No Fronts, True Stories 18 - No true homo

Heute ist es soweit. Er kann es kaum erwarten. Und ich auch nicht.

Er ist entspannt wie nie zuvor und hat Musik aufgelegt. Wunderschöner Surfrock. Wir hören The Mermen, während ich die letzten Vorbereitungen treffe. Er will es. Ich will es auch. Also überspringen wir das Vorspiel direkt.

Obwohl, nein: Das wäre fatal für unsere Verbindung. Also hole ich meinen Schlauch heraus und mache ihn nass. Nass wie nen Hund. Es geht relativ schnell. Er strahlt wie eine nordjapanische Küstenlandschaft.

Langsam nehme ich den nur leicht angefeuchteten Schwamm und fange an, langsam seinen Rücken einzuschäumen. Der Schweiß perlt auf meiner Stirn. Ich wisch ihn mit meinem T-Shirt ab, das ich vorsorglich wegen der stehenden Hitze (circa 20 Grad) zur Seite gelegt habe. Mit rythmischen Bewegungen seife ich ihn ein. Mmmmh, wie gut er jetzt riecht. Aber wie gesagt: Das ist nur das Vorspiel.

Ich hole wieder den Schlauch heraus und spritze mit aller Gewalt drauflos. Links und rechts läuft ihm das Wasser über den Körper. Der Surfrock wurde mittlerweile abgelöst durch eine sanfte Countryrock-Ballade von Gaslight Anthem. Er und ich sind in diesem kurzen Moment vereinter als je zuvor. Vor allem, als ich in ihn eindringe und auch für Reinheit von innen sorge.

Extatisch singe ich mit. Der Höhepunkt ist fast erreicht. Ein letzter Schliff und... oh mein Gott! JA!

Ich ziehe mein T-Shirt wieder an und betrachte mein Werk. Zigarette im Mund, halbvolle Sprite-Flasche in der Hand, ein dickes Grinsen auf dem Gesicht und ein einziger Gedanke im Kopf:



Autowäsche ist derbe schwul.