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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der erste Tag

  1. #21
    Jill war den Abend noch lange wach gewesen und hatte ihre Wolle bearbeitet. Da den Tag über so viel los gewesen war, hatte sie gar keine Zeit gehabt, weiter an ihren Socken zu stricken. So hatte sie also, bis es so dunkel war, dass sie ihre eigenen Klauen nicht mehr vor Augen sehen konnte, ihre Wolle feinsäuberlich glatt gestrichen und versucht mit zwei kleinen Ästen etwas das aussah wie eine Socke zu stricken. Mit der ersten war sie gerade fertig, da fielen ihr auch schon die Augen zu und Jill schlief an ihrem Lieblingsplatz auf der Westseite der Heide ein.

    Sie hatte vermutlich schöne Träume, denn sie schlummerte die ganze Nacht mit einem freudigen Lächeln auf dem Gesicht. Leider konnte sie sich am nächsten Morgen aber nicht mehr daran erinnern, denn sie wurde durch Blumenkohls lautes und alarmierendes "MAEAEAEAEAEAEAEAEAEAEAEAE." unsanft aus dem Schlaf gerissen.

    „Was? Wie? Ja! Nein! Ich komme!“ stammelte Jill, ohne zu wissen, was überhaupt los war. Sie richtete sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Als sie sich umsah, erkannte sie, dass sich schon viele Schafe um einen Platz nahe des Düsterhügels versammelt hatten. „Was ist denn da schon wieder los? So eine Aufregung, und das noch vor den Frühstück.“ Jill schüttelte den Kopf. Da sie aber trotzdem neugierig war, welches Ereignis denn alle Schafe in solch helle Aufregung versetzte, trottete sie los. Jedoch nicht ohne auf dem Weg einige Happen ihrer Lieblingsgräser mitzunehmen.

    Geändert von Layana (20.04.2011 um 15:21 Uhr)

  2. #22
    So machte sich der neugewählte Leithammel auf Informationen zu diesem dunklen Vorfall zu finden. Böckling hatte zwar vor den anderen den starken Bock gespielt, aber in Wirklichkeit hatte es ihn der Tod von Napoleon schon ziemlich fertig gemacht, er hatte zwar nie viel mit ihm gesprochen, sah aber in seinem Streben und seinem Willen zur Macht immer einen geistigen Verwandten, einen der wenigen Schafe von Klasse und Raffinesse. Das so jemand tot war, unglaublich.
    Und dazu kam noch wie er gestorben war, nein getötet wurde. Wölfe? Böckling wünschte er konnte es einfach als Mythos abtun, aber jetzt wo er nochmal Zeit hatte darüber nachzudenken erschien es ihm doch nicht mehr so irreal. Die Spuren auf Napoleons Kadaver können von keinem Mensch angerichtet worden, diese hässlichen haarlosen Viecher könnten niemals so gravierende Wunden anrichten. Doch bevor Böckling akzeptieren wollte, dass es vielleicht doch eine solche Kreatur der Nacht an diesem Vorfall schuld war wollte er noch einen Beweis in den Schriften der Vorschafe finden.

    Er hörte hinter sich, das Mähen von Mike. (Offensichtlich kam er doch mit der Aufgabe zurecht, hatte schon Angst er würde unter dem Druck einknicksen, dachte er sich beruhigt, sobald ich hier fertig bin müssen wir Napoleon seinen letzten Wunsch erfüllen.) Böckling wusste, dass Napoleon immer eine Wickinger-Bestatung haben wollte, irgendwie wird sich das schon einrichten lassen.

    In Gedanken versunken traf er am Kothaufen ein, dunkel türmten sich die Stapel vor ihm auf. Er wusste, dass er ganz in die Mitte musste, zum größten und ältesten Kotscheibenturm. Es gab zwischen den Türmen enge freie Streifen, so dass ein Schaf alles erreichen konnte. Böckling war schon lange nicht mehr so tief in den Kothaufen vorgedrungen und viele der Kotscheiben um ihn herum waren sehr verstaubt. (Wird wohl wieder Zeit, dass ich sie sauber lecke, dachte er sich, sobald dieser ganze Vorfall um die Wölfe sich gelegt hat muss ich wieder einen großen Frühjahrsputz machen, bevor der Staub noch schaden anrichtet)

    Angekommen schnappte er sich mit dem Mund eines der ältesten Chroniken und zog sie geschickt aus dem Turm ohne ihn zum einstürzen zu bringen, legte ihn auf den Boden und las.

    Die Scheibe erzählten von einem mystischen goldenen Zeitalter als die Schafe noch in Frieden und ohne die Menschen lebten, alles schien ruhig und friedlich, doch auch von Gefahren wurde berichtet. Oft fand die Herde, die sich nach diesen Legenden wie ein Nomadenstamm in den Wäldern bewegte, keinen geeignetten Futterplatz und viele mussten sterben. Die Scheibe erzählte auch von vielen alten Praktiken die eine gewisse "Schafsreligion" von ihnen verlangte, sehr ausführlich sogar.
    Fast dachte sich Böckling das wäre alles, als gegen Ende auch andere Gefahren erwähnt wurden. Schwarze Bestien, mit wilden Fell, gleißenden weißen Zähnen schärfer als jeder Stein und einen knurren das jedes Schaf von weithin hören konnte. Der einzige Name den er fand, war "Reißer".

    (Ob das diese Wölfe sind? Verdammt, wie sind sie überhaupt hierher gekommen? Und wo sind sie jetzt? So viele Fragen..."

    Entäuschte legte Böckling die Schreibe wieder weg, seine Frage war zwar beantwortet, es gab diese Wölfe, diese "Reißer" wirklich. Aber warum waren sie jetzt nicht mehr hier, der Zaun scheint nicht beschädigt zu sein.
    Er lief wieder zurück zu der Stelle wo Napoleon lag.

    "He du Mike. Du musst mir bei was helfen. Napoleon hat mich um etwas wichtiges gebeten, lange bevor er starb. Er wollte im See begraben werden, genauer versunken werden. Ich weiß auch, dass er am Ufer einge lange Holzälste verbunden hat. Hilfst du mir ihn dort hin zu schleppen? Ich möchte ihm diese letzte Ehre erweisen. Er ... ", er blickte an die Stelle wo sein Körper lag" .. würde nicht wollen, dass wir ihn hier liegen lassen."

    Geändert von Mivey (20.04.2011 um 16:16 Uhr)

  3. #23
    "Jawohl, Sir! Wird gemacht!"
    Wenn Mike sich pflichtbewusst darstellte würde Böckling ihm vielleicht eine wichtigere Rolle in der Herde anvertrauen, also machten sie sich ans Werk. Wobei sich das doch etwas schwieriger gestaltete als erwartet da keiner von ihnen den Leichnahm so wirklich anfassen wollte. Aber irgendwie überwanden sie ihren Ekel und zerrten ihn zum See hinunter. In einem Gebüsch in der Nähe entdeckte Mike tatsächlich ein kleines Floß. Es sah nicht sonderlich stabil aus, aber lange musste es auch nicht halten.
    "Wir sollten ihn besser festbinden, sonst treibt er uns noch auf der Wasseroberfläche herum."
    Er borgte sich etwas Wolle von Jill, die noch immer fassungslos in der Nähe stand, und sie banden Napoleons Leichnahm notdürftig am Floß fest.
    Sie stießen das Floß vom Ufer ab, setzen sich und salutierten um Napoleon auf seiner letzten Reise die Ehre zu erweisen. Aber bevor das Floß überhaupt die Mitte des Sees erreicht hatte sackte es schon in die Tiefe, jedoch stellte es sich als noch instabiler heraus als gedacht denn die Wolle löste sich und Napoleon trieb allein weiter, nur um schließlich mit dem Unterleib vorran zu versinken wodurch es so aussah als würde er sie noch einmal anstarren bevor er in den Tiefen versank.
    Ein Schauder lief Mike über den Rücken und mehrere Minuten saßen er und Böckling schweigend vor dem See.
    "Und nun? Sollten wir nicht irgendwie den Mörder auftreiben?"

  4. #24
    Als Nivicola aufwachte, fühlte sie sich nicht sehr gut. Der vorige Tag hatte ein nervliche Herausforderung dargestellt, der sie schlussendlich nicht mehr gewachsen war. Als sie versucht hatte, Mike zu retten, war eine ungeheure Erschöpfung über sie gekommen, so dass sie sich nicht mehr in der Lage gesehen hatte, weiterzugehen. Sie hatte gerade noch registriert, wie sich Mike aus eigener Kraft aus dem Gewässer zog, bevor sie an Ort und Stelle eingeschlafen war.

    Doch das war alles gestern gewesen. Heute war ein neuer Tag mit neuen Erfolgschancen. Und neuen Herausforderungen – die erste hatte sich ihr bereits beim Aufwachen gestellt. Was sie weckte, war nämlich ein für sie nicht identifizierbares sirenenhaftes Geräusch. Doch als Nivicola richtig zu sich kam, war das Geräusch schon wieder verschwunden.

    Nivicola verspürte sogleich großem Durst und machte sich daher zur Düsterwasserlache auf. Auf dem Weg dorthin sah sie in geringer Entfernung eine Gruppe von Schafen um Mike herum versammelt. Können die ihn nicht einfach einmal in Ruhe lassen?!, dachte sie, während sie weiterging. Sie nahm sich vor, in Kürze zu ihnen zu stoßen, um Mike ein weiteres Mal in Schutz zu nehmen, doch zuerst wollte sie ihren Durst löschen. Da traf sie plötzlich auf Wolke und drei Lämmer. Wolke machte einen hilflosen Eindruck. Ob das wohl mit dieser Ansammlung von Schafen zusammenhing? Sie beschloss, Wolke darauf anzusprechen. "Guten Morgen, Wolke. Geht es Dir gut?"

  5. #25
    Vorsichtig bemühte sich Blanche darum, den Boden zu untersuchen, ohne dabei Fußspuren zu verursachen. Napoleon war mittlerweile fortgeschafft worden, doch der Gestank war noch immer so wiederlich, dass sie kaum atmen konnte. Hin und wieder fragte sie sich, ob der Geruch sich jemals wieder aus ihrem Fell lösen würde, ohne dass sie vorher in den See sprang. Trotzdem suchte sie weiter nach Dingen, die darauf hinweisen konnten, wie der Vorfall zustande gekommen war. Blanche rümpfte die Nase, als sie sah, wie wenig man erkennen konnte, nachdem fast die gesamte Herde in heilloser Verwirrung über den Platz getrampelt war. Dennoch setzte sie ihre Suche fort, irgedetwas musste es hier doch geben! Und schließlich wurde ihre Suche belohnt: Sie fand einen Fußabdruck, der eindeutig nicht der eines Schafes war. Einen solchen Abdruck hatte sie noch nie gesehen. Er ähnelte dem des Hirtenhundes (Blanche fragte sich immer noch, wo dieser und sein Herr eigentlich abgeblieben waren), doch er war um einiges größer. Ihr kleines Schafsherz machte einen weiteren Satz, als Blanche noch etwas entdeckte: Eine kleine Blutspur, die von diesem Ort wegführten. Vor Aufregung vergaß sie fast, zu atmen. Was sie wohl erwarten würde, wenn sie dieser Spur folgte? Blanche scheute sich nicht davor, es herauszufinden!

    Geändert von Zitroneneis (20.04.2011 um 17:10 Uhr)

  6. #26
    Böckling wartete noch eine Weile am See. Eine Schande, dass er wohl der einzige war der wirklich verstand was für ein großes Schaf da von ihnen war. Aber vielleicht sollte sich Böckling nicht mehr daran erinnern wie Napoleon an seinem Lebensabend war, sondern in eher als jungen aufstrebendem Schafsbock auf dem Weg zur Macht sehen. Doch nun war er weg, am Grunde des Sees. Ironisch, dass solch eine Gestalt so einfach umkommen sollte.

    Mike riss ihn aus seinen Gedanken.
    "Du hast schon Recht. Wir müssen was tun, nur was? Die "Reißer" sind offenbar verschwunden, aber es ist unmöglich, dass sie über den Zaun gesprungen sind. Sonst müsste sowas ja praktisch ständig passieren. Irgendwas ist passiert. Entweder der Zaun ist defekt und hat irgendwo ein Loch, dann sind sie da durch wieder verschwunden und wir müssen es schließen. Oder ... ", er zögerte weiter zu sprechen. Er ahnte was es bedeuten würde wenn es KEIN Loch am Zaun gebe. Doch er wollte nicht daran denken.

    "Egal! Wir suchen jetzt den Zaun ab und schauen ober intakt ist. Wir gehen jetzt zusammen an die nächste Stelle des Zauns und ... dann läuft jeweils einer von uns in die andere Richtung. Falls du ein Loch findest, ein großes wo ein Schaf oder etwas größeres durch könnte, rufst du nach mir."

    Als die beiden an der nächsten Stelle vom Zaun ankammen trennten sie sich also und liefen los.

  7. #27
    Fluffy erwachte aus einem traumlosen Schafsschlaf. Sie streckte sich ausgiebig und sah sich nach ihrem wundersamen Freund um, doch der war schon auf Futtersuche gegangen. Eine sehr gute Idee, wie sie fand. Sie selbst konnte ja nicht genug von frischem Gras bekommen.
    Also trabte sie langsam zuerst zum See hinunter, um ein bisschen Wasser zu trinken. Als sie gerade ihren Bauch vollschlürfte, bis sie glaubte zu platzen, bemerkte sie aus dem Augenwinkel Mike und Böckling, die irgendetwas Zerfleddertes auf einem Floß in den See schoben und dann seltsam still ihm hinterherstarrten. Danach verschwanden sie in verschiedene Richtungen.

    Fluffy verstand nicht ganz, was da los war. Sie war schafig neugierig, was die Beiden da in den See geworfen haben könnten. "Gras oder Floß, Gras oder Floß, Gras oder Floß, Gras oder Floß, Gras oder Floß, Gras oder...", rotierte in ihrem Kopf. Schließlich siegte ihr Interesse und sie hüpte Böckling hinterher, der ja Leithammel geworden war und das wissen müsste.
    Nachdem sie außer Atem bei ihm angekommen und an ihm vorbeigetrippelt war, um sich vor ihn zu stellen, fragte sie ihn aufgeregt: "Böckling, Böckling! Was ist los? Was war das für ein Dings, das ihr im See versenkt habt?"

  8. #28
    Böckling war gerade dabei den Zaun entlang zu laufen als ein sehr aufgeregter Fluffy zu ihm kam und ihn fragte " war das für ein Dings, das ihr im See versenkt habt?".
    Er dachte eine Weile darüber nach wie er es formulieren sollte.
    "Dieses Ding. Es war der letzte Rest von Mut und Freiheit der in diesem kleinen umzäunten Land noch übrig geblieben ist. Der letzte Rest von wahrer Stärke, und dem Willen alles zu Erreichen was schaf wollen kann. Dem Willen jede Schwierigkeit zu überwinden die das Leben einem entgegen bringt. Dem Willen aus dem Gefägniss des Konjunktivs auszubrechen und die freien Täler der Tat zu beschreiten. Dem Willen zur Macht.
    Dieses Ding hatte die drei Stufen des Geistes überwunden. Vom Kamel zum Löwen und schlussendlich zum Kind. Dieses Ding, hatte etwas erreicht, was keiner vor ihm vollbracht und was keiner nach ihm jemals wieder schaffen wird, er hat den Weg zur Vervollkommnung erreicht und ist zum ÜBERSCHAF geworden.
    Doch dort, an der Spitze seiner Macht, fiel er, verraten durch das einfache Gesocks der Neider. So ein Ding, war es, mein Freund, so ein Ding."


    Geändert von Mivey (20.04.2011 um 18:30 Uhr)

  9. #29
    Steve, der ebenfalls von dem lauten Geblöke geweckt wurde, sah sich zunächst einmal um. Irgendwo da hinten hatte es ein Schaf erwischt - war das nicht Napoleon? Tatsache.
    Unruhig schielte Steve umher. Er hatte ordentlich Wolle gedroppt, also war ein natürlicher Tod auszuschließen und Monster waren in dieser Region doch auch nicht heimisch - es sei denn...!
    Dann versenkten sie ihn. Eine merkwürdige Tradition. Da wo Steve herkam, ließ man die Schafe einfach liegen.

  10. #30
    Friedobert lag unter einem Tisch, als pünktlich wie immer der Eimer runterfiel und ihn wie üblich mit Schrecken aus dem Schlaf riss. So vergingen 10 Minuten, bis er sich sicher war, dass nirgendwo dieses Elektrozeug zu sehen war und er daraufhin auf die Heide lief, um zugleich zu erfahren, dass in der Nacht ein Schaf grausam zu Grunde gerichtet wurde. Ohne nähere Informationen sagte er nur "Ich habe es gewusst!!! Die Blitze!!! Aber niemand will mir ja glauben, dass sie kommen um alle zu holen!!!" Mit diesen Worten machte er sich aber erst einmal auf die Weide, um erst einmal wach zu werden, in dem er Wasser trank, und es war viel und Gras zu fressen, was auch sehr viel war, schließlich braucht man viel Energie, wenn man wach bleiben will.

  11. #31
    Blanche war der Spur ein ganzes Stück gefolgt, doch langsam wurde das immer schwieriger. Nur hier und konnte sie erahnen, dass Blut auf den Boden getropft war und an einigen Stellen, an denen der Boden weicher war, konnte sie die seltsamen Fußspuren erkennen. Doch schließlich war auch davon nichts mehr zu sehen. Das konnte doch nicht alles sein! War sie dieser Spur etwa nur gefolgt, um festzustellen, dass sie nirgendwo hinführte? Frustriert sah sie sich um - und vor Überraschung stockte ihr der Atem. Während sie der Spur gefolgt war, hatte sie gar nicht auf ihre Umgebung geachtet. Doch nun stellte sie fest, dass sie schnurstraks zu den Schlafplätzen geführt worden war. Also hatte sich der Mörder gestern Nacht hier, in ihrer unmittelbaren Nähe aufgehalten, während alle schliefen! Das war eine Entdeckung, die sie dringend mit jemandem teilen musste! Aber mit wem?
    Wolke hatte sie davon abhalten wollen, zurück zum Tatort zu laufen und Blanche wollte nicht, dass er wütend wurde oder begann, sich Sorgen um sie zu machen. Doch was war mit Böckling? Schließlich war er der neue Leithammel und ihn würde Blanches Entdeckung garantiert auch interessieren. Als sie sich ein wenig auf der Weide umsah, bemerkte sie, dass er in einiger Entfernung dabei war, am Zaun entlang zu gehen. Also trabte Blanche in seine Richtung, um ihm mitzuteilen, was sie gesehen hatte.
    "Hey, Böckling!", rief sie aufgeregt. "Ich habe etwas gefunden!" Und dann sprudelten die Worte nur so aus ihr hervor.

  12. #32
    Fluffy schaute verwirrt Böckling an. Sie war nicht das winzigste Bisschen schlau aus seiner Antwort geworden. Sie sah nur, dass er ein gereizt aussah, obwohl sie den Grund dafür nicht kannte. Er war wohl mir dem falschen Huf aufgestanden.
    Aber sie konnte nicht so schnell aufgeben. Sie hatte schließlich ihr Frühstück hierfür geopfert. Also beschloss sie, so taktisch wie möglich zu vorzugehen. Sie fragte mit dem beruhigendsden Määh, das sie aufbringen konnte: "So schlimm wirds schon nicht sein. Das kriegst du als Leithammel bestimmt wieder hin. Könntest du den....letzten Teil bitte noch mal wiederholen?"

    Dann bemerkte sie, wie Blanche auf sie zugetrabt kam, sie schien, als ob sie etwas Wichtiges zu sagen hätte.

    Geändert von Neadyn (20.04.2011 um 18:53 Uhr)

  13. #33
    "An den Schlafplätzen? Und du bist dir sicher, dass das die Spuren nicht von keinem Schaf kamen?",fragte Böckling noch einmal um sich zu versichern, doch auch das bejahte die kleine Blanche.
    "Dann heißt das wohl die Reißer waren schon hier, als sie Napoleon angriffen.", sagte er vor sich hin, so dass Fluffy und Blanche deutlich hören konnte was er sagte.
    Er hielt inne und schloß die Augen, machte den Eindruck als würde er angestrengt nachdenken.

    "Nagut, nagut. Ich gehe jetzt weiter den Zaun ab und schau ob irgenwo Löcher sind. Ihr beide sagt den anderen, dass sie sich am großen Baum versammeln sollen? Nicht sofort, in ein, vielleicht zwei Stunden. Verstanden?"

  14. #34
    Jills entsetzlicher Alarmschrei weckte Lammbert nach einer noch entsetzlicheren Nacht - er hatte alle paar Stunden aufstehen müssen, um einen neuen Haufen zu setzen, hatte kaum geschlafen. Bei den furchtbaren Geräuschen, die er des Nachts gehört hatte, war es ihm auch in den Phasen, in denen sein Darm nicht störte, kaum möglich gewesen zu schlafen. So müde wie heute war er selten gewesen.

    Als er erwachte knurrte sein Magen so übel, dass er, auch wenn die Neugier ihn beinahe verzweifeln ließ, erst ein wenig Gras in sich hineinstopfte.
    Nachdem das erledigt war, machte er sich auf, um nachzusehen, was denn geschehen war. Schon auf einige Entfernung sah er viele Schafe versammelt - irgendetwas bedeutungsvolles musste geschehen sein. Da machte er Wolke aus. Schnell rannte er los - Wolke würde ihm bestimmt sagen können, was passiert war.

    Als er bei Wolke ankam, platzte er sofort heraus: Du, Wolke, was ist denn los? Warum hat Jill so geschrien und warum sind alle hier? Und warum riecht es hier so komisch?

  15. #35
    Mike folgte nun schon seit einiger Zeit dem Zaun ohne auch nur die kleinste Beschädigung finden zu können und von dem leichten Summen in der Luft ausgehend floss auch weiterhin Elektrizität hindurch. Und was wenn es kein Loch gab? Die Angreifer konnten doch kaum die ganze Zeit unter ihnen gewesen sein, sonst hätte es doch schon wesentlich mehr Opfer gegeben.
    Waren sie vielleicht durch die Tunnel unter der Weide gekommen? Aber nein, das konnte auch nicht sein. Mike hatte sie eigentlich allesamt untersucht und keiner führte aus der Weide hinaus, jedenfalls nicht für ein Tier seiner Größe und was auch immer Napoleon getötet hatte war sicherlich mindestens so groß wie er selbst.
    Mittlerweile begann Mikes Magen wieder zu knurren und er entschied sich erstmal eine kleine Pause zu machen und etwas essbares aufzutreiben.

  16. #36
    Garrett hatte Lammbert gesehen. Er stellte sich seinem Mitschaf in den Weg.
    "Bitte nicht weitergehen, es ist ein Mord geschehen. Böckling versucht einige Spuren zu sichern!", sagte er.
    "Man hat den armen Napoleon regelrecht ...", Garrett fehlten die Worte. "Bestien! Monster! ...Kein Schaf wäre zu so einer Blutttat in der Lage!"

  17. #37
    Wolke sah schnell ein das sein Plan, die Lämmer vor der Nachricht und dem Schrecken zu schützen nicht funktionieren würde. Als Mike und Böckling sich daran machten genau neben Mmii und Scherzo die Leiche im See zu versenken blieb sein Herz für einen Moment stehen. Waren die denn des Wahnsinns einen Toten in ihre einzige Frischwasserquelle zu stecken?

    Halt! Halt, halt macht das nicht!“, aber er war zu langsam – der Tote war bereits ins Wasser geglitten. „Beim großen Schaf!“ Da kam Nivicola grade zu dem Trüppchen hinzu und wo ihn der neue Leithammel und Mike keines Blickes würdigten sprach ihn die freundliche Schnucke gleich an. „Geht es dir gut?

    Wolke war baff, alles passierte so schnell und er wusste gar nicht wo ihm der Kopf stand. „Nein, Nivicola. Heute geht es mir nicht so besonders. Ich weiß gar nicht... gar nicht was ich sagen soll. Es ist schrecklich!“ Mit großen Augen blickte er sie an. Da kam Lammbert auch noch zu dem Trüppchen hinzu und Wolke entschloss ihnen die Wahrheit schonend bei zu bringen. So schonend das eben ging, mit einem Toten in der Mitte des Sees.

    Er drehte sich also zu den beiden Lämmern um und rief sie zu sich. Auch alle anderen Schafe, die nicht so Recht mitbekommen hatten was los war, ließ er herankommen. Die Lämmer durften sich ankuscheln, es half Wolke auch ruhig und besonnen die richtigen Worte zu finden. „Ich möchte euch erzählen warum der heutige Tag ein besonderer ist. Es ist nicht nur der Tag, an dem wir einen neuen Leithammel haben, auch das unser Schäfer und unsere Hütehündin sich seit Tagen nicht zu uns gekommen sind ist nicht der Anlass. Wie ihr vielleicht in einer so großen Herde wie unserer nicht sofort bemerkt habt, ist unser alter Leithammel Napoleon heute morgen leider von uns zu den Wolkenschafen gegangen. Blumenkohl hat seinen Körper gefunden und deswegen hat er auch Alarm gegeben. Was ihr riecht ist der Geruch nach Tod.

    Scherzo zitterte nun so sehr, das ihm die Zähne klapperten. „Er war voller Himbeersaft, Wolke. Ganz voller dunklem Himbeersaft. Wieso?“ Und auch Mmii blickte Wolke ungläubig an.

    Ich denke das unser Leithammel heute sicherlich noch der gesamten Herde alles erklären wird. Für euch ist es fürs erste nur wichtig zu wissen das... nun... das ihr gut auf euch aufpassen müsst. Ihr kleinen bleibt bei den Älteren Schafen. Denn Napoleon war auch viel alleine und streunte einsam über die Weide. Es ist besser, wenn man einen Freund neben sich stehen hat, meint ihr nicht auch?“

    Da kam auch schon Fluffy angeflitzt und sagte allen „Der Leithammel will das alle zum großen Baum kommen, so in ein, zwei Stunden hat er gesagt!“

    Da seht ihr es. Und dann sehen wir weiter, je nachdem was Böckling uns sagt. Ich werde jetzt Frau Määhra in den Unterstand bringen. Bitte erzählt ihr nichts von Napoleon, ihr Herz ist momentan sehr schwach. Wenn mir jemand beim pflegen helfen möchte, freu ich mich sehr darüber. Auch wenn ihr mir helft die dicksten und prächtigsten Äpfel zu finden“, fügte er mit einem Blick auf die Lämmer hinzu, „freu ich mich sehr! Wir sehen uns dann nachher alle wieder. Passt auf euch auf! Und streunt bitte nicht alleine umher!“

    Dann trottete er zu Frau Määhra und ein dickes Wollknäuel schien in seinem Hals zu stecken. Und dann weinte er. Weil die Sonne schien, weil der Apfelbaum blühte und Früchte trug und weil ein Schaf aus ihrer Mitte gestorben war. Die Worte Mörder, Wolf, Bestien, Bluttat ergaben in seinem Kopf keinen Sinn sondern drehten sich nur umher wie wirbelnde Pusteblumensamen im Wind.

    Er würde sich nie wieder wünschen so im Mittelpunkt zu stehen. Jedenfalls nicht ohne so abgehärtet wie Mike, so mutig wie Goliath oder so wortgewandt wie Böckling zu sein. Er seufzte leise und seine Schnauze nahm einen leichten Gelbton an, wie eine Löwenzahnblüte, während er die Tränen wegblinzelte.

  18. #38
    Scherzo wollte helfen, konnte sich aber aus Angst nicht rühren. "Das, was mit Tante Määhra passiert ist, hat das etwas mit der Sache mit Napoleon zu tun? Bitte sag nein!" So langsam verstand er, warum sich Schafe irgendwann nicht mehr bewegen, nicht mehr reden. "Meine Mama ist auch einmal nicht mehr aufgewacht. Zuerst dachte ich, sie würde gaaanz lange schlafen. Aber jetzt, wo ich Napoleon sehe, beginne ich langsam zu verstehen..."
    Scherzo war nun klar, dass Napoleon gestorben ist. Er hatte große Angst, aber er wusste nicht wohin. "Ich... Tante Määhra erholt sich und Onkel Böckling hat viel um die Ohren aufgrund des Vorfalls... Ich will jetzt nicht alleine sein - aber ich habe doch sonst keine Freunde, oder?" Er dachte, wenn er alleine ist, kann ihm etwas schlimmes passieren. Bei Napoleon war es genauso, keiner war da, um ihm zu helfen.
    "Also gut, ich gehe zu Tante Määhra. Ich passe auf sie auf, schließlich hat sie mir ja gestern geholfen." Und so begab sich Scherzo zu Frau Määhra, in der er fast schon eine Mutter sieht, um nicht alleine zu sein.

    Geändert von TrustyBell (20.04.2011 um 21:43 Uhr)

  19. #39
    Der frühe Morgen war bereits vergangen, als Goliath nun langsam aus seinem tiefen Schlaf erwachte. Letzte Nacht hatte er besonders gut geschlafen, schließlich ließ er im Traume noch einmal seine heldenhafte Rettungsaktion am Ampfelbaum Revue passieren. Es war alles in allem ein wirklich chaotischer Tag gewesen, der selbst Goliath ziemlich erschöpft hatte. Auch wenn er an dem Abend leider nichts mehr für Frau Määhra tun konnte, außer Wolke um Hilfe zu bitten, so hoffte er doch, dass es ihr inzwischen wieder besser gehen würde.

    Sein Schwesterchen war bereits schon längst wieder auf den Beinen, wie er feststellte und als er sich aufrappelte und langsam umsah, erblickte er sie nicht unweit auf der Weide, sie sie gerade an dem Gras knabberte und bereits von Weitem ein wenig nervös dreinblickte. Während er noch über die Leithammelwahl nachdachte, die Böckling klar gewonnen hatte, was Goliath selbst wiederum nict erwarttet hatte, denn ihm wäre ein Schaf lieber gewesen, das auch gut in die Herde integriert war und nicht ständig mit Kot spielte, wackelte er noch leicht müde zu seinem Schwesterchen.
    "Guten Morgen, Glöckchen! Wie geht es dir, hast du gut geschlafen?" Tatsächlich, sie wirkte leicht bedrückt, fast schon ängstlich, wie ihm auffiel. "Ist heute morgen schon irgendetwas passiert? Weißt du, wie es Frau Määhra geht? Lass uns am Besten direkt zu Wolke traben, er hat sich zuletzt um sie gekümmert, ihn können wir fragen!"

    Mit einem sanften Stups setzte er Glöckchen und sich in Bewegung, und gemeinsam erreichten sie kurzer hand Wolke, der schon wieder bei Frau määhra stand. Goliath fiel ein, dass er unbedingt noch nach frischen Kräutern suchen wollte, vielleicht konnte er ihm dabei ja noch helfen. Auf dem Weg zu Wolke kuschelte sich seine Schwester ganz eng an ihn, als würde sie fürcten, dass die Wolkenschafe auf sie jeden Moment herabfallen könnten.
    "Huhu Wolke, wie geht es Frau Määhra? hast du schon die Kräuter gefunden, die du haben wolltest oder kann ich dir noch dabei helfen, sie zu finden? Du siehst auch ganz blass und verschreckt aus, ist denn etwas passiert?", wandte Goliath sich gutmütig an das Schaf mit dem überaus dicken Wollfell.

  20. #40
    Als er endlich angekommen war, lief Scherzo direkt zu Frau Määhra. Er konnte nicht wirklich erahnen, wie sie sich fühlte; sie sah friedlich, vielleicht sogar zu friedlich aus, aber auch leidend. Scherzo wollte nicht, dass Frau Määhra stirbt. Er drückte sich sehr nah an sie ran, fing (mal wieder) an zu weinen und sprach vor sich hin.
    "Ach Tantchen, hätte ich doch schon früher viel Zeit mit dir verbracht! All die anderen Schafe, sie kennen dich schon so lange, reden jeden Tag mit dir... aber ich... ich hatte immer nur Angst und war schüchtern. Wie sehr ich die anderen doch beneide! Am liebsten würde ich mit jemandem den Platz tauschen, dann würde ich mich nicht so einsam und verlassen fühlen. Bitte, Tante Määhra, wach auf! Ich brauche dich!"

    Geändert von TrustyBell (20.04.2011 um 23:13 Uhr)

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