Dieses erste 'wenn' ist hier entscheidend, denke ich. Sollte sich herausstellen, daß Gott die Welt nicht erschaffen hat, welcher Mittel er sich dabei auch immer bedient hat (außer mancher nicht therapierbarer Kreationisten hat heute übrigens kaum ein Gläubiger mehr Probleme mit der Vorstellung von Urknall oder Evolution), dann bröckelt das Bild. Vielleicht gäbe es dann irgendeinen Gott, aber nicht den, der in der Bibel beschrieben ist. Weil dort die Fähigkeit zur Schöpfung exklusiv in Gottes Händen liegt.
Aber noch kann man Gott weder beweisen noch widerlegen, und ich bezweifle, daß as jemals der Fall sein wird - Mystik und Logik bewegen sich irgendwie auf parallelen Ebenen, die niemals zusammengehen. Dafür müssen sie sich nichtmal widersprechen. Die beiden Dinge sind einfach getrennt voneinander, und man kann das eine nicht mit dem anderen erklären.
Es ist etwas tröstliches darin, und das ist auch immer ein Zweck von Glaube, wahrscheinlich sogar der Hauptzweck. Wenn ich wüßte, daß mit meinem Tod alles von mir ausgelöscht wäre, würde ich noch heute aufhören nach irgendwas zu zu streben, außer vielleicht nach Hedonismus. Sich abzumühen für irgendwelche Ideale, Vorstellungen, Wünsche, Hoffnungen etc. wäre für mich damit mit einem Schlag sinnlos. Ich könnte mir vielleicht vormachen, daß ich für künftige Generationen arbeite, aber die stünden dann vor dem gleichen Problem wie ich: dem schlichten, gnadenlosen und unwiderruflichen Verlust von allem, was sie ausmacht, durch den Tod. Nene. Da glaube ich lieber an irgendwas. Das Leben ist auch so schon frustrierend genugZitat
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