Fluffy sprang hinter ihnen her und Wolke freute sich. Je mehr ihm bei der Suche nach Kräutern halfen, desto besser. "Also Fluffy es macht nichts das du nicht so viele Kräuter kennst, ich zeig sie euch einfach! Bis dahin haltet alle Ausschau nach dem Fingerhut - einer großen violetten Blume mit vielen Glöckchen an dem grünen Stengel. Und nicht aufessen! Die sind nämlich giftig, wenn sie vorher nicht richtig ausgekocht werden. Fresst auch ansonsten nichts, was ihr nicht kennt. Hier im Wald gibt es viele Pilze, so kleine Stengel mit Hüten drauf. Mit denen kenne ich mich nicht gut aus, deswegen esse ich gar keine davon." Er blieb plötzlich stehen und sah die drei ernst an. "Also am besten ist es ihr esst hier bei den Bäumen gar nichts und wartet, bis wir zurück auf der Weide sind, ja?"

Dann suchten sie gemeinsam nach einer violetten Blume. Die Lämmer steckten ihre Köpfe hinter tiefhängende Äste und Sträucher, Wolke stapfte würdevoll einen ausgetretenen Pfad entlang. Die trockenen Nadeln unter ihren Füßen knackten und rochen merkwürdig. Fast schon benebelnd. "Wir müssen nach einem helleren Plätzchen suchen, eine Lichtung oder so etwas. Schlimmstenfalls gehen wir zurück und suchen am Waldrand weiter. Hier scheinen die Nadeln den Boden irgendwie kaputt gemacht zu haben..."

Als sie in der Nähe schon das Knistern des Zauns rochen, wollte Wolke sich grade umdrehen und einen neuen Weg suchen, da jubelte Fluffy "schau mal Wolke, da vorne sind ganz viele Gräser und Schmetterlinge!" und gemeinsam mit den beiden Lämmern stürzte sie auf die Waldlichtung. Sie war in der Nordwestlichsten Ecke des Zauns versteckt und Wolke dachte sich das hier wohl lange kein Schaf mehr gewesen war. Es war hübsch hier - voller Grashüpfer, denen Fluffy hinterblickte und voller Blumen. "Nichts anknabbern ihr Lieben und haltet euch von dem Zaun fern! Aber schön ist es ja schon hier..."

Staunend setzte er sich erstmal an den Rand der Wiese auf die Fichtennadeln und sah sich um. Bei so einer Pflanzenvielfalt hatte er Angst, etwas zu zertreten... das passierte schnell wenn man so dicke Hammelkeulen hatte wie er. Neidisch blickte er auf die tänzelnden Lämmer, wie leicht und flink sie sich bewegten!

"Also, ihr Lieben ich sag euch wo ihr Pflänzlein mitnehmen könnt, ja? Und dann bringen wir alles zusammen zu Frau Määhra."
Aufmerksam dirigierte er dann die Kräutersuche, wobei er immer wieder hochhüpfen musste um zu sehen woran die Nase der Schafe grade lag. "Nein nicht das, die kleine Salatartige Pflanze daneben!", "Ja das machst du super Goliath, grab die Wurzel nur weiter so tüchtig aus!" und dann sah Wolke etwas, was ihn nachdenklich machte: Einen Fingerhut. Er war riesengroß, neben ihm wuchsen noch zwei kleine. Aber er war auf der anderen Seite des Zauns.

"Ist das ein Ingwergut?", fragte Glöckchen ihn würdevoll und deutete mit dem Schnäuzchen in Richtung der großen, unübersehbaren Pflanze. Das hohe Gras kitzelte sie am Bauch, aber sie bemühte sich nicht loszukichern um weiterhin anbetungswürdig auszusehen. "Ja Liebes, das ist ein Fingerhut. Aber wir müssen nicht dort hinüber, wir haben genug gute Heilkräuter für Frau Määhra gefunden. Mit ein bisschen Schlaf und warmen Heuumschlägen und dem Kräutersud geht es ihr bald wieder gut. He Goliath! Weg von dem Zaun hab ich gesagt!"

Neugierig und Mutig wie eh und je hatte sich Goliath an den Maschendraht herangeschlichen. Aber Wolke entging nichts, denn er hatte wahrlich Anst um die kleinen. "Raus aus der Wiese und zurück zu Frau Määhra! Sie wird schon auf uns warten und sich freuen wenn wir ihr die Kräuter bringen. Kommst du, Goliath?"