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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

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  1. #1
    Böckling lag schon eine Weile auf der Wiese und genoß die warme Sonne. Es war ruhig und er hörte fast nichts, außer dem gelegentlichen "Mäh!" von der Heide. Als er sich gerade umdrehte, fiel ihm auf, dass neben ihm das kleine Schaf von vornhin lag. Und es schlief offenbar auch ganz tief. (Hmm, scheint ja doch vernünftig geworden zu sein, viel bessere Beschäftigung als irgendwo rauf klopfen, dachte sich Böckling)

    Er dachte sich nichts dabei und entschloß sich aufzustehen. Er wollte sich etwas bewegen und lief etwas planlos durch die Heide.

  2. #2
    Da Wolke keine Angst mehr davor haben musste in den Düstersee zu rollen nickte er begeistert. Das Wort Gemeinwohl roch in seiner Fantasie nach Gruppenkuscheln. Wenn er Nivicola damit zufrieden machen konnte, würde er es gerne machen. Eine Herde musste schließlich zusammen das Schaf am Rollen halten.

    „Es ist sehr klug von euch, wenn ich nicht zählen muss, verehrte Nivicola. Wie wäre es, wenn wir auf dem Weg zum Zaun wo der Holunder steht, schonmal ausprobieren wie schnell ich rollen kann so dass ihr dabei noch gut mitzählen könnt?“ Wolke ließ sich gleich darauf ins Gras plumpsen und nahm ein wenig Schwung – dann rollte er gemächlich vom Apfelbaum aus Richtung Ostgrenze, wobei er am Fuß des Düsterhügels entlangrollte und ihn so gut umging.

    Es sah sehr lustig aus, was Nivicola und Wolke da machten. Die ernstere Schafe würden sich bestimmt fragen, was das sollte. Aber Wolke machte das Spaß, bei jeder Umdrehung konnte er auch hier und da ein einzelnes Blatt von einem Pflänzchen abrupfen. Aus der grossen Wollkugel sahen grade noch so die Knubbelknie heraus, dank denen Nivicola auch ordentlich zählen konnte. Undauch Glöckchen und Goliath gesellten sich bald zu den beiden hinzu und sprangen neben Wolke her, so gut das eben mit den blauen Flecken für Goliath ging.

  3. #3
    Eier die man wie die Menschen aß? Frau Määhra staunte nicht schlecht. Was war das nur für ein Tag heute. Sie hatte ja schon manchmal einen Käfer mit erwischt, übrigens recht knusprig, wenn sie weidete und den einen oder andern Wurm im Fallapfelobst,. und sogar einmal, lang ists her, ein aus dem Nest gepurzeltes und aufgeplatztes Ei aufgeleckt. Aber wie von Menschen zubereitet. das ist nicht sehr schafig dachte sie. Andererseits, die Menschen wohnten hinter dem Zaun, und Frau Määhra wollte wissen, was hinter dem Zaun war.

    Danke Mike, dann koste ich einmal. Sehr vorsichtig und weniger zierlich als sie wollte, denn gebratene Eier waren nun mal keine Kräutlein, knabberte sie daran.

    Hm, nicht schlecht. Auch wenn ein wenig der Geschmack von Kräutern fehlt. Ein bisserl Giersch, Spitzwegerich und Schafsgarbe vielleicht dazu, bekundete sie. Aber welch ein Unglück, dass den Vögeln so viele Eier verloren gegangen sind. War denn heute Nacht ein starker Wind? Ich hab gar nichts mitbekommen. Dass Mike nachgeholfen haben könnte, an die Eier zu kommen, an so was würde sie von selbst nie denken..

  4. #4
    Nach einer gesunden Portion Schlaf wachte Scherzo auf. Sein wolliges Fell war wieder trocken, er hüpfte aus Freude ganz hoch. Plötzlich knurrte der Magen von ihm. Er hat doch glatt den ganzen Morgen nichts gegessen! Also ging er zu dem Apfelbaum gleich in der Nähe und aß einen der auf dem Boden liegenden, nicht mehr ganz so frischen Äpfel.
    "Hatschi!" Scherzo war zwar wieder trocken, aber komplett gesund war er noch nicht. Er erinnerte sich daran, wie ihn seine Mutter früher gewärmt hat, wenn er krank war. Scherzo wurde dann sehr traurig, da ihm seine Mutter, die in einer Herde ganz weit weg in einem anderen Land ist, fehlte. Und schon begann er wieder zu weinen; er setzte sich neben den Baum und weinte so schlimm, dass selbst die Grashüpfer und Schmetterlinge Reißaus nahmen.

  5. #5
    Garrett trabte zu Scherzo. "Bist du krank? Ich kenne da ein paar Blätter die sicher helfen", sagte Garrett und määhte. Er sah zu einigen anderen Schafen und schüttelte den Kopf. "Ach du heilige Stricknadel!". Irgendwie glaubte er gerade in ein Tollhaus geraten zu sein.

    Er sah noch wie sich ein Schaf plötzlich einen kleinen Abhang hinunter rollte. "...haben die Menschen schon wieder irgendwo Alkohol stehen lassen?!"

  6. #6
    "Haben die nichts besseres zu tun als herumzurollen?", gab Böckling von sich als er sah, dass zwei Schafe, Wolke fiel ihm schon von der Entfernung auf, sich entschlossen herum zu rollen. Es stimmte ihn traurig, dass offensichtlich nicht alle derart vernünftig sein konnten wie er. Aber wie langweilig wäre auch eine Welt, in der alle mit Verstand gesegnet wäre und wissen täte wie schaf sich zu verhalten hat und wie nicht. Denn so war es an ihm, Böckling, ihnen klarzumachen, dass und warum es unsinnig ist.

    Er machte sich also auf diesem kindischen Treiben ein Ende zu bereiten. Als in ihrer Nähe war, wartete er bis Wolke mal kurz haltmachten.
    "He ihr! Was soll dieser Schwachsinn? Ihr irritiert mich mit eurem herumrollen!", gab er verärgert von sich.

  7. #7
    Mmii wachte so langsam auf und sammelte sich erstmal. Die letzten Tage verpennte er damit, indem er vor sich hindöste und schaute sich erstmal um. Es war laut und er stand da mit einem seltsamen Blick. Dann begann er, sich irgendwo anzuschließen, damit er noch, mit etwas Glück von, ein wenig von der momentanen Situation mitbekam. Das gelang ihm aber herzlich wenig und so machte er sich zu einem Baum auf und saß dort herum, als er dann bemerkte, dass Scherzo ein wenig gekränkt war.

  8. #8
    "Mmii? Sind deine Eltern auch ganz wo anders? Vermisst du sie genauso wie ich meine Mutter?" Scherzo wollte unbedingt mit jemandem reden, der in etwa so alt war wie er selbst. Doch obwohl er so traurig war, lächelte er auch hin und wieder, als er die zwei rollenden Schafe beobachtete. Heute lief alles ganz anders als geplant. Zuerst verlor er seinen Stock und dann fing er auch noch an zu weinen. Er schämte sich sehr, dass ihn die anderen so weinen sahen. Scherzo drehte sich danach zu Garrett, der inzwischen auch gekommen ist, um und erklärte ihm, dass alles in Ordnung sei. Er wollte nicht, dass sich andere Sorgen um ihn machten.
    Kurz darauf fing er wieder an zu lachen. Ihm gefiel es, wie sich Böckling doch immer so aufregte. Scherzo glaubte fest daran, in Böckling einen guten Freund gefunden zu haben. Ob dieser das allerdings auch so sah, wusste er nicht...

  9. #9
    "W...Was?", erwiderte Mike verstört. "Wie kommen sie denn darauf, dass das Vogeleier sind? Wenn die von den Bäumen gefallen wären hätten sie den Sturz doch kaum heil überstanden und sie werden mir sicherlich zustimmen wenn ich sage, dass es absolut lebensmüde wäre wenn ich auf Bäumen rumturnen würde um die Eier zu stehlen!
    Nein nein nein, die habe ich im Gras liegen gefunden. Ähm...vielleicht ist ja wieder dieses...wie hieß das noch...achja, Ostern! Da verstecken die Menschen doch Eier in der Gegend! Das muss es sein!
    "
    Mike erschien diese Ausrede so perfekt, dass er breit grinsen musste.
    "Aber egal! Wir können ja mal schauen ob die mit Kräutern besser schmecken. Sie wissen sicherlich besser Bescheid welche sich dafür eignen könnten."

  10. #10
    Wolke hörte nur "habt ihr nicht besseres zu tun?" und obwohl er beim bedächtigen und sehr gewissenhaften Herumkugeln Glöckchens Glöckchen neben sich gehört hatte, wunderte er sich das da noch jemand neben ihm herrollen sollte. Er hielt also kurz inne, sein Bauch gluckerte ganz lustig und seine Zungenspitze mogelte sich aus dem Maul heraus als er mit dem Kopf zuunterst vor Böckling, der wohl sauer aussehen wollte aber es nicht tat da er wie alles andere auf dem Kopf stand, liegen blieb wie eine umgekippte Pyramide. So zusammengesetzt (also mit einem sprechenden Maul, das unter einem Wattebausch herausguggte und vier Füßchen die in die Luft ragten) war er nicht sonderlich stabil gelagert.

    Sein "Puuuh, Nivicola, meinst du das Gemeinwohl wäre sehr böse, wenn ich eine kleine Pause einlege?" wurde von einem "Wooooah! Neinnnneinnn!" unterbrochen und plötzlich kugelten Goliath und Glöckchen gegen ihn, weil sie im Spiel nicht nach vorne gesehen hatten (und Glöckchen vor allem auf die vermeintlichen Bewunderer geachtet hatte). Als Wolke dann wieder ins Rollen geriet entfloh Goliath, der sich verdutzt umsah nur ein "Oh je!", als auch er und Glöckchen mit Wolke mitkugelten. Wie ein großer Katamari, so kugelte Wolke den Hang zur Ostseite des Düsterhügels hinunter... und sie rollten... und rollten... und neben Glöckchens Klingeln war auch Gekicher zu hören von den zwei gut durch die Wolle gepolsterten Lämmern und Wolke jauchzte vergnügt, als sie den letzten Teil des Hanges durch eine Wiese voller Pusteblumen und gelben Sumpfdotterblumen und weißen Windbuschröschen hindurchrauschten.

    Nivicola stand fassungslos neben Mike - ihre mathematischen Formeln konnte sie heute wieder in die Tonne treten. Denn ihr Helfer war ihr sozusagen entrollt. Ein schwarzer Tag für ihr Projekt.

  11. #11
    Nachdem Blanche festgestellt hatte, dass der Tumult am See nicht weiter interessant war, beschloss sie, nach ein paar saftigen Pflanzen zu suchen. Während sie genüßlich auf einigen Kleeblättern kaute, kreisten ihre Gedanken wieder um die bevorstehende Wahl zum Leithammel. Man hatte ihr erzählt, dass diese sehr wichtig sein würde, aber Blanche wusste noch immer nicht, wem sie ihre Stimme geben würde. Es sollte wohl ein mutiges Schaf sein, mit einem Sinn für Abenteuer und vielen guten Ideen. Oder vielleicht doch jemand, der vertrauenswürdig und liebevoll war? Oder vielleicht auch...
    Blanches Gedankengang wurde abrupt von einem "Wooooah! Neinnnneinnn!" unterbrochen, gefolgt von Gelächter und dem Klang eines Glöckchens. Na, wenn das mal nicht nach Spaß klang! Blanche blickte in Richtung der Geräusche und sah eine Kugel aus drei Schafen den Abhang hinunterrollen. Das klang nicht nur nach Spaß, es sah auch danach auch. Mit einem lauten Kichern ließ auch sie sich den Hügel hinunterrollen und die Leithammelwahl war voll und ganz vergessen.

  12. #12
    In einer Wolke von aufgewirbelten Pusteblumensamen kamen die drei zum Stehen, und noch bevor sie sich aufrappeln konnten, rollte Blanche über die Wiese, so dass selbst die letzten Schirmchen der verblühten Löwenzahnblumen in die Freiheit entlassen wurden.
    Glöckchen lag auf dem Rücken, alle Viere nach oben gestreckt, und kicherte vor sich hin. Kurze Zeit lang hatte sie sich gefragt, ob sie wohl albern ausgesehen hatte, so rollend und jauchzend, aber es hatte einfach so viel Spaß gemacht, dass die Gedanken schnell verflogen waren.
    Auf dem Himmel über ihnen zogen dicke, weiße Wattebausche vorbei, und jeder einzelne von ihnen sah ein bisschen aus wie Wolke. "Seht nur, seht! Da ist ein Wolke, der gerade frisst." Sie zeigte mit dem Huf nach oben. "Und dort steht ihm die Wolle zu Berge!" Glöckchen kicherte wieder. "Oooh, das da hinten könnte ich sein..." ,sagte sie nun, während sie auf eine strahlend weiße, zauberhaft aussehende Schleierwolke deutete. "Mrmpf" ,war die einzige Antwort, die sie bekam. Goliath hatte angefangen, das Gras der Wiese zu kosten, natürlich bedacht darauf, um die Sumpfdotterblumen herum zu essen. Missmutig, da ihr offensichtlich niemand zugehört hatte, richtete Glöckchen sich nun auch auf, und begann, an ein paar Halmen herumzukauen.

    Während sie aß, beobachtete sie die anderen Schafe, die großteils gerade faul in der Sonne lagen. Diese stand nun schon ziemlich hoch am Himmel, es musste also Mittag sein. Wohl viel zu spät, um noch zu hoffen, dass der Schäfer an diesem Tage kommen würde. Jetzt musste sie sich offenbar doch noch Gedanken um die Wahl des Leithammels machen.
    Aber wer war ein geeigneter Kandidat? Auf jeden Fall jemand, der sie mochte... aber gut, wer konnte ein Lämmchen wie sie denn nicht mögen?

  13. #13
    Nachdem Hammelpuffel sein Gesöff und darauffolgendes Nickerchen beendet hat, beschloss er, sich auf der Weide umzusehen. Er konnte eine Art "Fassunfall" beobachten, bei dem Glöckchen, Wolke und Goliath auf dem Plateau rumrollten. "Sagt ma, was ist denn bei euch da ruben lus? Braucht ihr Hilfe oder ist das nur Gespäß?"

  14. #14
    Goliath stapfte eigentlich recht festen Schrittes neben Glöckchen her, als sie zu Wolke gingen. Nivicola war auch bei ihm, und bevor die beiden Lämmchen die beiden erreicht hatten, rollte Wolke plötzlich los.
    Glöckchen hatte sich erst erschrocken, und war bei dem Versuch, zu ihm zu rennen und ihn zu fragen, was für einen Unfug er sich hier leistete, gestolpert. Glücklicherweise hatte sie sich schnell gefangen und tat, als wäre sie absichtlich gehüpft. Nicht auszudenken, wie peinlich es gewesen wäre, wäre sie tatsächlich hingefallen! Auch Goliath sprang munter neben Wolke her, und als sie das sah, war sie so froh, dass sie dann doch mit Freude mit hüpfte. Das Glöckchen um ihren Hals klimperte so laut, dass man es überall hören musste, und so versuchte das Lämmchen, seine Sprünge noch etwas höher und eleganter zu gestalten, falls durch die Geräusche jemand zu ihnen sah.

    Geändert von Lynx (17.04.2011 um 08:10 Uhr)

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