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Legende
Arranges hatte wie auch die letzten beiden Male, das Gefühl, gegen eine Wand aus brennendem Fels zu laufen. Er brauchte erst nochmal einen Moment, bis er sich einen brauchbaren Überblick mverschaffen konnte. Er keuchte einmal hörbar auf oder war es vielleicht auch ein Seufzen... Er warf der Dunkelelfe einen kurzen Seitenblick zu. Sie störte die Hitze nicht im Geringsten. Kein Wunder, sie ist ja auch resistent dagegen... ein bisschen wie gegen Intelligenz... Er wischte sich mit der Hand nochmal übers Gesicht, was herzlich wenig brachte, da praktisch direkt im selben Moment wieder Schweiß vom Haaransatz nachrann. Dann stapfte er ohne etwas zu sagen los. Mit schweren Schritten folgte er dem Pfad, der sich durch die Lavalöcher schlängelte. Sie waren vielleicht ein paar Minuten unterwegs, als der Kaiserliche plötzlich stehen blieb und sich aufmerksam umschaute. Die Felsen und Mauerreste wurden immer größer, je näher sie den drei Türmen kamen. Irgendetwas einzelnes läuft uns nach... oder spielt mir die Hitze einen Streich?! Während er die eine Hand dirigierend zur Hilfe nahm um einen Zauber zu sprechen, legte er die andere Hand auf den Schwertgriff. Nicht zu fassen, die Temperaturen schlagen mir schon so sehr aufs Gemüt, dass ich wie ein Anfänger mit Händen und Füßen zaubern muss... Der magische Impuls rollte weitläufig über die Totenlande hinweg und tastete nach allen lebenden Objekten, die seiner Macht unterlegen waren. Arranges vorschte innerhalb dieser erweiterten Wahrnehmung, konnte aber dann doch nichts Auffälliges entdecken. Sie setzten ihren Weg fort zu den drei Türmen. Der Magier hielt den Zauber den ganzen Weg über, bis sie die kleine Anhöhe erreicht hatten, auf der die Türme standen. Das heißt vielmehr zwei der Türme. Der dritte stand auf einem zweiten Sockel etwas abseits. Zwischen diesem und einem der zwei anderen Türme spannte sich eine schmahle Brücke in luftiger Höhe. Aufmerksam die Brücke und die restliche Umgebung im Blick behaltend, näherten sie sich den Bauten. Aber seltsamerweise war nicht das geringste Anzeichen von Feinden zu erkennen. Der Hügel mit den zwei Türmen war wie es schien, vom Rest der Ascheinsel abgetrennt. Seine Hänge waren nicht besonders steil und reichten auch nicht hoch, aber dafür waren sie mit unzähligen, hervorspringenden Dornen gespickt. Es war auch nach aufmerksamerer Betrachtung nicht möglich, dort einen Weg hinauf entdecken zu können.
Ihnen blieb nichts anderes übrig, als in den Turm einzudringen, der allein stand und sich über die Brücke mit den beiden anderen verband. Der Turm war um ein Vielfaches kleiner als jene, in denen man die Siegelsteine finden konnte. Eine steile Rampe schraubte sich an den Innenwänden nach oben. Auch hier war nichts zu spüren, das auf die Anwesenheit von Daedra hindeutete. Arranges wurde die ganze Sache immer suspekter, Entweder die Daedra setzen hier oben tatsächlich auf die Abgeschiedenheit der Berge oder aber wir sind gerade auf dem besten Wege, in einen Hinterhalt zu laufen... Aber jede Überlegung half nichts, sie mussten versuchen in den Siegelturm zu gelangen. Und auch der Zauber, den Arranges noch immer hielt, zeigte keinerlei Feinde an. Sie gingen vorsichtiger als sowieso schon, den Turm nach oben. In der Spitze konnte man einige frei hängende Käfige erkennen, die von der Größe her bequem Platz für einen großen Ork boten. Der Magier schenkte ihnen keine weitere Aufmerksamkeit, er war viel zu sehr damit beschäftigt, vor lauter Hitze nicht aus den Stiefeln zu kippen und gleichzeitig auf den Zauber zu achten.
Als sie auf die Brücke hinaustraten, beschlich beide ein merkwürdiges Gefühl. Jedenfalls kam Arranges sich vor wie auf dem Präsentierteller. Die Brücke selbst schien allerdings stabil zu sein und war gut anderhalb Schritte breit. Ohne irgendetwas, das Feinde ankündigte oder anzeigte, überquerten sie die Mitte der Brücke und plötzlich begann das magische Feld, welches Arranges um sie herum gespannt hatte, am äußersten Rand hinter ihnen zu flimmert und wurde nur einen Herzschlag später, einfach zerstört. Erschrocken drehte sich Arranges herum. Erynn folgte seinem Blick. Ein geradezu riesiger Xivilai war in die Tür getreten, durch die sie auf die Brücke gelangt waren. Ich wusste es... 'Geh zur Seite... und sie zu, dass du vielleicht den Siegelstein erreichen kannst...!' Knurrte Arranges und schob sich an Erynn vorbei. Hinter der massigen Gestalt des Daedra glaubte Arranges noch zwei oder drei Dremora zu sehen, die jetzt unrealistisch große Bögen zur Hand nahmen und wohl auf einen Befehl oder ein Zeichen warteten. Das Xivilai kam währenddessen mit langsamen Schritten auf Arranges zu. Na das wird lustig... Arranges zog sein Schwert und begann damit, mit der anderen Hand einen Zauber vorzubereiten. 'Sie zu, dass du hier wegkommst, Erynn!' Doch bereits als er ihren Namen sprach, wurde das kleine Tor auf der anderen Seite der Brücke aufgerissen und ein mehr als aggressiv wirkendes Daedroth kam zum Vorschan. Der Kaiserliche warf einen flüchtigen Blick über die Schulter und erstarrte. 'Verfluchte Scheisse!' Ein Adrenalinschub schoss durch seine Adern und er wechselte blitzschnell den Zauber. Ein Caitiff trat aus einer gleißenden Kaskade vor Erynn und stellte sich, den breiten Schild hoch erhoben, vor die Dunkelelfe. Arranges selbst hüllte sich nur eine Sekunde später ebenfalls in einen daedrischen Panzer.
Na dann mal los, eure verdammten Brüder haben es bis jetzt auch nicht geschafft, mich am Erreichen der Siegelsteine zu hindern...
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