Zitat Zitat von sims Beitrag anzeigen
Genau das war auch eines seiner Argumente in der weiteren Diskussion. Es ist völlig egal ob man an Gott glaubt oder nicht. Denn wenn er die Welt erschaffen hat dann hat er sie auch dann erschaffen wenn man nicht an ihn glaubt.
Aber was ist wenn man beweisen kann das Gott die Welt nicht erschaffen hat - sei es durch Zeitreisen oder indem man den Urknall nachstellen kann - gibt es dann diesen Gott der das ja gar nicht gemacht hat?
Dieses erste 'wenn' ist hier entscheidend, denke ich. Sollte sich herausstellen, daß Gott die Welt nicht erschaffen hat, welcher Mittel er sich dabei auch immer bedient hat (außer mancher nicht therapierbarer Kreationisten hat heute übrigens kaum ein Gläubiger mehr Probleme mit der Vorstellung von Urknall oder Evolution), dann bröckelt das Bild. Vielleicht gäbe es dann irgendeinen Gott, aber nicht den, der in der Bibel beschrieben ist. Weil dort die Fähigkeit zur Schöpfung exklusiv in Gottes Händen liegt.
Aber noch kann man Gott weder beweisen noch widerlegen, und ich bezweifle, daß as jemals der Fall sein wird - Mystik und Logik bewegen sich irgendwie auf parallelen Ebenen, die niemals zusammengehen. Dafür müssen sie sich nichtmal widersprechen. Die beiden Dinge sind einfach getrennt voneinander, und man kann das eine nicht mit dem anderen erklären.


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Ich könnte mich selber übrigens nicht definieren. Einerseits glaube ich nicht wirklich an einen Gott - oder an mehrere Götter. Andererseit bin ich doch ein gläubiger Christ... einfach weil mir der Glaube an nichts nach dem Tod Angst macht und es ein gutes Gefühl ist wenn man glaubt das etwas oder jemand (Engel von mir aus) auf einen aufpasst. Ausserdem sind viele Traditionen und Brauchtüme nur mit einem Glauben sinnvoll - und feiern ist immer gut.
Es ist etwas tröstliches darin, und das ist auch immer ein Zweck von Glaube, wahrscheinlich sogar der Hauptzweck. Wenn ich wüßte, daß mit meinem Tod alles von mir ausgelöscht wäre, würde ich noch heute aufhören nach irgendwas zu zu streben, außer vielleicht nach Hedonismus. Sich abzumühen für irgendwelche Ideale, Vorstellungen, Wünsche, Hoffnungen etc. wäre für mich damit mit einem Schlag sinnlos. Ich könnte mir vielleicht vormachen, daß ich für künftige Generationen arbeite, aber die stünden dann vor dem gleichen Problem wie ich: dem schlichten, gnadenlosen und unwiderruflichen Verlust von allem, was sie ausmacht, durch den Tod. Nene. Da glaube ich lieber an irgendwas. Das Leben ist auch so schon frustrierend genug .