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Thema: Japanisch lernen

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  1. #20
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    Ich finde es aber faszinierend, dass man doch recht fix Erfolgserlebnisse hat, da man bei simplen Sachen durch die Partikel recht gut einen Sinn herstellen kann, selbst, wenn man die Wörter nicht kennt.
    Das fand ich am Anfang auch. Die größte Herausforderung ist es, das, was man gelernt hat, nicht wieder zu vergessen beziehungsweise regelmäßig am Ball zu bleiben, weil man sonst enttäuscht feststellen muss, dass man viel von dem, was man gelernt hat, gar nicht mehr drauf hat. Daher ist Anki am Anfang schon sinnvoll, nach ein paar Monaten meiner Erfahrung nach jedoch nicht mehr, weil sich einfach ein zu großer Overhead an stumpfem Wiederholen bildet, obwohl man die Zeit besser dazu nutzen sollte, sich mit der Sprache in der Praxis zu beschäftigen. Gerade am Anfang hat man dazu aber einfach noch nicht die Mittel, weshalb da die regelmäßigen Wiederholungen definitiv wichtig sind. Ich bin aber Vertreter des praktischen Ansatzes: Was man später vergisst, braucht man einfach nicht dringend genug. Wenn man es oft braucht, merkt man es sich früher oder später, und wenn man es nicht braucht, eben eher nicht. Am Anfang war ich recht perfektionistisch und hab mir auch viele eher unwichtige Vokabeln in mein Anki-Deck gehauen. Dadurch wusste ich zwar schon sehr früh, wie man "Seiken Densetsu" in Kanji liest und schreibt, aber irgendwann wurde es einfach zu viel, da habe ich dann sehr viel ausgemistet und irgendwann auch gar nicht mehr Anki benutzt, was keine schlechte Entscheidung war. ^^

    Da habe ich auch gerade ein anderes Thema angesprochen: Das Schreiben. Ich hatte am Anfang viel Spaß daran und habe das auch regelmäßig geübt. Es dauert nicht mal sonderlich lange, bis man theoretisch alle Kanji schreiben kann. Wenn man erst mal die Bestandteile drauf hat und die grundlegende Strichreihenfolge kennt, ist das wirklich einfach. Allerdings ist handschriftliches Japanisch, obwohl es cool ist, einfach etwas, das man so gut wie gar nicht braucht, wenn man nicht in Japan lebt oder aus irgendeinem anderen Grund regelmäßig was Japanisches schreiben muss. Meiner Meinung nach lohnt es sich, wenn man die Grundlagen erst mal drauf hat, auch nicht mehr, auswendig zu lernen, wie man Kanji schreibt (also aus dem Kopf). Ich kann vermutlich in der Theorie das meiste schreiben, aber nicht aus dem Kopf auf Papier, obwohl ich die Kanji lesen kann. Aber ein "Bild" erkennen und es wiedergeben zu können sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und gerade das handschriftliche Wiedergeben ist imho der unwichtigste Teil.

    Ich denke, die größte Herausforderung für viele ist es, den Sprung zwischen "Ich kann ein bisschen" und "Ich verstehe das meiste" hinzubekommen. Die Grundlagen lernen sich schnell, aber danach bleiben halt wie bei allen neuen Sprachen eine endlose Menge an unbekannten Vokabeln übrig, die man lesen und aussprechen können muss, gemischt mit ein bisschen fortgeschrittener Grammatik. Natürlich ist es wie bei allen anderen Sprachen auch leichter, sich neue Sachen einzuprägen, je mehr man schon kann, aber leider gibt es quasi keine Verbindung zwischen unserer Sprache und der Japanischen, weshalb man beim Vokabular wenig Hilfe durch sein Vorwissen hat.

    Geändert von Narcissu (08.01.2015 um 19:14 Uhr)

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