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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Mmii? Sind deine Eltern auch ganz wo anders? Vermisst du sie genauso wie ich meine Mutter?" Scherzo wollte unbedingt mit jemandem reden, der in etwa so alt war wie er selbst. Doch obwohl er so traurig war, lächelte er auch hin und wieder, als er die zwei rollenden Schafe beobachtete. Heute lief alles ganz anders als geplant. Zuerst verlor er seinen Stock und dann fing er auch noch an zu weinen. Er schämte sich sehr, dass ihn die anderen so weinen sahen. Scherzo drehte sich danach zu Garrett, der inzwischen auch gekommen ist, um und erklärte ihm, dass alles in Ordnung sei. Er wollte nicht, dass sich andere Sorgen um ihn machten.
    Kurz darauf fing er wieder an zu lachen. Ihm gefiel es, wie sich Böckling doch immer so aufregte. Scherzo glaubte fest daran, in Böckling einen guten Freund gefunden zu haben. Ob dieser das allerdings auch so sah, wusste er nicht...

  2. #2
    "W...Was?", erwiderte Mike verstört. "Wie kommen sie denn darauf, dass das Vogeleier sind? Wenn die von den Bäumen gefallen wären hätten sie den Sturz doch kaum heil überstanden und sie werden mir sicherlich zustimmen wenn ich sage, dass es absolut lebensmüde wäre wenn ich auf Bäumen rumturnen würde um die Eier zu stehlen!
    Nein nein nein, die habe ich im Gras liegen gefunden. Ähm...vielleicht ist ja wieder dieses...wie hieß das noch...achja, Ostern! Da verstecken die Menschen doch Eier in der Gegend! Das muss es sein!
    "
    Mike erschien diese Ausrede so perfekt, dass er breit grinsen musste.
    "Aber egal! Wir können ja mal schauen ob die mit Kräutern besser schmecken. Sie wissen sicherlich besser Bescheid welche sich dafür eignen könnten."

  3. #3
    Wolke hörte nur "habt ihr nicht besseres zu tun?" und obwohl er beim bedächtigen und sehr gewissenhaften Herumkugeln Glöckchens Glöckchen neben sich gehört hatte, wunderte er sich das da noch jemand neben ihm herrollen sollte. Er hielt also kurz inne, sein Bauch gluckerte ganz lustig und seine Zungenspitze mogelte sich aus dem Maul heraus als er mit dem Kopf zuunterst vor Böckling, der wohl sauer aussehen wollte aber es nicht tat da er wie alles andere auf dem Kopf stand, liegen blieb wie eine umgekippte Pyramide. So zusammengesetzt (also mit einem sprechenden Maul, das unter einem Wattebausch herausguggte und vier Füßchen die in die Luft ragten) war er nicht sonderlich stabil gelagert.

    Sein "Puuuh, Nivicola, meinst du das Gemeinwohl wäre sehr böse, wenn ich eine kleine Pause einlege?" wurde von einem "Wooooah! Neinnnneinnn!" unterbrochen und plötzlich kugelten Goliath und Glöckchen gegen ihn, weil sie im Spiel nicht nach vorne gesehen hatten (und Glöckchen vor allem auf die vermeintlichen Bewunderer geachtet hatte). Als Wolke dann wieder ins Rollen geriet entfloh Goliath, der sich verdutzt umsah nur ein "Oh je!", als auch er und Glöckchen mit Wolke mitkugelten. Wie ein großer Katamari, so kugelte Wolke den Hang zur Ostseite des Düsterhügels hinunter... und sie rollten... und rollten... und neben Glöckchens Klingeln war auch Gekicher zu hören von den zwei gut durch die Wolle gepolsterten Lämmern und Wolke jauchzte vergnügt, als sie den letzten Teil des Hanges durch eine Wiese voller Pusteblumen und gelben Sumpfdotterblumen und weißen Windbuschröschen hindurchrauschten.

    Nivicola stand fassungslos neben Mike - ihre mathematischen Formeln konnte sie heute wieder in die Tonne treten. Denn ihr Helfer war ihr sozusagen entrollt. Ein schwarzer Tag für ihr Projekt.

  4. #4
    Nachdem Blanche festgestellt hatte, dass der Tumult am See nicht weiter interessant war, beschloss sie, nach ein paar saftigen Pflanzen zu suchen. Während sie genüßlich auf einigen Kleeblättern kaute, kreisten ihre Gedanken wieder um die bevorstehende Wahl zum Leithammel. Man hatte ihr erzählt, dass diese sehr wichtig sein würde, aber Blanche wusste noch immer nicht, wem sie ihre Stimme geben würde. Es sollte wohl ein mutiges Schaf sein, mit einem Sinn für Abenteuer und vielen guten Ideen. Oder vielleicht doch jemand, der vertrauenswürdig und liebevoll war? Oder vielleicht auch...
    Blanches Gedankengang wurde abrupt von einem "Wooooah! Neinnnneinnn!" unterbrochen, gefolgt von Gelächter und dem Klang eines Glöckchens. Na, wenn das mal nicht nach Spaß klang! Blanche blickte in Richtung der Geräusche und sah eine Kugel aus drei Schafen den Abhang hinunterrollen. Das klang nicht nur nach Spaß, es sah auch danach auch. Mit einem lauten Kichern ließ auch sie sich den Hügel hinunterrollen und die Leithammelwahl war voll und ganz vergessen.

  5. #5
    In einer Wolke von aufgewirbelten Pusteblumensamen kamen die drei zum Stehen, und noch bevor sie sich aufrappeln konnten, rollte Blanche über die Wiese, so dass selbst die letzten Schirmchen der verblühten Löwenzahnblumen in die Freiheit entlassen wurden.
    Glöckchen lag auf dem Rücken, alle Viere nach oben gestreckt, und kicherte vor sich hin. Kurze Zeit lang hatte sie sich gefragt, ob sie wohl albern ausgesehen hatte, so rollend und jauchzend, aber es hatte einfach so viel Spaß gemacht, dass die Gedanken schnell verflogen waren.
    Auf dem Himmel über ihnen zogen dicke, weiße Wattebausche vorbei, und jeder einzelne von ihnen sah ein bisschen aus wie Wolke. "Seht nur, seht! Da ist ein Wolke, der gerade frisst." Sie zeigte mit dem Huf nach oben. "Und dort steht ihm die Wolle zu Berge!" Glöckchen kicherte wieder. "Oooh, das da hinten könnte ich sein..." ,sagte sie nun, während sie auf eine strahlend weiße, zauberhaft aussehende Schleierwolke deutete. "Mrmpf" ,war die einzige Antwort, die sie bekam. Goliath hatte angefangen, das Gras der Wiese zu kosten, natürlich bedacht darauf, um die Sumpfdotterblumen herum zu essen. Missmutig, da ihr offensichtlich niemand zugehört hatte, richtete Glöckchen sich nun auch auf, und begann, an ein paar Halmen herumzukauen.

    Während sie aß, beobachtete sie die anderen Schafe, die großteils gerade faul in der Sonne lagen. Diese stand nun schon ziemlich hoch am Himmel, es musste also Mittag sein. Wohl viel zu spät, um noch zu hoffen, dass der Schäfer an diesem Tage kommen würde. Jetzt musste sie sich offenbar doch noch Gedanken um die Wahl des Leithammels machen.
    Aber wer war ein geeigneter Kandidat? Auf jeden Fall jemand, der sie mochte... aber gut, wer konnte ein Lämmchen wie sie denn nicht mögen?

  6. #6
    Nachdem Hammelpuffel sein Gesöff und darauffolgendes Nickerchen beendet hat, beschloss er, sich auf der Weide umzusehen. Er konnte eine Art "Fassunfall" beobachten, bei dem Glöckchen, Wolke und Goliath auf dem Plateau rumrollten. "Sagt ma, was ist denn bei euch da ruben lus? Braucht ihr Hilfe oder ist das nur Gespäß?"

  7. #7
    Seht ihr zwei beide auch drei durch die Gegend rollende Schafe?
    Ja Sir.
    Ja Sir.
    Denkt ihr auch, dass die Schafe auf dieser Weide von Tag zu Tag more silly werden?
    Ja Sir.
    Ja Sir.
    Good. Dann haben wir ja etwas gemeinsam. Und wo ist Gewitter schon wieder? I hope der drückt sich today nicht, so wie letzte Woche.
    Gewitter sprach vorhin und hat mit diesem Daniel. Sah so aus, als ob Gewitter mal wieder um etwas gebittet wurde, Sir.
    Solange he mir hilft, soll he seine Arbeit ruhig erledigen.
    Sir, wir haben bald Teatime.
    Ah, good.

  8. #8
    Menschen verstecken Eier im Gras? Menschen? Frau Määhra sah Mike recht entgeistert an. Auf Ostern ging sie erst gar nicht ein, so ein Wort kannte sie nicht. Mike war.. verrückt geworden und er hatte ganze Eier kaputt gemacht. Menschen legen keine Eier.

    Es war zwar ein wenig unlogisch davon auszugehen, dass der Genuss von Eiern verrückt macht, wenn man die Eier vorher schon zerbrochen hatte, bevor man sie genoss, aber Logik war bei Schafen sehr eigen. Du..., du hast ganze Eier kaputt gemacht und.. und menschlich zubereitet. Und sagst, Menschen legen Eier.

    Ich glaube du solltest die Eier nicht mehr essen!

    Irgendwas... muss dein Denken so unschafisch gemacht haben., zu menschlich.
    Irgendwie stellte sie sich vor, dass die verkokelten Stellen des Eis, vom Magen ins Blut gingen, vom Blut ins Gehirn, und dieses erweichten, bis es so war wie ein Mensch. Mike hatte den Menschenwahn. Mike, du bist ein hufvolles herdiges Schaf und kein Mensch. Frau Määhra war unwillkürlich ein zwei Schrittchen zurück gewichen.

    Geändert von Lu Sonnengold (17.04.2011 um 11:45 Uhr)

  9. #9
    Wolke konnte gar nicht mehr aufhören zu kichern, nicht nur wegen dem Gluckern im Bauch sondern auch weil die Sonne ihn so wunderbar am Bauch kitzelte. Auch Glöckchens zweideutige Worte gefielen ihm - ja, das da oben konnte tatsächlich er sein, wie er flog. Die drei waren recht sanft gelandet, auch Blanche die giggelnd neben ihnen ankam und sich eine Weile noch wie ein Kreisel drehte, schien glücklich mit ihrem "Fassunfall" zu sein. Wolke wollte sich grade den fliegenden Schafen zuwenden als sein Blick auf den etwas missmutigen Golitah fiel.

    Irgendetwas war heute anders an ihm. Auch Glöckchen, die sich zu ihm trollte, schien schwermütiger als sonst zu sein. Erwachsener, wie es manche Schafe nannten. Wolke ließ sich auf die Seite fallen und wackelte freundlich mit den Ohren als er ihnen zuwisperte "Diese Leithammelwahl braucht euch nicht stören. Alle tun so als wäre das eine ganz große Sache, aber das wichtigste Schaf bleibt immer das älteste Schaf. Oder drückt der Huf woanders, Goliath?" Das mutige Lamm hatte heute noch kein Wort mit ihm gewechselt, was er sehr schade fand. Er überlegte und schwieg dann kameradschaftlich und graste Seite an Seite mit den zwei Lämmern. Zumindest bis Blanche ein ausgelassenes "Nochmal!" losließ, das sie alle zum schwanzwedeln brachte.

    Nach dem Kichern und Lachen war wohl für alle besorgten Schafe das der letzte Hinweis darauf, das man die Nase unbesorgt wieder im Gras versenken konnte.

  10. #10
    Nach einigen weiteren "Fassunfällen", die Blanche jedes Mal aufs Neue entzückt auflachen ließen, war sie nun etwas erchöpft. Also legte sie sich ins weiche Gras und kuschelte sich dicht an Wolke. Erneut dachte sie an die Leithammelwahl und daran, dass sie noch immer nicht wusste, welche Art von Schaf für diesen Posten geeignet wäre. Nachdenklich rupfte sie etwas Löwenzahn aus und begann mit vollem Mund zu sprechen: "Was glaubst*mampf* du Wolke? Wie muss ein *mampf* Schaf sein, damit es ein guter Leithammel wird?" Sie schluckte ihre kleine Zwischenmahlzeit herunter und scharrte ein wenig im Boden. "Alle reden von der Wahl, als wäre es das wichtigste Ereignis im Leben eines Schafes, aber niemand sagt, was wirklich wichtig dabei ist. Auf jeden Fall finde ich, dass es jemand anderes als Napoleon sein sollte." Blanche rümpfte kurz die Nase und rupfte sich einen weiteren Löwenzahn aus.

  11. #11
    Nachdem Lammbert endlich seinen Durst gestillt und die Müdigkeit vertrieben hatte, hatte er noch eine Weile vergnügt am Rande des Sees herumgeplantscht. Mit nun schwerem, nassem Fell schlich er langsam in die Richtung, aus der er das vergnügte Lachen vernommen hatte - neugierig, was dort geschehen war, konnte er sich dem Drang nachzusehen nicht widersetzen.
    Dort angekommen sah er einige Schafe auf dem Rücken liegend und kichernd. Fragend blickte er sie an, neigte ein wenig seinen Kopf zur Seite und fragte dann: Was ist denn so lustig?
    Einem Reflex folgend schüttelte er sich, wodurch das Wasser, das sein Fell aufgesogen hatte, wie ein kleiner Regenschauer über den liegenden Schafen niederging und unwillkürlich musste er auch anfangen zu kichern, konnte sich kaum noch halten und lag plötzlich vor lachen auf dem Rücken.

  12. #12
    Trotz seiner leichten blessuren konnte natürlich auch Goliath nicht widerstehen, zusammen mit Glöckchen und Wolke rumzutollen und wild durch die Gegend zu kugeln! Was die älteren Schafe dabei wohl wieder dachten mochten, war ihm vollkommen egal, denn es war schließlich ein echter Heidenspaß, den Hang am Düsterhügel hinunterzukullern und zu schauen, wer als Erstes unten ankommen würde, denn schließlich ließ sich aus jedem Spaß auch gleichzeitig ein Wettbewerb machen. Sichtlich vergnügt landete er mit den anderen beiden Schafen auf der bunten Wiese und nach einer kurzen Verschnaufspause, bei der er auf dem Rücken liegend den Himmel betrachtete und nach Wolkenschafen Ausschau hielt (die selbst Glöckchen um ihre schöne weiße Wolle beneidete), knabberte Goliath ein wenig an den vielen Pusteblumen herum, die sich jedoch auf eine unverständliche Art und Weise ständig aus dem Staub machten, weswegen er lieber ein paar von den Dotterblumen fraß, denn gerade an der Ostseite schmeckten die Pflanzen durch die viele Sonne einfach herrlich!

    Ein wenig Gedankenverloren kaute das Lamm auf den Blumen herum, als es Wolkes Worte hörte. Er schien ein wenig besorgt, ohne dass Goliath selbst zunächst an sich eine Betrübtheit feststellen konnte. Dennoch hatte Wolke ihn wieder auf die Leithammelwahl gebracht, die er durch die Spielerei doch glatt für einen Moment vergessen hatte.
    "Hach, wenn es doch so einfach wäre, Wolke. Die ältesten Schafe auf unseer heide sind nunmal Ramirez und Napoleon, der eine weltfremd und der andere verbannt aus Größenwahn, selbst wenn sie die meisten Winter bereits überlebt haben, so kann ich ihnen doch nicht sehr vertrauen. Altersweisheit, wie sie es nennen, schön und gut, aber von denen traut sich doch nicht einmal einer, mal wieder richtig rumzutollen oder die Hörner zu benutzen, dabei sollte ein Leithammel doch Stärke und Mut zeigen, statt nur schwer sehen und hören zu können... überhaupt sind hier so viele Schafe auf der Heide und unser Schäfer ist nie da, wer soll denn auf alle aufpassen?"
    In der Tat wirkte Goliath ein wenig missmutig, schließlich erhoffte er sich von der Wahl etwas mehr Leben in der Heide, ielleicht konnten die älteren Schafe sogar zum Spielen ermutigt werden, träumte Goliath. In diesem Moment spürte er einen stechenden Schmwerz im linken Vorderbein.
    Oh, und weißt du, was ich für meine Beinchen tun kann? Die schmerzen alle noch immer ganz dolle von der Toberei gestern! Zwar wird es bestimmt bald wieder vorüber sein, denn bisher ist alles immer ganz schnel heile geworden, aber du kennst doch die Heide so gut und weißt, was es hier alles für Pflänzchen gibt...

    Geändert von Edmond Dantès (17.04.2011 um 15:16 Uhr)

  13. #13
    Liebevoll knabberte Wolke an Blanches Widerrist, nachdem sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er hatte sich an den kleinen Kampf, den Goliath gestern gefochten hatte, erinnert. Denn das Goliath ein wenig sonderbar lief lag schon lange nicht mehr an den langen Lammbeinen sondern wohl an ein paar üblen Prellungen. Auch wenn er sich bemühte sich nichts anmerken zu lassen, war Wolke glücklich das hier auch ganz viel Spitzwegerich wuchs. Goliaths Körper schien zu wissen was er brauchte, denn der Kleine verschlang von alleine Unmengen davon. Um ihn brauchte sich Wolke fast nie Sorgen machen. Er war ein zähes und starkes Lamm und würde wohl nach ein paar Nächten wieder topfit sein.

    Er wandte sich wieder Blanche zu, die ganz ausser Atem gar nicht abwartete sondern einfah drauflosrupfte. Er fand es ulkig, wie sie versuchte mit vollem Mund zu sprechen. "Schafe grasen ruhig, Blanche, und wenn der Bauch voll und der Mund leer ist werden wir redselig. Jetzt weiß ich auch wieso, du siehst witzig aus.", er schnappte sich eine Löwenzahnspitze, die bei ihrem Gemampfe auf ihrer Wolle gelandet war. "Also erzähl du doch mal, wieso es nicht Napoleon sein sollte. Sich Gedanken darüber zu machen was man nicht will, hilft manchmal auch weiter."

    Sein Blick wanderte zu Goliath und Glöckchen, die selig über ihre Nähe waren. Bei sich dachte er, wenn der Schäfer bald nicht kommt, dann brauchen wir jemanden der seine Aufgabe des aufpassens und die des Hütehundes übernimmt - nämlich die ganzen Allesfresser von hier fern zu halten. Die Eulen, die uns die Wolle zerrupfen und auch Fuchs und Marder die vor kranken, schwachen Lämmern nicht haltmachen. Und es muss jemand sein, der Aufmerksam genug ist um Streitereien schnell zu schlichten, weil eine Herde ist nunmal nur dann eine gute Herde, wenn sie zusammenhält.

    Aber er wollte die Lämmer damit nicht erschrecken. Vielleicht kam der Schäfer ja morgen schon wieder. Und sie sollten lieber die Sonne und das Gras genießen. Wobei grade ein Regenschauer auf die Liegenden niederging, denn Lammbert war aufgewacht und Wolke, der durchaus Lust zum spielen hatte knuffte den fast schon Erwachsenen Bock liebevoll an der Flanke und schüttelte sich dann ebenfalls lachend, was zwar zu keinem Regenschauer, aber zumindest zu einem kühlenden Sprenkeln führte.

    "Was so lustig ist? Na schau nur! Da oben, die Wolkenschafe - das kleine Hübsche kalkweiße sieht aus wie Glöckchen! Und die beiden daneben sind genauso zerzaust und wuschelig wie ich. Oh und gugg, da! Da ist sogar eines mit einem kleinen Fleck am Bein, wie hübsch!"
    Als Lammbert grade versonnen in den Himmel starrte knuffte ihn Wolke nochmal und rollte dann mit einer (fast) eleganten Rolle weiter zu einem kleinen Holunderstrauch, wo er für Frau Määhra zwei Holunderbeer-Zweige abzupfte und dann zu den Lämmern zurücktrottete.

  14. #14
    Böckling war noch etwas baff von dem was gerade geschehen war. Die wilde Truppe, die ihn komplett ignoriert hatte, war immer schneller gerollt um dann weiter weg in der Heide mit einem lauten "Wumms!" zum stehen zu kommen. Doch anstatt sich zu schämen, weil sie wie dreckige Heuballen durch die Gegend rollen, fingen die auch noch an zu lachen. Sind die toll?, dachte sich Böckling. Und die einzige Antwort die ihm einfiel war, dass sie in der Tat den Verstand verloren haben mussten.

    "Schwere Zeiten sind dies in der alle jungen Schafe sich entscheiden, lieber dem Schwachsinn zu verfallen, als produktiv der Gemeinschaft der Heide zu helfen.", sagte er schwermütig zu sich selbst.

    Da es sonst nichts gab was ihm gerade einfiel zu tun, und da die anderen Schafe sich weitesgehend normal verhielte, entschloß sich Böckling die Kotiothek aufzusuchen und in der Defekation der Altvorderen nach Weisheit zu suchen. Naja, zumindest in der Belleteristik-Abteilung fand er immer etwas Interessantes.

    Geändert von Mivey (17.04.2011 um 14:53 Uhr)

  15. #15
    Während Goliath immer noch munter vor sich hinmampfte, seit dem Kampf hatte er bestimmt nicht mehr gegessen, es war nur natürlich dass er solche Mengen nun brauchte, besah sich Glöckchen ihr Fell. Durch das Gerolle hatten sich einige Dinge in der Wolle verfangen, Pusteblumensamen, kleine, ausgedörrte Gräser und ein paar einzelne Blütenblätter. Sie schüttelte sich ein paar Mal, um alles abzuschütteln, aber so richtig wirksam war das nicht. "Goliath, kannst du-" Plötzlich traf sie ein kurzer Schauer aus Wassertropfen, und der Schreck über die unerwünschte und vor allem recht kalte Dusche, ließ sie empört schnauben. Dann jedoch merkte sie, dass sich einige der Gräser in ihrer weißen Wolle dadurch gelöst hatten, wenn natürlich auch längst nicht alle. Trotzdem nahm Glöckchen an, dass Lammbert nur höflich hatte sein wollen, um ihr makelloses Fell zu reinigen. Natürlich, so musste es ohne Frage sein.
    Recht zufrieden nickte Glöckchen Lammbert dankend zu, und legte ihren Kopf nun auf Goliaths Rücken, er selbst lag im Gras und kaute noch an den Resten des Spitzwegeriches, den er zuletzt gefressen hatte. Wolkes Worte hatten die Gedanken um den Leithammel wieder ein wenig fortgespült. So hatte sie vor, später einfach spontan und nach Gefühl zu entscheiden, statt sich jetzt den ganzen Tag Gedanken zu machen. Sie wollte auch viel lieber überlegen, wie sie ihre Wolle schnell wieder sauber machen konnte, ohne gleich ein kaltes Bad nehmen zu müssen, nach dem sie sich immer etwas unwohl fühlte. Nass kam sie sich immer viel kleiner und schwächer vor als sie war.

  16. #16
    "...eierlegende Menschen, soso..."

    Garrett seuftze. Die einen rollten sich wie besoffen umher, die anderen meinten das Menschen Eier legen würden. Doch Garrett kannte die Wahrheit und offenbarte sie:

    "Die Menschen verstecken die Eier weil Ostern ist. Da soll irgendsoein Mensch aufgestanden sein, nachdem der 3 Tage geschlafen hat. Ich verstehe zwar nicht was ein Nickerchen mit einem ei zu tun hat, aber Verrückte gibts eben nicht nur bei uns Schafen, mäh!"

  17. #17
    Fluffy guckte das kleine Lämmchen überrascht aus ihren großen braunen Augen an. Wie verträumt es einem Schmetterling nachsah! Sie stupste es sanft mit ihrer weichen Schnauze an und nuschelte in sein Lammfell: "Schon gut. Ist ja nichts passiert", obwohl ihre verletzte Seite nach dem Zusammenstoß wieder schmerzte. Das Lämmchen, dessen Name ihr immer noch nicht eingefallen war, nickte ihr noch einmal kurz zu und wandte sich wieder zum Gehen. Doch Fluffy wollte nicht, dass es wegging. Es sah so flauschig aus und sie mochte flauschige Dinge. Also fragte sie es: "Was machst du da? Warum schaust du auf den Boden? Darf ich vielleicht mitmachen?". Denn ihrer Meinung nach war ein vorrübergehender Freund immer noch besser als gar keiner.

  18. #18
    Mikes Maul klaffte weit auf als er zuhören musste was für einen Schwachsinn Frau Määhra von sich gab.
    "Menschen legen doch keine Eier! Die holen sich Eier von anderen Tieren und verstecken die dann aus irgendwelchen vermutlich total lächerlichen Gründen.
    Aber selbst Mensch zu sein wäre sicher nicht schlecht! Dann könnte ich die gesamte Umgebung wesentlich einfacher erforschen und dann ginge es mit meiner Karte auch schneller vorran. Außerdem könnte ich mehr solcher Delikatessen wie diese Spiegeleier essen anstatt ständig nur Gras oder irgendwelches Obst.
    "
    Und er hörte gar nicht mehr auf zu reden. Wie anders sein Leben bloß wäre wenn er ein Mensch und kein Schaf wäre! Das musste sich für den Rest der Herde wie totaler Wahnsinn anhören.
    Hatte sich etwa irgendein Parasit in Mike eingenistet und trieb ihn nun in den Wahnsinn?

  19. #19
    Nachdem Wolke den Holunder vorsichtig auf einen flachen Stein abgelegt hatte lauschte er andächtig den Worten von Goliath. Er schien vor sich hinzunicken, bei dessen Worten, die voller Tatendrang waren. "Oh ja, die Hörner benutzen muss ein guter Leithammel können, das stimmt. Und mutig sein muss er auch, da hast du Recht." Wolke mochte es, das Goliath seinen eigenen Kopf hatte. Wenn es doch nur ein Schaf gäbe, das älter wäre aber dennoch den Mut dieses Lammes haben könnte. "Was meint denn der Rest von euch? Blanche? Lammbert? Was für einen Leithammel würdet ihr euch denn wünschen?" Und er ahnte, das die Antwort sicherlich sehr niedlich ausfallen würde. Obwohl... gerade Lammbert war verflixt klug für sein Alter. "Ihr Lieben, ich denke ich lauf schnell bei Frau Määhra vorbei und bring ihr was gegen ihr Bauchweh. Lasst euch nicht von den Mücken stechen, solange ich weg bin!" Und das war ein wichtiger Ratschlag, denn anscheinend hielt Wolkes Wohlduft die Mücken tatsächlich von ihm und andren Schafen die bei ihm standen, ab.

    Entspannt gähnte Wolke nun ausgiebig und stupste nun Goliath spielerisch an den prallen Bauch. "Ich glaube du hast schon das richtige gefuttert, Goliath. Weißt du, bei alten Schafen tun die Knie irgendwann weh und sie springen nicht mehr so hoch. Aber das wird noch lange dauern, bis das bei dir der Fall ist und ich dir Brennesseln und Ackerschachtelhalm suchen muss." Er schlacktere mit den Ohren und Kniff Goliath dann in das Ohr, woraufhin er sich schnell den Holunder schnappte und vor Goliath davonrannte, der wild entschlossen war diese Schmach zu rächen und Wolkes Ohren zu beknabbern, bis sich dieser ergeben würde.

    Wolke rannte also so schnell er konnte, aber immernoch recht gemächlich im Trab zu Frau Määhra, während Goliath neben ihm hersprang und versuchte seine Ohren zu erwischen. Als sie dann bei Frau Määhra angekommen waren und Wolke grade den Holunderzweig mit den Worten "Nur die Beeren und Blätter abknabbern, dann wird das mit deinem Bauch..:" sprach, erwischte Goliath sein Ohr und Wolke ließ sich wie der Getroffene Goliath in der Bibel mit fiel Ächzen zu Boden fallen, dass es nur so wackelte, und stellte sich tot, wobei er aber Frau Määhra noch zuzwinkerte, damit sie Goliath diesen Triumpf auch gönnte.

    Bei sich dachte Wolke nur, wie klug er doch war, das er den Muskelkater des Lämmchens richtig versorgte. Denn viel Bewegung war immernoch die Beste Medizin.

  20. #20
    Viel hat sich in der letzten Zeit getan, und Rommel bekam davon kaum was mit. Die meiste Zeit über liegt er im Gras, schaut die Wolken an, philosophiert und dichtet über den Gott der Schafe und den Rest der Welt. Zu einer guten Stunde beispielsweise, philosophierte Rommel über seinen Traum mit den Grashüpfern. Seit dieser Nacht hat er ziemliche Angst vor Grashüpfern, was für ihn unerklärlich ist, denn immerhin sind sie viel kleiner als er… Aber er gab sich mühe.

    Dem regen Treiben der anderen Schafe nach zu urteilen, begannen die Wahlen zum Herdenführer. Die Gemeinschaft interessierte ihn sehr, doch ihm war von Anfang an klar wem er seine Stimme geben wird. Mit der Hoffnung die richtige Wahl getroffen zu haben, machte sich Rommel auf den Weg zum See um sich dort zu entspannen..

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