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Thema: Simulierte Beziehungen in Rollenspielen - Wie?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ähm ja, man spielt in RPGs einen "superhuman". Das ist doch der Sinn des ganzen. Ich will im Spiel etwas vollbringen, was ich im normalen Leben nicht kann. Wenn ich im Spiel das machen wollte, was ich im normalen Leben auch machen kann, würde ich stattdessen die Sims oder Second Life spielen.

    Zu dem Bild: Welche Art von Charakter will man denn sonst spielen? Es ist wohl die Art von Charakter, mit der sich die meisten Spieler identifizieren können. Natürlich könnte man auch eine 10-jährige, glatzköpfige Chinesin spielen, aber ich denke, das würde nicht unbedingt die Zielgruppe, auf die man es abgesehen hat, ansprechen, die vermutlich eher eine idealisierte Version von sich selbst im Spiel sehen will.

    Zitat Zitat
    In Büchern und Filmen würde das zwar auch noch passieren, wäre aber schon seit langem ein kontinuierlicher Grund für Spot und Kritik (Beispiel: Typische Action-Filme), während es bei Videospielen als selbstverständlich oder (wie im Fall Bioware) sogar als angenehm und innovativ verstanden wird. Punkt war: Das Medium liegt ein paar hundert Jahre hinter dem Rest zurück.
    Ja genau, jedesmal wenn ein neuer Actionfilm ins Kino kommt, hört man wieder aus allen Richtungen "Oh man, schon wieder kein potthässlicher Hauptcharakter, der überhaupt nichts auf die Reihe bekommt. Das ist doch lächerlich." Wurde diese Behauptung nach einer Befragung eines filmwissenschaftlichen Studiengangs eurer Uni aufgestellt?

  2. #2
    Es geht natürlich um die Akademik, klar. Keine Frage, dass all das bei der Zielgruppe gut ankommt, aber das heißt nicht, dass die Intelektuellen sich nicht drüber aufregen dürfen. Geh doch hier im Forum in einen beliebigen Thread zu einem beliebigen Boll-Film.

    Zitat Zitat
    Ähm ja, man spielt in RPGs einen "superhuman". Das ist doch der Sinn des ganzen. Ich will im Spiel etwas vollbringen, was ich im normalen Leben nicht kann. Wenn ich im Spiel das machen wollte, was ich im normalen Leben auch machen kann, würde ich stattdessen die Sims oder Second Life spielen.
    Finde ich nichtmal. Ich spiele Spiele definitiv auch wegen toller, spannender Stories. Und niemand kann mir erzählen, die würden nur mit Superhumans funktionieren.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Geh doch hier im Forum in einen beliebigen Thread zu einem beliebigen Boll-Film.
    Wir sprachen über Actionfilme, nicht Trash.

    Zitat Zitat
    Finde ich nichtmal. Ich spiele Spiele definitiv auch wegen toller, spannender Stories. Und niemand kann mir erzählen, die würden nur mit Superhumans funktionieren.
    Naja, aber in der Regel enthalten RPGs nunmal Kämpfe, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sonderlich befriedigend ist, wenn man jedes Mal neuladen muss, sobald man einen einzigen Treffer mit einem Schwert/einer Schusswaffe abbekommt, weil der Held tot oder zumindest verstümmlt ist, oder man erstmal 10 Ingame-Jahre damit verbringen muss, zu lernen, mit einer bestimmten Waffe umzugehen.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Finde ich nichtmal. Ich spiele Spiele definitiv auch wegen toller, spannender Stories. Und niemand kann mir erzählen, die würden nur mit Superhumans funktionieren.
    Same here, wenn mich eine Sache in Rollenspielen aufregt, dann wenn mein Char der einzige ist, der was auf dem Kasten hat.
    Aus dem Grund wähle ich meist auch eine total durchwachsen aussehende Spielfigur, wenn man diese konfigurieren kann.


    Liferipper: Da missverstehst du die Relativierung von Superhuman im Kontext.
    In allen RPGs halten so oder so Gegner wie Helden unnatürlich viel aus damit genau ein Fehler im Kampf nicht sofort bestraft wird.

    Geändert von Daen vom Clan (20.05.2011 um 09:37 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat
    Liferipper: Da missverstehst du die Relativierung von Superhuman im Kontext.
    In allen RPGs halten so oder so Gegner wie Helden unnatürlich viel aus damit genau ein Fehler im Kampf nicht sofort bestraft wird.
    Aber in diesem Fall würde ich nicht sagen, dass der Charakter ein Übermensch (verwenden wir doch den deutschen Begriff ) ist. Z.B. der Held in Risen. Der einzige Grund, aus dem er es schafft, seine Heldentaten zu vollbringen, ist, dass ich der Spieler bin, und das Spiel verloren wäre, wenn ich es nicht schaffe. Abgesehen von den Gameplayrelevanten hat er keine besonderen Fähigkeiten. Er kann nicht fliegen, er ist nicht der prophezeite Auserwählte, usw. Trotzdem rettet er am Ende die Insel, eben weil das das Ziel des Spiels ist. Ebenso in (vielen, obwohl es natürlich auch mehr als genug Gegenbeispiele gibt) anderen Spielen, wo der Held eigentlich nur ein einfacher Bauerntrottel ist, der am Ende die Welt rettet. Keiner wird so dargestellt, als ob er Fähigkeiten hat, die es sonst in der Welt nicht gibt, trotzdem ist er der eine, der alle Feinde besiegt, die Prinzessin rettet und den Oberfiesling davon abhält, auf den roten Knopf zu drücken, eben weil es das Ziel des Spiels ist.

  6. #6
    Aber der Punkt ist - es würde auch anders funktionieren, bzw. es wäre großartig, wenn es mal anders funktionieren würde.
    Ein einfacher Held mit sichtbaren Schwächen der nicht das Zentrum der Welt... oder des Weltalls ist.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Ein einfacher Held mit sichtbaren Schwächen der nicht das Zentrum der Welt... oder des Weltalls ist.
    Kannst du mal ein Beispiel nennen? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wie das dann am Ende aussehen sollte. Selbst wenn ich im Spiel nur meinem Freund beim Dachdecken helfe, dreht sich das Spiel doch letztendlich um meinen Hauptcharakter und gilt als abgeschlossen, wenn das Dach fertig gedeckt ist.

  8. #8
    Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Es wäre genial, wenn im Spiel dieselbe Dankbarkeit des Freundes dem ich helfe nicht nur mit entgegenschlägt, sondern auch den Freunden, die ihm die Schindeln geliefert haben, dem alten weisen Mann vom Baumarkt und der heißen Nachbarin, welche die Getränke bringt.

  9. #9
    Man muss ja auch nicht immer zwischen den Extremen rumpendeln... Heavy Rain bspw. erzählt eine typische Kriminalgeschichte um einen Serienmörder und die Leute, die ihn jagen. Geht in Fantasy oder Sci-Fi genau so (und ist natürlich nur EIN Beispiel, nicht daran aufhängen).

    Planescape Torment ist da lustigerweise auch ein gutes Beispiel. Obwohl das Setting so High Fantasy ist wie nur möglich, geht es letztendlich um das (gar nicht mal allzu epische) Schicksal einer Person und der Leute um sie herum.

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