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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der erste Tag

  1. #81
    Hammelpuffel wanderte, nachdem er viel Gerede aufgeschnappt hatte, wiedereinmal zum Nachdenken zu seiner Lieblingswiese im Osten. (Tatsächlich wollen die anderen heidenbewohner jeden Verdächtigen am "elektrischen" Zaun verbrannt sehen. Sogar ohne vernünftige Beweise?) Nachdenklich saß er nun da - nachdenklich und allein. (Da es scheinbar keinen anderen Ausweg zu geben scheint...wo ist überhaupt Mike?) Bevor sich ein neuer Gedanke richtig bilden konnte, vergaß ihn Hammelpuffel, nachdem er sich auf den Rücken gelegt hat und andere Gedanken den vorneuen verdrängten. (Diese Wolle...nach all der Zeit habe ich dieses Gefühl der Flauschigkeit vergessen, diese Befriedung durch Wolle, welche ich nur in Einsamkeit wirklich deutlich empfinden konnte.) Strahlend und teilweise ermüdet durch die Sonne lag er auf seiner Lieblingswiese, dabei das Gefühl dieser kitzelnden, flauschigen Wolle genießend, als wäre der unerträgliche Tag seines Todes nahe. Vielleicht war er das auch.

    Geändert von relxi (21.04.2011 um 18:38 Uhr)

  2. #82
    Friedobert lief bereits zum fünften Mal mit dem Eimer zwischen seinem Unterstand, bzw. Tisch, und dem See. Warum er das Wasser schöpfte, konnte wohl niemand sagen, vielleicht wollte er sich einen eigenen Wasservorrat anlegen, damit in schlechten Zeiten genug von allem da war, vielleicht wollte er auch einfach nur Wasser von einem Punkt zum anderen bringen. Inmitten eines weiteren Wasserschöpfaktes hörte Friedobert die anderen von fliegenden Schafen erzählen. "Schafe können nicht fliegen, wäre es so, würde kein Zaun auf der Welt ihre Bewegungen einschränken. Aber Wölfe können bestimmt fliegen, ansonsten könnt ich mir jedenfalls nicht erklären, wie sie es sonst über den Zaun des Todes geschafft haben wollen."

    Mit diesen Worten nahm er den vollen Eimer ins Maul und wollte sich gerade wieder auf den Weg zu seinem Unterstand machen, als er ein paar der anderen sah, die zum Unterstand der alten Frau Määhra liefen, mit ein paar Kräutern im Maul. *Was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?*, fragte er sich und begab sich, noch immer mit dem mit Wasser gefüllten Eimer im Maul, ebenfalls dort hin. Dort angekommen, sah er, was es mit all der Versammlung dort auf sich hatte. Scheinbar war sie schwer krank..."Braucht jemand Wasser?", fragte er ein wenig unsicher, was er genau sagen sollte. Allerdings hatte er vergessen, den Eimer abzustellen, weshalb er beinahe umgekippt wäre, aber Friedobert hatte nochmal Glück gehabt.

  3. #83
    Ihre Herde war zurück gekommen, leider ohne den Fingerhut, doch was sie hatten war recht gut. Hoffentlich gut genug für Frau Määhra. Nun ja, Wolke schien ja zu wissen was er tat, er machte sogar einen .... Mazerat. Frau Määhra biss sich lieber auf die Zunge als zu fragen was das war, und erst recht nicht vor den Lämmern, da nickte sie lieber bestätigend, mit hoch aufgerichtetem Haupte, als ob sie genau wüsste, was Wolke da machte. Dann wandte sie sich Friedobert zu, ja Friedobert, ich bräuchte etwas Wasser. Dankeschön, und trank einige Schlucke aus dem Eimer, es war wirklich heiß heute.

    Die Kräuter, die sie danach aß, welche die Herde ihr noch mitgebracht hatten, nun, über die Wirkungsweise der Kräuter konnte man hoffen, doch der Geschmack, war ein Genuss, und sie aß langsam um ihn möglichst aus zukosten. Und eine wunderbare Ablenkung, von dem Traum, der ihr beim Aufwachen noch in den Sinn kam, Wölfe, denen man vertrauen konnte und die Leithammel waren und dabei sangen und tanzten. Welch ein Unsinn. Nun, hoffentlich, brachte ihr Schlaf nach der vorzüglichen Kräutermahlzeit, gescheitere Träume. Nun ja, nicht so ganz. Frau Määhra träumte, dass sie an der Kötteltstelle der Weide stand und sie gerade kötteln wollte, als siech die Köttelstelle in einen schamroten Heuballen verwandelte, oder vielmehr, der Wolfsspion im Heuballen war schamrot, weil alles wollte der ja nun doch nicht beobachten, und Frau Määhra wachte erschreckt auf. Mein Schafsgott, schon wieder Wölfe! Allerdings wusste sie im selben Augenblick, warum sie von der Köttelstelle geträumt hatte. Sie hatte ein ganz dringendes Bedürfnis. Erschreckt sah sie sich um. Man konnte doch nicht im Unterstand, auf der Weide mochte das ja noch angehen, aber im Unterstand. Verschreckt sah sie sich um. Die Lämmer waren auch noch da, doch nicht vor den Lämmern, und dann kam auch noch Wolke und Lammbert, der verletzt war und sich neben sie legte. Frau Määhra krampfte ihr Hinterteil ordentlich zusammen, dass sie ja nichts verlor. Das konnte doch nicht sein. Oh welch eine Schmach.

    Kaum war Wolke gegangen, versuchte sie mit aller Kraft auf die Beine zu kommen und zu gehen. Schaffte es dabei aber nur ein paar Fußbreit weiter innerhalb des Unterstands. Und dann kam noch Blumenkohl, und was der für einen Unsinn redete, natürlich kamen keine Wölfe aus dem Unterstand. Wahrscheinlich hatte er auch von Wölfen geträumt, dass er es mit ihnen aufnehmen wollte.

    Und es rumorte in ihr weiter. Können die denn nicht einfach alle verschwinden? Määhhähä. Frau Määhra hätte heulen können, wenn das einem anständigen Schaf gebühren würde. Und dann hielt ihre Verkrampfung nicht mehr. Und es köttelte und köttelte.

    Nun heulte Frau Määhra doch, den Kopf in ihre Wolle versteckt. Welch eine Schmach. Und das ihr.

    Geändert von Lu Sonnengold (21.04.2011 um 19:25 Uhr)

  4. #84
    Böckling war immer noch am überlegen, wen er wählen konnte. Er sah sich auf der Heide um und versuchte zu schauen wer den Kontakt mit den anderen scheute. Ihm fiel dieses eine Schaf auf, er erkundige sich bei seinem Adjutanten Mike und erfuhr prompt, dass er Ramirez hieß. Ja, Böckling fiel wirklich auf, dass er die letzten Tage verdächtig ruhig gewesen war. Aber was das schon genug ihn auch zu verdächtigen ein Reißer zu sein? Fragen über Fragen.

    Böckling lief zufällig, in Begleitung von Mike, an Blanche und Wolke vorbei.
    "Das vorhin meint ihr? Das ist auf seinen Mist gewachsen. Mike hat vorgeschlagen wir sollen durch leichte Bisse überprüfen ob unser Fell echt ist, quasi als Test. Naja, ich hab wohl etwas übertrieben und ihm etwas wehgetan.",teilte Böckling der Gruppe mit." Ich muss zu meiner verteidigung aber auch sagen, dass er nicht stillhalten wollte."

  5. #85
    Wolke blieb liegen und rannte nicht hinter Böckling her, wie er es wohl an einem langweiligeren, kühleren Tag getan hätte. Er rief ihm auch nicht hinterher, sondern blickte nur bedröppelt auf den Hauptmann und seinen Adjudanten (seit wann denn das?) Mike. Die beiden gefielen Wolke nicht, aber was sollte man machen. Böckling war pflichtbewusst und belesen, Mike immerhin eifrig bei... was auch immer er tat. Letztlich würde alles auf ein Glücksspiel hinauslaufen, wenn sie die Wölfe nicht so erwischten.

    "Also Blanche, ich nehme an das die Reißer ähm vielleicht können sie sich verwandeln? Wie dieser Trick, den der dicke Patrick konnte - aus dem nichts Tauben und Tücher und Blumen zum essen aus einem Hut herauszaubern. Und wo es gute Magie gibt, gibt es vielleicht auch nicht so gute?
    " Er überlegte, ob das was er gesagt hatte Sinn machte. Und döste daraufhin ein... die Sonne war aber auch wirklich zu ungnädig zu einem solch wolligen Schaf wie ihm.

  6. #86
    Wahrscheinlich hatte Wolke recht, mit dem was er über die Verwandlungsfähigkeit von Reißern sagte. Aber bedeutete das nicht auch, dass Reißer in ihrer Schafsgestalt problemlos Gras fressen konnten? Vielleicht war sie bei ihren Beobachtungen einfach völlig falsch vorgegangen. Eigentlich wäre es viel zu offensichtlich, wenn Mike ein Reißer wäre. Blanche dachte ein wenig nach. Was würde ein Reißer in einer Schafsherde wohl tun, um nicht aufzufallen? Aber natürlich! Es war geradezu einleuchtend, er würde nichts, aber auch gar nichts Auffälliges tun. Also genau das Gegenteil von Mike. Trotzdem würde der ihr Hauptverdächtiger bleiben, bis sie andere Schlüsse ziehen konnte. Doch vorerst beschloß Blanche, es Wolke gleich zu tun und dicht an seine Wolle geschmiegt ein kleines Nickerchen zu halten.

  7. #87
    Scherzo dachte darüber nach, wer ein Wolf sein könnte. Einer müsste an diesem Tag "gehen", dessen war er sich bewusst. Und so versuchte er die vergangenen Geschehnisse im Kopf nochmal durchzugehen. Das seltsamste Verhalten legte seiner Meinung nach Mike an den Tag. Doch was sollte er jetzt machen? Sollte er zu Böckling gehen und ihm seine Entscheidung mitteilen, oder es für sich behalten, damit er keine Schuldgefühle trägt?
    "Nein, ich bin kein junges Schaf mehr, ich bin fast erwachsen. Und zum Wohle der Herde werde ich mich entscheiden."
    Sodann lief er zu Böckling und teilte ihm es mit. "Onkel Böckling, ich meine, Leithammel Böckling, ich würde dir gerne mitteilen, was ich denke." Scherzo holte noch einmal tief Luft und sprach dann. "Ich verdächtige Mike des Mordes an Napoleon, möge er in Frieden ruhen. In letzter Zeit hat er sich seltsam verhalten, seltsamer als andere, von daher..." Er musste anfangen zu weinen.
    "Es tut mir Leid... Mike."
    Es schmerzte ihn sehr ein Mitglied seiner eigenen Herde zu verdächtigen, aber es musste so kommen. Und so begab er sich für den Rest des Tages, bzw. bis zur "Abschiedsfeier", an eine Stelle, seine Lieblingsstelle, beim Düstersee. Er fand auch gleich einen kleinen Stock und fing an, mit diesem langsam und leise auf die Wasseroberfläche zu schlagen.

  8. #88
    Garrett rief erneut, diesmal ein wenig stürmischer: "Ich habe etwas gefunden, das auf die Täter hindeutet!"

  9. #89
    Goliath lag bereits eine Weile im Unterstand und genoß dsa beqheume Stroh, welches den Boden umhüllte. Nachdem es Frau Määhra nun wieder besser ging, wie Goliath gehofft hatte, machte er sich nun wieder Gedanken über den viel schwerwiegenderen zwischenfall an diesem Morgen, den Mord an Napoleon. Noch hatte er vielleicht die gefahr nicht ganz realisiert, die sich nun wie ein Schatten über die gesamte Heide ausbreitete, dennoch sah er es als unverantwortlich an, sofort einen der ihren u verdächtigen und hinrichten zu wollen. Wobei? Nun, soweit er bereits gehört hatte, war der zaun intakt geblieben, wie hätte schon ein Feind von außerhalb in die Weide eindringen können? Konnte der Übeltäter vielleicht fliegen? Oder hatte er einen Tunnel gegraben und hat den Zaun unter der Erde überwunden? Womöglich konnter er auch einfach nur gut springen, er müsste groß und schnell gewesen sein?

    Goliath war ziemlich ratlos, schon der Tag gestern war ziemlich verrückt gewesen und hatte eigentlich schn genug Trubel für die nächste Zeit eingebracht. Wenn das so weiterging, würden die Schafe sich allesamt selbst umbringen, ertrunken im See oder überrrollt von einem Strohballen! Er rückte näher ran an Glöckchen, die sich grade ein wenig hochnäsig gegenüber Lambert gezeigt hatte. "Schwesterchen, was hälst du von dieser ganzen Sache? Es ist furchtbar, und noch furchtbarer scheint es mir, dass Böckling nun Jemanden von uns zu den Wolkenschafen schicken will, dsa halte ich nicht für den richtigen Weg. haben wir denn keine andere Wahl? Sollten wir nicht lieber alle zusammenhalten und Nachtwache halten? Und wann kommt wohl der Schäfer zurück und sieht, was passiert ist?" Wir sollten in jedem Fall zusammenbleiben, dann kann uns gewiss nichts geschehen!

  10. #90
    "Jetzt wird man schon für einen Wolf gehalten nur weil man nicht ein Schaf von vielen sondern ein Individuum sein will.
    Aber was ist eigentlich mit Baron Baa? Er lebt erst seit einem Jahr bei uns und ich weiß ja nicht wie diese Reißer vorgehen, aber vielleicht haben sie das schon seit langem geplant und einen Spion eingeschleust der sie schlussendlich eingelassen hat. Dieser Baron redet auch immer so seltsam und ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Vielleicht hat er reißaus genommen.
    "
    Irgendwo mussten sie ja mit den Verdächtigungen anfangen und dieser Baron war ihm noch nie sonderlich geheuer. Er wirkte auch irgendwie verwirrt, wenn nicht gar verrückt.
    "Was diesen Ramirez angeht...ich weiß nicht ob sie tatsächlich 2 Jahre lang warten würden um das alles zu planen. Ein Jahr ist zwar auch schon viel aber es erscheint mir noch realistischer."

  11. #91
    (Absurd, dass eine grauenvolle Kreatur aus Napoelons Leib gewaltig herausgesprangen kam...) dachte sich Hammelpuffel sanft amüsiert, als er sich langsam wieder dem Weidenzentrum näherte, um zu sehen, was in der Stunde seiner Abwesenheit geschah. (Einen Verdächtigen für den Mord an Napoleon finden, meinte Böckling,...) Ein lautes Treiben herrschte auf der Heide, als sich Hammelpuffel nach Böckling umsah. (Wer käme denn in Frage?)

  12. #92
    Wolke träumte... merkwürdiges Zeug.



    Mit einem entsetzten Aufblöken erwachte er zitternd und sah sich mit blankem entsetzen nach den Grashalmen um, die er plattgewalzt hatte. An seinen Hammelschenkeln waren an der Wolle Grasflecken zu erkennen. Wolke sah sie und brach beim Anblick von Glöckchens hellweißem Fell in Tränen aus und stammelte nur „Ich bin eine haarige grüne Bestie...“ er sah verwirrt aus aber er war innendrin noch viel verwirrter.

  13. #93
    Hammelpuffel reagierte auf Garetts Rufe und eilte zu ihm herüber. "Garrd? Was isden lus bei dir? Was fur Hinwese hasn gefundn?" Dann sah er das schwarze Fell. "Meinsn, das is von am Wulf?" Mit einiger Abscheu und einigen blitzschnellen Gedanken betrachtet er das scheinbare Fell.

    Geändert von relxi (21.04.2011 um 21:59 Uhr)

  14. #94
    Hammelpuffel kam und sah sich das Fell an.
    "Wovon sonst? Ich sehe hier nur weiße Schafe und dieses schwarze Fell riecht ähnlich wie der Hund des Schäfers ... Und Hunde stammen vom Wolf ab! Das heißt: Wolfsfell!"
    Plötzlich hatte Garrett eine Idee: "Eigentlich müssten wir nur alle untersuchen und dann sehen wir wem etwas vom Fell fehlt ..."

  15. #95
    Wolke indessen war über den Hulk-Modus an seinen Hammelbeinen so erschrocken das er seine Wolle an diesen Stellen versuchte sauber zu bekommen. Er war panisch was die anderen wohl darüber denken würden, wenn er plötzlich grün geworden war... grün wurden Schafe sonst nur im Gesicht, wenn ihnen übel war oder wenn sie wütend wurden. Oder wenn... aber Wolke war doch kein Neidhammel!

    Aufgeregt stapfte er in den See um sich abzukühlen und schubberte seine Lenden an dem hohlen Baumstamm und überall wo er hinkam. Das Ende vom Lied war, das die Wolle an seinem rechten Hinterlauf ausfiel... er sah nun aus wie ein löchriger Kaschmirpulli, nachdem die Motten sich über ihn hergemacht hatten.

    Aber er war wenigstens nicht mehr grün...

    Wolke hatte eine Idee. Wenn er sich woanders weiße Wolle abschnitt und an den kahlen Fleck von Jill anhäkeln ließ, sähe er wieder aus wie neu! Aber zum schneiden... brauchte er Beistand von dem mysteriösen amerikanischen Gewitter. Er schauderte, trottete dann aber los und versteckte sich, so gut es ging, mit dem Hinterteil in Heuhaufen und Büschen bis er beim Baron und Gewitter ankam. Er setzte sich hinter die beiden in einen Busch und murmelte leise ein schüchternes "Hallo? Gewitter? Ich ähm... also ich bins Ich, also ähm määh... Wolke. Ich bin hier hinten." Auch wenn Gewitter ihn seit einer Schafsmeile schon längst gerochen haben musste... "Ähm ... also.. ich bräuchte eine Schere. Oder vielleicht doch eine Schermaschine? Auf jeden Fall etwas scharfes zum schneiden, ja. Und wenn es geht schnell... den Gefallen bekommst du natürlich auch genauso rasch von mir zurück. Meinst du du kannst mir weiterhelfen?"

  16. #96
    Glöckchen bereute schon wieder, Mitleid gezeigt zu haben, da Lammbert einfach nur da lag, und sich in seinem Schmerz zu suhlen schien. Zumindest beachtete er sie nicht weiter, und das war wahrscheinlich das, womit man sie am meisten kränken konnte.
    Also drehte sie sich weg von Lammbert, und widmete sich Goliath, der gerade näher gekommen war.
    "Ich möchte auch niemanden schlafen schicken." ,antwortete sie ihm leise, und dass nur er es hören konnte. "Seit ich denken kann leben wir mit diesen Schafen zusammen, und sie kümmern sich um uns, und sorgen für uns..." Sie ließ ihren Blick über die Weide schweifen, und dachte an Wolke, der immer alles für sie getan hatte, und an Böckling, der ihr erst gestern so viel beigebracht hatte.
    "Aber Goliath, du musst mir versprechen, dass du nicht alleine auf Nachtwache gehst." Sie kannte ihren Bruder, und wusste, wie mutig er war, und wie er es hasste, tatenlos herumzuliegen. "Egal, was sonst passiert, ja?" Sie kuschelte sich an ihn, und merkte, dass die Furcht in ihr wieder wuchs.
    Der Schäfer... der Schäfer! Er würde kommen, und sie retten, ganz bestimmt. Sie glaubte immer noch, dass er sie irgendwann abholen kommen würde, und wenn er dann sah, was hier Schreckliches vor sich ging, würde er sie alle retten. "Alles wird gut." ,sagte sie nun zu ihrem Brüderchen, und ihr war wieder etwas leichter ums Herz.

  17. #97
    Böckling hatte ganz klar gehört wie Scherzo just seinen Gehelfen beschuldigte. Und konnte er es ihm übel nehmen? Er wirkte wirklich etwas seltsam, aber warum sollten die Reißer, die sich so genial tarnen können, warum sollten diese teuflischen Genies sich durch sowas einfaches zeigen? Im Endeffekt konnte auch Böckling nur Rätselraten wer es war und wer nicht.
    Er war ihm gefolgt und versuchte angestrengte sein Klopfen aufs Wasser zu ignorieren, was mit Müh und not auch gelang.

    "Du brauchst keine Angst zu haben, wir alle können nur raten. Ich teile deine Vermutung nicht, aber deine Stimme zählt wie die jedes anderen Schafes auch.", gab Böckling ihm zu wissen bevor er sich tunlichst entfernte, er konnte diesen Lärm einfach nicht ertragen, grauenhaft sowas.

    Er wollte Mike etwas trösten.
    "He, mach dir keine Sorgen, die anderen Schafe sind sicher vernünftig und werden die wählen die sich vor uns verstecken.", sagte Böckling ohne es so recht zu glauben. Die Dummheit dieser Herde kannte keine Grenzen, davon war er überzeugt.

  18. #98
    Als Frau Määhra sich beruhigt hatte, fing sie an nachzudenken. Anscheinend hatte niemand mitbekommen, dass sie unter sich gemacht hatte. Sie verstand das zwar nicht wirklich, aber gut, dass es so war. Ein teil war gegangen, der andere schien zu dösen. Nur wie ging es weiter? Aufstehen konnte sie vergessen, das war zu anstrengend, aber ein bisschen hatte sie sich seit gestern doch erholt.

    Sie rollte sich sozusagen um sich, und war nun ein Stückchen von ihrem Lager entfernt. Dann drehte und rutschte sie sich, hufbreite für hufbreite näher an den Köttelhaufen. Dabei brauchte sie viele Pausen und konnte nur mühsam das Keuchen leise halten. Und sie schob Heu mit ihrer Schnauze vor sich her, um die Köttel zu bedecken. Es war so frustrierend anstrengend, dass ihr immer wieder die Tränen kamen, und sie vor Verzweiflung hätte schreien wollen. Statt dessen musste sie besonders leise sein. Auf die anderen zu achten, hatte sie längst keine Kraft mehr.

    Schließlich hatte sie es geschafft. Die Köttel waren in Heu gepackt, nun ja, so einigermaßen, und sie lag günstig, mit dem „Heuballen“ vor ihr, nach außen des Unterstandes. Jetzt ging es erst einmal nur vorwärts. Doch sie hatte sich ja schon so angestrengt, und trotz aller Pausen, ihr Herz bumperte immer wieder, unter enormen Druck, als ob es platzen wollte. Ob sie sterben würde. Aber sie würde lieber sterben, als aufzugeben.

    Zwei verzweifelte Stunden später war der Ballen endlich draußen, ein letzter Stups noch mit der Schnauze und der Ballen war zwei Hufbreit von ihr entfernt. Nicht genug, aber mehr ging nicht. Sie vergrub zitternd ihre Schnauze in ihrer Wolle und schämte sich in den unruhigen Schlaf der völlig Erschöpften.

  19. #99
    Auch Fluffy hatte beschlossen, ein kleines Schläfchen zu machen, doch ihr Kopf schwirrte noch mehr als sonst aufgrund der morgendlichen Ereignisse, weshalb sie keinen Schlaf finden konnte. Selbst nachdem sie es sich in ihrer Lieblingshaltung, nämlich auf dem Rücken liegend und mit den Hufen in der Luft ausgestreckt, bequem gemacht hatte, konnte sie nicht aufhören, sich über die Wölfe Gedanken zu machen. "Ob Wölfe wohl genauso gern Gras fressen wie ich? Wie sehen sie eigentlich überhaupt aus?", philosophierte sie, "Hmmm... aber Böckling hat ja angedeutet, dass manche von uns Wölfe wären, also müssen sie recht schafig aussehen. Vielleicht haben sie auch das gleiche schöne Fell wie die Lämmchen..."

    Da sie keine Ruhe finden konnte, ging sie in Richtung See zu ihrem Lieblingsplatz hinter einem keinen Bäumchen, wo man die schönsten Steinchen der ganzen Düsterheide finden konnte. Sie hatte dort schon einige Schätze geborgen und unter einer Wurzel versteckt. Fluffy liebte es, dort zu sitzen, mal an Nichts denken zu können und, während sie immer nach neuen Schätzen die Augen offen hielt, den kleinen glitzernden Fliegetierchen zusah. Die mochte sie besonders, weil sie so schön waren wie Schmetterlinge, aber so schnell und wendig wie die lästigen Fliegen, die Schaf so manches Mal in den Wahnsinn trieben.
    Und während sie ihnen zusah, entspannte sie sich und ihr Kopf leerte sich von allen wichtigen und unwichtigen Dingen, bis sie nur noch mit abwesendem Blick auf den See starrte.

  20. #100
    Friedobert ließ den Eimer zurück, damit die anderen sich bei Bedarf noch Wasser holen konnten. Er selbst ging wieder zurück zum See, denn all das Wassertragen hatte ihn durstig gemacht. So kam es, dass er sich zum Ufer begab und gierig das Wasser hinunterschluckte, als würde es kein Morgen geben und die anderen ihm das Wasser wegtrinken.

    Allerdings sollte sich sein hastiges Schlucken als fatal erweisen, denn mitten drin, verschluckte er sich heftig und begann fürchterlich zu Husten und als wär das nicht noch genug, der Husten wich einem noch viel nervigeren Schluckauf, ein Schluckauf, der Friedobert praktisch bei jedem Mal hochspringen ließ. Er sah sich um, konnte aber niemanden ausfindig machen, so konnte er sich wenigstens sicher sein, dass er sich nicht wieder zur Lachnummer machte, wie heute morgen.

    Ganz am Ende der Heide, dort wo der Zaun die Grenze markierte, war mal wieder ein Funke vom Zaun übergesprungen und hatte einen Grashalm angekokelt. Glücklicherweise war es in letzter Zeit ziemlich feucht, ansonsten hätte wohl früher oder später die Heide angefangen zu brennen. Tatsache jedoch war, dass der Zaun zwar noch elektrisch geladen, aber auch beschädigt war. Dadurch, dass der Schäfer sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet hatte, konnte auch niemand den Zaun inspizieren, weshalb niemand die Pflanzen an der einen Ecke des Zauns beseitigte, die in regelmäßigen Abständen einen Kurzschluss verursachten, der sich zwar nur darin äußerte, dass ein paar Funken flogen und nicht der Strom ausfiel, aber in trockenen Zeiten einen Brand verursachen könnte. Ohne dass er es wusste, befand sich jene besagte Stelle des Zauns in der Nähe von Friedoberts Unterstand.

    Als Friedobert wieder zu seinem Schlafplatz kam, begutachtete er die Wassereimer, die er um den Tisch herum platziert hatte und er entschied sich, kein weiteres mal heute irgendwelche Eimer mit Wasser zu füllen. Daraufhin legte er sich unter seinen guten alten Tisch, der dem Schäfer damals, als dieser noch auf die Heide gekommen war, als Scherablage gedient hatte, doch seitdem das scheren ausblieb, hatte der Tisch seinen alten Sinn verloren und war mittlerweile zu einem Dach umfunktioniert worden und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. *Wenn sie heute tatsächlich jemanden dem Monster Zaun vorwerfen müssten und ich ebenfalls meine Wal, was haben die denn immer mit ihren Walen?, bekannt geben müsste, wer wäre dann der Wal???*, überlegte er, aber im Moment kam Friedobert zu keiner Entscheidung und es kam, wie es kommen musste, Friedobert schlief ein.

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