Blutschwarz

Kapitel 1
26. 05. 2006 Ein 13 jähriger Junge und ein 3 jähriger Pitbull spielen auf dem Rasen vor einem großen Haus auf dem Land. Der Junge heißt Alex, der Pitbull heißt Djuke. Der Vater von Alex ist Top- Agent und seit einem Tag schon auf einer Mission, irgendwas mit Kilimandscharo, aber mehr weiß auch sein Sohn nicht. Ein ein Jahr jüngerer, schmaler Punk kommt am Zaun entlanggelaufen, Niko, Alex' bester Kumpel. Djuke freut sich so sehr ihn wieder zu sehen, dass er Alex ganz vergisst und kläffend auf ihn zuspringt. Alex lächelt Niko an und geht zu ihm, er öffnet das große Tor. Während Djuke um Niko herumspringt, sehen der und Alex sich lächelnd an. Dann umarmen sie sich, von Niko aus. ,,Ich habe dich vermisst!" sagt er. ,,Ich dich auch! Wie war es denn so?" fragt Alex, nachdem sein Kumpel wieder von ihm abgelassen hat. ,,Ach, ziemlich langweilig! Ich bin froh wieder hier zu sein!" . Niko war auf einer Sonderschule für zwei Monate. ,,Seit wann bist du denn wieder da?" fragt Alex. ,,Seit gerade eben erst, ich war noch gar nicht wieder zu Hause... kommst du mit? Ich möchte nicht alleine gehen, ich weiß nicht wie mein Vater reagiert." . Alex willigt ohne nachzudenken ein, er weiß, dass Nikos Vater ihn immer verprügelt... . Djuke geht fröhlich neben den beiden her und seine Schnauze ist fast die ganze Zeit am Boden. , Ich glaube da ist irgend eine Hündin läufig." meint Alex, die beiden scherzen über dieses Thema, doch als sie Nikos Haus erreichen, eine alte Hütte auf einem Hügel dessen Abhang zum Moor führt, sind sie blitzartig still. Niko holt einmal tief Luft und setzt die nächsten Schritte. Da kommt seine Mutter aus dem Haus, sie trägt Koffer bei sich und ihr Mann verabschiedet sie freundlich. Beide sehen ziemlich fertig aus, doch die Mutter steigt in ein Taxi, der Fahrer räumt die Koffer ein und weg ist sie. ,,Niko! Musstest du so spät kommen?! Du hättest deiner Mutter noch tschüss sagen können! Warst du wieder bei dem Alex da? Sorg' dafür dass der Köter mir vom Leib bleibt und jetzt räum' auf und vorallem die Küche muss glänzen! Ich will keinen Fleck sehen! Gleich kommt ein Mann von der Bank, es ist wichtig und wehe er fühlt sich nicht wohl!" ,,Kommst du klar?" fragt Alex seinen mit Aufgaben überhäuften Kumpel. ,,Hey! Kommst du jetzt mal oder was?" ruft der Vater, der übrigens Ullrich heißt, nach seinem Sohn. ,,Ich komme ja schon!" ruft Niko zurück und nickt Alex zustimmend an. Niko geht auf sein Haus zu, Djuke will hinterher, aber Alex hält ihn zurück. Der Hund jault, dann bellt er und als sein Herrchen ihm bedeutet leise zu sein, quiekt er. ,,Ich weiß, aber im Moment können wir nicht viel für ihn tun." meint Alex. Djuke spürt, dass eine bestimmte Spannung in der Luft liegt, keine positive.

Kapitel 2
Ullrich verlässt Nikos Zimmer, dieser liegt verstört in Hose auf seinem Bett, Tränen laufen ihm über sein Gesicht, er hat ein blaues Auge und überhaupt an vielen Stellen Verletzungen. Um die Brust hat er einen 5cm breiten Verband. ,,Jetzt mach gefälligst Frühstück! Gewöhne es dir schon mal an, deine Mutter ist schließlich für 3 Monate in Kur!" . Niko setzt sich auf, ihm ist schwindelig und es fällt ihm schwer sich zu bewegen, er steht unter Schmerzen auf und zieht sich ein T-Shirt an. Er taumelt in die Küche und deckt Frühstück auf, danach sieht er zu, dass er aus dem Haus kommt. Barfuß verlässt er es und läuft so schnell er kann zu Alex. Der ist gerade dabei seinem Hund etwas zu Fressen zu geben. Niko klingelt an der Tür, Alex öffnet und da fällt ihm ein schwacher, teilweise noch blutender, erschöpfter Junge in den Arm. Alex schlurft ihn erstmal rein und legt ihn aufs Sofa, Djuke stupst Nikos Hand an, der schlägt die Augen auf und fragt: ,,Alex? Kann ich für heute bei dir bleiben, bitte?" ,,Klar!" stimmt Alex zu. ,,Er wieder?" fragt er. ,,Ja." quält Niko sich leise aus dem Mund. Alex hält ihm die rechte Hand und spürt wie sehr er zittert. Am späten Nachmittag liegen die beiden im Gras an dem Hügel hinter Alex' Haus. Es ist gerade sehr still, keiner ist sonst da und der Abend kündigt sich mit einem orangeroten Sonnenuntergang an. ,,Ich liebe d...- iesen Platz. Vorallem im Sommer, im Schatten der Bäume, die warme Luft... ." schwärmt Niko, er wollte ja eigentlich etwas anderes sagen... . ,,Ja, als du weg warst habe ich hier fast jeden warmen Abend gelegen. Aber weißt du was? Ich habe einen noch viel cooleren Platz gefunden! Ein altes aber noch nicht stillgelegtes Bahngleis!" ,,Toll, was ist daran denn so wie hier?" ,,Ähm, es ist... genauso still, außer wenn ein Zug vorbei kommt, es ist... ich finde es da einfach com!" . ,Com' ist ein anderes Wort für ,cool ' . ,,Möchtest du noch über Nacht bleiben? Dann können wir ,CSI: Miami' gucken!" ,,Ich weiß nicht, wenn mein Vater... , ich bleibe, ja." . Niko sieht zu Alex rüber. Der hat die Augen geschlossen und in sein Gesicht fallen die letzten, einigermaßen hellen Sonnenstrahlen. Niko schiebt seine Hand vorsichtig zu der seines Kumpels, doch als er sie fast erreicht hat, zieht er sie schnell wieder zurück zu sich und kaut dann auf seinen Fingernägeln.
Niko bleibt wirklich, die beiden sehen sich ,CSI: Miami' an, ihre Lieblingsserie, weil sie danach so müde sind gehen sie ins Bett. Jeder schläft in einem eigenen Zimmer, doch mitten in der Nacht klopft es leise an Alex' Zimmertür. Alex ist wach, weil er doch nicht wirklich einschlafen konnte hat er sich die ganze Zeit nur hin und her gewälzt. ,,Alex?" fragt Niko in die Dunkelheit. Er schließt die Tür hinter sich und Alex knipst die Nachtti•••••••• an: ,, Was ist los? " fragt er. Sein Kumpel setzt sich zu ihm ans Bett. ,,Ich kann nicht schlafen, mir tut immer noch alles weh und... so ." ,,Möchtest du hier schlafen?" . Niko nickt schüchtern. Beide haben noch alle Klamotten an, nur Alex hat den Oberkörper frei. Er macht das Licht wieder aus und Niko legt sich neben ihn. Am nächsten Morgen ist er weg, aber anstatt ihm liegt ein Zettel von Niko auf dem Kissen, auf diesem steht:
,Hey Alex, bist wach? Guhten Morgen! Ich muste schon weg, muste Früstük machen. Ich weiss nicht ob ich heute noch wider kommen darf... weisst ja... aber danke, das ich bei dir schlafen durfte ich konnte echt gut schlafen!
Bis denne NIKO'
Alex lächelt und schüttelt den Kopf: ,,Du musst da weg!" sagt er im Bezug auf Niko. Dann klingelt das Telefon, Djuke fängt an zu bellen und Alex springt aus dem Bett und stürmt zum Telefon im Flur. ,,Hallo?" ,,Hallo Alex, hier ist Gloria." ,,Ähm, ist was passiert? Du klingst so... ." ,,Es geht um deinen Vater, Alex, er ist zu 99% tot!" . Alex' Mund öffnet sich leicht, er wird blass und lässt den Hörer sinken. Gloria ist die Chef-Sekretärin der Agentenzentrale, bei dem Alex' Vater, Michael, arbeitet... oder gearbeitet hat... . ,,Hallo? Alex? Alex?!" fragt Gloria nach ihm. Doch der legt auf und setzt sich in den Sessel im Wohnzimmer. Er kann es einfach nicht begreifen. Der AB springt an, nachdem das Telefon lange geklingelt hat. ,,Alex, ich weiß es klingt für dich jetzt unfassbar, aber bitte, hör mir zu. Er ist auf Mission am Kilimandscharo gewesen, dort soll man ihn überfallen haben, wer genau es war das wissen wir nicht, aber wir forschen schon nach wie die Weltmeister! Alex, Schätzchen, ruf an wenn du reden möchtest okay? Ich bin immer für dich da! ... bis dahin, tschüss."

Kapitel 3
15. 07. 2006, Alex' Geburtstag. Heute wird er 15. Eingeladen ist nur Niko, eigentlich wollte Alex gar nicht feiern. Über das mit seinem Vater ist er nach 3 Wochen hinweg gekommen, das Leben muss weiter gehen und da Niko ihm immer zur Seite stand und immer einen tröstenden Spruch oder Satz fand, war die Zeit gar nicht so schlimm. Aber nun hat Alex überhaupt keine Familie mehr, alle bis auf ihn sind tot, alle ermordet... durch mysteriöse Art und Weise umgekommen. Nur sein Vater und seine Mutter haben ihn jemals zu Gesicht bekommen und schon nach 6 Monaten, nachdem Alex auf die Welt gekommen war, starb auch seine Mutter. Michael wollte ihm nie erzählen wie und auf eigene Nachforschungen konnte Alex sich keinen Reim machen. Nun ist er der letzte.
Es klingelt, Alex stürmt zur Tür und reißt sie auf. Niko steht da mit einem Lächeln auf dem Gesicht, er springt Alex förmlich an und umarmt ihn. ,,Happy Birthday Alex!" sagt er. Dabei spricht er das th wie ein s aus. ,,Danke!" bedankt sein Kumpel sich und die beiden lassen von einander ab. Alex schließt die Tür und die beiden gehen ins Wohnzimmer. Der kleine Tisch vor dem Fernseher wirkt nun viel größer, weil er voll mit Süßigkeiten und Getränken steht. Alex hat es mal wieder übertrieben, typisch, 2 Personen werden das alles wohl kaum aufbekommen. Nur den Monster Energy Drink werden sie wohl wegbekommen. ,,Ähm Alex, ich wusste nicht was ich dir schenken soll und das Geld um dir was zu kaufen fehlt, aber ich habe doch was gefunden!! Nix besonderes, tut mir auch leid aber hier!" sagt Niko und greift in seine Jacke, er holt ein Blatt Papier heraus, auf ihm ist ein professionell mit Bleistift gezeichneter Löwe und die verzierte Aufschrift: , Happy Birthday!!' . Alex nimmt es mit einem Lächeln an und fragt: ,,Hast du das selbst gezeichnet?" ,,Jabb!" ,,Wow, ich wusste gar nix von deinem zeichnerischen Talent! Danke! Häng ich mir in mein Zimmer, aber jetzt lass uns erstmal feiern... zu zweit... ." . Niko lacht einfach so los und schmeißt sich auf den weißen Dreiersitzer. Nachdem die Jungs sich voll gefuttert haben und den EnergyDrink zu 90% weggetrunken haben, entschließen sie sich erstmal raus zu gehen. An den kleinen, geheimen See. Auf dem Weg dorthin reden sie kaum miteinander. Am See angekommen, zieht Alex sich sein T-Shirt aus und springt hinein. Niko lässt nur seine nackten Füße im Wasser baumeln, er lässt sein T-Shirt an. ,,Was ist? Komm rein!" fordert Alex seinen Kumpel spaßig auf. ,,Ne, ... sind da nicht Fische drin?" . Eine billige Ausrede, Alex hieft sich auf den Steg zu Niko hoch und fragt: ,,Kannst du nicht schwimmen?" ,,Nein, wie soll ich es auch gelernt haben? Das Geld für den Schwimmunterricht hatten und haben wir nicht und keiner wollte es mir beibringen." . Alex schüttelt seinen Kopf hin und her, so dass seine nassen Haare sich zu einer Strubbelfrisur aufstellen, dann meint er: ,,Ich kann es dir ja beibringen, ist nicht schwer!" ,,Meinst du!" ,,Achwas! Dahinten an der flachen Stelle kannst du stehen, von da fangen wir und... ja, so machen wir's!" . Niko geht misstrauisch um den See zur flachen Stelle, Alex schwimmt. Dort stellt sich Niko nur bis zu den Knie ins Wasser. ,,Zieh doch dein T-Shirt aus... dann ist es leichter!" ,,Ne, ist schon okay so." ,,Na gut, dann komm, bis hier kannst du noch stehen!" meint Alex. Er ahnt warum Niko seinen Oberkörper nicht freimacht, weil sein Vater ihn verprügelt hat er da bestimmt Wunden die er verbergen will. Niko steht nun bis zur Brust im Wasser. ,,Ich halte dich fest und du ziehst einfach die Beine hoch. Dann sag ich dir was du machen musst um oben zu bleiben, ich lass dich auch erst los wenn du möchtest. Wir bleiben aber auch hier wo du noch stehen kannst." .Niko nickt stumm. Alex stellt sich hinter Niko und hält ihn an den Seiten fest. ,,Jetz zieh deine Füße hoch, bleib ganz locker, ich halt dich fest." . Niko zieht vorsichtig seine Füße hoch. Alex' Griff wird fester... Niko scheint es zu genießen, jemanden so nah bei sich zu haben der dann auch noch so vorsichtig mit ihm umgeht. Für einen 14 jährigen Jungen ist dies zwar ziemlich ungewöhnlich, aber Alex und Niko sind sowieso schon weiter, als die meisten Jungs in ihrem Alter. ,,Jetzt musst du mit den Armen... äh, kann man schlecht beschreiben, warte mal, stell dich wieder hin. Ich zeig dir was ich meine." meint Alex.
Nach einer viertel Stunde kann Niko schwimmen, er begreift sehr schnell. Nachdem die beiden eine Zeit lang geschwommen sind, legt Alex sich ins flache Wasser am Ufer. Niko legt sich daneben und sieht ihn verträumt an. Alex hat die Augen zu und es sieht so aus, als würde er schlafen. Niko beugt sich über ihn und gibt ihm einen Kuss auf den Mund. Alex reißt die Augen auf und sieht seinen Kumpel mit großen Augen an, als der wieder von ihm ablässt. Der legt sich wieder neben ihn als wäre nichts gewesen. ,,Mein erster Kuss." sagt Alex. ,,Schlimm?" fragt Niko ihn vorsichtig. ,,Ne." antwortet sein Kumpel und setzt sich auf. Dunkle Wolken bilden sich am Himmel. ,,Es gibt gleich heftigen Regen und n' Gewitter. Gehen' wir zurück?" . Ohne ein Wort zu sagen stehen sie auf und sehen in den Himmel. Kühler Wind kommt auf und da die beiden Jungs noch nass sind, wird ihnen etwas kalt. ,,Jabb, lass uns zurück gehen." meint Niko. Als die beiden über eine Brücke über einem tiefen, schlammigen Schlot gehen, beginnt fängt es an zu regnen, dann hört man auch schon das erste Donnergrollen und man sieht die ersten Blitze. Kaum sind die beiden Jungs wieder im Haus, da beginnt das Unwetter sich erst richtig zu zeigen. ,,Jetzt waren wir gar nicht beim Bahngleis." meint Niko. ,,Das läuft ja nicht weg und ein Morgen gibt es auch noch." sagt Alex, während er für sich und seinen Kumpel trockene Klamotten aus seinem Kleiderschrank raussucht. Niko zieht sich im Bad um, Alex sich in seinem Zimmer. Mit ungekämmtem, ungestyltem Haar und viel zu weiter Hose sitzt Niko auf dem weißen Sofa und sieht auf den Fernsehbildschirm. Das Ende von Avatar Aufbruch von Pandora läuft. Alex kommt das Treppengeländer runtergerutscht und springt das letzte Stück. Er setzt sich neben seinen Kumpel und lächelt ihn an: ,,Das sieht voll ungewohnt aus." ,,Hmh." erwidert Niko ohne eine Mine zu verziehen. ,,CSI?" fragt er schließlich, die beiden sind kein großer Fan von Avatar , sie finden zwar die Animationen und Effekte an sich gut, aber die Story... zu viel Schnulze. Alex schnappt sich die Fernbedienung und schaltet Sky Krimi an. Gerade fängt CSI: Miami an. Kaum ist die Serie zu ende, schläft Niko ein und sackt mit seinem Kopf auf Alex' rechte Schulter. ,,Gute Nacht." flüstert Alex. Vorsichtig legt er Nikos Kopf auf ein Kissen, dann deckt er seinen Kumpel bis zum Kinn zu. Er schläft tief und fest, dass ist selten so. Alex geht zum Fenster und sieht in die stürmische Nacht hinein. Er denkt über sich nach, über Niko... und vorallem über den Kuss. Eine viertel Stunde steht er noch da und träumt, dass die viertel Stunde so schnell verstrichen ist hat er gar nicht mitbekommen. Da klingelt das Telefon. Alex geht in den Flur, wo das Telefon auf einem Abstelltisch steht. Er nimmt ab. ,,Hallo?" ... ,,Hallo?" . Es meldet sich keiner, also legt er auf. ,,Ich hasse Telefonstreiche!" meint er. Da klingelt das Telefon wieder. Doh bevor Alex sich melden kann: ,,Ich stehe vor der Tür." eine dunkle, Männerstimme... aufgelegt. Alex rennt zu Niko ins Wohnzimmer und legt seine rechte Hand auf dessen Schulter und weckt ihn vorsichtig auf. ,,Was n'?" fragt der noch im Halbschlaf. ,,Komm, steh auf!" ,,Wieso denn?" ,,Steh einfach auf!" . Niko setzt sich auf und sieht seinen Kumpel verschlafen an. ,,Was soll das?" fragt er. Alex nimmt ihn an der Hand und führt ihn ans Ende des Flurs wo sich die Kellertür unter der Treppe befindet. ,,Häh?" fragt Niko immer noch verschlafen. Als sie im Keller vor der Hochsicherheitstür stehen und Alex das Passwort eingibt, versteht Niko überhaupt nichts mehr, also fragt er benommen: ,,Dritter Weltkrieg oder was?" ,,Nein, viel schlimmer." meint Alex. Er öffnet die Tür und schnappt sich eine Pistole aus dem Waffenschrank, die Waffe ist eine Sonderanfertigung und geht, sobald Alex 16 ist rechtmäßig in seinen Besitz über. Da sein Vater jetzt jedoch schon tot ist, gehört ihm alles, was seinem Vater gehörte. ,,Alex soll wissen was er damit anstellt." meinte Michael, als er sein Testament schrieb, was ab dem vollendeten 30 Lebensjahr Pflicht ist. ,,Hier nimm die!" meint Alex zu Niko und drückt ihm eine Leichtschusspistole in die rechte Hand. ,,Was soll dass denn überhaupt?" ,,Ein Anruf, irgendein Vollidiot steht an der Tür." ,,Was?! Ich... , was will er?" fragt Niko aufeinmal hellwach. ,,Rate mal!" sagt die dunkle Männerstimme. Ein großer Mann mit breiten Schultern, in schwarzer Kleidung steht auf der Kellertreppe. Alex nimmt wieder Nikos Hand und zieht ihn hinter sich. ,,Was willst du?" fragt Alex den Mann, der immer noch lächelnd auf der Treppe steht und zu den Jungs sieht. Man sieht nur seinen Mund, die Augen sind von einer Kapuze einer Kutte bedeckt. In langsamen, schweren Schritten kommt er die Treppe runtergelaufen. ,,Stehen bleiben oder ich schieße!" ruft Alex. Niko bekommt Angst und er bekommt noch mehr Angst, als er keinen Ausweg sieht. Als der Mann noch näher kommt und einen goldenen Dolch zieht, schießt Alex dem Mann ins Bein. Der nimmt seine Kapuze ab, seine Augen leuchten rot, aufeinmal verwandelt er sich in eine lange Gestalt mit bleicher Haut. Sein Mund wird zu einem länglichen Maul mit messerscharfen Zähnen besetzt, seine Hände werden zu Klauen mit langen Krallen, seine Wirbelsäule prägt sich weiter aus. Nikos Beine werden weich und es fällt ihm schwer sich aufrecht zu halten, Alex schießt noch ein paar mal auf den sich verwandelnden Mann, als er merkt dass es nichts bringt, greift er sich aus einem anderen Waffenschrank einen Granatenwerfer, mittlerweile ist aus dem Mann ein Monster, ein Biest geworden, es rast humpelnd auf die beiden an der Wand stehenden Jungs zu. Alex lädt den Granatenwerfer und schießt... unter grässlichem Gekreische schwankt das Biest gegen einen Waffenschrank. ,,Ich habe ne Idee! Komm Niko!" . Die beiden rennen an dem Biest vorbei, die Treppe hoch. Diese verschließen sie, doch das kleine, einfache Schloss wird das Monstrum wohl kaum lange aufhalten. Also rennen sie weiter, raus auf die Veranda. Alex holt ein Seil aus dem Gartenhäuschen. Als das Biest dem Geruch der Jungs folgend die Veranda betritt, sind sie nirgends zu sehen. Das lange Seil liegt vor der Veranda, diese liegt nicht direkt am Boden, kleine Holstützen halten sie. An den vordersten, links und rechts geht es locker hinter und dann unter die Veranda, da sitzen die Jungs, jeder hält ein Ende des Seils. Das Biest springt die kleine Holztreppe der Veranda hinunter und sieht sich schnaufend um. ,,Noch ein Schritt!" flüstert Alex. Das Monster setzt seine Klaue nach vorn. ,,Jetzt!" schreit Alex. Die Jungs ziehen am Seil, das Biest fällt zu Boden, sein Kopf landet im Wasser. Die Jungs kommen unter der Veranda hervor. Alex rennt zu Niko rüber, drückt ihm sein Ende in die Hand und nimmt dafür Nikos, damit springt er nocheinmal über die Klauen des Biests, so dass sie jetzt zugeschnürt sind. Das Biest will aufstehen, dies gelingt ihm jetzt natürlich nicht. Alex hält den Granatenwerfer bereits zum Schuss auf das Monster und geht wieder zu seinem Kumpel rüber. Der zittert am ganzen Körper. ,,Alles okay?" fragt sein Kumpel. Niko nickt und fragt: ,,Was jetzt?" . Das Biest versucht immer wieder aufzustehen. ,,Lauf!" ruft Alex. Das Seil beginnt langsam um die Fußgelenke des Monsters zureißen. Die Jungs rennen los, in den Wald. Alex ruft währenddessen bei Gloria an, die soll schnellstmöglich ein paar Truppen schicken, warum weiß sie jedoch nicht. Alex und Niko klettern auf einen Baum indem sie ihr Baumhaus haben, in der Hoffnung, dass das Biest nicht klettern kann. ,,Bei seinen Klauen vermute ich, dass es kein Problem für das Vieh sein wird hier hoch zukommen." flüstert Niko. Ohne einen Laut zumachen sitzen sie an die Wand gepresst da und warten ab. Sie hören das wütende Schnaufen des Biests, das unter ihnen umherstapft. Aufeinmal ist es still, im nächsten Moment landet etwas auf dem Dach des Baumhauses. Ein lauter Ruf des Monsters bringt die Jungs fast dazu selbst zu schreien, schon vor Angst. Alex lädt den Granatenwerfer nocheinmal, da steht das Biest vor dem Baumhaus auf dem Holzvorsprung. Alex schießt, die Granate prallt auf dem blanken Rücken des Monsters auf und explodiert. Durch diesen Stoß fällt es vom Baum. Vorsichtig wagen die Jungs einen Blick nach unten, wo es versucht aufzustehen und vor Schmerz schreit und sich rekelt. Ein Scheinwerfer eines Hubschraubers erhellt die Stelle. Das Biest versucht wegzurennen, aber es kann nicht mehr aufstehen. Ein Netz wird ausgeworfen und fängt es ein. An die 20 Soldaten kommen zwischen den Bäumen hervor. ,,Ich habe gesagt n paar!" meint Alex lächelnd im Bezug auf Gloria und das Übertreiben mit den ganzen Truppen. Die Jungs klettern vom Baum und sehen sich um. Gloria kommt in dem Gewusel auf sie zu: ,,Was ist das für ein Vieh?" . ,,Keine Ahnung... , so strange es auch klingt, es war mal ein Mann." . Die schwarze Sekretärin sieht die beiden misstrauisch an, schließlich sagt sie: ,,Wie auch immer, aber es ist besser wenn keiner davon erfährt was hier geschehen ist und jetzt geht und ruht euch erstmal aus. Wir kümmern uns um den Rest." . Die Jungs gehen langsam zurück, da kommt Gloria ihnen hinterher und ruft: ,,Alex, kann ich dich noch kurz unter vier Augen sprechen?" . Alex deutet seinem Kumpel zu warten und geht zu Gloria rüber. ,,Was ist denn?" ,,Er ist nicht gut für dich Alex! Glaube mir, entferne dich von ihm!" ,,Warum sollte ich? Er ist schließlich mein bester Kumpel!" ,,Ich weiß, aber wenn du... " ,,Komm auf den Punkt!! Wenn du mir einen ordentlichen Grund nennst... ich höre!" ,,Alex, überlege dir gut mit wem du verkehrst!" . Der winkt ab und geht zu Niko zurück, dann gehen sie weiter.

Kapitel 4
Es ist 11Uhr morgens, Niko wacht auf und blinzelt der Sonne entgegen, die durch das Fenster hereinscheint. Er hat in Klamotten geschlafen, genau wie Alex, der neben ihm im Bett liegt. ,,Bist du wach?" fragt Niko ihn. Keine Antwort. ,,Ich glaube das soll nein heißen!" meint er schließlich und steht auf. ,,Ich bin wach!" meint Alex plötzlich. ,,Doch? Wie hast du denn geschlafen?" fragt Niko ihn. ,,Hmh... ." bringt Alex nur hervor. ,,Ich gehe jetzt duschen." sagt Niko. ,,Hmh... ." . Als die beiden dann geduscht und in frischen Klamotten am Frühstückstisch sitzen und keinen Bissen runterbekommen, fällt Alex auf, dass Djuke weder gekläfft sich noch anderwertig aufmerksam gemacht hat, als das Biest im Haus war. ,,Weißt du wo Djuke ist?" fragt er seinen Kumpel. ,,Hmmm... den habe ich gestern Mittag das letzte Mal im Garten streunen sehen." meint Niko. Da jault es vor der Tür zur Veranda. ,,Wenn man vom Teufel spricht!" lacht Niko. Er lässt Djuke rein und fragt ihn, wo er sich jetzt schon wieder rumgetrieben hat. ,,Hier in der Nähe ist eine Hündin läufig. Ich denke mal, dass er nach ihr gesucht hat oder so... aber wenn der Hunger plagt kommt er natürlich zurück!" meint Alex und gibt dem Hund etwas zu Fressen. Nach dem Frühstück räumen sie auf, das Biest hat im und vorm Haus viele Dinge umgeschmissen und wenn keiner davon wissen soll, ist es besser alle Spuren zu beseitigen. Danach gehen die Jungs in den Wald, zu der Stelle wo das nächtliche Geschehen sein Ende gefunden hat. ,,Weißt du noch wie es geschrien hat?" fragt Niko. Alex nickt zustimmend und setzt sich auf den Boden. ,,Hast du schon mal darüber nachgedacht einfach abzuhauen? Alles hinter dir zulassen?" ,,Hatte ich schon oft vor, aber ich habe mich nie getraut... auch nicht dich zu fragen ob du mitkommen möchtest. Ich meine du hast ein Leben, dass sich leben lässt, Geld ohne Ende, ein schickes Haus, drei Autos... einfach alles." ,,Bin ich damit zufrieden?" fragt Alex ihn. ,,Äh... ja?!" ,,Nein, ich wünsche mir oft ein Leben indem ich härter für etwas arbeiten muss. Ich meine ich bin erst 15, aber trotzdem. Lass uns weg von hier! Ich habe sogar schon geplant!" . Niko sieht ihn überrascht an: ,,Das kommt ein bisschen plötzlich oder?" ,,Und? Ich meine wenn du nicht willst, dann... ." ,,Nein, nein! Ich will ja auch von zuhause weg." ,,Gut, dann gehen wir jetzt zurück packen ein bisschen was zu Essen ein und so und dann warten wir am Bahngleis auf einen Zug. Der wird da halten um die Wassertanks aufzufüllen." ,,Sagtest du nicht, es ist stillgelegt?" ,,Ich wollte dich verarschen!" . Die beiden gehen also zurück, jeder nimmt sich einen Rucksack, jeder packt sich etwas zu Essen und viel MonsterEnergyDrink und auch ein bisschen Wasser mit. Dann gehen sie los. Alex macht vorher noch überall den Strom aus, ruft die Haushälterin an, dass sie 2mal in der Woche vorbeikommen soll und nach dem Haus sehen soll, sie kann durch die Verandatür rein, der Schlüssel läge in der Küche neben der Mikrowelle. ,,Let the games begin!" sagt Niko, als sein Kumpel aus dem Haus kommt. ,,Was für Spiele?" fragt der. Niko sagt nur: ,,Was weiß ich... ." und dann gehen die beiden los. ,,Was ist mit Djuke?" fragt Niko. ,,Ich habe Katrin gesagt, dass sie ihn mitnehmen soll und ihn David geben soll. Das ist einer von der Polizei, hat selbst auch zwei Schäferhunde und die verstehen sich gut mit Djuke.“ ,,Wer is denn Katrin?“ fragt Niko. ,,Die Haushälterin.“ ,,Ahso!“ . Die beiden kommen schließlich am Bahngleis an. Dort setzen sie sich hinter einen Hügel und warten auf den Zug. Es ist heute besonders warm. Die Jungs genießen es. Djuke auch, er liegt hechelnd im Gras und sieht relaxt über die Wiesen hinweg. ,,Ich dachte solche Züge fahren gar nicht mehr.“ meint Niko. ,,Doch dieser schon, eine neue Strecke wär zu teuer für die Stadt genauso wie ein neuer Zug. Deswegen lassen sie das was schon vorhanden ist. Die Strecke ist irgendwie wichtig... keine Ahnung warum.“ . Da hören sie aufeinmal den Zug. Er hält tatsächlich um seine Wassertanks nachzufüllen. ,,Los komm!“ sagt Alex zu seinem Kumpel. Sie gehen erst zum hintersten Wagoon, der ist weder abgeschlossen noch besetzt, er ist für Tiere gedacht. Alex tritt gegen die Tür und das Schloss bricht auf, sie gehen rein und schließen die Tür von innen mit einem Schloss, welches vor der Tür zum Einstieg für die Tiere lag. Als Schlüssel benutzt Alex einen Draht, den er in seinem Rucksack dabei hat. ,,Was hast du eigentlich?“ fragt Niko seinen Kumpel. ,,Wieso? Weil ich das hier abschließe?“ ,,Ja!“ ,,Wegen dem Bremser.“ ,,Dem Bremser? Ich kenne nur die Bremsen die einen im Sommer beißen und die die was stoppen sollen.“ ,,Der Bremser ist ein Typ der genau solche wie uns vom Zug schmeißt, Hobos und was das ist weißt du, habe ich dir ja schon von erzählt.“ ,,Ja hast du, aber das mit dem Bremser ist mir neu. Schmeißt der einen echt einfach so runter?“ ,,Jabb, eiskalt einfach so. Ich weiß nicht ob die das dürfen, weil ich noch nie mitbekommen habe, das einer bestraft wurde.“ ,,Das ist ja mies!“ meint Niko und setzt sich an die Bretterwand. ,,Bin ich ja mal gespannt.“ meint Alex und setzt sich zu seinem Kumpel. Nach circa 10Minuten setzt der Zug zur Fahrt an. Dann meint Alex: ,,Ich will aufs Dach!“ . Ohne das Niko etwas dazu sagen kann, geht Alex raus auf das Trittbrett und klettert auf das Dach, er öffnet die Klappe im Dach und winkt den beiden noch unten Sitzenden zu. ,,Windig hier!“ meint er. Niko zeigt auf ihn und lacht scherzhaft: ,,Haha!“ . Niko gesellt sich zu ihm, seine Haare werden vom Wind ,enstylt' . ,,Kommt der Bremser auch aufs Dach?“ fragt er. ,,Manchmal vielleicht, schicke Frisur übrigens!“ ,,Neidisch?“ fragt Niko. , ,,Glaubst du echt dass das ne gute Idee war?“ ,,Hast du Angst?“ ,,Ein bisschen, ich meine wenn man von den ganzen Menschen hört die auf der Straße umgebracht werden und das in letzter Zeit mit den ganzen Kinderschändern... .“ ,,Wir schaffen das schon, solange wir zusammen bleiben... .“ ,,Zusammen... .“ flüstert Niko. ,,Hast du was gesagt?“ fragt Alex ihn. Niko verneint. Aufeinmal ruft eine männliche Stimme: ,,Hey ihr da! Runter vom Zug!“ der Bremser! Er steht auf dem Wagoondach vor dem, wo Alex und Niko drauf sitzen. Die Jungs springen auf, Niko sieht seinen Kumpel auf eine Handlung hoffend an. ,,Wieso sollten wir?“ ,,Runter vom Zug oder ich helfe nach!“ schimpft der Bremser. Er kommt zu den beiden Jungs aufs Wagoondach und zieht ein Messer. Alex reagiert blitzschnell und rennt auf den Bremser zu, er packt ihn an der Jacke und reißt ihn vom Dach. Der Bremser fällt auf den Boden, die Jungs sehen noch so lange zu ihm, bis er aufsteht und ihnen mit der Faust droht. Die Jungs lachen nur und schlagen ein. ,,Das ging ja schnell!“ meint Niko. ,,Ja, ist auch besser so.“ sagt Alex dazu und setzt sich wieder. Niko sieht ihn an und fragt dann: ,,Wenn der jetzt abgekratzt wäre?!“ ,,Ist er nicht!“ ,,Aber vielleicht hat er ja Familie und Freunde und... !“ ,,Niko, hör mir zu ja? Er ist nicht tot!“ ,,Schon gut, ich meine ja nur!“ ,,Heute Abend sollten wir in Potsdam ankommen, damit wir aber nicht am Bahnhof abgefangen werden oder so müssen wir schon vorher vom Zug runter.“ ,,Und wie bitte sehr?!“ ,,Springen!“ meint Alex locker. ,,Springen?! Bist du noch ganz dicht?! Ich spring doch nicht von einem Zug der volle Fahrt drauf hat!“ ,,Dann spring ich alleine.“ ,,Alex!! Bitte, gibt es da nicht ne andere Lösung?“ ,,Schlag was vor.“ . Niko bleibt still und legt sich auf das Dach. Alex sieht zu seinem Hund runter und vergewissert sich, dass es dem noch gut geht und legt sich dann neben seinen Kumpel. ,,Wieso machst du dir um den Bremser sorgen, dass der gestorben sein könnte?“ ,,Keine Ahnung, vielleicht weil ich einfach so sensibel bin.“ . Alex zuckt mit den Schultern und setzt sich neben seinen Kumpel. Die Zugfahrt geht ganz normal weiter. ,,Die Fahrt dauert bestimmt so um die 3Stunden... es ist jetzt 5Uhr. Wenn es dämmert müssen wir also abspringen.“ meint Alex. Warmer Wind der den Jungs entgegenweht, strahlendblauer Himmel, grüne Umgebung, Niko hält dies für den richtigen Moment um seinem Kumpel etwas zu sagen: ,,Alex, ich l... finde das mit dem Abspringen immer noch nicht gut.“ ,,Was wolltest du in Wirklichkeit sagen?“ . Niko wird rot und versucht sich auszureden, aber Alex bleibt stur. ,,Nix, menno!“ ,,Nein, über hauptnicht... !“ . Niko wendet sich ab und zieht seine Knie ran. Er schweigt und starrt gedankenversunken auf das Ende des Wagoondachs. Es fängt an zu dämmern, Niko döst liegend auf des Wagoondach und Alex sitzt müde daneben. Da sieht er eine große Stadt hinter einem Wald und weit vorraus ist auch ein Bahnhof zusehen. ,,Niko! Wir sind da! Da ist Potsdam und da der Bahnhof, komm' steh auf!“ ,,Was?!“ . Niko bequemt sich aufzustehen und klettert mit Alex wieder runter in den Wagoon. ,,Mit nem Hund abspringen?“ fragt Niko. ,,Das klappt irgendwie, wir springen zusammen, hier ist noch hohes Gras, das wird nicht zu sehr wehtun.“ ,,Okay... .“ meint Niko unfreiwillig. Er stellt sich auf das Ende des Trittbretts, Alex sich neben ihn. ,,Auf drei!“ meint Alex. Niko nickt misstrauisch. ,,1... 2... 3!“ . Sie springen und landen im Gras, der Zug rauscht weiter. Langsam rappeln sich die Beiden wieder auf und sehen sich an. Niko muss lachen und jubelt: ,,Geschafft!“ ,,Du Nudel! War doch gar nicht so schlimm oder?“ ,,Nö, aber die ,Vorfreude' … .“ lacht Niko. ,,Komm schon, wir müssen ne Unterkunft finden bevor es dunkel wird!“ ,,Oke.“ willigt er ein. Die beiden Jungs gehen also los. Durch das hohe Gras, über einen Wall, auf eine Sandstraße. Gegenüber von ihnen befindet sich wieder ein Wall, noch höher, dahinter Wald. Niko sieht seinen Kumpel an: ,,Sag mal, wie weit eigentlich?“ ,,Weit! Wir müssen bestimmt 2km hinter uns lassen.“ ,,Och nöööö!“ meckert Niko. Sie gehen weiter, aber die Landstraße entlang. Sie unterhalten sich darüber, wie sie in der Stadt weiterleben wollen, entweder sie mieten sich eine einfache Wohnung oder schlagen sich auf der Straße durch. Alex hat seine EC-Karte dabei und könnte so die Wohnung finanzieren. Sie entscheiden sich erstmal für die Wohnung. Nach einer viertel Stunde kommen sie in einem Dorf an. Allerdings: ,,Geisterstadt... äh - Dorf.“ meint Niko. Die beiden Jungs sehen sich um und Alex versucht per Handy herauszufinden wo sie gerade sind. ,,Kein Empfang... komisch hier.“ ,,... und gruselig, lass uns weitergehen.“ meint Niko. Es wird nun schnell dunkel und als die letzten Sonnenstrahlen ebenfalls verblassen, kommen die Jungs in der Stadt an. ,,Scheiße! Hat doch länger gedauert als ich gedacht habe!“ ärgert Alex sich. ,,Wo sollen wir jetzt schlafen?“ fragt Niko seinen Kumpel. ,,Im Hotel?“ ,,Weiß ich ja nicht! Ich habe schließlich sich gefragt und nicht andersrum!“ ,,Hotel!“ meint Alex dann entschlossen. Sie gehen zu einem Hotel und fragen an der Rezeption, doch alle Zimmer sind belegt. Alex glaubt es ihnen kein bisschen, die Rezeptionnistin hat Niko gesehen und hat ihr Gesicht verzogen. Niko ist ein Punk, schon deswegen wollen sie sie wohl nicht im Hause haben. Vor dem Hotel entscheiden sich die Jungs die Nacht draußen zu verbringen. Es ist einigermaßen warm und ihre Kleidung ist nicht zu sommerlich. Die beiden schlendern über den Fußweg und sehen an den hohen, grauen Wohnblöcken hoch. Immer wieder sieht Niko seinen Kumpel an. Dem ist es schon lange aufgefallen, aber sagen tut er dazu nichts. ,,Das wäre unsere Wohnung geworden.“ sagt Alex und deutet auf ein Fenster im 3.Stock in einem Wohnblock. ,,Jetzt ist es aber schon zu spät, morgen ist der letzte Tag an dem wir es mieten können. Danach ist es schon an jemand anderen vergeben.“ fügt Alex hinzu. ,,Hast du das alles schon geplant oder was?“ fragt Niko. ,,Jabb, das habe ich.“ . Niko sieht seinen Kumpel erstaunt an und lächelt dann. Sie laufen herum und haben keine Ahnung, wo sie über die Nacht bleiben sollen. ,,Wie wär's wenn wir die Nacht in Clubs und so verbringen?“ fragt Niko. ,,Haha, wenn du reinkommst viel Spaß! Wir dürfen so spät noch nicht einmal draußen sein!“ ,,Wieso das?“ ,,Ist hier so. Ich habe mich schlau gemacht und erfahren, dass hier in Berlin ab 22Uhr eine Ausgangssperre für alle unter 16 herrscht!“ ,,Was?! Das ist ja doof!“ ,,Aber in einem Jahr... .“ lächelt Alex. Die Jungs laufen über den Marktplatz, immer in der Nähe von der Wohnung. Da werden sie auf eine Gruppe aus rein männlichen Punks aufmerksam, die sie schon eine ganze Zeit beobachtet. ,,Wie lange wollen die uns noch anglotzen?“ fragt Niko genervt. ,,Keine Ahnung, frag' sie doch!“ meint Alex spaßig und setzt sich auf den Brunnenrand. ,,Neee, lass mal stecken!“ meint Niko und setzt sich neben ihn. Es ist mittlerweile stockdunkel, nur noch die Straßenlaternen spenden Licht. Der Himmel ist klar und man kann die Sterne und den Mond sehen. Niko hat sich auf den Brunnenrand gelegt und sieht hoch, er beschreibt was er aus den Sternen sieht: ,,Eine Katze, ein Huhn, eine... Faust? Ein Wurm mit überdimensionalem Kopf... .“ . Alex versucht das Gleiche heraus zusehen, was ihm aber nicht wirklich gelingt: ,,Du Nudel! Was du nicht alles aus den Sternen erkennst! Du bist echt... ne Nudel eben.“ . Da hören sie stapfende Schritte. Die beiden setzen sich auf und ein junger Punk mit blondem, strubbeligem Haar, hellblauen Augen und schweren grundsätzlich schwarzen Klamotten steht vor ihnen. ,,Hey, was macht ihr hier so alleine?“ fragt der. Niko lacht: ,,Sterne angucken!“ ,,Ihr seid doch von zuhause abgehauen oder?“ ,,Vielleicht... .“ antwortet er wieder. Alex sitzt still da und sieht den beiden sich unterhaltenden zu. ,,Ich meine ja nur... .“ . Im Hintergrund hört man die Clique des Punks lachen und kreischen. ,,Passt auf euch auf ja?“ meint der Punk. ,,Danke Papi!“ meint Alex. Der Punk läuft wieder zu seinen Kumpels und gemeinsam verschwinden sie um eine Ecke. ,,Was sollte das denn?“ fragt Niko. ,,Keine Ahnung, vielleicht mag er dich... .“ lacht Alex.
Kapitel 5
Am Morgen wacht Alex auf, Niko liegt fest an ihn gekuschelt. Zuerst reagiert er überrascht, doch dann lässt er sein Vorhaben seinen Kumpel wegzuschieben und streift sich durch sein Haar.
Sie sind noch in der Nacht zur Wohnung gelaufen und sind dort... eingebrochen. Alex hat seinen Handywecker auf 6Uhr morgens gestellt, damit die beiden früh genug aus der Wohnung kommen, bevor der Vermieter vorbeikommt. Doch es ist erst 5Uhr morgens, Alex stellt seinen Handywecker aus und begutachtet den Akkuladestand, 3 von 4 Balken sind noch voll. Er schaltet es wieder aus um nicht unnötig Energie zu verbrauchen. Dann weckt er Niko vorsichtig, indem er an dessen Schulter rüttelt. ,,Hey, Niko, wach auf.“ ,,Häh?“ fragt der verschlafen und sieht seinen Kumpel dann blinzelnd und müde an. Als Niko realisiert wie sie liegen, schreckt er hoch. ,,Tschuldigung! Ich konnte nicht schlafen und dann bin ich zu dir gekommen... aber das war ich nicht... muss im Schlaf passiert sein... .“ versucht Niko zu erklären. ,,Schon gut! In spätestens einer Stunde müssen wir hier raus sein!“ sagt Alex und setzt sich nun ebenfalls auf, aber nicht so schreckhaft wie sein Kumpel es getan hat. Niko steht schnell und ziemlich beschämt auf. ,,Sorry noch mal... .“ . Alex lächelt und schüttelt den Kopf: ,,Was hast du eigentlich?“ . Niko wird nun noch röter, als er es gerade schon war und fragt: ,,Äh, hat schon ne Bäckerei oder so?“ ,,Keine Ahnung, wahrscheinlich. Komm, lass uns hier aufräumen und dann besorgen wir uns was zu Futtern!“ . Das Aufräumen besteht nur darin, die Betten wieder ordentlich zu machen. Darin haben die Jungs schließlich geschlafen. Zwei Einzelbetten in einem Zimmer. Die Wohnung hätte aber auch keinen Platz mehr für ein weiteres Schlafzimmer. Welches gerade mal 4x3m groß b.z.w klein ist. Ein ungefähr genauso kleines Wohnzimmer mit einem Zweiersofa und einem kleinen Fernseher, eine kleine Küche mit direktem Übergang ins Wohnzimmer und ein kleines, viel zu enges Bad mit Toilette, Badewannendusche und Standwaschbecken sind auch noch Teil der kleinen Wohnung, aber dies reicht den Jungs völlig... .
Die Wohnung war abgeschlossen, aber Niko konnte mit einem Draht, den er in seinem Rucksack dabei hatte, das Schloss öffnen.
Die Jungs verlassen gerade die Wohnung und schließen die Tür, da hören sie draußen auf der Straße lautes Geschrei. Neugierig wie sie sind rennen sie das Treppenhaus runter auf die Straße, dort versucht sich gerade ein junges Mädchen gegen einen Polizisten zu wehren, der versucht sie ins Auto zu zerren. Alex deutet Niko, dass er bleiben soll wo er ist, dann greift er ins Geschehen ein. Er springt den Polizisten von hinten an, hält seine eigenen Finger steif und rammt diese dem Polizisten in die Seite. Der Mann schreit auf und lässt vor Schmerz das Mädchen los. Alex lässt den Polizisten los, der nun zu Boden fällt und nach Luft schnappt. ,,Komm!“ meint Alex zu dem Mädchen, dass ihn erstaunt und auch etwas misstrauisch ansieht. Doch dann rennen sie gemeinsam in eine Gasse, Alex muss lachen. ,,Man war das einfach!“ meint er und setzt sich. Das Mädchen fragt mit vorsichtiger Stimme: ,,Warum hast du das getan?“ ,,Warum ich dich gerettet habe? Keine Ahnung... .“ ,,Danke jedenfalls.“ sagt sie und setzt sich neben Alex. Niko steht gegenüber von ihnen an der Wand und sieht aus der Gasse heraus, damit er früh genug Bescheid geben kann, wenn der Polizist sie verfolgt. ,,Was hast du eigentlich angestellt?“ fragt Alex das Mädchen. Sie streift sich durch ihre hellbraunen, lockigen Haare und lehnt ihren Kopf an die Mauer hinter ihr. ,,Ich bin ja erst 14, die vom Jugendamt wollten mich schon oft von der Straße holen, aber dazu habe ich keinen Bock. Ich gehöre einer Clique an und da bin ich sicher. Weißt du, der der euch gestern Nacht angesprochen hat, da bin ich mit drin.“ ,,Aha, ich habe aber nur Jungs gesehen.“ ,,Ich stand ja auch hinter der Ecke, mit den drei anderen Mädchen, wir haben uns gerade unterhalten über irgendwas was ich jetzt schon wieder vergessen habe. ,,Aha... .“ ,,Ich muss dann auch zurück zu den anderen, Futter abliefern!“ lächelt sie und hält die Plastiktüte hoch, die sie schon die ganze Zeit bei sich trägt. ,,Frische Brötchen!“ lächelt sie und sagt dann: ,,Ich würde euch gerne was abgeben, aber das reicht gerade mal für uns.“ ,,Schon okay.“ meint Alex. Sie läuft aus der Gasse, dreht sich nocheinmal um, lächelt Alex, dann Niko zu und rennt über die Straße, dann ist sie hinter dem nächsten Block verschwunden. ,,Süß.“ meint Alex. ,,Passt so gar nicht zu Punks.“ meint Niko. ,,Sehr extravagant... .“ lacht er. Dann erinnern sich die beiden daran, dass sie Hunger haben, Alex besorgt aus einer Bäckerei zwei Brötchen mit Hähnchenbrustfilet und zwei Kakaos.
Nachdem sie dieses Frühstück hinter sich gebracht haben, gehen die beiden wieder zum Marktplatz. Sie setzen sich wieder auf den Brunnenrand. ,,Fängt ja schon gut an.“ meint Niko. ,,Wieso?“ ,,Na, du hast dir schon den ersten Ärger mit der Polizei eingehandelt und hast dich verknallt.“ ,,A: Der Polizist hat mich gar nicht richtig gesehen, und B: Ich bin nicht verknallt!“ erwidert Alex. ,,Doch! Dieses Mädel vorhin, du hast sogar süß gesagt!“ ,,Haha!“ . Das Gespräch wird aufeinmal von einer bekannten Stimme gebrochen: ,,Hey, wollt ihr vielleicht bei uns dabei sein?“ fragt der Punk von gestern Abend. Die Jungs sehen sich an, Niko Alex, Alex Niko, Alex und Niko den Punk. ,,Joah, wieso nicht?“ meint Niko. ,,Dann kommt mal mit, ich muss euch ja noch bei den anderen vorstellen. Die drei gehen vom Marktplatz, eine Straße runter, an und auf einem großen Stromkasten hält sich eine Gruppe Punks auf. Inklusive dem Mädchen von vorhin und noch 5Jungs.
Als sie bei der Clique ankommen, sehen alle zu den Neuen. ,,Leute, das sind die Neuen... wie heißt ihr eigentlich?“ ,,Ich bin Alex, das ist Niko.“ ,,Gut, Leute, das ist Alex, das ist Niko.“ . Jetzt stellt er seine Clique den beiden Jungs vor: ,,Das ist Engel, unser einziges Mädchen, unser einziger Sonnenschein hier. Das ist Flicken, das Dany und die beiden da sind Bonzo und Maik... wo ist Krille?“ ,,Der ist nicht hier!“ meint Maik. ,,Wo denn dann? Grade eben war er noch hier!“ ,,Der ist zu seinem Mädel, vögeln!“ lacht Bonzo. ,,Okay, bei seinem Mädel. Wieso sagt ihr immer, dass er gleich mit ihr vögelt wenn er bei ihr ist?“ fragt Engel. ,,Das ist gemein!“ . ,,Achso... und ich bin übrigens Troll.“ stellt sich der Punk vor, der Alex und Niko her geführt hat. Engel springt Alex an den Hals und malt ihm mit einem dicken Filzstift ein Herz auf die Wange. ,,So, jetzt gehörst du offiziell dazu!“ meint sie. ,,Der erste Engel der uns begegnet ist eine Künstlerin... .“ lacht Niko. Engel lächelt in die Runde und setzt sich wieder auf den Stromkasten, wo sie Blumen drauf malt. ,,Vor Engel müsst ihr euch in Acht nehmen, sie malt gerne jeden an. Du hast Glück, dass ihr Edding vor kurzer Zeit leer gegangen ist... .“ meint Dany und rollt sich auf dem Stromkasten von der Seite auf den Rücken. Alex fragt spaßhaft: ,,Worauf haben wir uns da nur eingelassen... .“ ,,Das ist noch gar nichts!“ ruft Bonzo.

Kapitel 6
Es ist dunkel, Wolken verdecken den Nachthimmel. Die Clique sitzt an einem Feuer in einem Fanlager vom ,,Hurrikane-Festival'', jeder hat eine Dose Bier in der Hand, am Mund oder vor sich stehen. Auch Niko und Alex. Die beiden haben sich gut ,eingewöhnt' . Zwei Wochen sind jetzt schon vergangen, seit dem sie in die Gruppe aufgenommen worden sind. ,,Hey Leute, da sind Placebo!“ ruft Alex, der schon die ganze Zeit Ausschau nach Promis, grundsätzlich Rockstars gehalten hat. ,,Hey!“ schreit Alex und zeigt den beiden das Rockzeichen. Die beiden erwidern es und lächeln. Eigentlich wollten Alex und Niko zu ihnen, doch die beiden verschwinden im Tourbus und der ist im für Fans gesperrten Gebiet. ,,Wir kommen schon an die ran Niko, die spielen morgen Abend!“ ,,Dann stehen wir ganz vorne!“ meint Niko aufgeregt. ,,Wenn wir da hinkommen... .“ zweifelt Alex. Die beiden setzen sich wieder ans Feuer und trinken ihr Bier aus. Troll und Engel liegen irgendwann wie ein Pärchen zusammengekuschelt. Troll ist noch wach, aber Engel schläft schon. ,,Und mit mir will keiner kuscheln?“ fragt Bonzo scherzhaft. ,,Klar! Komm her!“ meint Niko und stürzt sich auf ihn. Sie raufen und lachen. Davon wacht Engel nicht auf, was Troll sehr verwundert. Doch irgendwann sind alle müde und legen sich hin um zu schlafen. Das Feuer ist noch kräftig am Brennen und der Himmel ist mittlerweile ganz klar. ,,Ich liebe solche Nächte am Feuer unter freiem Himmel... .“ philosophiert Krille. ,,Schade dass dein Mädel nicht da ist was?“ fragt Bonzo lächelnd. ,,Ach, halt's Maul!“ reagiert Krille genervt und legt sich auf die Seite, mit dem Gesicht weg vom Feuer. Alex kann nicht schlafen, obwohl er müde ist. Niko steckt in der gleichen Situation. Schließlich setzen sie sich wieder auf und nebeneinander. ,,Irgendwie vermisse ich mein Zuhause... .“ sagt Alex leise, während er den züngelnden Flammen zusieht, welche aussehen, als ob sie nach dem Himmel greifen wollten. ,,Ich nicht, danke dass du die Idee hattest abzuhauen... . Vermisst du Djuke?“ fragt Niko. ,,Ja, auch, aber wir hatten da unser Baumhaus und so, alles irgendwie rustikal... war irgendwie doch ganz schön.“ ,,Wir können ja tauschen, ich bekomme dein Haus und so und du lebst weiterhin als armer Schlucker auf der Straße!“ mischt Maik sich ein. ,,Achwo, ich werde ja irgendwann zurückgehen, aber das hat noch Zeit... sehr lange Zeit... .“ meint Alex. Niko versichert sich, dass alle anderen ihre Augen geschlossen haben oder schlafen, einfach nicht hinsehen. Er schiebt seine Hand zu Alex' rüber bis sie sich berühren, Alex scheint es schon unangenehm zu sein, aber er lässt es sich nicht wirklich anmerken und sieht weiter ins Feuer. Niko tut so, als ob er es nicht gewesen wäre und lässt sich ebenfalls nichts anmerken. ,,Niko?“ fragt Alex nach ihm. Der zieht seine Hand schnell weg und wird rot. ,,Ja?“ fragt er, ,,Was ist?“ ,,Ähm, … weißt du noch, am See?“ ,,See? … klar! Wie könnte ich das vergessen?“ ,,Das war schon komisch für mich.“ ,,Sorry, das ist einfach so über mich gekommen. War aber nicht schlimm oder?“ ,,Nein! Schlimm war es auf keinen Fall! Nur komisch halt, brauchst dich nicht dafür entschuldigen! Ich meine, du kannst im Grunde ja auch nichts dafür... .“ ,,Hmh.“ .Sie schweigen, sehen sich nicht an, verziehen ihren müden Gesichtsausdruck nicht.
Am nächsten Morgen wacht Engel auf, alle anderen schlafen noch. Sie sieht in die Glut... da fühlt sie jemanden hinter sich liegen, Troll. Sie lächelt zufrieden und kuschelt sich noch einmal enger an ihn. Sein Arm um ihre Hüfte und sein Kopf über ihrem. Engel malt mit ihrem Zeigefinger ein Herz in den staubigen Boden, mit der Inschrift ,E+T' . Sie muss etwas lachen, da diese Buchstaben zusammen ET bilden.
Als sie spürt, dass Troll wach wird, wischt sie die Zeichnung im Boden wieder weg. Troll steht auf, sanft nimmt er vorher seine Hände von Engel. Die tut so, als ob sie noch schlafen würde. Troll verschwindet im Toilettenwagen, nach und nach wachen die anderen auf. Troll kommt nach circa 5Minuten wieder und fragt: ,,Wer kommt mit? ,Use to Abuse' sind dran!“ . Troll, Maik und Krille gehen um sich die Show von ,Use to Abuse' anzusehen, eine ihrer Lieblingsbands. Punkrock eben.
Niko wacht als Letzter auf, Alex kommt gerade mit Hotdogs wieder und verteilt sie an alle noch anwesenden. ,,Tolles Frühstück!“ lächelt Bonzo und beißt ab. ,,Wie spät is' es eigentlich?“ fragt Niko verschlafen. ,,Irgendwas mit 8Uhr, habe ich am Hotdogstand gesehen.“ sagt Alex und blinzelt der Sonne entgegen. ,,Bäääh, guckt mal die Faschos da!“ ekelt Dany sich und deutet auf eine Gruppe Faschisten. ,,Was machen denn die hier? Na, wenn die herkommen dann werde ich ihnen den Sinn fürs Hergekommensein schon austreiben!“ lacht Bonzo. Sie machen ihre Witze über Nazis und die Politik und lachen viel darüber, obwohl die meisten Witze schon ausgeleiert sind. ,,Wieso können Nazis nicht tauchen?“ fragt Niko. Keiner weiß die Antwort. ,,Weil sie so hohl sind!“ lacht Niko. Erst ist alles still, doch dann müssen sie lachen, weil Niko einen Lachflash bekommen hat. Die Faschisten werden aufmerksam auf sie und sehen immer wieder zu ihnen. Insgesamt sind es 6Nazis, ausgewachsene Männer, groß, glatzköpfig und kräftig, breite Schultern, dunkle Kleidung. ,,Boah ey, die sollen nicht glotzen!“ regt Niko sich auf. Schließlich gehen die 6Faschisten auf Alex, Niko, Dany, Flicken und Bonzo und Engel zu. ,,Scheiße, die kommen her!“ meint Flicken. Die jungen Punks springen auf, eigentlich haben sie keine Chance, aber sie bleiben stehen. Wie eingeübt klappen sie ihre Klappmesser auf und stellen sie fest, Bonzo und Alex legen sich Schlagringe an. ,,Jetzt kann sich mein Kung-Fu Training endlich mal beweisen!“ meint Alex und geht in Stellung. ,,Kung-Fu?!“ fragt Dany überrascht. ,,Jabb!“ antwortet Alex. Die Nazis werden schneller und legen einen aggressiven Gang an. ,,Bereit?“ fragt Alex. ,,Oh ja!“ freut Bonzo sich. Niko steht ziemlich unsicher etwas weiter hinten. ,,Darf ich weg?“ fragt Engel ängstlich. ,,Klar!“ sagt Dany. Kaum rennt Engel weg, rennen die Nazis los und holen mit ihren Stöcken aus. Es kommt zum Zusammenstoß, Niko will zwar nicht als Feigling dastehen, aber er versteckt sich mit Engel hinter dem Toilettenwagen. Alex hat dem ersten Nazi drei Zähne ausgeschlagen. Während sie weiter kämpfen, Alex voran, kommen Troll, Maik und Krille wieder dazu und helfen mit. Schon hängt eine Kamera am Geschehen und ein Reporter berichtet. Nach 5Minuten trifft Alex' rechte Faust inklusive Stahlschlagring einen Nazi an der linken Schläfe. Der Mann fällt zu Boden, Alex schreckt zurück und sieht den Mann schwer atmend, aus dem Mund blutend am Boden liegen. Sofort stoppt der Kampf, alle Augen auf den am Boden liegenden gerichtet. ,,Scheiße!“ schimpft einer der Nazis und packt seinen Kollegen unter den Armen. Sie ziehen ab und hinterlassen noch ein paar ,Grüße' . Da brechen die 8Punks in Jubel aus. Zwar haben sie auch so einiges abbekommen, aber das ist ihnen ziemlich egal, vorallem sind sie das schon gewohnt. ,,8 minderjährige Punker gewinnen im Kampf gegen 6 ausgewachsene Faschisten... .“ berichtet der Reporter. Er kommt zu Alex und fragt ihn: ,,Wie konntet ihr das schaffen? Ich meine ihr habt gewonnen... .“ ,,Gewonnen haben wir fürs Erste, richtig gewonnen haben wir erst wenn diese scheiß Faschos ausgerottet sind!“ antwortet Alex. ,,Wie konntet ihr sie fürs Erste so besiegen?“ ,,Faschos sind zu dumm um zu realisieren, dass sie gegen uns keine Chance haben. Sie waren vielleicht älter, aber das heißt gar nichts... !“ ,,Wie alt bist du denn?“ ,,15, so wie wir alle, zwei von uns sind noch 14, einer ist 16.“ ,,Okay... .“
Nach dem kurzen Interview setzen sie sich wieder ums Feuer, sie verbinden sich notgedrungen. Niko kommt beschämt zu Alex und setzt sich neben ihn. ,,Tschuldigung... ich hatte Schiss.“ ,,Macht nix, kann ich verstehen, hier, fühl' mal wie sehr ich zittere.“ sagt Alex und reicht ihm seine Hand. Niko hält sie, tatsächlich, Alex zittert stark. ,,Aber ich bin einfach abgehauen!“ schämt Niko sich. ,,Macht nichts, ehrlich! Wir haben es doch geschafft!“ ,,Bist du echt nicht böse oder so?“ ,,Nein!“ versichert Alex seinem Kumpel. Bis zum Abend ruhen sich die 8 noch aus, dann sehen sie zu, dass sie schnellstmöglich und so nahe wie es geht an die Bühne kommen. Das gelingt ihnen sogar. Die meisten Menschen die hier sind, haben seit einem Tag nur gefeiert oder länger und sind so schlapp, dass man einfach an ihnen vorbei kann. Schließlich steht die Clique ganz vorne am Gitter. Noch steht ,,Oomph!'' auf der Bühne. Kaum sind sie runter, stehen ,,Placebo'' oben. Das Gekreische wird wieder lauter, heisere Rufe.
Nachdem die Show vorbei ist, steht erstmal eine Pause an. Die Menge dünnt sich aus, manche müssen erbrechen, manche rasten aus und werden total aggressiv. ,,Lass uns sie abfangen!“ meint Alex. ,,Was?! Bist du verrückt?“ fragt Niko. ,,Du wolltest doch so nah es geht an sie ran oder? Komm!“ . Unweigerlich geht Niko mit Alex zum abgesperrten Bereich, wo die Tourbusse stehen. Sie stehen in der Nähe des Eingangs und warten, ganz an den Eingang kommen sie nicht ran, weil dort die Leibwächter verschiedenster Stars stehen. Da kommt die Band, jeder mit einem Handtuch über der Schulter und einer Wasserflasche in der Hand. Alex und Niko rennen auf sie zu und fragen nach einem Autogramm, sie haben Glück, die Rockstars unterschreiben auf einer Autogrammkarte und überreichen sie ihren beiden Fans. Dann entschuldigen sie sich, sie müssen weiter. ,,Man, die stecken vielleicht im Stress!“ meint Niko, dann umarmt er fröhlich Alex und sagt: ,,Danke, danke dass du mit mir abgehauen bist, danke dass du mich mit hierher genommen hast... !“ ,,Niko, ist ja gut! Bitte!“ lacht Alex. Sein Kumpel lässt wieder von ihm ab und sie gehen gemeinsam zu ihrem Platz zurück. Dort machen sie mit den anderen ab, dass sie schon mal zurück in die Stadt gehen, sie werden sich irgendwann wiedersehen. So haben sie es schon oft gemacht, so hat jeder seine Unabhängigkeit und kann hin wo er will. Meistens treffen sie sich an der Kirche beim Schnurren oder auf dem Marktplatz oder an anderen Stellen wieder, an denen sie oft rumhängen, der Bahnhof gehört natürlich auch dazu.
Alex und Niko laufen ein wenig müde zurück. Noch sind sie auf einem kleinen Stück Land, dort finden sie eine Hütte in der sie übernachten können. Ein alter, großer Schuppen. Zwei abgestandene, alte, ausgeblichene Sofas dienen als Schlafstätte. Sie legen sich auf jeweils ein Sofa und legen die Füße hoch. Entspannt und auch ziemlich müde liegen sie da. Ein warmer Wind weht durch den Schuppen und pfeift durch die Spalten in den Holzplanken. ,,Alex, noch mal danke!“ ,,Du musst dich nicht bedanken! Ich meine ich hatte nur die Idee, ja, aber... .“ . Niko setzt sich zu Alex und gibt ihm einen Kuss auf den Mund. Erstaunt sieht Alex seinen Kumpel an, er setzt sich auf und streicht sich durch seine hellblonden Haare. ,,Sorry.“ sagt Niko. ,,Ähm... schlaf' jetzt n bisschen.“ . Ohne weitere Worte legt Niko sich wieder auf das andere Sofa und dreht sich von Alex weg, er schämt sich. Alex berührt seine Lippen mit seinem rechten Zeigefinger und denkt zum Kuss zurück, dann legt auch er sich schlafen.
Kapitel 7
Mitten in der Nacht wird er wach, er ist hellwach, kein Anzeichen davon, dass er gerade noch tief und fest geschlafen hat. Er hört Niko leise wimmern und leise flüstern, so undeutlich, dass Alex es nicht verstehen kann. Er legt sich zu Niko und legt seinen Arm über ihn. Kaum liegen sie aneinandergekuschelt, schreckt Niko aus dem festen doch sanften Griff seines Kumpels hoch. ,,Hey, alles okay?“ fragt Alex. ,,Was? Alex?“ fragt Niko erschrocken in die Dunkelheit. ,,Ich bin hier.“ sagt Alex um ihn zu beruhigen. Niko umarmt ihn, zitternd und weinend. ,,Was ist denn?“ fragt Alex. Niko flüstert nur leise: ,,Ich will nie wieder zurück!“ . Da bemerkt Alex, das die Farben um sie herum verlaufen, es ist zwar dunkel, aber alles zerläuft uns Graue, Schwarze und auch die Reflektionen des Mondes auf dem Blech, welches draußen liegt verlaufen! ,,Was ist das?“ fragt Alex. Jetzt bemerkt auch Niko es, der hatte bis jetzt seine Augen geschlossen. Sie versuchen aufzustehen, aber der Boden unter ihnen scheint wegzusacken. Ihre Beine werden ganz weich und ehe sie sich versehen... liegen sie auf einem robusten Untergrund... Erde mit einigen Blättern und Gräsern, Waldboden. Alex setzt sich auf und sieht sich um, er bekommt einen Schreck als er in den Nachthimmel sieht und dort drei Monde, einen großen zwei etwas kleinere, entdeckt. Niko versucht gar nicht erst sich aufzusetzen, geschweige denn aufzustehen, er liegt einfach nur da und hat den rechten Arm über die Augen gelegt, er weint noch immer. ,,Niko, Niko! Hey, guck mal in den Himmel.“ sagt Alex begeistert, doch dann legt er sich neben seinen Kumpel und streichelt seine linke Hand. ,,Ist ja gut, Niko. Ich bin hier, er wird dir nichts tun!“ versucht er ihn zu beruhigen. Niko nimmt seinen Arm von den Augen und setzt sich auf, er sieht hoch, die drei Monde beeindrucken ihn, aber er spürt auch eine gewisse Angst, eine Ungewissheit an dem, wo sie sich befinden, in welcher Lage vorallem. ,,Wo sind wir?“ fragt er seinen Kumpel und wischt sich die Tränen weg. ,,Keine Ahnung, sag' du's mir!“ . Sie rappeln sich auf und sehen sich um, das helle Mondlicht ermöglicht ihnen, in einen tiefen Wald zu sehen. In einem See spiegelt sich das Licht. Der warme Wind streicht ihnen durch ihr Haar, es scheint fast so, als würde der Wind sprechen.
Kleine leuchtende, fliegende Elfen versammeln sich aufeinmal um die Jungs. ,,Ähm, Alex, was ist das?“ fragt Niko. ,,Sieht aus... als wären das... Elfen!“ meint Alex und pustet eine kleine Elfe von seiner Nase. Sie kichern und schwirren ihnen um die Ohren. ,,Ruhe! Kommt zurück!“ sagt eine besonders prächtige Elfe, die anderen hören auf sie. ,,Was habt ihr Tagediebe hier zu suchen? Hier im Elfenreich?“ ,,Gar nichts, wir wissen noch nicht einmal genau wie wir hier her gekommen sind... .“ versucht Alex zu erklären. ,,Eure Kleidung, euer Haar, sehr... ausgefallen... kommt ihr von den Roma, den Zintie oder seid ihr nichts davon?“ ,,Was sind Roma?“ fragt Niko. ,,Zigeuner... .“ erklärt Alex seinem Kumpel. ,,Wir kommen aus Berlin... ich schätze weit weg von hier... .“ spricht er zu den Elfen. Sie ist wohl die Königin. ,,Ihr wisst es nicht? Nun gut, wenn ihr Außerweltler seid... von welcher Welt kommt ihr?“ ,,Von der... Erde.“ sagt Niko misstrauisch. ,,Von der Erde? Komischer Name für eine Welt, auf Erde steht ihr... aber lasst mich euch einladen in unser Tal, dort werden wir euch erstmal vertraut machen mit dieser Gegend.“ . Die Jungs folgen den Elfen in eine kleine Grube, über der sich ein Netz befindet, dass bläulich leuchtet. Es soll zum Schutz dienen, damit nicht jeder einfach so in die Elfenstadt tritt. Die Jungs werden mit einer Art Blütenstaub beschüttet, dann können auch sie durch das Netz. Sie setzen sich, es ist alles sehr klein... eben für Elfen und nicht für Menschen gemacht. ,,Wir haben nicht oft Gäste, schon gar keine Menschen, da wir... nun, das ist eine andere Geschichte... .“ sagt eine aufgeregte Elfe zu den beiden Jungs. ,,Tia! Sie sollen ruhig vom Krieg um Tschandorra und Tjankas erfahren! Erzähle ihnen!“ befiehlt die Königin. Tia, also die Elfe, erzählt: ,,Vor langer Zeit lebten Menschen, Elfen, Trolle und andere Wesen friedlich zusammen, es gab blühenden Handel und gemeinsame Kirchen. Doch eines Tages kam es zu einem Glaubensstreik, die Menschen hielten an verschiedensten Göttern fest, hielten dennoch zusammen. Die anderen Wesen, wie zum Beispiel wir Elfen hier halten an nur einer Macht, der Macht des Waldes fest. Eine Magie die uns am Leben hält. Man betete nur noch getrennt nach Rasse und Glauben, die Freundschaft zwischen Menschen und uns klang ein wenig ab und man vertraute ihnen immer weniger. Doch als sich dann auch noch die verschieden Religionen der Völker einmischten und sich immer mehr bewiesen wurde, überschlug sich das Ganze und die Menschen wollten ein reines Land erschaffen, sie meinten es würde für jede Rasse zu Gute kommen. Wir wollten unsere Städte, unsere Heimat nicht einfach im Stich lassen, alles was wir uns seit Jahrzehnten aufgebaut hatten einfach so dahinwelken lassen, also holten wir uns Unterstützung bei größeren Waldwesen, die uns, falls es zum Krieg kommen sollte, beistehen sollten. Wir fanden genügend Verbündete und schufen gemeinsam ein großes Heer. Doch der Schlag der Menschen traf uns so heftig, dass wir zerstreut wurden. Viele unserer Hauptstädte wurden niedergemacht. Die Menschen allein hätten uns nicht besiegen können, bei der Stärke die wir mit den anderen Wesen aufbrachten, doch sie hatten ebenfalls Unterstützung von Ranen, Foleks und noch einigen anderen Wesen, welche sie um ihren Willen beraubt haben. Jetzt befinden wir uns im Krieg, der Handel ist völlig zum erliegen gekommen und wir müssen ständig neues Gebiet zum Siedeln finden um nicht von der Gier nach Besitz der Menschen erschlagen zu werden.“ . Während die Zofenelfe dies erzählt hat, haben sich alle Elfen des ,Tals' um die Jungs versammelt. Die Königin und ihr Gatte schweben vor, der König bedeutet Tia, dass es genug sei und sie sich zu den anderen begeben soll. Dann sagt er: ,,Ja ja, schon eine traurige, bittere Zeit. Doch wir lassen uns nicht von der primitiven Menschheit unterkriegen! Wir werden siegen! Vorerst allerdings, sollten wir uns vorstellen, ich bin König Vant und das ist meine Getreue Gattin Nujemné. Wie heißt ihr beide?“ ,,Ich heiße Alex und das ist mein Kumpel Niko.“ ,,Eine sehr schöne Ausdrucksweise hast du ja, was genau ist ein Kumpel?“ fragt der König. Eine wohl darüber wissende Elfe kommt aus dem Volk hervorgeflogen und flüstert es dem König ins Ohr. ,,Oh! Na dann... wir können euch leider nichts anbieten, weder zu Essen noch zu Trinken da wir uns von wesentlich kleineren Mengen ernähren, als ihr es zu tun gebraucht... aber lasst euch gesagt sein, dass ihr hier herzlich willkommen seid, so lange ihr keine bösen Absichten gegen uns und unsere Freunde und Verbündeten hegt.“ sagt der König. Die Königin nickt zufrieden. ,,Vielen Dank, aber ich denke wir sollten erstmal diese Welt und ihre Sitten kennen lernen, bevor wir uns gleich in ein Abenteuer stürzen.“ meint Alex. Niko nickt zustimmend. ,,Erstmal benötigt ihr die richtige Ausrüstung, wir werden morgen früh weiter ziehen und können euch so leid es mir tut nicht mitnehmen, da es zu auffällig und zu aufwendig wäre euch zu lehren und sich um uns zu kümmern... vorallem... .“ ,,Gibt es hier in der Nähe eine Möglichkeit uns auszurüsten?“ fragt Alex. ,,Natürlich, folgt dem Pfad nach Süden, dort trefft ihr auf eine Stadt der Menschen... aber nehmt euch in Acht und lasst euch nicht von ihrer getriebenen Freundlichkeit beeinflussen. Sie versuchen nur, euch als Werkzeuge gegen uns zu benutzen. Sie werden vorerst denken, ihr seid unwissende Roma, Zintie oder Magier so wie ihr ausseht. Versucht also, nicht aufzufallen und mischt euch nicht in die Angelegenheiten derer ein.“ . Die Jungs verabschieden sich, lassen sich die südliche Richtung zeigen und setzen ihre ersten Schritte: ,,...in ein Abenteuer!“ schwärmt Niko begeistert. Sie laufen einen Hügel hoch, dahinter sind einige Felder und dann eine Stadt hinter hohen, dicken Mauern. ,,Wow, ich habe schon vieles geträumt... aber das hätte ich mir nicht erdenken können zu träumen.“ meint Alex. Die Stadt ist wirklich ein majestätischer Anblick, hohe, starke Bauten, dunkelgrauer Stein... eine mittelalterliche, schöne Stadt. Nach 5Minuten betreten die Jungs die Stadt, die Wachen schlafen und erleichtern das Nichtauffallen. Die beiden gehen durch die Straßen. Es ist nicht viel los, nur hier und da lässt sich jemand sehen. ,,Wir fallen echt auf, sind ja mitten im Mittelalter gelandet!“ meint Niko. ,,Da! Ein Waffenschmied!“ sagt Alex und deutet auf eine offene Hütte in der sich ein Amboss, ein Schmiedeofen und anderes Werkzeug eines Schmieds steht. ,,Sollten wir uns nicht erstmal vernünftige Klamotten besorgen?“ fragt Niko ihn. Sein Kumpel stimmt zu und sie gehen weiter in die Stadt, irgendwann entdecken sie eine kleine Schneiderei in der so einige Kleidungsstücke ausgehängt sind. Allerdings hat die Schneiderei geschlossen, kein Wunder, es ist ja auch erst 3Uhr morgens. ,,Was jetzt?“ fragt Niko. ,,Keine Ahnung, ... einbrechen?“ ,,Dann machen wir uns ja gleich schon kriminell hier!“ . Alex nimmt sich sein Klappmesser und macht sich am Schloss zu schaffen. ,,Wenn wir aber anderwertig auffallen, landen wir mindestens so schnell auf dem Scheiterhaufen!“ meint er. Das Schloss ist schnell geknackt, Alex und Niko gehen schnell rein, schnappen sich ein paar Klamotten und verlassen die Schneiderei wieder. Alex sorgt dafür, dass keine Spuren hinterlassen werden. Dann laufen sie zügig zurück, Richtung Schmied. In einer Gasse ziehen sie sich um. Alex behält sein schwarzes, zerfetztes T-Shirt an und:


Niko behält seine schwarze, schlanke Hose an und zieht über ein langes, weißes, dünnes Hemd noch ein dunkelbraunes Hemd drüber. Er zieht sich dazu noch Stiefel wie in Abbildung oben an, nur in schwarz. ,,Cool... und jetzt?“ fragt Niko. ,,Jetzt? Jetzt gehen wir zum Schmied.“ ,,Der pennt doch!“ beschwert Niko sich wieder. ,,Achwas, ein paar Messer wird er wohl in seinem Sortiment haben, die wir ihm abluchsen können. Schwerter holen wir uns dann, wenn es hell ist.“ ,,Wenn wir bis dahin nicht schon aufgewacht sind meinst du... .“ meint Niko. Also gehen die beiden zum Schmied. Als sie fast dort angekommen sind, müssen sie einer Kutsche aus dem Weg gehen. ,,Sicher dass das ein Traum ist?“ fragt Alex. ,,Denkst du etwa, dass wir real in eine andere Welt gekommen sind? Vielleicht hat man uns auch einfach so Sy-Fy-Brillen aufgesetzt und wir liegen noch im Schuppen... oder wir schlafen nur!“ ,,Aber das ist so real, ich meine... es kann doch durchaus sein, dass es noch andere Welten gibt da draußen!“ ,,Das schon... aber warum dann so mittelalterlich?“ ,,Keine Ahnung, wer hat denn festgelegt, dass andere Welten hochentwickelte Völker haben, die auf Flugrollern durch die Gegend flitzen?“ fragt Alex. Er muss dabei ein wenig schmunzeln. ,,Ja, du hast Recht. Es wäre schön, wenn das hier real wäre... dann könnte ich mir sicher sein, dass mein Vater mich nicht findet... aber lass uns weiter!“ . Die beiden finden in der offenen Werkstatt ein Wurfmesser-Set, damit können beide gut umgehen, es ist nicht schwer zu verstecken und leicht. Beide rüsten sich mit dem Gleichen aus:


Danach sehen sie zu, dass sie aus der Stadt kommen. Kaum sind sie draußen rennt Niko los. Alex rennt ihm hinterher, sie rennen in den Wald zurück. Alex kommt gerade über den Hügel gerannt, da springt Niko ihn an und reißt ihn mit sich zu Boden. Niko liegt auf seinem Kumpel und sieht ihn lächelnd an. Alex streicht Niko ein Blatt aus dem etwas abgeklungenem, hellblauen Haar. Niko genießt das und schleißt die Augen. ,,Ich bin aber nicht... .“ ,,Ich weiß!“ unterbricht Niko ihn und steht auf, er zieht Alex an seiner rechten Hand hoch. ,,Wo sollen wir jetzt hin?“ fragt Niko. ,,Also ich würde ja sagen im Wald hausen mehr Monster als in einer Stadt oder so.“ ,,Sollen wir wieder zurück, auf der Straße schlafen? Die werden uns bestimmt als Landstreicher, Tagediebe ansehen und uns wie... ähm... Marie und... wie die beiden von Tür zu Tür schicken!“ ,,Josef und Maria!“ verbessert Alex ihn. ,,Schon gut! Ich habe die Weihnachtsgeschichte nur einmal von der Grundschule aus gesehen, in der Kirche.“ . Sie entschließen sich am Waldrand entlang zu gehen, vielleicht finden sie irgendwo eine verlassen Hütte oder ein Dorf, das ihnen freundlich gesinnt ist und tatsächlich, ein kleines Dorf nimmt sie auf. Zwar wird heftig über Nikos Haare diskutiert und getratscht, doch sonst... . Alex und Niko schlafen zusammen in einem Einzelbett. Niko kuschelt sich wieder an seinen Kumpel. Am Morgen wacht der zuerst auf und legt vorsichtig den Arm von Niko zur Seite, dann steht er auf und sieht in den Spiegel der an der Wand hängt. Seine Haare sind durcheinander und eine Frisur ist gar nicht erst draus zu erkennen. ,,Alex?“ fragt Niko, der gerade wach geworden ist. ,,Glaubst du, dass die Gesetze hier auch herrschen?“ fügt er hinzu. ,,Keine Ahnung, wir werden es sicher noch erfahren... glaubst du jetzt doch, dass wir hier in einer realen Welt sind?“ ,,Ich hoffe es... .“ antwortet Niko leise und dreht sich von der Seite auf den Rücken. Es klopft an der Tür. Niko bittet rein und ein Junge kommt rein. ,,Ich soll euch ausrichten, dass das Frühstück bereit steht.“ ,,Ja, wir kommen gleich!“ meint Alex. Beim Verlassen des Raumes sieht der Junge noch einmal zu Niko und lächelt unsicher. Niko behält es für sich. Nach ungefähr 5Minuten kommen die Jungs schließlich runter zum reich gedeckten Frühstückstisch. Sie haben sich vorhin noch Wasser ins Gesicht geschlagen und haben sich die Schuhe angezogen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen die beiden raus und schlendern durch das Dorf. ,,Cool, wie im Mittelalter!“ sagt Niko. Alex ist die ganze Zeit bei den Gedanken, dass er ein Schwert besitzen will, aber wie kommt er daran? A: Er braucht einen Schmied und B: Er braucht das Geld dafür... und die Währung hier ist anders, als die in der anderen Welt. Hier wird nämlich mit Tarus bezahlt. Da klingt Alex ein metallenes Klirren in den Ohren, in diesem Dorf gibt es einen Schmied! Alex sieht sich um, er entdeckt eine offene Werkstatt indem ein Schmied, ein kräftiger, großer Mann so um die 40 mit einem großen Hammer auf ein rotglühendes Stück Metall schlägt. Er sieht auf und lächelt Alex zu, er winkt ihn zu sich. ,,Ich habe gesehen, dass du kein Schwert hast! Sehr ungewöhnlich für einen solchen wie du es bist.“ meint er und wischt sich den Schweiß von der Stirn. ,,Wer bin ich denn?“ fragt Alex. ,,Du, du bist doch sicher einer dieser Banditen, die im Wald auf die Goldtransporte aus sind!“ ,,Ich weiß noch nicht einmal von denen!“ sagt Alex und setzt sich auf eine Holzkiste. ,,Wie gesagt, es sind Banditen, eigentlich Männer edlen Blutes, doch haben sie ihren Sinn fürs Fromme und ihr Hab und Gut vergeben um gegen den König zu rebellieren, dem sie einst dienten.“ ,,Also waren es Ritter?“ fragt Alex. ,,Ja, die berühmtesten und stärksten des Landes. Sie wurden vom König höchstpersönlich auf besondere Missionen gesandt.“ erklärt der Schmied. Niko gesellt sich zu ihnen, Alex fragt: ,,Warum haben sie sich denn vom König losgesagt?“ ,,Ihnen gefiel die Unterstützung des Königs gegenüber der neuen Gesetze nicht, die gegen Schwule und Zigeuner, also nahmen sie die Missionen vorerst zu höheren Preisen an und wurden wählerisch. Später dann, als der Krieg zwischen Tschandorra und Tjankas begann... und sie kamen alle aus Tschandorra, sagten sie sich letztendlich ganz von ihm los.“ ,,Ah, was hat das mit Tschandorra und Tjankas eigentlich genau zu tun? Was ist das genau?“ fragt Niko. ,,Das kann ich euch nicht erklären, da müsst ihr schon einen Magier fragen oder einen Geist... teilweise wissen auch die Zigeuner Bescheid.“ ,,Na gut, danke!“ sagt Alex und steht auf. ,,Ich kann dir momentan zwar keines verkaufen, aber ich rate dir, besorge dir schnellstmöglich ein Schwert, da draußen wirst du eines benötigen.“ rät der Schmied Alex noch, er fügt noch hinzu, dass er bald ein Schwert verkaufen kann, dann verabschieden und bedanken sich die Jungs und gehen weiter durchs Dorf. ,,Echt interessante Storys!“ meint Niko. Alex stimmt dem zu, dann schlägt er ein anderes Thema ein: ,,Wir müssen uns irgendwie Geld verdienen!“ . Dem wiederum stimmt Niko zu. Die beiden erkundigen sich bei den Bauern und helfen ein wenig auf dem Feld mit. Am Ende des Tages haben sich beiden jeweils 5Denier verdient. Sie wissen nicht genau, was es mit Denier und den anderen Münzen auf sich hat, sie haben keine Ahnung wie viel sie gerade besitzen. Die beiden Jungs fragen den Hausherren, den Wirt der Kneipe in der sie zur Zeit wohnen. Der schickt sie auf den Dachboden, dort müssten seiner Meinung nach genug Bücher liegen, aus denen sie Informationen bekommen können. Alex und Niko befolgen seinen Rat und auf den Dachboden, dort sitzt der Junge, der sie am Morgen zum Frühstück geholt hat. Er sitzt auf einem Strohballen, zwischen Kerzenlicht und Bücherstapeln und liest einen dicken Wälzer. ,,Ähm, der Wirt hat gesagt, dass wir hier oben vielleicht was über die Währung und so lernen können.“ meint Niko. ,,Klar, kommt her! Ich suche euch das Buch raus!“ . Die beiden setzen sich zu dem Jungen und bekommen ein schmales Buch von ihm. ,,Da steht nur uninteressantes Zeugs drin, die letzte Seite ist für euch interessant, der Rest ist so alt... .“ meint der Junge und senkt seinen Blick wieder auf die Buchstaben in dem Buch auf seinem Schoß. Alex schlägt die letzte Seite auf. Tatsächlich, dort befindet sich eine ausführliche Tabelle über die Währung, die Münzwerte. Es ist eine Art Karte zum Aufklappen:
Währung

Art des Zahlungsmittels
Währung wie:
Pfenn
1ct pro Stück
Batzen
10ct pro Stück
Brak
20ct pro Stück
Gulden
50ct pro Stück
Denier
1€ pro Stück
Genovio
10€ pro Stück
Guldiner
20€ pro Stück
Ecu
50€ pro Stück
Florat
100€ pro Stück
Gros
500€ pro Stück



Auf den Rückseiten der Münzen wurden nach einiger Zeit die Wertzahlen eingraviert, um das zahlen und zählen zu erleichtern.

Beschreibung der einzelnen Münzen

Name der Münze
Beschreibung
Pfenn
Aus einfachem, viel vorhandem Bronze
Batzen
Aus einfachem Metall, welches als Nebenprodukt bei der Silberförderung entsteht
Brak
Einfaches Bronze-Silbergemisch
Gulden
Einfaches Goldbronze
Denier
Einfaches Silber-Bronzegemisch
Genovio
Silber-Bronzegemisch
Guldiner
Silber
Ecu
Gold-Silbergemisch
Florat
Gold
Gros
Hochwertiges Schwefel-Silbergemisch

Allgemein wird die Zahlung in Pfenn (alle ct-Werte) , Denier (alle €-Werte) und Floren (alle €-Werte ab 100€) verstanden.
Beispiel: ,,Das macht 65 Denier und 5Pfenn!" (Bezahlt wird mit einem Ecu, einem Genovio, 5 Denier und 5Pfenn)
oder: ,,Das macht 4 Floren* und 5 Denier!" (Bezahlt wird mit 4 Floren und 5 Denier)
Man fast alle Werte unter dem Begriff Tarus zusammen.
Beispiel: ,,Die Währung in diesem Lande nennt sich Tarus."



*versteht sich in Florat-Stücken

Alex und Niko wissen nun, dass es mit dem Rechnen so ist wie in ihrer Welt und hinten steht ja auch noch mal der Wert der Münze drauf, also ist es nicht so schlimm, falls sie mal vergessen, was was war.
,,Seid ihr jetzt schlauer?“ fragt der Junge lächelnd. ,,Jabb, danke!“ sagt Niko. ,,Wie heißt du eigentlich?“ fragt er dann. ,,Mika und ihr?“ ,,Ich bin Niko und das ist Alex.“ ,,Habe ich noch nie gehört die Namen... aber naja, wollt ihr noch hier bleiben oder seid ihr schon müde?“ ,,Ich glaube ich gehe jetzt schlafen... .“ meint Alex und streckt sich, kurz darauf steht er auf und geht schlafen. ,,Und du?“ fragt Mika Niko. ,,Ich bin noch hellwach! Keine Ahnung, eigentlich müsste ich müde sein von der Arbeit auf dem Feld, aber ich weiß auch nicht... .Was liest du denn da?“ ,,Ach, nur so eine Geschichte über Drachen und so... . Habe jetzt auch keine Lust mehr zu lesen... .“ . Mit diesen Worten legt er das Buch zur Seite und streift sich durch sein hellbraunes Haar. ,,Woher kommt ihr?“ fragt er schließlich. ,,Aus... Berlin... sehr weit weg von hier.“ ,,Habe ich noch nie gehört!“ ,,Sage ich ja, weit weg... aber erzähle mir mal was über diese Welt hier. Wie groß ist sie, wie viele Kontinente und so.“ ,,Äh, kommst du von einer anderen Welt?!“ ,,Wäre das schlimm?“ ,,Nein... für mich nicht, aber wenn Gelehrte, der König, die Kirche... oder irgendjemand anderes es erfährt, dann wirst du wohl als Hexer oder so angesehen und behandelt.“ ,,Kann ich dir was anvertrauen?“ ,,Klar!“ ,,Ja, Alex und ich kommen von einer anderen Welt, von der Erde. Deshalb müssen wir versuchen uns hier einzufinden.“ ,,Wie seid ihr denn hier her gekommen?“ ,,Keine Ahnung, die Farben um uns herum sind verlaufen und dann... waren wir hier.“ ,,Sehr merkwürdig, aber ich erzähle dir was von dieser Welt... also, sie ist sehr groß, sie hat 10Kontinente... .“



Kapitel 8
Am Morgen wacht Niko auf und als er die Augen öffnet, sieht er Stroh und Bücher. Durch ein kleines Fenster im Dach kommen die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen geschienen.
Niko spürt, wie ihm jemand sein Haar streichelt, erst genießt er es, doch kaum ist realisiert er es komplett, schreckt er hoch und dreht sich um. Mika liegt hinter ihm auf dem Strohballen. ,,Mika! … .“ sagt Niko schnell und überrascht. Dann steht er auf und geht ohne weitere Worte nach unten. Er steuert auf die Kammertür zu, in der er und Alex schlafen. Der kommt gerade raus, die beiden stoßen fast zusammen. Niko flüstert seinem Kumpel zu: ,,Mika ist schwul!“ . Überrascht sieht Alex ihn an: ,,Und?“ ,,Ich habe oben geschlafen und er lag an mich gekuschelt!“ ,,Aber da läuft nix oder doch?“ ,,Nein!“ versichert Niko ihm und zieht sich Stroh aus den Haaren. ,,Lass uns erstmal frühstücken!“ schlägt Alex vor. Diesen Vorschlag findet Niko sehr gut, denn er hat Hunger. Mika kommt gerade die Treppe runtergelaufen, als Niko sich ein Stück Brot mit Marmelade komplett in den Mund schiebt. ,,Morgen.“ grüßt Mika ein wenig niedergeschlagen und geht aus dem Haus. Niko sieht Alex kauend an, schluckt, trinkt Milch hinterher... und muss dann über sich selbst lachen. Das mit Mika hat er völlig verdrängt. ,,Geht's noch?“ fragt Alex ihn, muss dann aber selbst lachen. Die beiden gehen nach dem Frühstück raus, sie haben vor ein wenig reiten zu üben, beide saßen erst einmal auf einem Pferd und das ist schon 4Jahre her! Da werden auf einmal alle Kinder und junge Mädchen ins Haus geschickt. Soldaten des Königs kommen in das Dorf geritten, ein japanisches, 8jähriges Mädchen schafft es nicht mehr zur Haustür und steht dem Pferd des Vorrausreitendem aufeinmal entgegen. Der Mann steigt vom Pferd und lächelt auf das kleine Mädchen herab: ,,Na, was machst denn du hier?“ ,,Ich habe gerade gespielt!“ antwortet das Mädchen. ,,Du kommst nicht von hier, richtig? Kommst du aus... Japan?“ fragt der Mann, der wohl der Sheriff der Gegend ist. ,,Wieso willst du das wissen?“ fragt das Mädchen. Da kommt ein anderes ebenfalls japanisches Mädchen angelaufen, sie ist so um die 14. ,,Wir sind hier aufgewachsen! Wir haben ein Aufenthaltsrecht, vom König höchstpersönlich unterschrieben!“ unterbricht sie ihn. ,,Misch dich nicht ein!“ schimpft der Sheriff, ,,Ihr kommt aus Japan, der König unterzeichnet keine Ketzeranfragen!“ ruft er und zieht sein Schwert die beiden Mädchen wollen abhauen, doch die Helfer des Sheriffs halten sie fest. ,,Hey!“ ruft Alex ins Geschehen. Er steht neben dem Sheriff, der dem Ruf nach zu ihm sieht, wirft ihm ein Tuch ins Gesicht und schlägt ihm seine rechte Faust im Hacken unter das Brustbein. Die anderen beiden Männer stürzen sich sofort auf Alex und schlagen auf ihn ein.Alex stellt sich gerade hin, weicht den Schwertern der Männer aus, hält sich dann knapp am Boden, dreht sich und hält dabei sein Bein ausgestreckt. Darüber stolpern die Helfer des Sheriffs. Alex tritt einem in die Seite, dass er zum Aufstehen nicht genug Luft hat und dem anderen tritt er den Bauch, was ungefähr die gleiche Wirkung erzielt. ,,Ich hasse Rassisten!“ schimpft Alex und spuckt dem nach Luft schnappenden Sheriff auf die Jacke. Die beiden Mädchen sehen Alex an, als wäre er ein Geist. ,,Danke... .“ sagt die ältere leise. ,,Ihr müsst verschwinden!“ meint er zu ihnen. Die Mädchen deuten auf eine Kutsche die gerade angeprescht kommt. ,,Kommt ein wenig zu spät.“ meint die ältere. Die Kutsche hält, die Tür springt auf, ein Mandarin sitzt innen, die Mädchen steigen ein und schließen die Tür von innen. Der Kutscher schreit: ,,Hey!“ und die Pferde galoppieren los. Der Sheriff und seine Helfer rappeln sich wieder langsam auf, während alle anderen der Kutsche nachsehen. Kurz darauf sehen sie den Pferden und ihren Reitern hinterher. ,,Feiges Schwein!“ meint Alex und lässt sein Genick knacken. Niko kommt angelaufen und fragt seinen Kumpel, ob alles in Ordnung sei. Der nickt. Da jubeln die Dorfbewohner aufeinmal los. Der Schmied kommt zu den Jungs gelaufen und lacht: ,,Na denen hast du aber ganz schön Beine gemacht! Zum Dank schenke ich euch beiden kostenlos jeweils ein Schwert!“ ,,Cool!“ sagt Alex. ,,Wurde auch mal Zeit, dass... wie alt bist du?“ fragt der Schmied. ,,15!“ antwortet Alex und lächelt. ,,Was war das für eine Art Kampf?“ fragt der große Mann. ,,Kung-Fu!“ antwortet Alex wieder.
Am Abend sitzen die beiden auf Pferden, ausgerüstet mit Schwertern und Messern stehen sie vor einer Traube von Menschen. Sie geben den beiden noch Essen mit und Glückwünsche. Alex und Niko haben ihnen erzählt, dass sie den König jetzt schon verachten, wenn er so etwas zulässt und so handelt. Die Dörfler fanden es so mutig und gut, dass sie den beiden unbedingt helfen wollten, zu verschwinden, bevor der Sheriff mit mehreren zurückkommt und sie findet. ,,Dann mal los!“ sagt Alex zu seinem Kumpel. Sie reiten los und winken den Dörflern noch ein paar mal zu, bevor sie sich ganz umdrehen und davon reiten. Die beiden können sich schon sehr gut auf dem Pferd halten, da sie am Tag geübt haben, das war sehr lustig, denn erst ist Niko an statt auf das Pferd über das Pferd gestiegen... gefallen... und Alex viel immer wieder runter, wenn es in den Trab überging. ,,Das war ja schon mal ein guter Einstieg! Das ist ironisch und unironisch gemeint!“ sagt Niko. ,,Wieso?“ fragt sein Kumpel ihn. ,,Na, wir haben uns Feinde eingehandelt und haben Freunde gewonnen!“ meint Niko und streicht Dreck von seiner Hose. ,,Ja, du hast Recht... aber ich glaube in diesem Falle ist der Feind stärker!“ sagt Alex. Sie kommen an einem See an, sie lassen ihre Pferde davon trinken und nehmen sie am Strick, sie gehen ein wenig nebenher. Da leuchtet hinter ihnen aufeinmal etwas hellblau. Sie drehen sich um und sehen wie aus dem Wasser hellblaue Leuchtkugeln steigen, das Wasser leuchtet genauso. ,,Wow!“ staunt Niko leise. Die Kugeln steigen zum Himmel und lösen sich in circa 20Metern Höhe auf, sie zerplatzen und ein feiner Nieselregen fällt zurück in den See. Da brechen Vögel aus den Bäumen drumherum, es sind weiße, große Eulen. Sie fliegen um den See herum und ab und zu fliegt eine durch die blauen Lichter. ,,Was, wie und warum?“ fragt Alex. ,,Ist doch egal, sieht doch irre aus!“ meint Niko. Eine Eule setzt sich auf einen Baumstumpf vor den Jungs und sieht sie an. Die Pferde sind nicht wie erwartet weggaloppiert, nein, sie stehen nur da und grasen. Die Eule gesellt sich wieder zu den anderen und gemeinsam fliegen sie über das Blätterdach, aus der Sichtweite der Jungs, davon. Das Licht lässt nach und dann ist der See wieder unscheinbar und ruhig. ,,Okay, das ist... .“ ,,Extraordinär?“ ergänzt Alex. Sie sehen in den See, doch viel ist da nicht zu sehen, der Mond... die Monde sind heute hinter dichten Wolken verdeckt und die Sterne bieten nicht genügend Licht um auf den Grund sehen können. ,,Lass uns weitergehen... .“ meint Alex. Neugierig aber, drängt Niko sein Pferd dazu noch einmal davon zu trinken, es berührt das Wasser mit seiner Schnauze, aber nichts passiert. Niko taucht seinen Finger ins Wasser und probiert selbst. ,,Ganz normal.“ resultiert er und folgt Alex, der sich schon auf sein Pferd gesetzt hat und langsam losgeritten ist.
Sie schlagen auf einer Lichtung auf und sitzen dann dort am Feuer. ,,Ich kann's immer noch nicht glauben! Wir sind tatsächlich in einer anderen Welt... das ist Wahnsinn!“ ruft Niko aufeinmal. Vor Schreck lässt Alex fast sein Brot fallen, welches er sich gerade in den Mund schieben wollte. ,,Das merkst du ja schnell... .“ sagt Alex kalt. Niko setzt sich neben ihn und sieht ihn an. ,,Alles klar?“ fragt Niko ihn, weil er überrascht von Alex' Coolness ist. Da legt Alex das Brot zur Seite und wuschelt Nikos Haare durch. Sie raufen herum und lachen. ,,Komm, komm, hör auf! Das kitzelt!“ ruft Niko und lacht. Als Alex sich dann zurück ans Feuer setzt und erneut sein Brot aufnimmt um es zu essen, fällt ihm ein, dass er etwas sagen möchte: ,,Ja, ist schon cool! Ich meine wie viele... wenige Menschen haben das Glück hier her zukommen? Die jetzige Raumforschung hat noch nicht mal ein Anzeichen von einem bewohnbaren Planeten entdeckt.“ . Endlich kann er sein Brot in Ruhe essen. Niko liegt noch hinter ihm und hält sich den Bauch. ,,Ich kann nicht mehr!“ sagt er und schleppt sich neben seinen Kumpel, der soeben sein Brot aufgegessen hat. ,,Du Fresssack!“ meint Niko... aber stopft sich selbst ein Brot rein. Nachdem sich die beiden noch ein wenig unterhalten haben, legen sie sich schlafen.
Als Niko mitten in der Nacht die Augen öffnet, sieht er eine große Pfote vor sich. Er bleibt still liegen, aber es fällt ihm schwer. Die Pfote gehört zu einem übergroßen Säbelzahntiger, er ist schwarz und seine Augen leuchten rot. Niko zittert am ganzen Körper, langsam greift er zu seinem Schwert, er versucht über seinen Schatten, seine Angst hinwegzuspringen und ruhig zu bleiben, nicht zu schreien, aber als er hinter sich nach seinem Schwert greifen will, spürt etwas anderes. Nikos Herz schlägt schneller, es ist die kalte Hand eines Menschen. ,,Ich bin's Niko.“ flüstert ihm dann aber eine wohlbekannte Stimme ins Ohr. ,,Alex.“ flüstert Niko. ,,Bei drei springen wir auf und schreien!“ meint Alex. Niko weiß zwar nicht, was das bringen soll und bringen wird, doch trotzdem willigt er mit einem Kopfnicken ein. Das große Raubtier läuft auf der Lichtung herum und schnüffelt an ihren Sachen. Alex beginnt zu zählen, bei drei springen sie auf und schreien so laut sie können. Die Raubkatze bekommt solch einen Schreck, dass sie davonrennt. ,,Komm, schnell!“ sagt Alex. Gemeinsam klettern sie auf einen Baum, das können sie sehr gut, schließlich haben sie an einigen Sommertagen nichts anderes gemacht. Auf der Hälfte angekommen setzen sie sich auf einen dicken, starken Ast und sehen nach unten. Der Säbelzahntiger kommt zurück, das Mondlicht scheint auf die Lichtung, das Muskelspiel zeichnet sich auf dem starken Körper der Raubkatze. Niko greift nach Alex' Hand: ,,Ich habe Angst!“ sagt er leise. ,,Wenn sie uns nicht sieht, wird sie uns auch nichts antun!“ . Da sieht das Raubtier zu ihnen hoch und faucht. ,,Scheiße!“ sagt Niko. Der Tiger setzt sich zwar vor den Baum, aber klettert nicht hoch. Schließlich rennt sie davon. Alex fragt: ,,Wo sind unsere Pferde?“ ,,Die standen doch da!“ meint Niko und deutet auf einen Baumstumpf, an dem noch abgerissene Stricke hängen. Die Jungs klettern wieder runter, Niko nimmt sich sein Schwert und gibt Alex Rückendeckung. Der folgt einer Blutspur, mit ungutem Gewissen. ,,Niko, komm mal hier rüber!“ sagt er schließlich, als er an einem Graben angekommen ist. Niko kommt angelaufen, geht dann aber wieder ein paar Schritte zurück. Beide Pferde liegen tot im Graben, der Bauch ist angefressen und die Gedärme quillen heraus. Alex und Niko gehen zum Lager zurück, sie entschließen sich den Rest der Nacht oben in der Baumkrone zu verbringen.
Als Alex dort aufwacht, sieht er über alle anderen Bäume hinweg, über Felder und Flüsse einer kleinen Stadt entgegen. Mit: ,,Niko, ein Drache!“ , was allerdings ein Scherz ist, weckt er seinen Kumpel. ,,Wo?“ fragt Niko aufgeregt. ,,Quatsch! Ich habe dich verarscht! Aber guck mal, ist das nicht eine irre Aussicht?“ . Niko stellt sich hin und sieht in die Ferne. ,,Ja.“ sagt er leise. Nachdem sie den Baum wieder runtergeklettert sind, gehen sie einem Pfad, bis hin zu einer Sandstraße, welcher sie dann wiederrum folgen. Die Straße führt in die kleine Stadt, die sie von dem Baum aus gesehen haben. Diese Stadt jedoch ist viel kleiner und ärmer, als die in der sie zuerst waren. Sie scheint noch ärmer als das Dorf zu sein. ,,Was für ein Kaff!“ meint Niko, als sie kurz vorm Eingang, der aus einfachen, alten, kaputten Holzpalisaden und einem ebenso hölzernen Eingangstor besteht. Das einzige, was deutlich macht, dass es eine Stadt ist, ist der Marktplatz und die kleine Burg. Alex und Niko gehen auf den Marktplatz. Alle sehen sie mit verachtungsvollen und auch mit misstrauischen Blicken an. ,,Was sehen die uns alle an?“ fragt Niko. ,,Keine Ahnung, frag sie doch!“ meint sein Kumpel und lächelt. ,,Sehr witzig, ich glaube wenn ich auf jemanden hier zugehe, dann rennt er schreiend weg... so kommt es mir jedenfalls vor. Warum sind wir hier eigentlich?“ ,,Wir brauchen Pferde und was zu Essen, das blöde Vieh gestern Nacht hat uns alles weggefressen!“ ,,Aber lass uns schnell machen, ich wir hier weg!“ . Sie finden einen Pferdestall mit Koppel. Darauf stehen 7Pferde, zwei Schimmel, drei Rappen und zwei schwarze, stämmige Friesen. Auf diese beiden haben die Jungs es abgesehen, sie gehen auf den Mann zu, der gerade aus dem Stall kommt und Alex fragt: ,,Wie viel für die beiden schwarzen Friesen?“ . Der Mann sieht sie nur erstaunt an, dann lacht er: ,,Ihr werdet kein Geld für sie haben! Ihr Landstreicher!“ ,,Hey, wir sind keine Landstreicher ja?“ meint Alex, natürlich mit einem Hintergedanken. Er nimmt den Mann zur Seite und flüstert ihm: ,,Wenn ich dir etwas verrate, was noch kein anderer weiß, außer der König, dann bekomme ich einen deiner schwarzen Friesen!“ ,,Th, was sollte ich mit solch einer Information anfangen?“ fragt der Mann. ,,Ich und er sind Spione des Königs... wenn du weiter leben willst, dann wäre die Information nicht gerade unwichtig!“ ,,Was? Na gut, erzähl!“ ,,Bekomme ich dann ein... .“ ,,Ja, bekommst du!“ sagt der Mann genervt. ,,Also, unser Auftrag ist es, diese Stadt zu erkunden und für eine Wiederbelebung vorzubereiten, damit der Handel und die Wirtschaft hier wieder blüht, damit man schon von weitem sieht, welch ein Prunk hinter den baldigen, starken Mauern herrscht!“ ,,Das ist ja schön und gut, aber... .“ ,,Damit das stattfinden kann, sollen alle noch hier lebenden umgebracht werden. Zuerst sollt ihr in ein anderes Dorf gesiedelt und dann bei einem nächtlichen Überfall von vom König engagierten Banditen umgebracht werden!“ ,,Wann?“ ,,In einem Monat.“ ,,Na gut, nimm dir das Pferd!“ . Alex winkt Niko zu und meint in strengem, aber achtungsvollem Ton, er solle das erste Pferd holen. ,,Noch etwas?“ fragt der Mann. ,,Ja, schließlich will ich noch das andere schwarze Pferd!“ ,,Wenn du es haben möchtest, dann musst du mit einem Messer den Apfel treffen!“ sagt der Mann, geht zu einem Obststand, nimmt sich von dort einen Apfel und stellt ihn auf eine Kiste vor einem Baum. ,,Du hast doch ein Messer oder?“ fragt der Mann. ,,Natürlich!“ versichert Alex und zieht ein Wurfmesser aus seinem rechten Stiefel. Er zielt. ,,Beim ersten Versuch, sonst musst du für den Apfel zahlen und bekommst das Pferd nicht!“ . Alex setzt erneut zum Wurf an, er zielt genau, erinnert sich an die Übungen mit Niko im Wald und an sein Kung-Fu-Training. Niko steht mit dem ersten schwarzen Friesen da und sieht dem Geschehen zu. Alex schließt die Augen, dreht sich einmal im Kreis und wirft. Das Messer trifft den Apfel in der Mitte und prallt gegen den Baum. Apfel und Messer fallen gemeinsam zu Boden. Der Mann staunt nicht schlecht und schluckt. ,,Na gut, nimm dir auch das zweite Pferd.“ meint der Mann. ,,Wieso hast du nicht einfach Tarus gefordert?“ fragt Alex. ,,Das hätte ich nicht gebrauchen können! Der Sheriff des Grafen hätte es uns bei der nächsten Steuereintreibung wieder abgeknüpft, verstecken hilft da nichts.“ erklärt der Mann, während Niko schon das zweite Pferd holt. Als sie dann wieder zu Pferde sitzen und langsam trabend die Stadt verlassen fragt Niko: ,,Wieso warst du so straight zu mir?“ ,,Wir mussten doch wie edle Spione wirken, so, wie ich es dem Mann vorgegaukelt habe.“ grinst Alex.
Kapitel 9
Alex und Niko reiten gerade über ein großes Grasfeld zwischen zwei Waldstücken, als es anfängt zu regnen. Aufeinmal kommen aus dem Wald 5Soldaten zu Pferde, vorneweg der Sheriff. ,,Scheiße!“ ruft Alex. Er und Niko drehen um und geben ihren Pferden die Sporen. Die Soldaten folgen ihnen. Doch ein reißender Fluss wird den beiden zum Verhängnis. Die Strömung ist so stark, dass auch die Pferde kaum eine Chance hätten. Sie galoppieren den Fluss entlang doch der Sheriff und seine Helfer sind ihnen dicht auf den Fersen. Zurück in den Wald können die Jungs nicht, denn neben ihnen reiten bereits zwei Soldaten und hinter ihnen der Rest. Schließlich biegt der Fluss ab und Alex und Niko müssen ihre Pferde zügeln. Sie bleiben schließlich stehen und sind umkreist von den 5Soldaten und dem Sheriff. Der reitet vor und begutachtet die beiden Jungs. ,,Was du letztens getan hast, das nennt man Ketzerei!“ sagt er und hält Alex ein Messer an die Kehle. Der reagiert schnell und hält das Handgelenk des Sheriffs mit einem speziellen Kung-Fu-Griff. So kann er sich das Messer ganz einfach nehmen und der glatzköpfige, starke Mann hat einen Krampf in seiner Hand. Er versucht den Schmerz zu unterdrücken, denn in Gegenwart seiner Männer will er sich von einem Minderjährigen nicht unterdrücken lassen. ,,Festnehmen!“ befiehlt der Sheriff. Alex zieht stellt sich auf sein Pferd und hält sein Schwert kampfbereit. ,,Ich habe keine Scheu vor Faschisten!“ sagt er leise. ,,Du bist ein Kind, was gedenkst du gegen ausgewachsene, im Kampf erfahrene Männer ausrichten zu können?“ . Alex nimmt sein Schwert runter und steckt es in die Scheide, er setzt sich wieder auf sein Pferd und sagt: ,,Ihr habt Recht, Sheriff! Ich bin ein Kind, unerfahren des Kampfes, aber wenn Ihr mich nicht jetzt umbringt, dann werdet Ihr es noch bitter bereuen!“ . Der Sheriff lacht und zieht sein Schwert, er lässt es auf Alex sausen, doch der weicht aus, springt, tritt dem Sheriff dabei ins Gesicht und kommt auf dem Boden wieder an. Die anderen fünf Männer stürzen sich auf Alex, der präsentiert seine Kung-Fu-Künste und das nicht zu knapp. Ein Mann will gerade mit seinem Schwert auf Alex einschlagen, da wirft Niko ihm ein Messer in die linke Rückenhälfte, genau ins Herz. Alex packt einen anderen Mann und wirft ihn ins Wasser, er wird davon getragen und ist schon bald nicht mehr zu sehen. Die anderen 3Männer liegen blutend am Boden, der Sheriff ist in den Wald geflohen und flucht leise: ,,Von einem Kind besiegt... fürs Erste!“ . Alex steigt wieder auf sein Pferd, gemeinsam reiten die beiden dann schnellstmöglich davon in den Wald. Sie verdrängen das gerade geschehene und reiten schweigend nebeneinander über eine steinige Straße. ,,Hmh, ob es hier ein Japan gibt... oder sowas ähnliches?“ fragt Alex. ,,Wieso?“ fragt Niko ihn. ,,Wegen dem Mädel in dem Dorf?“ ,,Ja.“ antwortet Alex und streift sich charakteristisch durch sein Haar. ,,Ist da jemand verknallt?“ fragt sein Kumpel ihn scherzend. ,,Ne, aber süß war sie ja irgendwie... was heißt hier irgendwie?! Ich meine aber auch, weil ich Japan wegen dem Kung-Fu und so sehr nahe stehe, ich habe da auch Kontakte und finde das Land einfach toll!“ ,,Du bist verschossen... aber sie sah echt so aus, als wäre sie eine Japanerin oder so, könnte auch ne Vietnamesin sein, die sehen ja so ähnlich aus!“ ,,Ne so ähnlich nun wieder auch nicht, das kann man an der Haut und den Augen doch sehen. Die Vietnamesen haben eine eher bräunliche Haut, die Japaner eine helle, leicht gelbliche und die Augen... das sieht man einfach. Aber ich kenne mich da ja auch besser aus, ich war schließlich schon in beiden Ländern!“ erklärt Alex. [So danke fürs Lesen, natürlich geht die Geschichte noch viiiiel weiter, sie ist uheberrechtlich geschützt undso... vielleicht bringe ich sie mal als Buch raus. Dieser Teil ist noch nicht so spannend ods, aber die anderen Kapitel... ]