Was direkt du jetzt mit deinem Bachelor (und nur dem) anfangen kannst, kann ich dir auch nicht genau sagen. In deinem Metier wird niemand sagen "Oh, die hat nur nen Bachelor, die nehmen wir gleich mal gar nich, weil sie bestimmt zu blöd ist", du wirst nur in Bewerberkonkurrenz ganz natürlich hinter Mastern zurückstehen (höhere Abschlussqualifikation, vermutbar höherer Kenntnisstand, längere Zeit im Metier aka mehr Zeit für praktische Erfahrung).

In allen anderen Bereichen wirst du entweder über persönliche Beziehungen oder aber freiberuflich einsteigen müssen. Wie bei allen geisteswissenschaftlichen Studien bleibt natürlich der Ausbildungsberuf (für den Bachelor nur an Abendschulen oder in kleineren Workshops) ebenfalls offen, aber auch hier musst du über Beziehungen oder außergewöhnliche Qualifikationen hinein.

Würde dir den Master oder eine Ausbildung (möglichst konsekutiv) empfehlen. Oder du versuchst eben, dich "hochzuarbeiten", sprich in irgendeinem der für dich infrage kommenden Bereiche unterhalt deiner abschlussrelevanten Qualifikation anzufangen.

Ansonsten bliebe nur noch ein mehrmonatiges Praktikum, um dich sozusagen zu "profilieren" - etwas, das ich dir sehr ans Herz legen möchte. Praktikumsplätze sind schneller bekommen als Ausbildungsplatz oder Anstellung, abgesicherter als der Freiberuf und du kannst tatsächlich später sagen "das und das sind meine Hauptgebiete" - lass es Dramaturgie oder Theaterjournalismus sein, auf irgendwas solltest du dich ab einem bestimmten Zeitpunkt festlegen können. Damit ist nämlich nicht ausgeschlossen, dass du in der gesamten Breite deines Faches irgendwo eine Anstellung findest, aber es birgt gleichzeitig die Chance, für eben dein festgelegtes Profil - bzw. aufgrund der Selbstprofilierung - eine passende Stelle zu bekommen. Solange du alles irgendwie und so ziemlich kannst, aber nichts davon speziell und vertieft, bist du von außen betrachtet genauso gut wie jeder andere, ungeachtet dessen, was tatsächlich dein Potential ist. Sollte so eine Profilierung schon stattgefunden haben (kann es leider aus dem OP nicht entnehmen), dann arbeite in diese Richtung unbedingt weiter, vertiefe das Profil und versuch darüber irgendwelche Angebote zu bekommen.


Was übrigens den Master angeht: Hier wirst du nach meinem Kenntnisstand (der durchaus nicht umfassend ist) eher auf die wissenschaftliche Schiene kommen als auf die künstlerische, vor allem dann, wenn du in Richtung Film &c. möchtest. Soweit ich weiß verlangt so ziemlich jede Hochschule, die einen spezifischen Master (also nicht sowas wie "Filmwissenschaft", sondern etwas Spezielleres mit künstlerischem Bezug) "Film" anbietet, dass man schon breite Vorerfahrungen im Bereich oder in filmrelevanten Bereichen hat. Für speziell Theater bzw. auch für Journalismus wirst du da eher Glück haben.



Das alles ohne Gewähr und ohne sonderlich viel Liebe zum individuellen Ratschlag. Letztendlich solltest du für dich selbst dringend überlegen, wohin du mit dem, was du derzeit hast, kommen willst, dann herausfinden, ob du dahin kommen kannst; alles weitere ist dann praktisch nur Organisationskram und hängt von deiner Fähigkeit ab, dich auf Situationen einzustellen, die vielleicht nicht ganz deiner Zielsetzung entsprechen (naja, oder du hast viel Glück ).