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Ritter
Obwohl sie neugierig darauf war, wie alles weitergehen würde, hatte Böcklings Ansprache Blanche doch ein wenig erschüttert. Jemand sollte noch heute Abend sterben, weil er ein Reißer war - doch wie sollte man herausfinden wer? Sie hatte den Tatort bereits gründlichst untersucht und auch die Spur von dort zu den Schlafplätzen gab nicht mehr her, als sie entdeckt hatte. Es wäre unmöglich, bis zum Abend, die komplette Heide abzusuchen, vor Allem, da sie von der Suche nach Beweisen mittlerweile sehr erschöpft war. Und das, obwohl der Tag gerade erst begonnen hatte! Blanche wünschte sich im Augenblick nichts sehnlicher, als ein paar Stunden Ruhe - doch ihre Gedanken wollten sich einfach nicht von dem Vorfall lösen!
Ein paar Meter von ihr entfernt sah sie Glöckchen, Goliath und Wolke umgeben von frischen, grünen Kräutern und Gräsern sitzen. Bei dem Gedanken an Futter begann Blanches Magen zu knurren, denn sie hatte heute noch nichts gefressen. Also gut, eine kleine Frühstückspause konnte wohl nicht schaden! Außerdem hatte vielleicht einer der drei eine Idee, was zu tun war. Also trottete Blanche zu ihnen herüber und ließ sich dicht neben Wolke ins Gras fallen. Er wirkte sehr nachdenklich, Glöckchen hatte wie immer wunderschöne, gepflegte Wolle und klebte an Goliath, der gerade erst wach geworden zu sein schien. Blanche rupfte etwas Klee aus und gab sich diesmal sogar Mühe damit, ihn gründlich zu kauen und herunterzuschlucken, bevor sie zu reden begann.
"Was meint ihr? Gibt es eine Möglichkeit, herauszufinden, wer der Reißer ist, ohne ihn vorher...", ihr viel erst kein passendes Wort ein, also blickte sie gen Himmel, wo Scharen, von Wolkenschafen zu sehen waren, "zu denen da zu schicken?"
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Couch Potato
Mike verstand gar nicht warum Böckling sich so aufregte nur weil er eine kurze Pause eingelegt hatte. Wäre er mit knurrendem Magen weitergelaufen hätte er doch eh nicht richtig darauf geachtet ob der Zaun irgendwo beschädigt war. Aber bevor er etwas erwidern konnte hatte sich der Leithammel schon entfernt und Mike folgte ihm zum Apfelbaum um der Ansprache zu lauschen.
Die Wölfe sollten unter ihnen sein? Als Schafe verkleidet? Was war das für ein Irrsinn? Er hatte zwar mal solch ein Sprichwort von den Menschen gehört, aber in Wirklichkeit konnte sich ein Wolf doch nicht als Schaf verkleiden...oder? Wenn aber tatsächlich welche unter ihnen waren, warum dann ins blinde hinein abstimmen?
"Wenn tatsächlich Wölfe unter uns weilen so müssten die sich doch ganz leicht enttarnen lassen. Sie können doch nie im Leben ihre Verkleidung aufrechterhalten wenn wir jeden von uns auf Hinweise einer Verkleidung überprüfen."
Sie mussten doch einsehen, dass diese Idee absolut logisch war! Stolz auf die Idee gekommen zu sein blickte er den Leithammel erwartungsvoll an.
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Ritter
Frau Määhra wollte schon protestieren, als sie in den Unterstand verbracht worden sollte, denn sie wollte auch wissen, was geschehen ist und schließlich geht es doch nicht ohne sie, allerdings... wenn sie zähneknirschend daran dachte, wie sehr sie die Geschehnisse gestern schon mitgenommen hatte, die noch keine Versammlung nach sich zogen, und versammlungswürdige wäre zumindest Mikes Verhalten ihr erschienen, und ein fliegender Rubmob, und es ihr heute gesundheitlich ging, sollte sie wohl besser nicht fragen. Sie schluckte ihren Stolz herunter runter und nickte ergeben und grüßte erst einmal. Immerhin, im Unterstand, würde sie vor gleißender Sonne oder Regen geschützt sein. Guten Morgen meine Lieben. Tut mir ja leid, dass ich solche Umstände mache.
Und, das gab Frau Määhra ohne umschweife zu, die vier kümmerten sich rührend, jetzt, wo sie es endlich taten. Dass Wolke so stark war. Er zog sie und Scherzo, der tröstend neben ihr lag, Goliath, machte den Weg frei und Glöckchen half, dass sie nicht von der Bahre rutschte und Jill half auch dabei.
Sie wurde mit Wasser versorgt, welches sie gierig genoss und mit viel frischen Löwenzahn. Was sie ruhig wiederkäute. Obwohl sie gestern kaum etwas geweidet hatte, war ihr Hunger nicht übermächtig, doch immerhin sie fraß und schob auch Scherzo ein wenig zu. Danke! Ich hatte schon sooo großen Durst. Und Hunger hab ich auch.
Leise fügte sie noch hinzu, hoffentlich findet ihr Fingerhut. Ich hab ja selbst schon lange keinen mehr gesehen.
Als Wolke mit Goliath und Glöckchen Kräuter suchen ging, schaute Frau Määhra ihnen kauend nach, blickte dann zu Scherzo und Jill, welche bei ihr blieben und döste dabei ein. So war sie recht erschrocken, als es schepperte und Friedobert... es war doch Friedobert, ein wenig schwierig mit dem Eimer über den Kopf zu erkennen durch die Gegend rannte. Das große Schaf stehe uns bei, doch ein kleines Grinsen war dabei durchaus auf ihren Gesicht, während sie laut – zumindest versuchte sie es laut – rief, „Friedobert, halt ein, halt ein.“ Dann war er aus ihrem Gesichtsfeld. Im Unterstand liegend, sah man einfach nicht soviel von der Weide. Resignierend legte sie ihren Kopf auf die Vorderbeinen und meinte mehr zu sich selbst, als zu Scherzo, werde ich alt, dass mir die Welt so verrückt vorkommt, oder ist die Welt wirklich verrückt geworden?
Geändert von Lu Sonnengold (21.04.2011 um 16:19 Uhr)
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Held
Es war dunkel und vor lauter Panik muss Friedobert wohl eine ganze Weile durch die Gegend gerannt sein, bis er von nahem eine Stimme hörte, die ihm zurief, sich zu beruhigen. Kurz darauf lichtete sich alles, als der böse Eimer endlich von seinem Kopf entfernt wurde. Als er sich dankend umsah, musste Friedobert allerdings feststellen, dass er mitten in einer Art Versammlung der Schafe gelandet war. "Was ist denn los? Ist jemand gestorben?", nichtsahnend hatte er diese Phrase gedroschen, aber als ein Teil der Schafschaft als Antwort auf die Frage traurig auf den Boden blickte, wusste er, dass irgendwas schief gelaufen ist.
"Was ist denn los?", fragte er nun, völlig verwirrt.
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Legende
Noch während Jill auf dem Weg zur großen Schafsversammlung beim Düsterhügel war, kamen ihr auch schon Mike und Böckling entgegen, die ein nicht mehr allzu gesund aussehendes Schaf hinunter zum Düstersee trugen. Neugierig folgte sie ihnen und schließlich erkannte sie, dass es Napoleon, der alte Leithammel, gewesen war. Was war nur passiert? Geschockt blieb sie zunächst in einiger Entfernung stehen, bis sich schließlich Wolke an die Lämmer und einige andere Schafe in der Nähe wandte, und erzählte, was passiert war. Auch Jill hörte ihm zu. Der arme Napoleon. Eine kleine Träne rannte ihr hinunter und tropfte auf ihre Wolle, die sie sogleich mit ihrer rechten Vorderklaue wegwischte. Auch zu solch einem traurigen Anlass konnte sie nicht zulassen, dass ihre Wolle Schaden nahm.
Dann rief Wolke dazu auf, dass man sich um Frau Määhra kümmern müsse, und dass er sich über jede Hilfe freuen würde. Also schloss Jill sich ihm an. „Wolke, ich helfe dir, Määhra zu pflegen. Ich habe sie schon immer sehr gemocht und eine solch gute Freundin sollte ich nicht alleine lassen.“ So half Jill zusammen mit Wolke, Goliath und Glöckchen Frau Määhra sicher in der Unterstand zu bringen und als Wolke und Goliath wieder loszogen um nach Medizin zu suchen, blieb Jill bei Mäahra und Scherzo und strich Määhra einmal über das Fell. Es war zwar nicht so flauschig wie ihr eigenes, aber schön war es dennoch. „Määhra meine Liebe, wie geht es dir? Kann ich noch etwas für dich tun?“
An der von Böckling einberufenen Versammlung wollte Jill nicht teilnehmen. Sie würde schon noch früh genug hören, was dort gesagt wurde „Es muss doch jemand bei Frau Määhra bleiben um nach ihr zu sehen“ hatte sie den anderen gesagt, als sie gefragt wurde, ob sie nicht mit zur Versammlung käme. Glücklicherweise hatten ihr alle diese Entschuldigung abgenommen und so konnte Jill zumindest einige Minuten in Ruhe und ohne Aufregung verbringen. Sie kuschelte sich neben Määhra und Scherzo ins Heu und war auch bald darauf eingenickt.
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Young Imperial Combo
Göckchen hatte den Morgen über kaum ein Wort gesprochen. Sie konzentrierte sich auf die Aufgaben, die Wolke ihr gegeben hatte, und versuchte, sich ihre Sorge nicht anmerken zu lassen. Auch die anderen schienen ihr Bestes zu geben, um die Unruhe zu verbergen, die in ihnen allen herrschte, aber sie konnte man, scharfsinnig wie sie war, natürlich nicht täuschen.
So verging einige Zeit, in der Glöckchen in Gedanken versunken war, immer nur darauf bedacht, sich nicht zu weit von Goliath zu entfernen, der wie immer vor Tatkraft nur so strotzte. Auch Wolke gab ihr ein gewisses Gefühl von Sicherheit, da er einfach wusste, wie er mit den Lämmchen auch in weniger guten Zeiten umgehen musste.
Schließlich war es Zeit für Böcklings Rede geworden, und Glöckchen hatte kurz überlegt, ob sie nicht auch bei Jill und Frau Määhra bleiben sollte, einfach nur, um dem Bevorstehenden aus dem Weg zu gehen. Aber sie musste hören, was passiert war, so etwas wie Angst durfte sie nicht aufhalten, nicht auszudenken wie es wäre, das einzige Schaf auf der Weide zu sein, das nichts über die Vorkommnisse hier wusste. Diese Blöße konnte sie sich nicht geben, außerdem gab es bestimmt auch eine ihrer vielen Fähigkeiten, die sie besaß, mit der sie helfen konnte.
"Bis zum Abend, sollten wir abstimmen .. wer "gehen" muss." ,endete Böckling seine Rede, und bevor jemand noch wirklich etwas sagen konnte, dreht er sich um.
"Wohin denn gehen?" ,fragte Glöckchen sich, und trottete Wolke und Goliath nach, die über die Geschehnisse auch noch kein Wort verloren hatten.
Sie sollten alle ein Schaf auswählen, das irgendwohin gehen durfte? Würde der Schäfer kommen, um es abzuholen, so wie es eigentlich immer ihre Bestimmung gewesen war?! Und warum bekam es eine Belohnung, wenn es doch offenbar irgendwelche Untiere hereingelassen hatte, oder sogar eines dieser "Reißer" war?
Als sie sich an einem schattigen Plätzchen niedergelassen hatten, und Wolke gerade die Idee mit den Gruben gekommen war, war Glöckchens Furcht zwar umso größer, aber die Fragen in ihrem Kopf waren stärker.
"Du, Wolke, wohin geht das Schaf, das wir auswählen sollen?" Sie schlackerte etwas verwirrt mit den Ohren, und zufällig ragte genau vor ihr eine besonders große Blüte hervor, die sie etwas geistesabwesend sofort verschlang.
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Legende
"Also weißt du Glöckchen... wenn ein Schaf gehen muss, dann ist das ein Bild. Also eigentlich geht das Schaf dann nirgendwo mehr hin, denn es schläft dann für immer. Was unser Leithammel sagen wollte war, das wir versuchen müssen die Reißer schlafen zu legen bevor sie uns schlafen legen. Denn aus diesem Schlaf wacht man nie mehr auf. " Er legte sich näher zu ihr hin und flüsterte weiter, hoffte das er nicht den Mut verlor "Erinnerst du dich an das arme namenlose Jährlingslamm das in den Zaun gesprungen ist? Es hat dann auch fürimmer geschlafen und ist zu den Wolkenschafen gegangen. Und genau das hat Böckling anscheinend vor... wir ... heute Abend..."
Da trottete grade Blanche zu ihnen hinzu und fragte nach einer Möglichkeit weiter vorzugehen. "Oh hallo Blanche!", erwiderte Wolke erstmal sehr erfreut, denn immerhin musste er nicht die grausige Entscheidung von Böckling bedenken. Sie sah neugieriger aus denn je und voller Tatendrang, aber auch ein bisschen ausgehungert. "Eine Möglichkeit die Reißer zu enttarnen? Nun... du hörst ja, Mike meint wir müssten das Fell von einem jeden Schaf überprüfen. Aber mir wäre sowas zu gefährlich, ehrlich gesagt glaube ich das die Wölfe Ausflüchte erfinden würden um der Sache zu entgehen. Aber etwas besseres fällt mir nicht ein. Wobei..." Wo er den drei Lämmern so beim grasen zusah kam ihm eine Idee.
"Reißer fressen doch kein Gras. Sie fressen Fleisch und andere Spitzzahnsachen. Wenn wir alle die Augen offen halten entdecken wir vielleicht Schafe, die nicht grasen oder absichtlich so tun als ob und besonders viel oder ausgefallene Dinge fressen!" So wie Mike, fügte Wolke bei sich hinzu, der Eier fraß und von einem gemütlichen Leben träumte.
"Du Blanche, wir müssen gleich weiter um Kräuter für Frau Määhra zu besorgen. Aber wenn dir das zu langweilig ist kannst du ja schonmal auf Suche gehen. Aber bleib nie mit einem Schaf allein, du weißt nie ob... es dir freundlich gesinnt ist, Liebes." Er leckte vorsichtig über ihre Wange und drückte sich ganz kurz an sie. "Pass auf dich auf, ja?" Etwas lauter fügte er dann hinzu "Und jetzt wo die Sonne so hochsteht werden die Kräuter im Wäldchen auch schon trocken sein. Dann wollen wir mal!", Er erhob sich dann bedächtig und trottete mit wackelnden Ohren in die schattige Umarmung der düsteren Bäume die nach harzigen Nadeln rochen.
Geändert von Viviane (21.04.2011 um 09:59 Uhr)
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Kämpfer
Fluffy hatte Böckling schweigend zugehört. Mittlerweile hatte sie sich auch zusammenreimen können, was passiert sein musste. Deshalb begriff sie auch die Bedeutung seiner Worte: "...Bis zum Abend, sollten wir abstimmen .. wer "gehen" muss."
"Wie schwer ihm die Entscheidung fallen muss", dachte sie bei sich. Auf keinen Fall würde sie Leithammel sein wollen und solche Entscheidungen treffen müssen.
Fluffy bemerkte, dass Wolke aufgestanden war, wohl um Frau Määhra die Kräuter zu besorgen, die sie benötigte. "Wird mal Zeit, dass ich mich nützlich mache!", beschloss sie und trottete ihm und den zwei Lämmchen, die ihn begleiteten, nach.
Als sie sie eingehholt hatte, fragte sie schüchtern: "Kann ich euch vielleicht begleiten? Ich würde gerne helfen, auch wenn ich nicht so viele Kräuter kenne".
Das schien ihr auch eine gute Gelegenheit zu sein, um neue Freunde zu finden. Die Lämmchen sahen auch so süß aus, wie sie neben Wolke umhersprangen....wie gern hätte Fluffy so ein Fell gehabt!
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Ehrengarde
Wolkes Erklärung - Napoleon sei zu den Wolkenschafen gegangen - hatte sich für Lammbert ganz nett angehört. Während er bis zur Versammlung, die Böckling einberufen hatte, noch etwas graste, blickte er immer wieder hinauf zum Himmel, einmal hatte er sogar ein Wolkenschaf gesehen, das beinahe so aussah wie Napoleon.
Böcklings Rede hingegen ließ ihn fassungslos zurück - Napoleon war zerfleischt worden. War es das wirklich wert, um zu den Wolkenschafen zu kommen? Und noch dazu sollten die Reißer mitten in der Herde sein, verkleidet als Schafe. Er spürte, wie ihn die Angst überschafte und er sackte zusammen.
Wie ein kleines Häufchen Elend blieb er an der Stelle sitzen, an der er Böcklings Rede gelauscht hatte, unfähig auch nur irgendetwas zu tun.
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Ritter
Eine wirklich gute Idee, die Wolke da gehabt hatte! Voller Tatendrang überlegte Blanche, wie sie am besten vorgehen sollte, um herauszufinden, welches der anderen Schafe kein Gras fraß. Wahscheinlich wäre die einfachste Methode, die anderen heimlich zu beobachten. Doch dafür sollte sie unauffällig sein, was mit ihrer schönen, schneeweißen Wolle doch etwas schwierig war. Allerdings wusste Blanche, dass der Boden am See teilweise sehr schlammig war. Wenn sie sich also zuerst im Matsch und danach in Laub wälzen würde, wäre ihre Tarnung perfekt. Allerdings würde ihre Wolle danach wohl für ein paar Tage nicht mehr richtig sauber werden. Doch das ließ sich wohl nicht verhindern, schließlich hatte Blanche großes vor. Dennoch stellte sich das hier als unangenehmer heraus als erwartet. Der Schlamm verklebte ihre Wolle und drang teilweise bis zu ihrer Haut hervor, was sie schaudern ließ. Nun ja, jetzt war es sowieso zu spät um ihre Meinung zu ändern, also suchte das nun nicht mehr ganz so weiße Lamm nach einer Stelle, an der viel Laub lag und vervollständigte ihre Tarnung. Ein Blick auf ihr Spiegelbild im See ließ Blanche ein zufriedenes "Mäh!" ausstoßen. Nun musste sie sich nur noch eine gute Stelle suchen, um die anderen im Auge zu behalten. Fröhlich machte sie sich auf die Suche.
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Legende
Fluffy sprang hinter ihnen her und Wolke freute sich. Je mehr ihm bei der Suche nach Kräutern halfen, desto besser. "Also Fluffy es macht nichts das du nicht so viele Kräuter kennst, ich zeig sie euch einfach! Bis dahin haltet alle Ausschau nach dem Fingerhut - einer großen violetten Blume mit vielen Glöckchen an dem grünen Stengel. Und nicht aufessen! Die sind nämlich giftig, wenn sie vorher nicht richtig ausgekocht werden. Fresst auch ansonsten nichts, was ihr nicht kennt. Hier im Wald gibt es viele Pilze, so kleine Stengel mit Hüten drauf. Mit denen kenne ich mich nicht gut aus, deswegen esse ich gar keine davon." Er blieb plötzlich stehen und sah die drei ernst an. "Also am besten ist es ihr esst hier bei den Bäumen gar nichts und wartet, bis wir zurück auf der Weide sind, ja?"
Dann suchten sie gemeinsam nach einer violetten Blume. Die Lämmer steckten ihre Köpfe hinter tiefhängende Äste und Sträucher, Wolke stapfte würdevoll einen ausgetretenen Pfad entlang. Die trockenen Nadeln unter ihren Füßen knackten und rochen merkwürdig. Fast schon benebelnd. "Wir müssen nach einem helleren Plätzchen suchen, eine Lichtung oder so etwas. Schlimmstenfalls gehen wir zurück und suchen am Waldrand weiter. Hier scheinen die Nadeln den Boden irgendwie kaputt gemacht zu haben..."
Als sie in der Nähe schon das Knistern des Zauns rochen, wollte Wolke sich grade umdrehen und einen neuen Weg suchen, da jubelte Fluffy "schau mal Wolke, da vorne sind ganz viele Gräser und Schmetterlinge!" und gemeinsam mit den beiden Lämmern stürzte sie auf die Waldlichtung. Sie war in der Nordwestlichsten Ecke des Zauns versteckt und Wolke dachte sich das hier wohl lange kein Schaf mehr gewesen war. Es war hübsch hier - voller Grashüpfer, denen Fluffy hinterblickte und voller Blumen. "Nichts anknabbern ihr Lieben und haltet euch von dem Zaun fern! Aber schön ist es ja schon hier..."
Staunend setzte er sich erstmal an den Rand der Wiese auf die Fichtennadeln und sah sich um. Bei so einer Pflanzenvielfalt hatte er Angst, etwas zu zertreten... das passierte schnell wenn man so dicke Hammelkeulen hatte wie er. Neidisch blickte er auf die tänzelnden Lämmer, wie leicht und flink sie sich bewegten!
"Also, ihr Lieben ich sag euch wo ihr Pflänzlein mitnehmen könnt, ja? Und dann bringen wir alles zusammen zu Frau Määhra." Aufmerksam dirigierte er dann die Kräutersuche, wobei er immer wieder hochhüpfen musste um zu sehen woran die Nase der Schafe grade lag. "Nein nicht das, die kleine Salatartige Pflanze daneben!", "Ja das machst du super Goliath, grab die Wurzel nur weiter so tüchtig aus!" und dann sah Wolke etwas, was ihn nachdenklich machte: Einen Fingerhut. Er war riesengroß, neben ihm wuchsen noch zwei kleine. Aber er war auf der anderen Seite des Zauns.
"Ist das ein Ingwergut?", fragte Glöckchen ihn würdevoll und deutete mit dem Schnäuzchen in Richtung der großen, unübersehbaren Pflanze. Das hohe Gras kitzelte sie am Bauch, aber sie bemühte sich nicht loszukichern um weiterhin anbetungswürdig auszusehen. "Ja Liebes, das ist ein Fingerhut. Aber wir müssen nicht dort hinüber, wir haben genug gute Heilkräuter für Frau Määhra gefunden. Mit ein bisschen Schlaf und warmen Heuumschlägen und dem Kräutersud geht es ihr bald wieder gut. He Goliath! Weg von dem Zaun hab ich gesagt!"
Neugierig und Mutig wie eh und je hatte sich Goliath an den Maschendraht herangeschlichen. Aber Wolke entging nichts, denn er hatte wahrlich Anst um die kleinen. "Raus aus der Wiese und zurück zu Frau Määhra! Sie wird schon auf uns warten und sich freuen wenn wir ihr die Kräuter bringen. Kommst du, Goliath?"
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Young Imperial Combo
Glöckchen ging es nun etwas besser, als sie durch die Wiesen streiften, um die richtigen Kräuter zu suchen. Für immer schlafen schien nicht sehr erstrebenswert zu sein, also brauchte sie sich keine Gedanken darum machen, dass eine fürchterliche Kreatur bevorzugt wurde. Irgendwann, es musste Ewigkeiten her sein, hatte sie den Schäfer einmal gehört, wie er einem seiner Kinder eine Geschichte erzählt hatte. Über eine Menschenfrau, die in einem Sarg aus Glas gelegen hatte. Was ein Sarg war, wusste Glöckchen nicht, aber sie hatte immerhin verstanden, dass die Menschenfrau darin auf Ewig schlief, und viele andere Menschen sie betrachteten, und um sie trauerten. Grundsätzlich vielleicht keine allzu schlechte Vorstellung, Glöckchen könnte auch gut damit leben, irgendwo zu liegen, und für ihre Schönheit bewundert zu werden. Aber all das brachte nichts, wenn sie dabei schlief, und nichts davon mitbekam.
Außerdem hatte das Lämmchen von damals, das Wolke erwähnt hatte, auch nicht besonders friedlich schlafend ausgesehen, nachdem es in den Zaun gelaufen war. Es musste also eine schreckliche Strafe sein, und Glöckchen verstand, dass es eine ernste Sache war.
"Goliath, komm weg von dem Zaun. Gegen den kommst nicht einmal du an." ,sagte sie eine Weile später, als sie mit der Kräutersuche fertig waren, bei der sie natürlich mit sicherem Blick die richtige Pflanze erspäht hatte, und ihr Bruder gerade an den Maschendraht geschlichen war. Sie zog ihn sanft am Ohr, darauf bedacht, trotzdem genügend Abstand zum Zaun zu halten. "Versprich mir, dass du ihm fern bleibst, ja?" Sie fügte ein bittendes "Mäh?" hinzu, und verließ sich darauf, dass er, auch durch Verstärkung von Wolkes Worten, kehrt machte und mit ihnen gemeinsam zu Frau Määhra zurückkehrte.
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Kämpfer
Fluffy freute sich, dass sie sich nützlich machen konnte und nutzte so einige Gelegenheiten, um ein paar leckere Kräuter zu naschen. Schließlich kam sich nicht oft in diesen Teil der Düsterweide und man musste das schließlich ausnutzen. Es war nur Wolkes Rügen zu verdanken, dass sie nicht auch ein paar giftige Kräuter futterte.
"He Goliath! Weg von dem Zaun hab ich gesagt!". Fluffy hatte sich von den drei anderen ein bisschen entfernt gehabt, da sie ein besonders saftiges Gewächs entdeckt hatte, doch Wolkes Ruf machte sie wieder auf dass kleine Lämmchen aufmerksam, das sehr nah an den Zaun herangetreten war. Ihr war dieser Zaun nicht ganz so geheuer, da ihre Eltern bei einem Unfall gestorben waren, als sie ihm einmal zu nahe gekommen waren. Sie fiepte unglücklich und schaute zu dem Lämmchen hinüber, das dann - Schaf sei Dank - zu der Gruppe zurückkehrte und keine weiteren Versuche unternahm, an das seltsame Kraut zu kommen, dass an der anderen Seite des Zauns wuchs. Sie stieß ein erleichtertes "Määh" aus und schloss sich den anderen an, um die gesammelten Kräuter zu Frau Määhra zu bringen.
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Krieger
Scherzo wachte kurz nachdem er bei Frau Määhra eingeschlafen war auf. Er dachte, der Tag sei schon trostlos genug, daher sollte er wenigstens versuchen etwas entspannter zu wirken. Leichter gesagt als getan, wie sollte er sich denn entspannen, wenn am Abend jemand aus der Herde "verbannt" wird?
Böckling meinte, jedes Schaf soll versuchen herauszufinden, wer ein Betrüger, ein hungriger Wolf, sei. Scherzo überlegte, überlegte und überlegte, konnte aber beim besten Willen nichts herausfinden. "Wenn jemand ein Wolf ist, hätten wir es doch schon längst gemerkt, oder? Ich habe bei keinem in der Herde seltsame Verhaltensmuster in den letzten Tagen erkannt - was wohl vielleicht daran liegt, dass ich eher alleine war."
Dann erinnerte er sich an die letzte Nacht. In dieser hörte er Wolfsgeheul, dachte aber zunächst, dies wäre lediglich ein Traum gewesen. "Vielleicht habe ich das nicht geträumt, vielleicht habe ich die Wölfe wirklich gehört. Vielleicht..." Scherzo schien eine Idee zu haben, wie er herausfinden könnte, wer ein Wolf ist. "Wolfsgeheul klingt so, als würden sie singen. Möglicherweise interessieren sie sich für Musik? Dann könnte ich... ich könnte die Wölfe anlocken, die sich als Schafe ausgeben! Dem Schafgott sei Dank, dass die anderen Schafe meine Musik nicht ausstehen können, somit kann ich sie unterscheiden! Dann müsste ich nurnoch Böckling dazu bringen, sich hinter einem Busch zu verstecken und die Übeltäter zu fangen - aber halt... was wenn... was ist, wenn Böckling selbst ein Wolf ist...? Ich weiß, er hat etwas gegen meine Musik, aber er hat mich gerettet. Vielleicht, um mich zu fressen oder meine Musik zu hören, wenn kein anderer in der Nähe ist. Ich glaube, als er gestern meine Musik gehört hat, war Frau Määhra in der Nähe..." Scherzo musste einmal kräftig schlucken.
"Aber nein, was sage ich denn da. Böckling ist Leithammel, was wohl heißt, dass ihm viele Schafe vertrauen. Man hätte es doch bemerkt, wenn er sich seltsam verhalten hätte. Oh man, jetzt bin ich verwirrt! Ich sollte an etwas anderes denken."
Scherzo begab sich zum Zaun. "Hier wird heute Abend jemand... (schluck) weggeschickt..." Er starrte die nächsten paar Minuten in Richtung des Düsterwaldes. Er machte sich Gedanken darüber, wie die Wölfe wohl hineinkamen. Gab es neben den Wölfen denn noch ein böses Schaf? Einen Verräter?
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Legende
Jill wachte durch ein Rascheln im Heu auf. Sie blickte auf, und sah wie Scherzo den Unterstand verließ. Wo er wohl hin wollte? Jill wollte schon aufstehen und ihm hinterher laufen, da fiel ihr Blick auf Frau Määhra. Sie hatte die Augen zu und atmete ruhig. Sie schien wohl noch zu schlafen. "Ich glaube, ich kann sie kurz allein lassen." sagte sie sich, während sie ihr noch einmal fürsorglich über das Fell strich und verließ daraufhin ebenfalls den Unterstand.
Scherzo stand vor dem Zaun und blickte in Richtung des Düsterwalds. "Na Scherzo. Worüber denkst du nach? Denkst du, die Bestien verstecken sich im Wald?"
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Krieger
Während er so in Richtung Düsterwald starrte, kam Jill von hinten zu ihm. Sie fragte ihn, ob er denke, die Wölfe befinden sich im Wald.
"Das ist es nicht", sagte Scherzo, bevor er sie anschaute. "Es ist nur so, ich überlege gerade, wie die Wölfe überhaupt durch den Zaun kamen. Und außerdem, was ist denn, wenn wir einen Verräter unter uns haben, der die Wölfe eingelassen hat?" Er wandte sich wieder dem Zaun zu. "Selbst wenn wir den Wolf, vielleicht sind es auch mehrere, "bestrafen" können, wäre es dann sicher nicht zu Ende. Was machen wir, wenn dieses Schaf, falls es überhaupt unter uns ist, später weitere Wölfe einlässt? Ich weiß, die Idee klingt genauso absurd wie meine Musik, aber es wäre doch möglich!"
Geändert von TrustyBell (21.04.2011 um 14:51 Uhr)
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General
Zunächst wollten Wolke und Goliath, begeleitet von Glöckchen, nach Norden zum Düsterwald wandern, um dort nach den ersehnten Kräutern zu suchen, als Wolke auf halbem WEge auf die famose Idee kam, zunächst den Apfelbaum und die Wiese drumherum abzutasten, schließlich wuchsen auch dort jede Menge unterschiedliche Blütenarten und vielleicht war ja ebenso der Fingerhut und die anderen Pflanzen dabei, wodurch die kleine Gruppe gleich jede Menge Laufzeit gespart hätte und Frau Määhra nicht unnötig länger warten musste.
Ungewöhnlich früh stand die Sonne bereits hoch am Horizont und die warmen Strahlen fielen unerbitterlich auf die Schafe nieder. Dies war besonders ärgerlich für Wolke, der unter seinem nur allzu dicken Fell vollkommen kaputt ging und sich aufs noch kühle Gras legte, als sie den Baum erreicht hatten. Sogleich machte Goliath sich auf die Suche nach dem Fingerhut, den Wolke ihr zuvor bereits ausführlich beschrieben hatte. Leider kannte er sich mit den anderen Kräutern genau so wenig aus, jedoch würden sie mit einem ganzen Bündel dieser Blume schon ede Menge erreiche können, hoffte Goliath. Er umrundete zunächst den Baum, ohne Wolke und Glöckchen außer Acht zu lassen, der wenige Meter entfernt bereits niedergesunken waren und vollkommen fertig dreinblickten. "Wie sah der Fingerhut doch gleich aus? Groß, lila, mit vielen kleinen gepunkteten Glöckchen am grünen Stiel?", dachte er sich und hatte dabei das Bild von Glöckchens Glöckchen vor Augen.
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit wegte seine Beine weg und er fiel nicht gerade elegant zu Boden. Zwar hatte es keiner gesehen, doch weh trat es schon im ersten Augenblick. Goliath war über eine halb in der Erde verborgene Wurzel gestolpert, und als er wieder auf den Beinen stand, fand er vor sich im Gras tatschlich lila Blumen, die wei die Faust aufs Auge zu Wolkes Beschreibungen passte. Geschwind nahm er gleich mehrere davon ins Maul und eilte damit zu dem Schaf, das noch immer Gras lag. "Schau mal hier Wolke, die habe ich gerade gefunden, das ist doch Fingerhut, oder?!"
Zeit für Antworten blieb keine, denn der neue Leithammel hielt plötzlich eine Ansprache, der alle Schafe unbedingt zuhören mussten. Die ganze Zeit über stand Glöckchen neben seiner Seite, dicht gedrängt, und Beide lauschten zunächst den Worten von Böckling. Goliath war vollkommen erschüttert, dass ausgerechnet Napoleon Opfer wilder Kreaturen geworden war, wo er doch so gerne seinen Geschichten aus vergangenen Tagen lauschte, denn sie waren so voller Mut, Stärke, Tatendrang und Stolz! Seine nächsten Gedanken galten allein seiner Schwester, die er doch so sehr wie einen Augapfel hütete und um keinen Preis der Heide zulassen konnte, dass ihr etwas zustoßen würde.
Natürlich verstand Goliath, was Böckling meinte, als er sagte, es müsse heute Abend jemand die Gemeinschaft verlassen. Wie konnte er es überhaupt nur in Erwägung ziehen, dass ausgerechnet Jemand aus den eigenen Reihen, aus der eigenen Heide, schuldig sein sollte, für dieses bestialische Verbrechen? Das junge Lamm war vollkommen erschüttert von diesem Unterton, schließlich mussten Schafe zusammenhalten, statt sich gegenseitig zu richten! Unbedacht ließ es sich Goliath nicht nehmen, seinen Unmut darüber kund zu tun, indem er dem Leithammel kurzerhand seine Hörnerchen in dessen Seite rammte, wodurch der vollkommen überraschte Böckling mit voller Wucht umfiel und man noch weit über den Zaun hinaus ein lautes Rumms! vernehmen konnte.
Glöckchen und sein Bruder schlenderten nach der Rede zurück zu Wolke auf das schattige Wiesenplätzchen, so als wäre nichts gewesen, und die beiden Lämmer hörten zu, wie Wolke bereits Ideen über irgendwelche verdeckten Gruben sponn, mit denen man dem wahren Feind eine Falle stellen könnte...
Die von Goliath gesammelten Pflanzen entpuppten sich leider nicht als Fingerhut, auch wenn sie ihnen zum Verwechseln ähnlich sahen, und so brach Wolke zusammen mit ein paar weiteren Schafen auf zur intensiven Kräutersuche, um schlussends nach einigem gebuddel und Kampf mit dem Gestrüpp erfolgreich und zufrieden zu Frau Määhra zurückkehren konnten, die gewiss schon sehnsüchtig auf die ersehnten Kräuter gewartet hatte!
Geändert von Edmond Dantès (21.04.2011 um 14:19 Uhr)
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Mythos
Garrett wurde bei dem was er hörte wütend. EInen der ihren auswählen und dann umbringen?
"...und was wenn wir nach dem Mord feststellen dass wir einen der unseren ermordet haben? Wie sollen wir das mit unserem Gewissen vereinbaren? Denn dann wären wir keinen Deut besser als die Wölfe! - Nein, wir wären schlimmer!"
Stichworte
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