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Legende
Das Land stieg zunächst nur mäßig an. Bäume, kleinere Findlinge und viel Buschwerk, zierten das Landschaftsbild. Sie machten öfter als gewöhnlich eine Pause. Erynn war das meistens eher weniger recht und auch Arranges legte diese Verschnaufminuten nur wiederwillig ein, aber er wusste, dass es weiter oben, dort, wo sie sich nur noch an den nackten Fels klammern werden müssen, böse enden konnte, sollten sie ihre Kräfte hier, wo das noch möglich war, nicht schonen. Sie waren den ganzen Tag unterwegs. Der Magier wählte einen Weg, der zunächst parallel zum Hang nach Süden führte. In einer weit ausholenden Serpentine wechselte er die Richtung, als die Sonne sich bereits wieder gen Westen wandte. Das Gelände begann allmählich steil nach Norden hin abzufallen, während die Zahl der Bäume ebenfalls abnahm.
Die Sonne berührte im Weste gerade den Rand der Welt, als Arranges beschloss, dass es genug für einen Tag war. Sie waren gerade in den letzten Stunden nur noch langsam vorangekommen. Knorrige Wurzeln, zu denen irgendwie die Bäume fehlten und die mittlerweile sehr viel größeren Felsbrocken, versperrten ihnen den Weg, so, dass oft umständlich drum herumklettern mussten. Sie hatten vielleicht zwei Drittel des Kamms erklommen. Bis hierher war es noch nicht sehr anstrengend gewesen, aber der Blick nach oben verriet, dass der nächste Tag alles andere als einfach werden würde...
Sie richteten sich zwischen zwei großen Felsen ein, die spitz aus der Flanke des Ausläufers herausstachen. Mit dem letzten Sonnenlicht konnten sie weit in die Grafschaft Cheydinhal hineinblicken. Sah man genau hin, so konnte man sogar die grauen Umrisse der Türme und Mauern der Stadt weit in der Ferne zwischen den Wäldern erkennen. Arranges kümmerte sich um ein ordentliches Feuer und nur wenig später saßen sie beide in Decken gehüllt, an einem prasselnden Lagerfeuer. Wenigstens findet man hier oben noch Holz... das wird sich auch ändern, sobald wir die Baumgrenze passiert haben... Arranges wusste nicht mehr genau, wie hoch Hame lag, aber er meinte sich dunkel erinnern zu können, dass die Ruine nur mehr von größeren Büschen überwuchert war... Sekunda und Masser stiegen am Himmelszelt auf. Der Nekromant blickte blötzlich, jetzt, da er die beiden Monde gesehen hatte, aufmerksam ins Tal des Corbolo hinab. Es vergingen einige Minuten, bis er beinahe ruckartig aufstand, die drei Schritte an den Eingang in ihre Felsnische ging und hinunter ins Flachland schaute. Wieder einen Moment später, drehte er sich um und winkte Erynn zu sich. Nach kurzem Zögern, während dem sie den Magier mit einem verwirrt fragenden Blick maß, stand sie dennoch auf und kam zu dem Beschwörer. 'Sieh, dort unten...' Er zeigte auf einen Punkt am Fuße der Berge. Etwas zwischen den Bäumen reflektierte das Mondlicht von Sekunda. 'Das, was dort so blinkt, ist der Schrein des Daedraprinzen Boethia...' Arranges wartete kurz, bis Erynn seinem Zeig gefolgt war, bevor er leise und sanft, als wolle er den Moment nicht stören, weitersprach: 'Boethia gilt als der daedrische, göttliche Vorfahre der Dunkelelfen... Durch seine göttliche Führung lösten sich die Chimer, die Ahnen der Dunmer, von den Altmern und gründeten so das Volk, dem du heute entstammst... Geführt vom Propheten Veloth schufen die Chimer eine Nation, welche sich durch ihr ganz selbstverständliches Bekänntnis zu den Daedra, so sehr von den anderen Vörlkern und Ländern Nirns abhebt... Boethia selbst ist der Schutzpatron der Assassinen, seine Sphäre ist die der Heimtücke und die des Verrats... jedoch zählt er zu den drei guten Daedra, da er laut Überlieferungen sein Volk liebt und immerzu versuchte und versucht, es vor Bedrohungen höherer Macht zu schützen... so jedenfalls heißt es... sein Beschwörungstag ist der zweite Tag des Sonnenuntergangs...'
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