Das kann nicht passieren.
Schaut euch zumindest das hier an, bevor ihr irgendetwas über explodierende AKWs sagt: http://www.youtube.com/watch?v=5BHdsjo-NR4
Ehrlich, wie ihr euch hochschaukelt, ist schon peinlich anzusehen.
Geändert von Icetongue (13.03.2011 um 09:09 Uhr)
Das Youtube-Filmchen ist eine Vorlesung über nukleare Energie an der Berkeley Universität von Kalifornien. Aber scheinbar sind Wissenschaftler nicht glaubwürdig genug für dieses Forum. Oder soll ich es dir auf leicht verständlicher Art erklären, da eine einstündige (!) Vorlesung scheinbar zuviel ist?
Sonst klink ich mich jetzt aus. Die geballte Menge an gewollter Ignoranz macht mich krank.
Ich bitte darum. Es ist, finde ich, in Diskussionen sehr erfreulich, wenn man das Extrakt aus Quellen ziehen kann, damit sich der andere nicht erst stundenlang einlesen (oder in diesem Fall -schauen) muss.
Du hast ja eine recht präzise und einfache These in den Raum gestellt, es sollte also ein Leichtes sein, das kurz zu begründen. Einfach nur mit Verweisen auf weiterführende Informationen rumzuwerfen wird uns hier nicht weiterbringen.
Und bleibe doch vor allem mal bitte sachlich und gifte nicht die ganze Zeit durch die Gegend. Das wirkt irgendwie "hochgeschaukelt".![]()
Es wäre mal interessant zu wissen, was ihr überhaupt von AKWs wisst, damit man weiß, wo man anfangen muss zu erklären.
Ja, Atomkraftwerke stammen auch aus dem Anfang des 20. Jahrhundert. Guter Vergleich, ehrlich.
Was du da eigentlich sagst, ist folgendes: "Nööö, ich will mich nicht informieren."
Die Vorlesung ist eine Stunde lang und sehr einfach und verständlich gehalten, wird alles um ein vielmals besser erklären können als ich und trotzdem weigerst du dich. Eine solche Einstellung ist extremst frustrierend.
Ihr habt Angst davor, dass ein AKW wie eine Atombombe "bumm!" macht. Das kann aufgrund der verschiedenen Begebenheiten von Bombe und Kraftwerk nicht passieren. Eine Atombombe erzeugt eine überkritische Masse, indem zwei unterkritische Körper, in dem Fall aus Uran-235 bestehend, aufeinander geschossen werden. Dem folgt eine extrem potente Kettenreaktion, in der jedes von Uranium ausgestrahlte Neutron auf mehr Uranium trifft und je zwei weitere Neutronen ausstrahlen lässt. Dies erzeugt Energie. Da für jedes Neutron je zwei weitere ausgesendet werden (2*2*2*2*2*2*2*2*2... bis hin zu ungefähr 2^75, ab dem Punkt hat das gesamte Uran seine Energie abgegeben), steigt die Energie exponentiell an, bis das Ding explodiert wie TNT. Diese Reaktion geschieht so schnell - die Neutronen sind so schnell - dass sie am Zeitpunkt der Explosion weiter vor sich geht und mehr und mehr Energie freisetzt. Die Folge ist eine gewaltige Explosion, ein noch grösserer Feuerball, Gammastrahlen und herumfliegende Neutronen.
Ein Kernkraftwerk bedient sich exakt dieser Reaktion. Folglich müssten doch eigentlich alle Kernkraftwerke bereits explodiert sein?
Der Grund warum sie es nicht tun ist folgender: In einem AKW verwendet man idR Uran 235 und Uran 238. Die Neutronen vom Uran 235 treffen durchschnittlich je ein Uran 235 (wodurch zwei weitere ausgesendet werden) und ein Uran 238 (was das Neutron aufnimmt und schlussendlich zu Plutonium zerfällt). Das bedeutet, dass für jede Reaktion im Endeffekt nur ein Neutron produziert wird. Die Kettenreaktion erzeugt Energie, ist aber stabil. Hinzu kommt der sogenannte Moderator, normalerweise Wasser, welcher die Neutronen verlangsamt und die Reaktion noch sicherer macht.
Der springende Punkt dabei ist, dass auf die Art keine kritische Masse entstehen kann, wenn alles in Ordnung ist. Ohne kritische Masse keine nukleare Katastrofe.
Sollte allerdings die Kühlung ausfallen (bedenkt wieviel Energie, also Wärme, freigesetzt wird), dann ist die Kacke am Dampfen, da die Energie sich weiter aufbaut, es immer heisser wird und letztendlich alles zu einer Masse einschmilzt und sich durch den Boden frisst und ein Loch in eben diesen hinterlässt. Im besten Fall landet alles nach wie vor im Containment, ohne auszutreten.
Moderne AKWs (damit ist jeder Reaktor gemeint, der nicht in der Sowjetunion gebaut wurde, also jeder in der westlichen Welt und wohl auch Asien) sind so aufgebaut, dass die Reaktion verlangsamt wird, sobald die Temperatur einen gewissen Grad erreicht (negativer Dampfblasenkoeffizient), oder zumindest unverändert bleibt (neutraler Dampfblasenkoeffizient). Soll heissen, wenn die Kühlung ausfällt dann überschreitet die Reaktionsgeschwindigkeit einen gewissen Grad nicht.
In Tschernobyl hingegen gab es mehrere Faktoren, die zu der Katastrofe führten.
Es gab kein Containment. Also wäre selbst bei einer relativ harmlosen Kernschmelze alles sofort ausgetreten.
Es wurde nicht Wasser, sondern Graphit als Moderator verwendet.
Der Reaktor hatte einen positiven Dampfblasenkoeffizient, soll heissen, die Reaktionsgeschwindigkeit stieg exponentiell mit der Temperatur an.
Wie bei einer Atombombe äusserte sich die aufgebaute Energie in einer Explosion, vergleichbar mit TNT (das ist ganz wichtig, keine nukleare Explosion) und der Graphitmoderator, der durch radioaktive Fragmente eben radioaktiv geladen war, fing an zu brennen.
Durch den Brand, also den Rauch, wurde das radioaktive Material in die Luft und über halb Europa getragen.
Aber wie gesagt, die verlinkte Vorlesung sollte alles besser erklären können als ich. Die hättest du dir übrigens in der Zeit, die ich gebraucht habe, um diesen Text zu schreiben, auch anschauen können.
Und jetzt verzieh ich mich, weil mich das Thema schon genug anscheisst.
Edit: @Waku:![]()
Geändert von Icetongue (13.03.2011 um 10:55 Uhr)
Srsly you people are you for real?
Wie ein haufen aufgescheuchter Hühner, smh.
How about you read actuall Stuff and inform yourself
and from an actual Nuclear Technician on SA:
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Aber ich glaub ein paar hysterische Spiegel Artikel sind einfacher zu akzeptieren als die reichhaltige Schatztruhe an Wissen die das gesamte Internet darstellt.Zitat
Geändert von Waku (13.03.2011 um 10:05 Uhr)
Wunderbar, hatte auch wenig Lust zu erklären, was nach dem Abschalten im Siedewasserreaktor passiert
Das Worst-Case-Szenario ist zwar stark verharmlost, aber es ist in Fukushima iirc auch nicht eingetreten (und kann auch nicht mehr eintreten).
Ach und heute kann man sich nicht mehr verkalkulieren, oder wie?
Es gibt da nun mal gravierende Unterschiede zwischen Theorie und Praxis, da in der Praxis variablen auftauchen, an die man in der Theorie nicht gedacht hat oder es unmöglich war, diese zu bestimmen.
Sicherheitskonzepte für AKWs können nur in kleinen Modellen nachgestellt werden und sie dann nachher auf die originalgröße mathematik skalieren. Selbst Einstein hat nachher zugegeben, dass er die Situation der Atombomben komplett falsch eingeschätzt hat. Dies und dass mit der Titanic schreib ich nicht nur, weil es historische Beispiele für eine falsche Kalkulation ist, sondern weil ich selbst eine Mechatronikerausbildung in Bereich industrielle Anlagen genossen habe und zusehen konnte, wie ausgeklügelte Ideen, die in der Theorie auch funktionieren, in der Praxis gar nicht umsetzbar waren oder nicht den gewünschten Effekt brachten. Es macht auch ein Unterschied, ob eine Anlage komplett von Anfang bis Ende entwickelt und gebaut wurde und somit quasi aus einem Guss besteht oder ob an einer bestehenden Anlage diverse Dinge angeflickt werden.
In AKWs bleibt ein Restrisiko, welches verheerende Wirkung auf das Umland haben kann. Darum sollte man vorsichtig mit dem Wort "unmöglich" sein.
@ Text von Waku:
In dem Text steht nichts drinnen, was ich nicht schon weiß.
zur ganzen Atomkraftdebatte gibt es leider nur eins zu sagen: Zur Zeit haben wir keine gangbaren Alternativen, die die Energie die wir aus Atomkraft bekommen, ersetzen könnten. Dafür schwankt der "Energie-Ausstoß" der Solar, Wind usw. Kraftwerke zu sehr (selbst wenn sie nicht recht ineffizient wären und wir ganz Niedersachsen mit Windmühlen pflastern würden)
Es braucht Kraftwerke, die nach Bedarf mehr oder weniger Energie liefern können und in kürzester Zeit umgeschaltet werden können (da wir keine Sinvolle möglichkeit haben, die Überschüssige Energie die an sonnigen, windigen Tagen anfällt, zwischenzuspeichern)
cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
Die Titanic ist nicht gesunken, weil sie vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammt, sondern weil sie als "unsinkbar" galt, und dementsprechend nicht genügend Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden.Zitat
Bei Atomkraftwerken geht man allerdings nicht mit der Einstellung "Da kann nichts passieren" ran, also ist der Vergleich wirklich nicht sinnvoll.
Abgesehen von der möglichen Gefahr durch das AKW, wie groß oder klein die auch sein mag, haben die Japaner gerade das Problem der Stromrationierung.Zitat von Matt_Alt
Zitat von TimeOutTokyo
Wie sieht es eigentlich auf der nördlichen Insel Hokkaido (nördlichster Punkt der Nation Japan) aus?
Schuld und Sühne Forum (mit SoB Unterforum)+Drachen+NABU
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"Solange der Mensch das Böse im Dunkeln sucht, wird er es nicht finden."
Man muss aber berücksichtigen, wer anfordert, die Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken.
Ich bin mir sicher, ginge es nach den AKW Betreibern, hieße es schon lange, dass die AKWs sicher seien und nichts passieren kann.
Wäre ja nicht das erste Mal, wenn Energiekonzerne dies behaupten würden. obwohl sie schon eine Katastrophe ausgelöst haben.