Dadurch, dass der Schäfer sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet hatte, konnte auch niemand den Zaun inspizieren, weshalb niemand die Pflanzen an der einen Ecke des Zauns beseitigte, die in regelmäßigen Abständen einen Kurzschluss verursachten, der sich zwar nur darin äußerte, dass ein paar Funken flogen und nicht der Strom ausfiel, aber in trockenen Zeiten einen Brand verursachen könnte. Ohne dass er es wusste, befand sich jene besagte Stelle des Zauns in der Nähe von Friedoberts Unterstand.
Als Friedobert wieder zu seinem Schlafplatz kam, begutachtete er die Wassereimer, die er um den Tisch herum platziert hatte und er entschied sich, kein weiteres mal heute irgendwelche Eimer mit Wasser zu füllen. Daraufhin legte er sich unter seinen guten alten Tisch, der dem Schäfer damals, als dieser noch auf die Heide gekommen war, als Scherablage gedient hatte, doch seitdem das scheren ausblieb, hatte der Tisch seinen alten Sinn verloren und war mittlerweile zu einem Dach umfunktioniert worden und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. *Wenn sie heute tatsächlich jemanden dem Monster Zaun vorwerfen müssten und ich ebenfalls meine Wal, was haben die denn immer mit ihren Walen?, bekannt geben müsste, wer wäre dann der Wal???*, überlegte er, aber im Moment kam Friedobert zu keiner Entscheidung und es kam, wie es kommen musste, Friedobert schlief ein.
Du bist hingefallen?
Lammbert blickte verwundert zu Glöckchen, die ihm diese Frage gestellt hatte. Gerade als er antworten wollte, schoss ihm eine neue Welle aus Schmerzen durch den Fuß und er brachte es nur fertig, sie mit schmerzverzerrtem Gesicht anzusehen.
Ich hoffe, es schmerzt nicht zu sehr.
Danke, das hoffe ich auch., antwortete Lammbert - aber anscheinend hatte er so leise gesprochen, dass Glöckchen ihn nicht gehört hatte - sie drehte sich nach einiger Zeit zu ihrem Bruder Goliath um.
Nach einiger Zeit hatte er sich endlich ein wenig beruhigt und schlief ein - etwas Ruhe tat ihm nun gut.
Als er nach unruhigen Träumen voll von Reißern und leckeren Kräutern wieder erwachte, knurrte ihm der Magen. Er blickte sich um, doch es war ihm unmöglich, an etwas essbares heranzukommen, ohne sich von der Stelle zu bewegen: Kann mir bitte jemand was zu essen bringen?
Während er darauf wartete, ließ er seine Gedanken um die ganze Sache mit den Reißern kreisen - es mussten also Reißer unter ihnen sein. Allerdings sollte er hier im Unterstand recht sicher vor ihnen sein, immerhin schliefen hier doch einige Schafe. Dennoch beschlich ihn auch hier ein ungutes Gefühl, wenn er an sie dachte. Hoffentlich war die Sache bald vorbei.
Das ist nicht wahr. Das passiert nicht. Sir, alles in Ordnung?
Are you serious? Someone was killed! Das erinnert mich an damals... Ooooh, ich werde diese Bilder nicht vergessen. So gut ich es auch in England hatte, we also had wolves. Und eines Nachts... they came. Aber Sir, das ist doch Jahre her. Glaubt ihr etwa, dass sich so etwas hier wiederholen wird? Wir sind von einem Elektrozaun umgeben - woher hätten die Wölfe kommen sollen?
Ihr zwei wart damals noch nicht auf der Weide. Ihr habt no Ahnung wie terrible that was! Und was weiß ich wie die Wölfe hier reingekommen sind. Aber eins ist sicher: Ein Schaf würde never ever ein anderes Schaf töten - oder habt ihr schonmal von Kannibalismus bei Schafen gehört? Was sagt Ihr eigentlich zu der Wahl des neue Leithammels, Sir?
Was interessiert mich die Wahl, Charles?! Soll der neue Leithammel doch machen, was er für richtig hält! Ich habe wichtigeres zu tun! Ihr meint den Tunnel?
That's right. Ich spreche vom Tunnel. But still, it would look odd wenn ich nicht bei dieser ach so wichtigen Versammlung erscheine. Nachher denken die noch, ich sei ein Wolf. Huh, kaum ist ein Wolf auf der Weide bricht die blanke Panik aus. But the wolf... ich beneide ihn - oder sie, wenn es mehr sind. Sie müssen keine Angst haben gefressen zu werden. Sie verbreiten Angst und Schrecken unter uns...
Whatever, I think I'll go zur Versammlung. Sofern die nicht schon ohenhin vorbei ist.
Auch Fluffy hatte beschlossen, ein kleines Schläfchen zu machen, doch ihr Kopf schwirrte noch mehr als sonst aufgrund der morgendlichen Ereignisse, weshalb sie keinen Schlaf finden konnte. Selbst nachdem sie es sich in ihrer Lieblingshaltung, nämlich auf dem Rücken liegend und mit den Hufen in der Luft ausgestreckt, bequem gemacht hatte, konnte sie nicht aufhören, sich über die Wölfe Gedanken zu machen. "Ob Wölfe wohl genauso gern Gras fressen wie ich? Wie sehen sie eigentlich überhaupt aus?", philosophierte sie, "Hmmm... aber Böckling hat ja angedeutet, dass manche von uns Wölfe wären, also müssen sie recht schafig aussehen. Vielleicht haben sie auch das gleiche schöne Fell wie die Lämmchen..."
Da sie keine Ruhe finden konnte, ging sie in Richtung See zu ihrem Lieblingsplatz hinter einem keinen Bäumchen, wo man die schönsten Steinchen der ganzen Düsterheide finden konnte. Sie hatte dort schon einige Schätze geborgen und unter einer Wurzel versteckt. Fluffy liebte es, dort zu sitzen, mal an Nichts denken zu können und, während sie immer nach neuen Schätzen die Augen offen hielt, den kleinen glitzernden Fliegetierchen zusah. Die mochte sie besonders, weil sie so schön waren wie Schmetterlinge, aber so schnell und wendig wie die lästigen Fliegen, die Schaf so manches Mal in den Wahnsinn trieben.
Und während sie ihnen zusah, entspannte sie sich und ihr Kopf leerte sich von allen wichtigen und unwichtigen Dingen, bis sie nur noch mit abwesendem Blick auf den See starrte.
Goliath lag bereits eine Weile im Unterstand und genoß dsa beqheume Stroh, welches den Boden umhüllte. Nachdem es Frau Määhra nun wieder besser ging, wie Goliath gehofft hatte, machte er sich nun wieder Gedanken über den viel schwerwiegenderen zwischenfall an diesem Morgen, den Mord an Napoleon. Noch hatte er vielleicht die gefahr nicht ganz realisiert, die sich nun wie ein Schatten über die gesamte Heide ausbreitete, dennoch sah er es als unverantwortlich an, sofort einen der ihren u verdächtigen und hinrichten zu wollen. Wobei? Nun, soweit er bereits gehört hatte, war der zaun intakt geblieben, wie hätte schon ein Feind von außerhalb in die Weide eindringen können? Konnte der Übeltäter vielleicht fliegen? Oder hatte er einen Tunnel gegraben und hat den Zaun unter der Erde überwunden? Womöglich konnter er auch einfach nur gut springen, er müsste groß und schnell gewesen sein?
Goliath war ziemlich ratlos, schon der Tag gestern war ziemlich verrückt gewesen und hatte eigentlich schn genug Trubel für die nächste Zeit eingebracht. Wenn das so weiterging, würden die Schafe sich allesamt selbst umbringen, ertrunken im See oder überrrollt von einem Strohballen! Er rückte näher ran an Glöckchen, die sich grade ein wenig hochnäsig gegenüber Lambert gezeigt hatte. "Schwesterchen, was hälst du von dieser ganzen Sache? Es ist furchtbar, und noch furchtbarer scheint es mir, dass Böckling nun Jemanden von uns zu den Wolkenschafen schicken will, dsa halte ich nicht für den richtigen Weg. haben wir denn keine andere Wahl? Sollten wir nicht lieber alle zusammenhalten und Nachtwache halten? Und wann kommt wohl der Schäfer zurück und sieht, was passiert ist?" Wir sollten in jedem Fall zusammenbleiben, dann kann uns gewiss nichts geschehen!
"Jetzt wird man schon für einen Wolf gehalten nur weil man nicht ein Schaf von vielen sondern ein Individuum sein will.
Aber was ist eigentlich mit Baron Baa? Er lebt erst seit einem Jahr bei uns und ich weiß ja nicht wie diese Reißer vorgehen, aber vielleicht haben sie das schon seit langem geplant und einen Spion eingeschleust der sie schlussendlich eingelassen hat. Dieser Baron redet auch immer so seltsam und ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Vielleicht hat er reißaus genommen."
Irgendwo mussten sie ja mit den Verdächtigungen anfangen und dieser Baron war ihm noch nie sonderlich geheuer. Er wirkte auch irgendwie verwirrt, wenn nicht gar verrückt.
"Was diesen Ramirez angeht...ich weiß nicht ob sie tatsächlich 2 Jahre lang warten würden um das alles zu planen. Ein Jahr ist zwar auch schon viel aber es erscheint mir noch realistischer."