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Ritter
Blanche erwachte, als sie in einiger Entfernung das Blöken anderer Schafe hörte. Es hörte sich etwas aufgeregter an als sonst, vielleicht hing das ja mit der sogenannten Wahl zusammen, die anscheinend bald stattfinden würde. Oder jemand hatte eine aufregende Entdeckung gemacht. Vielleicht hatte auch einfach nur eins der anderen Lämmer einen kleinen Aufruhr verursacht. Aber irgendendetwas war da auf jeden Fall im Gange und was immer es war, Blanche wollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen. Sie richtete sich auf, schüttelte sich kurz und lief noch leicht schlaftrunken in die Richtung, aus der das Geräusch kam - aber nicht, ohne zuvor einem, der noch schlafenden Schafe ins Bein zu zwicken.
Als sie am See angelangte, bot sich Blanche der Anblick eines triefend nassen und scheinbar unzufriedenen Scherzo, der neben Wolke auf dem Boden kauerte.
"Meine Güte, wie siehst du denn aus, Scherzo? Warum springst du freiwillig in den See - oder hat dich dein eigener Lärm diesmal so sehr erschreckt, dass du reingefallen bist?"
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Legende
Scherzos zitternder, kleiner Körper strömte den Geruch von Angst aus, jetzt wo ihn wieder soviele Schafe bedrängten und etwas von ihm wollten. Seine kleinen Nasenflügel bebten, das Schnäuzchen war immer noch klitschnass. Wolke überlegte, ob es wohl klug war ein Lamm das voller Wasser war in den Stall zu tragen. Aber er war für solche Denkaufgaben nicht gemacht, und das für und wieder ohne gefrühstückt zu haben strengte ihn sehr an. Er strich vorsichtig mit seinem wolligen Hals über Scherzos Nase und knabberte vorsichtig an einem Ohr des Kleinen, um ihn wieder ins hier und jetzt zu holen und um ihn zu beruhigen. Und weil er sich nach der ganzen Aufregung auch nach ein bisschen Nähe sehnte.
In Wolkes Brust wuchs auch der Stolz, das er jetzt auf dem Wasser fliegen konnte. Und das als einziges Schaf. Sein Gedankengang wurde durch ein leises unterdrücktes Rülpsen aus Frau Määhras Richtung unterbrochen. Sie rieb verlegen die Nase an ihrem Vorderhuf, allerdings machte sich Wolke auch um sie ernsthafte Sorgen und beschloss nachher für alle auf die Suche nach den Bauchweh-Kräutern zu gehen. Auch für Scherzo wäre das gut, wo er doch anscheinend auch viel Wasser verschluckt hatte. Aber ein Stöckchen? Das konnte nicht gut für ein krankes Schaf sein. Wolke prustete Frau Määhra also nur gutmütig zu, weil er nicht verstand was es mit Scherzos "Musik" für eine Bewandnis hatte.
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Ehrengarde
Durch das zarte Kitzeln der Sonnenstrahlen geweckt, erwachte nun auch Lammbert. Er gähnte noch einmal, öffnete die Augen und wurde sofort vom Schein der Sonne geblendet. Verschlafen wankte er ein wenig über die Weide, ohne irgendetwas von der allgemeinen Aufruhr mitzubekommen. Er hätte gestern abend vielleicht doch nicht so lang wach bleiben sollen, die Älteren hatten ihn ja gewarnt, aber er hatte nur trotzig reagiert und sich dabei gedacht: "Jetzt erst recht."
Nachdem er wieder einigermaßen gerade gehen konnte, nahm er die erste Mahlzeit des Tages zurück - obwohl, er hatte doch in der Nacht, vor dem Schlafengehen noch etwas gegessen, war das schon heute gewesen? - graste ein wenig. Dann schüttelte er seinen Kopf, so als versuchte er die Müdigkeit aus ihm zu vertreiben.
Der nächste Gedanke, der ihm in den Sinn kam, "Durst", brachte ihn dazu, langsam auf den See zuzustapfen. Etwas trinken - sich den Kopf mit kaltem Wasser waschen, endlich wach werden, dann könnte der Tag beginnen - und Lammbert wäre endlich in der Verfassung, sich Gedanken über die Wahl des Leithammels zu machen.
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Legende
"Ihr macht euch nur unnötig Sorgen. Scherzo zittert sicher nur, weil er triefnass ist. Sobald er sich ausgetrocknet hat, wird es dem Ding schon besser gehen.", antwortete Böckling der besorgten Määhra. "Und das einzige was dagegen hilft, ist ein langes ausgedehntes Sonnenband. Daher mache ich Scherzo mal vor und lege mich auf die Wiese."
Die Lage war also wieder in Ordnung, das übermutige Lammchen gerettet. So machte sich Böckling also wieder daran, einen guten Platz für ein Nickerchen auszusuchen, nur diesmal mit dem Unterschied, dass er um einiges nasser war als vorher.
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Krieger
Die Nase tropfte noch, die Wolle war triefend nass und der Schock war immer noch in Scherzos Augen zu sehen. "Ich... ich... ich..." Er bekam keinen anständigen Satz aus dem Mund. "Hatschi!" Scherzo musste noch einmal kräftig niesen, bis auch die Nase wieder frei war. ".......danke..." Während er Danke sagte, konnte man nicht wirklich erkennen, wem Scherzo dabei dankte. Aber da er sich nach allen umschaute, konnte man meinen, er hätte damit alle gemeint.
Er wandte sich zu Frau Määhra und sagte:"Vielen Dank für deine Hilfe, Tante Määhra. Aber du brauchst erstmal nicht nach einem neuen Stock zu suchen." Er blickte in nächsten Moment zu Böckling und sprach sogleich:"Ich glaube, ich werde mich nun etwas ausruhen. Die Sonne wird meine Wolle schon wieder trocknen."
Scherzo folgte Böckling, der sich gerade nach einem Liegeplatz umsah und lies sich neben diesem nieder.
"(Ja, ich glaube, ich habe Freunde, denen ich voll und ganz vertrauen kann.)"
Kurz darauf schlief Scherzo ein. Diese Aufregung hat ihn so müde gemacht, dass er selbst durch Vogelgezwitscher nicht aufwachte.
Geändert von TrustyBell (16.04.2011 um 10:45 Uhr)
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Legende
Als Scherzo sich wieder auf den staksigen Beinen davonmachte, nicht ohne ein gutmütiges ordentliches Danke zustande gebracht zu haben, erhob sich Wolke auch von dem lehmigen Platz. "Was haben die nur alle mit einem Stock?" Er kratze sein Ohr nachdenklich an dem alten hohlen Baumstamm, da dämmerte es ihm das vielleicht der Tag der Woche war, an dem Scherzo sich einen neuen Stock suchte weil der alte nicht mehr gut klang. Meistens hatte ihm zwar jemand den Stock weggenommen und es mussten zig Stöckchen auf der Weide vergraben sein oder in den tiefen des Düstersees vor sich hin faulen, aber Scherzo konnte es nicht lassen und gab auch nie jemandem die Schuld für den Stockraub. "Gutmütiges Kerlchen", flüsterte Wolke leise, während er ihm dabei zusah wie er hinter Böckling her trottete um den Hang, der der aufgehenden Sonne entgegengeneigt war, zum trocknen zu benutzen.
So waren sie, die jungen Lämmer - ganz schnell erwachsen und ganz und gar nicht mehr aufs kuscheln aus. Schade, aber so war das nunmal. Er beschloss nachher noch Holunderbeeren von den Bäumen die am Fuß des Düsterberges wuchsen, für Frau Määhra zu holen, da sie nicht mehr so gut zu Hufe war, aber das natürlich niemals sagen würde. Scherzo schien ganz gut selbst zurechtzukommen. Aber wenn der Kleine eine Erkältung bekam, würde Wolke ernsthaft böse auf Böckling sein. Das war nämlich häufig so, das Böckling den Lämmern einredete das sie bloß keine Hilfe annehmen sollten. Und dann wurden sie alle zusammen krank.
Wolke wurde von seiner Sorge um das Vogelpaar (und von seinem Hunger) aber erstmal zum Apfelbaum getrieben. Ein bisschen plüschiger als sonst stand ihm nun die Wolle vom Körper ab, als er ruhelos und nachdenklich an Nivicola vorbeitrottete, die sich Richtung Apfelbaum mit einem Fetzen im Maul voranzählte. Sie war grade bei Zweiundvierzig Schafsschritten angelangt, ganz und gar in sich versunken so das Wolke nur ein leises "Guten Morgen" flüsterte um sie nicht zu stören und dann betrachtete er eingehend das Vogelnest. Oder versuchte es zumindest, sah es aber lange gar nicht. Während er den Baum umkreiste fielen einige Äpfel neben ihm auf die Weide - aber er merkte es nicht, sondern schnupperte nur aufgeregt. Da! Etwa eine Schafrückenlänge über ihm und viel weiter unten als bisher lag das zerdrückte Nest auf einem lose abstehenden Ast. Er konnte nicht hineinsehen, aber er fürchtete das es sich beim Apfeldieb auch um einen Eierdieb gehandelt haben musste. Was für ein schändlicher Räuber!
Und selbst wenn ein paar Eier überlebt hatten, dann wären sie so tief ein gefundenes fressen für Herrn Marder und Frau Fuchs. Achje... Die beiden liessen sich ja nicht zum frutarischen Leben überreden, sondern bleckten immer nur böse die Zähne mit einem Kommentar wie "Was meinst du, wofür ich die habe du dummes Schaf?". Ein wenig Abseits vom Baum legte sich Wolke dann auf eine Anhöhe und pustete immer wieder die Stirnlocke hoch um einen Blick auf das Nest zu erhaschen, während die Sonne langsam sein Hinterteil wärmte und trocknete.
Geändert von Viviane (16.04.2011 um 11:03 Uhr)
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Couch Potato
Eingeschnappt weil Nivicola seine Zeichenkünste nicht zu schätzen wusste hockte Mike vor einer Steinplatte und kritzelte mit dem Pinsel in seinem Mund auf der Karte herum. Für einen Außenstehenden verfolständige sich das Chaos damit umso mehr.
Ab und zu ließ er jedoch von der Karte ab und legte für mehre Sekunden einen seiner Hufe auf die Platte, nur um kurz darauf wieder weiter zu kritzeln. Diese Aktion erschien vollkommen sinnlos, bis er einige Zeit später plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Platte abließ und daraufhin ein paar Eier aus seinem Beutel holte und sie auf der Platte aufschlug, woraufhin ihr Inhalt zu brutzeln anfing.
Sabbernd hockte er sich wieder vor die Platte und wartete bis sein Essen fertig war.
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Ritter
Da nun alles wieder gut war, irgendwie, nun ja, Frau Määhra fühlte sich immer noch schuldig und wirklichen Hunger hatte sie auch noch nicht, tippelte sie zum Zaun, der um die Weide gespannt war. Und ob ihres Schuldbewusstseins, diesmal ganz gegen ihre Art, ohne bei jemanden Halt zu machen und ein Pläuschchen einzulegen. Langsam ging sie am Zaun entlang mit vielen nachdenklichen Pausen und Blicken in die Welt dahinter, nur ab und an ein Kraut rupfend oder ein wenig mit dem Huf scharrend.
Ob sie ..., nein Frau Määhra, sagte sie zu sich selbst, es wird Zeit, du musst nachdenken, wer Leithammel werden soll, nicht träumen.
Ob man nur Hammel wählen sollte, oder auch weibliche Schafe? Frau Määhra war ja eher traditionell. Also Lämmer bestimmt nicht. Allerdings soviele Lämmer wie die Herde hatte, könnten sich die Lauser ja selbst wählen, wenn man ihnen schon Stimmen gab. Sogar den ganz jungen, wie Goliath und Glöckchen.Nun ja, das verhinderte zumindestesn einen Tyrannen.
Ach, die alte Art war soviel besser. Und sie dachte wieder daran wie Horn auf Horn knallte und träumte...
Geändert von Lu Sonnengold (16.04.2011 um 11:56 Uhr)
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Provinzheld
Nivicola hatte sich von Mike verabschiedet, um ihre Abmessungen fortzusetzen. Warum sie sich trotz aller Unkenntlichkeit einen kleinen Fetzen von Mikes Karte 'geliehen' hatte, konnte sie sich im Nachhinein selbst nicht mehr erklären, war es doch bar jeglicher Vernunft. Obwohl, "ein klarer Geist erkennt auch in scheinbar unbedeutenden Dingen ungeheures Potential", hatte das Mutterschaf damals einmal gesagt… "Papperlapapp, die Dinge sind immer so, wie sie aussehen. Das ist empirisch belegt! Weshalb lasse ich mich heute durch einen Fetzen Papier fast von meinem Standpunkt abbringen?… Ich werde krank, dass muss es sein. Das Weiterzählen wird mir Linderung verschaffen… einundvierzig Schafsschritte… zweiundvierzig Schafsschritte…"
Ein geflüstertes "Guten Morgen" ließ Nivicola für einen Moment innehalten. Da bemerkte sie Wolkes Anwesenheit, der sich aber zwischenzeitlich bereits abgewandt und einem Apfelbaum zugewandt hatte. Dass sich Wolke mit der üblichen morgendlichen Begrüßung an sie richtete, und das flüsternd ob ihrer Beschäftigung, imponierte Nivicola. Endlich ein Hammel, der wusste, sich zu benehmen. Er könnte eine angenehme Gesellschaft sein, aber wichtiger war: er könnte nützlich sein. Und so richtete sie ihr Wort an den irgendwie abgelenkten Wolke: "Guten Morgen, Wolke. Ich befinde mich auf dem Weg in südliche Richtung, um wichtige, für das Gemeinwohl nützliche Abmessungen vorzunehmen. Es ist in unser aller Interesse, dieses Projekt zum Erfolg zu führen, möchtest nicht auch Du Deinen Beitrag leisten?"
Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 16:33 Uhr)
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General
Goliath hatte sich den Morgen über tief und fest seinem wohlverdienten Schlaf hingegeben. Am Tag zuvor erst hatte er sich eine kleine Auseinandersetzung mit einem anderen Schaf geliefert, welches schon um einiges älter war. Zwar konnte sich Goliath nicht mehr an den Grund für diesen Zwischenfall erinnern, was aber auch nur wenig verwunderlich war, denn oftmals gab es nichtmal einen wirklichen Anlass dazu, abgesehen von seiner doch recht hohen Streitlust, aber das war auch nicht weiter von Bedeutung, denn obwohl sich das Duell über mehrere Minuten hinzog und Goliath vor allem an den Beinen sichtliche Schrammen zugefügt wurden, so konnte er Dank seiner schier unberechenbaren Kraft und Geschwindigkeit mit der er sich immer wieder aufrappelte und den Gegner von Neuem attackierte schlussends die Oberhand gewinnen und das andere Schaf so sehr zu Fall bringen, dass es sich freiwillig geschlagen gab, ehe es vor Erschöpfung komplett zusammenbrach und sich noch ernsthaft verletzte.
Goliath also träumte nun von diesem kleinen Sieg und ließ sich von nichts wecken, er bemerkte ja nicht einmal, wie sehr er es sich an Glöckchens Bein gemütlich gemacht hatte und sie mit ihrem blöken verzweifelt versucht hatte, ihn wieder wach zu kriegen. In der Tat war es erst dieser eine kleine Tumult um Scherzo, der seine Träume verflüchtigen ließ und ihn wieder in das Hier und Jetzt zurückholte. Bis er allerdings wieder auf allen vier Beinchen stand, war der Schafsknubbel längst schon wieder ein wenig lichter geworden ud die Schafe hatten sich wieder in teils unterschiedliche Richtungen zerstreut gehabt. So etwas passierte oft sogar mehrmals am Tag, doch heute stand den Schafen die Wahl des leithammesl wusste, wie Goliath von den älteren Artgenossen erfahren hatte und deswegen hielt er Augen und Ohren besonders stark auf, um ja nichts zu verpassen.
Langsam trottete Goliath zu seiner Schwester Glöckchen und kuschelte sich zur Begrüßung ein wenig an ihr Fell ran, welches ungelogen das wohl weißeste und flauschigste Fell auf der ganzen Heide war! Er wirkte dabei noch leicht benommen und erst jetzt spürte er wieder die argen Schmerzen, die ihm sein Kontrahent am Vortage zugefügt hatte. Goliath schaute sich um und genoß die warmen Sonnenstrahlen, die ihm etwas Linderung verschafften...
Geändert von Edmond Dantès (16.04.2011 um 14:23 Uhr)
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Young Imperial Combo
"Na endlich." ,meinte Glöckchen leicht säuerlich, als Goliath an sie herantrat. Sie hatte begonnen, nach einer guten Stelle mit saftigem Gras Ausschau zu halten, denn sie war zu der Einsicht gelangt, dass sie erst einmal etwas essen musste. Nur so würde garantiert sein, dass sie auch als ausgewachsenes Schaf noch so besonders sein würde. Etwas neidisch lugte Glöckchen zu Wolke hinüber, dessen dicke Wolle nun beinahe ganz trocken, und so noch aufgebauschter und flauschiger war als sonst.
Als Goliath sich nun etwas benommen an sie kuschelte, verflogen ihre neidvollen Gedanken, und auch ihr leichter Zorn, dass ihr Bruder so lange geschlafen hatte. "Wenn du magst, kannst du noch liegen bleiben. Der Schäfer ist nirgends zu sehen, und es ist wichtiger, dass du dich erholst. Soll ich dir etwas zu essen holen? Oder sollen wir zu Wolke gehen, und ihn fragen, ob er etwas für deine Schrammen hat?" Vor allem Letzteres wollte Glöckchen unbedingt machen, aber nicht einzig und alleine wegen ihrem Brüderchen. Sie betrachtete Wolkes fluffige Wolle immer wieder gerne aus der Nähe, denn als ausgewachsenes Schaf wollte sie zwar nicht so viel davon haben (wie ungepflegt!), aber es sollte ohne Frage einmal so weich sein. Ihr Lammfell war ja perfekt, aber man musste immer vorsorgen, damit es auch so blieb.
Sanft stubste sie Goliath mit ihrer Schafsnase am Kopf und sagte: "Den Kampf gestern hast du sehr gut gemeistert, ich bin stolz auf dich! Auch wenn man von dir natürlich nichts anderes erwartet!"
Geändert von Lynx (16.04.2011 um 17:23 Uhr)
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General
Nur zu gut wusste Goliath, wie sehr Glöckchen Wert auf ihre Wolle legt und wie sehr sie sich damit selbst rühmt, solch wolliges Fell zu haben, auch wenn sie es manchmal ein wenig übertreibt. Zwar waren die Schrammen nicht allzu schlimm, doch schaden konnte es ja nicht, sie sich versorgen zu lassen und Glöckchen einen grund zu liefern, bei Wolke vorbeizuschauen, der ebenso ein flauschiges Fell aufweist und immer wieder gerne mit seiner Schwester und ihm ein wenig spielt und kuschelt.
"Na dann lass uns doch zu Wolke traben, schließlich lebt er schon ein paar Winter länger auf unserer Heide und kennt bestimmt ein gutes Rezept, mit dem sich die vielen Schrammen gut behandeln lassen! Danach können wir ja zusammen noch spielen oder nach saftigem Gras Ausschau halten, denn langsam kriege ich auch ein wenig Hunger!" Und mit einem leichten Zwinkern und ironischem Ton fügte Goliath noch hinzu: "Natürlich hast du nichts anderes erwartet, schließlich bist du die Schwester des womöglich weltstärksten Lamms, oder zumindest das von der ganzen Heide!"
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Coffee's Cold
Möbius hatte mittlerweile einen wunderschönen blauen Schmetterling gefunden, dem er hinterherlief. Irgendwie war es so wahnsinnig ungewohnt, nach oben zu starren, und sein Hals wurde steif. Also entschloss er sich, nicht mehr den Schmetterling zu beobachten, sondern lieber das Gras anzustarren, das war wenigstens nicht so anstrengend. Möbius war derweil mit seinen Gedanken wieder bei dem Schmetterling. Er malte sich aus, wie schön es wäre, diese blaugrünen Flügel am eigenen Körper haben zu dürfen. Während er so vor sich hinschlurfte, immernoch in Gedanken mit diesem verfluchten Schmetterling merkte er nicht, wie er mit einer Blumenflüsterin zusammenstieß - Fluffy.
"Oh, Verzeihung, Werteste.....", murmelte er, "da war ich wohl in Gedanken, sodass ich mich nicht richtig darauf konzentriert habe, wo ich hinlaufe. Es tut mir Leid."
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Legende
Er hatte sich noch nicht lange hinplumpsen lassen und fixierte konzentriert das Vogelnest um zu sehen ob die beiden Elterntiere wiederkamen, da roch er Nivicolas freundlichen Dunst und seine Ohren zuckten, als sie ihn bat einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Er schluckte erstmal schwer und versuchte nicht wie ein dummes Schaf auszusehen, was wirklich schwierig ist mit Lehm an den Hufen und Grashalmen zwischen der feuchten Wolle. Aber er wusste einfach nicht was eine Abmessung war. Und was er wusste war, das er nicht zählen konnte; das war es ja was Nivicola den ganzen Tag zu tun pflegte;... zumindest nicht mehr Dinge, als er Hufe hatte. Und das war Vorderhuf, Hinterhuf.
Mit großen runden Kulleraugen schaute er Nivicola also ganz vertrauensselig an und fragte "Wo ist denn diese südliche Richtung? Vielleicht dort, wo die Weide in Richtung der Berge endet? Das wäre nämlich recht praktisch..." in der Hoffnung höflich zu erscheinen fügte er noch leise hinzu "...ich wollte noch nach Kräutern und Beeren für Frau Määhra suchen. Und ich hoffe ich habe dich beim zählen nicht unterbrochen, das fände ich ganz und gar unschaflich, wo du dir doch soviel Mühe gibst."
Zufrieden ließ er sich auf den Hintern plumpsen und kratze sich mit dem Hinterhuf am Ohr, das immer juckte wenn er irgendwas vergessen hatte... an das kleine Vogelnest dachte er nämlich gerade nicht mehr.
Geändert von Viviane (16.04.2011 um 18:21 Uhr)
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Kämpfer
Fluffy erwachte, als sie spürte wie der Boden unter ihr wegrollte. Sie öffnete langsam die Augen und sah, wie die Welt sich drehte. Alles verschwamm vor ihren Augen grün- blau und sie bemerkte, wie ihr Körper über die Gräser und Steinchen sprang, die die Erde ihr in den Weg warf. Dann schlug ihr Körper auf etwas Hartem auf und die Welt stand urplötzlich still.
Als Fluffy sich weitestgehend erholt hatte und an ihrer Schulter gerieben hatte, wo sich ein beeindruckender blauer Fleck entwickelte , sah sie sich nach ihrem unverhofftem Retter um, der in Form eines Baumes direkt hinter ihr stand. "Vielen Dank", sagte sie artig, "du hast mir das Leben gerettet". Nach einer langen Denkpause fügte sie noch langsam hinzu: "Aber wer hätte auch meinen können, dass sich die Welt einfach so drehen könnte? Hat sie das mit Absicht gemacht?" Fluffy wartete vergeblich auf eine Antwort. Darauf meinte sie: "Ist schon gut, wenn du nicht mit mir reden willst. Das macht kaum jemand."
Dann trottete sie den Abhang hinauf, an dessen Vorsprung sie sich am Abend zuvor schlafen gelegt hatte.
Oben angekommen, setzte sie sich ins Gras und kaute genüsslich an ein paar Gräsern. Von dort konnte sie aufgeregte Stimmen vernehmen. Sie überlegte, ob heute ein besonderer Tag war und meinte, sich dunkel an irgendwas erinnern zu können. Leithammel. Es wurde ein Leithammel gewählt. Fluffy wusste, dass das aus irgendeinem Grund irre wichtig war, also überlegte sie angestrengt, welches Schaf am besten geeignet wäre. Doch da sie die Aufgaben nicht kannte, konnte sie das schlecht beurteilen und das Letzte, was sie wollte, war anderen durch ihre Wahl zur Last zu fallen.
Gedankenverloren starrte einen Löwenzahn an, der genau vor ihr aus der Erde wuchs, und umso länger sie ihn anschaute, desto mehr breitete sich das kräftige Gelb in ihrem Gesichtsfeld aus, bis es das einzige war, was sie wahrnahm. Alles andere, als dieses wundervolle Gelb, erschien ihr plötzlich unwichtig. Als sie schließlich blinzelte, verflüchtigte sich dieser Eindruck. Sie schnaubte den Löwenzahn sanft an. "Ich glaube", flüsterte sie ihm zu, "Ich glaube, ich werde dich essen."
Geändert von Neadyn (16.04.2011 um 17:02 Uhr)
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