Genau, nur irgendwann braucht man eine Vertiefung. Nicht nur, weil du dir dann selbst mit deiner Richtung sicherer sein kannst und planen kannst, wohin du willst, sondern auch weil es eben am Arbeitsmarkt einfach wichtig ist. Alleine der Eindruck für einen potentiellen Arbeitgeber ist schon ein ganz anderer, wenn er merkt, dass du weißt, wo du hin willst und nicht einfach nur bei einer Bewerbung angibst "Ich habe all das gelernt, aber mich nun auf nichts Genaues spezialisiert". Aber dafür brauchst du natürlich auch gewisse Erfahrungen, um genau zu wissen, wo du hinwillst. Und genau das ist bei diesem Studienzweig eben das Problem, weil der Lehrplan in diesem Fall wenig Möglichkeiten bietet und man sich das alles eigentlich selbst und nebenbei erarbeiten muss. Das kann schon mal frustrierend sein, und man stellt sich dann die Frage, ob der Job, für den einem all der Aufwand wert wäre, überhaupt im Bereich des Erreichbaren für einen ist.
Momentan beschäftige ich mich mit Buchhaltung und Lohnverrechnung, also etwas vollkommen anderem, als zu meiner Studienzeit.^^ Dazu bin ich eher zufällig gekommen. Ich wollte ein Jahr Studienpause machen, um eigenes Geld zu verdienen und meinem Vater einen Gefallen zu tun, der mich damals gefragt hat, ob ich vorübergehend bei ihm arbeiten möchte.Zitat
Außerdem waren die Umstände meines Studiums ziemlich beschissen, es war zum Beispiel so überlaufen, dass man eine Stunde vor Vorlesungsbeginn zum Hörsaal musste, um überhaupt noch einen Platz im Saal zu bekommen (der Rest ist dann vor den Türen rumgelungert und ich bezweifle, dass man da noch irgendwas mitbekommen konnte). Ich musste also zwei Stunden früher los fahren, da ich recht weit weg von der Uni gewohnt habe.^^
Solche Dinge waren frustrierend, und als ich schließlich gearbeitet habe, bin ich irgendwann zu dem Entschluss gekommen, dass ich das Studium nicht mehr fortsetze. In meinem Fall war mir der Job, den ich mir vorgestellt hatte, nicht genug wert, um das auf mich zu nehmen, vor allem weil ich in der Zeit etwas gefunden habe, was ich mir als Beruf sehr gut vorstellen konnte. Schade, dass es gedauert hat, bis ich das erkannt habe, aber in meiner Schulausbildung hatte ich keine wirtschaftlichen Fächer, ich konnte also gar nicht wissen, dass ich buchhalterische Fähigkeiten habe, und mir dieses Gebiet auch Spaß macht.^^
Da sich diese Sparte aber vollkommen von meiner bisherigen Ausbildung unterscheidet, muss ich natürlich einen Abschluss nachholen. Diesen habe ich, wenn alles gut geht, Ende März.
Auf alle Fälle ist bei dir nichts verloren, wenn du jetzt zweifelst, so lange du dir auch Gedanken darüber machst und nicht alles bloß auf dich zukommen lässt. Aber das machst du ja. ^^ Ich denke jedenfalls, dass du bestimmt Möglichkeiten für spannende Berufe hast (wie gesagt, am besten mit Praktika o/), und wenn du trotz allen Nachteilen dein Studium als deine Sparte erkennst, würde ich versuchen, dein Spezialisierungsgebiet zu finden (vielleicht wirklich die wissenschaftliche Schiene), und mich reinhängen.^^