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Fossil
Erynn protestierte zwar, aber nicht besonders laut und auch nicht lange. Ihr war selbst klar, daß sie nicht zu lange hier verweilen durften. Zwar schienen sie ihre Verfolger für den Augenblick abgehängt zu haben, aber es war immer noch möglich, daß diese ihre Fährte wieder aufnehmen würden – oder das sogar bereits getan hatten. Also ließ sie sich einen weiteren Tag durch die Wildnis tragen, mit rabenschwarzen Gedanken im Kopf und jeder Menge Schuldgefühlen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Augen wieder schloß, weil das Tageslicht ihr viel zu grell war, und kurz darauf sank ihre Stirn wieder auf die Schulter des Kaiserlichen, und sie döste eine ganze Zeitlang vor sich hin und bekam daher gar nicht mit, wie sich die Landschaft um sie herum langsam aber sicher veränderte, zusehends abwechslungsreicher und weniger lebensfeindlich wurde. Als wäre ich es, die den Gefährten durch die Wildnis schleppen würde und nicht umgekehrt, so müde bin ich... dieses verfluchte Ding wird nicht zufrieden sein, bis ich einschlafe und nicht mehr aufwache...
Arranges hatte sie tatsächlich den ganzen Tag getragen, stellte sie ziemlich beeindruckt fest, als sie irgendwann den Kopf hob und einen Blick auf den dunkler werdenden Himmel warf.
Es dauerte nicht mehr lange, bis der Beschwörer sie absetzte und sich daran machte, ein Feuer aufzuschichten und es zu entzünden. Erynn sagte nichts dazu, ärgerte sich nicht einmal mehr über ihre eigene Nutzlosigkeit. Eine tiefgreifende Erschöpfung hatte sie erfaßt, die sie mehr und mehr apathisch und desinteressiert an den Vorgängen um sie herum werden ließ. Als hätte die seltsame Ranke an ihrem Bein auf die Entschlossenheit der Elfin reagiert, sich ihr mit allen Mitteln zu entledigen, und versuchte auf diese Art, sie ruhigzustellen.
Nach einer Weile hob sie den Kopf, um Arranges um etwas Wasser zu bitten – und schaute direkt in sein entsetztes Gesicht. Erynn zuckte und schaute sich gehetzt um, konnte aber nichts sehen oder hören, was auf Angreifer hindeutete. „Was ist los“, fragte sie alarmiert. „Was hast du gesehen?“
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Legende
'Ähm... äh... nichts' Stotterte Arranges und rang um Fassung. Er reichte ihr einen Wasserschlauch, konnte aber die Augen nicht von ihr abwenden... Ihr Anblick war in diesem Moment einfach zu abartig.
Erynn nahm die Wasserhaut mechanisch entgegen, schenkte ihr dann aber keine weitere Beachtung. "Arranges? Warum starrst du mich so an? Ist irgendwas mit diesem... Ding?" Nervös stemmte sie sich hoch, um einen Blick auf die klebrige Masse werfen zu können. Sie sah aus wie immer, hatte sich vielleicht ein bißchen bewegt, aber wenn, dann nicht viel. Sie besah sich den Fluch genauer. Ist es... mehr geworden? Mit fragenden und etwas ängstlichen Augen schaute sie zurück zu dem Beschwörer.
'Mit dem Zauber selber eher weniger... aber... mit... dir... Du siehst aus, als wärst du mindestens 500 Jahre alt.' Brachte der Nekromant mühsam heraus. 'Das würde auch erklären, warum du den ganzen Tag verschlafen hast, trotz einer recht unbequemen Position...' Er warf einen äußerst feindseeligen Blick auf die schwarze Masse, dann schaute er wieder Erynn in die Augen.
Sie starrte zurück. Ihr Begleiter schien wörtlich zu meinen, was er sagte. Unwillkürlich strich sie sich mit den Fingerspitzen über das Gesicht. Dem nach zu urteilen, was sie spüren konnte, schien sich die Haut tatsächlich straffer über die Knochen zu spannen als zuvor. Arranges' Blick hingegen sprach Bände. "Es ist dieser Zauber", sagte sie mit zitternder Stimme. "Ich glaube, er tötet mich... langsam, aber unaufhaltsam..."
Entschieden schüttelte Arranges den Kopf. 'Wohl kaum...' Sagte er grimmig. 'Es würde den Verfolgern nichts bringen... aber ohne Zweifel entzieht es dir enorme Kräfte... für was auch immer... Erynn du musst essen, sonst stirbst du langsam aber sicher...' Die letzten Worte klangen bestimmt, aber ein fast flehender Unterton schwang in ihnen mit.
Allein bei der Erwähnung des Wortes würgte die Elfin unterdrückt. Arranges hatte wahrscheinlich recht, aber ihr war schlicht kotzübel vor Furcht, seit sie festgestellt hatte, daß sie gelähmt war. Sie wollte schlicht nichts essen und sah es momentan eher als großen Vorteil, daß sie nichts im Magen hatte, das sie hätte ausspucken können. "Ich muß nichts essen... wenn das so wäre, hätte ich ja Hunger, oder?" versuchte sie, das Gespräch zu beenden, bevor es richtig angefangen hatte.
Arranges wollte gerade etwas erwidern, als beide plötzlich ein Geräusch vernahmen, das stark an das erstickte protestieren eines Magens, der zu lange vernachlässigt wurde, erinnerte. Der Kaiserliche klappte den Mund wieder zu und schaute die Elfe nur mit hochgezogenen Augenbrauen und der Bestätigung, die er so eben bekommen hatte, an. 'Ich glaube... das sieht dein Körper aber anders...' Sagte er mit einer Stimme, die der eines Monarchen, der ganz selbstverständlich immer Recht hatte, in nichts nachstand. Dann aber wechselte er den Ton wieder und wurde deutlich ernster: 'Erynn, ich bitte dich... versuch etwas zu essen... du musst...'
Im Stillen schalt die Elfin ihren Magen einen Verräter, dann sah sie den Kaiserlichen mit einem halb angewiderten, halb flehenden Blick an. "Arranges... nein. Ich will nicht. Laß mich damit in Ruhe. Mir ist schon schlecht!"
"Erynn..."
"Nein!"
"Stures Blutauge, verdammt noch mal!"
"Ich hab gesagt, laß mich in Ruhe!"
Langsam aber sicher wurde der Magier zornig. Ihm war es bis hierher egal gewesen, ob Erynn aß oder halt auch nicht... Anspielungen zu ihrer Statur würde er sich so und anders nicht verkneifen, aber hier ging es ihr schlicht nicht gut und das lag nuneinmal daran, dass dieser hässliche Fluch an ihrem Bein sie auszehrte. Sie muss essen! 'Erynn, zwing mich bitte nicht...' Seine Stimme war noch ruhig, aber man merkte, dass im Unterton eine gewisse Drohung mitschwang, die durchaus keine Zweifel daran ließ, dass er es versuchen würde...
Mit einem ziemlich mißtrauischen Ausdruck im Gesicht sah Erynn zu dem Magier auf. Diesen Tonfall kannte sie - ein eindeutiges Anzeichen dafür, daß Arranges' Geduldsfaden gefährlich dünn wurde. Du würdest doch nicht... das wagst, du nicht, Beschwörer! Ein gewisses Maß an Trotz mischte sich in ihren Blick, nicht zuletzt befeuert durch die langsam aber sicher stärker werdende Übelkeit. "Versuchs doch", gab sie zurück. "Ich kotz dir ja doch alles wieder ins Gesicht."
'Erynn... ich will dich wirklich nicht zum Essen zwingen, also tu uns beiden einfach einen Gefallen und iss... versuch es doch wenigstens... bitte...' Wenn nicht, wirds ungemütlich für dich... auch wenn ich dich dann zu deinem Glück mit etwas Gewalt drängen muss, dein Überleben wäre mir deinen Zorn hinterher allemal wert...
"In Neungötternamen, Arranges", mittlerweile war ihr wirklich flau zumute. "Dann laß es doch einfach!" Erynn drehte den Kopf weg, fest entschlossen, dieses Thema zu beenden und angestrengt darum bemüht, an irgend etwas anderes als die Reiserationen zu denken. Warum begriff der Kaiserliche das einfach nicht? Sie war doch kein Kind mehr und wußte selbst, was gut für sie war und was nicht. "Warum glaubst du eigentlich, mich bemuttern zu müssen?"
Gar nicht so sehr auf ihre Worte eingehend, wenngleich er sie sehrwohl gehört hat, packte Arranges plötzlich die blanke Wut. 'Jetzt pass mal gut auf!' Knurrte er. 'Du wirst jetzt selbst etwas essen, sonst werde ich dafür sorgen, dass du es tust... und glaub mir, du wirst essen...' Er packte sie unsanft an der Schulter und zwang sie so, zu ihm zu schauen. 'Also nochmal. Würdest du jetzt bitte... etwas zu dir nehmen?!' Er hielt seine Stimme nur noch mit viel Mühe unter Kontrolle, aber die so typische Falte auf seiner Stirn war nicht zu übersehen...
Für einige Herzschläge lang starrte Erynn ihren Begleiter nur erschrocken an. "Was?" brachte sie schließlich heraus. "Willst du mich verarschen? Laß mich los, verdammt noch mal!" Ihr Erschrecken wandelte sich langsam aber sicher zu Ärger. Er begriff es einfach nicht! Was zum Donner ist so schwer zu verstehen daran, daß mir dank dieses Fluches an meinem Bein nunmal jeglicher Appetit vergangen ist? Wieder wandte sie den Kopf ab, diesesmal mit einem eindeutig störrischen Ausdruck im Gesicht.
Na gut... wenn du das unbedingt so haben willst... Dem Magier reichte es an dieser Stelle entgültig. 'Bescheuertes, engstirniges und unfähiges Blutauge!' Mit einem Ruck riss er sie an beiden Schultern herum, drückte sie auf den Boden und fixierte sie dort mit einem Knie, dass sie gerade noch atmen konnte. Während die eine Hand ein Stück Brot aus einem der beiden Vorratsbeutel angelte, hielt Arranges mit eisernem Griff den Kopf der Elfe so, dass er nicht ganz flach auf dem Boden lag und er ihr ins Gesicht schauen konnte. 'Willst du selbst abbeissen oder muss ich das auch noch für dich erledigen!' Seine Stimme war alles andere als freundlich und sie machte klar, dass er diese Frage exakt einmal stellen würde und das war jetzt...
Erynn konnte gar nicht so schnell schauen, wie sie sich platt auf dem Rücken liegend und praktisch bewegungsunfähig wiederfand. Arranges hatte eine Hand in das Haar an ihrem Hinterkopf gekrallt und zwang sie, ihn anzusehen. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß diese Diskussion endgültig beendet war und zwar auf eine andere Weise, als die Elfin es gerne gehabt hätte. Ihr Magen knurrte zwar, aber sie mußte trotzdem heftig würgen, als ihr der Geruch des Brotes in die Nase stieg. "Arranges, bitte!" Es klang fast verzweifelt, und sie stemmte sich schwach gegen den Griff, mit dem er sie beim Schopf gepackt hielt. "Hör auf damit!"
Im Gesicht des Nekromanten war keine Regung zu erkennen. Stattdessen wechselte die Hand, welche ihren Kopf hielt, blitzschnell die Position und drückte ihr nun auf einer Seite des Kiefers den Daumen in die Seite, so dass sie, nachdem sie das Gesicht verzogen hatte, den Mund unweigerlich öffnen musste um den Schmerzen im Kiefergelenk zu entgehen. Vorsichtig, fast zärtlich schob der das Brot ein wenig in den offenen Mund der Dunmer. Peinlich darauf achtend, keine ruckartige Bewegung zu machen... schließlich wollte er sie am Leben halten und nicht dafür sorgen, dass sie erstickt, weil sie sich verschluckt...
Die Dunmer war so beschäftigt mit den widersprüchlichen Reaktionen ihres Körpers, daß sie nicht mehr dazu kam, weiterhin zu protestieren. Da mußte sie scheinbar durch, wenn sie endlich ihre Ruhe haben wollte. Nachdem sich ihr Magen jedoch nach ein paar krampfhaften Zuckungen wieder beruhigte, stellte sie fest, daß sie tatsächlich Hunger hatte. Arranges nahm das Knie von ihrem Brustbein, als sie schließlich aufhörte sich zu wehren, gab ihr den Kanten Brot in die Hand und stützte ihren Kopf, bis sie aufgegessen hatte. "Na bitte, es geht doch", war sein einziger Kommentar, während er sie mit hochgezogener Augenbraue beobachtete. Erynn erwiderte nichts. Sie war zu beschäftigt damit, ihr Bedürfnis nach Nahrung zu stillen, das sich so plötzlich wieder meldete.
Nachdem das Brot verschwunden und Arranges endlich zufrieden war -und sie auch, wie sie widerwillig zugeben mußte- drehte sie den Kopf ein wenig und betrachtete ein bißchen schläfrig die Flammen des Lagerfeuers. Die Übelkeit war größtenteils verschwunden, stellte sie fest, und sie fühlte sich etwas weniger schwach. Der Kaiserliche hatte wohl recht gehabt mit seiner Einschätzung...
Arranges war erleichtert und froh gleichermaßen, als Erynn endlich aß. Es war zwar nicht wirklich viel, aber sie aß und das zählte im Moment. Sie saßen am Feuer, bis die Dämmerung schließlich fast vorüber war und nur noch die Sterne und das Feuer Licht spendeten... Erynn döste friedlich, während Arranges in die Flammen blickte und auf die Geräusche der Nacht achtete... Ein plötzliches Knarzen und Knacksen ließ den Kaiserlichen hochfahren. Alarmiert lauschte er. Die Muskeln bis zum Zerreissen gespannt und die hand bereits am Schwert, aber noch wartete er, bevor er aufsprang. Der Laut wiederholte sich nochmals, aber wieder nur sehr kurz. Jetzt war auch Erynn aus ihrem Halbschlaf erwacht und blickte den Magier fragend an. Arranges legte nur einen Finger auf die Lippen. Eine Bewegung im Augenwinkel zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er drehte ruckartig den Kopf und sah mit sich weitenden Augen, wie das schwarze Zeugs an Erynn Bein begonnen hatte, Blasen zu schlagen, als würde es von innen heraus kochen. 'Beim Haus des Chaos...' Nuschelte Arranges abwesend, während er wie gebannt auf das Schauspiel starrte. Im nächsten Moment schien der Schleim von ihrem Fuß zu fließen, wie Harz. Dort, wo die ersten Fäden ziehend Tropfen den Boden berühren schien die Erde selbst von der Berührung der schwarzen Magie zurückweichen zu wollen. Schlagartig breiteten sich feine Adern, wie ein Spinnennetz aus und hatten nur wenige Sekunden später den ganzen Boden um das Feuer bedeckt. Das Schauspiel war so überwältigend, dass weder Erynn, noch Arranges weder in der Lage waren, irgendetwas zu tun, noch den Blick irgendwie davon abzuwenden. Der Fuß war unversehrt, aber Krämpfe schienen ihn zu beherrschen, als der Körper der Dunmer versuchte, die Kontrolle über die zurückgewonnenen Extremität zu bekommen... Währenddessen wurde der Platz um das Feuer fast von einem Moment auf den anderen schlagartig dunkel. Zwar waren weit oben noch die Sterne zu sehen und teils auch noch die Konturen nahestehender Bäume oder Felsen, aber im Großen und Ganzen konnte man kaum noch etwas richtig erkennen, vom Feuer einmal abgesehen. Ein relativ nahes Heulen, das Arranges nur zu bekannt vorkam, zerriss die Stille der Nacht, aber bevor er noch ganz aufgesprungen war, wuchs vor ihm eine kleine Gestalt aus dem Boden... Es war das Kind, das sie in der Nibenay an der Böschung des Corbolo gesehen hatten, als sie geflüchtete waren. Allerdings war auch jetzt nicht mehr zu erkennen, als eine vergleichsweise dünne und eher zierliche Gestalt, mit einer weiten Kapuze, die tief ins Gesicht gezogen war und einer Art Umhang, der alles an Körperkonturen verschluckte. 'Bei den Göttern.' War wieder alles, was Arranges in diesem Augenblick des puren Entsetzens hervorbrachte, während er verzweifelt versuchte irgendwie Magie zu mobilisieren... Der leicht gesenkte Kopf... oder vielmehr die Kapuze zuckte plötzlich nach oben, als wolle die Gestalt, dem gut drei Köpfe größeren Magier in die Augen schauen, aber alles, was Arranges sah, war eine schwarze Fläche, wo eigentlich hätte ein Gesicht sein müssen. Ein näherkommendes Bellen erklang und rauschte über sie hinweg, ohne, dass sie hätten eine Quelle ausmachen können... Plötzlich zerplatzte die Gestalt des seltsamen Kindes in eine Wolke aus puren Schatten, welches sich aber gleich darauf zu den drei Geisterwölfen manifestierte, die sowohl Erynn, als auch Arranges bereits kannten. Verdammt, jetzt haben sie uns... Die Wölfe schenkten Erynn praktisch keine Beachtung, sie waren wohl nur darauf angesetzt gewesen, den Magier zu vernichten. Der kaiserliche wich zurück, während die drei Wölfe langsam näherkamen. das Schwert würde ihm nichts bringen und auch seine lächerlichen Reserven waren streng genommen zu nichts zu gebrauchen... Etwas, das man hätte Geifer nennen könnten, das aber viel mehr an jene schwarze Masse erinnerte, die Erynn vor wenigen Augenblicken noch an ihrem Fuß hatte, troff seitlich aus den halb geöffneten Mäulern der geisterhaften Raubtiere. Zwei der Wölfe machten gerade Anstalten, zum Sprung anzusetzen, als ein grelles Licht wie aus dem Nichts, plötzlich durch die Dunkelheit drang. Sowohl Arranges, der gerade zur Seite hechten wollte, als auch die Wölfe erstarrten... mehr noch, die Geisterkreaturen schienen zurück zu weichen... Die Augen gegen die gleißende Quelle des Lichtes schirmend, versuchte Arranges zu erkennen, wer da neue auf den Plan getreten war. Aber alles, was er erkennen konnte. Ein einziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf, als er ein paar Details erkennen konnte. Meryann?! ... Sogleich erreichte ihn eine Stimme, die der der Bretonin gar nicht so unähnlich war: 'Arranges, fangt!' Eine Schriftrolle segelte ihm entgegen... mehr durch einem Reflex, statt dem Bewusstsein folgend, angelte der Magier das zusammengerollte Pergament aus der Luft, rollte es außeinander und las die Zeilen. Ein gewaltiger Schub magischer Ströme jagte durch jede Faser seines Körpers und eröffnete seinem Geist für einen kurzen Moment alle irgendwie erdenklichen Arten der Magie... Der Kaiserliche dachte gar nicht weiter darüber nach, was er tat und woher die Frau plötzlich gekommen war, aber sie musste wohl irgendwie auf ihrer Seite stehen. Gewaltige Mengen Magie in seinen Handflächen fokussierend, ballte sich dort schon nach einer Sekunde ein greller Lichtball, der dem Gleißen des Lichtzaubers sehr nahekam, aber außerdem noch rot wie Sonne von innen heraus brannte. 'Sterbt!' Knurrte Arranges grimmig, während er den Zauber auf die Wölfe richtete...
Der Schattenwolf, welcher in der Mitte stand, wurde buchstäblich von dem Feuerball pulverisiert. In dem Lichtblitz, der direkt darauf folgte, gingen auch die beiden anderen Geisterwölfe unter. Das Feuerwerk dauerte nur wenige Sekunden aber danach waren sowohl die seltsamen Kreaturen, als auch das schwarze Geflecht, welches sie in einen Kokon aus purer Dunkelheit gehüllt hatte, verschwunden und sie standen wieder in der sternenklaren Nacht. Fragend sah sich Arranges nach der Bretonin um. Erst jetzt realisierte er sie richtig. Fast ein wenig erschrocken zuckte er zusammen, als er sie kurz genauer betrachtete. Sie sah Meryann tatsächlich zum Verwechseln ähnlich, nur, dass sie ein wenig kleiner war als die Bretonin, mit der er die Zitternden Inseln erkundet hatte. 'Wer seid ihr?' Ein verschmitztes Grinsen huschte über ihr Gesicht. 'Arranjenne Tayrin... Mentorin unter Meisterin Marie im Land Cyrodiil, Zweitmentor seit zwei Tagen... stets zu euren Diensten, Mentor Arranges Moryn.' Sprach sie respektvoll, aber nicht unterwürfig. Ihre Stimme hatte einen hellen, reinen Klang und war frei von jeglichem Makel... Sie sieht tatsächlich aus wie Meryann... Dachte sich Arranges erneut und bemerkte, wie ihm ein kleinwenig das Herz schwer wurde. Er brachte kein Wort heraus, zu sehr war er im Moment noch überrumpelt von dem Auftauchen des Zweitmentors und überhaupt der ganzen Situation... Nach einem weiteren Augenblick in dem er sie nur anstarrte, wandte er sich fast ein wenig hilflos zu Erynn um, die sich in diesem Moment wieder aufrappelte...
Geändert von weuze (14.05.2011 um 23:23 Uhr)
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Fossil
Erynn war es gelungen, sich bis auf die Knie hochzustemmen. In dem Moment, als sich die schwarze Ranke von ihrem Bein zurückzog, kehrte das Gefühl in ihre Glieder zurück, Kontrolle hatte sie jedoch noch nicht wieder darüber. Ihre Muskeln krampften, als wollten sie alle Befehle zugleich ausführen, denen sie in den letzten Tagen nicht hatten nachkommen können. Starr vor Schreck und völlig überrumpelt von der schnellen Abfolge der Ereignisse versuchte sie zu erfassen, was eigentlich vor sich ging.
Vorsichtig hob sie den Kopf und blinzelte, bis die dunklen Flecke vor ihren Augen verschwanden, nachdem das Gleißen von Arranges’ Zauber verblaßt war und sich die letzten Überreste der finsteren Magie, die sich in ihrem Fluch und den Geisterwölfen manifestiert hatte, als ölige, schmierige Rauchwölkchen vom Wind davongetragen wurden. Es dauerte einen Augenblick, während dem die Elfin nur dahockte und auf die sich vor ihr ausbreitende Szene schaute, dann aber schlug die Erkenntnis ein, daß sie sowohl die unheimlichen Verfolger losgeworden waren als auch, daß sie sich wieder bewegen konnte. Unbändige Freude erfaßte sie für einen kurzen Augenblick, die sie still über sich hinwegspülen ließ wie eine erfrischende, erlösende Meereswoge an einem viel zu heißen Tag.
Ihr nachdenklicher Blick fiel auf die andere Mentorin. Seltsam, daß sie gerade jetzt auftaucht, im allerletzten Moment, wo alles verloren schien. Woher kannte sie den Zauber, mit der man die Magie der Abtrünnigen brechen konnte? Warum hat sie ihn nicht selbst gesprochen? Erynn war es, als könne sie die gewaltigen arkanen Energien noch immer fühlen, die selbst für ihre nur rudimentär geübten Sinne fast schmerzhaft deutlich spürbar gewesen waren. Vielleicht war sie nicht stark genug dafür... aber wie zum Donner hat sie uns gefunden, hier, mitten im Nichts?
Die Elfin schüttelte den Kopf über sich selber. Diese Frau hatte ihnen beiden wohl eben das Leben gerettet – und hier hockte sie und war mißtrauisch, weil die Bretonin zu einem so seltsamen Zeitpunkt aufgetaucht war, anstatt sich darüber zu freuen, nicht nur lebendig, sondern auch wieder im Vollbesitz der Kontrolle über ihren Körper zu sein. Die Art des Nekromanten färbte definitiv auf sie ab. Langsam aber sicher wurde sie paranoid. Dennoch ist es seltsam... oder aber sehr geschickt von dieser Frau. Arranges hat keinen Hehl daraus gemacht, daß er einen neuen Mentor als Eindringling in seinem Revier betrachten und bekämpfen wird. Dadurch, daß sie uns geholfen hat, dürfte die Tayrin ihm da ziemlich den Wind aus den Segeln genommen haben... zumindest steht er für den Moment in ihrer Schuld... Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig, Arranges. Verdammt vorsichtig. Wenn sie nur halb so verschlagen ist, wie Torrah es war, dann hat sie längst begonnen, ihr Netz zu spinnen.
Arranges schien zu einem ähnlichen Schluß gekommen zu sein, jedenfalls deutete die Dunkelelfin sein Schweigen und seinen Gesichtsausdruck auf diese Weise. Als er seinen Blick auf sie richtete, kam sie mühsam auf die Füße und rang einen Moment um ihr Gleichgewicht, bis sie schließlich eine knappe Verbeugung vor der Bretonin zustande brachte. Dann schaute sie zurück zu ihrem Begleiter und schlüpfte wieder in ihre Rolle. Zwar hatte sie keine Ahnung, wie lange Arranjenne sie beide beobachtet und ob sie etwas von der Vertrautheit, mit der Kaiserlicher und Dunmer mittlerweile miteinander umgingen, mitbekommen hatte, aber Erynn entschied, sich weiterhin so zu geben wie bisher, wenn andere Gatheringmitglieder anwesend waren: „Ich bin nicht verletzt, Mentor“, sagte sie ruhig. „Wünscht Ihr, daß wir den Weg jetzt fortsetzen?“
Geändert von Glannaragh (15.05.2011 um 15:55 Uhr)
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Legende
Arranges war für einen Moment komplett irritiert, er hatte die Schülerrolle von Erynn ganz vergessen und brachte dies durch seinen Miene wohl mehr als deutlich zum Ausdruck. Aber dann fing er sich schnell wieder und hoffte, dass Arranjenne nichts bemerkt hatte. Er hob nur kurz die Hand um Erynn zu signalisieren, dass sie ruhig sein soll. Er blickte der Bretonin wieder in die Augen. 'Arranjenne... erlaubt, dass ich frage, woher ihr so plötzlich aufgetaucht seid?'
'Ich hätte es euch sogar gesagt, wenn ihr nicht danach gefragt hättet... Die Gathering hat all ihre Kräfte mobilisiert, nachdem auch sehr bald schon aus Valenwald, dessen einziges, befestigtes Anwesen ihr zunächst noch mit allen Mitteln versuchtet zu halten, ebenfalls keine Nachrichten mehr kamen... Es musste schnell gehandelt werden, nachdem auch klar wurde, dass die Abtrünnigen nicht nur die Kommunikation durch die Botschafter unterbanden, sondern auch noch gezielt die Staffelläufer jagten... Zunächst wurde Meisterin Marie dazu gezwungen zumindest dieser Sache nachzugehen, wenn sie sich schon nicht direkt an den Kämpfen beteiligen wollte...' Interessant, es weiss also keiner, dass Marie dafür verantwortlich ist, dass ich überhaupt lebend aus Valenwald zurückgekommen bin... 'Viele der Jäger wurden vernichtet... außerdem ging bald die Kunde um, dass die Großmeister wohl gedenken die Korruptoren einzusetzen.'
'Was?!' Arranges war für einen kurzen Moment erstaunt über sich selbst und seine Frage und überhaupt diese Erwähnung. Der Name dieser Dinger kam so überraschend für ihn und vor allem, dass offen über diese Kreaturen gesprochen wurde, war ebenfalls etwas, das es normalerweise nicht gab. 'Ja... und sie wurden tatsächlich eingesetzt um Valenwald und Hammerfall von den Abtrünnigen zu säubern... ich bin mir nicht ganz sicher, wie die Großmeister das genau angestellt haben, aber es hat wohl funktioniert, die Abtrünnigen wurden restlos vernichtet oder sind geflohen, wenn sie die Chance zur Flucht irgendwie ergreifen konnten... Das ist mit ein Grund, warum ich euch aufsuchen sollte... Die Abtrünnigen... haben etwas ähnliches wie einen Korruptor erschaffen... die Wölfe, die euch angegriffen und verfolgt haben... man ging zunächst davon aus, dass ihr selbst damit fertig werdet, aber als man von euch schließlich auch über die Botschafter, die eure Schritte normalerweise mitverfolgen, nichts mehr gehört hat, war klar, dass ihr das nicht werdet, ich wurde vor zwei Tagen direkt aus dem Schülerstand zum Mentor ernannt... ohne das Kaltbluritual... dafür war keine Zeit, die Gathering ist zu sehr damit beschäftigt, die Korruptoren irgendwie zu lenken, ohne, dass Novizen aus den eigenen Reihen bei den Kämpfen ebenfalls sterben... Das Problem der Korruptoren kennt ihr selbst Arranges, auch wenn ihr noch keinen jemals gesehen habt...'
'Äh... ja... aber... oh verflucht...'
'Genau... ich wurde also nicht nur geschickt, euch zu helfen, sondern auch noch darüber aufzuklären, wo ihr zunächst hinmüsst um die Siegelsteine abzugeben und was ihr wegen den Korruptoren beachten solltet.' Dabei warf sie einen Blick auf Erynn. Arranges nickte nur stumm. 'Es ist so, dass die Gathering eine Festung in den Jerallbergen eingekesselt hält... dort halten sich die drei abtrünnigen Meister auf... in diesem Moment läuft noch die Säuberung von Hochfels... Wichtiger ist es aber, die drei Meister zu zerstören. Die Gathering hat in einem sehr weiten Bogen um diese Festung, teilweise auch in den niederen Gefilden, kleinere Lager errichten lassen... hier wird seit einigen Tagen der Sturm auf diese Festung geplant. Eines dieser Lager wurde um das Anwesen Juranos errichtet, ihr sollt so schnell wie möglich dort hinkommen, nachdem ich euch dies sagte... jetzt zu den Korruptoren: Sie halten sich überall um diese Lager auf. Allerdings kann keiner das Für und Wieder genau bestimmen oder voraussagen, also wurde verfügt, dass die Mentoren auf ihre Schüler selbst zu achten hätten...' Arranges wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er nickte lediglich. 'Gut, dann hätte ich meine Aufgabe hier erfüllt... ich bin im Übrigen nicht zu Fuß gekommen, das wäre bei der Strecke auch gar nicht möglich gewesen... allerdings hatte ich nicht daran gedacht, dass ihr eine Schülerin auf eurer Mission, die Steine zu besorgen, dabei hättet, daher habe ich nur ein weiteres Pferd mitgenommen... entschuldigt bitte dieses Missgeschick meinerseits, Mentor Arranges...'
'Schon in Ordnung...' Schon wieder laufen, während dieses Blutauge mir entweder im Kreuz hängt oder reitet... und jetzt kann ich mir auch noch etwas wegen diesen Korruptoren überlegen... Unmerklich knirschte er mit den Zähnen. 'Und... wohin wird euch euer Weg führen Arranjenne? Werdet ihr uns begleiten?'
'Nein... aber wir werden uns im Lager bei Juranos Anwesen wiedersehen...' Die Bretonin steckte zwei Finger in den Mund und pfiff einmal laut. Nur einen Moment später hörte man schwaches Hufgetrappel zwischen den Bäumen hindruch näherkommen. Zwei Schecken, einer davon ordentlich mit Vorräten beladen, kamen zum Vorschein.
'Ich... hoffe, dass es keine weiteren Umstände macht, dass es nur ein Pferd ist...' Arranges winkte ab. Das nahm die Bretonin als Anlass, sich zu verabschieden. Sie schenkte dem Kaiserlichen nochmal ein warmes Lächeln, bevor sie sich in den Sattel schwang und nach Nordwesten, beinahe direkt auf die Kämme der Valusberge zu, davonritt.
Seufzend ließ der Magier die Schultern hängen, als er sich zu Erynn herumdrehte. 'Na los... sitz auf, wir gehen weiter... je eher wir losgehen, desto schneller sind wir da...' Meinte er resignierend, während er sich daran machte, das Feuer auszutreten...
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Fossil
Erynn verzichtete diesesmal auf irgendwelche Diskussionen. Sie kletterte reichlich wenig elegant auf den Rücken des Schecken und fiel dem armen Tier recht übel ins Kreuz, als sie die Stärke ihres linken Beines falsch einschätzte. Scheinbar würde es noch ein bißchen dauern, bis die Nachwirkungen des Fluchs vollständig abgeklungen waren. Sehr still und nachdenklich hockte sie im Sattel und ließ die Landschaft an sich vorbeiziehen, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Man hatte es also tatsächlich geschafft, die führenden Köpfe der Abtrünnigen vom Großteil ihrer Anhänger abzuschneiden und einzukesseln – der ganze Spuk konnte bald vorbei sein. Die Elfin nahm diese Information zur Kenntnis, wenngleich nicht mit ungetrübter Erleichterung. Die Verräter schienen ihr noch schlimmer zu sein als die Gathering selbst, was ihre Methoden betraf, andererseits spielten sie auch auf Sieg oder totale Vernichtung. Möglicherweise erklärte das schon einen Großteil ihrer Brutalität. Ganz im Stillen, tief verschlossen in ihrem Herzen und verborgen vor aller Welt und häufig auch vor sich selber hatte Erynn gehofft, Gathering und Abtrünnige mögen sich gegenseitig auslöschen und alle miteinander vom Angesicht Nirns verschwinden. Sie wäre frei. Arranges wäre frei. Doch niemals, niemals hätte sie gewagt, diese Gedanken in Worte zu fassen. Zu keiner Zeit und an keinem Ort.
Jetzt also sah es so aus, als zeichne sich eine Entscheidung ab, nachdem die Erwachten den alteingesessenen Nekromantenzirkel mit ihren Guerillaangriffen für eine ziemliche Zeitlang in Atem gehalten und vielleicht sogar in ernsthafte Bedrängnis gebracht hatten. Die Kriegerin vermochte jedoch nicht zu sagen, wie groß die Schäden für die Gathring wirklich sein mochten, abgesehen von einem recht angeknacksten Selbstvertrauen möglicherweise. Der Kampf in Valenwald war ihr als entsetzliches Gemetzel erschienen, aber letztendlich hatten sie das praktisch bereits völlig zerstörte Anwesen relativ lange halten können – mit fast nichts in der Hand. Vielleicht wog der Schock über den Verrat in der Bruderschaft der Totenbeschwörer weit schwerer als es die Bedrohung tatsächlich war. Vielleicht waren alle Beteiligten so verstrickt in ihre selbstgeschaffenen Mythen, daß sie aus allem ein größeres Drama machten, als eigentlich gerechtfertigt war. Die Tatsache, daß es ihr gelungen war einen der Botschafter zu töten -aus dem Hinterhalt und der Entfernung sicherlich, aber doch mit nichts weiter als zwei profanen Pfeilen, scharfem Auge und einem starken Pflanzengift- wo es doch hieß, ein Normalsterblicher könnte diese monströsen Kreaturen nicht besiegen, schien für ihre Überlegung zu sprechen. Andererseits: Was konnte sie eigentlich genau beurteilen? Sie hatte ein Scharmützel gesehen, hatte vielleicht einen Hinterhalt gelegt, war aber ebenso selbst in einen hineingeraten. War von geisterhaften Wölfen gejagt worden, gegen die nur wenige, sehr mächtige Personen überhaupt eine Verteidigung ersinnen konnten. Alle Gedanken, die sie sich machen konnte, alle Überlegungen, die sie anstellte, blieben wie so oft nichts als Spekulationen über eine Welt, die sie nicht verstand.
Erynn seufzte resigniert. Es mochte sein, daß sie nichts davon verstand, doch das würde so nicht bleiben. Sei es, weil man ihr keine Wahl lassen würde, sei es, daß sie eines Nachts genug davon haben würde schweißgebadet aufzuwachen, verstört von Dingen und Bildern, deren Bedeutung sich ihr entzog. Sie hatte längst zu tief in diese Welt gesehen, in der Macht und Ohnmacht so dicht beienander lagen, daß man das eine vom anderen manchmal nicht unterscheiden konnte, in der das, was das Auge sah mitunter nicht wahr war und in der man besser daran tat das für real zu halten, was wie ein böser Traum erschien. Wie immer ihr weiterer Weg aussehen würde, sie könnte sich nicht einfach abwenden und vergessen, was sie gesehen hatte. Ebensowenig würde sie es auf sich beruhen lassen können: Sie fühlte sich, seit sie mit dem Beschwörer unterwegs war, wie ein kleines Mädchen, das den Gruselgeschichten der alten Weiber nachgegangen war und bestürzt festgestellt hatte, daß die Gespenster wirklich da waren – und wenn sie deswegen nicht verrückt werden wollte, mußte sie verstehen, was eigentlich dahinter steckte. Am besten wäre es, sie finge jetzt gleich damit an. Sie hatte diese Erkenntnis ohnehin schon viel zu lange von sich fortgeschoben. „Arranges“, fragte sie mit ruhiger Stimme. „Was sind denn überhaupt ‚Korruptoren’?“
Geändert von Glannaragh (16.05.2011 um 18:26 Uhr)
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Legende
Arranges fühlte sich direkt seltsam, als er nach dem Strick des fremden Pferdes langte und den Schecken begann zu führen. Arranges fühlte sich beinahe irgendwie ertappt, als er mit einem Mal etwas wehmütig an seinen Rotfuchs dachte, der jetzt in den Stallungen von Bruma stand... Im Stillen dankte er Erynn, als sie ihn aus seinen Gedanken riss und etwas fragte. 'Äh was... achso... Naja, du kennst die Botschafter... kennst ihre gleichgültige, ausschließlich auf Gehorsam getrimmte Gesinnung und ihre unbändige Macht. Wenn die Ausbildung eines Botschafters schief läuft... so ist das, was am Ende übrig bleibt, ein Korruptor...'
Die Elfin dachte über diese Information nach. "Wenn etwas... schief läuft? Wie kann... ich meine, trifft man keine Auswahl unter den Anwärtern? Oder melden sich die Typen gar nicht freiwillig dafür? Dann kann ich mir natürlich vorstellen, daß da hin und wieder einer abtickt..." Sie seufzte, als sie bemerkte, daß sie ihre wirren Gedanken laut aussprach und verdrehte entnervt die Augen. "Gut, also nochmal und der Reihe nach: Was kann da schieflaufen, wie sieht das aus, was übrigbleibt und warum sind sowohl die neue Mentorin als auch du so nervös deswegen?" Erynn wußte, daß in ihrer Stimme lange nicht so viel Sicherheit lag, wie sie es bei diesen Worten gerne gehabt hätte, aber die Unruhe ihres Begleiters, als das Thema zur sprache kam, hatte sie angesteckt.
'Nun... wie erkläre ich dir das am besten, ohne, dass du dem Gaul in den Nacken kotzt... Ich sag dir gleich, dass ich selbst noch keinen Korruptor gesehen habe... Im Grunde sieht man die Korruptoren auch nicht. Vielleicht bekommt sie in einigen Außnahmen mal ein Meister zu Gesicht, aber normalerweise haben nur Großmeister mit diesen fehlgeleiteten Geschöpfen zu tun. Und das hat einen einfachen Grund, den ich dir zu erklären, ein wenig ausholen muss. Normalerweise wird bei Novizen schon früh festgestellt, ob sie zum Botschafter oder zum Mentor geeignet sind. Der größte Teil der Novizen wird Mentor durch das Kaltblutritual. Den restlichen wird angeboten, sich zum Botschafter ausbilden zu lassen, wobei es hier meistens junge Männer sind... es kursiert wohl allgemein die Meinung, dass Frauen zu emotional für die Ausbildung zum Botschafter wären... aber wie dem auch sei. Jedenfalls wird den angehenden Elitekriegern jeglicher eigene Wille abtrainiert. Ihnen wird eine sehr viel härtere magische Ausbildung zuteil, als es bei den angehenden Mentoren der Fall ist... sie werden praktisch dazu verdonnert, ihre Menschlichkeit zum Preis der absoluten Macht zu verkaufen, was die meisten sehr bereitwillig machen. Bedenke, dass die Entscheidung eine freie bleibt, ob Mentor oder Botschafter. Allerdings kommt es öfter mal vor, dass sich das eigene Denken während der Ausbildung durchsetzt oder nach der Ausbildung aus dem Unterbewusstsein hervorbricht. Die Botschafter haben Macht und einen eigenen, verstümmelten Willen... Stell dir einen Oger mit dem Verstand eines 5-jährigen Kindes vor. Das Kind will niemandem wirklich etwas Böses, aber es unterschätzt seine Kräfte oft und reagiert darüber hinaus sehr oft nicht mit gesundem Verstand, sondern aus einer impulsartigen Emotion heraus. Zum Beispiel wird ein Korruptor sehr schnell zornig, obwohl der Grund dafür eher lächerlich ist... Das nächste, sehr viel größere Problem, welches ein Korruptor darstellt ist jenes, dass keiner, nichteinmal die Großmeister wissen, wie genau der veränderte, geschundene Verstand einer solchen Kreatur funktioniert. Nur eines ist sicher und zwar, dass sie grundsätzlich gereizt auf jedes Gatheringmitglied reagieren, welches das Kaltblutritual noch nicht durchlaufen hat... das trifft im Grunde nur zwei Gruppierungen innerhalb der Gathering: Die Staffelläufer und die Novizen... Sicher, man könnte sie auch einfach zerstören, dazu wären die Großmeister in der Lage, aber der Aufwand dafür wäre ungemein größer, als das, was sie jetzt für diese Kreaturen tun... sie geben ihnen sinnvolle Aufgaben. Keiner der Gathering ist gewillt, einen Korruptor so wie er ist, auf die Welt loszulassen... man hat sich insgesamt darauf geeinigt, den Korruptoren ein sinnvolles Dasein zu gewähren... bis sie schließlich selbst entscheiden, dass sie nicht mehr länger auf Nirn weilen wollen... Man möchte es als eine Art Widergutmachung dafür ansehen, dass die Ausbildung zum Botschafter vom zielführenden Weg abgekommen ist...'
Erynn konnte einmal wieder im Zusammenhang mit der Gathering nichts anderes tun, als fassungs- und verständnislos den Kopf zu schütteln. Ich begreife wirklich nicht, warum ihr euch gegenseitig solche Abscheulichkeiten antut... Sie mußte wohl reichlich erschrocken ausgesehen haben, wenn sie den Blick richtig deutete, den Arranges ihr von unten zuwarf. "Was muß man erlebt haben", murmelte sie, "um es als erstrebenswert zu empfinden, seinen eigenen Willen aufzugeben? Macht hin oder her, sie nutzt einem doch ohnehin nichts, wenn so jemand sein ganzes Sein in in den Dienst eines Meisters stellt." Sie zog die Augenbrauen zusammen. "Und wie... will man diese armen Kreaturen kontrollieren, wenn sie so impulsgesteuert sind und an sich unberechenbar? Vor allem in einem Umfeld wie einem Feldlager." Was auch immer geschehen würde, sobald sie an ihrem Bestimmungsort angekommen sein würden, würde sie sich dicht an Arranges' Seite halten. Auf keinen Fall wollte sie als jemand, die das Ritual nicht durchlaufen hatte, diesen Kerlen allein über den Weg laufen...
'Hm... vielleicht sind es Novizen, die ähnlich grausam veranlagt sind wie ich... aber nicht die Willensstärke besitzen, darüber hinweg zu sehen und einfach weiter zu machen... Oder es sind Novizen, die ihren Verstand als nicht würdig betrachten und deswegen das größere Übel gegen das kleinere tauschen... ich kann es dir ehrlich nicht sagen...' Arranges zuckte mit den Schultern. 'Ein Korruptor wird nicht gesteuert oder kontrolliert, er lässt sich nichts befehlen, eher greift er einen Großmeister an, bevor er einen direkten Befehl von ihm ausführt... einen Korruptor bittet man. Und auch, wenn viele der Korruptoren nichteinmal mehr richtig sprechen können und vermutlich auch nur noch die Hälfte verstehen, von dem, was man zu ihnen sagt, aber Respekt nehmen sie wahr. Fehlt dieser, greifen sie an... Ich habe irgendwann mal gehört, dass Meister Parlovar eine kurze Zeit lang einen Korruptor in seinem Anwesen beherbergte... er hat dort die Weinflaschen im Keller des Meiters sortiert... das mag vielleicht banal, bis lächerlich klingen, aber ein Korruptor sieht darin einen Nutzen, den andere aus ihm ziehen und verbindet das wohl auf eine absurde Art und Weise mit Respekt... Wie das mit der Kontrolle der Korruptoren in und um die Feldlager aussieht, kann ich mir auch nicht ganz vorstellen, dort muss es von Novizen im Grunde nur so wimmeln... ich kann es dir nicht sagen, wie das geregelt wurde...' Arranges wollte gerade noch etwas anfügen, als er wiederholt auf dem teils vom Moos glitschigen Grund ein wenig rutschte. Fast reflexartig schoss seine freie Hand zum Rücken und hielt sich eine Stelle auf halber Höhe der Brutswirbelsäule. Oh verfluchter Mist... jetzt wars doch fast einen Tag lang gut, warum muss das ausgerechnet jetzt wieder anfangen?!
Die Elfin drückte die Knie fest an die Sattelblätter und brachte das Pferd damit zum Stehen. "Ich halte dich nicht für grausam", sagte sie ruhig, nachdem Arranges sich wieder einigermaßen gefangen hatte. "Nicht sehr, jedenfalls. Wie dem auch sei..." sie schwang ein Bein über den Hals des Pferdes und ließ sich langsam zu Boden rutschen. Ihre Beine trugen sie sicher, wie sie erfreut feststellte. "...du bist dran. Auf diesem Klepper zu sitzen ist zwar auch alles andere als angenehm, aber es wird besser sein als wenn du weiterhin daneben herläufst." Sie zuckte die Achseln und wechselte Tonfall und Thema. "Wenn... für den Fall, daß diese Kerle tatsächlich frei im Lager herumlaufen sollten... kannst du mir sagen, wie ich... mit denen umgehen soll?"
Arranges schaute sie nur einen Moment verwirrt an. 'Nein, kommt nicht in Frage... jetzt sitz wieder auf, wir haben gerade wirklich keine Zeit übrig!' Sagte Arranges leicht ärgerlich, während er Erynn eindringlich ansah und fast schon mit den Augen zu beschwören schien, damit sie ihren knochigen Hintern wieder in den Sattel schwingen möge...
"Eben." Erynn mußte fast übermenschliche Selbstbeherrschung aufbringen, aber es gelang ihr, nicht entnervt die Augen zu verdrehen oder anderweitig zur Seite zu blicken. Noch immer machte es sie nervös, wenn der Totenbeschwörer sie auf diese Weise anschaute. "Ich hatte Zeit mich auszuruhen. Laufen kann ich auch wieder. Wenn wir also schnell sein müssen, laß mich neben dem Pferd hergehen." Meine Güte. Es ist wirklich jedesmal dasselbe! Bist du wirklich so stur wie ein Schlachtroß, oder bist du einfach nur altmodisch? Hör bitte endlich auf die Dinge zu verkomplizieren, nur weil du den harten Kerl raushängen lassen willst!
Arranges wollte sie eigentlich gerade mit einem saftigen Kommentar zurück auf das Pferd scheuchen, als ein erneutes Stechen im Rücken ihn mahnend daran erinnerte, dass er besser täte, den Rat der Dunmer zu befolgen. Vor sich hinknurrend, zog er sich in den Sattel. Als er sich aufgerichtet und sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, ergriff er wieder das Wort. 'Du... kannst dich weder richtig noch falsch verhalten, wenn dir ein Korruptor gegenübersteht... Mentoren und alles, was danach an ranghöheren Mitgliedern folgt, werden von ihnen einfach akzeptiert... ich weiss gar nicht mehr, was uns damals, als ich und zwei weitere gerade zu Novizen ernannt wurden, alles gesagt wurde, was wir zu tun hätten, für den höchst unwahrscheinlichen Fall, dass wir einmal einem Korruptor begegnen sollten... Aber eines blieb hängen: Sind die Augen eines Korruptors noch deutlich erkennbar, schau sie niemals direkt an, der Korruptor wird das in jedem Fall als Provokation werten und dich schneller auslöschen, als du deine Lider schließen könntest... Aber um ehrlich zu sein war das nur eine Faustregel und es ging vielmehr darum, dass der Korruptor per Zufall in dem Moment, in dem er dich sieht, entscheidet, ob ihm ein Schüler in den Kram passt oder nicht... trifft zweiteres zu nun... dann...' Arranges seufzte, bevor er weitersprach und wohl plötzlich das Thema gewechselt zu haben schien. 'Ich war gerade ein Jahr Novize bei der Gathering und wir haben uns mit Meister Jurano für einige Tage bei den Ratshallen aufgehalten. Du weisst, dass dort öfter auch Schüler und gerade Schreiber die Hallen immer mit einer kleinen Zahl Mitglieder pflegen und besetzen... Es war früher Morgen, als ich und eine Schülerin auf den Hof vor der Jagdhütte traten und uns schier das Blut in den Adern gefror. Der ganze Platz vor dem Haus war rot, aber nicht etwa von Blut... es war das Sonnenlicht, das sich rot verfärbend durch die aufgespannten Eingeweide eines jungen Schülers in den Ästen der Bäume auf den Hof ergoss. Einige Meter vor dem Haus lag, was übrig war. Die Haut des Jungen ausgebreitet wie eine Tierfelltrophäe in mitten eines Pentagramms aus den Knochen des Novizen. Ein Korruptor war für diese Tat verwantwortlich, wie uns einige Tage später mitgeteilt wurde. In der Nacht kam ein Großmeister auf der Durchreise vorbei. In seinem Gefolge fand sich eine dieser Kreaturen wieder. Eigentlich nur um das Gepäck zu tragen und als einfache Begleitung wie du für mich, sah er den Schüler aus der Hütte treten und verrichtete sein blutiges Werk, ohne, dass der Großmeister hätte irgendwie eingreifen können...'
Erynn schluckte einmal. Nein, beim besten Willen, sie verstand es nicht. Weder begriff sie, weshalb sich jemand freiwillig einer Prozedur unterzog, die den eigenen Körper auf so groteske Weise veränderte und den freien Willen praktisch auslöschte, noch erschloß sich ihr, warum man die fehlgeschlagenen Experimente in ihrer jämmerlichen Existenz verweilen ließ statt ihnen einfach den Gnadenstoß zu geben. Sie wußte nicht, was von beidem sie mehr abstieß. "Und das hatte... keine Konsequenzen?" fragte sie schließlich vorsichtig. "Der Novize war einfach tot, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war und der Korruptor blieb am Leben, als sei nichts geschehen? Arranges, das ist... ich meine, kein tollwütiger Hund gebärdet sich auf eine solche Weise..." Die Elfin kämpfte eine ganze Reihe zorniger Kommentare darüber zurück, was sie von den Praktiken der Gathering hielt und in welchem Höllenloch die ganze Veranstaltung ihretwegen versinken könnte. Es wäre nicht nur wenig zielführend gewesen, sondern auch brandgefährlich, gerade jetzt, wo die Nekromantenbruderschaft sich mit den Verrätern herumschlug, hätten Worte wie jene, die ihr gerade auf der Zunge lagen, sie nur allzu leicht selbst als das nächste groteske Kunstwerk enden lassen können. Grollend und, wenn sie ehrlich war, auch ziemlich eingeschüchternd angesichts der Aussicht, auf diese Korruptoren zu treffen, richtete sie ihren Blick auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne. Sie wußte nicht, was sie noch weiterhin sagen oder fragen sollte. Diese... was auch immer sie waren würden ihre Anwesenheit entweder akzeptieren oder auch nicht. Keine angenehme Vorstellung, wirklich nicht. Aber welche Wahl habe ich schon?
Arranges bemerkte, dass Erynn wohl angespannt war, nicht nur aus Furcht, sondern auch aus Zorn auf die Gathering. Einmal mehr tat es ihm ehrlich leid, sie da mitreingezogen zu haben und irgendwie musste er sie von dem Thema wegbringen oder wenigstens überlegen, wie er ihr das vielleicht etwas weniger... direkt erklären konnte. 'Natürlich war es nicht so, dass der Großmeister ohne mit der Wimper zu zucken zusah, während der Korruptor den Schüler außeinandernahm... aber vielleicht ist es auch schwer zu verstehen und ich kann es vermutlich auch nicht recht erklären, da ich selbst noch keines dieser Geschöpfe gesehen habe...' Er machte eine kurze Pause und überlegte. 'Erynn, das klingt vielleicht nicht überzeugend, weil es praktisch nicht sein kann, aber ich werde mich zwischen dich und einen Korruptor stellen, sollte er Anstalten machen, dich anzugreifen...' Arranges wusste selbst, dass der Sinn einer solchen Aktion gegen null ging und entsprechend klangen auch seine Worte, aber etwas wirklich besseres als das wollte ihm in diesem Moment nicht einfallen...
Die Elfin stieß zischend die Luft aus den Lungen und zerrte an dem Lederkürass. Das verfluchte Ding scheuerte auf der bloßen Haut, wie sie prophezeit hatte. Bei nächster Gelegenheit würde sie es von innen mit Wolltuche aufpolstern, egal wie unwahrscheinlich die Möglichkeit war, daß ihr ein reflektierter Zauber noch einmal die Klamotten vom Leib fetzte. Fluchend gab sie es schließlich auf und fand sich damit ab, daß sie bis zum Abend an allen Stellen, wo sich Knochen dicht unter der Oberfläche befanden, wohl ziemlich räudig aussehen würde. Also fast überall, dachte sie resignierend. "Wenn du glaubst, daß das sinnvoll ist..." entgegnete sie wenig begeistert auf die Ankündigung ihres Begleiters. "Hör zu: Ich habe keine Lust, darüber zu spekulieren, was vielleicht passieren könnte oder auch nicht. Wenn so ein Ding austickt, kannst du auch nichts daran ändern. Laß uns einfach diese Steine abliefern und dann weitersehen, ja?"
'Nun gut... ich muss das ebenfalls nicht diskutiert haben...' Der Kaiserliche warf einen Blick in den Himmel und stellte direkt wieder fest, dass die Bewegung, den Kopf in den Nacken zu legen eine sehr schlechte Idee war. Scharf zog er die Luft zwischen den Zähnen ein und versuchte irgendwie den Kopf wieder aus dieser unschönen und vor allem sehr schmerzhaften Lage zu bekommen. Ein bis ins Genick strahlender Schmerz schoss durch seinen Rücken und verging langsam wieder, als er den Schädel wieder nach vorn gekippt hatte. Keine Chance... ich muss mich hinlegen, auf dem Gaul zu reiten bringt auch nichts... Es war zwar noch immer dunkel, aber bis zum Morgengrauen konnte es nicht mehr sehr weit sein. 'Erynn... ich brauch eine Pause...' sein Stolz verhinderte, dass er die Worte flüssig aussprechen konnte, aber er musste einfach ein wenig liegen oder wenigstens ruhig sitzen.
Die Dunmer nickte nur, griff nach den Zügeln und führte den Schecken fort von dem Pfad zu einer relativ windegeschützten Stelle hinter ein paar moosüberwucherten Felsen. Wird auch Zeit, daß du von selbst darauf kommst. Sie verzichtete darauf, Arranges ihre Hilfe dabei anzubieten, vom Rücken des Pferdes zu klettern. Wenn er sich zur Abwechslung schonmal vernünftig verhielt, wollte sie lieber nichts tun, um diese so seltene Anwandlung zu stören. Stattdessen sammelte sie ein paar Steine und Äste zusammen und kratzte eine Stelle auf dem Waldboden frei, um dort ein Feuer zu entzünden. Sie wußte zwar nicht genau, wie lange der Kaiserliche hierzubleiben gedachte, aber selbst wenn es nur kurz sein sollte, wollte sie doch eines brennen haben, um irgendwelche Tiere fernzuhalten, zumal sie nicht wußte, was für Kreaturen hier in Morrowinds Wäldern überhaupt lebten...
Der Kaiserliche kümmerte sich nicht weiter um Erynn, er war mindestens die selbe Zeit, wie die Dunmer benötigte, um das Feuer zu schichten, damit beschäftigt sich irgendwie bequem an einen Baum zu lehnen... nur um dann festzustellen, dass er nicht mehr hochkam, als Erynn das Feuer entfacht hatte und er zu seiner Satteltasche wollte. Klasse... eine wahre Meisterleistung und das woh ich noch nichteinmal die Hälfte einer normalen Lebensspanne hinter mir habe... Trotzig verschränkte Arranges die Arme vor dem Feuer, warf den Flammen eiskalte Blicke zu und hoffte, dass Erynn nichts auffallen möge. Die Wirbel würden sich bis zum Morgen schon wieder mit ihm arangiert haben...
Geändert von weuze (17.05.2011 um 13:34 Uhr)
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Fossil
Das Feuer war schon nach kurzer Zeit groß genug, daß es ohne weiteres eine Weile am brennen bleiben würde, und Erynn stand wieder auf und schritt den Lagerplatz in einem großzügigen Bogen ab. Sie suchte gar nichts bestimmtes, sondern vielmehr war ihr Bewegungsdrang nach der langen Zeit, die sie gezwungen war bewegungslos an einem Fleck zu liegen, noch längst nicht gestillt. Ich wäre wohl daran eingegangen, wenn dieser Fluch, oder was auch immer es war, mich dauerhaft gelähmt hätte, dachte die Elfin mit deutlichem Schaudern, während sie sich leichtfüßig auf einen der großen Steine schwang, die ihren Lagerplatz ein wenig vor eventuellen unerwünschten Blicken vom Pfad aus abschirmten. Nicht, daß sie von dieser erhöhten Position aus durch die tintige Dunkelheit viel mehr hätte sehen können als sonst auch, aber sie freute sich einfach an der wiedergewonnenen Freiheit und der Kraft ihres Körpers, den sie endlich wieder so vollkommen unter Kontrolle hatte wie zuvor. Kurz blieb sie auf dem Findling hocken, bevor sie wieder heruntersprang und sich daran machte, das Pferd für die Nacht abzuladen. Arranges sah nicht wirklich so aus, aus wollte er sich in nächster Zukunft über eine weitere Strecke bewegen als unbedingt notwendig, daher sah sie keine Notwendigkeit darin, den armen Klepper abmarschbereit zu lassen. Das Tier war nicht mehr ganz jung, dafür aber nervenstark und trittsicher. Es hatte sie bis hierher gebracht, ohne daß seine Hufe einmal unter ihm weggeglitten oder es gestolpert wäre. Scheinbar war es mit der Wildnis genauso vertraut wie sie selbst, überlegte die Elfin, während sie den Schecken hinter den Ohren kraulte und ein bißchen mißmutig darüber nachdachte, daß sie schon jetzt keine Lust hatte bis nach Bruma zu latschen, um ihr eigenes Pferd von dort abzuholen.
Erynn schleppte Lederzeug und Ausrüstung näher ans Feuer und legte den Kram dort ab, bevor sie den Blick des Beschwörers über die Flammen hinweg einfing. Er sah... verärgert aus. Genaugenommen eher stinkwütend. Sie erschrak ein wenig und rekapitulierte rasch die letzten Stunden im Kopf, aber ihr fiel nichts ein, was sie getan haben könnte um den Kaiserlichen in Rage zu bringen. Wenn er also wütend war, dann hing es wahrscheinlich eher mit der allgemeinen Situation zusammen als mit irgendetwas, das sie gesagt oder getan hatte. „Essen?“ fragte sie, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern kramte etwas Brot aus der Satteltasche und warf es ihrem Begleiter zu. Sie selbst machte sich über einen zweiten Kanten her, hatte sie doch einiges nachzuholen, nachdem ihr Hungergefühl endlich zurückgekehrt war...
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Legende
Arranges beobachtete die Elfe schielend aus den Augenwinkeln. Ja, ist schon in Ordnung, führ hier deinen Regentanz ruhig auf, das macht mir gar nichts...
Der Magier fing das Brot, aber anstatt es zu essen, drehte er es nur abwesend in der Hand. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu ärgern, dass er gar keinen Gedanken daran verschwendete, zu essen. Manchmal hasse ich dich wirklich ehrlich, Erynn! Er warf dem Feuer noch einige Blicke zu, die es, wäre dies möglich gewesen, einfach hätten verpuffen lassen, bevor er das Wort an die Dunmer richtete. 'Weisst du Erynn, als du dieses Zeug am Bein hattest, warst du so viel umgänglicher... und vor allem konntest du nicht irgendwo unkontrolliert herumhampeln... jammerschade, dass sich der Fluch von ganz allein aufgelöst hat...' Seine Augen blitzten, als er sie lauernd ansah. Allein die Tatsache, dass ihm die Magie dafür fehlte, hinderte ihn in diesem Moment daran, die Kriegerin mittels Lastzauber an die Erde zu heften.
Er wachte zwar oft mit knackenden Gelenken auf, aber noch nie war es so gewesen, dass ihm ein paar verspannte Muskeln derartige Probleme bereitet hatten... Er war zornig über diese scheinbare Schwäche und dass Erynn wieder einfach laufen konnte und er nun auf ihre Hilfe angewiesen war wie es schien, passte ihm ähnlich wie die Wundversorgung einfach nicht. Bei diesen ganzen Gedanken hatte er wieder den Nachhall ihrer Worte im Hinterkopf: Du wirst wohl alt, Arranges...
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Fossil
Überrascht und ein wenig verletzt blickte Erynn auf und forschte im Gesicht des Kaiserlichen. Er war auf Streit aus, daran konnte kaum ein Zweifel bestehen. Innerlich seufzte die Elfin abgrundtief, während sie sich fragte, womit sie es schon wieder verdient hatte, Ziel seines Unmuts zu sein – abgesehen davon, daß sonst gerade niemand greifbar war, verstand sich. Sie legte den Kopf schief und sah den Beschwörer an. „Du bist aber empfindlich heute“, bemerkte sie wenig diplomatisch. „Was paßt dir denn jetzt wieder nicht?“
'Was... mir nicht passt?! Du bist wirklich grade so intelligent wie ein Stück vertrocknetes Brot!' Herrschte Arranges und stemmte sich dann mit aller Gewalt hoch. Seine Wirbelsäule knackte protestierend und Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er sich komplett aufgerichtet hatte, sich aber an den Baum stützen musste, an dem er gelehnt hatte. 'Nicht nur, dass ich selbst feststelle, dass mein Körper wohl langsam aber sicher nicht mehr der eines 20-jährigen Schülers ist... nein, du musst mir das auch noch an den Kopf werfen und dann auch noch so dreist hier herumturnen...'
"Dreist? Ach, wirklich?" Erynn merkte, daß sie sich von Arranges' Ärger anstecken ließ, obgleich sie eigentlich genau das hatte vermeiden wollen. Aber nicht einmal diese kleine Freude konnte er ihr lassen und das nur, weil die Dinge nicht so liefen wie er es gerne hätte. "Zufällig geht es hier gerade ausnahmsweise mal nicht um dich. Ich springe herum, wie es mir paßt und ich habe nicht vor, dich deshalb um Erlaubnis zu bitten. Wenn dir das nicht gefällt, dann schau in die andere Richtung... und wenn es dir nicht paßt, daß dein Körper müde wird, dann überleg doch mal, inwiefern du selbst zu diesem Zustand beigetragen hast, Beschwörer."
Man konnte förmlich beobachten, wie aus der eigentlich standardmäßigen Falte auf seiner Stirn, zwei wurden und sich sein Gesicht rot verfärbte. 'Achja richtig! Hätte ich nur mal mehr auf mich geachtet, vermutlich uns beiden damit einen Gefallen getan und dich in Torrahs Schlammloch liegen lassen... sehr wahrscheinlich hätte ich auch sehr vielen anderen Menschen damit ebenfalls einen Haufen Ärger und Frust erspart, nachdem man dich auch einfach mit einer Vogelscheuche oder einer leeren Vase in der Kriegergilde hätte ersetzen können... Vermisst, was das Gewicht oder die Sperrigkeit anginge, hätte man dich damit auch nicht...'
Die Kriegerin gab sich alle Mühe sich nicht anmerken zu lassen, wie hart die Worte sie wirklich trafen. Stattdessen atmete sie ein paarmal tief durch, huschte dann um das Feuer herum und ging sehr dicht vor Arranges in die Hocke. Ich hatte gehofft, mit diesen Dingen seien wir durch, aber jetzt gerade scheinst du es wieder einmal zu brauchen, daß dir jemand den Kopf geraderückt. "Du hast mich dort aber nicht zurückgelassen", sagte sie fest. "Es war deine Entscheidung zu dem Zeitpunkt, also steh dazu... und was das Vermissen angeht: Du weißt nichts über meine Freunde, nichts über die Leute, mit denen ich mich sonst umgebe. Wie willst du beurteilen können, was ich ihnen wert bin und sie mir? Eines nur: Ich vernachlässige diese Menschen und Mer sehr, um mit dir unterwegs sein zu können - und sie werden es akzeptieren. Weil ich ihnen etwas bedeute und sie mir. Also erzähl mir nicht, du könntest ermessen, wer mich vermissen könnte oder nicht!"
Für einen kurzen Moment hielt er inne, dann aber antwortete er ihr, aber im Gegensatz zu vorher, sank seine Stimme auf ein Knurren herab: 'Du?! ... Willst mir also sagen, was ich zu denken habe? ... Ich habe dir das bereits einige Male gesagt und werde es auch jetzt nochmal wiederholen, da du anscheinend zu blöd bist, es zu verstehen... aber gut, von einem Salatkopf oder drei Schritt Feldweg erwarte ich ja auch nicht, dass sie auf Anhieb verstehen... Ich habe dir angeboten, dich sogar gezwungen, mich nicht weiter zu begleiten, mit mir unterwegs zu sein. Du könntest also jetzt in Skingrad, bei der Truppe eingedoster Orks und nervtötender Bosmer sitzen und dir von denen erzählen lassen, wie toll sie dich finden und wie gern sie dich haben... scheint ja Gang und Gebe zu sein, sich in dem Haufen gegenseitig hoch zu loben... würd ich aber wohl auch brauchen, wenn ich mir vorstellen müsste, den Rest meines Lebens als Schläger, der vielleicht von 12 Uhr bis Mittag denken kann, verbringen zu müssen...'
"Das reicht, Arranges", sagte sie leise. "Ich werde dir diese Worte verzeihen, denn die Schmerzen scheinen dich mürbe zu machen... nein, es ist mir nicht entgangen, wie du dich fühlst." Die Elfin machte eine kurze Pause, aber nicht lange genug um dem Kaiserlichen die Gelegenheit zu geben, etwas zu erwidern. "Wenn du dich weiter hinter bissigen Beleidigungen und Zynismus verstecken willst, ist das deine Sache. Aber auch du wirst mir im Gegenzug nicht sagen, was ich zu denken und wie ich zu handeln habe. Ich mag nicht so klug sein wie du. Auch nicht so gebildet. Aber das bedeutet weder, daß du deshalb weißt, was ich für ein Mer bin, noch gibt es dir das Recht über meine Freunde zu urteilen... was bringt es dir überhaupt, daß du so garstig bist?"
'Zunächst kannst du nicht wissen, wie ich mich fühle... warum willst du mir meine Worte verzeihen, ich steh zu ihnen, wie du verlangtest... Und was es mir bringt, so zu sein, wie ich bin?' Arranges durchbohrte Erynn förmlich mit seinem Blick. 'Du wolltest doch nicht das kleine, dumme Mädchen sein... also gebrauche deinen Kopf mal zum Denken anstatt als zierenden Abschluss für deinen Hals... wobei er nichtmal das ist...'
"Wenn dein Gerede nur darauf abzielt mich zu verletzen, weil du deine Wut an irgendwem auslassen mußtest, dann kannst du jetzt aufhören, denn es hat funktioniert. Wenn du das ernst meinst, dann frage ich mich, was deine Worte von Freundschaft wirklich wert sind. Und wenn du mich tatsächlich so dringend los sein willst, nun, das hängt wohl davon ab, ob dir eine brauchbare Geschichte einfällt, die du den Großmeistern auftischen kannst..." ...und es sollte besser eine sein, die unser beider Hälse aus der Schlinge zieht, oder ich schwöre bei allen Schrecken Oblivions, ich werde dein ganzes Spielchen auffliegen lassen, bevor deine Kollegen mich in Stücke reißen. Erynn wandte sich ab und machte Anstalten, sich wieder auf die andere Seite des Feuers zurückzuziehen. "Sag mir bescheid wenn du dich so weit abgekühlt hast, daß man wieder vernünftige Sätze aus dir herausbekommt und nicht nur Beleidigungen."
Arranges folgte Erynn mit den Augen, regte sich aber sonst nicht weiter. Eine ganze Weile vergrub er sich in einen Winkel seines Bewusstseins und starrte nur in die Flammen. Aber schlussendlich hob er doch den Kopf und blickte zu Erynn hinüber. Der stechende Blick in seinen Augen war verschwunden, ebenso wie die Falten auf der Stirn und die Zornesröte. 'Erynn?' Er wartete einen Moment, bis er ihre Aufmerksamkeit hatte, ehe er weitersprach. 'Du als Kriegerin weisst nicht zufällig, wie man Verspannungen im Rückgrat loswird?' Seine Stimme klang normal, so, wie er in der Regel immer redete...
Überrascht sah die Dunkelelfin auf. Eigentlich hatte sie sich längst auf eine Nacht in eisigem Schweigen eingerichtet, und selbst wenn nicht, so waren dies doch die letzten Worte, die sie zu hören erwartet hatte. "Ich... so ungefähr", antwortete sie ziemlich überrumpelt. "Kommt darauf an, wie schlimm es ist."
Der Kaiserliche zuckte nur mit den Schultern. Er konnte doch nicht beurteilen, wie schlimm oder nicht schlimm, diese Verspannung war... 'Ich weiss es nicht, es tut nur höllisch weh...' Er deutete auf das Brustbein. 'Ungefähr auf der Höhe... ich würde ja selbst etwas dagegen unternehmen, wenn ich hinsehen könnte... Im Sitzen zu schlafen ist wohl doch noch gesünder als im Liegen...' Fügte er hinzu und ein scheues, kaum erkennbares Lächeln huschte über sein Gesicht.
Erynn nickte und brachte ein ganz leichtes Lächeln zustande. Wenn Arranges jetzt versuchte, die Ursache seines Unmuts auf irgendeine Art zu beseitigen, war dies das einer Entschuldigung am nächsten Kommende, was sie erwarten konnte. "In dem Bereich habe ich das tatsächlich schon recht häufig gesehen. Es geschieht zum Beispiel schnell, wenn Leute ihre Kraft mit dem Bogen falsch einschätzen und die Rückenmuskeln überanstrengen. Ich werde sehen, was ich tun kann." Sie hielt inne und erinnerte sich an das, was Arranges ihr erzählt hatte, nachdem sie den Erpelgrund-Hof verlassen hatten. "Darf ich... dich anfassen?" fragte sie zögerlich.
Arranges wollte sich gerade auf die Beine wuchten, als Erynn noch eine Frage anfügte. Eine... seltsame Frage vor allen Dingen... Wundheilung oder etwas in dieser Richtung wurde meist einfach vorgenommen. Keiner fragte und er hatte hinterher auch eigentlich gar nicht das Recht sich zu beklagen, da er jedes Mal noch wieder aufgestanden war und im Großen und Ganzen einwandfrei versorgt worden war. Aber die Frage der Dunmer jetzt, erstaunte ihn doch sehr irgendwie. Er blickte ihr kurz in die roten Augen, als forsche er nach etwas, was die Frage nicht so... andersartig und komisch erscheinen ließ, fand aber nichts. 'Ja, darfst du... aber vorsichtig... bitte...' Dann kam er etwas mühsam auf die Beine, nahm sich den zerschlissenen Umhang ab und entledigte sich des Kettenhemdes. Das, was von seiner Tunika übriggeblieben war, wurde von den Ringen gleich mitgerissen. Es musste ein beinahe belustigender Anblick sein, jetzt, da man sah, wie viel breiter und relativ kräftiger Arranges allein durch seine Rüstung und die Kleidung wirkte. Der drahtige und teils hagere Oberkörper ragte aus einem recht breiten Sockel gepanzerter und gepolsterter Beine, deren wahren Umfang man jetzt anhand des restlichen Körpers ganz gut schätzen konnte. Der Gurt, an dem der Magier so viel seiner Ausrüstung mit sich trug, wirkte beinahe wie ein Rettungsring. Etwas unsicher, die Arme hängen lassend, stand er da und wartete darauf, dass etwas passierte oder Erynn etwas machte.
Die Elfin biß sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf schnell zur Seite Richtung Feuer, als suche sie irgendwas. Was sie in Drevenis Haus und nach dem Malheur mit der Ranke mehr geahnt als wirklich gesehen hatte, fand hier seine eindeutige Bestätigung: Der Kaiserliche war eigentlich nicht wirklich in der Position, über ihren eher sehnigen Körperbau zu lästern. Sie fing sich jedoch sofort wieder und sprach ruhig weiter, als wäre nichts geschehen: "Setz dich ans Feuer, wo es warm ist, leg die Arme auf die Knie und stütz den Kopf darauf. Arranges tat nach einem Moment wie geheißen und Erynn kniete sich neben ihn, fuhr mit den Fingerspitzen über die flachen, aber deutlich abgegrenzten Muskelstränge. Die Narbe, wo das Schwert eines Untoten wieder ausgetreten war fiel ihr ins Auge, ein schmaler, farbloser Streifen, der sich gegen die umliegende Haut abzeichnete. Als das geschehen ist, kannten wir uns erst wenige Tage... und ich habe darüber nachgedacht, ob ich dich einfach verbluten lasse... Die zweite Narbe am Rücken, die das Pilum hinterlassen hatte, war noch dunkel und dadurch sehr viel auffälliger, auch wenn sie kleiner war. Erynn schauderte, als sie an jenen schrecklichen Tag in Valenwald zurückdachte und wandte sich wieder ihrem eigentlichen Vorhaben zu. Schließlich fand sie die Stelle, die sie gesucht hatte - einen festen, relativ großen Knoten in dem Muskel dicht neben der Wirbelsäule. Sie legte die Finger darauf und übte langsam stärker werdenden Druck darauf aus.
Arranges fühlte erst einige Augenblicke lang ein seltsames Unbehagen, als die kühlen Finger der Elfe leicht über seinen Rücken strichen, aber dann kam er nicht um hin, trotz des Zerrens in dem Muskel, ihre Berührungen auf eine seltsam verdrehte Art zu genießen. Die Wärme des Feuers tat ihr Übriges. Der Kaiserliche entspannte sich fast automatisch und als Erynn leichten Druck auf den Muskel, welcher ihm solche Probleme bereitet hatte, ausübte, spürte er eine wohltuhende Erleichterung. Das Zerren gab mit einem mehr fühl- als hörbaren Knirschen nach und plötzlich war der Schmerz weg. Arranges wollte erst protestieren, als sie die Finger wegnahm, besann sich dann aber wieder. 'Danke!' War alles, was er schließlich sagte.
Erynn fühlte, wie sich der Knoten unter ihren Fingern langsam auflöste und sich daraufhin die Haltung ihres Begleiters fast unmittelbar völlig veränderte. "Gern geschehen", antwortete sie und reichte ihm Mantel und Decke. "Sieh zu, daß du warm bleibst, sonst ist es morgen vielleicht wieder genauso schlimm wie vorher." Sie selbst zog sich wieder auf die andere Seite des Feuers zurück, legte sich dicht neben die Flammen und schloß die Augen. Schon bald würde der Morgen dämmern, und zumindest den Rest der Nacht wollte sie nutzen, um ein wenig Schlaf zu bekommen...
Geändert von Glannaragh (23.05.2011 um 12:22 Uhr)
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Legende
Arranges wickelte sich in seinen Umhang. Er entschied das Kettenhemd für diese Nacht wegzulassen. Am nächsten Tag mussten sie sehen, dass sie ein Stück vorankamen. Die Sache mit den Abtrünnigen dauerte ohnehin schon viel zu lange. Der Magier überschlug kurz grob die Zeit, die er nun schon damit beschäftigt war, diesen verfluchten Siegelsteinen nachzujagen. Es mussten bis jetzt auf jeden Fall gute zwei Monate sein, wenn nicht noch mehr. Und wenn man die Zeit davor mitzählt, kenne ich Erynn nun schon beinahe viereinhalb Monate... Und sie kennt mich praktisch besser als jede andere Person... im Gegenzug schenke ich ihr zumindest so viel Vertrauen, dass ich ihr bewusst gestattete, mich im Zuge einer gesundheitlichen Versorgung... anzufassen... Arranges war ein wenig erstaunt über sich selbst. Von seinem Rotfuchs mal abgesehen stand ihm außer seinen Eltern damals, vermutlich niemand jeh so nahe, wie Erynn es jetzt tat. Natürlich, Falanu ist eine langjährige Bekanntschaft, die ich eigentlich nicht missen will. Ebenso Nienna oder eben Meister Jurano. Aber nie... war jemand so anders als diese Dunmer gewesen... Vielleicht mochte es an ihrer Naivität liegen oder überhaupt daran, dass sie anders als Jurano, Nienna oder teilweise Falanu, einfach nichts mit der schmutzigen Magie am Hut hatte... Und das wird auch so bleiben... Zerstörung und die Beschwörung von Daedra wird das Einzige sein, das ich sie lehren werde... Arranges hielt den Rest der Nacht Wache. Am nächsten Morgen, zu dem es nur noch vielleicht 3 Stunden hin gewesen waren, brachen sie wieder in Richtung Norden auf. Sie waren nochmal zwei volle Tage unterwegs und Arranges bestand darauf, dass Erynn die meiste Zeit ritt. Er selbst regenerierte in den letzten Tagen mit fortlaufender Dauer, immer schneller und vollständiger seine Reserven. Sie hatten mittlerweile die Tiefebenen Morrowinds, östlich der Velothiberge erreicht. Es würde nicht mehr weit sein bis zum Anwesen Juranos. Arranges schätzte noch einen halben Tag.
Die Dämmerung setzte ein und die Sonne war schon bald hinter den hohen Bergen im Westen verschwunden und Dunkelheit senkte sich über das Land, erhellt nur von einzelnen Sternen. Eine sehr lückenhafte Wolkendecke war dem Abendrot gefolgt. Das allerdings war nicht weiter Schlimm, sie befanden sich hier auf einer annähernd ebenen, steppenartigen Fläche, bewachsen nur von mehr oder weniger kahlen, knorrigen Bäumen und niedrigen Büschen. Sie konnten das Land um sie herum weit einsehen, auf der anderen Seite wurden aber auch sie über Meilen hinweg gesehen durch das Feuer.
Arranges hatte sich bald damit arangiert, dass sein Umhang seinen eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllte und legte ihn mittlerweile fetzenweise unter die verstärkten Schulterteile seines Kettenhemdes, damit das Mithril dort die Haut nicht aufrieb.
Sie saßen gerade am Feuer und waren dabei eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Der Kaiserliche, wie auch Erynn hatten nur wenig gesprochen. Die Reise und vor allem die halbe Flucht über die Berge hatte beide sehr ausgezehrt, dazu kam noch, dass sie im Grunde seit Erpelgrund keine richtige Zivilisation mehr um sich hatten. Arranges biss gerade in eine Brotscheibe, als er vielleicht zehn Schritte in seinem Rücken ein leises, aber deutliches Klicken, gefolgt von einem kurzen, klaren Schaben hörte. Ein nasses Klatschen folgte nur eine Sekunde später und ihr Pferd brach wiehrend zusammen... Arranges verschluckte sich vor Schreck ersteinmal gründlich und wuchtete sich dann aber blitzschnell in die Höhe. Ein weiteres Geräusch verriet die Anwesenheit eines zweiten Armbrustschützen. Im nächsten Moment spürte der Nekromant auch schon, wie ein Bolzen ihn in Brusthöhe traf, das Kettengeflecht aber nicht durchschlagen konnte. Das Geschoss hatte sich im Kreuz dreier Ringe verkantet. Abtrünnige?!
Sofort war der sich bereits im Halbschlaf befindende Verstand des Kampfmagiers wieder hellwacht. Während die eine Hand das Schwert zog und die andere eine kurze, schwungvolle Bewegung ausführte, spürte Arranges auch schon, wie ein zweiter Bolzen ihn traf... oder nur streifte, was aber in diesem Fall nicht unbedingt besser war. Das Geschoss streifte seine rechte Schläfe und riss die Haut in gerader Linie von der Schläfe, über dem Ohr, bis hin zum Hinterkopf auf. Ein brennender Schmerz löste gleichzeitig den Reflex aus, den Kopf zur Seite zu drehen und ein wenig in die Hocke zu gehen. Aber nur für einen kurzen Moment. Der dritte Bolzen, der den Kaiserlichen unzweifelhaft richtig getroffen hätte und sehr wahrscheinlich tödlich, blieb in dem mächtigen Schild eines Skelettwächters stecken, der vor Arranges auftauchte. Arranges selbst legte direkt einen Zauber nach um zu sehen, wie vielen Angreifern sie gegenüberstanden. Es waren ihrer vier. Drei von ihnen kamen jetzt näher und bewegten sich in den Lichtschein des Feuers. Arranges konnte die typischen Rüstungen der Dunklen Bruderschaft erkennen. Die waren auch schonmal besser... wohl eine letzte Verzweiflungstat der Abtrünnigen... Arranges blieb einfach stehen und wartete ab, während das Skelett vorstürmte und direkt zwei der Angreifer in eine harte Hackerei verwickelte. Der Dritte zog derweil einen leicht gebogenen Dolch dessen Material rein äußerlich an Adamant erinnerte. Aber genauer konnte Arranges nicht darüber nachdenken, denn schon blockte er den ersten verflucht schnell geführten Agriff mit dem feinstahlschwert Erynns...
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Fossil
Die Elfin stand bereits auf den Füßen und hatte den Bogen zur Hand, als der Körper des Pferdes auf dem Boden aufschlug. Noch dreimal hörte sie das charakteristische Klacken, mit dem ein Armbrustbolzen abgefeuert wurde, während fast zeitgleich eine von Arranges’ Dienerkreaturen aus dem Nichts trat. Drei dunkel gekleidete Gestalten huschten in den schummrigen Lichtkreis, der von dem Lagerfeuer gebildet wurde. Sie schenkten ihr keine Beachtung, noch nicht, schienen es zunächst einzig und allein auf den Kaiserlichen abgesehen zu haben. Drei Angreifer, aber vier Bolzen? Zum Nachladen reichte die Zeit nicht. Nie und nimmer... da ist noch einer! Geduckt entfernte sie sich von dem Kampfgeschehen, heraus aus dem hellen Fleck um das Feuer herum, dann schlug sie einen Bogen in die Richtung, aus der die Angreifer gekommen waren. Im Laufen zog sie einen Pfeil aus dem Köcher. Wir müssen beide erschöpfter sein, als wir uns selbst eingestehen wollten. Hier ist auf Meilen nichts als offenes Gelände. Wie konnte uns nur entgehen, daß diese Kerle uns folgen? So gut können sie nicht sein – sonst wären wir beide längst tot...
Nur Augenblicke später sah sie den letzten der gedungenen Mörder. Ihr Feind hatte sie längst im Blick, wahrscheinlich war ihm nicht entgangen, wie sie sich von dem direkten Kampfgeschehen entfernt hatte. Gerade richtete er sich wieder auf, die Armbrust neu gespannt, und legte ein weiteres Geschoß in die Bolzenrinne. Erynn fluchte, bemühte sich gar nicht mehr, den Angreifer ins Visier zu nehmen und schlug stattdessen einen schnellen Haken nach rechts. Sie spürte, wie das Projektil hart in die Schulterplatte ihrer Rüstung einschlug, ohne größeren Schaden anzurichten. Die Kriegerin richtete sich wieder auf, schloß mit einigen schnellen Sprüngen den Abstand zu ihrem Gegner und stieß mit einem Wurfarm des Bogens in ihrer Hand nach dem Gesicht, das unter einer dunklen Kapuze im Schatten lag. Sie mußte einigermaßen getroffen haben, wie sich dem folgenden, unterdrückten Schmerzlaut entnehmen ließ, ausgestoßen von einer Frau. Erynn nutzte den Moment, in dem ihre Widersacherin taumelte, brachte die rechte Schulter herum und setzte mit einem Fausthieb nach, doch sie hatte die Flinkheit der Anderen unterschätzt. Die Mörderin duckte sich unter dem Schlag hinweg und setzte zu einem schnellen Konter an, und so war es die Dunkelelfin, die einen schmerzhaften Ellbogenstoß in die Rippen kassierte. Im nächsten Moment sprangen beide Frauen zurück und begannen, sich gegenseitig zu belauern.
War ihre Flinkheit und Geschmeidigkeit zumeist ihr größter Trumpf in einem Kampf, so fand die Elfin in der Assassinin einen Gegner, der ihr in dieser Hinsicht zumindest ebenbürtig war. Eine schmale, leicht gebogene Klinge blitzte in der Hand der Angreiferin auf, zusammen mit einem wilden Grinsen in ihrem Gesicht. Sie war eine Menschenfrau, wie Erynn jetzt erkennen konnte, eine Kaiserliche wahrscheinlich. Mit raschen, aber noch ungezielten Bewegungen stach sie nach der Dunmer, die ihren Bogen nutzte, um das Messer beiseite zu schlagen. Bald jedoch wurden die Angriffe ihrer Feindin kontrollierter und zielstrebiger, während die Kriegerin nur noch zurückweichen konnte. So geht das nicht weiter. Bis ich den Dolch in meinem Stiefel erreicht habe, hat dieses Weib mich niedergestochen...
Und selbst wenn es ihr gelungen wäre, rechtzeitig an ihre Waffe heranzukommen, hätte sie für die Mörderin damit kaum eine Gefahr dargestellt. Die Frau führte ihre Sica so geschickt, daß Erynn sich keine Illusionen über ihre Chancen machte. Ihr fiel nichts anderes mehr ein als zu versuchen, Magie einzusetzen, eine Möglichkeit, die sie nicht mehr gewagt hatte offensiv zu gebrauchen, seit sie damit bei der Ruine Beldaburo um ein Haar sowohl sich selbst als auch ihren Begleiter in ein Häufchen Asche verwandelt hätte. Jetzt aber konnte es ihr letztes As im Ärmel sein in einem Kampf, in dem sie die Niederlage vielleicht noch eine Weile herauszögern, mit Sicherheit aber nicht abwenden konnte, wenn sie sich nur auf ihre gewohnte Art zu kämpfen verließ. Außerdem hatte sie keine Zeit zu verlieren. Irgendwo in ihrem Rücken waren noch drei weitere Angreifer, und sie wußte nicht einzuschätzen, wie Arranges und seine Kreatur sich gegen die Übermacht hielten. Besser, sie brachte das hier zu einem schnellen Ende.
Wieder umkreisten sich Kaiserliche und Elfin lauernd, während Erynn mit ihrem Willen in die Machtquelle kurz unter ihrem Herzen griff. In ihre Augen trat kurz ein abwesender Ausdruck, die Gelegenheit, auf welche die Andere nur gewartet hatte. Wie eine zustoßende Schlange schnellte sie vor. Erynn hob den Bogen in ihrer Linken, um den Stich damit abzulenken, konnte jedoch nicht verhindern, daß die scharfe Klinge der Sica über ihren Oberarm schlitzte und einen tiefen Kratzer im Leder der Rüstung hinterließ. Entschlossen machte sie einen Ausfallschritt nach vorne, streckte den rechten Arm vor und drückte ihre Finger in das Gesicht der Assassinin. Dann ließ sie den Feuerzauber frei.
Das erschrockene Einatmen ihrer Feindin wandelte sich zu einem widernatürlich klingenden Gurgeln, als sich die magischen Flammen durch ihren Hals in die Lunge fraßen, genährt von der Luft ihres eigenen Atems. Die Augen der Menschenfrau weiteten sich vor Schmerz und entsetztem Begreifen, dann stürzte sie, die Hände nutzlos um ihre Kehle geklammert. Erynn hatte nicht das geringste Bedürfnis dabei zuzusehen, wie ihre Widersacherin erbärmlich verreckte. Sie wandte sich rasch wieder dem Kampfgeschehen im Schein des Lagerfeuers zu, hoffte dabei inständig, daß sie nicht so lange abgelenkt worden war, um den verbleibenden Angreifern einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen...
Geändert von Glannaragh (23.05.2011 um 13:58 Uhr)
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Legende
Irgendetwas spritzte Arranges ins Gesicht, als er die Schneide vor sich mit dem Stahlschwert blockte. Eine feuchte Klinge? ... Gift! Verflucht! Arranges riss das Schwert im Halbkreis nach links herum und zwang so seinen Angreifer zurück. Kreischend trennten sich die zwei Waffen voneinander. Aber kaum hatte der Magier sein Schwert wieder in eine gute Hiebposition gebracht, schnellte der Dolch des Mörders wieder vor. Funkensprühend glitt das Adamant an dem Mithril entlang. Arranges nutzte diesen kurzen Moment, drehte sich aus der Richtung, in die der Assassine jetzt einen Schritt vorstolperte und holte den Schwung aus der Drehung aufnehmend, Schwung. Das Schwert drang knackend in den Leib des Assassinen ein. Der Kaiserliche spürte, wie die Schneide die Lederrüstung, Kleidung und Haut fast mühelos durchdrang. Ein keuchendes Würgen war von unter der Kapuze zu hören. Arranges wollte das Schwert wieder zurückreissen um seinem Widersacher den Gnadenstoß zu verpassen, aber die Schneide hatte sich in einem Wirbelknochen verhakt und zumindest in diesem Augenblick war sie nicht frei zu bekommen. 'Verfluchtes Material!' Knurrte Arranges. Er wollte zum Zauber ansetzen, als er plötzlich einen üblen Schmerz in der linken Hüfte spürte. Ein schmatzendes, schleifendes Geräusch war zu hören, als der Assassine mit dem letzten Atemzug seinen Dolch, den er bis gut zur Hälfte im Fleisch des Kaiserlichen versenkt hatte, wieder herauszog und röchelnd auf den Boden sank. Von den höllischen Schmerzen mal abgesehen, die außen durch das Hüftgelenk pochten, spürte der Nekromant, wie sein linkes Bein langsam taub wurde. Gift... gut... wie du willst... Arranges drehte sich herum und mit einem gezielten Aufstampfen beendete er das Röcheln des Sterbenden. Er spürte Nasenbein, Kiefer und Schädeldecke unter seiner Stiefelsohle bersten, während links und rechts des Fußes zwei kleine, rote Fontänen herausschossen, als würde er einen großen Käfer zertreten.
Ein kurzer Blick in die Runde zeigte ihm, dass Erynn sich gerade noch um den vierten Angreifer kümmerte. Die Beiden anderen Meuchelmörder waren noch immer mit dem Untoten beschäftigt, wobei einem von ihnen bereits ein halber Arm fehlte. Der Unterarm bestand nur noch aus Gewebefetzen, während die Hand nur noch nutzlos an einigen Sehnen und ein wenig haut baumelte. Das Skelett hatte allerdings auch heftig einstecken müssen und wehrte sich bereits nur noch mehr, als dass es seinerseits angriff. Gut, dann werde ich das mal beenden... Mit einer Hand wischte sich der Kampfmagier über die linke Gesichtshälfte um den vom Blut teils verschwommenen Blick ein wenig zu klären, dann humpelte er ungeachtet des immer steifer werdenden Beins, zu den Kämpfenden hinüber.
Ein beschworenes Cleymore fand sich in seinen Händen wieder, als er die Keilerei erreicht hatte. Mehr aus Reflex drehte sich der noch unverletzte Mörder, der ihm am nächsten stand, zu ihm herum. Aber die Abwehr seines Dolches kam zu spät. Der Zweihänder drang knackend von schräg oben auf der rechten Seite zwischen Hals und Schulter in das Fleisch des Mannes ein. Ein grausig gurgelnder Laut war zu hören, als der Beschwörer die Waffe mit einem Ruck zurückzog. Im gleichen Moment flog von hinten der Streitkolben des Skeletts heran und zertrümmerte den Schädel des Assassinen. Leblos sackte er zusammen und blick liegen, während das ersterbende Herz mit einigen restlichen Zuckungen dafür sorgte, dass mächtig viel Blut aus den Wunden quoll. Ein sehr schneller und sehr gezielter Streich des verbliebenen Kontrahenten sorgte dafür, dass das Skelett klappernd außeinanderflog und verpuffte. Was?! Du auch noch...? Arranges tat einen Schritt nach. Ein weiterer, verdammt schneller Stoß des Dolches fand nicht sein zugedachtes Ziel, sondern blieb in der rechten Lederarmschiene des Kaiserlichen Stecken. Arranges hatte den Stoß mehr per Zufall kommen sehen und die Rechte von seinem Bidenhänder gelöst um den Angriff abfangen zu können. Blitzschnell schoss seine Hand nun mit der Handinnenfläche auf den Kopf des Angreifers zu, verschwand kurz im schatten unter der Kapuze und traf wie beabsichtigt. Das Nasenbein des Angreifers wurde durch die Wucht des Aufpralls nach oben ins Gehirn getrieben. Augenblicklich tot, kippte der Assassine einfach nach hinten weg und schlug dumpf auf dem Boden auf.
Aufblickend, sah er, dass Erynn ihren Widersacher ebenfalls zur Strecke gebracht hatte. Das Cleymore in seiner Linken löste sich auf und während er zu ihr gehumpelt kam, wischte er sich abermals fahrig über das Gesicht...
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