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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nur zu gut wusste Goliath, wie sehr Glöckchen Wert auf ihre Wolle legt und wie sehr sie sich damit selbst rühmt, solch wolliges Fell zu haben, auch wenn sie es manchmal ein wenig übertreibt. Zwar waren die Schrammen nicht allzu schlimm, doch schaden konnte es ja nicht, sie sich versorgen zu lassen und Glöckchen einen grund zu liefern, bei Wolke vorbeizuschauen, der ebenso ein flauschiges Fell aufweist und immer wieder gerne mit seiner Schwester und ihm ein wenig spielt und kuschelt.

    "Na dann lass uns doch zu Wolke traben, schließlich lebt er schon ein paar Winter länger auf unserer Heide und kennt bestimmt ein gutes Rezept, mit dem sich die vielen Schrammen gut behandeln lassen! Danach können wir ja zusammen noch spielen oder nach saftigem Gras Ausschau halten, denn langsam kriege ich auch ein wenig Hunger!" Und mit einem leichten Zwinkern und ironischem Ton fügte Goliath noch hinzu: "Natürlich hast du nichts anderes erwartet, schließlich bist du die Schwester des womöglich weltstärksten Lamms, oder zumindest das von der ganzen Heide!"

  2. #2
    Möbius hatte mittlerweile einen wunderschönen blauen Schmetterling gefunden, dem er hinterherlief. Irgendwie war es so wahnsinnig ungewohnt, nach oben zu starren, und sein Hals wurde steif. Also entschloss er sich, nicht mehr den Schmetterling zu beobachten, sondern lieber das Gras anzustarren, das war wenigstens nicht so anstrengend. Möbius war derweil mit seinen Gedanken wieder bei dem Schmetterling. Er malte sich aus, wie schön es wäre, diese blaugrünen Flügel am eigenen Körper haben zu dürfen. Während er so vor sich hinschlurfte, immernoch in Gedanken mit diesem verfluchten Schmetterling merkte er nicht, wie er mit einer Blumenflüsterin zusammenstieß - Fluffy.
    "Oh, Verzeihung, Werteste.....", murmelte er, "da war ich wohl in Gedanken, sodass ich mich nicht richtig darauf konzentriert habe, wo ich hinlaufe. Es tut mir Leid."

  3. #3
    Frau Määhra stieg ein Duft in die Nase, der sie wohl schon länger erreicht hatte, und aus ihren Träumen riss. Es war irgendwie ein eigenartiger Geruch, ein wenig brenzlig. Aber Rauch oder gar Flammen sah sie nicht, und sie folgte diesem Geruch im zügigen Trippelschritt und war schließlich erreicht. Es war bei Mike und einer Steinplatte darauf... Eier, nun Määhra hatte schon Eier gesehen die zerbrochen waren, aber die waren flüssiger und klarer und nicht so weiß.
    Oh, einen wunderbaren guten Tag Mike, sprach sie freundlich. Sie sah dann wieder auf die Steinplatte ihre Schnauze käm schnuppernd vorsichtig näher und sie spürte Hitze, nebst dem, teils interessanten Geruch, doch das Brenzlige bedeutete für Frau Määhra Gefahr, auch die Hitze.

    Was machst du denn da,
    frug sie Mike besorgt. Versucht du aus Eiern Feuer zu machen. Nicht dass die Weide zu brennen anfängt, Mike.

  4. #4
    "Aus Eiern Feuer machen? Wozu wäre das denn gut?"
    Mit den Augen rollen trottete Mike in ein Gebüsch und kam gleich darauf mit einem flachen Teller wieder den er dort wohl versteckt hatte. Nach einigem rumfummeln schaffte er es die Spiegeleier darauf zu schieben und stellte den Teller vor Frau Määhra ab.
    "Das sind Spiegeleier. Angebratene Eier die man essen kann. Wie man die zubereitet hat mir ein Hirtenjunge gezeigt, auch wenn er wohl nicht gedacht hätte ich könnte das nachmachen. Schmecken gar nicht schlecht, also wenn sie mal kosten wollen: Nur zu. Sind ja mehr als genug für uns beide da."
    Er ließ jedoch unerwähnt, dass er ein paar Vogeleier stibitzt hatte um das Essen zuzubereiten, sonst würde Frau Määhra ihm vermutlich eine Standpauke halten wollen.

  5. #5
    Erfreut registrierte Nivicola, Wolkes Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben – auch wenn ihr geringe Zweifel an der Realisierbarkeit ihres Vorhabens kamen, nachdem Wolke sie gefragt hatte, in welcher Richtung Süden läge. Wider ihre Vernunft ignorierte sie diese Zweifel und appellierte stattdessen in Gedanken an Wolkes Tüchtigkeit. "Nein, mein lieber Wolke, im Süden befindet sich bekanntlich die Düsterwasserlache, der Fuß des Düsterbergs hingegen liegt östlich von hier. Es macht für meine… unsere Abmessungen auch keinen tragenden Unterschied, ob wir zuerst von Norden nach Süden oder von Westen nach Osten laufen, beide Distanzen sind notwendige Para-mäh-ter."

    Nivicola entsann sich ihren eigentlichen Anliegen und fuhr fort. "Leider führten bisher jeden Tag aufs Neue zahlreiche Störfaktoren zum Scheitern meiner Mission. Da meine kurzen Beine nur kleine Schritte machen, ist das Ablaufen des erforderlichen Wegs ein sehr langwieriger Akt, eine zwischenzeitliche Unterbrechung somit fast prädestiniert. Wäre also das Zählmaß ein größeres als ein Schafsschritt – so meine Überlegungen – müsste es gelingen, die notwendige Strecke zurückzulegen, bevor eine Unterbrechung stattfinden kann. Als größeres Zählmaß fiele mir auf Anhieb dein Körperumfang ein. Wenn Du Dich also bereit erklärst, zum Gemeinwohl", dieses Wort hob sie besonders hervor, "von Norden nach Süden oder von Westen nach Osten zu rollen, so könnte ich Deine Umdrehungen zählen und somit durch Dein bescheidenes Mitwirken endlich, ENDLICH, den Mittelpunkt der Düsterheide bestimmen."

    Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 21:13 Uhr)

  6. #6
    Ramirez erwachte an diesen schönen morgen und guckte sich die herde an, alles wie immer kleine zängerien hier und da.

    Er vermisste seinen pampa und seine amigos in argentinen. so grasste er friedlich vor sich hin und summte ein spanisches lied was er von den schäfer dort gehört hatte vor sich hin.

  7. #7
    Böckling lag schon eine Weile auf der Wiese und genoß die warme Sonne. Es war ruhig und er hörte fast nichts, außer dem gelegentlichen "Mäh!" von der Heide. Als er sich gerade umdrehte, fiel ihm auf, dass neben ihm das kleine Schaf von vornhin lag. Und es schlief offenbar auch ganz tief. (Hmm, scheint ja doch vernünftig geworden zu sein, viel bessere Beschäftigung als irgendwo rauf klopfen, dachte sich Böckling)

    Er dachte sich nichts dabei und entschloß sich aufzustehen. Er wollte sich etwas bewegen und lief etwas planlos durch die Heide.

  8. #8
    Da Wolke keine Angst mehr davor haben musste in den Düstersee zu rollen nickte er begeistert. Das Wort Gemeinwohl roch in seiner Fantasie nach Gruppenkuscheln. Wenn er Nivicola damit zufrieden machen konnte, würde er es gerne machen. Eine Herde musste schließlich zusammen das Schaf am Rollen halten.

    „Es ist sehr klug von euch, wenn ich nicht zählen muss, verehrte Nivicola. Wie wäre es, wenn wir auf dem Weg zum Zaun wo der Holunder steht, schonmal ausprobieren wie schnell ich rollen kann so dass ihr dabei noch gut mitzählen könnt?“ Wolke ließ sich gleich darauf ins Gras plumpsen und nahm ein wenig Schwung – dann rollte er gemächlich vom Apfelbaum aus Richtung Ostgrenze, wobei er am Fuß des Düsterhügels entlangrollte und ihn so gut umging.

    Es sah sehr lustig aus, was Nivicola und Wolke da machten. Die ernstere Schafe würden sich bestimmt fragen, was das sollte. Aber Wolke machte das Spaß, bei jeder Umdrehung konnte er auch hier und da ein einzelnes Blatt von einem Pflänzchen abrupfen. Aus der grossen Wollkugel sahen grade noch so die Knubbelknie heraus, dank denen Nivicola auch ordentlich zählen konnte. Undauch Glöckchen und Goliath gesellten sich bald zu den beiden hinzu und sprangen neben Wolke her, so gut das eben mit den blauen Flecken für Goliath ging.

  9. #9
    Eier die man wie die Menschen aß? Frau Määhra staunte nicht schlecht. Was war das nur für ein Tag heute. Sie hatte ja schon manchmal einen Käfer mit erwischt, übrigens recht knusprig, wenn sie weidete und den einen oder andern Wurm im Fallapfelobst,. und sogar einmal, lang ists her, ein aus dem Nest gepurzeltes und aufgeplatztes Ei aufgeleckt. Aber wie von Menschen zubereitet. das ist nicht sehr schafig dachte sie. Andererseits, die Menschen wohnten hinter dem Zaun, und Frau Määhra wollte wissen, was hinter dem Zaun war.

    Danke Mike, dann koste ich einmal. Sehr vorsichtig und weniger zierlich als sie wollte, denn gebratene Eier waren nun mal keine Kräutlein, knabberte sie daran.

    Hm, nicht schlecht. Auch wenn ein wenig der Geschmack von Kräutern fehlt. Ein bisserl Giersch, Spitzwegerich und Schafsgarbe vielleicht dazu, bekundete sie. Aber welch ein Unglück, dass den Vögeln so viele Eier verloren gegangen sind. War denn heute Nacht ein starker Wind? Ich hab gar nichts mitbekommen. Dass Mike nachgeholfen haben könnte, an die Eier zu kommen, an so was würde sie von selbst nie denken..

  10. #10
    Nach einer gesunden Portion Schlaf wachte Scherzo auf. Sein wolliges Fell war wieder trocken, er hüpfte aus Freude ganz hoch. Plötzlich knurrte der Magen von ihm. Er hat doch glatt den ganzen Morgen nichts gegessen! Also ging er zu dem Apfelbaum gleich in der Nähe und aß einen der auf dem Boden liegenden, nicht mehr ganz so frischen Äpfel.
    "Hatschi!" Scherzo war zwar wieder trocken, aber komplett gesund war er noch nicht. Er erinnerte sich daran, wie ihn seine Mutter früher gewärmt hat, wenn er krank war. Scherzo wurde dann sehr traurig, da ihm seine Mutter, die in einer Herde ganz weit weg in einem anderen Land ist, fehlte. Und schon begann er wieder zu weinen; er setzte sich neben den Baum und weinte so schlimm, dass selbst die Grashüpfer und Schmetterlinge Reißaus nahmen.

  11. #11
    Garrett trabte zu Scherzo. "Bist du krank? Ich kenne da ein paar Blätter die sicher helfen", sagte Garrett und määhte. Er sah zu einigen anderen Schafen und schüttelte den Kopf. "Ach du heilige Stricknadel!". Irgendwie glaubte er gerade in ein Tollhaus geraten zu sein.

    Er sah noch wie sich ein Schaf plötzlich einen kleinen Abhang hinunter rollte. "...haben die Menschen schon wieder irgendwo Alkohol stehen lassen?!"

  12. #12
    "Haben die nichts besseres zu tun als herumzurollen?", gab Böckling von sich als er sah, dass zwei Schafe, Wolke fiel ihm schon von der Entfernung auf, sich entschlossen herum zu rollen. Es stimmte ihn traurig, dass offensichtlich nicht alle derart vernünftig sein konnten wie er. Aber wie langweilig wäre auch eine Welt, in der alle mit Verstand gesegnet wäre und wissen täte wie schaf sich zu verhalten hat und wie nicht. Denn so war es an ihm, Böckling, ihnen klarzumachen, dass und warum es unsinnig ist.

    Er machte sich also auf diesem kindischen Treiben ein Ende zu bereiten. Als in ihrer Nähe war, wartete er bis Wolke mal kurz haltmachten.
    "He ihr! Was soll dieser Schwachsinn? Ihr irritiert mich mit eurem herumrollen!", gab er verärgert von sich.

  13. #13
    Mmii wachte so langsam auf und sammelte sich erstmal. Die letzten Tage verpennte er damit, indem er vor sich hindöste und schaute sich erstmal um. Es war laut und er stand da mit einem seltsamen Blick. Dann begann er, sich irgendwo anzuschließen, damit er noch, mit etwas Glück von, ein wenig von der momentanen Situation mitbekam. Das gelang ihm aber herzlich wenig und so machte er sich zu einem Baum auf und saß dort herum, als er dann bemerkte, dass Scherzo ein wenig gekränkt war.

  14. #14
    "Mmii? Sind deine Eltern auch ganz wo anders? Vermisst du sie genauso wie ich meine Mutter?" Scherzo wollte unbedingt mit jemandem reden, der in etwa so alt war wie er selbst. Doch obwohl er so traurig war, lächelte er auch hin und wieder, als er die zwei rollenden Schafe beobachtete. Heute lief alles ganz anders als geplant. Zuerst verlor er seinen Stock und dann fing er auch noch an zu weinen. Er schämte sich sehr, dass ihn die anderen so weinen sahen. Scherzo drehte sich danach zu Garrett, der inzwischen auch gekommen ist, um und erklärte ihm, dass alles in Ordnung sei. Er wollte nicht, dass sich andere Sorgen um ihn machten.
    Kurz darauf fing er wieder an zu lachen. Ihm gefiel es, wie sich Böckling doch immer so aufregte. Scherzo glaubte fest daran, in Böckling einen guten Freund gefunden zu haben. Ob dieser das allerdings auch so sah, wusste er nicht...

  15. #15
    "W...Was?", erwiderte Mike verstört. "Wie kommen sie denn darauf, dass das Vogeleier sind? Wenn die von den Bäumen gefallen wären hätten sie den Sturz doch kaum heil überstanden und sie werden mir sicherlich zustimmen wenn ich sage, dass es absolut lebensmüde wäre wenn ich auf Bäumen rumturnen würde um die Eier zu stehlen!
    Nein nein nein, die habe ich im Gras liegen gefunden. Ähm...vielleicht ist ja wieder dieses...wie hieß das noch...achja, Ostern! Da verstecken die Menschen doch Eier in der Gegend! Das muss es sein!
    "
    Mike erschien diese Ausrede so perfekt, dass er breit grinsen musste.
    "Aber egal! Wir können ja mal schauen ob die mit Kräutern besser schmecken. Sie wissen sicherlich besser Bescheid welche sich dafür eignen könnten."

  16. #16
    Goliath stapfte eigentlich recht festen Schrittes neben Glöckchen her, als sie zu Wolke gingen. Nivicola war auch bei ihm, und bevor die beiden Lämmchen die beiden erreicht hatten, rollte Wolke plötzlich los.
    Glöckchen hatte sich erst erschrocken, und war bei dem Versuch, zu ihm zu rennen und ihn zu fragen, was für einen Unfug er sich hier leistete, gestolpert. Glücklicherweise hatte sie sich schnell gefangen und tat, als wäre sie absichtlich gehüpft. Nicht auszudenken, wie peinlich es gewesen wäre, wäre sie tatsächlich hingefallen! Auch Goliath sprang munter neben Wolke her, und als sie das sah, war sie so froh, dass sie dann doch mit Freude mit hüpfte. Das Glöckchen um ihren Hals klimperte so laut, dass man es überall hören musste, und so versuchte das Lämmchen, seine Sprünge noch etwas höher und eleganter zu gestalten, falls durch die Geräusche jemand zu ihnen sah.

    Geändert von Lynx (17.04.2011 um 08:10 Uhr)

  17. #17
    Er hatte sich noch nicht lange hinplumpsen lassen und fixierte konzentriert das Vogelnest um zu sehen ob die beiden Elterntiere wiederkamen, da roch er Nivicolas freundlichen Dunst und seine Ohren zuckten, als sie ihn bat einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Er schluckte erstmal schwer und versuchte nicht wie ein dummes Schaf auszusehen, was wirklich schwierig ist mit Lehm an den Hufen und Grashalmen zwischen der feuchten Wolle. Aber er wusste einfach nicht was eine Abmessung war. Und was er wusste war, das er nicht zählen konnte; das war es ja was Nivicola den ganzen Tag zu tun pflegte;... zumindest nicht mehr Dinge, als er Hufe hatte. Und das war Vorderhuf, Hinterhuf.

    Mit großen runden Kulleraugen schaute er Nivicola also ganz vertrauensselig an und fragte "Wo ist denn diese südliche Richtung? Vielleicht dort, wo die Weide in Richtung der Berge endet? Das wäre nämlich recht praktisch..." in der Hoffnung höflich zu erscheinen fügte er noch leise hinzu "...ich wollte noch nach Kräutern und Beeren für Frau Määhra suchen. Und ich hoffe ich habe dich beim zählen nicht unterbrochen, das fände ich ganz und gar unschaflich, wo du dir doch soviel Mühe gibst."

    Zufrieden ließ er sich auf den Hintern plumpsen und kratze sich mit dem Hinterhuf am Ohr, das immer juckte wenn er irgendwas vergessen hatte... an das kleine Vogelnest dachte er nämlich gerade nicht mehr.

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