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Legende
Goliath hatte Wolke am Abend noch aufgeregt zu Frau Määhra geführt und natürlich war Wolke ihm gleich gefolgt um sein möglichstes zu tun. Die Dämmerung war dann aber so schnell über sie hereingebrochen, das sich Wolke dafür entschied Frau Määhra fürs erste mit Heu abzupolstern und sie schlafen zu lassen. Ihr Herz klopfte inzwischen wieder ruhig, also machte er sich keine Sorgen um sie. „Anscheinend ein Schwächeanfall“, flüsterte er dem besorgten Goliath noch zu. „Sie braucht morgen ganz viel Ruhe, am besten bringen wir sie dann wenn alle auf der Weide sind in den Unterstand. Da ist nicht so viel Trubel. Die Aufregung heute war wohl einfach zu viel für sie...“
Bei sich dachte Wolke noch „Nicht nur für sie“, denn auch seine Hufe fühlten sich zittrig an. Aber für die Lämmer würde er stark sein. „Wenn du magst Goliath, dann suchen wir morgen nach Kräutern die ihr helfen wieder auf die Beine zu kommen und nach Fingerhut für ihr Herz. Aber erstmal gehen wir schlafen.“
Die Nacht war schrecklich kalt gewesen. Sodass nicht nur Blanche Wolkes Nähe suchte, sondern auch einige der älteren Schafe in den Unterstand kamen. Wolke machte sich Sorgen um Frau Määhra, die da draussen noch alleine lag. Aber es war nicht weit von hier – dennoch konnte man durch den klammen Nebel kaum etwas sehen. Dann – wie aus dem nichts - erklang Wolfsgeheul. Wolke kannte diese Laute, sie klangen wie Hundegejaule aber viel tiefer... und hungriger. Als Scherzo dann plötzlich anfing das Geheul zu imitieren war es an Wolke ohmächtig zu werden – er dachte, ein Wolf würde genau hinter ihm sitzen und seine dicken Hammelschenkel begutachten.
Wolke wachte erst auf, als Blanche von ihm herunterkletterte. Kurz darauf folgte Möbius Kriegsschrei nach FUTTER der auch ihn hungrig machte. Er sah sich nach den Lämmern um und war verdutzt, denn viele waren schon draussen auf der Weide. Und er hatte das alles verschlafen?
Dann erklang der Alarm und er galoppierte ohne nachzudenken los, warf der verdrossen aussehenden Frau Määhra ein „Guten Morgen, ich bin gleich bei dir!“ zu hörte aber nur ein „Was ist denn da los?“ hinter sich und kam bei Böckling Rede die aus „Maul halten. Ruhe bewahren. Mike kümmert sich um die Räumung des Ortes. Ich gehe Informationen suchen.“ bestand bei den verdutzten Schafen an.
Er war ein bisschen verdrossen darüber, das er nicht so tolle Reden halten konnte. Knapp und präzise. Aber nun gut, er war auch kein Leithammel.
Durch seine Wolligkeit war es auch nicht einfach sich an den viel schlankeren Schafen vorbeizumogeln – aber er schaffte es und bevor sein Blick auf Napoleon fiel, sah er den bibbernden und zitternden Scherzo neben Mmii. Er stellte sich ungeschickt und ohne es zu Wissen vor die ganze Meute, die aus Mike, Hammelpuffel, Blumenkohl, Scherzo, Mmii und Blanche bestand und verdeckte den Blick auf den toten Napoleon.
Er hörte vereinzelte Worte wie „Wolf! Mörder! Wolf!“, aber hatte nur Augen für die Kleinen. Er schluckte erstmal, als Mike begann seiner Aufgabe nachzukommen und ihn anblaffte „geh weg da, Wollknäuel“, blickte er über seine Schulter und sah das was von Napoleon übrig war.
Er musste Tränen unterdrücken, denn so etwas hatte er noch nie gesehen... aber jetzt musste er stark sein, für die Lämmer.
Also stupste er die drei aber an und lud sie zu einem Spiel ein: „Wer findet das saftigste Futter und hilft Frau Määhra zu versorgen?“ Er selber würde sich dabei auf die Suche nach Futter für Frau Määhra machen, wenn alles gut ging sie sogar in den Unterstand bringen und hoffte das sie den Tag weit weg von diesem Fleck verbringen könnten.
In der Hoffnun das Glöckchen und Möbius sich nicht hierhin verirrten und Goliath und Lammbert noch schliefen, führte er die kleine Schar in den Süden der Weide zum Teich. „Man braucht eine saubere Schnauze, wenn man gutes Futter finden will!“, sagte er aber er war sich nicht überzeugt ob er wirklich aufmunternd klang oder eher Mitleid erregte.
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