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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Liebevoll knabberte Wolke an Blanches Widerrist, nachdem sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er hatte sich an den kleinen Kampf, den Goliath gestern gefochten hatte, erinnert. Denn das Goliath ein wenig sonderbar lief lag schon lange nicht mehr an den langen Lammbeinen sondern wohl an ein paar üblen Prellungen. Auch wenn er sich bemühte sich nichts anmerken zu lassen, war Wolke glücklich das hier auch ganz viel Spitzwegerich wuchs. Goliaths Körper schien zu wissen was er brauchte, denn der Kleine verschlang von alleine Unmengen davon. Um ihn brauchte sich Wolke fast nie Sorgen machen. Er war ein zähes und starkes Lamm und würde wohl nach ein paar Nächten wieder topfit sein.

    Er wandte sich wieder Blanche zu, die ganz ausser Atem gar nicht abwartete sondern einfah drauflosrupfte. Er fand es ulkig, wie sie versuchte mit vollem Mund zu sprechen. "Schafe grasen ruhig, Blanche, und wenn der Bauch voll und der Mund leer ist werden wir redselig. Jetzt weiß ich auch wieso, du siehst witzig aus.", er schnappte sich eine Löwenzahnspitze, die bei ihrem Gemampfe auf ihrer Wolle gelandet war. "Also erzähl du doch mal, wieso es nicht Napoleon sein sollte. Sich Gedanken darüber zu machen was man nicht will, hilft manchmal auch weiter."

    Sein Blick wanderte zu Goliath und Glöckchen, die selig über ihre Nähe waren. Bei sich dachte er, wenn der Schäfer bald nicht kommt, dann brauchen wir jemanden der seine Aufgabe des aufpassens und die des Hütehundes übernimmt - nämlich die ganzen Allesfresser von hier fern zu halten. Die Eulen, die uns die Wolle zerrupfen und auch Fuchs und Marder die vor kranken, schwachen Lämmern nicht haltmachen. Und es muss jemand sein, der Aufmerksam genug ist um Streitereien schnell zu schlichten, weil eine Herde ist nunmal nur dann eine gute Herde, wenn sie zusammenhält.

    Aber er wollte die Lämmer damit nicht erschrecken. Vielleicht kam der Schäfer ja morgen schon wieder. Und sie sollten lieber die Sonne und das Gras genießen. Wobei grade ein Regenschauer auf die Liegenden niederging, denn Lammbert war aufgewacht und Wolke, der durchaus Lust zum spielen hatte knuffte den fast schon Erwachsenen Bock liebevoll an der Flanke und schüttelte sich dann ebenfalls lachend, was zwar zu keinem Regenschauer, aber zumindest zu einem kühlenden Sprenkeln führte.

    "Was so lustig ist? Na schau nur! Da oben, die Wolkenschafe - das kleine Hübsche kalkweiße sieht aus wie Glöckchen! Und die beiden daneben sind genauso zerzaust und wuschelig wie ich. Oh und gugg, da! Da ist sogar eines mit einem kleinen Fleck am Bein, wie hübsch!"
    Als Lammbert grade versonnen in den Himmel starrte knuffte ihn Wolke nochmal und rollte dann mit einer (fast) eleganten Rolle weiter zu einem kleinen Holunderstrauch, wo er für Frau Määhra zwei Holunderbeer-Zweige abzupfte und dann zu den Lämmern zurücktrottete.

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