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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der erste Tag

  1. #61
    Während er so in Richtung Düsterwald starrte, kam Jill von hinten zu ihm. Sie fragte ihn, ob er denke, die Wölfe befinden sich im Wald.

    "Das ist es nicht", sagte Scherzo, bevor er sie anschaute. "Es ist nur so, ich überlege gerade, wie die Wölfe überhaupt durch den Zaun kamen. Und außerdem, was ist denn, wenn wir einen Verräter unter uns haben, der die Wölfe eingelassen hat?" Er wandte sich wieder dem Zaun zu. "Selbst wenn wir den Wolf, vielleicht sind es auch mehrere, "bestrafen" können, wäre es dann sicher nicht zu Ende. Was machen wir, wenn dieses Schaf, falls es überhaupt unter uns ist, später weitere Wölfe einlässt? Ich weiß, die Idee klingt genauso absurd wie meine Musik, aber es wäre doch möglich!"

    Geändert von TrustyBell (21.04.2011 um 14:51 Uhr)

  2. #62
    Vollkommen ausgehungert wankte Möbius Richtung Westen, dorthin, wo das saftigste Gras überhaupt wuchs, nachdem er über die halbe Weide einem Schmetterling hinterhergerannt war und die Schafe ihm anfingen, hinterherzusehen und darüber zu tuscheln, was für ein seltsamer Vogel er doch sei. Doch Möbius kümmerte das nicht. Es juckte ihn nicht mal. "Verdammt, ich kann nicht mehr.", keuchte er vor sich hin. "Bevor ich wieder irgendwelchen Schmetterlingen hinterherrenne, sollte ich mich wirklich lieber mal um etwas zu Futtern kümmern." Irgendwann war er dann im Westen angekommen und fraß beruhigt sein Gras. Auf dem Weg dahin fragten ihn einige Schafe, ob er nicht etwas zu Essen haben wolle, aber Möbius lehnte ab. Irgendwie schmeckte ihm Essen von anderen nicht besonders.
    Anschließend bewegte er sich noch Richtung See, wo er seinen Durst stillte.
    Genau in diesem Moment, nachdem er mit dem Trinken fretig war, flog ein wunderschöner Schmetterling vorbei. Er war komplett blau mit weißen Pünktchen auf den Flügeln. "Ein wirklich faszinierendes Wesen.....", meinte Möbius und seine Augen begannen zu leucheten. Der Schmetterling ließ sich auf einem Gänseblümchen nieder und schien sich nicht sonderlich um Möbius zu kümmern, der sich hinlegte und den Schmetterling eine Weile beobachtete.

    Geändert von Kael (21.04.2011 um 14:22 Uhr)

  3. #63
    Böckling hörte Mikes Einwand.
    "Ich weiß was du meinst. Deshalb habe ich ja so lange gezögert, bis ich zur Herde sprach. Die Reißer müssen schon seit Tagen hier sein, es ist auch klar, dass sie nicht einfach rein und raus können, der Zaun ist nicht kaputt. Wie sind sie dann überhaupt reingekommen, fragst du? Ich weiß es nicht, aber sie SIND jetzt hier. Solange wir nicht annehmen sie können fliegen, was ich nicht hoffe, die Schriften sagen dazu gar nichts, müssen sie hier gefangen sein. ", antwortete Böckling.
    "Aber da ist noch etwas, dass du vergisst. Etwas ganz wichtiges, etwas dass ich der Herde nicht offen sagen konnte, ich bin mir ja selbst nicht sicher. Wenn die Reißer zu unserer Herde dazu gekommen sind, dann müsste doch auffallen, dass plötzlich mehr Schafe da sind, richtig? Aber nein, kein einziges Schaf ist seit Wochen zu uns gekommen. Ich glaube daher ... dass die Wölfe in der der Nacht als sie kamen einige von uns getötet und sich als sie verkleidet haben. Ich weiß, dass klingt lächerlich, ich kann es ja selbst kaum glauben, aber es ist die einfachste Antwort, solange wir nicht annehmen die Reißer könnten fliegen. Das heißt wirklich jeder von uns, auch ich könnte eines dieser Bestien sein und deshalb können wir ja nur raten."

    "Und die Felle zu untersuchen", Böckling gab zu, dass er daran nicht sofort gedacht hatte" scheint wie eine gute Idee, aber ich bezweifle, dass es so einfach sein wird. Aber seltsam, dass gerade du es vorschlägst, du bist doch derjenige der auf sein Fell am wenigsten achtet", scherzte Böckling.

  4. #64
    Nachdem sich ein anderer Zeit genommen hatte, Friedobert die Lage zu erklären, war dieser noch verwirrter als zuvor. "Warum sollten plötzlich irgendwelche Kreaturen von Außerhalb kommen, um den ehemaligen Oberwal zu töten und überhaupt, was sollte das gestern mit den Walen?" Viel mehr dachte Friedobert an eine Art Ritual, bei dem irgendeine Schafsgemeinschaft entschieden hatte, Opferlämmer in einen abgesperrten Bereich zu pferchen, um sie ihrem Schafsgott eins nach dem anderen zu opfern und natürlich hatte Friedobert das Glück, genau in solch einem Bereich zu landen. Doch schon der alleinige Gedanke daran, jemanden deswegen in den blitzenden Zaun zu werfen, ließ Friedobert erschaudern, wusste er es doch am besten, wie es sich anfühlte, diesem Monster ausgeliefert zu sein.

    Um sich abzulenken, ging er wieder zum See, um zu trinken, allerdings sah er, dass dieses schwimmende Etwas, was vor kurzem noch in Mitten des Sees schwamm und den Leichnam Napoleons trug, scheinbar wieder in Richtung eines der Ufer trieb. Was, wenn da ein böser Geist war, der gekommen war, um ihnen allen noch mehr Probleme zu bereiten? Er füllte seinen Eimer mit Wasser und begab sich seiner Wege.

  5. #65
    Zunächst wollten Wolke und Goliath, begeleitet von Glöckchen, nach Norden zum Düsterwald wandern, um dort nach den ersehnten Kräutern zu suchen, als Wolke auf halbem WEge auf die famose Idee kam, zunächst den Apfelbaum und die Wiese drumherum abzutasten, schließlich wuchsen auch dort jede Menge unterschiedliche Blütenarten und vielleicht war ja ebenso der Fingerhut und die anderen Pflanzen dabei, wodurch die kleine Gruppe gleich jede Menge Laufzeit gespart hätte und Frau Määhra nicht unnötig länger warten musste.

    Ungewöhnlich früh stand die Sonne bereits hoch am Horizont und die warmen Strahlen fielen unerbitterlich auf die Schafe nieder. Dies war besonders ärgerlich für Wolke, der unter seinem nur allzu dicken Fell vollkommen kaputt ging und sich aufs noch kühle Gras legte, als sie den Baum erreicht hatten. Sogleich machte Goliath sich auf die Suche nach dem Fingerhut, den Wolke ihr zuvor bereits ausführlich beschrieben hatte. Leider kannte er sich mit den anderen Kräutern genau so wenig aus, jedoch würden sie mit einem ganzen Bündel dieser Blume schon ede Menge erreiche können, hoffte Goliath. Er umrundete zunächst den Baum, ohne Wolke und Glöckchen außer Acht zu lassen, der wenige Meter entfernt bereits niedergesunken waren und vollkommen fertig dreinblickten. "Wie sah der Fingerhut doch gleich aus? Groß, lila, mit vielen kleinen gepunkteten Glöckchen am grünen Stiel?", dachte er sich und hatte dabei das Bild von Glöckchens Glöckchen vor Augen.
    Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit wegte seine Beine weg und er fiel nicht gerade elegant zu Boden. Zwar hatte es keiner gesehen, doch weh trat es schon im ersten Augenblick. Goliath war über eine halb in der Erde verborgene Wurzel gestolpert, und als er wieder auf den Beinen stand, fand er vor sich im Gras tatschlich lila Blumen, die wei die Faust aufs Auge zu Wolkes Beschreibungen passte. Geschwind nahm er gleich mehrere davon ins Maul und eilte damit zu dem Schaf, das noch immer Gras lag. "Schau mal hier Wolke, die habe ich gerade gefunden, das ist doch Fingerhut, oder?!"

    Zeit für Antworten blieb keine, denn der neue Leithammel hielt plötzlich eine Ansprache, der alle Schafe unbedingt zuhören mussten. Die ganze Zeit über stand Glöckchen neben seiner Seite, dicht gedrängt, und Beide lauschten zunächst den Worten von Böckling. Goliath war vollkommen erschüttert, dass ausgerechnet Napoleon Opfer wilder Kreaturen geworden war, wo er doch so gerne seinen Geschichten aus vergangenen Tagen lauschte, denn sie waren so voller Mut, Stärke, Tatendrang und Stolz! Seine nächsten Gedanken galten allein seiner Schwester, die er doch so sehr wie einen Augapfel hütete und um keinen Preis der Heide zulassen konnte, dass ihr etwas zustoßen würde.
    Natürlich verstand Goliath, was Böckling meinte, als er sagte, es müsse heute Abend jemand die Gemeinschaft verlassen. Wie konnte er es überhaupt nur in Erwägung ziehen, dass ausgerechnet Jemand aus den eigenen Reihen, aus der eigenen Heide, schuldig sein sollte, für dieses bestialische Verbrechen? Das junge Lamm war vollkommen erschüttert von diesem Unterton, schließlich mussten Schafe zusammenhalten, statt sich gegenseitig zu richten! Unbedacht ließ es sich Goliath nicht nehmen, seinen Unmut darüber kund zu tun, indem er dem Leithammel kurzerhand seine Hörnerchen in dessen Seite rammte, wodurch der vollkommen überraschte Böckling mit voller Wucht umfiel und man noch weit über den Zaun hinaus ein lautes Rumms! vernehmen konnte.

    Glöckchen und sein Bruder schlenderten nach der Rede zurück zu Wolke auf das schattige Wiesenplätzchen, so als wäre nichts gewesen, und die beiden Lämmer hörten zu, wie Wolke bereits Ideen über irgendwelche verdeckten Gruben sponn, mit denen man dem wahren Feind eine Falle stellen könnte...

    Die von Goliath gesammelten Pflanzen entpuppten sich leider nicht als Fingerhut, auch wenn sie ihnen zum Verwechseln ähnlich sahen, und so brach Wolke zusammen mit ein paar weiteren Schafen auf zur intensiven Kräutersuche, um schlussends nach einigem gebuddel und Kampf mit dem Gestrüpp erfolgreich und zufrieden zu Frau Määhra zurückkehren konnten, die gewiss schon sehnsüchtig auf die ersehnten Kräuter gewartet hatte!

    Geändert von Edmond Dantès (21.04.2011 um 14:19 Uhr)

  6. #66
    Garrett wurde bei dem was er hörte wütend. EInen der ihren auswählen und dann umbringen?
    "...und was wenn wir nach dem Mord feststellen dass wir einen der unseren ermordet haben? Wie sollen wir das mit unserem Gewissen vereinbaren? Denn dann wären wir keinen Deut besser als die Wölfe! - Nein, wir wären schlimmer!"

  7. #67
    "Ein Verräter?" Jill sah Scherzo mit großen Augen an. Sie musste zugeben, daran hatte sie noch gar nicht gedacht und bewunderte den kleinen Scherzo dafür, dass er schon so kluge Gedanken äußerte. "Darüber habe ich noch gar nicht so recht nachgedacht" gab sie ihm gegenüber auch zu "aber du wirst Recht haben, denn irgendwie müssen diese Viecher ja auf unsere Heide gekommen sein. Aber wer von uns könnte denn so etwas furchtbares zustande bringen?" Jill blickte sich auf der Weide um, konnte jedoch niemanden entdecken, dem sie zutrauen würde, die Herde zu verraten. Sie seufzte. "Ich weiß es nicht, Scherzo."

  8. #68
    Gerade hatte Böckling Mike gesagt was er von seinem Vorschlag meinte, als er plötzlich einen ordentlichen Schubser spürte und prompt umgeworfen wurde. Wie hätte er sowas auch kommen sehen sollen?

    "Aaaaah!", rief er noch bevor sehr unangenehm am Boden aufkam.
    "Was zumm?!! Wer von euch Minderbemittelten, krumgehörnten Dummköpfen..?!", fing er an als er sah, dass es eines der kleinen Lämmchen, Goliath, war, es blickte ihn ganz schön böse an.
    "Wer glaubst, dass du bist?! Ich kümmere mich hier um das Wohl der ganze Herde und du glaubst mich einfach so anfahren zu können?! Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich als Leithammel ein Vorbild sein muss...." fuhr Böckling ihn mit seinem ganzen ZORN an. Ja, so ZORNig war er nur selten, der kleine Goliath hatte ihn aber auch wirklich provoziert.

    "Ach, ich hab für diesen Unfug keine Zeit, scher dich weg" Damit ließ es Böcklich sein, obwohl er eigentlich gar nicht wusste was er tun sollte. Er was sich überhaupt nicht sicher, wer sich als Reißer enttarnte hatte. Jeder konnte es sein, verdammt. Er lief etwas herum um seine Gedanken zu sammeln.

  9. #69
    Als Wolke sie über den Tod Napoleons informierte, war Nivicola fassungslos. Nachdem sie sich dann noch Böckling Vorhaben angehört hatte, konnte sie sich nur mühsam auf den Beinen halten. Der Tag hatte für sie gerade erst begonnen und doch schien er kaum noch schlimmer werden zu können. Ein Raubtier sollte also unter ihnen sein. Üblicherweise hätte Nivicola das als abergläubiges Geschwätz abgetan, doch hier waren die Hinweise zu eindeutig: Napoleon war zerfetzt vorgefunden worden, der brutzelnde Zaun funktionierte tadellos und war unversehrt, nahe des Unterstands waren unschafige Spuren entdeckt worden und dann das Heulen – das Heulen! Jetzt fielen sie Nivicola wieder ein, die angsteinflößenden Laute, die sie letzte Nacht vernommen hatte. Sie hatte sie sogleich als Hirngespinst abgetan, verursacht durch Überanstrengung und zuviel Stress, doch jetzt erkannte sie ihre wahre Bedeutung. Ein Raubtier ist unter uns, eine gefährliche, schafreißende Bestie. Plötzlich kam ihr Böcklings Vorschlag weniger erschreckend vor als zuvor. Es war der einzige Ausweg. Natürlich bestand ein gewisses Risiko, das falsche Schaf zu verurteilen, aber durch sorgfältige Beobachtung aller Mitschafe, insbesondere derer, welche durch ihre Delinquenz auffällig geworden waren, musste sich dieses Risiko auf ein Minimum reduzieren lassen.

    Als sich Nivicola von diesen düsteren Gedanken lösen konnte, blickte sie verwundert auf die Stelle, an der sie stehen geblieben war. Ohne es zu realisieren, hatte sie in ihrer Anspannung alle erreichbaren Grashalme im Ganzen gefressen, so dass unter ihr nur noch der blanke Erdboden zu sehen war. Ein Glück ist Wolke nicht in der Nähe. Er hätte diesen Raubbau an der Natur nicht gutgeheißen. In diesem Moment fiel ihr ein, dass Wolke sie gebeten hatte, sich für Frau Määhra nach den dicksten und prächtigsten Äpfeln umzuschauen. Also begab sich Nivicola zum Apfelbaum. Als sie sich ihm näherte, drang ihr der Geruch des Spitzwegerichs auf verführerischste Weise in die Nüstern. Sogleich beschleunigte sie ihre Schritte und ließ sich vor dem Apfelbaum nieder, wo sie genüsslich einen Spitzwegerich nach dem anderen verspeiste, sich ganz und gar dieser Gaumenfreude hingab. Da erblickte sie einen Apfel, eben erst vom Baum gefallen, dicker und prächtiger als alle, die sie bisher gesehen hatte. Er roch süßlich und Nivicola war sich gewiss, er könne jedem Leidenden Linderung verschaffen. Grunzelnd und glucksend ließ sie ihn ihre Kehle hinabgleiten.

    Geändert von Narrenwelt (21.04.2011 um 16:24 Uhr)

  10. #70
    Gewitter konnte Daniel schon wieder nicht finden, nach einer Stunde des Suchens gab er auf. In der Zwischenzeit hatte er von der Versammlung erfahren, die Böckling am großen Baum einberufen hatte, also machte er sich erst einmal auf den Weg dort hin. Sicher würden auch Daniel und Baron Baa dort sein, ansonsten würde er sich nach der Rede selbst wieder auf den Weg zu der Stelle machen, an der Baa und er ihren Plan ausführen wollten und weiter arbeiten. Aber erst einmal die Rede.
    Böckling machte sich gut als Leithammel. Er brachte mit seiner Rede die wichtigsten Dinge auf den Punkt und hatte gut auf die Katastrophe reagiert. Als er sagte, dass Wölfe die Mörder Napoleons seien, war Gewitter eines der wenigen Schafe, die es nicht überraschte - im Gegensatz zu den hier lebenden Schafen wusste er noch aus seiner Kindheit von der Existenz der Wölfe, denn in Amerika war seine alte Herde auch von Wölfen angegriffen worden.
    Gewitter sah sich nach der Rede noch einmal nach Daniel und Baa um, bereit um sich, sollte er sie nicht finden, wieder an die Arbeit zu machen.

  11. #71
    "Sie sollen welche von uns in der Nacht getötet und ihren Platz eingenommen haben? Die Idee klingt wirklich absurd. Ich meine...wie schaffen sie es sich das Fell so überzuziehen das es realistisch wirkt? Und wie imitieren sie das Verhalten und die Stimmen der andern? Sind diese Wesen vielleicht Gestaltwandler? Das klingt zwar auch nicht sehr glaubhaft aber es würde zumindest erklären wie sie sich unbemerkt eingeschlichen haben können.
    Aber es kann sicher nicht schaden wenn ich trotzdme mal schaue ob die sich irgendwie enttarnen lassen. Und wenn du schon sagtest, dass auch du einer von ihnen sein könntest...
    "
    Mike biss in Böcklings Wolle und versuchte sie irgendwie zu lösen, aber als sich nichts tat und er immer noch dran rumzerrte schlug Böckling ihn sauer von sich.
    "Okay, insofern die sich nur verkleidet haben scheinst du keiner von ihnen zu sein, außer die haben irgendwelche übernatürlich Fähigkeiten. Ich geh mal die anderen überprüfen."
    Damit wollte er sich davon machen und den Rest der Herde aufsuchen, aber plötzlich dachte er daran das er selbst ja auch noch überprüft werden müsste und drehte sich um, allerdings hatte Böckling schon dran gedacht und seine Wolle bereits gepackt, welche durch die schnelle Drehung riss und Mike jaulend in die See jagte um den Schmerz zu lindern.

  12. #72
    Erst als eines der anderen Schafe beinahe über ihn stolperte, schreckte Lammbert wieder hoch. Während er langsam in die Richtung des Düstersees lief, blickte er sich häufig um und zuckte bei jedem Geräusch zusammen.

    'Irgendwo hier müssen Wölfe sein - ich will nicht der Nächste sein!'

    Langsam, vorsichtig, setzte er einen Fuß vor den anderen. Ein plötzliches Rascheln ließ ihn jäh herumwirbeln, dabei machte er eine ungeschickte Bewegung und knickte um. Als er versuchte wieder aufzustehen, schmerzte sein linkes Vorderbein so sehr, dass er liegen bleiben musste.

    Er musste mit sich kämpfen, um nicht vor lauter Angst und Schmerzen in Tränen auszubrechen - ein Reflex brachte ihn dazu, laut zu blöken. Er wollte nicht hier liegenbleiben - er fühlte sich schutz- und wehrlos.

  13. #73
    Möbius war gerade am See mit seinem Schmetterling beschäftigt, als dieser davonflog. Traurig blickte Möbius ihm hinterher. In diesem Moment flog irgendwas in den See und Möbius sah nach, was es war. Was auch immer es war, es schrie wie am Spieß. Als er dann die paar Meter bis zum See gelaufen war, bemerkte er dass aus dem Wasser ein wenig Wolle herausragte. Hatte sich versucht, ein Schaf selbst zu ertränken? neugierig beobachtete er die wolle im See, als der Kopf auf einmal herausragte. Mike, was haben sie denn mit dir angestellt, dass du so schreist?" Eigentlich wollte Möbius das gar nicht wissen. Vermutlich war es ziemlich grausam gewesen, denn diesen markerschütternden Jauler würde er sein Leben lang nicht vergessen. "Geht's?", fragte Möbius Mike.

  14. #74
    (Hab da wohl etwas übertrieben, dachte sich Böckling, als er sah wie der arme Mike flennend in den See eilte. Naja zumindest scheint die Wolle nicht künstlich festgemacht.)
    Als er sich erholt hatte ging er nochmal zu ihm.

    "Ich weiß, das es absurd klingt. Wir wissen einfach nicht was diese Reißer können. Sie müssen auf jeden Fall irgendeine Technik haben sich zu verstecken. Das mit dem Töten und in unsere Rolle schlüpfen war nur ein Vorschlag. Es geht einfach darum, dass sie sich irgendwie tarnen. Vielleicht wenn wir einen erwischen, lebend, können wir ihn untersuchen. Das wäre aufschlussreich, aber wer weiß ob es dazu kommen wird."

  15. #75
    Blanche hatte es ganz genau gesehen! Obwohl sie zu weit weg war, um den Inhalt des Gesprächs mitzubekommen, hatte sich genau erkannt, dass Mike Böckling gebissen hatte! Auf einmal passte alles wunderbar zusammen. Gerade hatte ihn wohl der Appetit nach Schafsfleisch überwältigt, aber er war anscheinend nicht dumm genug, seine Verkleidung am Tag abzulegen, und Böckling hatte sich außerdem gewehrt. Auch hatte Blanche jetzt eine Erklärung für die anderen seltsamen Verhaltensweisen. Warum war ihr der Gedanke nur noch nicht früher gekommen? Mit sich selbst zufrieden schlich sie davon. Sobald sie außer Sichtweite der beiden war, beschloss sie, erst einmal ihre Wolle zu säubern. Nach einiger Plagerei gelang es ihr tatsächlich, den gröbsten Dreck loszuwerden, doch ihr Fell war weder so weiß, noch so flauschig weich, wie nur wenige Stunden zuvor. Allerdings war Blanche das ziemlich Schnuppe, wenn sie nur daran dachte, wie erfolgreich sie heute gewesen war. Jetzt musste sie nur noch Wolke finden und ihm mitteilen, was sie herausgefunden hatte. Und dann könnte sie sich an seine wunderbare, weiche Wolle schmiegen und für den Rest des Tages ein wenig Ruhe genießen!

  16. #76
    Frau Määhra war vom Dösen in den Schlaf übergeglitten und bemerkte nicht, dass Scherzo aufstand und Selbstgespräche führte, oder bemerkte es fast nicht ,denn sie träumte von seltsamen Dingen. Tanzende Wolfe im Schafsschritt, die dabei Lieder blökten und heulten und dass man Wölfen vertrauen kann, dass sie sogar zu Leithammeln gewählt wurden und werden. Böckling war ein Wolf, dem man vertrauen konnte. Ein beruhigtes Lächeln erschien in Frau Määhras schlafendem Gesicht. Doch niemand sah es, denn Scherzo ging nun zum Zaun und Jill folgte ihm bald. Ein leises vertrauendes Schnarchen ertönte im Unterstand, als Frau Määhra tiefer in den Schlaf glitt.

  17. #77
    Garrett lief über die Wiese. Plötzlich zuckte er zusammen. Etwas seltsames lag auf dem Boden. Es glich einem Schafsfell, irgendwie. Doch es war schwarz und roch ein wenig wie der Hund des Schäfers. Und da dämmerte es ihm. Hatte ihm der Hund nicht mal gesagt dass Hunde und Wölfe fast das gleiche seien? Auch wenn er den Hund seit Tagen nicht mehr gesehen hatte - Ebensowenig wie den Schäfer - ahnte er dass dieses Stückchen Fell nur eines heißen konnte. Es waren Wölfe unter ihnen!

    "Leute! Kommt her! Hier ... Hier ...liegt etwas!", rief er aufgeregt. Und er war sauer. Wie konnten sich Wölfe unter die friedlichen Schafe mischen? "Sauerrei!", zischte er. "Nun kommt endlich! Es ist wichtig! Ein Beweis! Wölfe!"

  18. #78
    Zwar hatten sie keinen Fingerhut, dafür aber einen bunten Strauß voller Heilkräuter gesammelt als sie zu Frau Määhra zurückeilten. Wolke machte sich daran, aus einigen davon einen Kaltauszug zu machen, wobei er leise mit Frau Määhra sprach, die aus ihrem Schlaf wieder in den Wachzustand dämmerte. "Das Mazerat bleibt die Nacht über stehen - morgen verdünn ich es dir mit frischem Wasser und dann trinkst du es in kleinen Schlucken. Es wird deinem Herz und den Lungen helfen wieder gesund zu werden." Den Großteil der Kräuter, die den Rückweg überstanden und nicht beim tragen im Maul aufgeknabbert worden waren, aß Frau Mäährah nun mit Genuss, wenn auch gaaanz langsam und liebevoll als liebkoste sie jedes einzelne Blatt.

    Und Wolke war zufrieden mit sich, ging zum See um frisches Wasser für sie zu holen und selber zu trinken und um für sich einen großen Apfel zu suchen, den ihm keiner verwehren konnte. Als er aber in Richtung des Apfelbaums ging, hörte er einen verzweifelten Blöker, dessen Klang er kannte. "Also keine Pause..." murmelte er, dann trabte er geschwind in die Richtung aus der die verzweifelten Töne kamen.

    Lammbert schrie so laut, das seine Zunge zu sehen war. Er jammerte zum Herzerweichen und Wolke wurde ganz schwach ums Herz. Hoffentlich war nicht noch ein Schaf ... "Mhmmmäh mhmmmäh! Lammbert, was ist los, was hast du?" Da sah er schon das das Vorderbein des Pumähtierenden merkwürdig dick aussah. "Ist schon gut, ich helf dir. Was tut dir denn alles weh? Nur das Bein? Na das kriegen wir hin. Ich bin auch mal in einem Maulwurfshügel stecken geblieben und die Herde musste mich füttern, bis der Schäfer kam. Das hat der Familie Maulwurf gar nicht gefallen, aber so ist das nunmal. Wir machen dir kalte saure Umschläge, und nehmen dir gleich hier Spitzwegerich mit, ja?" Er kuschelte sich an den verängstigen kleinen Bock und brabbelte weiter, erzählte und erzählte bis Lammbert ruhiger geworden war und bereit in Richtung Unterstand mitzuhumpeln. Denn Wolke konnte nicht zwei Kranke an zwei Seiten der Weide versorgen, das wäre zu viel für einen Hammel wie ihn geworden!

    Blanche fand ihn, als er und Lammbert auf dem Weg zum Unterstand waren. "Wolke! Mike... er hat sich ganz komisch verhalten!" Aufgeregt sprang sie neben ihnen her und folgte zum Unterstand.

    "Schaut mal, wir haben Zuwachs bekommen!", scherzte Wolke dort angekommen und half Lammbert sich neben Frau Määhra hinzulegen. "Der Arme hat sich das Bein schlimm verletzt. Das wird er wohl ein paar Tage schonen müssen. Aber sowas passiert jedem Mal. Ich glaube es gehört sogar dazu auch mal hinzufallen um ein richtiger Bock zu sein. Denn wenn man lernt das man egal wie schlimm es ist irgendwann wieder hochkommen muss und kann, dann ist das doch was Gutes." Wolke wackelte mit den Ohren und gähnte, bis man seine Zähne sehen konnte. Stumpf, wie die aller anderen Schafe, aber in der Nachmittagssonne glitzerten sie dennoch unheimlich.

    "Blanche? Wolltest du grade nicht etwas erzählen? Ich hab jetzt Zeit, wenn du magst machen wir es uns auch hier ein bisschen abseits von den beiden Pflegekindern gemütlich damit sie ihre verdiente Ruhe haben. Was war denn los?"

  19. #79
    Glöckchen hatte es sich mit Goliath nun auch im Unterstand bequem gemacht, hier war es immerhin noch recht angenehm kühl. Frau Määhra hatte geschlafen, als sie gekommen waren, und nun aß sie die saftigen Kräuter, die sie ihr gebracht hatten. Danach sank sie wieder in einen Schlaf, und Glöckchen stierte auf die wenigen Gräser, die sie übrig gelassen hatte. Sie sahen wirklich zu köstlich aus... vielleicht konnte es nicht schaden, wenn sie die Reste selbst aß, man sollte ja nicht verschwenderisch sein, und wer hätte es mehr verdient als sie, diese Köstlichkeiten zu sich zu nehmen?
    Bevor Glöckchen allerdings etwas weiteres tun konnte, kam Wolke zurück, mit Lammbert an seiner Seite, der leicht mitgenommen aussah. "Du bist hingefallen?" ,fragte Glöckchen ihn, als er sich mit einem leisen, aber schmerzhaft klingendem Blöken niederließ. Eigentlich war es ziemlich spöttisch gemeint, aber es war nicht Glöckchens Art, jemanden offensichtlich zu verspotten. Deshalb klang ihre Stimme sogar eher besorgt, auch wenn sie im Hinterkopf dachte: "Du verletzt dich, weil du stolperst? Sieh dir Goliath an, er unternimmt die abenteuerlichsten, verwegensten Dinge und verletzt sich fast nie. Und wenn, erträgt er es wie ein Held."
    Als sie jedoch das schmerzverzerrte Gesicht von Lammbert sah, regte sich doch ein wenig Mitleid mit ihr. "Ich hoffe, es schmerzt nicht zu sehr." ,sagte sie, und war sehr stolz auf sich selbst, dass sie so gütig war, ihm gute Besserung zu wünschen, obwohl er selbst Schuld an seiner Verletzung war.

    Geändert von Lynx (21.04.2011 um 22:01 Uhr)

  20. #80
    Blanche kuschelte sich dicht an Wolke heran und begann mit gedämpfter Stimme, aber dennoch aufgeregt zu sprechen: "Ich habe möglichst unauffällig versucht, die anderen zu beobachten und dann ist mir aufgefallen, dass Mike und Böckling sich unterhalten haben. Ich war nicht nah genug dran, um zu hören, worüber sie geredet haben, aber ich konnte ganz genau sehen, dass Mike Böckling gebissen hat! Und dann habe ich überlegt und mir ist eingefallen, dass Mike doch ständig seltsame Dinge tut. Gestern hat er sogar Eier gefressen, oder?" Blanche redete vor Aufregung immer schneller und lauter. "Das passt alles zusammen, nicht wahr? Aber eins frage ich mich noch: Diese Reißer sind doch sehr groß, oder? Ich habe die Fustapfen gesehen, die waren riesig! Falls Mike ein Wolf ist, wie kommt es dann, dass er so klein ist?" Gespannt wartete sie auf Wolkes Antwort.

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